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Cosplay hat seinen Ursprung in Japan und inzwischen Fans in fast allen Ländern der Erde. Als Anime-Figur dem mitunter trüben Alltag zu entfliehen und einzutauchen in eine Fantasiewelt begeistert vor allem junge Menschen — auch Andreas.

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Transkript
00:00Ich bin Andreas, beruflich Softwareentwickler, aber ich bin auch Reinhard van Astrea, der
00:14Schwertheilige des Königreichs.
00:20Es klingt so ein bisschen klischeehaft im Sinne von, ja, der Informatiker, der arbeitet
00:26eh nur im Keller und so, der ist total lichtempfindlich und bei mir stimmt es tatsächlich.
00:50Gerade wenn man 40 Stunden die Woche arbeitet, manche arbeiten sogar noch mehr, da ist es
00:55nicht so einfach, immer die Zeit zu finden für alles.
00:57Ja, ich trage Kontaktlinsen, rundet den Style ein bisschen ab, ist nicht schlimm letztendlich,
01:12wenn man keine trägt, aber es sieht einfach cooler aus.
01:14Das sieht super komisch aus, also ich finde mich dann immer super komisch, weil das so
01:33unnatürlich hell aussieht und auch von der Farbgebung her, aber wenn man dann die Perücke
01:40auf hat und, sage ich mal, der Style komplett ist, dann sieht es wieder stimmig aus.
01:45Ja, das ist Reinhard van Astrea, er ist ein Ritter in einem hoch angesehenen Orden und
02:09er kämpft gegen das Böse, für das Gute, um es ganz grob zu formulieren, ja, und hat
02:16dabei sein Schwert, was sehr powervoll ist.
02:19Man fühlt sich halt ein bisschen stärker, allein schon, dass man mit einer Waffe rumläuft
02:25und so, also es macht mir unheimlich Spaß und ich finde es total beeindruckend, wie
02:30man sich selber verwandeln kann, also man weiß ja, wie man aussieht und wie man sich
02:38jeden Tag sieht und wenn man sich dann so verwandeln kann, dass man eine komplett andere
02:43Person ist, sodass einen das Handy auch nicht mehr erkennt oder auch Freunde nicht mehr
02:46erkennen, das ist schon total faszinierend.
02:48Es macht schon Spaß, sich in eine andere Rolle hineinzuversetzen und vielleicht auch dadurch
03:06mal ungezwungen andere Sachen auszuprobieren, die man vielleicht so normal im Alltag nicht
03:13machen kann und das Ganze, sag ich mal, in einer geschützten Umgebung und diese geschützte
03:17Umgebung kann dann so eine Convention sein oder halt auch mit Freunden, wenn man dann
03:22irgendwie ein Fotoshooting macht und das macht einfach Spaß und man kann sich selbst ausprobieren,
03:29ohne irgendwie groß, weiß ich nicht, Angst zu haben.
03:32Ja, Homeoffice, für mich bedeutet es schon viel alleine rumsitzen, die Kollegen vermissen
03:49und ja, aber auch zum Teil ein bisschen mehr Schlaf haben, das ist ganz praktisch, gerade
03:53für mich als Langschläfer und in der Mittagspause auch gerne mal schlafen, also das ist halt
03:59auch praktisch, mal ein kurzes Snickerchen zu machen, ohne dass einen Leute gleich verurteilen
04:03deshalb und dann ist man auch viel produktiver, habe ich zumindest das Gefühl, nach einem
04:07kurzen Powernap.
04:08So, Zeit für die Mittagspause.
04:21Man hat sich halt vorher Gedanken gemacht, wie viel Gramm Protein man braucht, deswegen
04:27achte ich da schon darauf, dass das Gewicht stimmt, dass man das korrekt hat, also so
04:31ungefähr um die 120 Gramm, jetzt haben wir 126, passt perfekt, weil man will ja schon
04:37eben den Ernährungsplan korrekt folgen.
04:39So, mehr gibt es nicht zum Mittagessen.
04:42Das ist eine Anime-Serie und handelt oder spielt in einer fern dystopischen Zukunft,
04:50eben in so einer Cyberpunk-Welt, in so einer Cyberpunk-Welt, wo alles aussichtslos ist,
04:55wo man 80 Stunden in der Woche arbeitet, weil man irgendwelche Implantate hat oder so, muss
05:00es Helden geben, die für bessere Umstände sorgen, ob sie jetzt gegen die Großunternehmen
05:05kämpfen oder ob sie einfach in ihrem sozialen Umfeld den Leuten helfen, das ist ganz wichtig,
05:11um eben noch einen Hoffnungsschimmer in so einer Dystopie zu haben.
05:26Also eigentlich wollte ich nur einen flachen Bauch haben und da dachte ich so, komm, ich
05:32mache diese Low-Carb-Diät, also wenig Kohlenhydrate und mache dann eben diese zwei Wochen Intensivtraining
05:39nochmal für die Bauchmuskeln und dann habe ich tatsächlich so ganz ganz mini schon Ansätze
05:43gehabt, da bin ich selber ziemlich stolz drauf, weil ich hatte das noch nie und ich wusste
05:47auch nicht oder hätte nicht gedacht, dass das doch irgendwie möglich ist.
05:56Das ist super gut für den Waschbrettbrauch, das ist sehr anstrengend und trainiert die
06:03Bauchmuskeln aufs Feinste.
