S07E27 - Der Dichter

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00:00Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2017
00:30Er setzte sich hin, um ein Gedicht zu schreiben.
00:35Eins über die Dinge des Lebens.
00:40Ein Gedicht, das schreien und anklagen sollte,
00:44das sich in die Wolken erhebt, doch vergebens.
00:47Es sollte von den Bäumen und dem Meer
00:50und von seiner Seele singen.
00:55Es sollte von den Herzen
00:57der Frauen ein Lied erklingen.
01:02Er wollte ein für alle Mal
01:06beenden die schreckliche Qual.
01:11Und zuletzt richtete er
01:14an Gott die drängende Bitte.
01:17Hilf mir zu genügen der herrlichen Sitte,
01:21die Menschen zu beglücken mit erhebenden Worten,
01:25die sie zärtlich entrücken aller Arten.
01:28Also, er machte eine kurze Pause,
01:33rauchte eine Zigarette
01:36und dann...
01:41Und dann schrieb er es einfach nieder.
01:51Sagen Sie mal, Mr. Smith,
01:53wo behalten Sie denn die vielen Gedichte,
01:55die Sie hier seit ein paar Stunden vortragen?
01:57Das ist nichts weiter als ein Versehen der Natur, Mr. Cartwright.
02:01Wie Warzen.
02:03Wer hat das geschrieben?
02:07Ein alter Druidenpriester
02:09namens Collie Roberts.
02:14Der eines Tages von besoffenen Cowboys erschlagen wurde, Cartwright.
02:24Auf den unsterblichen Geist.
02:29Welcher unter den Kräutern zu finden ist und den wilden Bären.
02:33Na, den betenden Brettern der Hütten.
02:36Mit den salzigen Tränen wunden, blonder, verwunschener Elfen.
02:41Wunder.
02:53Wunder.
03:01Wann hat die Taubheit Sie zum ersten Mal befallen, mein Freund?
03:05Hören Sie, ich habe Ihren Schwachsinn jetzt ungefähr eine Stunde lang ertragen.
03:09Das ist lange genug, würde ich sagen.
03:12Dann wollen Sie diesen höllischen Apparat also nicht abstellen?
03:17Natürlich nicht.
03:19In diesem Fall sollte ich Sie vielleicht so verprügeln,
03:22dass Sie heute Ihre Stiefel ausziehen müssen, um Ihre Zähne putzen zu können.
03:26Hier, trinken Sie was.
03:37Aufhören. Lasst ihn in Ruhe. Ihr sollt ihn in Ruhe lassen.
03:50Ja!
04:11Auf die Sieger!
04:19Will!
04:49Will!
04:52Will!
04:55Will!
04:58Will!
05:01Will!
05:05Will!
05:08Will!
05:19Will!
05:22Will!
05:50Horst?
05:54Ich dachte mir doch, dass Du es bist.
05:58Was hast Du denn da drin?
06:00Hier?
06:01Ja.
06:02Ach, das meinst Du. Weißt Du, das will ich raus in den Stall bringen.
06:08Hat Dein Pferd eine Vorliebe für Pfirsichkuchen entwickelt?
06:12Ach Pa, das ist nicht für mein Pferd, das ist für einen Kumpel,
06:16den ich in der Stadt getroffen habe.
06:19Und der wohnt im Stall?
06:21Ja, denn weißt Du, er ist krank, Pa.
06:23Das beruhigt mich. Kranke bringen wir ja immer im Stall unter.
06:26Naja, er ist eigentlich nicht richtig krank. Weißt Du, er hat einfach nur zu viel gegessen.
06:31Das ist die Ursache.
06:32Ja.
06:33Viel zu viel.
06:34Und deshalb bringst Du ihm jetzt noch mehr zu essen.
06:38Keine gute Erklärung.
06:41Nein, ist es nicht.
06:43Also, ich versuch's mal mit der Wahrheit. Er hat zu viel getrunken.
06:47Aha.
06:49Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, er hat nicht nur ein bisschen zu viel getrunken.
06:53Er ist voll.
06:55Oh, Horst, oh, Horst. Wieso versuchst Du denn immer unser Haus in ein Heim für Trinker zu verwandeln?
07:02Naja, Pa, er war ganz hilflos.
07:04Wie alle Volltrunknen.
07:06Jedes Mal, wenn irgend so ein Kerl in die Stadt rennt und sich die Hocke vollseuft,
07:09fühlst Du Dich für ihn verantwortlich. Stimmt's?
