Bettys Diagnose -073- Liebe und Leidenschaft

  • vor 3 Monaten
Transcript
00:00UNTERTITELUNG
00:21Guten Morgen.
00:22Guten Morgen.
00:26Wie ich das vermisst habe.
00:31Du nicht, oder wie?
00:34Doch.
00:37Frau Weiss, ich muss Ihnen leider mitteilen,
00:39ein Schnürtes-Doch reicht an der Stelle nicht.
00:42M-m.
00:43M-m.
00:44Aber ich weiß schon, wie ich Sie wieder auf Trab bringe.
00:47Kaffee.
00:48Starker, leckerer Kaffee, wie immer.
00:50Oh, Olli, bitte nicht.
00:51Nicht wie immer.
00:53Wie, wir wollen ja zu Hause sein.
00:55Nein.
00:56Nein.
00:57Nein.
00:59Wie, wir wohnen jetzt seit ein paar Tagen wieder zusammen
01:01und du bist schon gelangweilt, oder wie?
01:04Also, letzte Chance.
01:06Hast du es vermisst?
01:07Nicht.
01:08Hast du es vermisst?
01:09Auch.
01:10Oder hast du es nicht vermisst?
01:11Auch.
01:12Hast du es vermisst?
01:13Vermisst, oder nicht vermisst?
01:14Ja.
01:15Vermisst, oder nicht vermisst?
01:16Ja, gut, ich hab's vermisst.
01:17Okay.
01:18Ich hab's vermisst.
01:19Wie hast du es denn vermisst?
01:20Hast du es sehr vermisst?
01:21Stark vermisst?
01:29Guten Morgen.
01:30Ist Schwester Betty schon da?
01:31Morgen, Frau Puhl, die müsste gleich da sein, ja?
01:33Dann übernehmen Sie das bitte.
01:34Die Bettenbelegungspläne müssen überprüft und vervollständigt werden.
01:37Die Klinikleitung braucht...
01:39Tally, hier, die sind für dich.
01:41Dankeschön.
01:42Vielen Dank.
01:44Ich wusste ja gar nicht, dass Sie heute Geburtstag haben,
01:46Schwester Tallula.
01:47Also, dann herzlichen Glückwunsch.
01:48Nein, nein, nein.
01:49Die schenke ich einfach so.
01:50Aha.
01:52Ja, schön.
01:54Also, die Klinikleitung braucht eine aktuelle Quartalsstatistik.
01:57Kann ich mich da auf Sie verlassen?
01:59Ja, klar, das mache ich gleich.
02:00Aber vorher müssen die noch in die Vase.
02:03Aha.
02:08Alles in Ordnung, Frau Puhl?
02:11Bei mir schon.
02:17Oh.
02:19Die sind einfach nur so.
02:20Einfach nur so?
02:22Muss liebe schön sein.
02:23Und wie, bei dir etwa nicht?
02:26Doch, klar.
02:34Hey, Betty.
02:35Selina Wagner, 16 Jahre alt.
02:37Die ist in der Schule zusammengebrochen.
02:39Hallo, Selina.
02:40Ich bin Schwester Betty.
02:42Ja, dann gucken wir mal,
02:43was wir dich wieder auf die Beine kriegen, ne?
02:47Mein Gott.
02:49Ähm, ja, das trifft sich.
02:51B1.
02:52Wie?
02:53Nee, ich...
02:54Ich hab...
02:55Gut.
02:57Die Elektrolyte helfen deinem Kreislauf.
02:59Deine Kopfschmerzen sollten auch gleich besser werden.
03:03Entschuldigung.
03:05Du kannst ruhig kurz drangehen und deiner Freundin sagen,
03:07wo du bist, aber danach musst du das Handy bitte ausmachen, ja?
03:09Das ist meine Mutter.
03:12Okay.
03:14Naja, du kannst ja gleich zurückrufen, wenn wir hier fertig sind.
03:19Dein Herz schlägt nicht so regelmäßig, wie es sollte.
03:22Hast du Brustschmerzen?
03:24Okay.
03:25Thoraxschmerzen?
03:27Danke?
03:31Das kann ein Begleitsymptom sein,
03:32bei Problemen mit dem Herzen, der Lunge oder der Speiseröhre.
03:36Ich hab manchmal Sohbrennen.
03:37Ach ja.
03:38Heute auch?
03:40Okay.
03:41Weißt du, ob noch jemand aus deiner Familie davon betroffen ist?
03:43Das kann nämlich auch erblich bedingt sein.
03:46Ich glaub, Niki nimmt Tabletten dagegen.
03:49Meine Mutter.
03:50Ach so. Ja, gut.
03:52Wir machen ein Blutbild.
03:53CRP, Transaminasen, Herzenzyme und ein EKG bitte.
03:57Wir sehen uns später.
04:05Sag mal, willst du nicht mal drangehen?
04:07Deine Mutter macht sich bestimmt Sorgen.
04:12Akku leer.
04:14Wie praktisch.
04:16Nein, Frau Wagner, leider weiß ich noch nichts Genaues.
04:18Selina wird noch untersucht.
04:20Okay.
04:21Dann sehen wir uns gleich auf der Aufnahmestation, ja?
04:23Tschüss.
04:25Äh, wenn eine Frau Wagner nach ihrer Tochter Selina fragt,
04:28schickst du irgendwer eins?
04:29Klar.
04:30Du hast noch gar nicht erzählt,
04:31wie es in deinem neuen alten Zuhause ist.
04:34Super.
04:35Ganz toll.
04:36Oh.
04:37Also alles beim Alten?
04:39Ja.
04:40Und genau so sollte es eigentlich nicht sein.
04:42Für mich sollte das ein Neuanfang sein.
04:44Und für Olli?
04:45Der macht genau da weiter, wo wir aufgehört haben,
04:47als wäre nichts passiert.
