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KurzfilmeTranskript
00:00:30Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:00Achtung, Rhein-Main-Flughafen. Es landet das Linienflugzeug der KLM aus Stockholm.
00:01:11Attention please, Rhein-Main-Airport.
00:01:25Ihre Tasche ist offen.
00:01:30Danke, sehr freundlich.
00:01:32Sofort Kaiserstrasse 24, sechster Stock, Doktor John.
00:02:00Sie wischen, bitte.
00:02:24Ich bin bestellt.
00:02:26Bitte sehr.
00:02:48Der Herr aus Stockholm.
00:02:50Bitte, meine Entschuldigung.
00:02:52Haben Sie die Fotos mitgebracht?
00:02:54Hoffentlich können Sie was damit anstellen.
00:02:56Ja, mal sehen.
00:03:01Wie alt ist das hier?
00:03:03Ungefähr drei Jahre.
00:03:06Und das?
00:03:08Das hat er mir Ostern 61 geschickt.
00:03:11Na, eines eignet sich bestimmt.
00:03:14Ja, ich glaube, es ist Zeit, dass Sie wieder ans Hotel fahren.
00:03:16Es ist Ihnen doch klar, was Sie Ihrem Vater sagen werden, wenn er Sie anruft.
00:03:20Ich habe also gestern Abend von meinem Arzt erfahren,
00:03:23dass ich mich einer dringenden Operation unterziehen müsste
00:03:25und daraufhin in meiner Aufregung sofort Erfurt angemeldet.
00:03:29Richtig.
00:03:30Und der Rest, das Gespräch mit der Haushälterin,
00:03:32so wie sie sich in Wirklichkeit zugetragen hat.
00:03:34Das ist völlig plausibel.
00:03:36Darf ich?
00:03:37Nein, danke.
00:03:41Wissen Sie eigentlich, dass ich Ihren Mann kannte?
00:03:43Ach.
00:03:451943 waren wir im Reichsluftfahrtministerium eine Zeit lang Zimmernachbarn.
00:03:50Tadelloser Kerl, der Arbeit, tüchtiger Offizier.
00:03:53Als ich das damals las.
00:03:55Gestorben an den Spätfolgen seiner Kriegsverletzung, 1950.
00:04:01Für Sie wird vieles leichter, wenn Ihr Vater hier sein wird.
00:04:06Bitte, diese Tür.
00:04:19Zentralflughafen Schönefeld.
00:04:21Achtung, Achtung.
00:04:22Das Flugzeug der Interflug aus Bucharest ist gelandet.
00:04:27Attention, please.
00:04:29The plane of Interflug from Bucharest has landed.
00:04:33Niemanje, niemanje.
00:04:35Zauberstierfassade Bucharest.
00:04:49Kommen Sie bitte zur Gepäck- und Zollkontrolle.
00:04:56Ich werde mich doch lieber an den Ausgang stellen.
00:05:02Herr Doktor.
00:05:08Ach, herzlich willkommen.
00:05:11Das habe ich wirklich nicht erwartet.
00:05:14Ich bin nur mitgefahren, weil Ihre Tochter hat gestern Abend angerufen aus Frankfurt.
00:05:19Was will sie denn?
00:05:20Sie möchte nach Erfurt kommen.
00:05:22Sie muss unbedingt mit Ihnen sprechen.
00:05:24Persönlich.
00:05:26Ich bleibe nur bis zu einem Abend.
00:05:27Ich fliege übermorgen wieder nach Bucharest zurück.
00:05:29Sie will trotzdem kommen.
00:05:31Herr Doktor, es geht Hanna nicht gut.
00:05:33Sie steht bei einer schweren Operation.
00:05:35Sie sollen sie heute noch in Frankfurt anrufen.
00:05:52Es sieht gut aus, der Junge.
00:05:53Was kostet er uns?
00:05:55Monatlich 1200.
00:05:58Na, dafür kann man schon was verlangen.
00:06:00Heitel?
00:06:02Nicht zu knapp.
00:06:03Weibergeschichten.
00:06:05Ja, kommt vor.
00:06:06Aber nie so, dass sie uns stören.
00:06:08Was macht er mit dem Geld?
00:06:10Er spart.
00:06:12Er bringt alles zur Bank.
00:06:14Sein Traum ist ein eigenes Ingenieurbüro.
00:06:17Wie viel steht jetzt auf seinem Konto?
00:06:20So ungefähr 9000.
00:06:22Na bitte, das bindet doch.
00:06:29Das Gespräch mit der Haushälterin.
00:06:31Wer hat das mitgekündigt?
00:06:32Ich.
00:06:33Das trifft sich aber gut, Frau Sibbel.
00:06:35Dann soll er mich doch gleich anrufen.
00:06:38Wie war Beckers Verhältnis zu Jadenburg?
00:06:41Er war sein engster Mitarbeiter.
00:06:43Jadenburg schätzte ihn beruflich und privat.
00:06:47Seit dieser Affäre fühlt er sich sozusagen in Beckers Schuld.
00:06:50Und du?
00:06:51Na nein, Becker ist schon der geeignete Mann.
00:06:54Wenn dann auch die Tochter ihren Kummer auspackt.
00:06:58Nur die Paarung mit Korb gefällt mir nicht.
00:07:04Korb muss absichern.
00:07:07Trotzdem.
00:07:10Man müsste sich das nochmal überlegen.
00:07:13Die Zentrale hat es sich überlegt.
00:07:32Servus, Becker.
00:07:35Tag, Herr Stein.
00:07:36Tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten.
00:07:39Wie war die Reise?
00:07:40Danke.
00:07:42Wir mussten Sie leider in Ihrer schwedischen Behaglichkeit stören.
00:07:46Wir brauchen Sie, Becker.
00:07:48Sie müssen doch heute Abend nach Erfurt reisen.
00:07:52Nach Erfurt?
00:07:53Sie sind drüben längst vergessen.
00:07:55Außerdem werden Sie ausgezeichnete Papiere haben.
00:07:58Wir bringen doch nicht unsere besten Leute in Gefahr.
00:08:01Na ja, aber ausgerechnet Erfurt.
00:08:06Die Sache dauert höchstens zwei bis drei Tage.
00:08:09Um 21.15 Uhr fährt Ihr Zug.
00:08:11Das Abteil ist reserviert.
00:08:12Wir haben die restlichen Platzkarten aufgekauft.
00:08:14In Fulda steigt ein Mann zu, der Sie begleiten wird.
00:08:17Damit er Sie schneller findet, legen Sie bitte Ihren Mantel über das geöffnete Fenster.
00:08:22Wenn jemand das Abteil betritt, erklären Sie stets, das Abteil ist reserviert.
00:08:26Antwortet man Ihnen, was heißt reserviert?
00:08:28Reserviert wird nur für persische Schars.
00:08:31Dann wissen Sie, dass Sie eine Richtlin vor sich haben.
00:08:33Klar?
00:08:36Klar.
00:08:38Einen genauen Auftrag erfahren Sie von einer Reisegefährtin kurz vor Erfurt.
00:08:43Charmante Frau Becker.
00:08:45Erkennungszeichen dieses Buch.
00:08:49Die Seite 33 ist eingerissen.
00:08:55Das sind Ihre Papiere.
00:08:57Sie reisen als Generalvertreter Richard Müller von der Frankfurter Textilmaschinen AG.
00:09:01Der Name ist echt?
00:09:02Natürlich. Die Firma auch.
00:09:04Sie steht in Verhandlungen mit einem Erfurter Betrieb.
00:09:06Das sind die Details.
00:09:08Das ist Müllers Lebenslauf.
00:09:10Trägen Sie sich bitte die Daten ein.
00:09:14Den Nachmittag 8.15 Uhr.
00:09:17Die Ordnungsbreitenden Gäbel zusammen.
00:09:21Die 9. Nachmittag 8.15 Uhr.
00:09:30Amtsflug.
00:09:32Amtsflug.
00:09:42Pardon.
00:09:45Erste Klasse bitte.
00:09:46Haben Sie einen Platzkarte?
00:09:54Der letzte Waggon.
00:09:55Danke.
00:10:06Einen Augenblick bitte Frau Melvin.
00:10:08Sie müssen im Zug sofort eine Weisung weiterladen.
00:10:11Ich verstehe Sie nicht.
00:10:12Sie müssen mich verwechseln.
00:10:14Ich komme von Dr. John.
00:10:15Es haben sich Komplikationen ergeben.
00:10:22Die Ecke hier ist doch noch frei, nicht?
00:10:37Das Abteil ist reserviert.
00:10:39Was heißt hier reserviert?
00:10:41Warum wird einem das nicht am Schalter gesagt?
00:10:48Ich bin froh, dass ich sitze.