07:12Nur, wenn ich ihm die Drings ausgegeben habe.
07:15Oh.
07:16Oh, Pa, er ist wirklich anständig. Und ich war so spendabel, weil er Gedichte rezitiert hat.
07:22Deshalb warst Du spendabel?
07:24Oh, nicht nur deswegen, weil er Gedichte rezitiert hat,
07:28sondern weil er mir erzählt hat, dass er ein guter Arbeiter wäre.
07:31Ja, ja. Und Du hast doch gesagt, dass wir dringend neue Arbeiter brauchen.
07:34Oh, warte mal. Du hast ihn eingestellt?
07:37Ja, Pa, er sah sehr kräftig aus.
07:40Wie er die Whisky flaschiert und Gedichte leite, was?
07:44Oh, Horst, ehrlich, ich...
07:49Ach, wir können es ja mal... mal mit ihm versuchen.
07:52Unbedingt. Na, dann will ich mal.
07:54Etwas Gutes ist an der Sache ja dran. Er ist wenigstens ein Ranch-Arbeiter
07:57und nicht einer von den Streuchen, die Du sonst bringst.
08:02Ja.
08:08Oh, Rotkäppchen kommt wieder zur Großmutter
08:11und bringt Dir was zu essen und vor allem was zu trinken.
08:15Hier, ich habe Ihnen was vom Hühnchen mitgebracht.
08:19Erstmal brauche ich die Flasche.
08:21Mr. Smith, jetzt müssen Sie erst mal nüchtern werden.
08:25Wieso?
08:27Weil Sie hier einen Job bekommen haben.
08:29Oh.
08:30Ja.
08:31Ja.
08:32Ja.
08:33Ja.
08:34Ja.
08:35Weil Sie hier einen Job bekommen haben.
08:38Ich habe was?
08:39Sie sind doch pleite und brauchen unbedingt einen Job.
08:44Ich habe nicht die ringste Ahnung, was man auf einer Ranch macht.
08:48Dann lernen Sie es.
08:51Können Sie mir sagen, warum Sie so interessiert an mir sind?
08:55Weil ich...
08:57Es bleibt mir nichts anderes übrig.
08:59Und weil ich Gedichte mag.
09:02Was muss ich denn da machen?
09:05Also das Erste, was Sie zu tun haben, ist nüchtern zu werden.
09:10Los, probieren Sie mal von dem Huhn. Es schmeckt gut.
09:32Und Sie haben wirklich nichts zu trinken mit?
09:36Doch, habe ich.
09:53Sie Ackentäter!
10:01Sie Ackentäter!
10:31Sie Ackentäter!
11:02Lassen Sie die Gardine zu!
11:20Wissen Sie denn nicht, dass Sie auf diese Weise einen Menschen töten können?
11:23Wissen Sie nicht, dass wir Sie für die Arbeit bezahlen und nicht fürs Schlafen?
11:26Ich...
11:28Passen Sie auf, es war so.
11:29Ich musste schnell in den Schatten springen, weil ich das Gefühl hatte, einen Sonnenstich zu bekommen.
11:35Wenn ich eins nicht leiden kann, dann sind es miserable Ausreden.
11:41Und das war die mieseste des ganzen Monats.
11:43So, und wenn es nun die Wahrheit ist, vielleicht hätte er wirklich einen bekommen.
11:47Was, du glaubst das?
11:50Er hat einen grundehrlichen Charakter.
11:54Horst, manchmal denke ich, dass du sogar noch an den Osterhasen glaubst.
12:00Ihr Vertrauen in die menschliche Natur ist erfrischend.
12:04Ihr Bruder denkt, ich wäre zu einer Lüge fähig.
12:07Kommen Sie, Will.
12:08Geben Sie doch zu, Mann.
12:09Ihr Kater ist größer und gewaltiger als die Rocky Mountains und die Niagarafälle zusammen.
12:14Na, wenn Sie das glauben...
12:15Das will ich Ihnen sagen, mein Freund.
12:17Ich glaube einfach, dass in dem Alkohol, der durch Ihre Adern fließt, noch ein Tropfen Blut ist.
12:22Für Sie ist wohl vieles selbstverständlich, ja?
12:25Ja, schon möglich.
12:27Wissen Sie, gestern, im Silver Dollar, waren Sie überzeugend.
12:30Sie sind zwar nicht nur blau, sondern dunkelblau gewesen,
12:34aber Sie haben auch die Farbe gewechselt.
