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Mumbai steht vor vielen Herausforderungen: Umweltverschmutzung, Verkehr, Überschwemmungen, schwindende natürliche Ressourcen. Wir haben Bewohner gefragt, wie sie sich die Stadt in Zukunft vorstellen - während andere sie schon nachhaltiger gestalten.

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Transkript
00:002050 wollen wir den Sauerstoff von Bäumen bekommen, nicht aus Flaschen.
00:14Im Jahr 2050 sehe ich überall grüne Bäume und einen sauberen Fluss.
00:21Ich bin Shubhmeta, 23 Jahre alt und komme aus Mumbai.
00:30Mein Name ist Prachita Kishorkoli, ich bin 28 und lebe schon immer hier.
00:36Wenn ich an 2050 denke, habe ich Angst. Ich möchte in einer Welt leben, die sauber und gesund ist.
00:46Die frühen 2020er Jahre waren eine beängstigende Zeit. Ich bin froh über unsere Entscheidungen.
00:52Niemand hätte gedacht, dass die Flüsse, die Wassersysteme sauber werden könnten. Und ja, ich spreche aus dem Jahr 2050 zu euch.
00:59Ich gehe morgens um 5 Uhr an den Hafen, um Fisch zu holen.
01:18Ich kaufe auf dem Markt regelmäßig Fische und Meeresfrüchte wie Hummer ein.
01:25Vor fünf Jahren gab es viel mehr Fische, jetzt gibt es nur noch sehr wenige.
01:34Die Zahl der Frauen in der Fischerei ist nicht zurückgegangen, weil sie hoffen, dass die Fische eines Tages zurückkommen.
01:49Das ist Dharavi Kolivadao. Also der Müll der ganzen Stadt fließt den Fluss hinunter und bleibt hier drüben stecken.
02:09Deshalb können wir selbst nicht mehr richtig fischen und wir fangen nicht mehr viel.
02:17Das hier sind die Agars. Sie gehören den Fischern, den Dorfbewohnern. Hier angeln sie selbst.
02:26Hier bekommen wir Kale Masse. Sie sind schwarz und sehr lecker.
02:31Ich hoffe, dass es 2050 viel besser und sauberer ist und jeder die Natur respektiert.
02:39Vor 30 Jahren hätten Windy gedacht, dass das möglich wäre.
02:43Die erste und wichtigste Veränderung war die Erkenntnis, dass Fischerdörfer wie Kolivada ein wesentlicher Bestandteil des modernen Images von Mumbai sind.
02:52Das wäre früher undenkbar gewesen.
02:59Die zweite Erkenntnis ist, dass wir den Fluss des Wassers auf jeder Ebene respektieren.
03:06Dann haben wir unsere Stadtplanung völlig verändert. Wir haben begonnen, den Mithi-Fluss als Teil eines größeren Systems von Wasserströmen zu begreifen, das mit den natürlichen Zyklen des Monsuns verbunden ist.
03:21Zum ersten Mal seit 30 Jahren begann Mumbai, sich wieder um den Wassertransport und die Bootstaxis zu kümmern.
03:28Die gesamte Ökologie der Stadt wurde anders verstanden und die Wasserinfrastruktur spielte eine sehr, sehr große Rolle.
03:36Wir haben verstanden, dass es notwendig war, Milch und Abwässer zu trennen und bessere Systeme für die Aufbereitung vor Ort zu schaffen.
03:43Außerdem brauchten wir neue Leitungen.
03:45Wir haben ein neues Netz für die Wasserversorgung in dicht besiedelten Räumen gebaut.
03:50Der größte Teil des Abwassers von Mumbai wurde ins Meer gepumpt.
03:55In den frühen 2020er Jahren wurde viel investiert, um die Abfallwirtschaft zu erweitern und die Luftverschmutzung zu bekämpfen.
04:03Deshalb investierte Mumbai in großem Umfang in Kläranlagen, ein Großteil des geklärten Wassers und eine große Teil der Umwelt.
04:13Heute können wir im Mithi-Fluss alle Arten von Fischen sehen und die Mangroven haben sich regeneriert.
04:19Vor 30 Jahren war das unvorstellbar. Die Natur ist widerstandsfähig, sie kann sich erholen.
04:25Das macht Hoffnung. Es braucht nur das richtige menschliche Eingreifen.
04:30Meine morgendliche Runde geht am Malabar Hill entlang, kurz nach Gigan und zurück nach Hause.
04:35Natürlich gibt es einige Orte, die ziemlich sauber und gepflegt sind.
04:39Aber es gibt auch andere Orte, die nicht so sauber und gepflegt sind.
04:43Und das ist der Malabar Hill.
