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Die Rosenheim-Cops (156) Staffel 9 Folge 2 - Dumm gelaufen
Die Rosenheim-Cops (156) Staffel 9 Folge 2 - Dumm gelaufen
Die Rosenheim-Cops (156) Staffel 9 Folge 2 - Dumm gelaufen
Die Rosenheim-Cops (156) Staffel 9 Folge 2 - Dumm gelaufen
Transkript
00:00Musik
00:26Wollen Sie bitte einen Arzt?
00:28Musik
00:34Wem lässt du anrufen?
00:35Die Nacht.
00:36Polizei?
00:37Nein, mach das nicht.
00:38Irgendjemand muss dem sagen lassen.
00:40Musik
00:49Kann ich bitte mit meinem Vater alleine sein?
00:51Musik
01:21Ach, Scheiße.
01:25Und jetzt?
01:26Magst in Urlaub nicht mehr an den Gardasee fahren.
01:28Weil?
01:29Sagst, da fahren wir ja jedes Jahr hin.
01:31Wenn das ein Argument wäre.
01:33Jetzt magst auf Trekkingtour nach Nepal.
01:35Verstehst?
01:36Bei dünner Luft irgendwelche gestüngerten Kamele hinterher stiefeln.
01:38Nein, das sind Yaks.
01:41Auch recht, ja.
01:42Auf jeden Fall sag ich, ohne mich, da fahrst du allein hin.
01:45Ich fahr an den Gardasee.
01:46Er sagt, aha, mit wem fährst du bitte an den Gardasee?
01:49Ganz alleinigst.
01:50Und dann fängt es wieder an mit Nepal.
01:52Hier, Nepal, da.
01:53Die ganze Zeit, monatelang geht das.
01:55Und jetzt, wo wir kurz davor sind, jetzt magst du nicht mehr fahren.
01:59Aber Hartl, das ist halt typisch Frau.
02:02Michi, find du erst einmal eine, dann kannst du mitreden.
02:05Du!
02:06Start.
02:08Hartl.
02:09Herr Hartl, Laura Schreier hier.
02:11Ich bin von der Seniorenresidenz Sonnenberg.
02:13Ah, ja.
02:14Der Edgar Kramer hat mir erzählt, dass er bei Ihnen war.
02:16Sieh, was Schreckliches ist passiert.
02:18Der Herr Kramer ist heute Nacht plötzlich verstorben.
02:21Oh, mei.
02:22Aber was meinen Sie jetzt genau?
02:24Er ist keines natürlichen Todes gestorben.
02:27Da hat jemand nachgeholfen.
02:29Das war Mord.
02:32Mord?
02:34Frau Schreier, gell?
02:36Warten Sie mal, ich muss schnell mitschreiben.
02:39Also.
02:40Laura Schreier.
02:42Hallo.
02:44Was ist?
02:45Der Traktor springt nicht an.
02:47Schon wieder?
02:48Du musst kommen.
02:50Ich kann jetzt nicht.
02:51Lass ihn einfach stehen.
02:52Ich mach das heute Abend.
02:53Geht nicht.
02:54Wieso nicht?
02:56Mei, Hoferin, fahr deinen Kahn weg.
02:58Reck dich ab, Toni, sonst wird dein Milch sauer.
03:02Kommt jetzt.
03:03Ja.
03:07Was soll denn das?
03:09Was soll denn das?
03:14Ich ...
03:15Ich brauch heut eine Meinung.
03:17Gestern ist ein Älterer hergekommen.
03:20Kramer Edgar, hat der geheißen, vom Sonnenberg.
03:23Das ist so eine Seniorenresidenz.
03:25Der hat eine Anzeige gemacht,
03:27weil ein Pfleger bei einem die alten Leute beklaut haben soll.
03:30Jetzt hat mich gerade eine Bekannte von ihm angerufen,
03:32auch vom Sonnenberg.
03:34Und die hat gemeint,
03:35dass der Herr Kramer letzte Nacht verstorben ist.
03:38Wieso erzählen Sie mir das?
03:40Ja, weil die Frau gemeint hat,
03:41dass bei seinem Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.
03:45Der war bunt bei Gesund, der Kramer.
03:47Aha.
03:48Sie meinen, der Pfleger hat ihn zum Schweigen gebracht?
03:51Hat der Kramer einen Namen genannt?
03:53Ja.
03:54Lauinger Erhard, so heißt der Pfleger.
03:57Den will er beim Diebstahl beobachtet haben.
04:00Gut, dann geh ich der Sache mal nach.
04:02Herr Mohr!
04:03Ja.
04:05Wir fahren zur Seniorenresidenz Sonnenberg.
04:08Ja, warum nicht?
04:10Sie kommen nicht mit?
04:12Meine Baustelle ist Ihre Baustelle.
04:14Ach, das ist aber nett.
04:16Herr Hofer ist auch noch nicht da.
04:17Na, der Kindle.
04:19Weiß er schon von dem Mordfall?
04:21Aha, Stockel, er will jetzt doch hinfahren.
04:24Ruf du den Hofer an, gell?
04:25Ja.
04:26Danke.
04:27Servus.
04:30Nicht so schnell!
04:32Sag mal, spinnst du?
04:34Spinnst du?
04:35Du machst den Pult schnell!
04:36Stimmt überhaupt nicht, ich will gar nicht schnell fahren.
04:38Ich hab keine Szene.
04:39Fünf hätten auch gelangt.
04:41Was machst du da, wenn du rufst an?
04:43Die Werkstatt.
04:44Das machst du nicht.
04:46Das reparier ich schon heute Abend.
04:48Vergiss es, dein Reparieren kenn ich mittlerweile.
04:50Aber es ist doch bloß die Bombe, die bockt.
04:52Und das ist die Marie, die bockt.
04:54Na, dann bockst halt.
04:56Herrschaft, nie kommst du wieder zahlen.
04:58Herr Breininger, Marie Hofer hier.
05:00Grüß dich.
05:01Sie, wir haben da ein Riesenproblem mit unserem Traktor.
05:03Und da bräuchte ich Ihre Hilfe.
05:05Stopp!
05:06Lass den Traktor da!
05:08Spinnst du?
05:09Lass den Traktor da!
05:11Dann hängen wir ihn halt ab.
05:21Die Frau Dr. Kern kommt auch gleich.
05:23Gut.
05:25Die haben wir schon einmal ermittelt.
05:27Das wird geleitet von der Frau Dr. Wesslinger.
05:28Die hat der Joe schon einmal geschnachselt.
05:30Schnachselt?
05:32Heißt das Beischlaf?
05:34Klinisch ausgedrückt, ja.
05:36Der Joe.
05:39Frau Dr. Wesslinger, grüß Gott.
05:41Hör mal.
05:43Darf ich bekannt machen?