04:50Ihr müsst das aufarbeiten.
04:52Wenn nötig, dann mit Hilfe.
05:03Guten Tag.
05:04Guten Tag.
05:05Meine Frau ist gestürzt.
05:08Können Sie uns bitte helfen?
05:09Ja, natürlich.
05:10Äh, Ava.
05:11Schwester Ava wird sich um Sie kümmern.
05:13B2 ist freischickt.
05:14Sofort einen Arzt, ja?
05:15Ja.
05:16Dankeschön.
05:17Hallo.
05:18Hallo.
05:19Was haben Sie da?
05:20Ach so, darf ich nicht mehr.
05:21Aufnahmestation, Schwester Betty.
05:23Okay, Frau Hagelund.
05:24Ja, so wie es aussieht, ist Ihr Arm gebrochen.
05:27Wir röntgen das Ganze aber nochmal zur Sicherheit.
05:30Mit Ihrer Kopfverletzung gucke ich mir das auch nochmal genau an.
05:34Alles wird gut, meine Schönen.
05:36Wie ist das denn passiert?
05:37Ich bin gestürzt mit unserem Geschäft.
05:40Was verkaufen Sie denn?
05:42Den besten Streuselkuchen der Welt.
05:45Streuselkuchen?
05:46Ja.
05:47Voll old school.
05:48Und wie old school.
05:50Unser Rügen-Familienrezept ist über 200 Jahre alt.
05:54Krass.
05:55Rügen.
05:56Da war ich früh oft mit meinem Vater im Urlaub.
05:57Ah.
05:59Ja, und da kommen wir her.
06:02Und da gehen wir auch wieder hin.
06:04Wenn wir irgendwann die Konditorei verkaufen.
06:08Aber so was denken wir noch gar nicht.
06:10Das hat ja noch Zeit, nicht wahr, Schatz?
06:12Ja.
06:13Gut, ja.
06:15Schwester Ava bringt Sie jetzt in die Radiologie.
06:19Dann einmal Armröntgen und Schädel-CT.
06:22Ja, danke.
06:23Bis gleich.
06:24So.
06:28Ach, die Konditorei.
06:29Entschuldigung.
06:32Gehst du nicht dran?
06:34Jetzt habe ich noch nie erlebt.
06:35Jetzt geht es nur um dich, mein Schatz.
06:38Ich kriege das schon wieder hin.
06:40Du kannst ruhig fahren.
06:42Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich jetzt hier alleine lasse.
06:45Sie ist doch nicht alleine.
06:46Ich bin ja bei ihr.
06:47Kümmer dich um das Geschäft.
06:49Ich bleibe bei dir.
06:52Herr Hagel?
06:53Ich bräuchte noch Hilfe bei den Papieren Ihrer Frau.
06:57Ich bringe ihn und Ihre Frau auch ganz schnell wieder zurück.
07:00Na gut.
07:06Oh Mann.
07:07Süße.
07:08Wie geht es dir?
07:09Was ist denn passiert?
07:11Ich bin froh, dass du da bist.
07:13Ich habe mir so Sorgen gemacht, als du nicht an dein Handy gegangen bist.
07:16Und jetzt liegst du hier im Krankenhaus.
07:18Was ist denn los?
07:19Was hat Selina?
07:20Das kann ich Ihnen im Moment leider noch nicht sagen.
07:22Ist die Blutprobe schon im Labor?
07:23Ja.
07:24Gut, dann warten wir erst einmal die Ergebnisse ab.
07:26Und dann sehen wir weiter, ja?
07:28Bis später.
07:30Ja.
07:31War nur ein bisschen schwindelig.
07:32Wir haben direkt einen Krankenwagen gerufen.
07:34Es war voll übertrieben.
07:35Gott sei Dank.
07:37Ich würde durchdrehen, wenn du irgendwas Schlimmes hättest.
07:40Tada.
07:41Wie findest du es?
07:42Super Farbe.
07:43Ocean Blue habe ich mir gerade machen lassen.
07:44Kriegst du auch, wenn du hier raus bist.
07:46Wann wird denn Selina entlassen?
07:48Na ja, das hängt ein bisschen von den Untersuchungsergebnissen ab.
07:51Die haben nämlich gerade in diesem neuen Fitnesscenter
07:52so ein Mutter-Tochter-Angebot.
07:53Da kostet es nur die Hälfte.
07:54Das ist ja nicht so einfach.
07:55Das ist ja nicht so einfach.
07:56Das ist ja nicht so einfach.
07:57Das ist ja nicht so einfach.
07:58Das ist ja nicht so einfach.
07:59Die haben nämlich gerade so ein Mutter-Tochter-Angebot.
08:00Da kostet es nur die Hälfte, wenn man sich da zusammen anmeldet.
08:03In unserem Alter muss man ja sehen, wo man bleibt.
08:05Wobei ich eigentlich immer für Selinas Schwester gehalten werde.
08:07Süße ist doch so.
08:08Ach komm, also wie ihre Mutter sehe ich jetzt wirklich nicht aus, oder?
08:11Niemals siehst du aus wie meine Mutter.
08:23Alles in Ordnung, Herr Hagedorn?
08:24Ich verstehe einfach nicht, warum meine Frau überhaupt gestürzt ist.
08:26Ich verstehe einfach nicht, warum meine Frau überhaupt gestürzt ist.
08:29Sie kennt doch unsere Konditorei in- und auswendig.
08:30Sie kennt doch unsere Konditorei in- und auswendig.
08:32Das kann doch jedem mal passieren.
08:33Das kann doch jedem mal passieren.
08:40Liebe am Arbeitsplatz?
08:41Liebe am Arbeitsplatz?
08:44Kenne ich.
08:45Kenne ich.
08:46Ja?
08:47Ja?
08:48Sie und Ihre Frau?