12:37Und Sie haben auch die Farbe gewechselt.
12:40Und Sie haben auch die Farbe gewechselt.
12:43Und Sie haben auch die Farbe gewechselt.
12:46Und Sie haben auch die Farbe gewechselt.
12:48Sie sind zwar nicht nur blau, sondern dunkelblau gewesen,
12:51doch Ihre Worte waren bedeutend.
12:53Das war Poesie, auch wenn es keiner verstanden hat.
12:56Deshalb glaube ich, dass in all dem Alkohol noch ein Mensch schwimmt, der gerettet werden muss.
13:02Und jetzt sage ich Ihnen, wie ich Sie rette.
13:05Ich werde mich da drüben hinsetzen und aufpassen, wie Sie diesen Baumstumpf zerhacken,
13:09und wenn es den ganzen Tag und die ganze Nacht dauert.
13:12Also fangen Sie an.
13:16Na los.
13:18Los.
13:42Na, wie hat Ihnen Ihr erster Arbeitstag gefallen?
13:45Warum hat mir niemand gesagt, dass die Baumstümpfe auf der Ponderosa aus Marmor sind?
13:53Es gibt was zu essen, Smith. Kommen Sie.
13:56Tun Sie mir den Gefallen und sprechen Sie nicht von Essen.
13:59Dann kriege ich Ihre Ration.
14:14Na los.
14:44Hände weg, oder ich reiße Sie in tausend Stücke.
15:04Bitte versuchen Sie zu verstehen.
15:07Ich will doch nur einen winzigen, nur einen ganz kleinen, einen ganz kleinen...
15:11Das ist meine Flasche. Sie haben sie aus meiner Satteltasche genommen.
15:15Bitte, Draves.
15:17Her damit, Smith.
15:41Nein.
15:56Suchen Sie vielleicht das hier.
15:58Das ist meine, Mr. Cartwild. Er hat sie aus meiner Satteltasche.
16:03Ist das wahr?
16:05Wissen Sie...
16:07Ist das wahr?
16:09Ja!
16:12Verschwinden Sie morgen früh von der Ponderosa.
16:27Was?
16:31Sie haben ja gar keine Ahnung, wie weh das tun kann.
16:37Nein.
16:39Das weiß ich wirklich nicht.
16:42Doch was aus Ihnen geworden ist, weiß ich jetzt.
17:02Die absolute Bejahung des Menschen.
17:07Man steht von seinem Stuhl auf und konfrontiert die absolute Bejahung des...
17:28Wenn Sie mal genauer darüber nachdenken würden, würde Ihnen klar werden,
17:33dass es ein gewisses Vertrauen unter den Menschen geben muss.
17:38Keinen Schluck mehr auf Kredit!
17:49Aber eine gesunde Wirtschaft kann einfach nicht ohne ein gewisses Maß an Freundlichkeit existieren.
18:04Also gut.
18:07Wie wär's mit einem Gedicht?
18:09Hören Sie zu, da ist noch eine Sache, die wir klarstellen sollten.
18:12Ich will von Ihrem blöden Mist nie mehr was hören!
18:16Wenn Sie mir doch nur erlauben würden...
18:19Kein Gedicht mehr, Mann! Verschwinden Sie! Ab in die Klapsmühle!
18:25Eine ungebildete Laus wie Sie hat nicht das Recht, mich zu beleidigen.
18:29Ich werde Ihren verdammten Holzkopf...
18:32Los, los, raus!
18:34Was erlaubst Ihr euch, ihr erbärmlichen Nullen? Ihr geistigen Maulwürfe!
18:38Nehmt Eure Schaufel von mir!
18:59Ich bin kein Seifel!
19:30Ich bin kein Herumtreiber!
19:49Schon gut, Nepp. Ich werde mich um ihn kümmern. Lach nur weiter.
19:59Ich bin nicht betrunken, Hass. Ich sterbe nur. Weiter nichts.
20:29Tja, manche Leute wollen nicht begreifen, dass es ungesund ist, das menschliche Gehirn in Alkohol einzulegen.
20:36Trotzdem wird er es doch schaffen, oder?
20:39Der Kerl hat die Konstitution eines Pferdes.
20:42Doch wenn er weiterhin so trinkt, wird er auch so eine Lebenserwartung haben.
20:46Was wollte ich gleich? Ach ja, ich brauche seinen Namen für das Rezept.
20:51Will Smith.
20:55Hier steht aber was anderes.
21:00William Warlock Evans.
