Die Rosenheim-Cops (116) Staffel 7 Folge 20 - Eine Leiche für den Neuen

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Die Rosenheim-Cops (116) Staffel 7 Folge 20 - Eine Leiche für den Neuen

Korbinian Hofer hat es nicht leicht, denn nun muss er auf seinen Kollegen Christian Lind verzichten, der für mehrere Wochen eine Fortbildung besuchen muss. Linds Vertreter, Torsten Voß, liefert gleich einen passenden Einstand, denn auf seinem Weg nach Rosenheim stößt er auf einen Unfallwagen, in dem ein toter Fahrer liegt und sieht im letzten Moment, wie sich ein Motorradfahrer aus dem Staub macht. Offenbar wurde der verunglückte Fahrer bestohlen. Und es war auch kein Unfall, denn der Motorradfahrer hatte ein verklebtes Nummernschild. Als Hofer, Mohr und Dr. Ursula Kern am Tatort eintreffen, hat Voß bereits eine Zeichnung von einem flammenden Symbol gemalt, wie es auf dem Tank des flüchtigen Motorrads zu sehen war.
Und das war nicht der einzige Raub bei Autounfällen in der letzten Zeit. Nur ist es dieses Mal Mord, denn der Unfall wurde mit einem Drahtseil verursacht, das der Täter quer über die Fahrbahn gespannt hatte. Die Identität des Toten ist rasch ermittelt. Der Fahrer des Wagens hieß Hartwig Grünberg, war Anfang 60 und Inhaber des Kreuzerhofs in der Nähe. Mit der Zeichnung von Voß ermittelt Mohr auch bald zehn Motorradfahrer, auf die die Beschreibung passt.
Bei einer Gegenüberstellung erkennt Voß aufgrund des flammenden Symbols auf dem Tank den Fahrer. Es ist Valentin Grünberg, der Sohn des ermordeten Autofahrers. Warum sollte Valentin seinen eigenen Vater ausrauben? Und ist der Unfallräuber auch der Mörder? Während Voß und Hofer weitere Spuren suchen, kommt Hofer einer ganz anderen Sache auf die Spur, denn Voß, der zunächst keine Bleibe in Rosenheim hat, zieht unverhofft im altgedienten Austragshäusl auf seinem Hof ein und dass hat scheinbar Marie eingefädelt.

Die Rosenheim-Cops (116) Staffel 7 Folge 20 - Eine Leiche für den Neuen
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Transcript
00:00Heidi Voss?
00:17Hallo Heidi.
00:18Ich bin hier im Chiemgauer Land.
00:20Ich sag dir, das ist herrlich, das ist ein Gedicht.
00:23Wenn du wieder auf dem Teppich bist und an einer Chiemgauer Bank vorbeikommst, denk bitte an die Überweisung.
00:28Hast du einmal dein Geld nicht bekommen?
00:30Pünktlich wäre perfekt. Tschüss mein Lieber.
00:33Ja, tschüss. Ach Heidi.
00:46Was ist das denn?
00:54Hallo!
00:55Hallo!
00:57Könnt ich Ihnen helfen?
01:15Hippo Hosenheim, Apparat Stockel, grüß Gott.
01:17Hallo Frau Stockel, Thorsten Voss hier.
01:19Oh, ja Voss.
01:21Meine Ankunft verzögert sich. Könnten Sie mich mit Herrn Hofer verbinden?
01:25Moment.
01:26Herr Hofer?
01:27Ja?
01:28Der Herr Voss ist am Apparat. Es ist die Vertretung von Lihind.
01:32Ist recht.
01:35Hofer?
01:38Hofer!
01:39Thorsten Voss hier. Ich bin auf dem Weg zu Ihnen am Chiemsee.
01:42Hier ist ein Unfall passiert.
01:44Soll ich Sie mit der Unfallaufnahme verbinden?
01:46Kaum da schaut ein Unfall.
01:48Frau Stockel.
01:49Es wäre besser, wenn Sie kommen würden.
01:50Sie wissen aber schon, dass wir eigentlich für Mord zuständig sind.
01:53Aber es könnte ein Verbrechen vorliegen.
01:55Der Fahrer ist tot.
01:57Logisch. Also ein Unfall mit Todesfolge.
02:00Er wurde beraubt.
02:02Woher wissen Sie das denn?
02:03Ich habe es gesehen. Ein Motorradfahrer, leider flüchtig.
02:07Dann ist es ein Fall für das Raubdezernat.
02:09Das Kfz-Kennzeichen war abgedeckt. Ich vermute Raubmord.
02:14Schön. Wo sind Sie?
02:16Mühlenweg.
02:18Am Chiemsee.
02:19Der Chiemsee ist groß.
02:21Der Ort, durch den ich gekommen bin, hieß Piezing. Jetzt stehe ich im Wald.
02:24Er steht im Wald?
02:26Er meint den Mühlenweg.
02:28Herr Voss, bemühen Sie sich nicht mehr. Wir kommen gleich.
02:34Danke. Das finde ich gut.
02:41Hier können wir nichts mehr machen.
02:44Wir fahren dann wieder. Servus.
02:46Danke. Tschüss.
02:58Grüß Gott.
02:59Hauptkommissar Voss.
03:00Hauptkommissar Hofer.
03:01Hallo.
03:02Das sind die Kollegen, mit denen Sie in nächster Zeit zu tun haben werden.
03:05Polizeiobermeister Mohr und Frau Dr. Kern, unsere Kriminalmedizinerin.
03:10Freut mich, Frau Dr. Kern.
03:12Freut mich auch.
03:14Freut mich, Herr Lohr.
03:16Freut mich trotzdem.
03:18Schauen wir mal.
03:24Ja, danke. Ende.
03:26Laut Kennzeichen gehört der Wagen einem gewissen Hartwig Grünberg, gewundert am Ritthof.
03:32Gleich in der Nähe von hier.
03:34Danke.