08:49Sie und Ihre Frau?
08:50Meine Frau hat doch damals ihre Lehre in unserer Konditorei.
08:51Meine Frau hat doch damals ihre Lehre in unserer Konditorei.
08:53Auf Rügen gemacht.
08:54Auf Rügen gemacht.
08:55Oh, Sie sind von Rügen?
08:56Oh, Sie sind von Rügen?
08:57Ja, mein Vater gehörte die Bäckerei, in der Birgitte und ich gearbeitet haben,
08:58Ja, mein Vater gehörte die Bäckerei, in der Birgitte und ich gearbeitet haben,
08:59Ja, mein Vater gehörte die Bäckerei, in der Birgitte und ich gearbeitet haben,
09:00bis wir dann später rüber in den Westen gegangen sind.
09:01bis wir dann später rüber in den Westen gegangen sind.
09:02bis wir dann später rüber in den Westen gegangen sind.
09:03Ich war auf einmal wie vom Blitz getroffen,
09:04Ich war auf einmal wie vom Blitz getroffen,
09:05Ich war auf einmal wie vom Blitz getroffen,
09:06wie sie da plötzlich an ihrem ersten Arbeitstag
09:07wie sie da plötzlich an ihrem ersten Arbeitstag
09:09in unserer Backstube vor mir stand.
09:10in unserer Backstube vor mir stand.
09:11Das war Liebe auf den ersten Blick.
09:12Das war Liebe auf den ersten Blick.
09:15Kenne ich.
09:16Kenne ich.
09:17Kenn ich.
09:47Ja, nimmst du den Aufzug oder ich?
09:50Da passen wir dann nicht beide rein.
09:53Ja, vielleicht ein andermal.
10:05Schwester Tallulah, haben Sie meinen Auftrag schon erledigt?
10:08Welchen Auftrag denn?
10:10Die Bettenbelegung.
10:11Achso, ja, das hab ich fast fertig.
10:13Ich erwarte hier von allen, dass Sie sich während der Arbeitszeit voll und ganz auf Ihren Dienst konzentrieren.
10:17Richtig.
10:19Und genau deshalb habe ich leider keine Zeit mehr mit Ihnen weiter zu plaudern. Meine Patienten warten.
10:25Ja, ähm, meine leider auch.
10:29Müssen wir uns echt zusammenreißen? Die hat mich gerade voll auf dem Kieker.
10:32Ach, Mächtischmächti, das wird schon.
10:35Das hab ich gehört.
10:36Dr. Lewandowski hat bestimmt gute Gründe, warum Ihre Frau noch hierbleiben muss.
10:39Ja, genau darum mache ich mir Sorgen.
10:42Jetzt warten wir doch erstmal ab.
10:48So, Frau Hagedorn, im CT war eine kleine Schwellung an Ihrem Hirn sichtbar.
10:54Deshalb muss ich Sie auch zur Beobachtung hier behalten, weil sollte die Schwellung nicht zurückgehen, müssen wir reagieren können.
11:01Wie wahrscheinlich ist es denn, dass diese Schwellung nicht zurückgeht?
11:05Ja, also im Moment gehe ich davon aus, dass sie sich von allein zurückbildet.
11:10Gut.
11:12Wenigstens ist der Arm nur geprellt.
11:16Es wird schon wieder alles.
11:19Wie lange muss denn meine Frau hierbleiben?
11:21Das kann ich Ihnen leider noch nicht sagen.
11:23Ihr müsst einfach einen Tag ohne mich auskommen.
11:26Also, pass auf. Die zwei Geburtstagstorten heute Nachmittag, Hochzeitstorte für morgen vorbereiten und...
11:33Streuselkuchenbestellung für das Firmenjubiläum. Habe ich alles auf dem Schirm. Macht ja keine Sorgen.
11:39Gut. Und ich passe auf Ihre Frau auf.
11:41Versprochen.
11:44Na, das Geschäft. Ich muss los.
11:47Schatz?
11:48Ja?
11:51Kein Abschied ohne Gruß.
11:57Jetzt geh.
11:59Jetzt geh.
12:05Wie vermutet zeigt das EKG Rhythmusveränderungen und eine sogenannte U-Welle mit einer T-Abflachung.
12:10Stimmt was mit Celinas Herz nicht?
12:12Nein, nein. Es deutet eher auf eine Hypokalämie hin.
12:15Hä? Celina hat zu wenig Kalium im Blut.
12:18Ja. Die Frage ist nur, wo dieser massive Kaliummangel herkommt. Nimmst du irgendwelche Medikamente?
12:24Hast du Durchfall?
12:25Äh, ja. Hatte ich die letzten Tage immer.
12:27Was? Davon weiß ich ja gar nichts. Wieso erzählst du mir denn nichts?
12:30Hast du mich vergessen?
12:31Das könnte eine solche Mangelerscheinung erklären. Offensichtlich hast du sehr viel Flüssigkeit verloren.
12:37Schwester Betty gibt dir jetzt Medikamente und dann wird dein Herz auch bald wieder ganz normal schlagen.
12:42Kann ich dann nach Hause?
12:43Nein. Ich fürchte nicht. Ich bin mir einfach noch nicht sicher, wo dieser Kaliumverlust herkommt.
12:46Außerdem bereiten mir deine Brustschmerzen Sorgen. Und deine Speiseröhre will ich mir auch noch mal ansehen.
12:51Also, Endoskopie der Speiseröhre für morgen früh.
12:53Mhm.
12:54Und wir reden dann nochmal, ja?
13:01So. Bereit einzuchecken?
13:08Am liebsten würde ich sie ja gleich mit nach Hause nehmen.
13:12Dann hole ich dir jetzt ein paar Sachen, ja? Und wenn irgendwas ist, rufst du mich an, ja?
13:17Bin gleich wieder da.
13:19Danke schön.