21:03Evans?
21:05Hier ist ein Brief an ihn. Aus San Francisco von einer Mrs. Lydia Evans. Wahrscheinlich seine Frau.
21:13Das ist doch wohl nicht der berühmte Dichter?
21:16Noch nie von ihm gehört.
21:18William Warlock Evans ist mit einer der begabtesten Schriftsteller in diesem Land.
21:23Ist doch wohl nicht möglich, oder?
21:26Wissen Sie, es ist sogar sehr wahrscheinlich. Ja, ich wette mit Ihnen, dass der Bursche Evans ist.
21:35Verdammt! Verdammt nochmal! Wo bin ich denn hier? Es ist ja so dunkel.
21:41Bleib liegen, Kumpel. Ganz ruhig.
21:44Hören Sie auf, hier herum zu tanzen.
21:46Komm, mach nicht so ein Theater. Leg dich hin und entspann dich.
21:49Los, lieber, komm schon.
21:56Wohin wohl könnte ich so angezogen gehen?
22:02Ist Ihnen schwindlig?
22:04Nein, geschätzter Doc, so rede ich ständig.
22:09Meinetwegen. Aber ich habe eine traurige Nachricht für Sie, mein Freund. Sie müssen sofort aufhören zu trinken.
22:15Haben Sie etwa all die Jahre studiert, um so etwas Einfaches festzustellen?
22:20Aus das Rezept für Mr. Evans hinterlege ich unten bei Matt Draper. Du kannst es dort abholen.
22:25Ach so.
22:30Wissen Sie, ich hatte immer das Gefühl, dass es eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Ärzten und Barkeepern gibt.
22:39Sie sind beide in der Lage, den Schmerz zu lindern. Aber die Qual wird wieder größer, wenn Sie die Rechnung präsentieren.
22:46Oh, wenn Sie einigermaßen fair wären.
22:54Wie hat der Kerl mich genannt?
22:56Er hat Sie Mr. Evans genannt.
23:02Mr. Evans.
23:07Was wollen Sie?
23:08Mal jedenfalls kein Gedicht hören, solange Ihr Verstand noch vom Alkohol vernebelt ist und sich das Zeug nicht mal reimt.
23:14Machen Sie eine Entziehungskur auf der Ponderosa.
23:17Wozu?
23:20Weiß ich nicht.
23:22Vielleicht mache ich mich lächerlich, aber das Risiko würde ich für Sie eingehen, Evans.
23:28Ich würde es nicht.
23:30Weiß ich nicht.
23:33Vielleicht mache ich mich lächerlich, aber das Risiko würde ich für Sie eingehen, Evans.
23:41Und sobald wir Sie wieder fit haben, könnten wir Ihre Frau nachholen.
23:45Nein.
23:50Was glauben Sie denn, bevor ich weggelaufen bin?
23:53Großer Gott, ich würde lieber bis in alle Ewigkeit in der Hölle schmoren, als noch eine Sekunde mit dieser Frau zu verbringen.
24:01Also das, das ist Ihre Sache wohl.
24:06Außerdem würde mich Ihr Vater sowieso nicht wiedernehmen.
24:11Ich bin für ihn ein Dieb und gehöre gestreckt und gefährtheilt.
24:15Ja, aber wenn er erfährt, wer Sie sind...
24:19Niemand soll das je erfahren.
24:22Das meine ich ernst.
24:26Die Verpflichtung, William Warlock Evans zu sein, ist eine zu schwere Last.
24:35Na, glauben Sie immer noch, dass Sie mir diesen Job wieder verschaffen können?
24:42Wird schwer sein.
24:44Aber versuchen sollten wir es.
24:53Gibt es irgendeinen triftigen Grund, ihm zu helfen?
24:55Ja, er braucht Hilfe, ist das keiner?
24:57Oh ja, natürlich braucht er die. Ich bezweifle nur, dass ihm zur Hilfe nicht.
25:02Horst, du weißt, dass ich kein Unmensch bin.
25:04Ja, ich kenne deinen Standpunkt, aber verdammt nochmal, ich habe auch einen.
25:08Der ist zwar nicht so leicht zu erklären wie deiner, aber...
25:12wenn du Evans gesehen hättest, bevor ich ihn aufgegabelt habe, könntest du mich verstehen.
25:16Du willst ihn einstellen?
25:18Mhm.
25:21Na gut, stell ihn ein. Und bezahl ihn. Von deinem Geld.
25:27Einverstanden.