05:45Das ist der Herr Hauptkommissar Hansen.
05:47Herr Hansen, das ist die Frau Dr. Wesslinger.
05:49Der Totenschein wurde schon ausgestellt.
05:51Frau Wesslinger, solange wir unsere Untersuchungen nicht machen,
05:53wird nichts angerührt.
05:55Das kennen uns doch schon.
05:56Ja, aber wie kommen Sie denn darauf,
05:58dass hier kein natürlicher Tod vorliegt?
06:00Eins nach dem anderen, gell?
06:02Frau Dr.
06:04Hallo.
06:20Wer liegt da?
06:22Herr Seemann ist vor einem Monat von uns gegangen.
06:24Grüß Gott, alle miteinander.
06:26Frau Wesslinger, Frau Dr. Kern.
06:28Welch seltener Anblick.
06:30Ich war im Stau,
06:32aber die Frau Stockel hat mich bereits informiert.
06:34Das ist doch gut.
06:36Dann würde ich sagen, Sie machen hier weiter.
06:38Gerne, was machen Sie?
06:40Ich würde gerne mit der Frau Schreier sprechen.
06:42Frau Schreier?
06:44Ja, genau. Können Sie mich zu ihr führen?
06:46Brauchen Sie mich noch?
06:48Ist Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen?
06:50Nein.
06:51Dann können Sie gehen.
06:53Ach, Frau Wesslinger.
06:55Eins noch.
06:57Sie haben doch sicherlich Unterlagen über den Herrn Kramer?
07:00Ja, unsere Betreuungsakte, ja.
07:02Na, wenn Sie uns die dann bitte zukommen lassen könnten.
07:04Ja, natürlich.
07:06Danke.
07:08Frau Dr. Kern, können Sie schon was sagen?
07:12Türnose des Gesichts, der Lippen und der Schleimhäute.
07:15Und dann überall die Blutung in den Augen.
07:18Wahrscheinlich durch den Blutdruck.
07:19Nein, wahrscheinlich durch den Blutdruckanstieg
07:22während des Erstickungskampfes.
07:24Er wurde erstickt.
07:26Sieht ganz so aus, ja.
07:28Wir haben einen gemeinsamen Bekannten.
07:30Joe Kasper.
07:32Ach ja.
07:34Wir haben uns in letzter Zeit etwas aus den Augen verloren.
07:36Ich hatte viel um die Ohren.
07:38Aber richten Sie ihn doch bitte liebe Grüße aus.
07:40Das mache ich.
07:43Frau Schreier.
07:46Das ist Herr Hansen von der Kriminalpolizei.
07:49Ist gut.
07:51Er möchte gerne mit Ihnen sprechen.
07:54Ja, dann danke ich Ihnen erst mal, Frau Wesslinger.
07:57Ach, ja.
08:01Wo ist denn der Herr Hartl?
08:03Ja, die Mordkommission prüft jetzt den Fall.
08:06Also ist der Edgar umgebracht worden.
08:12Herr Mohr?
08:14Erstickt.
08:16Ah.
08:18Ja, sieht so aus.
08:20Dachte ich es mir.
08:22Erzählen Sie mir doch mal was über den Herrn Kramer.
08:25Der Edgar?
08:27Das ist ein richtiger Mann gewesen.
08:29Nicht zu vergleichen mit den wehleidigen Dugmäusern da,
08:32deren Horizont gerade mal bis zu ihrem Nachmittagskuchen reicht.
08:36Er war bescheiden,
08:38aufrecht,
08:40mitfühlend und bekämpferisch.
08:44Sie waren wohl befreundet mit ihm, hm?
08:45Hm.
08:47Ich war sogar ein bisschen verliebt in ihn.
08:49Obwohl ich verheiratet bin.
08:51Mein Mann lebt auch da.
08:53Herr Kramer soll einen gewissen Herrn Lauinger
08:56wegen Ebstahl angezeigt haben.
08:58Er soll Geld gestohlen haben.
09:00Ja, das ist das Schlimmste.
09:02Die beklauen uns hier wie die Raben.
09:04Aber der Edgar, also der Herr Kramer,
09:06der hat sich das nicht gefallen lassen
09:08und hat sich auf die Lauer gelegt
09:10und den Lauinger in flagrante erwischt.
09:12Kennen Sie auch den Namen der anderen Pfleger?
09:13Laura!
09:15Was mischst du dich da ein?
09:17Das ist mein Mann.
09:19Auch so ein Kuchenesser.
09:21Grüß Gott,
09:23Kurt Schreier.
09:25Das ist der Herr Hansen von der Mordkommission.
09:27Tag.
09:29Wie heißen die anderen?
09:31Laura,
09:33wir haben keine ruhige Minute mehr,
09:35wenn du jetzt Staub aufwirbelst.
09:37Das bin ich dem Edgar schuldig.
09:39Da, der Lauinger.
09:41Bei dem war sich der Edgar sicher.
09:43Wir selbst haben nie was gesehen.
09:45Na, bloß der Edgar.
09:49Dann danke ich Ihnen.
09:55Und hier sind noch ein paar Organigramme
09:58mit Erläuterungen zur Struktur der Verwaltungsvorgänge.
10:01Wenn Sie die durchhaben,
10:03dürften Sie sich in den Verwaltungsangelegenheiten
10:05der Musikakademie bestens auskennen.
10:07Ja, wunderbar.
10:09Ja, das war's.
10:11Und was haben Sie jetzt damit vor?
10:13Ich bin vor dem Verwaltungsrat.
10:15Wollen Sie jetzt etwa auch noch
10:17für den Verwaltungsvorstand kandidieren?
10:19Nein, um Gottes Willen,
10:21der Posten bleibt der Frau Hofer vorbehalten.
10:23Ich dachte, die hat abgelehnt.
10:25Ein gut Ding will Weile haben.
10:27Frau Hofer soll die Rede für Sie schreiben.
10:29Ja.
10:31Und sich so mit dem Gegenstand vertraut machen.
10:33Deswegen sagt sie aber noch lange nicht zu.
10:36Abwarten und Tee trinken.
10:43Servus.
10:45Moin, moin. Wie geht's?
10:48Noch gut.
10:53Sag mal, mein Lieber, was hast du denn heute vor?
10:56Meinen Ruhetag genießen.
10:58Ruhetag?
11:00So was habe ich ja noch nie erlebt.
11:02Das gibt immer das erste Mal.
11:04Lass mich raten, was du heute vorhaben willst.
11:06Ich will einen Ruhetag genießen.
11:08Ruhetag? So was habe ich ja noch nie erlebt.
11:10Das gibt immer das erste Mal.
11:11Lass mich raten.
11:13Lizzi?
11:15Kathi?
11:17Leni?
11:19Du denkst immer an das Ordi.
11:21So wie du.