03:36Sie meinen, der Motorradfahrer hätte den Unfall provoziert, um Ihnen die Geldbörse zu klauen?
03:41Na ja. Denken Sie an das abgedeckte Kfz-Schild.
03:44Haben Sie erkennen können, was für ein Motorrad das war?
03:47Es war eine orangefarbene LGS 950 mit Flammensymbol unterhalb des Tanks.
03:53Wenn ich bitte auch etwas sagen dürfte.
03:55Bitte, sag was.
03:56Der Höller von sich, also der Herr Höller vom Diebstähle-Dezernat,
03:59der hat mir gerade in der Kantine erzählt,
04:01dass in letzter Zeit viele verunglückte Autofahrer ausgeräumt worden sind.
04:05Das klingt nach Methode.
04:07Vielleicht eine moderne Form der Wegelagerei.
04:09Mhm. Hat der Fahrer sich sonst was gesagt?
04:11Das haben die Zeichenerstsagen. Wissen die, ob das ein Motorradfahrer war?
04:14Das ist so genau, wie es immer nachgefragt wird.
04:17Schauen Sie.
04:22Klinikbruch. Sieht ganz so aus, als ob er an den Folgen des Unfalls gestorben ist.
04:28Sie spielen Klavier?
04:29Nein, nein, meine Enkel.
04:31Ich habe sie heute in der Rosenheimer Musikakademie angemeldet.
04:34Wollen Sie mal sehen?
04:37Stellen Sie sich vor, wollten die mich doch glatt da behalten.
04:39Der Posten des Vorsitzenden sei vakant. Ich soll mich doch gleich bewerben.
04:43Das bringt mir die Kinder ganz harmlos zum Unterricht,
04:45dann schon kriegt man einen neuen Posten ans Bein gebunden.
04:47Und?
04:48Na, ich habe natürlich abgelehnt.
04:50Warum?
04:51Ja, ich spiele kein Instrument und Leiter einer Musikakademie.
04:54Was soll ich da?
04:55Was glauben Sie, warum die gerade Sie wollten?
04:57Ja, weil sie keinen anderen Dummen gefunden haben, nehme ich an.
05:00Ich denke eher, weil Sie mit Führungsaufgaben vertraut sind.
05:03Immerhin sind Sie Polizeidirektor.
05:05Ja, da kenne ich mich auch aus.
05:06Was bringt mir das, außer noch mehr Arbeit?
05:08Mitbestimmungskompetenz?
05:10Nehmen wir mal an, Sie sind unzufrieden mit den Entscheidungen der Lehrer.
05:13Als was haben Sie da mehr Einfluss, als Opa oder als Vorsitzender?
05:17Sie meinen, ich könnte was für meine Enkel tun?
05:20Sicher mehr, als Sie bloß zum Unterricht zu bringen.
05:34Alles gut.
05:35Hofer, bin ich bei Rosenheim.
05:37Das ist mein Kollege Mohr, das ist mein Kollege Voss.
05:40Sind Sie mit dem Herrn Grünberg verwandt?
05:43Ich bin sein Stiefsohn, Valentin Grünberg.
05:46Warum?
05:47Ja, wir müssen Ihnen leider eine traurige Mitzeitung machen.
05:50Ihr Stiefvater, Herr Grünberg, ist unterhalb von Pietzing auf dem Mühlenweg,
05:54tödlich verunglückt.
05:56Tot?
05:57Ja.
05:59Was ist passiert?
06:01Mein Stiefvater ist mit dem Wagen verunglückt.
06:03Schlimm.
06:05Tot.
06:06Hofer, bin ich bei Rosenheim.
06:08Mit wem habe ich es verunglückt?
06:10Agnes, Kreuzler.
06:13Mein Vater hat den Hof hier.
06:16Der Herr Grünberg hat ihn geholfen.
06:18Er hat den Wagen verunglückt.
06:20Er hat den Wagen verunglückt.
06:22Er hat den Wagen verunglückt.
06:25Mein Vater hat den Hof hier.
06:27Der Herr Grünberg hat ihn gepachtet.
06:29Wir wollten bloß den Schwader abholen.
06:32Kann ich doch, oder?
06:34Ist eh wurscht.
06:36Besitzen Sie Ihr Motorrad?
06:38Nein.
06:40Sie?
06:41Nein.
06:42Wieso?
06:44Komm jetzt, dann brauchen Sie mich noch.
06:46Wenn wir noch Fragen haben, melden wir uns bei Ihnen.
06:48Danke.
06:49Papa.
06:52Wieso haben Sie das mit dem Motorrad gefragt?
06:54Weil Ihr Stiefvater von einem Motorradfahrer ausgekauft worden ist.
06:59Langsam.
07:02Noch ein paar Zehntel.
07:06Stopp.
07:15Der kommt rüber.
07:17Du lässt das reden mit mir, Papa.
07:19Ja.
07:21Kriminalhauptkommissar Voss.
07:24Ist das Ihr Hof?
07:26Ja.
07:27Wir haben im Grünberg verbracht.
07:29Seit wann?
07:31Vor einem halben Jahr.
07:33War der Grünberg also noch gar nicht so lange her?
07:35Nein.
07:37Wo hat der vorher gewohnt?
07:39Der war in Baden-Württemberg in der Nähe von Ulm.
07:42So hat er doch gesagt, oder?
07:44Ja.
07:46Gehen wir jetzt.
07:47Wo wohnen Sie?
07:52Für den Fall, dass wir noch Fragen haben.
07:56In Achberg?
08:00Kriminalhauptkommissar Voss ist im Rahmen von ALF bei uns.
08:03Sie wissen ja, ALF, das Austauschprogramm zur länderübergreifenden polizeilichen Fortbildung.
08:08Und hat eben ALF unseren Herrn Lindh nach Bielefeld und Herrn Voss von dort zu uns geführt.
08:13Herr Voss und Herr Lindh werden also, ja, ihre Plätze tauschen.