25:29Ich habe ihn schon mitgebracht. Er ist draußen in der Schlafbaracke.
25:36Er ist in der Schlafbaracke.
25:38Er ist in der Schlafbaracke.
25:40Er ist in der Schlafbaracke.
25:42Er ist in der Schlafbaracke.
25:44Der Junge ist zu gut für diese Welt.
25:47Da hast du recht, Pa. Einfach zu gut.
25:50Andauernd will dieser Verrückte irgendjemandem helfen.
25:53Ich möchte wissen, von wem er das hat.
26:03Dein Essen wird kalt.
26:14Es sieht aus wie Holz. Es fühlt sich an wie Holz.
26:19Aber es sägt sich wie Eisen.
26:24Na, wie mache ich mich, Professor?
26:26Wenigstens bemühen Sie sich. Dafür kriegen Sie eine Eins.
26:29Aber für das Resultat Ihrer Bemühungen eine Fünf. Passen Sie mal auf.
26:32Hier. Sie dürfen das nicht nur mit den Armen machen.
26:34Sie müssen auch mit den Händen arbeiten.
26:36Das ist das Wichtigste.
26:37Sie müssen Ihren ganzen Körper einsetzen und das Sägeblatt schön gerade halten.
26:41So.
26:50Obwohl zwei Wochen noch nicht viel besagen, muss ich zugeben,
26:52dass sich der Bursche besser macht, als ich dachte.
26:54Ich hätte es auch nicht gedacht.
26:55Aber wenn er so weitermacht, wird er doch unser bester Arbeiter.
26:57Vielleicht, wenn er sich nur abgewinnt,
26:59kann er sich auch noch besser machen.
27:01Aber wenn er sich nur abgewinnt, kann er sich auch noch besser machen.
27:02Vielleicht, wenn er sich nur abgewinnt, kann er sich auch noch besser machen.
27:04Aber wenn er sich nur weitermacht, wird er doch unser bester Arbeiter.
27:06Vielleicht, wenn er sich nur abgewöhnt,
27:08auf jedes Blatt, das vom Baum fällt, ein Gedicht zu greifen.
27:10Bei Waldarbeiten ist das etwas hinderlich.
27:13Deshalb sollten wir sehen, dass wir nach Hase kommen, bevor es Herbst wird.
27:15Oh ja.
27:21Sind Sie Mr. Ben Cartwright?
27:24Ja, Ma'am. Kann ich Ihnen helfen?
27:26Ja, mein Mann ist William Evans.
27:29Miss Evans?
27:30Ich habe Nachforschung angestellt.
27:32Das ist ein Grund zur Annahme, dass mein Mann bei Ihnen auf der Ranch arbeitet.
27:35Evans?
27:37William Evans?
27:38Ma'am, wir haben...
27:39Wir haben einen William Smith.
27:41Und wir haben einen Luke Perkins und...
27:43Pa, Will Smith ist William Evans.
27:46Ja, Ma'am, ich bin was Cartwright.
27:48Und Will ist draußen auf der Ponderosa, ja.
27:51Pa, Will Smith ist der Dichter William Warlock Evans, weißt du.
27:55Der Schriftsteller?
27:57Ich dachte, der wäre schon...
27:59Tot.
28:01Ist er auch.
28:03In mehrerer Hinsicht, glaube ich.
28:05Sagen Sie...
28:06Will.
28:08...dass das Versteckspiel vorbei ist. Ich habe ihn gefunden.
28:11Ich bin im Hotel. Sie können ihn dahin bringen.
28:13Oh, Ma'am, wir können Sie auch zu ihm bringen.
28:19Ich bin so weit gereist, Mr. Cartwright.
28:22Das letzte Stück muss er kommen.
28:31Ach, verdammt! Sie sind ja schon wieder zurück.
28:34Sie erwarten doch hoffentlich nicht, dass ich schon fertig bin.
28:37Nein, deshalb komme ich nicht, Will.
28:39Wissen Sie, ich konnte noch nie einen Schriftsteller verstehen,
28:42wenn er sich von der Natur dazu hinreißen ließ, ein Gedicht zu schreiben.
28:46Aber von heute an werde ich das auch versuchen.
28:49Ich bin ein Schriftsteller.
28:51Ich bin ein Schriftsteller.
28:53Ich bin ein Schriftsteller.
28:55Ich bin ein Schriftsteller.
28:57Ich bin ein Schriftsteller.
28:58Aber von heute an werde ich das auch versuchen, mein Freund.