00:10:51Hier bin ich und hier bleibe ich.
00:10:53Oder störe ich Sie etwa?
00:10:55Fragen Sie mir eine Fahrkarte bitte.
00:10:56Eine Fahrkarte bitte.
00:11:00Danke schön.
00:11:01Tut mir leid, diese Plätze sind wirklich bestellt.
00:11:03Aber es ist noch genug Platz für Zugriff.
00:11:05Bitte kommen Sie.
00:11:24Warten Sie bitte.
00:11:53Guten Abend.
00:11:54Guten Abend.
00:12:19Entschuldigung.
00:12:39Oder möchten Sie lieber am Fenster sitzen?
00:12:44Danke, sehr freundlich.
00:12:55Meine Damen, wir öffnen erst in 5 Minuten.
00:12:57Na ja.
00:12:58Ja, da kommen Sie nach Wittenberg um 4.17 Uhr ab.
00:13:29Verzeihung, ich sehe, Sie rauchen.
00:13:31Haben Sie ein Streichholz?
00:13:33Bitte sehr, gewillige Frau.
00:13:43Lyrik?
00:13:48Selten das heutige Wort.
00:13:51Und noch dazu als Reiselektüre.
00:13:57Ich habe Sie erst kurz vor Erfurt erwartet.
00:13:59Das hat sich geändert.
00:14:05Reisen wir gemeinsam?
00:14:08Es haben sich Komplikationen gemacht.
00:14:11Der Mann, der hinfuhl, dazu steckt, ist nicht echt.
00:14:13Spitzel?
00:14:14Man ist kurz vor Abfahrt des Zuges darauf gekommen.
00:14:16Wann?
00:14:17In letzter Sekunde.
00:14:18Von wem haben Sie das erfahren?
00:14:20Von Herrn, von einem Herrn, der mich am Bahnhof abfing.
00:14:22Also wieder aussteigen, was?
00:14:24Ja.
00:14:25Ja.
00:14:26Ja.
00:14:27Ja.
00:14:28Ja.
00:14:29Ja.
00:14:30Ja.
00:14:31Ja.
00:14:32Ja.
00:14:33Ja.
00:14:34Ja.
00:14:35Ja.
00:14:36Ja.
00:14:37Ja.
00:14:38Ja.
00:14:40Wird abgeblasen, die Sache.
00:14:41Aber nein, wir müssen fahren.
00:14:44Ich soll Ihnen nur bestimmte Weisungen mitteilen.
00:14:47Sand im Getriebe und trotzdem fahren?
00:14:54Warten Sie hier.
00:14:55Aber ich darf mich nicht lange hier im Abteil aufhalten.
00:14:57Dann warten sie auf dem Gang.
00:14:58Aber ich ..
00:14:59Ich habe ihnen gesagt sie sollen warten.
00:15:00Seid auf dem Wagen.
00:15:04... Innert der Halle.
00:15:06Nach drei Minuten.
00:15:25Haben Sie Telefon?
00:15:27Die Post ist vis-à-vis.
00:15:29Mann, mein Zug fährt ab.
00:15:31Vorwahlnummer Frankfurt?
00:15:32Nein, direkt.
00:15:37Ein paar Zeitschriften, egal was.
00:15:40Fragst es Dr. Jung?
00:15:42Den Chef ist alt.
00:15:45Hallo?
00:15:47Hören Sie, Doktor, ich erfahre da eben...
00:15:50Ich verstehe das nicht.
00:15:52Warum wird denn die Kuh nicht abgebrochen?
00:15:54Und ich verstehe nicht, warum Sie mich ranrufen.
00:15:56Die Dame hat doch ein Rezept für Sie.
00:15:58Demnach sind Sie informiert.
00:16:00Mir ging's nur um die Zuverlässigkeit, verstehen Sie?
00:16:03Hören Sie, Becker!
00:16:04Alles ist zuverlässig, wenn Sie sich genau an die Weisung halten.
00:16:08Ende.
00:16:10Achtung, Reisehülle!
00:16:12Die Station Sofie 104 nach Leipzig will einsteigen und führen fließen.
00:16:35Wo waren Sie denn?
00:16:37Bitte.
00:16:45Warum haben Sie mir nicht gleich gesagt,
00:16:47dass Sie bei Dr. Jung in Behandlung sind?
00:16:49Sie haben mich ja nicht aussprechen lassen.
00:16:52Ich war unhöflich.
00:16:54Entschuldigen Sie.
00:16:56Sie haben mich ja nicht aussprechen lassen.
00:16:58Ich war unhöflich.
00:17:00Entschuldigen Sie.
00:17:01Ich war unhöflich.
00:17:03Entschuldigen Sie.
00:17:06Also?
00:17:08Die Weisung.
00:17:12Sie sollen sich in Fulda so verhalten,
00:17:14wie es mit Ihnen besprochen wurde.
00:17:16Der Mann wird sich als Herr Korber vorstellen
00:17:19und bei Ihnen im Abteil bleiben.
00:17:22Dann sollen Sie ihm nur sagen,
00:17:24dass er den genauen Auftrag in Ihrem Beisein 0015 im Speisewagen erhält.
00:17:28Wo sind wir da?
00:17:29Ein Stück hinter Bebra.
00:17:31Hinter Bebra?
00:17:33Aber Bebra ist die letzte Station vor der Grenze,
00:17:35wenn man den Mann verhaften will.
00:17:37Man will ihn nicht verhaften.
00:17:39Sie sollen mit ihm 014 das Abteil verlassen,
00:17:42langsam nach vorn gehen
00:17:44und ihm eine Zigarette anbieten.
00:17:47Dann sollen Sie es so einrichten,
00:17:49dass er mit dem Rücken zur Tür steht.
00:17:52Sobald der Zug über eine Brücke fährt,
00:17:55stoßen Sie Korber aus dem Zug.
00:17:56Wenn Sie es nicht tun,
00:17:58wird er uns drüben festnehmen lassen.
00:18:00Warum zieht denn die Zentrale den Mann nicht aus dem Verkehr?
00:18:04Den Wink an die Kripo, er wird festgenommen und Schluss.
00:18:07Man sagte mir,
00:18:09das würde die Gegenseite warnen
00:18:11und unsere Aufgabe in Erfurt gefährden.
00:18:13Mein Gott, Sie reden wie ein Anfänger.
00:18:15So ein Mann arbeitet doch nicht im Alleingang.
00:18:17Wenn der wirklich drüben zur Abwehr gehört,
00:18:19dann wissen die längst, dass Besuch unterwegs ist.
00:18:23Was sollen wir eigentlich tun?
00:18:24Was sollen wir eigentlich in Erfurt?
00:18:26Das darf ich Ihnen erst hinter der Grenze sagen.
00:18:28Und warum er ist dort?
00:18:30Ach, das geht Sie nichts an.
00:18:32Ach, mich geht nur an, was 015 passiert, ja?
00:18:34Lassen Sie mich doch in Ruhe.
00:18:36Ich sollte Ihnen eine Nachricht übermitteln,
00:18:38das habe ich getan, alles andere ist doch ...
00:18:40Das ist meine Sache.
00:18:42Es ist unsere Sache
00:18:44und wenn ich ihn töte, dann machen wir gemeinsame Sache,
00:18:46ob Sie dabei sind oder nicht.
00:18:48Machen Sie, was Sie wollen,
00:18:50ich muss unter allen Umständen nach Erfurt.
00:18:52Dann müssen Sie eben alleine fahren.
00:18:55Haben Sie Angst?
00:18:57Angst?
00:18:59Meine Liebe,
00:19:01ich befinde mich nicht zum ersten Mal
00:19:03in einer Situation, die normalerweise Angst erzeugt.
00:19:06Ich weiß,
00:19:08unsere Arbeit ist nicht die sauberste,
00:19:10trotzdem muss sie getan werden.
00:19:12Aber Leuten Zigaretten anbieten,
00:19:14wenn sie mit dem Rücken an der Tür
00:19:16eines fahrenden Zuges lehnen,
00:19:18das ist nicht meine Art,
00:19:20da gibt es genügend andere, die sowas gerne übernehmen.
00:19:22Verstehen Sie mich?
00:19:24Jeder nach seiner Qualifikation.
00:19:30Tut mir leid,
00:19:32unter anderen Umständen wäre ich gern mit Ihnen gefahren.
00:19:47Bitte,
00:19:50lassen Sie mich doch nicht allein.
00:19:55Nehmen Sie Vernunft an,
00:19:57das ist ein Himmelfahrtskommando.
00:19:59Steigen Sie aus, mit mir, ich verantworte es.
00:20:01Nein.
00:20:03Dann wird man Sie noch vor der Grenze aus dem Zug holen.
00:20:06Dafür werde ich jetzt sorgen.