13:20Lassen Sie es sich schmecken. Auch wenn unser Kuchen bestimmt nicht halb so lecker ist wie Ihrer.
13:25Naja, den Iggen rühre ich einfach.
13:28Entschuldigung.
13:29Ich hole Ihnen gleich neues Besteck.
13:31Ist alles okay?
13:32Ja, ja. Es ist alles okay.
13:34War nur viel los in letzter Zeit im Geschäft und vielleicht sollte ich Ihnen was sagen.
13:38Ja, ja, ja.
13:40Ja, ja, ja.
13:41Ja, ja, ja.
13:42Ja, ja, ja.
13:43Ja, ja, ja.
13:44Ja, ja, ja.
13:45Ja, ja, ja.
13:46War nur viel los in letzter Zeit im Geschäft und vielleicht sollte ich einfach mal eine Pause machen.
13:59Ist irgendwas mit dem Auge?
14:01Nein, nein. Wieso?
14:04Wissen Sie, wenn man älter wird, dann funktioniert der Körper nicht mehr so, wie man das gern hätte.
14:09Ich glaube, das sollte sich Dr. Lewandowski mal genauer angucken.
14:12Ja, ja. Vielleicht haben Sie recht.
14:16Ich komme gleich wieder.
14:18Danke.
14:28Hast du Dr. Lewandowski gesehen?
14:30Nee, wieso?
14:32Kannst du kurz die Essensausgabe übernehmen?
14:34Klar.
14:35Ah, und Frau Hagedorn braucht neues Besteck.
14:42Gibt es denn da um die Jahreszeit gute Wellen?
14:44Ja, die gibt es ja eigentlich immer.
14:46Das Meer ist wirklich ein Traum und dazu noch die fantastische Altstadt.
14:50Klingt hervorragend.
14:52Dann wünsche ich jetzt schon mal einen erholsamen Aufenthalt.
14:53Dankeschön.
14:54Vielen Dank.
14:56Na?
14:57Traumhaftes Meer, fantastische Altstadt?
14:59Ich mache Urlaub.
15:02Ah.
15:03Ganz ehrlich, mir fällt echt die Decke auf den Kopf, wenn ich hier nicht endlich mal rauskomme.
15:06Jeden Tag der gleiche Trott.
15:08Es hat doch kein Mensch auf Dauer aus, außer der Pool vielleicht.
15:11Na dann, gute Reise.
15:14Also, ja.
15:16Hm?
15:17Na, ist ja wohl klar, dass du mitkommst.
15:20Im Urlaub?
15:21Frankreich, Biarritz.
15:23Ah, da weiß ich jetzt nicht, ob ich Zeit habe.
15:26Ja, natürlich.
15:32Gibt es heute kein Dessert?
15:34Doch, da war irgendwo so ein abgepackter Kuchen.
15:37Ich rufe noch mal die Küche an.
15:38Ja, okay.
15:41Ja, okay.
15:53Meine Herz pocht auch schon ganz aufgeregt vor lauter Vorfreude auf den Bettenbelegungsplan.
15:57Ähm, das tut mir leid, der ist noch nicht ganz fertig.
16:00Wie lang ist es her, dass ich Sie darum gebeten habe?
16:03Sie vernachlässigen Ihre Arbeit, indem Sie hier auf Wolke Sieben rumschweben.
16:07Das ist unprofessionell und inakzeptabel.
16:09Es tut mir wirklich sehr leid, Frau Puhl.
16:11Wir müssen Beruf und Privatleben trennen, Schwester Tallulah.
16:14Sonst sehe ich mich gezwungen, Ihnen nahezulegen, sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen.
16:21Kein Witz.
16:24Antwortest du nicht auf mein rasendes Herz?
16:27Wir müssen damit aufhören, sofort.
16:29Sagt wer?
16:30Meine Vorgesetzte.
16:32Okay, ich rede mit Betty.
16:34Nicht Betty. Frau Puhl hat mir gerade damit bedroht, dass Sie mich...
16:36Ach, Frau Puhl.
16:38Schick die ruhig mal zu mir, wenn die Ärger macht.
16:41Tobias, die meint das ernst. Die schmeißt mich raus.
16:43Tallulah, keine Klinik kann es sich leisten, auf so eine gute Krankenschwester wie dich zu verzichten.
16:48Fachkräftemangel. Schon mal davon gehört?
16:51Sag mal, kapierst du es nicht? Ich kriege richtig Ärger, wenn die Puhl...
16:54Nicht gleich so hysterisch.
16:56Alles gut.
16:57Ich? Hysterisch?
16:59Danke.
17:03Da sind Sie ja.
17:04Es geht um Frau Hagedorn.
17:06Hm?
17:08Los.
17:12Ja, Propylen-Isochor und lichtreagibel. Das ist gut.
17:15Das heißt, die Schwellung im Hirn ist auch nicht größer geworden.
17:18Okay, können Sie bitte einmal nach vorne gucken?
17:21Und sagen Sie mir, wenn Sie meinen Finger nicht mehr sehen, ja?
17:24Ja.
17:29Jetzt?
17:31Die andere Seite.
17:32Die andere Seite.
17:35Jetzt.
17:39Okay, können Sie bitte beschreiben, was Sie sehen?
17:43Ja, das halbe Auge ist mit einem grauen Schleier bedeckt.
17:47Gut, seit wann ist das so?
17:50Seit heute Morgen.
17:53Gut, wir haben es mit einem Gesichtsfeldausfall zu tun, deshalb sind Sie vermutlich auch gestürzt.
17:58Das wollen sich die Kollegen unserer augenärztlichen Abteilung ansehen.
18:00Dringend.
18:02Ein kleiner Gruß aus unserer Konditorei für die netten Schwestern hier.
18:07Danke, das wäre aber nicht nötig gewesen.
18:10Doch, doch.