11:24Was hast du denn alles gekauft?
11:26Ich dachte, heute ist Ruhetag.
11:28Ach, da ist der Herr.
11:31Dankeschön.
11:34Ich soll dir einen schönen Gruß von der Frau Wesslinger ausrichten.
11:37Von der Cornelia?
11:39Cornelia, genau.
11:42Ja, wie ...
11:44Wie kommst du denn zu der?
11:46Ich habe gerade einen Fall in der Residenz.
11:48Ist das eine ehemalige Flamme, oder was?
11:51Nichts ehemalig.
11:53Da brennt es immer noch.
11:55Was?
11:57Ich dachte, du brennst gerade für die Doro.
11:59Erloschen.
12:01Seit gestern.
12:03Sie kann sich Kinder mit mir vorstellen.
12:06Und das ist mir zu heiß.
12:09Und mit der Franzi läuft auch nichts.
12:11Wer ist Franzi?
12:13Die Freundin von der Steffi.
12:15Ich habe übrigens gesagt, dass du ein Auge auf sie geworfen hast.
12:18Ich?
12:20Ja, weil sonst komme ich nicht an sie ran.
12:22An wen jetzt?
12:24An die Franzi.
12:26Ah, du solltest heute die Ortmanns zum Essen einladen.
12:28Müssen.
12:30Wieso müssen?
12:32Ich habe eine Wette verloren.
12:34Schon wieder?
12:36Kannst du nicht einfach mitkommen?
12:38Spinnst du jetzt?
12:39Ich würde auch die Wesslinger einladen.
12:42Die Cornelia?
12:44Ja.
12:47Und das würdest du machen?
12:49Ja.
12:51Komm, gib dir einen Ruck.
12:53Alles, was mit der Ortmann zu tun hat, endet in einer Katastrophe.
12:55Wenn du dabei wärst, könnte es noch mal glimpflich ausgehen.
12:58Aha, gut.
13:00Wenn du das meinst, dann ...
13:03Wann und wo?
13:05Heute Abend. Auf meinem Boot stehe ich.
13:07Ich bin da.
13:09Du bist ein wahrer Freund.
13:11Ach, übrigens, dein Catering bräuchte ich natürlich. Sei klar.
13:14Da ist der Haken.
13:18Bitte nehmen Sie Platz, Herr Langmann.
13:24Wir haben uns ein bisschen über Sie erkundigt.
13:26Bevor Sie Pfleger geworden sind, waren Sie Fähnmittel bei der Bundeswehr,
13:29also jemand, der mit seinen Untergebenen nicht grad simpelig umgeht.
13:33Bevor Sie mir erklären, wer ich sein soll,
13:35erklären Sie mir erst mal, warum ich überhaupt hier bin.
13:37Das mache ich gerne.
13:39Folgendes.
13:41Der Herr Kramer starb eines gewaltsamen Todes.
13:44Wir haben seine Lungefasern von einem Kopfkissen gefunden.
13:47Mit diesem Kopfkissen ist er erstickt worden.
13:49Sauber. Was habe ich damit zu tun?
13:51Sie haben ein Motiv.
13:53Der Herr Kramer hat Sie angezeigt,
13:55Sie sollen Bewohner der Residenz bestohlen haben.
13:58Der war doch nicht mal ganz richtig im Kopf.
14:00Naja, er hat Sie in Fragante erwischt.
14:02Sie wollten einen lästigen Zeugen loswerden und haben ihn umgebracht.
14:06Da haben Sie sich gedacht, das fällt nicht einmal besonders auf,
14:09weil es ja normal ist, dass in einem Altenheim jemand über Nacht stirbt.
14:13Wo waren Sie letzte Nacht zwischen 23 Uhr und 1 Uhr morgens?
14:16Bei der Arbeit. Ich habe Bereitschaft gehabt.
14:19Aber das haben Sie sicher auch schon rausgefunden.
14:21Freilich. Und nicht nur das.
14:24Ich und den Kramer loswerden?
14:26Wer sagt denn sowas?
14:28Die Schreier, hm?
14:30Aber anstatt mir was anzuhängen,
14:32sollten Sie lieber mal in Ihrem Privatleben rumstochern.
14:33Speziell bei Ihrem Ehemann.
14:35Was meinen Sie?
14:37Eifersucht, meine ich damit.
14:39Eifersucht?
14:44Frau Hauptmann,
14:46ich möchte meiner Verpflichtung nachkommen und meine Wette einlösen.
14:49Verpflichtung?
14:51Ich war dafür in festen Überzeugungen,
14:53dass dieses Wort in Ihrem Wortschatz nicht existiert.
14:55Schön, Sie eines Besseren belehrt zu haben.
14:57Schade, dass wir dieses Thema nicht zur Wette gemacht haben,
14:59dann hätte ich auch mal gewonnen. Dazu noch fair.
15:01Was soll das heißen?
15:0320 Uhr recht?
15:05Ja.
15:07Ich hoffe, Sie haben sich auch ein teures Restaurant ausgesucht.
15:09Ich dachte, dann mein Brotstich.
15:11Mal wieder Klamm bei Kassel.
15:13Wenn Sie dauernd meine Spesenanträge abschmettern.
15:15Fehlt nur noch, dass ich was vom Inder mitbringen soll.
15:17Joe macht uns den Inder.
15:19Wie schön, wenn man Freunde ausnutzen kann.
15:21Machen wir das Essen auch gleich nach Dienstschluss,
15:23dann sind wir früher fertig.
15:25Sehr gern.
15:27Dann brauche ich mich nicht extra zurechtzumachen.
15:29Wäre ja Zeitverschwendung.
15:31Und Sie sparen sich Ihre gesüllsten Komplimente.
15:33Was anderes käme auch nie in Frage.
15:40Wann sollen die Rede fertig sein?
15:42In einer Woche.
15:44Klang das?
15:46Ja, Woche drei schon bis ich in dem Verwaltungsgramm durchblicke.
15:48Ach, die Frau Wartmann hat alles äußerst verständlich aufbereitet.
15:51Eigentlich brauche ich nur noch Ihre schmissigen Formulierungen.
15:55Aber sagen Sie, wieso halten Sie eigentlich die Rede?
15:58Sie haben doch mit der Verwaltung nichts zu tun.
16:00Na, nachdem Sie mir ja einen Korb gegeben haben,
16:02muss ich ja die Zeit überbrücken, bis sich ein neuer Kandidat findet.
16:05Sagen Sie mal, wollen Sie sich mein Angebot nicht doch noch verlassen?
16:09Das wäre ja nur sehr ungern.
16:11Nicht, dass Sie mir wieder zusammenstauchen.
16:13Bitte, ich habe Sie doch das letzte Mal nicht zusammengestaucht.
16:16Ihr Ton war aber schon ziemlich unruhig.