08:17Wie ist es mit den Schulden?
08:19Herr Mohr, nehmen Sie sie, Herr Klaus.
08:26Übrigens hat Polizeirat Klinger Herrn Voss ausgesprochen ungern gehen lassen.
08:33Was, wie ich denke, schon einiges über seine Qualitäten sagen dürfte.
08:37Herr Voss, so wünsche ich Ihnen und uns eine erfolgreiche und harmonische Zusammenarbeit.
08:44Ja, ich bin kein Mann langer Reden.
08:48Herr Mohr hat mir erzählt, dass Herr Lindh hier sehr beliebt ist.
08:51Und so hoffe ich, wenn meine Arbeit getan ist, von Ihnen genauso verabschiedet zu werden, wie Herr Lindh bei seiner Rückkehr begrüßt wird.
08:57Danke.
08:58Ich würde sagen, drauf trinken wir, Herr Voss.
09:01Herzlich willkommen, Herr Voss.
09:03Herzlich willkommen.
09:04Danke.
09:05Prost.
09:06Prost.
09:07Alles Gute.
09:08Danke.
09:11Du hast super Einstand, was sagst du?
09:13Entschuldigung.
09:15Wie hat er das denn jetzt gemeint, dass wir uns genauso freuen sollen, Ihnen wieder los zu sein, wie wir uns auf Lindhs Rückkehr freuen?
09:20Sagen Sie mir, haben Sie eine Aversion gegen diesen Mann?
09:23Er hat größere Füße als Lindh.
09:33Herr Voss, ich habe Sie im Kaiserhof eingratiert.
09:36Kaiserhof?
09:37Gibt es irgendwelche Zuschüsse?
09:39Zuschüsse?
09:40Ja, vom Bayerischen Innenmuseum.
09:42Von der Stadt?
09:43Nein.
09:44Und sonst irgendwelche Vergünstigungen?
09:46Sagen Sie mir, ist Ihnen das zu teuer?
09:49Gibt es andere Möglichkeiten?
09:51Na, ich schaue, was ich tun kann.
09:53Frau Stockel, wenn Sie das täten, dann tun Sie viel für mich.
10:15Mist.
10:20Also, die KTU steht vor einem Rätsel, was zu diesem Unfall geführt haben könnte.
10:34Tja, dann fahren wir doch vielleicht einfach nochmal zum Tatort.
10:39Eine gute Idee.
10:42Eine gute Idee.
10:46Die Ortmann hat Recht, das machen Sie.
10:48Ich weiß, also, ich in kulturellen Bereichen.
10:51Musik? Ich habe doch keine Ahnung von Musik.
10:54Ich habe es auch lernen müssen.
10:55Andersrum, wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich einfach an mich.
10:59Frau Hofer, darauf komme ich sicher gern zurück.
11:03Sagen wir mal, warum hat man jetzt gerade Sie mit dem Sicherheitskonzept beauftragt?
11:07Sie sind doch eigentlich für Kultur zuständig.
11:09Ja, und das Gartenschau ist doch auch Kultur.
11:11Ja, aber nicht die Sicherheitsvorkehrungen.
11:14Mei, Politik der kurzen Wege.
11:16Der Stadtrat denkt sich, die Hofer hat einen Bruder, der ist Polizist.
11:19Somit hat es auch gute Kontakte zur Polizei.
11:21Ja, das klingt einleuchtend.
11:23Gut, dann legen wir mal los.
11:29Und was ist das hier?
11:33Warum haben wir das nicht eher gesehen?
11:36Sieht aus, als hätte jemand ein Stahlseil über die Straße gespannt.
11:46Bingo.
11:47Na, da schau her. Auch auf diese Art und Weise kann man jemanden aus dem Weg schaffen.
11:51Allerdings.
11:57Oh.
11:58Hoppala.
12:05Ja, so entsteht der Volkstanz.
12:09Bitte.
12:10Danke.
12:11Äh, Sie.
12:13Fahren Sie zufällig einen älteren, schwarzen Kombi mit Bielefelder Nummer?
12:17Ja.
12:19Den habe ich vorhin beim Einparken gerammt.
12:21Na ja, dann sind wir jetzt schon zweimal zusammen gerumpelt.
12:25Ja, sorry. Ich komme natürlich dafür auf.
12:28Können Sie mir ein Lokal empfehlen, wo man gut und günstig essen kann?
12:31Ja, das Rosenbräu. Das ist günstig.
12:34Also, ich meine, das ist auch gut und günstig.
12:36Gut, dann regeln wir da die Formalitäten.
12:39Ich habe Ihnen in den 80ern schon meine Daten gegeben.
12:42Ja, aber meine brauchen Sie ja noch.
12:45Gut.
12:46Wann?
12:48Passt's Ihnen?
12:49Passt.
12:50Na dann.
12:51Na dann.
12:53Ach so, ja.
12:55Voss.
12:56Hofer.
12:58Hofer?
12:59Ja.
13:05Ach, Herr Voss, kommen Sie mal bitte.
13:08Ich hätte da was für Sie.
13:10Und zwar ein Zimmer in der Pension Fuchs.
13:12Bei uns Rosenheimern heißt es auch Pension Preisfuchs, weil es so günstig ist.
13:16Klingt gut.
13:17Leider.
13:22Hat die Sache einen Haken?
13:24Na ja, günstig hat ja meistens einen Haken.
13:26Sie müssten einen Monat im Vorrat zahlen.
13:29Einen Monat?
13:30Ich weiß ja gar nicht, ob ich so lange hier bin.
13:32Und? Was machen wir jetzt?
13:33Sie gar nichts, Sie haben genug getan. Ich kümmere mich drum.
13:38Ich habe auf dem Gang die Frau Hofer getroffen.
13:40Ach so?
13:41Sie hat mich angefahren.
13:42Echt? Das ist eigentlich überhaupt nicht Ihre Art.
13:44Ach so, nein, mit dem Wagen meine ich.
