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In der Schweiz baut eine Genossenschaft nachhaltig. Die Bewohner sollen sich wohl fühlen und das Klima wird geschont, etwa durch recycelte Baustoffe.

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Transkript
00:00Ein Bauprojekt in der Schweiz setzt Standards in Sachen nachhaltiges Bauen.
00:04Im HOBEL-Werk soll klimaneutrales Wohnen möglich werden.
00:09Es ist sehr nachhaltig und es ist schön auch für die Kinder als Selbstverständlichkeit so aufzuwachsen.
00:15Beim Projekt HOBEL-Werk geht es aber nicht nur ums Klima,
00:18sondern auch um neue Formen des Zusammenlebens, etwa durch viele Gemeinschaftsflächen.
00:25Dieses Angebundensein an die Gemeinschaft, das ist sehr gut für mich als Künstler.
00:30Und um spannende Architektur.
00:33Diese Treppe, die ist eigentlich relativ klein, aber ziemlich groß und die verbindet hier alle Räume.
00:39So ein Treffpunkt für das ganze Haus.
00:45Eine halbe Stunde dauert es mit dem Zug von Zürich nach Winterthur.
00:49In den fünf Häusern der Baugenossenschaft versuchen gut 400 Bewohnerinnen und Bewohner im Kleinen,
00:54was die ganze Schweiz bis zum Jahr 2050 schaffen will, CO2-neutral werden.
01:02Das sind Photovoltaikanlagen auf den Dächern, die Strom erzeugen, den wir zurückspeisen in die Häuser.
01:07Es sind wiederveränderte Bauteile, die den CO2-Abdruck dessen, was wir hier verbauen, deutlich verringern.
01:14Es sind große Grünflächen, die wir versuchen zu verbauen, damit die Hitzeminderung stark unterstützt wird.
01:24Architekt Pascal Flammer hat mit einem radikalen Segmententbauansatz schon bei der Planung CO2 gespart.
01:31Er verbaute Fenster aus Abbruchhäusern oder Fassadenteile einer alten Fabrikhalle.
01:37Und diese Balkongeländer waren früher Bettgestelle in einem Gefängnis.
01:43Ein wiederverwendeter Baustoff verbraucht weniger Energie in der Herstellung.
01:46Dafür gibt es andere Herausforderungen.
01:51Wenn man gar nicht weiß, mit welchen Materialien man in Zukunft verbauen will, kann man eigentlich auch gar nicht exakt planen.
01:58Das heisst, kurz vor dem Verbauen kommen erst die Materialien zustande, die man dann wirklich verbaut.
02:05Und jetzt produziert das auch eine gewisse Inpräzision.
02:09Man sieht das jetzt z.B. recht gut hier an diesen Stirnfassaden.
02:12Da kommen unterschiedlichste Materialien zusammen, wie so ein Patchwork, das man dann zusammenbasteln muss.
02:21Im Hobelwerk geht es aber auch ums gemeinschaftliche Leben.
02:25Zum Hof hingeöffnet sind solche Atelierwohnungen.
02:28In kleinen Zweiraumwohnungen ist hier Arbeit und Leben am selben Ort möglich.
02:34Und wer vorbeikommt, kann einfach anklopfen.
02:38Mir gefällt es sehr hier in der Wohnung mit dem Atelier und dem Wohnbereich.
02:42Und dass ich hier so eingeschlossen bin in die Gemeinschaft.
02:46Dass hier wirklich immer wieder Leute kommen und auch ins Atelier reinschauen.
02:51Große Gemeinschaftsflächen und individuell nutzbare Privaträume.
02:55Das sind die sogenannten Clusterwohnungen für Wohn- oder Familiengemeinschaften.
03:00Das Konzept senkt die Wohnfläche pro Person und spart Energie.
03:04Wir sind hier als Kernfamilie zu fünft. Ich und mein Mann mit drei Kindern.
03:08Und dann haben wir zwei Pflegekinder, die hier leben.
03:11Und meine Mutter, die auch hier einen Cluster hat.
03:14Das Schöne ist, dass wir einen gemeinsamen, großzügigen Wohn- und Essbereich haben.
03:18Wo wir wahrscheinlich die meiste Zeit sind.
03:21Und dann hat aber trotzdem jeder seinen Rückzug.
03:24In Zukunft wird es nicht nur darum gehen, weniger Energie zum Heizen zu verbrauchen.
03:29Weil die globalen Temperaturen ansteigen, geht es auch ums Kühlen.
03:33Dafür gibt es im Hobelwerk dieses Schwammareal, wo Regenwasser gesammelt wird und langsam verdunstet.
03:40Das hieß eigentlich von Anfang an Dschungel, schon in der Planung.
03:43Und die Idee war auch, dass das irgendwann wie ein Dschungel aussieht.
03:46Also sehr grün, sehr üppig, große Bäume, viele verschiedene Pflanzen.
03:51Und damit auch zur Verdunstung beiträgt und zur Verminderung der Hitze im Sommer.
03:57So soll im Hobelwerk durch zahlreiche verschiedene Maßnahmen das CO2-neutrale Wohnen zeitnah möglich werden.
04:05Darüber hinaus ist ein Gemeinschaftsort entstanden, der seinen Bewohnerinnen und Bewohnern mehr bietet als günstiges und platzsparendes Wohnen.

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