06:26Ich bin manchmal ein bisschen traurig und ein bisschen verärgert über mich selber,
06:31dass ich sie nicht so oft sehe, vor allem, weil ich jetzt auch so weit weg wohne von
06:34Bremen.
06:35Ich glaube, das habe ich mal für Oma Elli gemacht und die wollte gerne mal alle Bilder
06:41haben und da habe ich die mal zusammengeschnitten.
06:45Das ist die goldene Hochzeit von Oma und Opa und Mutti ist 40.
06:52Das ist der Geburtstag hier, wo ich dann am Ende noch oben war, aber es sind echt schöne
06:57Bilder geworden.
06:58Vor allem hier unsere Standard-Foto-Location mit dem alten Teppich, der ist jetzt zum Glück weg.
07:08Als meine Mutter verstorben ist, war ich 14 Jahre alt, ist halt auch echt so eine emotionale
07:13Zeit als Teenager in der Pubertät und so.
07:17Da ich ja auch gut von meiner Mutter darauf vorbereitet wurde, konnte man dann nochmal
07:26mit sich ins Reine gehen.
07:28Man weiß, was man für eine Beziehung hatte, also was ich zu meiner Mutter für eine Beziehung
07:32hatte.
07:33Eine sehr gute, eine sehr schöne Zeit.
07:35Es ist trotzdem sehr traurig gewesen am Ende, aber es ist immer noch gefühlsmäßig besser
07:43kompensierbar.
07:44Speziell Andreas war ja sowieso unser Nesthäkchen zu der Zeit, die anderen waren schon aus dem
07:51Haus.
07:52Und das hat dann natürlich, hat sich um ihn besonders gekümmert zu der Zeit.
07:58Ja und das waren dann auch so die Zeiten, wo wir dann danach eben intensiver uns eigentlich
08:03auch miteinander auseinandersetzen mussten und das auch getan haben und das Gott sei
08:09Dank auch völlig ohne Probleme, also es gab keine Differenzen.
08:15Und mir hat es halt persönlich auch nochmal gezeigt, dass man einfach jeden Moment genießt,
08:20den man im Leben kriegt.
08:21Also das war für mich halt so was Wichtiges, was ich daraus gelernt habe und so gehe ich
08:28letztendlich auch durchs Leben durch, also dass man Chancen auch ergreift und dass man
08:34sich auch mal traut.
08:35Also dass man mal aus der Komfortzone rausgeht und was probiert, was man vielleicht sich
08:39nicht so traut.
08:41Dann musst du Diamanten vorne dran haben da und dann muss es eigentlich auch kühlen
08:45mit Feuchtigkeit, dafür ist es eigentlich nicht gedacht.
08:48Was denn zusammen, manchmal diskutieren wir die ganze Zeit über irgendwelche technischen
08:55Details, wie kann man was realisieren und irgendwie reden wir auch die ganze Zeit aneinander
09:00vorbei, meinen aber dasselbe und dann sagt er immer so, ja jetzt zeichne das doch mal
09:05auf, dann zeichne ich das auf, dann versteht er das nicht, dann zeichnet er das auf, ich
09:09verstehe das nicht.
09:10Aber am Ende meinen wir dasselbe und das ist ziemlich lustig und wir können uns aber auch
09:14trotzdem gegenseitig helfen, also manchmal ist es auch so, dass wir wissen, worüber
09:18wir reden und dass es dann auch funktioniert zusammen, dass wir auch gegenseitig wissen,
09:24was wir meinen und das ist eigentlich ganz witzig, dass ich da doch mehr Charaktereigenschaften
09:30übernommen habe, als ich dachte.
09:32Also ich frage ihn nicht nur zu technischen Sachen rat, sondern auch zu Lebensfragen natürlich,
09:36wenn irgendwelche wichtigen Entscheidungen sind oder wenn ich irgendwie sonst Probleme
09:41habe, dann weiß ich auch, dass ich ihn da fragen kann.
09:44Ich fühle mich dann auch als Held, ich kann mich da natürlich super stark fühlen und
10:07ich meine, wenn man sich richtig in die Rolle reinversetzen will, dann muss man sich da
10:10auch einfach so reindenken, das machen ja Schauspieler genauso.
10:13Die denken sich rein in die Rolle, die schließen sich ein in ihren Schaustellerwagen, sag ich
10:19mal und lernen alles in- und auswendig und sind dann einfach diese Person und das versuche
10:24ich auch so ein bisschen da reinzugehen und klar fühle ich mich dann als Held, als Reinhard
10:28von Astrea.
10:29Ich denke mal, so Überschneidungen gibt es dahin, den Versuch Gutes zu tun, vielleicht
10:37den Versuch bescheiden zu sein.
10:41Es sind so Merkmale, die ich versuche zumindest zu erreichen.
10:45Ich als Andreas im normalen Alltagsleben würde auch gerne viel mehr Leuten helfen.
11:07Was ich auch super faszinierend finde am Cosplay ist, dass die Geschlechterrollen total
11:31aufweichen.
11:32Man hat natürlich komplett diverse Charaktere, man hat männliche Charaktere, weibliche und
11:40was dazwischen so vorhanden ist und das spiegelt sich auch wieder in der Cosplaywelt.
11:46Also es ist völlig egal, welches Geschlecht man selber hat und welches Geschlecht man
11:51cosplayt.
11:52Also das ist total akzeptiert und jeder kann da machen, wie er Lust hat.
12:04Es wäre schon cool, wenn wir irgendwie alle die Welt zu einem besseren Ort machen könnten,
12:08jeder auf seine Weise.

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