13:47Würden Sie mir vielleicht Ihre Adresse geben, dass ich Ihnen meine Versicherungsdaten zukommen lassen kann?
13:53Die wohnt mit dem Herrn Hofer auf dem Bauernhof.
13:56Bauernhof?
13:58Da hat er es sicher schön mit seiner Frau.
14:01Das ist nicht seine Frau. Das ist seine Schwester.
14:04Seine Schwester?
14:07Was sagt Ihr Freund dazu?
14:11Was für ein Freund?
14:12Na, so eine hübsche Frau hat ja sicher einen Freund.
14:15Ich habe auch keinen Freund.
14:19Ursula? Hallo?
14:22Die ist nicht da. Kann ich Ihnen helfen?
14:25Nein, danke. Schon in Ordnung.
14:27Die Frau Doktor, ist sie da?
14:30Ja, Herrschaftszeiten. Wenn Ihr was von einem Pathologen wissen wollt, dann fragt Sie mich.
14:34Ich sitze hier am Schreibtisch. Wenn Sie nach dem Draht schauen wollen, dann geht es zum Haarschneiden.
14:38Ist das hier persönlich?
14:40Eigentlich nicht.
14:41Aber weil Ihr gerade da seid, eine Frage habe ich schon.
14:46Sagt Sie mal, der Achtziger wird ja Musikdirektor.
14:50Somit, dirigieren und allem drum und dran.
14:52Nein, er wird Vorsitzender der Musikakademie.
14:55Haben Sie das wohl beim Friseur gehört?
14:57Liebe Frau Kontrollerin, ich sitze hier beinahe mein halbes Leben in diesem Keller.
15:03Und hier kommen nicht nur Leichen rein, sondern auch Geschichten.
15:06Ich weiß alles, was da oben passiert.
15:09Aber falls es noch jemanden interessiert...
15:17Der Unfall war die Todesursache.
15:19Ah ja, scheinbar muss man den Geschichten nur lange genug zuhören, dann erfährt man doch noch was Wichtiges.
15:25Und wo ist nun Frau Dr. Kern?
15:27Die Traunsteiner haben es ausgeliehen.
15:29Die Pathologie in Traunstein?
15:31Ja, wer sonst?
15:33Und ich habe alle Motorräder genannt, die in Frage kommen. Folgendes.
15:3734 Stück, 15 davon Marke LGS 950 und 4 davon sind orange.
15:44Die Fahrer von den 4 Orangen rufst du an, die sollen mit ihren Maschinen herkommen.
15:47Schon erledigt, morgen sind sie da.
15:49Ich müsste mich ja noch um meine Unterkunft kümmern. Kann ich los?
15:53Freilich, ich gehe auch gleich.
15:55Also, tschüss. Danke. Bis morgen.
15:58Wiederschauen.
16:01Sagen wir Michael, dass du gewusst hast, dass der 80er da mit seinem Enkel telefoniert.
16:06Habe ich gewusst, dass der Enkel hat?
16:08Doch, oder?
16:09Du, der 80er hat doch gesagt, dass der Enkel telefoniert.
16:13Du, der 80er hat Enkel.
16:15Wie weißt du das?
16:16Wer?
16:17Ich weiß von der Dr. Kern und die von der Ortmann.
16:20Hast du das auch schon gewusst?
16:22Das weiß ich schon lange, aber der Herr 80er hat sich äußerste Diskretion erbeten,
16:26denn reden ist Silber und schweigen ist Gold, gell Michi?
16:35Und, hast du die Überweisung gemacht?
16:37Morgen kriegst du dein Geld.
16:39Morgen?
16:40Ich hatte heute einfach viel um die Ohren.
16:42Bis morgen.
16:43Hoch und heilig, Heidi.
16:44Na, wir werden sehen.
16:46Tschüss.
16:4870 Prozent.
16:51Wie bitte?
16:5270 Prozent der Männer hier am Dresen schlagen sich mit dem gleichen Problem auf.
16:57Unterhalt.
16:58Ich nenne es den prosaischen Nachgeschmack der Liebe.
17:01Wie poetisch. Läuft der Laden gut?
17:03Ich kann nicht glauben.
17:04Welches Publikum?
17:06Jung bis Mittelalt, dabei aber eher Frauen.
17:12Gute Adresse.
17:13Ja.
17:18Das Polizeipräsidium ist auch nicht weit, von da kommen sicher auch einige.
17:22Ja, vor allem mein Stammgast, ein Kriminalhauptkommissar.
17:25Das weiß ich seit Wohnzimmer.
17:27Ich weiß, der Herr Lind.
17:28Aha, er kennt sich.
17:30Nicht wirklich, ich vertrete ihn.
17:32Voss, Kriminalhauptkommissar.
17:35Ja, servus, ich bin der John.
17:38Hallo.
17:40Ich habe gehört, er hat hier nebenan seine Wohnung.
17:42Stimmt.
17:43Hat er die vermietet?
17:44Ja, an eine Bekannte von mir. Ich habe gerade Besuch aus Neuseeland.
17:49Wieso, suchen Sie was?
17:51Ja, wenn Sie was wissen.
17:52Ja, noch nicht, aber ich kann mich umhören.
17:54Das wäre nett, sonst wird das hier auch mein Wohnzimmer.
17:57Also wenn Sie dabei auch für meinen Unterhalt sorgen, dann kein Problem.
18:03Sie wünschen?
18:04Ah, wo ist denn die Rosi?
18:06Die bedient halt dort drüben.
18:08Ach so, ich warte auf jemanden, ich bestelle später.
18:12Wollen Sie mal was zum Trinken?
18:14Ja, ein Wasser bitte.
18:21Guten Abend, Frau Hofer.
18:22Hallo.
18:23Ja, bitte, setzen Sie sich.
18:34Wie gestalten wir die Reihenfolge?
18:37Erst Essen, dann das Geschäft.
18:39Gut.