18:12Was ist denn los?
18:14Ach so, wir bringen Ihre Frau in unsere Augenklinik.
18:18Ist Dein Auge nicht besser geworden?
18:20Nein.
18:22Sie wussten auch davon?
18:24Wir haben uns nichts dabei gedacht.
18:26Es kam ja ganz plötzlich heute Morgen.
18:27Ja, aber so etwas müssen Sie uns sagen.
18:30Ich möchte bei der Untersuchung dabei sein.
18:42Du hast schon mal einen halben Kleiderschrank mitgebracht.
18:45Ja klar, weil man will ja auch gut aussehen, wenn man im Krankenhaus liegt, oder?
18:48Soll ich jetzt den Schrank räumen?
18:50Nee, das mache ich schon selber.
18:52Ah ja, aber die Tasche packen darf ich, ne?
18:54Kannst dann auch schön selber machen, wenn wir in Urlaub fahren.
18:58Was den Urlaub angeht ...
19:00Sarah hatte gefragt, ob sie nicht vielleicht auch mitkommen kann.
19:04Darüber haben wir doch schon gesprochen.
19:06Die hat eine eigene Mutter, wieso fährt sie nicht mit der?
19:09Naja, eigentlich wollte sie auch mit mir auf diesen Reiterhof in Bayern.
19:17Ach, die will sich zwischendurch drängen?
19:20Nein, will sie nicht.
19:22Keine von der Single-Börse?
19:24Ja, also nee, also neuer.
19:27Hier, ich brauche mal deinen Rat.
19:29Also guck mal.
19:31Der ...
19:33... oder der?
19:35Hm?
19:37Was sagst du?
19:42Alles klar?
19:44Betty, es wird ernst.
19:47Hm?
19:48Frank und ich.
19:51Hat er den Antrag gemacht?
19:53Oh, nein.
19:55Wir fahren in Urlaub zusammen.
19:58Aha.
20:00Freu dich doch mal für mich.
20:03Das ist das erste Mal, dass ich seit Jahren auf dem Weg bin in so eine richtig ernste Beziehung.
20:07Das ist super.
20:09Ja.
20:11Das wäre vielleicht auch mal was für Olli und dich.
20:14So eine kleine Auszeichnung.
20:15Frank und ich fahren nach Biarritz.
20:17Aha.
20:20Kann sich irgendwer von euch mal für mich freuen?
20:23Kann ich ja nichts dafür, dass eure Typen gerade so blöd sind.
20:25Ja, entschuldigung.
20:27Was ist denn mit Livi?
20:29Sind die Rosen von heute Morgen schon verblüht?
20:31Ach, vergiss es.
20:33Was ist das hier eigentlich?
20:35Oh, das ist der offiziell weltbeste Streuselkuchen.
20:38Aha.
20:41Okay.
20:43Guck mal.
20:45Weil du keinen Nachtisch hattest.
20:47Der ist ganz frisch.
20:49Hm, der sieht aber lecker aus.
20:51Im Schwesternzimmer ist noch mehr, wenn Sie auch was wollen.
20:53Hm.
20:54Nee?
20:56Ich messe mal eben, ja?
20:59Der Neue will auch ein Date mit mir.
21:02Ja, das ist doch super.
21:04Ja.
21:06Ja.
21:08Ja.
21:10Ja.
21:12Du, das machen wir dann so wie beim letzten Mal, ja?
21:14Du checkst ihn vom Nachbartisch aus ab
21:16und gibst mir ein Zeichen, ob ja oder nein, okay?
21:19Wow.
21:21Haben Sie sogar dasselbe Tattoo?
21:23Ja, klar. Zeig.
21:25Und vergiss mein Nichts.
21:27Nikis Lieblingsblume.
21:29Unsere.
21:31Und demnächst machen wir das mit dem Piercing.
21:33Echt jetzt?
21:35Wie cool, Niki.
21:37Niemals gedacht, dass es mir so läuft.
21:39Na klar.
21:40Nika oder Stecker.
21:42Sie machen aber wirklich alles zusammen, oder?
21:44Ja, klar.
21:46Selina ist meine beste Freundin.
21:48Ähm, Selina, du musst für die Spiegelung morgen früh nüchtern sein
21:51und isst den Kuchen nicht zu spät, ja?
21:59Sag mal, findest du es normal,
22:01wenn Mutter und Tochter beste Freundinnen sind?
22:03Ist schon irgendwie ein bisschen gruselig.
22:05Oder?
22:07Ja, also ich verstehe mich ja auch echt gut mit meiner Mutter.
22:08Aber deswegen muss die noch lange nicht alles von mir wissen.
22:11Ja.
22:13Aufnahmestation, Schwester Betty.
22:17Ja, das sieht doch ganz gut aus, Schwester Talula.
22:19Warum nicht gleich so?
22:22Frau Puhl, ähm, gut, dass ich Sie treffe.
22:25Ich wollte mich nur bei Ihnen entschuldigen.
22:29Also, ähm, Sie haben recht, ich habe meine, oder besser gesagt,
22:33Schwester Talula doch in letzter Zeit sehr von ihrer Arbeit abgelenkt.
22:37Natürlich nur mit besten Absichten.
22:39Natürlich, und das wollen Sie zukünftig ändern?
22:41Was? Nein.
22:43Also doch das mit dem Ablenken, aber nicht mit den Absichten.
22:45Na, das freut mich zu hören.
22:51Danke, Tobias, das bedeutet mir echt viel.
22:57Tut mir leid, ich habe vorhin gar nicht mitbekommen,
22:59dass es dir so ernst ist.
23:01Ach, hast du schon vergessen?
23:03Ja?
23:04Wie, aber du darfst das, oder was?
23:06Die Puhl ist doch gerade weg.
23:08Dr. Lewandowski, ich habe mir den Fall Hagedorn angesehen.