00:20:24Hannauer Hauptbahnhof, Hannauer Hauptbahnhof.
00:20:54Guten Abend, Herr Müller. Na, wie geht's?
00:21:19Woher kennen wir uns?
00:21:20Ich glaube, wir haben uns schon mal im Wartezimmer von Dr. John gesehen.
00:21:25Und was wollen Sie von mir?
00:21:26Ich soll Ihnen bestellen, dass Dr. John für die Gesundheit seiner Patienten nur garantiert,
00:21:30solange Sie sich nach seinen Anweisungen richten.
00:21:41Nein, Sie bleiben im Zug. Sie arbeiten genau, gründlich und pünktlich.
00:21:45Sonst gefährden Sie die ganze Aktion und vor allen Dingen sich selbst.
00:21:50Übrigens, wir haben noch einen Mann im Zug.
00:22:20Erzähl das.
00:22:23Nein, nein, gar nichts.
00:22:25Fertig!
00:22:50Halt!
00:23:21Eine Schassel Konfekt, bitte.
00:23:23Sofort, mein Herr. Nehmen Sie bitte einen Moment Platz.
00:23:26Ach, Papa, ist ja gar nicht so. Du wirst sehen, man kommt blendend mit ihm aus.
00:23:30Bloß Politik, weißt du? Politik musst du vermeiden.
00:23:33Am besten ist, du redest über Fußball. Fußball interessiert mich.
00:23:36Bitte auch noch einen Cognac.
00:23:39Ja, bitte.
00:23:41Danke.
00:23:43Ja, danke.
00:23:45Ja, danke.
00:23:47Ja, danke.
00:23:48Ja, danke.
00:23:50Wenn er hört, dass du als Akademiker aktiver Fußballer gewesen bist ...
00:23:54Aktiv, Politik ist vielleicht etwas übertrieben.
00:23:57Ach was, im Grunde versteht er natürlich selber nichts von Fußball.
00:24:01Es ist ja nur über irgendwas mit in der Regel, nicht?
00:24:04Und da sage ich mir, Sport ist das Beste. Findest du nicht?
00:24:07Sport ist das Beste.
00:24:09Sind wir wieder mal einer Meinung.
00:24:48Ich hab mir es anders überlegt.
00:24:50Sie tat mir so leid, als sie hilflos am Fenster standen.
00:24:53Ich war schon auf der Treppe, da habe ich mir gesagt, nein, mein Junge,
00:24:56das ist schäbig für die ...
00:24:58Du kannst es ja einfach nicht allein fahren lassen, da habe ich gedacht.
00:25:02Bitte.
00:25:03Sie tat mir so leid, dass Sie hilflos am Fenster standen.
00:25:06Ich war schon auf der Treppe, da hab ich mir gesagt,
00:25:08nein, mein Junge, das ist schäbig für Dich.
00:25:10Gestatten Sie sich?
00:25:11Du kannst es ja einfach nicht allein fahren lassen, hab ich gedacht.
00:25:14Bitte.
00:25:24Na?
00:25:26Nun bin ich wieder da und Sie freuen sich gar nicht?
00:25:30Zigarette?
00:25:34Bin ich Ihnen so unsympathisch?
00:25:36Sie haben eine merkwürdige Art,
00:25:38Entscheidungen zu treffen und sie wieder umzustoßen.
00:25:42Oh, da war er.
00:25:46Kann ich wenigstens jetzt mit Ihnen rechnen?
00:26:04Nein.
00:26:07Na bitte.
00:26:09So ungefähr könnte es ja nachher klappen.
00:26:13Aber dann möchte ich, dass Sie ihm die Zigarette anbieten.
00:26:16Und dass Sie ihm auf den Kopf zusagen, wir haben ihn durchschaut.
00:26:19Moment mal.
00:26:21Dann wird er in die Tasche greifen und wenn wir es dann tun,
00:26:26dann wär's Notwehr.
00:26:29Machen wir es so, ja?
00:26:30Sie sind in Fahnen.
00:26:33Tschüss.
00:28:03Tschüss.
00:28:30Frau Simmel,
00:28:31als meine Tochter Sie gestern Abend anrief,
00:28:33wusste Sie das schon, dass ich ein paar Tage nach Hause komme?
00:28:36Nein, das glaube ich nicht.
00:28:39Was hat sie denn gesagt?
00:28:40Na, das mit der Operation.
00:28:43Nein, nein.
00:28:45Vorher, meine zuerst.
00:28:47Na ja, zuerst wollte sie wissen, wie es Ihnen geht.
00:28:51Und ob Sie sich noch in Rumänien aufhalten.
00:28:53Und ob Sie da telefonisch erreichbar wären.
00:28:56Und da sagte ich,
00:28:57Frau Hannersack, da haben Sie aber Glück.
00:28:59Ich habe heute Mittag ein Telegramm erhalten.
00:29:02Ihr Vater ist unterwegs nach Erfurt.
00:29:04Er kommt morgen nach hier.
00:29:05Ach so.
00:29:30Achtung, Achtung!
00:29:32Eingefahren ist der Interzonenzug D-104 aus Frankfurt
00:29:38über Bebra, Warta, Erfurt nach Leipzig.
00:29:42Abfahrt 22.48 Uhr.
00:29:51Verzeihung, hat der Zug keinen Schlafwagen?
00:29:54Keine Ahnung.
00:29:56Hallo, Träger!
00:29:57Wo ist der Schlafwagen?
00:29:58Da vorne, mein Herr.
00:30:29Der Wagen ist tatsächlich so gut wie leer geblieben.
00:30:32Ich möchte wissen, warum die Platzkanne ausgeht.
00:30:34Vielleicht wird es erst hinter der Grenze voller.
00:30:37Ach so, ist möglich.
00:30:39Erdbeerfrischungen, Reiseprobianten, Tropfzigaretten,
00:30:42Südfrüchte, Kork, Coca Cola.
00:30:57Bitte einen Karton Cognac, Bohnen und zehn Zigarren,
00:31:00aber etwas Repräsentatives.
00:31:02Frau Wanner, die gibt es auch in Leipzig.
00:31:06Geben Sie zehn Stunden zu zehn.
00:31:08Vielen Dank.
00:31:27Erdbeerfrischungen, Reiseprobianten, Tropfzigaretten,
00:31:30Südfrüchte, Kork, Coca Cola.
00:31:39Achtung, Reisende!
00:31:41Zum Interzonenzug nach Leipzig bitte einsteigen
00:31:44und die Türen schließen.
00:32:08Achtung, Reisende!
00:32:39Er ist nicht gekommen.
00:32:42Nun ist Ihnen auch wohler, was?
00:32:44Der Gedanke daran war scheußlich.
00:32:51Für Sie.
00:32:53Danke.
00:32:58Wie erklären Sie sich, dass er nicht gekommen ist?
00:33:01Das wird sich zeigen, danke schön.
00:33:03Ich nehme an, dass man uns in Bebra wieder aus dem Zug holt.
00:33:06Ich hoffe nicht.
00:33:08Wollen Sie mir nicht endlich erklären,
00:33:11was Sie eigentlich nach Erfurt sieht?
00:33:13Persönliche Interessen?
00:33:15Etwa die Liebe?
00:33:17Kommen Sie, wir gehen ein bisschen in den Speisewagen.
00:33:21Hinterwarte.
00:33:31Diese Zugelei, man hätte sich doch erkundigen sollen,
00:33:35ob es eine Flugverbindung gibt.
00:33:36Nach Flug ist ja auch nicht viel teurer.
00:33:38Allerdings, sagt nicht mir,
00:33:40noch sind die Flugzeuge gefährlicher als unsere braven Eisenbahnen.
00:33:44Geht Ihre Reise auch nach Brünken?
00:33:47Entschuldigen Sie, ich habe mich hier noch gar nicht vorgestellt.
00:33:50Paul Regnier.
00:33:51Angenehm.
00:33:53Alter deutscher Adel.
00:33:54Sie sind Franzose?
00:33:56Ich gotte Ware, der Großvater meines Urgroßvaters
00:33:58war einer von den ungenutten Häuptlingen,
00:34:00die an den Autobahn nach Potsdam kamen.
00:34:02Interessant.
00:34:03Ja, er war der Gehilfe von dem Gärtner,
00:34:05der zu sie eingegangen ist.
00:34:06Da gibt es sogar eine Anekdote.
00:34:08Eines Tages, vor einem Mistbeet,
00:34:10da sagte der Rolf Ritz zu Ihnen...
00:34:11Ach bitte, meine Herren, Entschuldigung, meine Herren.
00:34:13Haben Sie nicht den Schaffner gesehen?
00:34:14Doch, vorhin war er doch in seinem Dienstabteil.