18:40Rosi, kannst du den Tisch mit der Frau in den Mode übernehmen?
18:44Den Tisch mit der Marie Hofer? Ja, wieso denn?
18:47Bitte, das Wasser hat sie bestellt.
18:54Tun Sie mir einen Gefallen?
18:55Welchen?
18:56Würden Sie die Bedienung zu Ihrer Kollegin ausfragen?
18:59Dezent natürlich, ich erkläre es Ihnen später, ja?
19:04Ja, Rosi, grüß dich.
19:05Grüß dich, Marie.
19:06Grüß Gott.
19:07Dein Wasser.
19:08Danke dir.
19:09Sagen wir mal, habt ihr jetzt neue hier?
19:11Die Agnes, ja, aber die hilft bloß aus.
19:14Aha.
19:15Ferienjob?
19:16Genau, das ist die Tochter vom Kreuzerbauer
19:18und studiert in München, weißt?
19:20Der hat's wirklich schwer.
19:21Seine Frau, Rheuma, schlimm.
19:23Und dann noch der Ärger mit dem Pächter von seinem anderen Hof.
19:26Willst du was essen?
19:27Ja, ist die Putenbrust noch immer im Angebot?
19:30Ja.
19:31Dann hätt ich's gern.
19:32Gut, und Sie?
19:33Mir auch das Angebot und eine Apfelschorle.
19:41Und, wie war ich?
19:43Also, wenn Sie bei den Schadensverhandlungen
19:45auch so gut sind,
19:46dann werd ich wohl am Ende für die Regulierung aufkommen müssen.
19:49Sind Sie auch günstig unterkommen?
19:53Tja.
20:00Marie?
20:04Herr Vosch?
20:06Marie!
20:08Herr Hofer!
20:10Morgen!
20:11Guten Morgen, was machen Sie da?
20:14Äh, ja, ich hab nichts gefunden, also Unterkunftsmäßig.
20:18Und da war Ihre Schwester so nett,
20:20mich in die Ferienwohnung einzuquartieren.
20:23Aha.
20:24Sie glauben jetzt aber nicht, dass sie hier ist, oder?
20:27Nein, nein, nein, nein.
20:29Sie trauen mir einiges zu.
20:31Sie haben gesagt, Sie trauen meiner Schwester einiges zu.
20:34Woher kennen Sie die überhaupt?
20:36Äh, wir sind zusammengebummst.
20:39Also, ich meine, sie ist auf dem Parkplatz hinten in mich rein.
20:43Also, auf dem Revier, da ist es einfach so passiert.
20:48Guten Morgen zusammen!
20:51Guten Morgen.
21:12Ein Monatsgehalt für Ihre Gedanken.
21:16Ein Monatsgehalt für Ihre Gedanken.
21:22Die Motorradfahrer wären jetzt da.
21:29Störe ich?
21:30Ja, mich nicht.
21:39So, Herr Vosch, jetzt sind Sie dran.
21:45Gute Nacht.
22:00Ist das Ihr Motorrad?
22:04Das ist Ihres.
22:06Helm ab.
22:11Wie ist Ihr Name?
22:12Martin Kimmerle.
22:13Wo waren Sie gestern um 9.12 Uhr?
22:16Bei meiner Freundin.
22:17Falsche Antwort, Sie waren im Mühlenwinkel.
22:23Ja, die übrigen Herren dürfen wieder fahren. Ich will wieder auf.
22:28Sie haben auch die anderen Unfallopfer beraubt.
22:31Nee, nur den einen.
22:33Falsche Antwort.
22:35Zwei Opfer haben einen Motorradfahrer gesehen. Also, wie geht das?
22:38Was?
22:39Wie wissen Sie so schnell, wo die Unfälle sind, dass Sie noch vor den Rettungskräften zuschlagen können?
22:44Ich fahr halt rum.
22:45Geht's vielleicht noch blöder?
22:47Ist so.
22:49So, so.
22:53Mord.
22:55Mord, Herr Kimmerle.
22:57Diesmal geht's um Mord.
22:59Sie haben einen Stahlseil über die Straße gespannt.
23:01Warum jetzt Mord?
23:04Sind Informationen ausgegangen, wo die Unfälle stattfinden?
23:06Dann haben Sie ein bisschen nachgeholfen.
23:09Wer ist Ihre Freundin?
23:12Haben Sie was gesagt?
23:17Karla Brandl.
23:18Geht's deutlicher?
23:20Karla Brandl.
23:22Ja, so geht das.
23:24Und dann hat er ihm ganz leise ins Ohr gesagt.
23:27Mord.
23:29Pause.
23:31Und dann ...
23:33Mord, Herr Kimmerle.
23:35Pause.
23:37Diesmal geht es um Mord.
23:39Es hat ja so dramatisch gesteigert.
23:42Das ist zum ersten Mal eigentlich zu.
23:44Und dann hat er gesagt,
23:46Mord.
23:48Mord, Herr Kimmerle.
23:50Pause.
23:52Das ist zum ersten Mal eigentlich zu.
23:55Ich möchte wissen, was der so lange zum Telefonieren hat.
23:59Ich habe am Hofer die Nummer von Voss seiner Dienststelle im Bielefeld heraussuchen müssen.
24:05Jetzt telefoniert der da schon eine geschlagene halbe Stunde.
24:08Er hat gesagt, er möchte was über die Personalakte von Voss wissen.
24:13So, und jetzt reicht's mir.
24:15Der Herr Voss, der ist verheiratet.
24:18Ach, verheiratet?
24:19Ich glaube, ich habe ihn lange Zeit nicht mehr gesehen.
24:21Ach nein, Moment, der war verheiratet.
24:24Nee.
24:26Genau, weil seine Frau hat nämlich die Wohnung und den Sportwagen bekommen.
24:29Und vor allem, das mit dem Auto soll ihn sehr geschmerzt haben, sagen die Kollegen.
24:32Geschieden also.