29:03Oder aufhören.
29:09Will, ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass Ihre Frau in der Stadt ist.
29:15Sie möchte mit Ihnen sprechen.
29:19Sie haben sie hergeholt.
29:21Nein, Will.
29:22Sie belügen mich.
29:24Ich lüge nicht. Ich habe Sie noch nie belogen.
29:26Ich muss hier weg. Ich nehme Ihr Pferd.
29:28Ruhe! Ruhe!
29:30Von mir aus können Sie fliehen, aber mein Pferd bleibt hier.
29:33Sie werden mich nicht aufhalten.
29:37Ich hatte volles Vertrauen zu Ihnen, aber Sie haben mein Versteck verraten.
29:42Gehen Sie mir aus dem Weg!
29:57Na los! Töten Sie mich doch!
29:59Will, ich weiß nicht, was Ihre Frau Ihnen angetan hat.
30:02Töten Sie mich! Ich flehe Sie an!
30:04Sie sind doch ein Mann. Warum erniedrigen Sie sich so?
30:12Von wegen erniedrigen.
30:14Ich werde auf keinen Fall aufgeben.
30:27Ach!
30:47Ich bin überrascht, dass er Ihr Pferd gestohlen hat.
30:52Das ist ein neuer Tiefpunkt, sogar für Will.
30:57Ich weiß gar nicht, was in ihn gefahren ist, Ma'am.
31:02Er hat einfach wieder Angst bekommen und ist weggelaufen.
31:05Er ist in Richtung Berge geritten und da gibt's nur eine einzige Stadt, wo eine Kneipe ist.
31:10Ein paar mexikanische Familien wohnen da. Wir könnten ganz schnell dort sein.
31:15Hatten Sie Will gesagt, dass ich auf ihn warte?
31:20Ja, Ma'am, ja.
31:22Und Sie ersparen mir den Bericht, wie er darauf reagiert hat, nicht wahr?
31:29Er ist bestimmt abscheulich und verletzend gewesen und dann ist er weggelaufen.
31:35Ma'am, es war nicht so, dass er Ihnen nicht gegenübertreten wollte.
31:39Es war, als ob er sich selbst nicht ertragen könnte.
31:43Ich habe es satt, hinter ihm herzulaufen.
31:46Ich bin ihm durch mehr Städte gefolgt, als ich ihn auf der Landkarte zeigen könnte.
31:52Und seit so vielen Jahren, dass es so Gewohnheit wurde.
31:58Na ja, aber mit Gewohnheiten kann man brechen.
32:07Ma'am.
32:09Ma'am, ich weiß nicht, was zwischen Ihnen und Will gewesen ist.
32:12Nein.
32:13Nein, das wissen Sie nicht.
32:16Deshalb sind Sie auch bereit, ihm nachzulaufen und zu versuchen, ihm zu helfen.
32:22Wissen Sie, ich habe nicht mehr die Kraft dafür.
32:27Ich kann einfach nicht mehr.
32:44Will hat mir die Brüsche zum fünften Hochzeitstag geschenkt.
32:54Eine goldene Brüsche, die schimmert wie der goldene Schein.
33:02Und ich habe sie ihm geschenkt.
33:05Ich habe sie ihm geschenkt.
33:08Ich habe sie ihm geschenkt.
33:10Die schimmert wie der goldene Schein in deinen Augen, hat er gesagt.
33:31Sehen Sie, Ross, es ist zwischen Will und mir nicht immer so gewesen.
33:40Aber das ist nun vorbei.
33:45Und es ist an der Zeit, Will zu vergessen.
33:48Und an Ihrer Stelle würde ich dasselbe tun.
33:51Ma'am, fällt Ihnen das so leicht?
33:56Leicht?
33:58Das habe ich niemals gesagt.
34:01Ich, ich, ich muss jetzt packen, wenn Sie also...
34:06Würden Sie mich jetzt bitte entschuldigen.
34:10Gerne.
34:41Er spielt wie ein gefallener Engel, nicht wahr, mein Freund?
34:45Man sagt, dass Miguel mit der Gitarre in die Hand auf die Welt gekommen ist.
34:51Talent ist ein Fluch.
34:54Und wer sagt, dass es ein Segen wäre, erdt es nicht.
34:58Erdt es nicht.
35:00Erdt es nicht.
35:02Erdt es nicht.
35:04Erdt es nicht.
35:06Erdt es nicht.
35:07Und wer sagt, dass es ein Segen wäre, errt sich.