00:34:16Zustände sind das.
00:34:17Ich habe Schlafwagen gebucht und die Betten sind belegt.
00:34:20Ich kann da los.
00:34:21Da kommt er, der Schaffner.
00:34:23Hey Schaffner, wie finden Sie das?
00:34:24Der Herr dort hat Schlafwagen gebucht
00:34:26und sämtliche Betten sind belegt.
00:34:27Darf ich um Ihre Fahrkarte gehen?
00:34:36Das Abteil ist reserviert.
00:34:37Was heißt reserviert?
00:34:39Reserviert wird nur für persische Schaas.
00:34:46Wo waren Sie in Fulda?
00:34:48Es war für mich praktischer, schon in Hanau zuzusteigen.
00:34:51Praktischer?
00:34:52Ja.
00:34:55Erich!
00:34:59Erich!
00:35:01Erich!
00:35:02Erich!
00:35:04Harry?
00:35:06Menschenskind.
00:35:07Erich Becker.
00:35:09Harry Korn.
00:35:12Alter, junger Mensch.
00:35:16Wie kommst du in diesen Zug?
00:35:17Dasselbe könnte ich dich fragen.
00:35:19Aber ich muss mich erst mal vorstellen.
00:35:21Harald Körper.
00:35:24Richard Müller.
00:35:29Du siehst gut aus.
00:35:31Beinahe jünger als damals.
00:35:34Also?
00:35:36Was heißt also?
00:35:38Man hat mich heute Nachmittag informiert,
00:35:40dass ich mit einem zweiten Mann nach Erfurt fahren muss.
00:35:42Einzelheiten unterwegs, der Mann bist du.
00:35:44Also worum geht's?
00:35:47Das erfahren wir erst hinter Bebra.
00:35:50Im Speisewagen.
00:35:52Null Uhr fünfzehn.
00:35:55Sag mal,
00:35:57wann bist du eigentlich rübergekommen?
00:36:00Ich bin nach Frankfurt gekommen.
00:36:03Nicht lange nach dir, April 58.
00:36:05Wusstest du weg?
00:36:07Ach, ich hatte es satt.
00:36:08Der Betrieb warf mir vor,
00:36:10ich hätte mich falsch verhalten in deinem Falle.
00:36:12Ich hätte gewusst, dass du türmen würdest.
00:36:13Wer hat das behauptet, Jadenburg?
00:36:15Ach, Jadenburg.
00:36:16Der bereute die Geschichte kaum, dass sie passiert war.
00:36:19Er kam sich mitschuldig vor in deiner Flucht.
00:36:33Du hättest ihm damals den Brief nicht persönlich überbringen sollen.
00:36:38Mein Gott.
00:36:40Das ist jetzt vier Jahre her.
00:36:44Dieser verfluchte Sonntagabend.
00:36:48Dieser Brief.
00:36:49Übers Wochenende in Berlin, in Pankow,
00:36:51bei bekanntlich...
00:36:53Irgendwie stellte sich heraus,
00:36:54dass wir beide im gleichen Betrieb arbeiten.
00:36:57Da bat mich jemand,
00:36:58ihn diesen Brief mitzubringen.
00:37:00Wissen Sie, was mir hier mitgeteilt wird?
00:37:06Ich soll zu einer Rücksprache nach West-Berlin kommen.
00:37:10Weil meine frühere Dienststelle
00:37:11bei Heinkel, dem Reichsluftfahrtministerium,
00:37:13unterstand.
00:37:15Es steht mir drüben eine Pension zu.
00:37:18Na ja, wenn es Ihnen zusteht.
00:37:20Sie bieten mir 2000 Mark.
00:37:22Für nichts.
00:37:25Wer hat Ihnen den Brief?
00:37:26Ich.
00:37:28Wer hat Ihnen den Brief gegeben?
00:37:31Tja, also...
00:37:33Das war ein größerer Kreis.
00:37:35Den Namen des Mannes kenne ich nicht.
00:37:37Mensch, Hans-Kent Becker, das stinkt doch.
00:37:39Wir müssen korrekt sein und den Betrieb informieren.
00:37:45Ich wollte ihn von dieser blöden Idee abbringen.
00:37:48Aber es war nicht zu machen.
00:37:51Heute wüsstest du, wie man sowas anstellt.
00:37:54Tja.
00:37:57Heute wüsste ich's.
00:38:21Verdammt trockene Luft hier.
00:38:28Aber machen Sie ihm keine Schwierigkeiten, Kollege Kopp.
00:38:31Er konnte ja schließlich nicht wissen, was in dem Brief steht.
00:38:34Keine Sorge, auch Kollege Becker hat sich völlig korrekt verhalten.
00:38:41Das Märchen von deinen Frankor-Bekannten kannst du mir nicht erzählen.
00:38:44Du warst in West-Berlin.
00:38:46Dir steht da drüben auch Geld zu, genau wie Jadenburg.
00:38:49Aber du hast es nicht verstanden.
00:38:51Ich hab's nicht verstanden.
00:38:53Ich hab's nicht verstanden.
00:38:54Dir steht da drüben auch Geld zu, genau wie Jadenburg.
00:38:57Aber du hast es angenommen.
00:39:00Die Versicherungsrente deines verstorbenen Vaters.
00:39:02Stimmt's?
00:39:08Welche Gegenleistung verlangen Sie eigentlich dafür?
00:39:10Sag mal, bist du verrückt?
00:39:12Willst du mich zum Agenten stempeln?
00:39:13Ich nicht.
00:39:15Aber andere könnten dich so einschätzen.
00:39:18Du Idiot.
00:39:20Ein Dienstverfahren lässt sich natürlich nicht vermeiden.
00:39:22Mit anderen Worten, Entlassung.
00:39:25Wenn's nur das wär.
00:39:28Du musst mir helfen, Harry.
00:39:32Ich werde veranlassen, dass die Betriebsleitung um 14 Uhr zusammentritt,
00:39:36um sich mit diesem Brief an Jadenburg zu beschäftigen.
00:39:39Du wirst unaufgefordert dazukommen
00:39:41und von dir aus sagen, was du damit zu tun hast.
00:39:43Und zwar alles. Die ganze Wahrheit.
00:39:46Es ist jetzt 9 Uhr, Erich.
00:39:48Du hast 5 Stunden Zeit, genau bis 14 Uhr,
00:39:50um dir zurechtzulegen, was du uns sagen wirst.
00:39:57Wenn ich nur wüsste, wer er damals war,
00:40:01dann wüsste ich, wer er heute ist.
00:40:04Nicht so viel grübeln, Erich.
00:40:06Tatsachen sind dazu da, dass man sich mit ihnen abfindet.
00:40:11Welche Tatsachen?
00:40:13Dass ich Hals über Kopf weg musste?
00:40:16Als das damals passierte, habe ich mich gefragt,
00:40:19was hast du eigentlich verbrochen?
00:40:22Na schön, die Pension deines Vaters.
00:40:25Währungsvergehen.
00:40:28Aber du bist doch kein Verbrecher.
00:40:32Warum dachte ich, kommt der Korb nicht zu dir und sagt,
00:40:35hör mal, Erich, du hältst einen Dienstverweis.
00:40:39Vielleicht werden wir dich sogar für gewisse Zeit
00:40:42auf einen weniger wichtigen Posten setzen.
00:40:44Aber du hängst an deiner Arbeit und wir, wir brauchen dich.
00:40:51Aber nein, selbst der beste Freund
00:40:54wagt kein persönliches Wort mehr
00:40:58und lässt einem gerade noch genügend Zeit zum Verschwinden.
00:41:03Diese kalte Art, einen Menschen plötzlich fallen zu lassen.
00:41:07Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für eine Wut ich hatte.
00:41:10Wut?
00:41:11Wut ist deine Gefühlserscheinung.
00:41:14Affekttäter handeln in Wut.
00:41:16Später bereuen sie es dann.
00:41:19Bereust du es eigentlich?
00:41:21Du stellst Gewissensfragen, Herr Erich.
00:41:23Nun kann man doch beantworten, unter Freunden.
00:41:28Sind wir noch Freunde?
00:41:30Ich hoffe.
00:41:32Allerdings zugegeben, inzwischen sind vier Jahre vergangen
00:41:35und das ist dann lange Zeit.
00:41:37Eben.
00:41:39Ist eigentlich merkwürdig,
00:41:41dass wir uns nicht schon früher begegnet sind.
00:41:43Ich war die ganzen Jahre in Schweden.
00:41:45Was hast du da gemacht?
00:41:47Messen besucht, technische Ausstellungen,
00:41:50besonders von Ostblockländern.
00:41:52Mit Leuten gesprochen, darüber geschrieben.
00:41:54In der Zeitung?
00:41:56Auch.