24:34Ich glaube, ich muss jetzt aufhören.
24:36Ich will mal Schluss machen.
24:38Ich danke Ihnen, gell?
24:40Ja, danke der Nachfrage. Ist toll hier.
24:42Viele Grüße an alle, besonders an Frau Stockel, ja?
24:45Ja, ich gehe aus.
24:47Also viel Spaß noch und alles Gute.
24:49Ja.
24:54Einen schönen Gruß von Herrn Lindh.
24:57Ach, mit dem Lindh haben Sie telefoniert.
24:59Ja, der sitzt jetzt am Schreibtisch von Voss.
25:01Geschieden ist er, gell?
25:03Ja.
25:05Scheint überhaupt finanziell eine Richtung krebsen zu müssen.
25:07Aber dem ist ja X nix.
25:09Deshalb.
25:11Was?
25:13Er hat mich nämlich nach den Telefonnummern von den billigsten Absteigen in Rosenheim und Umgebung gefragt.
25:17Arme Sau.
25:19Die müssten alle das Geld zusammenhalten.
25:22Haben meine Schwestern da.
25:24Am Vosser Auto hat es angefahren.
25:26Wer hat es Ihnen erzählt?
25:28Der Herr Voss.
25:30Und dann hat er mich noch gefragt, wo es wohnt und wie alt es ist etc.
25:33Und ob es einen Freund hat.
25:35Was? Ob es einen Freund hat?
25:37Ich sage einmal, kaum ist der da, schon fragt er sich Leute aus.
25:40Ein Deiner steht über die schöne Kirche im Dorflassen.
25:42Was machst nämlich Du?
25:44Du rufst Herrn Lindh an und fragst ihn auch einmal Voss.
25:46Das ist ganz anders.
25:47So.
25:54Haben Sie gerade über mich gesprochen?
25:56Nein, wo? Wie kommen Sie denn da drauf?
25:58Willst Du was?
26:00Ja, die Freundin von dem Motorradfahrer ist da.
26:03Wird die hier vernommen?
26:05Nein, der Vernehmungsraum schüchtert mich ein.
26:10Servus Andrea.
26:12Frau Brantl, grüß Gott.
26:14Grüß Gott.
26:15Kriminalhauptkommissar Hofer mein Name.
26:17Frau Brantl,
26:19Sie sind die Freundin von Herrn Klimmer?
26:21Ja.
26:23Wo arbeiten Sie?
26:25Bei der Rescue in einem Callcenter.
26:27In einem Callcenter für was?
26:29Das ist für Notfälle.
26:31Gehören da auch Verkehrsunfälle dazu?
26:33Auch ja.
26:35Haben Sie auch den Unfall von Herrn Grünberg hereinbekommen?
26:38Kann ich nicht sagen.
26:40Gestern, am Tag von Pitzing, Mühlenweg.
26:45Doch, ja.
26:47Ja, hab ich.
26:49Der Wagen hatte ein automatisches Notrufsystem, nicht wahr?
26:51Ja.
26:53Erzählen Sie uns darüber.
26:55Wenn ein verunglückter Fahrer keine Hilfe mehr holen kann,
26:58weil er bewusstlos ist,
27:00dann gibt das System automatisch Meldungen an unser Callcenter.
27:02Und gleichzeitig, mit dem Notruf,
27:04werden dann auch die GPS-Daten vom Standort übermittelt.
27:07Und das bekommen Sie alles auf den Schirm?
27:09Ja.
27:11Die anderen Fahrer hatten auch so ein Notrufsystem.
27:15Welche anderen Fahrer?
27:17Die beraubt wurden.
27:19Denn bevor Sie die Rettungskräfte alarmieren,
27:21stecken Sie die Information zuerst Ihrem Freund Martin Kimmerle.
27:25Damit er Zeit hat, die Opfer auszuräumen.
27:27Ja oder nein?
27:29Frau Brandl, wir haben Ihre anderen Akten überprüft.
27:33Alle beraubten Opfer gingen über Ihren Tisch.
27:37Ich höre.
27:39Schauen Sie mich an.
27:43Haben Sie die Information Ihrem Freund zukommen lassen?
27:46Ja oder nein?
27:58Mit Mord haben wir nichts zu tun.
28:00Von Martin.
28:03Ah, Herr Forster und Reide.
28:05Ja.
28:07Wir haben damit nichts zu tun.
28:09So, wenn Sie bitte mitkommen möchten.
28:18Was glauben Sie?
28:20Das sind Gelegenheiten, die wir haben,
28:22um die Opfer auszuräumen.
28:24Wir haben keine Chance.
28:26Wir haben keine Chance.
28:28Das sind Gelegenheitsräuber, aber keine Mörder.
28:30Was meinen Sie?
28:32Dass Sie recht haben.
28:34Und was jetzt?
28:36Ich habe da einen Verdacht bezüglich Agnes Kreuzer.
28:38Aber um den zu bestätigen, brauche ich einen Mohr.
28:40Gut, dass Sie eine Wehgeschichte haben.
28:43Pfüat di, Rosi.
28:45Pfüat di, Agnes.
28:47Pfüat di von morgen, gell? Nicht vergessen.
28:49Ciao, ciao.
28:57Ja?
29:22Sie steigt jetzt in Ihren Wagen.
29:24Folgen!
29:27Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
29:57Telefon klingelt
30:28Hallo, Frau Stockel. Was machen Sie heute Abend?
30:40Dankeschön.
30:44Das ist für Sie und eine Quittung gleich, bitte.
30:48Danke.
30:51Da bin ich. Aber das Geld krieg ich wieder, gell?
30:55Geld?
30:57Geld.
30:59Ach so, ja klar. Auch alles, was Sie da drin ausgeben.
31:02Stockel, los, krach.
31:04Pst.
31:06Valentin Grünberg, Agnes Kreuzer. Gemerkt?
31:10Gemerkt.
31:12Viel Spaß.
31:14Danke.
31:17Hör mal her.