16:18Dann tut es mir leid und ich entschuldige mich nochmal dafür.
16:21Du hast recht, super.
16:23Bei Ihnen auch?
16:25Oh ja, sehr.
16:27Bringen Sie mir vielleicht noch ein alkoholfreies?
16:29Ich nehme ein normales.
16:31Sagen Sie, haben Sie unsere Frau Hofer eigentlich schon mal im Stadtrat erlebt?
16:37Ja, ich habe mal bei so einer öffentlichen Sitzung zugeschaut.
16:40Und?
16:42Ja, Marie, das muss man da echt lassen,
16:44wie du so komplizierte, schwierige Sachen so einfach rüberbringst.
16:46Das macht so schnell keiner nach.
16:48Danke, Miezi.
16:50Na, sehen Sie, sogar Miezi,
16:52die einfache Frau aus dem Volk, weiß Ihre Qualitäten zu schätzen.
16:56Mei, der Verwaltungsrat hat Ihnen aus der Hand gefressen.
16:58Entschuldigung, ich bin gleich wieder da.
17:00Ja.
17:02Achtziger? Ja, Moment bitte.
17:05War das recht so?
17:07Hervorragend war das.
17:09Ist das auch gut für die Marie?
17:11Naja, manche Leute wollen eben zu ihrem Glück getragen werden.
17:16Wenn ich mal wieder einen Strafzettel habe,
17:18dann komme ich zu Ihnen, gell?
17:20Miezi, Miezi.
17:24Ja, Achtziger?
17:25Ach, nein, nein, das ist gar kein Problem.
17:28So, bitteschön.
17:30Danke dir.
17:32Du, Miezi, sag mal,
17:34wann war denn das, als du mit der im Stadtrat reden gehört hast?
17:37Das ist noch gar nicht so lange her.
17:39Ungefähr?
17:41So zwei, drei Monate.
17:45So.
17:47Herr Achtziger,
17:49die Miezi hat mir gerade gesagt,
17:51dass sie mich so vor zwei, drei Monaten im Stadtrat reden gehört hat.
17:53Aha.
17:55Meine letzte Rede ist aber tatsächlich schon über ein Jahr her.
17:59Ach so.
18:01Ja, da wird sie sich wahrscheinlich getäuscht haben.
18:04Sag mal, beim Recherchieren, da bist du eine Last der Übungen, Herr Achtziger.
18:07Frau Hofer, Prost.
18:13Herr Hofer!
18:15Grüezi, Frau Sassner-Stolz, du warst bei Fissier.
18:17Danke.
18:19Herr Hansen, der Herr Lauing, der behauptet,
18:21dass der Mann von der Frau Schreyer eifersüchtig auf den Kramer gewesen ist,
18:25weil sie auf den Kramer gestanden ist.
18:27Stimmt.
18:29Mir hat sie erzählt, dass ich verliebt in ihn war.
18:31Na, das könnte ein Motiv sein.
18:33Ich würde sagen, den Schreyer nehmen wir jetzt morgen vor.
18:35Frau Stockl?
18:37Schon rotiert.
18:39Super.
18:41Und die Wesslinger, die sollten wir auch befragen,
18:43was die zu dem Thema sagt.
18:45Ja.
18:47Ich habe die Betreuungsakte von der Wesslinger über den Kramer studiert.
18:49Der Kramer muss ein sehr vermögender Mann gewesen sein.
18:52Und zwar hat er sein Vermögen gemacht mit dem Handel von exotischen Lebensmitteln.
18:56Und da hat es eine Vergiftung gegeben wegen irgendeinem Fisch
18:59und er hat sich aus dem Gewerbe zurückgezogen.
19:01War er schuld?
19:03Ja, also rechtlich war er nicht schuld,
19:05aber er hat sich moralisch, also schuldig gefühlt.
19:08Und deswegen hat er nach seiner Pensionierung sein gesamtes Vermögen
19:12einer Stiftung vermacht, die sich um Essstörungen kümmert.
19:15Ein Ehrenwärtermann?
19:16Ja.
19:18Und dann ist er halt in die Seniorenresidenz in Rosneim gezogen.
19:20Gibt es Verwandte?
19:22Nein, eine Bubenmutter.
19:24Der ist allerdings unehelich.
19:26Peter Martinek, Taxifahrer in Rosneim.
19:28Taxifahrer?
19:30Sollen wir den für morgen auch gleich herbestellen?
19:32Ja, gerne, Frau Stockl, super.
19:35Du, sag mal,
19:37der Kramer, wie viel hat der eigentlich diese Stiftung vermacht?
19:40400.000 Euro.
19:42Und was hat er sonst da gehabt an Vermögen?
19:44Na, so eine kleine Rente hat er von so einer Versicherung.
19:47Warte mal, 4.279 Euro im Monat.
19:52Na ja, damit kommst du wieder runter.
20:10Haben Sie das Taxi bestellt?
20:12Ja.
20:15Danke.
20:17Peter Martinek?
20:19Ja, Mann, die haben vielleicht einen Aufstand gemacht in der Zentrale.
20:22Wieso wollen Sie gerade mich als Fahrer?
20:24Mein Beileid erst mal.
20:27Zum Tod von Ihrem Vater.
20:30Danke.
20:32Hauptkommissar Hansen, ich bearbeite den Fall.
20:35Wieso Fall?
20:37Ihr Vater ist ermordet worden.
20:41Ermordet?
20:42Er ist mit einem Kissen erstickt worden.
20:47Wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem Vater?
20:52Herr Martinek?
20:54Entschuldigung, wird das jetzt ein Verhör, oder?
20:58Na ja, ja.
21:00Fahren wir nicht mit Ihrem Aufschneiderwagen? Hallo.
21:03Grüß Gott.
21:05Na, dann müsste ich Sie ja später nach Hause fahren.
21:07Ich sehe schon, es wird ein harmonischer Abend.
21:09Wir können ja wetten.
21:10Wieso? Sind Sie anderer Meinung?
21:12Wieso sollte ich?
21:14Wenn Sie die Wörter verlieren wollen.
21:19Wohin soll es gehen?
21:21Feldwies am Chiemsee, bitte.
21:23Bei Übersee?
21:25Ja, genau.
21:27Ihr Vater und Ihre Mutter haben nicht zusammengelebt.
21:30Nein, sie hatten nur eine Affäre.
21:32Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen.
21:34Sie ist vor zehn Jahren gestorben.
21:37Bis vor kurzem kannte ich meinen Vater noch gar nicht.
21:39Ach, Sie haben vorher nie Kontakt zu ihm gehabt?
21:41Nein, ich habe dann lange Zeit in Indien gelebt.
21:44Und dann kam mein Vater zu mir.
21:46Und dann kam mein Vater zu mir.
21:48Und dann kam mein Vater zu mir.