04:45Der Malabar Hill ist ein Ort, an dem sich die Landschaft und die Umwelt verbindet.
04:49Es ist ein Ort, an dem sich die Natur und die Umwelt verbindet.
04:54Im Juli 2019 haben wir damit begonnen, den Strand regelmäßig sauber zu machen.
04:59Wenn man morgens den Müll sammelt, ist es abends wieder schmutzig.
05:02Aber so können wir die Menschen mobilisieren.
05:04Wenn sie selbst an den Strand gehen, kommen sie gleich wieder mit.
05:07Sie sind nicht nur auf dem Strand, sondern sind auch auf der Fläche.
05:11Wenn man sich auf die Fläche setzt, ist man erstmal auf der Fläche,
05:14und wenn die Leute auf die Fläche sind, ist man auf der Fläche.
05:17Und wenn man sich auf die Fläche setzt, ist man auf der Fläche,
05:21mobilisieren. Wenn sie selbst an den Strand kommen, Handschuhe anziehen und
05:24Müll wegräumen, sehen sie den Ernst der Lage.
05:29Sogar bei uns zu Hause wird der Müll oft nicht richtig getrennt und das frustriert
05:34mich wirklich. Denn meiner Meinung nach schafft die fehlende Mülltrennung eine
05:39Menge Probleme für die Stadt.
05:44Für Mumbai 2050 wünsche ich mir Orte, wo die Menschen die Natur genießen
05:49können. Wenn Grünflächen entstehen, verbessert das die Luftqualität und das
05:55ist gut für die Gesundheit.
06:00Wenn ich an 2050 denke, fühle ich mich als Individuum manchmal hilflos und
06:06frustriert.
06:08Die Strände sollten nicht nur sauber sein, damit die Leute sich erholen können,
06:21sondern auch um ein gesundes Ökosystem zu schaffen. Besondere Krebse, Tintenfische,
06:26jetzt gedeihen sie prächtig. Aber natürlich ist es auch ein toller Ort, um
06:32sich zu erholen.
06:38In Mumbai wurde viel in den öffentlichen Verkehr investiert und jetzt ist die
06:43Luft sauber. Es wurden Busspuren eingerichtet, sodass sie besser
06:46durchkommen. Und wenn die Busse schneller sind und regelmäßig kommen, werden sie
06:51auch mehr genutzt. Mumbai hat auch sehr viel in die Infrastruktur für
06:57Fußgänger investiert und mehr Parks geschaffen.
07:03Mumbai hat seine Mülldeponien saniert. Die Gegend um die Müllhalden waren
07:09berüchtigt, weil die durchschnittliche Lebenserwartung der Anwohner dort nur 39
07:13Jahre war. Das ist wirklich erschreckend.
07:32Es ist wichtig, sich in der Politik zu engagieren und sich mit den
07:40wichtigen Fragen zu beschäftigen und über kurzfristige Lösungen hinaus zu
07:44denken. Optimismus und Partizipation spielen
07:48dabei eine große Rolle. Wir sollten uns an unserem politischen System
07:52beteiligen. Wir müssen die Herausforderungen kennen und
07:55langfristige Lösungen finden, die dann auch umgesetzt werden.
08:00Haben Sie Vertrauen in die Fähigkeit von Menschen und der Natur zusammenzuarbeiten?
08:06Die Natur und die Ökosysteme sind kein Luxus. Sie tragen sogar zum materiellen
08:11Wohlstand bei. Es geht um bessere Lebensqualität. Verlangen Sie saubere
08:21Luft, fordern Sie sauberes Wasser, fordern Sie eine Stadt, in der es auch Wald gibt.
08:26Eine Stadt, wo Landwirtschaft und Fischerei Teil eines modernen Lebensstils
08:31sind. Ein Sonntagmorgen im Jahr 2050 ist, wenn ich mit meinen Kindern am Gateway of
08:42India spazieren gehe. Rumlaufen, einfach nur das Meer beobachten und die Vibes und
08:47die frische Luft genießen. Ich sehe sauberes, leuchtend türkises Wasser, wo
08:55Delfine und Schildkröten schwimmen. Ich habe viele Fische. Ich habe Sumai, Rawas,
09:06ich habe Bangras, große Riesengarnelen, Tigergarnelen und Sebrassen auf meinem
09:11Teller. Und ich verkaufe sie. Ich möchte, dass die Leute guten, frischen Fisch
09:17essen. Ich werde mich dann richtig wohlfühlen.
09:24Ich werde gesund sein und auch künftige Generationen werden es gut haben.
09:28Ihr werdet sehen, alle werden glücklich und gesund leben.

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