31:26Was mögen Sie an Herrn Lind?
31:28An Herrn Lind?
31:32Am meisten ist er eine zurückhaltende, diskrete Art.
31:36Immer Gentleman.
31:38Genau wie ich.
31:41Zurückhaltend, wenn ...
31:43Zurückhaltend, wenn ...
32:01Was schaffst du?
32:03Nichts, tun wir den Bier weg.
32:05Bist du müde?
32:07Ja.
32:09Na gut.
32:11An die Frau Dr. Kern, da kommt keiner so richtig ran.
32:14Verschlossen wie eine Aster.
32:17Manche sagen, da könnte eine Perle drin sein.
32:20Und die anderen sagen, eine Kopfschmerztablette.
32:23Aber ich halt ihn dann.
32:27Und der Achtziger, der scheint von allen respektiert zu werden?
32:31Auf jeden Fall. Streng, aber gerecht.
32:34Wobei, andererseits auch wieder nicht so streng.
32:37Gerade heute sind wir draufgekommen, er hat nämlich Enkel.
32:40Da muss er jeden Abend ins Bett bringen.
32:42Deswegen muss er jeden Tag pünktlich aus dem Büro.
32:48Was halten Sie von der Frau Hofer?
32:50Mei, die Frau Marie.
32:52Lebendig.
32:54So lebendig ist die.
32:56Warum die keinen abkriegt, das verstehe ich auch nicht.
32:59Ich auch nicht.
33:11Na ja.
33:14Ich geh jetzt ins Bett.
33:16Gute Nacht.
33:18Gute Nacht. Gehst nicht eins Bett.
33:20Ich hab nur zu tun.
33:22Ich verstehe.
33:24Nichts verstehst. Vielleicht braucht er noch was, wenn er heimkommt.
33:27Wenn er heimkommt?
33:29Geh du jetzt in dein Bett.
33:31Vielleicht mach ich ihm noch eine heiße Milch mit Honig oder so.
33:34Verzupf dich.
33:36Alles gut.
33:38Ach ja, das hab ich ganz vergessen.
33:40Der Forst ist heute auf Beschaffung.
33:42Wahrscheinlich bleibt er die ganze Nacht weg.
33:45Und das sagst du mir erst jetzt?
33:47Wieso? War doch ein unterhaltsamer Abend, findest du nicht?
34:08Hinterher?
34:22Und? Was machen wir jetzt?
34:24Die haben sich die ganze Zeit unterhalten.
34:26Also vielmehr er hat geredet.
34:28Das hat so ausgeschaut, als wenn er sich von irgendwas überzeugen wollte.
34:31Aber sie hat eindeutig geblockt.
34:33Sie wollte von dem nix wissen, was der ihr gesagt hat.
34:35Das war klar wie Kloßbrühe.
34:39Ich krieg noch einen.
34:41Nochmal dasselbe.
34:43Ihr wollt's aber die Dame nicht betrunken machen, oder?
34:45Also bitte, wann hat man das schon, dass einem zwei Männer an den Lippen hängen?
34:48Da müssen sie feucht bleiben. Da haben sie recht.
34:51Wo war ich jetzt stehen geblieben?
34:53Sie wollte nix von ihm wissen.
34:55Stimmt. Aber was mich stutzig gemacht hat,
34:58anfangs hat sie ihn schon ran gelassen.
35:00Ja, wie jetzt ran lassen?
35:02Er hat sie betatscht.
35:04Ist sie durch den Tag gefahren.
35:06Versteh ich nicht.
35:08Ich versteh's nicht.
35:10Frau Stockl meint, dass die beiden sich vorher intim gekannt haben müssen,
35:13da er eine moralische Berechtigung für seine Zärtlichkeiten hatte,
35:16die sie ihm dann peu à peu entzogen hat.
35:18Also Liebesromane können Sie keine schreiben,
35:21so wie Sie die Dinge auf den Punkt bringen.
35:23Danke.
35:24Hat er das jetzt als Kompliment aufgetauscht?
35:26Das weiß ich nicht.
35:28Jetzt trink halt nicht so schnell.
35:30Hab ich was verpasst?
35:32Ja, die zwei haben es miteinander gehabt,
35:34aber es war nicht so.
35:42Ach, Herr Voss. Morgen.
35:44Morgen.
35:45Die Frau Stockl erzählte mir eben,
35:47sie wäre gestern Abend in Ihrem Auftrag unterwegs gewesen.
35:50Das war aber nur ein harmloser Diskothekenbesuch.
35:52Herr Voss, dass wir uns da richtig verstehen.
35:54Ich seh das gar nicht gern, wenn Büropersonal zweckentfremdet wird.
35:57Ich wollte anrufen und Bescheid geben, aber es war spät.
36:00Und da ich wusste, dass Sie um die Zeit Ihre Enkel ins Bett bringen,
36:03haben Sie mich überrascht.
36:05Bitte?
36:06Grüß Gott, Bernhard. Hat die Bescheidung was ergeben?
36:09Wir sind auf der richtigen Spur.
36:11Herr Mohr ist mit einem Durchsuchungsbeschluss
36:13unterwegs zum Jungen Grünberg.
36:15Er hat ein Stahlseil gefunden mit Baumrinde dran.
36:17Wer ist zu viel verlangt, mich einzuweihen?
36:19Würden Sie mitkommen?
36:21Sie auch, Herr Kreuzer.
36:23Herr Kreuzer, wir haben ein bisschen recherchiert.
36:26Bevor der Herr Grünberg Ihren Hof gepachtet hat,
36:28war er in der Nähe von Ulm.
36:30Und davor in Thüringen.
36:32Er hat dabei eine Schneise der Zerstörung hinterlassen.
36:34Wir nennen solche Leute Pachtnomaden.
36:36Sie pachten einen Hof, aber nicht, um ihn zu bewirtschaften.
36:39Sondern, um ihn mit Sack und Pack auszublündern.