21:50Und dann kam mein Vater zu mir.
21:52Und dann kam mein Vater zu mir.
21:54Und dann kam mein Vater zu mir.
21:56Er wollte da was aufbauen.
21:58Was denn?
22:00Ich habe Indologie studiert.
22:02Das ist eine geisteswissenschaftliche Richtung,
22:04die sich mit Sprache, Sitte und Geschichte des indischen Kulturraums beschäftigt.
22:07Ja, ich wollte Bildungsreisen organisieren.
22:09Hat aber nicht geklappt.
22:11Tja, jetzt halte ich mich mit Taxifahren über Wasser.
22:14Wie ist der Kontakt zu Ihrem Vater zustande gekommen?
22:17Na ja, ich hatte gehört, dass er nach Rosenheim gezogen ist.
22:20Hier hat er auch meine Mutter kennengelernt.
22:23Dann habe ich ihn öfters besucht.
22:24Dann habe ich ihn öfters besucht.
22:26Wir hatten sofort so eine tiefe innere Verbindung.
22:29Wir haben uns richtig gut verstanden.
22:31Kennen Sie beide sich?
22:33Nein.
22:47Fahrt wie neu?
22:49Hm, der Breininger versteht eben sein Handwerk.
22:52Und?
22:54Ja, wenn er mal was isst, kann man nichts mehr umeinander reparieren.
22:57Dann läuft er länger, hat der Breininger gesagt.
22:59Hat er gesagt?
23:01Hat er gesagt.
23:03Schön. Und, was gibt's denn zu essen?
23:05Hab schon gegessen, mit dem Achtziger im Rosenbräu.
23:08Schon wieder?
23:10Der lässt sich locker.
23:12Hat sogar die Mütze eingespannt, damit die mir Honig ums Maul schmiert.
23:14Ich könnte so gut, wie hat's gesagt, komplizierte Sachverhalte vermitteln.
23:17Eine wichtige Fähigkeit für eine Verwaltungsdirektorin.
23:20Aber du hast den Braten gleich gerochen.
23:22Zehn Meilen gegen den Wind.
23:24Dann ist so gut, ich geh zum Rosenbräu.
23:27Gehen wir weiter.
23:33Was ist denn?
23:35Im Ofen ist eine gefüllte Kalbsbrust.
23:38Echt?
23:40Wann haben Sie zum ersten Mal Kontakt aufgenommen zu Ihrem Tochter?
23:44Wieso fragen Sie mich das alles noch mal?
23:47Wieso noch mal?
23:49Das hat mich alles Ihr Kollege schon gefragt.
23:51Wer?
23:52Herr Hansen.
23:53Wann?
23:54Gestern.
23:56Er und eine Frau sind in meinem Taxi gefahren.
23:58Wohin?
24:00Zu einem Bootssteg am Chiemsee.
24:02Wer war die Frau?
24:04Ich weiß es nicht.
24:05So eine Blonde.
24:07Blaue Augen, 1,70 groß, 30 bis 40 Jahre alt, spricht Hochdeutsch nasal.
24:11Ja.
24:13Wartmann.
24:15Danke, Frau Stockel.
24:17Bitte.
24:19Ich musste am Bootssteg warten, um Sie später nach Hause zu bringen.
24:21Und dann kam noch die Frau Wesslinger.
24:23Die Frau Wesslinger von der Seniorenresidenz?
24:25Ja.
24:27Sie war in Begleitung von so einem großen, dunklen Typ.
24:29So eine Art Rock-Katzen in Volksausgabe.
24:31Ja.
24:32Ist ihr Name gefallen?
24:34Herrschaft.
24:36Doch, ich glaube, sie hat ihn Joe genannt.
24:38Joe, freilich.
24:40Der war mal mit der Wesslingerin zusammen.
24:42Jetzt ist es aber dann gut.
24:44Nach zwei Stunden habe ich die Blonde nach Hause gebracht.
24:46Sie war ziemlich wütend.
24:48Warum?
24:50Moment.
24:52Warten Sie einen Augenblick, ich bin gleich wieder da.
24:54Aber gehen kann ich noch nicht?
24:56Nein.
24:58Ich muss arbeiten.
25:00Oder glauben Sie, mein Taxi fährt von allein?
25:02Glauben Sie.
25:04Bis gleich.
25:06Für das, was ich da drinnen mache, gibt es eine Berufsausbildung,
25:08die Sie nicht haben.
25:10Ich bin der Kommissar, Sie die Sekretärin.
25:12Ich ermittle, Sie kochen Kaffee.
25:14Haben wir uns verstanden?
25:16Selbstverständlich.
25:18Und dann, nach dem Essen, nimmt er die Wesslinger beiseite
25:20und redet mit ihr eine geschlagene Stunde.
25:22Vielleicht konnte er sich mit ihr besser unterhalten.
25:24Ach, Quatsch.
25:26Der hat sie befragt zu seinem aktuellen Fall.
25:28Und woher weißt du das?
25:30Weil Joe es mir gesagt hat.
25:32Das ist doch glatt nebenbei sein Fall.
25:34Das muss dich doch beeindrucken, wenn einer so fleißig ist.
25:38Ich habe ihn mir jedenfalls dann zur Seite genommen
25:40und gefragt, ob das jetzt den ganzen Abend so gehen soll.
25:42Und weißt du, was er gesagt hat?
25:44Da sehen Sie mal, wie gerechtfertigt meine Spesen sind,
25:47die Sie mir nicht genehmigen.
25:49Ob er den Abend etwa auch absetzen will, frage ich ihn.
25:51Sagt er, natürlich.
25:53Mit mir als Zeugin im Rücken dürfte der Genehmigung
25:55ja wohl nichts mehr im Wege stehen.
25:57Ist das nicht unverschämt?
25:59Na und?
26:00Na, buchst du es aufs Spesenkonto?
26:02Wer hat das alles fein säuberlich geplant,
26:04nur um mir eins reinzuwirken?
26:06Wer sich liebt, der wirkt sich.
26:08Ach komm, hör mir auf mit dem Schmarrn.
26:10Keinen Cent kriegt der von mir genehmigt.
26:12Kern?
26:15Ja, die ist da.
26:17Wahnsinn.
26:20Ja?
26:22Ich stehe hier in Ihrem schönen Büro und warte auf Sie.
26:24Waren wir verabredet?
26:26Nicht direkt, aber ich wollte Ihnen meinen aktuellen Spesenantrag
26:28mal persönlich in die Hand drücken.
26:30Was ist das denn?
26:32Ja, es ist die Taxiquittung.
26:34Und Joe bringt seine Rechnung für das Catering heute auch noch vorbei.
26:37Oh.
26:39Moin moin, zusammen.
26:41Guten Morgen.
26:43Guten Morgen, Herr Hansen.
26:45Ähm.