23:12Hätten Sie jetzt einen Moment?
23:14Selbstverständlich, Herr Professor.
23:23Guten Tag, Frau Hagedorn.
23:25Guten Tag.
23:27Ich bin Professor von Arnstedt, der Chefarzt.
23:29Mein Kollege Dr. Lewandowski hat mich in Ihrem Fall
23:32um eine zweite Meinung gebeten.
23:34Allerdings sind wir uns leider beide einig.
23:37Sie haben eine sogenannte Emotio mit abgehobener Makula.
23:41Das ist eine Netzhautablösung,
23:43die schon relativ weit fortgeschritten ist.
23:48Und was bedeutet das?
23:50Schnellstmöglich operieren.
23:53Ja, also die Kollegen aus der Augenchirurgie
23:56hätten morgen früh schon einen Termin für Sie reserviert.
23:59Ja, und leider ist auch in Ihrem anderen Auge
24:02ein winziger Riss in der Netzhaut zu sehen.
24:04Er hat zwar momentan noch keine Probleme,
24:06muss dann aber auch zeitnah operiert werden.
24:09Ja, ja, aber eins nach dem anderen.
24:12Das Auge ist ein sehr sensibles Organ
24:14und braucht Zeit, um sich zu erholen.
24:16Wir wollen auf jeden Fall vermeiden,
24:18dass Sie uns im Zeitraum sozusagen blind durch Ihr Leben gehen müssen.
24:20Deshalb werden wir das zweite Auge erst operieren,
24:22wenn es erst wieder stabil ist.
24:24Was heißt denn stabil?
24:26Wird es dann wieder ganz gesund?
24:29Das heißt,
24:33ich werde irgendwann blind?
24:36Liebe Frau Hagedorn,
24:41es tut mir jetzt leid, Ihnen nichts Besseres
24:44darauf sagen zu können,
24:46aber höchstwahrscheinlich, ja,
24:49Sie werden wahrscheinlich
24:51nach und nach
24:53Ihr Augenlicht sehen.
24:55Ja.
24:56Und nach und nach
24:58Ihr Augenlicht verlieren.
25:02Und so it is.
25:06Just like you said
25:08it should be.
25:13We'll both forget
25:15the breeze
25:20most
25:23of the time.
25:27And so it is.
25:33The colder water,
25:40the blower's daughter,
25:47the pupil in denial.
25:57I can't take my eyes off of you.
26:05I can't take my eyes off of you.
26:26I can't take my eyes off of you.
26:45I can't take my mind off of you.
26:53I can't take my mind off of you.
26:57I can't take my mind off of you.
27:00Guten Morgen.
27:04Ach Gott, du frierst ja total.
27:06Ich hol dir mal deine Sweatshirtjacke, ja?
27:10Warte!
27:13Das sind die Verpackungen von deinen Dessertkuchen,
27:15die gestern verschwunden sind.
27:22Hast du die alle gegessen?
27:26Du hast die alle gegessen und wieder erbrochen.
27:29Deswegen warst du bei der Spiegelung eben auch nüchtern, oder?
27:33Und das hast du auch nicht zum ersten Mal gemacht, stimmt's?
27:38Weiß irgendjemand davon?
27:44Das würden sie ja nicht Niki sagen.
27:47Er würde sich nur Sorgen machen.
27:49Selina.
27:53Ich hab das Gefühl, genau da liegt das Problem.
27:56Niki ist deine Mutter.
27:58Und wenn eins normal ist auf der Welt,
28:00dann dass eine Mutter sich Sorgen um ihr Kind macht.
28:02Bei uns ist es anders.
28:04Wir sind Freundinnen.
28:06Hast du denn gar keine Mädels in deinem Alter?
28:09Es ist ein Mädchen in meiner Klasse, die heißt Sarah.
28:13Aber ich kann Niki doch nicht hintergehen.
28:16Sie hat doch nur mich.
28:20Also im Moment ist es erstmal wichtig, dass du dich erholst.
28:23Ich spreche mit Dr. Stern,
28:24er muss wissen, was mit dir los ist, damit er dir helfen kann.
28:29Ja, nur mit ihm.
28:32Versuch mal ein bisschen zu schlafen, ja?
28:48Oh, Entschuldigung, ich komm später nochmal wieder.
28:51Nee, Quatsch.
28:53Muss ich los.
29:01Ja.
29:03Was gibt's denn?
29:06Ähm, ja, ich bin ziemlich sicher, dass Selina Wagner unter Bulimie leidet.
29:14Ja.
29:16Ja, ja, sowas hatte ich mir auch schon gedacht.
29:18Ach echt?
29:19Ja, ich muss wieder die Probleme mit der Speiseröhre erklären
29:22und den Kaliummangel auch.
29:24Ach so.
29:30Ja, ich will trotzdem noch die Ergebnisse an der Spiegelung abwarten
29:33und am besten rufe ich auch gleich die Kollegen von der Psychiatrie an.
29:37Ja, ich spreche dann mit Selinas Mutter.
29:43Okay.
29:50Ah, gut, dass ich Sie treffe.
29:52Schwester Betty.
29:54Wie geht es Selina?
29:56Äh, ja, genau darüber würde ich gerne mal mit Ihnen reden.
29:59Hat diese Spiegelung irgendwas ergeben?
30:02Hat Selina was Schlimmes?
30:04Ich befürchte, dass Ihre Tochter an einer Essstörung leidet.
30:07Was?
30:09Und das vermutlich auch schon länger.
30:11Nee, nee, nee, nee, nee, nee, ganz sicher nicht.
30:14Das wüsste ich nicht.
30:15Nee, nee, nee, nee, nee, nee, ganz sicher nicht.
30:18Das wüsste ich ja.
30:20Die Betroffenen können das oft sehr gut verbergen.