36:42Alles, was nicht festgeschraubt ist, wird verkauft.
36:44Vieh, Maschinen, alles wird zu Geld gemacht.
36:47Circa eine Million Euro hat der Grünbergsohrer beutet.
36:50Seit circa zehn Jahren ist er schon mit dieser Maschine unterwegs.
36:53Er sucht sich meist Ältere,
36:55nicht sonderlich wehrhafte Bauern,
36:57die sich noch nie haben was zu Schulden kommen lassen
36:59und keine Ahnung haben,
37:01wie man juristisch dagegen vorgehen könnte.
37:03Und wenn doch, dann zieht sich das Verfahren so in die Länge,
37:06dass der Grünberg schon lange weg ist,
37:08bevor der Abend des Gesetzes zupackt.
37:10Ihre Tochter studiert.
37:11Deshalb haben sie keinen Hof mehr.
37:13Und sie haben sich noch nie was zu Schulden kommen lassen.
37:15Sie haben so wunderbar in das Beuteschimmer von Grünberg gepasst.
37:20Der hat immer gesagt,
37:22was willst denn?
37:24Du hast doch unterschrieben.
37:26Du weißt doch, dass ich das machen kann.
37:29Alles, was mir gehört hat, hat er verkauft.
37:33Ich war machtlos.
37:35Haben Sie einen Ausweg gesehen, erlost zu werden?
37:37Nein, nein.
37:38Mord.
37:39Nicht einmal im Traum würde ich an sowas denken.
37:41Was sind denn Sie für einer?
37:42Immer mit der Ruhe, gell?
37:59Ja?
38:00Der Arzt, bitte schön.
38:02Sagen Sie, Frau Stockl,
38:04haben Sie Herrn Fosters mit meinen Enkeln erzählt?
38:06Also ich doch nicht.
38:07Ich habe doch niemandem was von Ihren Enkeln erzählt.
38:09Das war...
38:10Was mit Ihren Enkeln?
38:11Nichts.
38:12Was gibt's?
38:13Da.
38:16Danke.
38:19Ich war das wirklich nicht.
38:20Das war die.
38:28Frau Kreuzer, bringen Sie uns den Valentin Grünberg.
38:30Der Kreuzer ist fertig.
38:32Herr Kreuzer, wenn Sie bitte mitmuligen.
38:46Frau Kreuzer, nehmen Sie Platz, es dauert noch ein bisschen.
38:49Herr Grünberg, Sie gehen in den Vernehmungsraum.
38:51Jakob!
38:52Ja?
38:53Und Herr Kreuzer, Sie kommen mit.
38:56Agnes.
39:00Hast du was mit der Sache zu tun?
39:07Agnes.
39:10Agnes.
39:12Herr Kreuzer, bitte.
39:14Ja.
39:18Die Rindenspuren aus dem Strahlseil stammen von den Bäumen,
39:21an denen Sie das Seil befestigt haben.
39:24Sie sind der Täter.
39:25Sie waren's.
39:26Fragen Sie mal warum.
39:27Haben Sie sich dafür geschämt, wie er sein Geld verdient hat?
39:31Karst hat ihn dafür.
39:34Aber als sein Sohn haben Sie mitmachen müssen.
39:37Okay, das glaubt mich, stellt mich aber nicht zufrieden.
39:41Denn was ich mich frage, warum erst jetzt?
39:43Und warum haben Sie ihn nicht einfach verlassen?
39:45Sie sind alt genug.
39:49Ich meine, dass Sie der Agnes helfen wollen.
39:51Weil Sie sie lieben.
39:54Was hat sie Ihnen versprochen?
39:56Dass wir nach Australien auswandern.
39:58Den ganzen Scheiß hinter uns lassen.
40:02Ja, sei so gut, ob schon.
40:12Sagen Sie, Herr Mohr.
40:14Wie finden Sie den Herrn Voss?
40:17Wie?
40:18Wie finden Sie ihn gut?
40:21Sie?
40:24Mei, Herr Ochziger, schauen Sie,
40:26die Geschichte mit der Frau Stuckel,
40:28das war doch rein aus der Not geboren.
40:30Ohne die Frau Stuckel täten wir jetzt noch im Dunkeln tappen.
40:33Herr Mohr,
40:35wenn Sie noch mal im Dunkeln tappen
40:37und Geburtshelfer spielen wollen,
40:39sagen Sie mir vorher Bescheid.
40:41Ja.
40:44Grüß Gott, Frau Glitzer.
40:46Ja.
40:49Sie haben den jungen Herrn Grünberg verliebt gemacht.
40:53Sie haben ihn aus seiner Lethargie gerissen
40:55und zum Mord angestiftet.
40:57Und er sah eine Chance zum Neuanfang.
40:59Mit Ihnen in Australien.
41:01Und dann haben Sie ihm den Laufpass gegeben.
41:03Sie haben ihn nie geliebt.
41:04Sie wollten nur Ihrem Vater helfen.
41:06Der Vater von Ihnen hat Sie nicht verpfeifen können,
41:08weil er schließlich der Täter war.
41:10Der blöde Grünberg wollte meinem Vater alles nie.
41:14Ich hab was tun müssen.
41:15Sie hätten Grünberg auch zeigen können.
41:18Und dann?
41:20Bis zur Verurteilung hätte er doch alles verkauft.
41:22Keinen Cent hätten wir mehr gesehen.
41:24Meine Mama ist krank geworden.
41:27Mein Papa depressiv.
41:30Ja.
41:32Das hilft alles nichts.
41:34Ja, na, abstehen.
41:37Sieht's gut aus.
41:39Na, ein, die Ferienwohnung taugt ihm.
41:45Pfeifen
41:47Pfeifen
41:49Pfeifen
41:51Pfeifen
41:53Pfeifen
41:55Pfeifen
41:57Pfeifen
41:59Pfeifen
42:01Pfeifen
42:03Pfeifen
42:04Pfeifen

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