00:41:58Und du?
00:42:00Wo bist du gewesen?
00:42:02Ich habe für den Verein gearbeitet, wie du.
00:42:05Und wo dort?
00:42:06Zuletzt in der Zentrale, Gebietsleitung Thüringen.
00:42:09Donnerwetter.
00:42:11So hoch oben?
00:42:13Immer nach dem Vertrauen zu mir.
00:42:15Ist das nicht etwas leichtsinnig?
00:42:17Wieso?
00:42:19In Erfurt warst du immerhin ein Muster an sozialistischer Tugend.
00:42:23Immer vorneweg.
00:42:25Auch in deinem Fall?
00:42:28Na siehste.
00:42:30Vielleicht war ich gar nicht so tugendzahn.
00:42:32Tugendzahn.
00:42:34Vielleicht war ich ganz anders, als ich mich damals gab.
00:42:37Na ja, so kann man es hinterher auch darstellen.
00:42:40So kann es schon immer gewesen sein.
00:42:43Ach Harry.
00:42:53Ob die in der Zentrale eigentlich nicht wissen, dass wir uns kennen?
00:42:58Ich nehme an, sie wissen es
00:42:59und haben gerade deswegen ein Gespann aus uns gemacht.
00:43:02Wirklich?
00:43:07Ich hole uns was zu trinken.
00:43:30Darf ich Sie zu einem Glas Sekt einladen?
00:43:33Danke.
00:43:35Sie werden mir das doch nicht abschlagen.
00:43:37Meine Herren, ich habe geheiratet.
00:43:40Bitte?
00:43:42Jawohl, heute morgen in Frankfurt.
00:43:45Und nun muss ich zu meinem Schwiegervater nach Leipzig.
00:43:48Aber der spielt Fußball.
00:43:51Bestatten Sie.
00:43:53Der Mann hat sich inzwischen eingefunden.
00:43:56Tja.
00:43:58Was nun?
00:44:00Ich kenne den Mann.
00:44:02Woher?
00:44:04Er hat mich vom Zuchthaus bewahrt.
00:44:06Und zwar drüben.
00:44:08Er hat mir geholfen zu fliehen.
00:44:12Das heißt, Sie hatten ihn schon lange.
00:44:15Ja.
00:44:17Ich habe ihn schon lange verliebt.
00:44:20Das heißt, Sie halten den Verdacht für unbegründet?
00:44:24Man muss es klären.
00:44:26Und das geht nur in Frankfurt.
00:44:28Bereiten Sie sich darauf vor, dass wir in Bebra aussteigen.
00:44:31Zu dritt.
00:44:33Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, ich muss nach Erfurt.
00:44:37Herr Ober, zahlen.
00:44:39Ja, bitte sofort.
00:44:43Ein Kaffee.
00:44:45Danke.
00:44:47Vielen Dank.
00:44:49Bitte.
00:44:57Herr, Sie.
00:44:59Sie haben mir den Auftrag übermittelt.
00:45:01Sie müssen dabei sein, wenn die Zusammenhänge geklärt werden.
00:45:04Nein, ich verarbeite.
00:45:06Das wird aber einen seltsamen Eindruck machen.
00:45:08Tja, meine Liebe.
00:45:10Ich frage mich schon die ganze Zeit.
00:45:12Vielleicht sind Sie nicht echt.
00:45:14Gegen halb zwölf sind wir in Bebra.
00:45:16Klar?
00:45:23Ach, bitte.
00:45:25Kann ich zwei Bier haben?
00:45:27Bitte.
00:45:33Vielen Dank.
00:45:43Ach, Verzeihung.
00:45:45Bitte.
00:45:47Haben Sie einen Öffner?
00:45:49Ja.
00:45:51Darf ich bieten?
00:45:53Ziemlich leer.
00:45:55Bleibt das so?
00:45:57Bei Nacht meistens.
00:45:59Danke schön.
00:46:14Danke.
00:46:26Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir uns hier gegenüber sitzen.
00:46:29Noch so langer Zeit.
00:46:33Wäre es dir angenehmer mit einem Fremden zu fahren,
00:46:35von dem du nur den Namen kennst?
00:46:37Und auch der stimmt nicht?
00:46:43Nein.
00:46:49Du, Harry.
00:46:52Ich muss dir eine Frage stellen.
00:47:04Nimm mal an,
00:47:06ich hätte die Absicht, dich drüben hochgehen zu lassen.
00:47:09Was würdest du tun?
00:47:11Theoretische Frage.
00:47:13Was würdest du tun?
00:47:15Dann hätte ich eben Pech gehabt.
00:47:18Und wenn du nun Gelegenheit hättest, mich vorher zu liquidieren?
00:47:22Hör auf mit dem Unsinn.
00:47:24Das ist kein Unsinn.
00:47:28Einem von uns traut die Zentrale nicht.
00:47:31Wem?
00:47:33Dir.
00:47:35Ich habe die Weisung, dich hinter Bebra ...
00:47:39Naja, du verstehst.
00:47:41Ich verstehe überhaupt nicht.
00:47:44Null Uhr vierzehn.
00:47:47Muss ich dich bitten, mit mir in den Speiserwagen zu gehen?
00:47:50Ja.
00:47:52Dort würdest du nie ankommen.
00:47:55Mit Zigaretten an der Tür im Stoß und ...
00:47:58Aus der Traum.
00:48:00Bist du verrückt?
00:48:04Mensch, das geht, das ist doch Wahnsinn.
00:48:06Das wäre ja ...
00:48:08Du, das muss ein Missverständnis sein.
00:48:10Erich, ich schwöre dir, du hast von mir nichts zu befürchten.
00:48:14Schwören.
00:48:20Was in die Tasche?
00:48:44So.
00:49:11Nun sag mir, was du tun willst.
00:49:14Man könnte in Bebra aussteigen.
00:49:16Aussteigen?
00:49:18Naja.
00:49:20Wenn du freiwillig mit mir nach Frankfurt zurückfährst,
00:49:22dann wäre bewiesen, dass der Verdacht gegen dich unbegründet ist.
00:49:24Bewiesen wäre nur, dass du gepfiffen hast.
00:49:26Ja, weißt du, eine andere Möglichkeit.
00:49:28Ja, wir fahren weiter.
00:49:30Wohin?
00:49:32Nach Erfurt.
00:49:34Wir führen die Aktion durch.
00:49:36Danach fahren wir zurück und melden die Zentrale.
00:49:38Auftrag ausgeführt.
00:49:40Das geht nicht.
00:49:41Die Zentrale ist dabei.
00:49:43Und außerdem soll noch ein vierter Mann im Zug sein.
00:49:45Beide wissen, was um 0.15 Uhr passieren soll.
00:49:47Könnte man einkalkulieren.
00:49:49Aber nur die Frau weiß, worum es in Erfurt überhaupt geht.
00:49:51Ich auch.
00:49:53Es geht um Jadenburg.
00:49:55Genau wie damals.
00:50:02Er arbeitet seit zwei Jahren in Rumänien.
00:50:05Im Augenblick hält er sich in Erfurt auf.
00:50:07Wenn er in drei Tagen zurückfliegt, muss er in Prag zwischenlanden.
00:50:10Aber von dort wird er nicht nach Bukarest,
00:50:12sondern mit einem lupenreinen Pass nach Brüssel fliegen.
00:50:15Ist er darauf vorbereitet?
00:50:17Nein, wir müssen ihn darauf vorbereiten.
00:50:19Wie stellt man sich das vor?
00:50:21Zunächst werden wir ihn mal an seine Pension erinnern.
00:50:24Aber die hat er doch nie angenommen.
00:50:26Stimmt. Aber das soll er erst mal beweisen.
00:50:29Seine Tochter hat sie für ihn angenommen.
00:50:34Deine Reisebekanntschaft, Erich.
00:50:35Das ist Jadenburgs Tochter?
00:50:37Gefällt sie dir?
00:50:51Du bist ja verdächtig gut informiert.
00:50:53Ach was.
00:50:55Ich weiß nur, wie leicht man verschaukelt werden kann.
00:50:57Und habe mich rechtzeitig darum gekümmert,
00:50:59zu wem die Reise geht.
00:51:01Auf alle Fälle,
00:51:02werden wir erst mal in Bebra aussteigen.
00:51:33Guten Abend.
00:51:35Mein Name ist Jadenburg.
00:51:37Wie ich eben nach Hause kam, wurde ich angerufen.
00:51:39Ich habe ein Telefonat mitgebracht.
00:51:41Ja, das ist in Ordnung.
00:51:43Ich bitte um Ihre Verschuldung.
00:51:45Guten Abend.
00:51:47Ich bin in sehr guter Zeit.
00:51:49Ich bin mir sehr traurig.