26:47Peter Martinek.
26:49Das ist der Taxifahrer von gestern.
26:51Sagen Sie doch dem Herrn Hofer,
26:53dass ich die Frau Wesslinger im Vernehmungsraum vernehme.
26:55Sie ist gerade gekommen.
26:57Selbstverständlich.
26:58Guten Morgen, zusammen.
27:00Morgen.
27:02Haben Sie das nicht gestern schon getan?
27:04Ich habe eben noch einige Fragen.
27:06Nachdem Sie eine Stunde mit ihr zu Gange waren.
27:08Haben Sie auf die Uhr gesehen?
27:10Sie arbeiten nicht ökonomisch, Herr Hansen.
27:12Bei mir gibt es eben nicht diese strikte Trennung
27:14Arbeit hier, Privat da.
27:16Gut zu wissen, dann brauche ich auch nur die Hälfte
27:18Ihres Spesenantrags genehmigen. Darf ich?
27:20Sind Sie kleinlich.
27:22Und Sie sind ein Schmarotzer.
27:24Der Bayerische Staat ist nicht Ihr Daddy,
27:26der für Ihre Eskapaden aufkommt.
27:28Sie sind ein Löwen. Löwen sind großzügig.
27:30So wie Sie Bayern vertreten,
27:32müsste man ja eine erbsenpickende Henne
27:34ins Wappen aufnehmen.
27:36Herr Hansen,
27:38was sollen diese Alleingänge?
27:40Leiden Sie unter einer Profilneurose?
27:42Oder haben Sie Angst,
27:44dass ich den Fall vor Ihnen lösen könnte?
27:46Ihre selbstherrlichen Extratören
27:48gehen mir schon langsam auf die Nerven.
27:50Haben Sie nicht verstanden, was der 80er gesagt hat?
27:52Es hat sich eben so ergeben,
27:54dass wir ins Gespräch gekommen sind.
27:56Soll ich die Gelegenheit sausen lassen
27:58oder besser noch,
28:00warum sagen Sie mir nicht vorher,
28:02dass Sie es verhören wollen?
28:04Dann kriegt man ein bisschen ökonomischer Arbeit.
28:06Okay, Herr Kollege, war ein Fehler.
28:08Ab jetzt zahlen wir gerecht.
28:10Gut. Wen rettest du denn gern?
28:12Dann nehme ich die Frau Wesslinger.
28:14Da kann ich meinen Charme einsetzen.
28:19Sie auch?
28:21Guten Morgen, Herr Schreier.
28:23Ich möchte wissen, was die von mir wollen.
28:25Sehen Sie es doch als Zahnarzttermin.
28:27Einmal bohren und schon ist alles vorbereitet.
28:30Ich habe ein Gebiss.
28:32Hallo.
28:34Hallo.
28:37Na, Herr Schreier,
28:39Frau Wesslinger.
28:49Ich habe Sie gestern nur zu den Diebstählen gefragt,
28:52aber ich habe vergessen,
28:54dass ich etwas über Herrn Schreier wissen wollte.
28:57Bitte.
29:00Herr Lauinger hat gesagt,
29:02dass Herr Schreier eifersüchtig auf Herrn Kramer war.
29:05Ist da was dran?
29:07Kann ich nicht genau sagen.
29:09Mir ist nur einmal zu Ohren gekommen,
29:11dass die beiden miteinander Streit hatten.
29:13Es soll sogar zu Tätlichkeiten gekommen sein.
29:15Aha.
29:17Was für Tätlichkeiten?
29:19Weiß ich nicht.
29:21Ich war zu der Zeit auf Fortbildung.
29:22Frau Wesslinger, der hat mich vertreten.
29:24Ich kann ihn fragen.
29:26Ich frage den Herr Schreier gleich selber.
29:28Aber eins stimmt schon.
29:30Die Frau Schreier und der Herr Kramer,
29:32die haben viel Zeit miteinander verbracht.
29:35Die haben aber gleich Mord aus Eifersucht.
29:37Weil Herr Schreier schon fast 70 ist?
29:39Typisch.
29:41Ihr Aussehen mag sich verändert haben,
29:43aber Ihre Gefühle sind dieselben geblieben.
29:46Das vergessen jüngere Leute gern.
29:48Sie meinen also, da könnte was dran sein?
29:50Ja.
29:52Was glauben Sie, was für Eifersuchtstrahlen
29:54sich bei uns abspielen?
29:56Wo waren Sie vorletzte Nacht zwischen 1 und 2 Uhr morgens?
29:59Ich bin Taxi gefahren.
30:01Das können wir ja locker nachprüfen.
30:03Es war eine Schwarzfahrt zum Münchner Flughafen.
30:06Aber jetzt mal ehrlich,
30:08warum sollte ich meinen Vater umbringen?
30:10Schreiben Sie bitte auf, wie Ihr Fahrgast war.
30:12Männlich, weiblich, Alter, Aussehen, Größe,
30:14wo Sie ihn aufgepickt haben, was er angehabt hat,
30:16wie er bezahlt hat, alles.
30:18Warum soll ich denn meinen Vater umbringen?
30:20Er hatte nur seine Rente, sonst nichts.
30:22Gehasst haben wir uns auch nicht.
30:25Im Gegenteil.
30:28Sie können alle in der Residenz fragen.
30:30Jetzt geht es erst einmal um Ihren schwarzen Fahrgast.
30:33Und so lange bleiben Sie unser Gast.
30:41Was willst du hier?
30:43Hast du mir nicht gesagt, dass die vorgeladen haben?
30:46Hätte ich sowieso nicht interessiert.
30:47Spürst du jetzt wieder die beleidigte Leberwurst?
30:52Du hast uns doch den ganzen Ärger eingebrockt.
30:55Was hast du denn da eingebrockt?
30:58Den Edgar haben sie umgebracht.
31:00Schon vergessen.
31:02Was geht uns das an?
31:04Sterben müssen wir alle.
31:06Die paar Jahre, die ich noch in der Residenz habe,
31:08will ich in Ruhe verbringen.
31:10Ich verstehe dich nicht gut.
31:12Du bist doch sonst nicht so träge gewesen.
31:14Ist wegen dem Edgar.
31:17Es tut aber auch nichts zwischen uns.
31:21Ja, stimmt.
31:23Ich habe mir ein bisschen in den Arm verschaukt.
31:26Aber bloß, weil du die ganze Zeit über beim Schafkopfen warst.
31:29Wir haben überhaupt nichts mehr unternommen.
31:32Immer bin ich schuld.
31:34Ich habe gesagt, immer schuldig zu sein.
31:3640 Jahre lang bin ich der Sündenbock gewesen.
31:39Mache ich mal das.
31:40Was mir Spaß macht, kriege ich gleich eins auf die Rübe.
31:4342.