35:10Es ist das Banner der Niederlage.
35:16Es steigert den Durst, mein Freund.
35:23Sie wissen wohl nicht, wovon ich rede, was?
35:26Nein, Senor.
35:29Mein Freund.
35:30Mein Freund.
35:33Von allen Geschöpfen auf der Welt ist der Mensch doch am unglücklichsten.
35:39Und trotzdem lächeln sie.
35:43Wieso?
35:44Ich freue mich zu leben, deshalb.
35:49Darauf trinken wir ein.
35:52Sie sollten langsam damit aufhören.
35:54Wenn man vergessen will, darf man niemals aufhören.
35:58Auf das Leben.
36:01Möge es ewig dauern.
36:04Und möge uns die Lebensfreude erwärmen.
36:13Salut, Senor.
36:20Würde es Ihnen etwas ausmachen,
36:23wenn ich meinen Kopf einen Moment hinlege, um mich auszuruhen?
36:31Ich habe auf einmal das Bedürfnis,
36:36den Vorhang fallen zu lassen.
36:43Senor!
36:45Senor!
36:48Senor!
36:50Senor!
36:52Senor!
36:58Jesus, sind Sie da?
37:01Wir sind geschlossen.
37:03Jesus, ich bin's, Horst Cartwright.
37:06Oh, Senor.
37:07Eine Minute.
37:11Gute Nacht, mein Freund.
37:13Gute Nacht.
37:20Ja, er hat's wieder mal geschafft.
37:22Ich hab mir gleich gedacht, dass er hier ist.
37:25Ist er ein Freund von Ihnen, Senor?
37:28Ja, er ist ein Freund.
37:30Er hat mein Pferd gestohlen.
37:32Es steckt so viel Traurigkeit in diesem Mann.
37:35Sehen Sie, er schläft wie ein Baby.
37:39Wollen Sie ihn nach Hause bringen?
37:41Nein.
37:42Ich werde ihn schlafen lassen.
37:44Ich werde ihn schlafen lassen.
37:47Nein.
37:48Ich werde ihn schlafen lassen, solange er kann.
37:50Haben Sie irgendwo ein Bett?
37:52Ja, im Hinterzimmer.
37:55Gut.
37:56Und wenn er aufwacht, bevor ich wieder hier bin,
37:58dann halten Sie ihn zurück.
37:59Und wenn es mit einer Keule ist...
38:00Keine Sorge, der wird nicht aufwachen.
38:02Miguel, ayudame!
38:14Sie können das Gepäck jetzt...
38:16Darf ich Sie noch mal stören, Mrs. Evans?
38:20Sie haben Will gefunden?
38:23Ja, Ma'am.
38:25Haben Sie ihm gesagt, dass ich abreise?
38:28Das konnte ich nicht.
38:29Er hat geschlafen.
38:32Er war betrunken, nicht wahr?
38:35Ja, Ma'am.
38:39Warum sind Sie hergekommen?
38:41Warum konnten Sie mich nicht in Frieden gehen lassen?
38:43Das kann ich Ihnen sagen, Ma'am.
38:44Wenn ich Sie wegfahren lassen würde,
38:46hätten Sie bestimmt noch ewig ein schlechtes Gewissen,
38:49weil Sie ihn immer noch lieben.
38:50Kann eine Frau Beleidigungen und Drohungen und Wutanfälle lieben?
38:55Nein, Ma'am, ich glaube nicht, aber...
38:57Sie kann das Gute lieben, das in ihm steckt,
38:59und ihm helfen.
39:01Ich habe es versucht.
39:06Was kann ich denn noch tun?
39:08Nur noch eins.
39:10Es ist Zeit, ihn zu retten.
39:11Nur noch eins.
39:13Es nochmal versuchen.
39:16Und Sie glauben, dass er es wert ist?
39:18Dass es einen Sinn hat?
39:21Ich finde, ja.
39:41Ja.
40:11Wir möchten dir gern helfen.
40:42Ist das nicht ein Glück, eine so treusorgende Frau zu haben?
40:46Ja, das ist verdammt viel Glück.
40:52Sehen Sie, wie sie da steht.
40:56Das Symbol des Martyriums.
40:59Und sie ist glücklich dabei.
41:02Sie ist glücklich.
41:04Sie ist glücklich.
41:06Sie ist glücklich.
41:09Sie ist glücklich.
41:12Willst du mir denn dieses Mal keine Vorwürfe machen, Lebling?