30:23Aber Selina isst ganz normal.
30:26Ja.
30:28Wenn Sie dabei sind, tut sie das bestimmt,
30:30aber sie hat offenbar wiederkehrende Heißhungerattacken
30:32und er bricht sich danach, heimlich.
30:34Ach ja?
30:36Sie kennen also meine Tochter besser als ich selbst, oder?
30:39Frau Wagner, ich will Ihnen wirklich nicht zu nahe treten,
30:41aber Essstörungen haben oft psychische Ursachen.
30:43Was denn für psychische Ursachen?
30:45Selina geht es gut.
30:47Das werde ich ja wohl noch am besten beurteilen können.
30:50Wir erzählen uns alles.
30:52Und glauben Sie wirklich, dass es gut?
30:54Frau Wagner, diese Verschmelzung mit Selina,
30:57das könnte mitten im Grunde dafür sein,
30:59dass Sie an einer Essstörung leiden.
31:01Jetzt reißen Sie mal auf.
31:03Selina und ich, wir haben eine sehr enge Bindung.
31:05Und das ist ganz normal, wenn man sein Kind liebt.
31:07Also hören Sie auf, uns so einen Schwachsinn einzureden.
31:14Ja?
31:17Guten Morgen.
31:19Morgen.
31:21Haben Sie gut geschlafen?
31:23Na ja, es ging schon mal besser.
31:25Mach dir keine Sorgen, meine Schöne.
31:27Es wird alles gut werden.
31:29Ja.
31:31Wenn ich nur alles schon hinter mir hätte.
31:33Ich bin hier, wenn du aus der Narkose aufwachst.
31:36Ja, wenn.
31:38Schatz,
31:39wenn ich wieder aufwache.
31:41Schwester, aber können Sie mir kurz helfen, bitte?
31:43Natürlich.
31:45Wenn ich wieder aufwache, dann ...
31:48Danke.
31:50Dann möchte ich dich auch wiederhaben.
32:01Moment, Moment, Moment.
32:04Ja?
32:06Ja.
32:08Kein Abschied ohne Kuss.
32:29Sag mal, wusstest du, dass Biarritz so ein Surferparadies ist?
32:33Also wenn Frank glaubt,
32:34dass er da den ganzen Tag auf dem Brett stehen kann,
32:37dann hat er sich aber getäuscht.
32:40Ist alles okay?
32:42Ja, sorry, war ein Gedanken.
32:45Was ist denn los?
32:48Ich glaube, es ist falsch,
32:50wenn Olli und ich einfach so weitermachen wie bisher.
32:54Das heißt?
32:56Das heißt,
32:58ich will wissen, warum unsere Ehe so aus der Wagen geraten ist.
33:01Was er denkt, was er fühlt,
33:04was er für unsere Zukunft will, was ich will.
33:08Ihr wollt zusammenbleiben.
33:10Und deswegen werden wir uns jetzt auch Hilfe holen.
33:13Das finde ich gut.
33:15Was?
33:17Finde ich gut.
33:19Na ja, wenn er mitmacht.
33:21Du kennst ihn ja.
33:26Der ist für Sie.
33:28Geht aufs Haus.
33:29Danke sehr.
33:31Sehr nette.
33:33Ich habe überhaupt keinen Appetit.
33:35Den hat heute niemand.
33:47Der Kuchen ist köstlich.
33:49Eine türkische Spezialität?
33:51Wir nennen ihn Aleyanpasta.
33:54Und was bedeutet das?
33:56Weinen der Kuchen.
33:58Deswegen der Schokoladentränen am Rand.
34:00Ist aber ein trauriger Name für einen Kuchen.
34:03Können ja auch Freudentränen sein.
34:05Die wären mir am liebsten.
34:10Die machen sich Sorgen um einen Angehörigen.
34:13Meine Frau,
34:15die wird bald ihr Augenlicht verlieren.
34:17Das tut mir leid.
34:19Na ja, wenn das hier alles vorbei ist,
34:21dann ist es gut.
34:22Das tut mir leid.
34:24Na ja, wenn das hier alles vorbei ist,
34:26dann packe ich Sie ein
34:28und wir fahren unser Haus auf Rügen.
34:30Dann kann sie sich erst mal ganz in Ruhe erholen.
34:33Sie haben ein Haus auf Rügen?
34:35Ja, mein Elternhaus,
34:37in dem wir ab und zu Urlaub machen.
34:39Ab und zu?
34:42Wir haben eine gut gehende Konditorei in der Stadt.
34:45Da bleibt wenig Zeit für Urlaub.
34:48Also wenn ich ein Haus an der Ostsee hätte,
34:50wüsste ich,
34:52dass ich es nicht verkaufe.
34:54Ja, ja, wir wollen ja auch später
34:56wieder ganz zurück nach Rügen.
34:58Aber erst, wenn wir in den Ruhestand gehen.
35:01Dann wünsche ich Ihnen,
35:03dass der nicht so lange auf sich warten lässt.
35:05Danke, danke.
35:18Frau Wagner?
35:22Es tut mir leid, wenn ich vorhin zu energisch war.
35:28Ich dachte immer,
35:30Selina ist glücklich darüber,
35:32dass wir uns so gut verstehen, alles zusammen machen
35:34und uns so ganz anders sind
35:36als die meisten Mütter und Töchter.
35:43Leider lag ich wohl falsch.
35:48Wenn ich wirklich Selinas Freundin wäre,
35:49dann hätte sie mir doch von ihrer Essstörung erzählt, oder nicht?
35:52Frau Wagner,
35:54in erster Linie sind Sie Selinas Mutter und nicht ihre Freundin.
35:58Sie hat sich so zu ihrem Vorbild idealisiert,
36:00dass sie Schwierigkeiten hat, sich selbst zu finden.
36:04Was?