00:51:51Und ich bin sehr besorgt.
00:51:53Und ich bitte um Ihre Verschuldung.
00:51:55Guten Abend.
00:51:57Guten Abend.
00:51:59Sie können sich sehr gut vorstellen.
00:52:01Mein Name ist Richard.
00:52:03Ich bin in sehr guter Zeit.
00:52:05Ich bin in sehr guter Zeit.
00:52:07Und ich bin sehr besorgt.
00:52:09Ich bin sehr besorgt.
00:52:11Und ich bin in sehr guter Zeit.
00:52:13Ich bin Ihnen sehr dankbar, Herr Doktor, dass Sie gleich gekommen sind.
00:52:16Ich hatte schon versucht, Sie noch in Berlin zu erreichen, aber Sie waren schon unterwegs.
00:52:20Bitte.
00:52:29Ja, bitte schön.
00:52:35Ja, Herr Doktor, es handelt sich um Ihre Tochter.
00:52:38Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen.
00:52:40Falls Sie es sich nicht noch anders überlegt hätten, wird sie pünktlich in Erfurt eintreffen.
00:52:45Trinken Sie eine Tasse Kaffee mit?
00:52:47Mir wäre es lieber, Sie würden mir sagen, was los ist.
00:52:51Ich würde es Ihnen gerne bei einer Tasse Kaffee sagen.
00:52:54Aber vorher eine Frage.
00:52:56Ihre Reise kam unerwartet.
00:52:58Wie erklären Sie sich, dass Ihre Tochter trotzdem davon Kenntnis hatte?
00:53:02Das hatte ich mich auch schon gefragt, aber das ist ganz einfach.
00:53:05Sie hat es am Telefon von meiner Haushälterin erfahren.
00:53:09Ja, ich muss wohl weiter vorn anfangen.
00:53:13Sie wurden doch 1958 aufgefordert, in einer Pensionsangelegenheit nach West-Berlin zu kommen.
00:53:19Darauf gingen Sie nicht ein.
00:53:22Trat man später erneut an Sie heran?
00:53:24Nein.
00:53:27Das heißt, jedenfalls nicht direkt.
00:53:30Ein paar Monate später, als Hanna, als meine Tochter mich besuchte...
00:53:35Im August 1958.
00:53:38Ja.
00:53:40Da fing sie plötzlich auch davon an.
00:53:42Sie habe drüben ein paar alte Bekannte aus meiner Heimkehrzeit getroffen.
00:53:46Die würden längst Pensionen beziehen.
00:53:48Sie habe sich erkundigt, mir stünden 2000 Mark zu.
00:53:51Es war einfach nicht davon abzubringen.
00:53:53Es sei doch schade um das Geld und ich sollte ja wenigstens eine Vollmacht ausschreiben.
00:53:58Haben Sie das gemacht?
00:53:59Nein.
00:54:00Einen oder zwei?
00:54:01Zwei, bitte.
00:54:03Ihre Tochter lebt seit 1945 in Hamburg.
00:54:06Ja, sie hat Ende des Krieges den Sohn eines Rehers geheiratet.
00:54:10Der ist vor ein paar Jahren gestorben.
00:54:13Geriet sie dadurch in finanzielle Schwierigkeiten?
00:54:16Sie musste sich umstellen.
00:54:18Ich wollte sie damals zu mir holen, aber...
00:54:22Naja, sie hat es abgelehnt.
00:54:25Tja, Herr Doktor...
00:54:29Ihre Tochter hat sich da in eine dumme Geschichte eingelassen.
00:54:33Sie hat die Pension für sie in Empfang genommen und hat mit ihrem Namen so unterschrieben.
00:54:40Gefälscht?
00:54:42Das ist doch nicht möglich.
00:54:45Seit September 58 werden nur 50% rausgezahlt.
00:54:48Tausende im Monat.
00:54:49Und das seit vier Jahren.
00:54:52Wir vermuten, dass man ihre Tochter für eine Alternative gestellt hat.
00:54:56Entweder sie geht ins Zuchthaus oder...
00:55:01Sie lasstet gewisse Dienste.
00:55:06Die Herrschaften interessiert Ihre Arbeit in Rumänien, Herr Doktor.
00:55:12Fibra.
00:55:14Fibra.
00:55:17Letzte Station in der Bundesrepublik Deutschland.
00:55:21Reisende, begeben Sie sich zu Ihrem Gepäck.
00:55:27Zur Grenzkontrolle bitte die Ausweise bereithalten, mein Herr.
00:55:35Zur Grenzkontrolle bitte die Ausweise bereithalten, mein Herr.
00:55:40Erich, lass uns weiterfahren.
00:55:44Wir führen den Auftrag durch.
00:55:47Menschenskind, wenn wir hier aussteigen, dann machen Sie doch sowieso kurz einen Prozess mit uns.
00:55:51Erich, ich habe dir damals eine Chance gegeben.
00:55:54Nun gib du mir auch eine.
00:55:56Wie soll ich der Zentrale sonst jemals beweisen, dass ich okay bin?
00:56:13Wissen Sie, wie lange das hier dauert?
00:56:15Tut mir leid.
00:56:17Also, einverstanden. Wir fahren weiter.
00:56:22Wie bist du mit ihr verblieben?
00:56:24Sie bleibt im Zug.
00:56:25Hab nie was anderes erwartet.
00:56:38Was machst du hier?
00:56:39Ich bin hier, um Sie zu verabschieden, Herr Doktor.
00:56:43Was machst du, wenn sie dich doch noch aus dem Zug holen?
00:56:57Das hätte wenig Sinn.
00:57:03Guten Abend. Bitte die Ausweise.
00:57:06Führen Sie zur Pflicht die Waren mit sich?
00:57:08Nein.
00:57:10Danke.
00:57:12Ihren Ausweis bitte.
00:57:14Wohin fahren Sie, Herr Korber?
00:57:17Nach Erfurt.
00:57:19Die Fahrkarte bitte.
00:57:25Reisen Sie privat?
00:57:26Geschäftlich.
00:57:28Einen Augenblick.
00:57:30Führen Sie zur Pflicht die Waren mit sich?
00:57:32Nein.
00:57:33Ihr Gepäck.
00:57:41Herr Korber, wo wurde dieser Ausweis ausgestellt?
00:57:45In St. Goa am Rhein.
00:57:49St. Goa soll das heißen?
00:57:51Ja.
00:57:53Woher wissen Sie das?
00:57:56St. Goa soll das heißen.
00:57:59Sie sollen sich mal eine einstellige Handschrift zulegen.
00:58:02Ich werde es ausrichten.
00:58:04Gute Reise, mein Herr.
00:58:12Zeig mal.
00:58:19Tatsächlich.
00:58:21Ist schlecht zu lesen.
00:58:23Danke.
00:58:25Ihren Ausweis bitte.
00:58:26Und die Fahrkarten.
00:58:27Danke.
00:58:32Tja.
00:58:33Bitte sehr.
00:58:35Gute Fahrt.
00:58:37Was halten Sie eigentlich von Becker?
00:58:39Ich meine den Ingenieur, der bei Ihnen gearbeitet hat.
00:58:42Er war ein begabter Statiker.
00:58:45Es tut mir heute noch leid, dass er damals in meine Geschichte verwickelt wurde.
00:58:49Wissen Sie, was er heute macht?
00:58:51Ja, er soll in Stockholm leben.
00:58:53Als Korrespondent einer technischen Fachzeitschrift.
00:58:56So erzählt man sich jedenfalls im Betrieb.
00:59:00Erkannte Becker Ihre Tochter?
00:59:02Nein.
00:59:03Als er damals zu mir kam, das war Ende 48, war Hanne ja schon in Hamburg.
00:59:07Auch nicht von Fotos?
00:59:09Ich hatte nie einen Anlass, ihm Fotos von ihr zu zeigen.
00:59:12Wenn er mich besuchte, ging's um rein berufliche Dinge.
00:59:16Den Wagen bitte.
00:59:31Waren Sie befreundet?
00:59:34Er brauchte jemanden, der ihm hin und wieder ein bisschen half.
00:59:37Er hat im Krieg an der TH in Dresden studiert.
00:59:39Dein Wissen saß nicht besonders tief, wie üblich.
00:59:42Bei allem Talent fehlte ihm in fachlicher Hinsicht die Fähigkeit, analytisch zu denken.
00:59:47Nicht nur in fachlicher Hinsicht.
00:59:49Bitte.
01:00:01Vielleicht wäre es doch besser, wenn Sie in Erfurt blieben.
01:00:04Es ist nämlich möglich, dass ich Ihnen in Warta noch gar nicht die Gelegenheit habe,
01:00:09Es ist nämlich möglich, dass ich Ihnen in Warta noch gar nicht die Gelegenheit geben kann,
01:00:12mit Ihrer Tochter zu sprechen.