41:24Sehen Sie, sie treibt die Güte weiter als Gottes gestattet.
41:30Jetzt habe ich genug, Will.
41:32Benehmen Sie sich gefälligst und beleidigen Sie nicht diese Frau, die Ihnen helfen will.
41:36Hoss, das braucht ihr eben.
41:39Er braucht jemanden, mit dem er streitet.
41:41Jemanden, den er angreifen kann.
41:44Hören Sie sich diese Frau an!
41:46Natürlich brauchst du das.
41:48Und du weißt es selber.
41:50Aber inzwischen weiß ich auch, warum du so bist.
41:53Und mich mit Beleidigung herausforderst.
41:55Ich soll nicht merken, wie verängstigt du bist, Will.
41:58Verängstigt?
42:00Wer, ich?
42:04Oh, Kleines.
42:06Jetzt rate ich dir, deine Ohren mal ganz weit aufzusperren.
42:11Ich bin William Warlock Evans.
42:14Und ich besitze zufällig ein Talent, das in ganz Amerika anerkannt wird.
42:19Und es gibt nicht eine einzige Sache auf dieser verfluchten Welt, die mir Angst macht.
42:23Außer William Warlock Evans.
42:26Sie spricht in Rätseln.
42:28Sie hat absolut recht, Will.
42:29Das ist also Ihre geschätzte Meinung?
42:31Ja.
42:33Davon bin ich überzeugt.
42:35Und ich will Ihnen noch etwas sagen, was meine geschätzte Meinung ist.
42:39Keine Frage, Will, Sie sind ein großer Schriftsteller.
42:42Aber für mich sind Sie nicht bewundernswert, sondern...
42:46...mitleiderregend.
43:00Oh.
43:16Ich bin am Ende.
43:20Wie eine Marionette, die nach dem Spiel in der Kulisse hängt.
43:30Setzen Sie ihn an den Tisch.
43:39Los, kommen Sie, Will.
43:45Setzen Sie sich.
43:57Lydia, was hast du vor?
44:00Nun, wenn du nicht mehr damit aufhören kannst, Will...
44:03...weil du nicht mehr die Kraft dafür hast...
44:05...vergessen wir eben, dass wir Mann und Frau sind und verheiraten uns mit dem hier.
44:13Da es mir unmöglich ist, dir zu helfen, werde ich jetzt zu dir in die Gosse kommen.
44:22Auf William Warlock Evans.
44:25Auf das, was er mal gewesen ist.
44:26Lydia, nicht!
44:29Mach das nicht.
44:32Es ist dir egal, was mit dir passiert.
44:35Was kümmert's dich dann bei mir?
44:41Für den Rest deines Lebens, Will, werde ich mit dir mithalten.
44:45Glas für Glas und Flasche für Flasche.
44:52Ich werde ein Spiegel sein, vor dem es klingelt.
44:54Ich werde ein Spiegel sein, vor dem es keine Flucht mehr gibt...
44:57...und er wird dir gnadenlos ein grausames Bild zeigen.
45:00So wie ich es immer betrachten musste, viele Jahre lang.
45:05Warum willst du dir das antun, Lydia?
45:12Wer bin ich? Ich weiß es nicht mehr.
45:24Wenn du nicht weißt, wer du bist, dann frage irgendjemanden, der dich liebt.
45:34Das hast du mal geschrieben.
45:40Willst du es nicht zu Ende schreiben?
45:42Dazu bin ich nicht in der Lage!
45:44Kannst du das denn nicht verstehen?
45:47Ich bin ausgewachsen.
45:50Ich bin ausgewachsen.
45:52Ich bin ausgebrannt.
45:55Ich bin nur noch eine leere Hülle.
45:58Wieso siehst du das nicht endlich ein?
46:01Weil es nicht zu erkennen ist.
46:03Ihre Begabung ist noch vorhanden, also nutzen Sie sie!
46:08Sie sind noch längst nicht ausgebrannt.
46:12Horst, das glauben Sie wirklich?
46:14Die ganze Welt glaubt das, Will.
46:16Das versuchen wir dir ja gerade zu sagen.
46:22Wieso?
46:25Wieso verachtest du mich nicht?
46:27Nach allem, was ich dir angetan habe.
46:32Weil ich dich liebe.
46:34So einfach ist das.
46:40Hier, nimm meine Hand, Will.
46:52Vielleicht ist es noch ein Versuch wert.
46:56Noch ein Versuch, Lydia.
46:59Ich denke schon.
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