36:06Na ja,
36:08ich bin ja auch keine Psychologin,
36:10aber offensichtlich gab es in ihrer Mutter-Tochter-Beziehung
36:14keinen Ablösungsprozess.
36:16Sie unterdrückt ihre eigene Selbstständigkeit
36:17um sie nicht zu verletzen.
36:19Sie ordnet sich ihnen bedingungslos unter.
36:21Das ist nicht gesund.
36:24Und deswegen die Essstörung, oder?
36:29Sie müssen beide lernen, loszulassen.
36:31Nur so kann Selina ein eigenständiger Mensch werden.
36:33Loslassen? Mein eigenes Kind?
36:35Na ja, aber Sie bleiben doch ihre Mutter.
36:38Aber Sie brauchen beide Hilfe.
36:48Du verdrückst mich, ja.
36:53Sollen wir lieber später wiederkommen?
36:56Ja.
36:58Ja.
37:00Ja.
37:02Ja.
37:04Ja.
37:06Ja.
37:08Ja.
37:10Ja.
37:12Ja.
37:14Ja.
37:15Ja.
37:17Sollen wir lieber später wiederkommen?
37:19Nein.
37:21Nein.
37:23Lassen Sie es jetzt besprechen.
37:25Okay.
37:26Morgen, Selina.
37:28Na, wie geht's dir?
37:31Also, durch die Spiegelungen haben wir herausgefunden,
37:34dass deine Speiseröhre massiv entzündet ist.
37:37Aber wenn die Ursache dieser Entzündung zeitnah behoben wird,
37:40dann heilt das wieder.
37:41Und deshalb, Celina, es ist sehr, sehr wichtig,
37:44dass die ursächliche Krankheit bekämpft wird.
37:47Deine Essstörung.
37:50Ich weiß Bescheid, mein Schatz.
37:56Ich wollte dir das erzählen.
37:58Ich...
38:00Ich dachte immer, dass es gut ist, wenn wir so eine enge Bingo-Nur haben.
38:05Und das ist es aber anscheinend nicht.
38:08Im Gegenteil.
38:09Und deswegen wird man euch auch helfen.
38:11Die Karls Klinik kooperiert mit einer sehr guten Einrichtung,
38:14die sich auf Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen konzentriert.
38:17Und ich werde Ihnen einen Kollegen empfehlen,
38:19der sich im Bereich der Familientherapie bestens auskennt.
38:23Hey, das schaffst du schon.
38:29Bis später, ja?
38:31Das wird schon.
38:32Nicki, ich...
38:34Nein.
38:39Mama.
38:42Mama.
38:52Ja, genau. Also, es gab keinerlei Komplikationen,
38:55während der Therapie.
38:56Es war einfach so, es war einfach so.
38:58Es war einfach so.
38:59Ja, genau. Also, es gab keinerlei Komplikationen während der Operation
39:02und die Netzhaut konnte fixiert werden.
39:05Die eingesetzte Linse wird ca. ein Jahr in ihrem Auge verbleiben.
39:08Und wie gut dann die Sehkraft vorübergehend wieder zurückkommt,
39:12müssen wir abwarten.
39:15Ich bin ja so froh, dass alles gut gegangen ist, Schatz.
39:21Und wann kann ich dann wieder backen?
39:24Gar nicht mehr.
39:25Gar nicht mehr.
39:28Wir verkaufen die Konditorei.
39:30Ich weiß doch, wie gerne du wieder nach Rügen zurück willst.
39:33Und wenn das jetzt und hier nicht der richtige Zeitpunkt ist,
39:36wann dann?
39:38Ach, Joachim, bitte, jetzt lass uns nichts überstürzen.
39:43Die Konditorei ist doch dein Leben.
39:45Nein, du.
39:48Du bist mein Leben.
39:51Und gearbeitet haben wir beide doch mehr als genug.
39:54Wir sollten die Zeit, die wir noch haben, ausschließlich genießen.
39:59Und Streuselkuchen können Sie doch auf Rügen backen.
40:03Aber, meine Schöne, dann nur für mich.
40:09Bist du dir sicher?
40:11Hm.
40:18Danke.
40:20Danke.
40:24Ja, gerne.
40:26Genau.
40:27Also dann, alles Gute.
40:30Genau.
40:41Sie strahlen, aber dann gibt's was zu feiern.
40:44Ach so, nee, noch nicht.
40:46Sagen Sie mal, waren Sie eigentlich schon mal verheiratet?
40:48Warum fragen Sie?
40:53Kaffee?
40:54Ja, doppelt.
40:55Mit Reismilch?
40:56Selbstverständlich.
40:57Aber ja.
40:58Aber ja.
41:05Olli.
41:06Emma.
41:07Können wir kurz?
41:09Ja.
41:11Oh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
41:19Es geht nicht, dass wir so tun, als hätte es unsere Eheprobleme nie gegeben.
41:23Okay.
41:25Ich will verstehen, wie das soweit kommen konnte, dass wir uns getrennt haben.
41:29Wir waren ja gar nicht wirklich getrennt.
41:30Olli.
41:33Olli.
41:35Olli.
41:37Olli.
41:38Olli.
41:42Wir haben uns mal geschworen, dass das mit uns für immer ist.
41:44Und plötzlich wohne ich ohne dich in der WG.
41:46Also wenn das keine Trennung ist.
41:51Ich will, dass wir eine Paartherapie machen.
41:53Aber du weißt schon, dass diese Therapie nur im Fernsehen funktioniert.
41:56Naja, aber wir können es doch wenigstens mal versuchen.
41:58Und wenn es nicht funktioniert, okay, dann lassen wir es halt.
42:00Aber...
42:03Okay.
42:04Wenn es dir wichtig ist.
42:06Schaden ganz ehrlich.
42:08Das heißt, wir machen das.
42:38Untertitel von Stephanie Geiges

Empfohlen