01:00:13Ich muss wissen, ob das Kind da heißt oder nicht.
01:00:16Herr Dr. Jadenburg, für uns ist Ihre Tochter eine erwachsene Frau von 36 Jahren.
01:00:21Das weiß ich, Herr Donat.
01:00:23Also gut.
01:00:24Fahren Sie.
01:00:28Nach Warta, um halb eins müssen Sie da sein.
01:00:30Nach Warta, um halb eins müssen Sie da sein.
01:00:35Zum Hinterzogenzug D-104 bitte einsteigen.
01:00:48Fertig.
01:01:00Wie lange sollen wir noch mit Warta?
01:01:01Halbe Stunde, meine Damen.
01:01:13Wie weit haben wir's noch?
01:01:15Etwa 40 Kilometer.
01:01:19Wie lange sollen wir noch mit Warta?
01:01:22Halbe Stunde, meine Damen.
01:02:00Glaubst du eigentlich im Ernst, dass ich mit dir rüberfahre, um deinen Auftrag auszuführen?
01:02:13Was ist denn plötzlich los?
01:02:15Ich hab mir überlegt, dass ich genau an dem Punkt bin, an dem man Feierabend machen
01:02:20muss.
01:02:21Das hast du dir überlegt, während ich draußen war?
01:02:24Nein.
01:02:25Daran denke ich seit einigen Stunden.
01:02:27Ich bin in eine Ecke geraten, in die ich nie hinein wollte.
01:02:35Herr Becker, haben Sie Lust, die Auslandskorrespondenz einer Fachzeitung zu übernehmen?
01:02:41Herr Becker?
01:02:42Sie werden in Stockholm mit vielen Leuten zusammentreffen, auch mit Vertretern der
01:02:46Zonenindustrie.
01:02:47Sie würden der Sache der freien Welt einen großen Dienst erweisen, wenn Sie in solchen
01:02:51Fällen...
01:02:52Naja, und so weiter.
01:02:57Glauben Sie bitte auch das?
01:02:58Ich hab's gemacht.
01:02:59Ich hab gedacht, dass Sie mich brauchen mit meinen Kenntnissen, meinen Erfahrungen.
01:03:13Herr Becker, unser Geschäft ist so dreckig, dass nur Ehrenmänner es ausüben können.
01:03:20Ein schmeichelhafter Satz.
01:03:23Bis einem dann plötzlich klar wird, dass man für Sie nie ein Herr Becker und nie ein
01:03:29Ehrenmann gewesen ist.
01:03:30Sondern dann immer nur, ob man nun Leute aussorchen oder umbringen soll.
01:03:37Immer nur ein Stück Dreck.
01:03:41Offene Worte.
01:03:43Erwartest du von mir jetzt auch eine Sonntagsberichte?
01:03:46Möchtest du hören, dass die Zentrale richtig getippt hat mit ihrem Verdacht?
01:03:50Ob du das zugibst oder bestreitest, prüfen kann ich es ja doch nicht.
01:03:54Ich jedenfalls steige in Warte aus.
01:03:57Heimkehr des verlorenen Sohnes.
01:03:59Ach Unsinn, ich würde überall aussteigen, wo Sie nicht mehr an mich ran können.
01:04:02Ich will raus aus dem Dreck.
01:04:07Ich stelle mich.
01:04:08Machst du mit?
01:04:09Da du die Hand in der Tasche hast, dürfte mir kaum was anderes übrig bleiben.
01:04:14Antworte.
01:04:15Machst du mit?
01:04:18Aber Erich, ich hab ja wohl den meisten Grund.
01:04:23Erich, ich hab ja wohl den meisten Grund.
01:04:54Eigentlich unfair von uns, dass wir sie nicht einweihen, findest du nicht auch?
01:05:11Willst du riskieren, dass die Alarm schlägt?
01:05:13Ich finde, wir sollten ihr wenigstens die gleiche Chance geben, sich freiwillig zu
01:05:17stellen.
01:05:18Zu viel Fairness für meinen Geschmack.
01:05:20Aber bitte, ein Vorteil hat's auf alle Fälle.
01:05:23Wir haben sie unter Kontrolle.
01:05:36Na, was haben Sie auf dem Herzen?
01:05:39Sie wollten doch in Bebra aussteigen.
01:05:41Ich hab mir's wieder anders überlegt.
01:05:44Sie werden es tun?
01:05:49Tun?
01:05:50Seit wir davon sprechen, sagen Sie immer tun.
01:05:53Warum denn nicht töten?
01:05:54Ist doch bedeutend präziser, oder nicht?
01:05:55Hören Sie auf damit.
01:05:56Ach.
01:06:01Angst?
01:06:04Wovor?
01:06:06Beispielsweise davor, dass Sie immer an diese eine Sekunde denken müssen.
01:06:16Ein ganzes Leben lang.
01:06:21Noch haben wir die Brücke vor uns.
01:06:25Noch genau zehn Minuten.
01:06:28Sie kennen ja meine Lage nicht.
01:06:31Sie wissen nicht, worum es für mich geht in Erfurt.
01:06:34Sie wissen es doch.
01:06:35Es geht um Ihren Herrn Vater, nicht wahr, Frau Melvin?
01:06:39Wer hat Ihnen das gesagt?
01:06:41Er.
01:06:42Aber dann ist der Verdacht ja berechtigt.
01:06:45Und wenn er berechtigt wäre, haben wir deswegen das Recht, ihn zu töten.
01:06:58Ich wünschte, ich säße nicht in diesem Zug.
01:07:01Na also, steigen wir doch um.
01:07:05Sie wollen sich stellen?
01:07:06Was gibt's denn da noch zu überlegen?
01:07:08Ich muss meinem Vater helfen, sonst wird er drüben verhaftet.
01:07:10Ja, ja, die üblichen Drohungen.
01:07:12Aber ich, ich...
01:07:13Sie werden erpasst.
01:07:15Hören Sie, wenn Sie diesen Auftrag ausführen, kommt der nächste und der übernächste und dann noch einer und dann noch einer.
01:07:21Und eines Tages werden Sie genauso dastehen wie ich und man wird Ihnen erklären, da ist ein Mann.
01:07:250 Uhr 15, fliegt aus dem Zug.
01:07:28Verzeihen Sie.
01:07:29Wollen wir das nicht lieber im Abteil besprechen?
01:07:34Kommen Sie.
01:07:46Stellen Sie sich.
01:07:47Machen Sie, machen Sie, was Sie wollen, aber lassen Sie mich doch aus dem Spiel.
01:07:50Sie kennen mich nicht.
01:07:51Sie haben mich nie gesehen.
01:07:53Sie wollen nur Ihre Haut retten.
01:07:55Und noch eine Kleinigkeit.
01:07:57Sein Leben.
01:08:00Sie sehen, er lässt nicht mit sich reden.
01:08:06Diesen Versuch würde ich mir ersparen.
01:08:10Der letzte Wagen läuft ohne Notbremse.
01:08:13Ich habe die Verbindung unterbrochen.
01:08:14Gut, Harry.
01:08:160 Uhr 12, Erich.
01:08:20In drei Minuten musst du mir eine Zigarette anbieten.
01:08:23Ich glaube, wir gehen lieber auf den Gang.
01:08:25Sie bleiben bitte hier.
01:08:30Solange Sie hier im Abteil bleiben, kann Ihnen gar nichts passieren.
01:08:53Alles ruhig.
01:08:54Trotzdem, der 4. Wagen macht mir Sorgen.
01:08:57Warte mal.
01:09:04Hier, das Medizin.
01:09:06Quatsch.
01:09:07Denkst du, der Herr stellt sich vor?
01:09:09Wenn ich hier in drei Minuten nicht rausfliege, dann macht er das, was ich ihr eben ausgeredet habe.
01:09:13Notbremse.
01:09:14Und das kurz vor der Grenze.
01:09:17Nein, Erich.
01:09:18Ich glaube, es gibt nur eins.
01:09:20Ich darf hier im Zug nicht legends zu finden sein.
01:09:22Du schmeißt mich eben raus.
01:09:23Ich bin weg.
01:09:24Ich bin tot.
01:09:25Verstehst du nicht?
01:09:26Der Wagen hat doch ein Trittbrett.
01:09:29Mensch, Harry.
01:09:31Ich habe dich immer bewundert und nie genau gewusst, warum.
01:09:35Jetzt weiß ich es.
01:09:36Du hast verdammt harte Nerven.
01:09:38Ich will nur sicher gehen.
01:09:40Der 4. Mann kann aber auch ein Bluff sein.
01:09:42Du weißt doch, das sagen sie immer.