31:45Was?
31:4742 Jahre, ihr Sauerschützer.
31:50Boah.
31:55Herr Schreier, kommen Sie bitte.
31:59Tschüss.
32:05Gibst du was Neues?
32:07Gibst du was Neues?
32:19Sie sollen gegenüber Herrn Kramer einmal tätlich geworden sein.
32:23Tätlich?
32:25Ich bitte Sie.
32:27Die Schellensau habe ich Ihnen an den Kopf geworfen.
32:29Ist das vielleicht tätlich?
32:31Was ist eine Schellensau?
32:33Eine Spielkarte beim Schafkopf.
32:34Hm.
32:36Warum haben Sie mir diese Spielkarte an den Kopf geworfen?
32:39Weil er gesagt hat, ich würde betrügen.
32:41Worauf ich gesagt habe, dass er der Betrüger sei.
32:44Dann hat er gesagt, er habe sein ganzes Leben nie falsch gespielt.
32:48Darauf ich, das würde man ja an seinen unehelichen Sohn sehen.
32:54Wie ich das meine, hat er dann gefragt.
32:57Dann habe ich den Satz losgelassen.
33:00Welchen Satz?
33:01Naja.
33:03Wer Frauen, Kinder anhängt und nicht heiratet,
33:07versucht auch anderen Männern die Frauen auszuspannen.
33:10Daraufher suffisant, wenn die Männer ihre Frauen nicht halten können,
33:15dann ist die Schellensau geflogen.
33:21Sagen Sie mal, wo waren Sie eigentlich vorgestern Nacht zwischen 1 Uhr und 2 Uhr?
33:27Spazieren.
33:29In der Nacht?
33:31Warten Sie noch, bis jemand die Bettflucht packt.
33:34Dann reden wir wieder miteinander.
33:36Waren Sie in Begleitung?
33:38Nein.
33:40Meine Frau hatte einen seligen Schlaf.
33:44Aber den Martinek habe ich gesehen.
33:47Peter Martinek?
33:49Den Sohn von Herrn Kramer?
33:51Ja, nicht indirekt, sondern sein Taxi.
33:54Hat mich gewundert, dass es nicht auf dem Parkplatz gestanden ist, sondern außerhalb.
34:02Das war angeblich sein Fahrgast.
34:05Der Herr Martinek hat mir erzählt, er hätte eine Schwarzfahrt zum Flughafen München gehabt.
34:10Was wiederum gar nichts heißt.
34:12Ja, aber wo ist da das Motiv?
34:15Ich studiere gerade die Vermögensverhältnisse von Herrn Kramer.
34:18Also außer seiner Rente hat er keinerlei Vermögen gehabt.
34:21Keine Immobilien, keine Wertpapiere, keine geheimen Konten, gar nichts.
34:25Um die 400.000 Euro war da vor 9 Jahren der Stiftung vermacht.
34:28Geld kommt also nicht in Frage.
34:31Er besucht seinen Vater regelmäßig, die beiden haben sich prima verstanden.
34:35Wo in aller Herrgotts Namen liegt da ein Motiv?
34:38Das muss um Geld gehen.
34:40Vielleicht haben wir das mit der Stiftung zu Salopp angepackt und irgendwas übersehen.
34:44Die Ortmann kennt sich damit bestimmt aus.
34:46Vielleicht kann sie uns weiterhelfen.
34:48Kann ich die Unterlagen haben?
34:50Ja, ich würde es zwar selber durchlesen, aber da hat die Ortmann bestimmt mehr Zeit dazu.
34:55Bestimmt.
34:56Bestimmt.
35:01Hey.
35:03Servus.
35:05Wen suchst du?
35:07Ich bin mit der Ortmann verabredet.
35:09Noch nicht gesichtet.
35:13So.
35:17Herzlich Willkommen.
35:19Danke schön.
35:21Sag mal, mit dir und der Ortmann, läuft das da was oder nicht?
35:25Wieso interessiert dich das?
35:27Weil ich bei euch nicht durchblick.
35:29Erst lädt es sie zum Essen ein und dann trägt es den halben Abend mit meiner Begleitung.
35:35Zwischen mir und der Ortmann ist nie was gelaufen und wird auch in Zukunft nichts laufen.
35:39Okay?
35:41Und warum eigentlich nicht?
35:43Weil wir auf völlig verschiedenen Planeten leben, deswegen.
35:45Das tun Männer und Frauen sowieso.
35:47Weißt du, warum ich nett zu ihr sein muss?
35:49Das ist dienstlich.
35:50Die Achtziger hat mich dazu verdonnert, nett zu ihr zu sein.
35:53Weil sie keinen so guten Stand bei uns hat, als Kontrollerin.
35:57Was ist das?
35:59Wir reden über das Klettering.
36:01Übrigens, dein dienstlicher Auftrag kommt.
36:04Dann kannst du die Rechnung ja gleich mir geben.
36:07Danke.
36:09Amt, bitte.
36:11Danke.
36:13Und?
36:15Ich würde sagen, ein Mai-Tei.
36:16Ein Mai-Tei.
36:18Jo?
36:20Ein Mai-Tei.
36:22Gerne.
36:24Und den möchte ich morgen nicht ab am Spesen-Antrag sehen.
36:27Wieso? Was wir treiben, ist doch rein dienstlich.
36:29Dann hätten wir es auch in meinem Büro treiben können.
36:32Seien Sie mal nicht so kleinlich.
36:34Genießen Sie Ihren Drink.
36:36Sie zahlen meinen Drink und nicht unser aller Löwe.
36:39Dann wenigstens halb privat.
36:42Wie soll das gehen?
36:44Fifty-fifty?
36:46Also, was ist damit?
36:48Also, auf den ersten Blick hat Hofer recht.
36:51Kein weiteres Vermögen.
36:53Kramer hatte seine Rente und die endet mit seinem Tod.
36:55Und worauf hat sich Ihr zweiter Blick gerichtet?
36:58Auf das Stiftungsrecht.
37:00Da wird es spannend.
37:02Ich bin ganz ohr.
37:04Erst mal ein Mai-Tei.
37:06Und da das ein so komplexes Thema ist, benötige ich sicher noch ein zweites.
37:08Der erste war schon da.
37:10Danke.
37:12Und Sie, bestellen Sie sich doch auch was.
37:14Danke.
37:17Ah ja, verstehe.
37:19Dann danke ich Ihnen, Herr Dr. Brettschneider.
37:21Sie waren mir eine große Hilfe.
37:23Ja, genau. Wiederhören.
37:27Das war Herr Dr. Brettschneider vom Nachlassgericht.
37:30Schön.
37:32Gestern war der Anwalt von Peter Martinek bei ihm
37:34und hat die Ansprüche seines Mandanten angemeldet.
37:36Ansprüche auf was?
37:38Auf seine Erbschaft.
37:40Wie Erbschaft? Ich habe gedacht, er erbt nichts.
37:42Sein Vater hat auch nichts.
37:43Wie Erbschaft? Ich habe gedacht, er erbt nichts.
37:45Sein Vater hat doch vor zehn Jahren alles zur Stiftung vermacht.
37:47Vor genau neun Jahren und 360 Tagen.
37:49Das heißt, Martinek hat noch fünf Tage Zeit.
37:51Für was?
37:53Für die Erbschaft.
37:55Ich verstehe nur Bahnhof.
37:57Ja, ich merke schon.
37:59Deswegen gibt es jetzt einen kleinen Lehrgang in Stiftungsrecht.
38:04Ja?
38:07Servus, Frau Hartmann.
38:09Herr Kasper, hallo.
38:11Sie haben gestern mein Handy vergessen.
38:13Oh, danke.
38:15Da habe ich wohl den ein oder anderen Mai-Tei zu viel gehabt.
38:17Geh!
38:19Drei sind doch noch total im Rahmen.
38:21Da bleibt das Hähnchenkörnchen noch im Magen.
38:23Und den Zimt-Piment-Reis mit den Tarteln und Mandeln nicht zu vergessen.
38:27Da haben Sie den Sven Saber in Umkosten gestürzt.
38:30Aber da muss er durch.
38:32Schließlich muss er ja nicht sein Zwilling.
38:34Wieso muss?
38:36Was?
38:38Sie sagten muss.
38:40Hab ich das jetzt gesagt?
38:41Ja.
38:44Und das würde ich gerne näher erklärt haben.
38:48Ja.
38:54Gratulation, Herr Martinik.
38:56Sie sind ein reicher Mann.
38:59Ich weiß nicht, wovon Sie reden.
39:01Gehalten Sie sich bitte Platz.
39:05Ihr Vater hat vor mehr als neun Jahren
39:07sein Vermögen, 400.000 Euro, an den Stiftungsrecht gelegt.
39:09Sein Vermögen, 400.000 Euro, an eine Stiftung vermacht.
39:12Und Otto Normalverbraucher denkt jetzt, das Geld ist weg.
39:15Für die Erben, respektive für Sie, ist da nichts mehr zu holen.
39:18Was aber nicht stimmt.
39:20Wenn das Geld nämlich zu Lebzeiten des Stifters der Stiftung vermacht wurde,
39:24dann haben die Erben zehn Jahre lang Anspruch auf ihren Pflichtteil.
39:27Was? Ist das wirklich so?
39:29Ja. Sie können sich freuen.
39:31Da Sie der Alleinerbe sind,
39:33macht es bei 400.000 Euro immerhin noch schlappe 200.000.
39:36Mann.
39:37Boah, das ist ja toll.
39:39Dafür sind wir noch da.
39:41Um Ihnen zu Ihrem gerechten Anteil zu verhelfen.
39:43Vielen Dank.
39:45Bitte, gerne.
39:47Jetzt ist es aber so,
39:49da nach zehn Jahren das Vermögen ganz an die Stiftung fehlt,
39:51haben Sie sich jetzt beeilen müssen.
39:53Und vor drei Tagen waren es schon neun Jahre
39:56und 360 Tage, die vorbei waren.
39:59Mit Ihren ganz fürsorglichen Besuchen
40:01wollten Sie doch nur das Befinden von Ihrem Vater abklären, hm?
40:04Und da der Kumpel gesund war
40:05und einfach nicht von selber abtreten wollte,
40:08haben Sie ihn überreden müssen.
40:10Mit einem Kissen?
40:12Das nenne ich Überredungskunst.
40:14Ja. Und fast hätte es ja geklappt,
40:16dass Herr Kramers Tod von Leitung und Personal
40:18als ganz normales Dahinscheiden betrachtet worden wäre.
40:21Dumm nur, dass wir durch eine ganz andere Sache
40:23auf Herrn Kramer aufmerksam geworden sind
40:25und so sein gewaltsamer Tod ans Licht gekommen ist.
40:28Dumm gelaufen, würde ich sagen.
40:30Das ist ja nicht wahr.
40:32Ich habe ja eben erst erfahren,
40:33dass ich Geld erben könnte.
40:35Warum hätte ich ihn dann umbringen sollen?
40:37Da hat er natürlich recht.
40:39Wir sollten ihn über sich aufklären, hm?
40:41Genau das machen wir.
40:43Herr Martinek, da Sie es scheinbar noch nicht wissen,
40:45diese Erbschaftsansprüche müssen beim Nachlassgericht
40:47vorfristende gelten gemacht werden.
40:49Sonst ist das Geld weg.
40:51Aber ich kann Sie da beruhigen,
40:53Ihr Anwalt hat das schon für Sie erledigt.
40:55Sie haben mit meinem Anwalt geredet?
40:57Allerdings.
40:59Wir sollen Ihnen ausrichten,
41:01dass er alles pflichtgemäß in Ihrem Auftrag geledigt hat.
41:03Der lügt.
41:05Ich habe ihn zu gar nichts beauftragt.
41:07Der hat mich reingelegt.
41:09Der will sich das ganze Geld selber unter den Nagel reißen.
41:11Sie haben sich das Vertrauen Ihres Vaters erschlichen,
41:13Ihnen den verlorenen Sohn vorgespielt
41:15und Dienstagnacht sind Sie mit Ihrer Taxe
41:17zur Seniorenresidenz gefahren
41:19und haben ihn ganz heimtückisch im Schlaf erstickt.
41:21Sie können jetzt den gerechten Anteil in Empfang nehmen.
41:23Und der schaut folgendermaßen aus.
41:25Herr Martinek, Sie sind folgendlich festgenommen,
41:27wegen des dringenden Tatvertrags
41:29Edgar Kramer erworbet zu haben.
41:31Fertinand, abführen.
41:33Fertinand, abführen.
41:45Grüß Gott, Frau Hartmann.
41:47Hallo, danke.
41:49Ach, Herr Hansen.
41:51Grüß dich.
41:53Herr Achtziger hat Sie beauftragt, nett zu mir zu sein?
41:55Ja, das ist mir so rausgerutscht.
41:57Aha.
41:59Und warum können Sie dann nicht
42:01die einfachsten dienstlichen Anweisungen befolgen?
42:03Wenn Sie mich mit Ihren halbprivaten Spesenanträgen verschonen.
42:05Also nach unserer gestrigen Diskussion, ja,
42:07da habe ich gar nicht vor,
42:09die Mai-Teis und das teure Abendessen
42:11auf meine Spesenrechnung zu setzen,
42:13falls Sie das gemeint haben sollten.
42:15Diesmal hätte ich es aber abgerechnet.
42:17Aber gut, wenn Sie nicht wollen.

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