01:09:43Freundchen, da sind noch zwei Augen, die dich beobachten.
01:09:45Bluff?
01:09:47Dafür steht diesmal zu viel auf dem Spiel.
01:09:50Wie du meinst.
01:09:52Wenn du dich auf dem Trittbrett wirklich sicherer fühlst.
01:09:54Einverstanden.
01:10:130 Uhr 15.
01:10:15Nun bist du genau dort, wo du laut Auftrag sein sollst.
01:10:18Na dann fahr mehr rückwärts.
01:10:201 Uhr 15.
01:10:22Ja, ich komme.
01:10:25Ich bin jetzt da.
01:10:26Ja, ja, ja.
01:10:28Ja, ja, ja, ja, ja, ja.
01:10:30Jetzt ist gut.
01:10:31Jetzt ist gut.
01:10:32Jetzt ist gut.
01:10:34Jetzt ist gut.
01:10:35Jetzt ist gut.
01:10:37Jetzt ist gut.
01:10:38Jetzt ist gut.
01:10:39Jetzt ist gut.
01:10:40Jetzt ist gut.
01:10:41Die Brücke, Herr Lichter.
01:11:08Das Gepäck der Damen und die Nachlösekarte.
01:11:38Gepäck der Damen und die Nachlösekarte.
01:12:03Er hat die Nerven verloren, ist abgesprungen.
01:12:12Sie haben das getan, was er nicht fertig brachte.
01:12:18Was brachte er denn nicht fertig?
01:12:20Den Mund zu halten und einen Auftrag auszuführen.
01:12:22Einen Mordauftrag.
01:12:23Einen Testauftrag.
01:12:25Ja, wir wollten ihn damit nur testen.
01:12:27Einerseits war er der geeignete Mann,
01:12:29andererseits ist die Frage,
01:12:31aber er kippt da drüben auch nicht um.
01:12:34Bei der Kürze der Zeit blieb nur diese Möglichkeit.
01:12:37Und wenn er alles getan hätte, dann ...
01:12:43Dann würde ich jetzt mit ihm im Speisewagen sitzen
01:12:45und eine Flasche Sekt trinken.
01:12:46Sie können von Glück reden.
01:12:48Sie haben es doch selbst gehört.
01:12:49Er wollte uns hochgehen lassen.
01:12:53Ihr Gepäck, meine Damen.
01:12:55Ich habe ihm erlaubt, es holen zu lassen.
01:13:00Die Nachlösung, 7 Mark 40.
01:13:03Sie hatten mir 10 Mark gegeben.
01:13:0410 Mark.
01:13:05Besten Dank.
01:13:13Gestatten Sie?
01:13:15Tja, Sie werden jetzt mit Ihrem alten Herrn allein reden müssen.
01:13:18Ich werde nicht dabei sein.
01:13:21Aber ich bin immer in der Nähe.
01:13:22Darauf können Sie sich verlassen.
01:13:24Passieren kann Ihnen nichts.
01:13:25Sie reisen doch völlig legal.
01:13:28Wenn mir aber Gefahr droht,
01:13:29dann lassen Sie es mich rechtzeitig wissen.
01:13:32Wenn ich nämlich binnen drei Tagen
01:13:33nicht wohlbehalten nach Frankfurt zurückkehre,
01:13:36würde die Polizei einen Steckbrief verlassen.
01:13:39Gesucht wird Hannah Melvin.
01:13:411,72 Meter groß, Augen blau, Haar dunkel.
01:13:44Geboren am 16. September 1926.
01:13:47Zuletzt wohnhaft in Hamburg.
01:13:49Wegen Urkundenfälschung, Betrug und Mord an einem Kriminalbeamten,
01:13:54den sie auf einer Brücke aus dem Zug stieß,
01:13:55als er sie verhaften und an der Flucht hindern wollte.
01:13:59Was seid Ihr für Menschen?
01:14:01Meine Frau, ich persönlich verstehe Ihre Gefühle durchaus,
01:14:04aber Sie müssen sich auch mal in die Lage der Zentrale versetzen.
01:14:07Wie sollen Sie denn für die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter garantieren,
01:14:09wenn sie Verrat duldet?
01:14:14Sehen Sie mal.
01:14:15Da wird ein Projekt ausgearbeitet.
01:14:17Oft monatelang.
01:14:19In diesem Fall sogar jahrelang.
01:14:21Unzählige Menschen stecken ihre Kraft und ihre ganze Energie hinein.
01:14:25Und dann kommt einer, den man mit viel Geduld und Mühe fit gemacht hat.
01:14:28Und will klüger sein als alle anderen.
01:14:30Will allein entscheiden, was richtig und was falsch ist?
01:14:32Es blieb ihm denn weiter übrig.
01:14:35Sie haben ihn ja erst dazu gebracht.
01:14:37Sie mit Ihrem Test.
01:14:39Eben, das ist ein Irrtum.
01:14:41Wir haben nur an die Oberfläche geholt,
01:14:43was schon lange in seinem Unterbewusstsein vorhanden war.
01:14:46Den Gedanken an Verrat.
01:14:49Kalte Logik, werden Sie sagen.
01:14:50Verständlich, Sie sind eine Frau.
01:14:51Sie lassen sich von Gefühlen leiten.
01:14:54Aber ich bin dafür verantwortlich,
01:14:55dass Ihnen und Ihrem Vater nichts passiert.
01:14:58Da kann ich mir keine Sentimentalität leisten.
01:15:06Denken Sie nicht, dass es leicht war?
01:15:09War gar nicht leicht.
01:15:14Kann ich mich in Erfurt auf Sie verlassen?
01:15:21Ja.
01:15:45Warta! Warta!
01:15:48Reisende, wir begrüßen Sie in der Deutschen Demokratischen Republik.
01:15:54Reisende, bitte halten Sie Ihre Ausreisende rein.
01:15:57Und begeben Sie sich zu Ihrem Gepäck.
01:16:06Zigarette.
01:16:08Danke.
01:16:13Guten Morgen.
01:16:32Guten Morgen. Die Ausweise bitte.
01:16:37Haben Sie eine Aufenthaltsgenehmigung?
01:16:39Selbstverständlich. Danke.
01:16:46Danke.
01:16:49Danke. Und die Aufenthaltsgenehmigung?
01:16:52Ich habe keine.
01:16:54Das heißt, mein Vater sagte mir am Telefon,
01:16:56sie würde telegrafisch hierher geschickt.
01:16:59Wie war der Name?
01:17:00Melvin.
01:17:02Johanna Melvin, geborene Jadenburg?
01:17:04Ja.
01:17:05Wann sind Sie geboren?
01:17:06Entschuldigung, aber ich muss danach fragen.
01:17:0716.9.1926.
01:17:09Ihre Aufenthaltsgenehmigung liegt vor. Sie halten sie in Erfurt.
01:17:12Gute Reise.
01:17:18Damenkollege.
01:17:19Damenkollege, können wir gleich die Übergabe machen?
01:17:20Ja, natürlich.
01:17:22Was Besonderes?
01:17:23Führtransport, den Parkwagen, die Jacht und ...
01:17:31Gute Reise.
01:17:50Herr Hauptmann, sie sitzt im letzten Wagen.
01:17:52Und Becker?
01:17:57Nirgends zu finden.
01:17:58Nur ein gewisser Körper sitzt bei ihr im Arteil.
01:18:01Aufenthaltsgenehmigung?
01:18:02Vom Deutschen Innen- und Außenhandel. Einwandfrei.
01:18:08Ist es diese hier?
01:18:11Nein.
01:18:14Ich danke.
01:18:21Das verstehe ich nicht.
01:18:24Danke. Sie müssen das Geld bei der Rückfahrt wieder vorzeigen, meine Dame. Guten Morgen.
01:18:34Na bitte.
01:18:36Das war alles.
01:18:41Kopfschmerzen?
01:18:43Nein, nein.
01:18:45Es geht schon vorüber.
01:18:52Immerhin kann Becker im Auto gekommen sein.
01:18:58Oder er steigt unterwegs noch zu.
01:19:02Kümmern Sie sich nachher bitte um Dr. Jadenburg.
01:19:06Ich fahre im Zug bis Erfurt mit.
01:19:10Achtung, Achtung! Reisende, die sich zum Geldumtausch in der Filiale der Deutschen Notenbank in der Baracke Zoo befinden,
01:19:17in der Zoom-Zug nach Leipzig bitte wieder einsteigen.
01:19:28Was suchen Sie?
01:19:29Nein, keine Chance.
01:19:54Ich hoffe, es hat Ihnen die Scheibe gefallen.
01:20:11Kommen Sie doch zu uns weiter.
01:20:12Danke, nachher.
01:20:21Halt!
01:20:24Sie steigen auf der falschen Seite aus.