Die Rosenheim-Cops (122) Staffel 7 Folge 26 - Der Tod trägt Anzug

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Die Rosenheim-Cops (122) Staffel 7 Folge 26 - Der Tod trägt Anzug

Vor dem Eingang eines Supermarktes wird ein Mann von einem Auto angefahren und getötet. Ungewöhnlich ist, dass der Tote in einem merkwürdigen Anzug, mit Helm und Handschuhen steckt. Bei dem Toten handelt es sich um Sebastian Waldheimer, der als Journalist arbeitete. Zur Zeit schrieb er an einem Artikel über das Alter und hatte sich deshalb von der Seniorenresidenz Sonnenberg den Anzug Age-Explorer ausgeliehen, damit er, durch den Anzug entsprechend behindert, erleben konnte, mit welchen Beschwernissen alte Menschen im Alltag konfrontiert sind.
Beim Besuch in der Seniorenresidenz fällt Rosenheim-Cop Korbinian Hofer und Polizist Michi Mohr auf, dass ein Wagen auf dem Parkplatz vor dem Gebäude einen Unfallschaden aufweist. Dieser Wagen gehört Dr. Arthur Passauer, der als Arzt die Bewohner vom Sonnenberg betreut. Aber Passauer bestreitet einen Unfall gehabt zu haben. Passauer ist zudem Onkel von Times Square-Wirt Jo Caspar, weshalb Jo sich sehr für diesen Fall interessiert. Vom Handy des Toten gingen aber auch auffällig viele Anrufe zu einer Nummer, die Residenzleiterin Cornelia Wesslinger gehört.
Gab es vielleicht etwas, auf das der Journalist Waldheimer bei seinen Recherchen in der Residenz gestoßen ist? Laut Aussage des Pflegers Ludger Mollenhauer hatte Passauer Streit mit Waldheimer, bei dem es um alte Briefe ging. Haben die Briefe etwas mit dem Mord zu tun? Und während sich Hofer mit Michi Mohrs Hilfe alleine um den Fall kümmert, wundert sich Patrizia Ortmann, wo Christian Lind ist. Sie war in der letzten Woche mit ihm zu einer Fortbildung in München, und nun scheint er verschwunden.

Die Rosenheim-Cops (122) Staffel 7 Folge 26 - Der Tod trägt Anzug
Die Rosenheim-Cops (122) Staffel 7 Folge 26 - Der Tod trägt Anzug
Die Rosenheim-Cops (122) Staffel 7 Folge 26 - Der Tod trägt Anzug
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00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30Die Untertitel sind live untertitelt.
00:33Die Untertitel sind live untertitelt.
00:5280er?
00:53Ach, Herr Lindh.
00:54Ja, das ist schön, dass Sie sich zurückmelden.
00:57Sie wollen erst morgen.
00:58Na gut, dann nehmen Sie sich heute frei.
01:01Ja, und erledigen Sie Ihre privaten Angelegenheiten.
01:05Naja, und so ein Controlling-Seminar mit Frau Ortmann
01:08ist sicherlich kein Honigschlecken.
01:10Ja schon, aber das ist ja immer was anderes.
01:12Ja, aber Michi, du kannst es doch nicht immer nur von deiner Sparte aus sehen.
01:17Guten Morgen zusammen.
01:18Frau Ortmann, wieder im Lande.
01:20Wie war das Seminar?
01:22Morgen, Herr Hofer.
01:23Haben Sie recht viel gesehen von München, Sie und der Herr Lindh?
01:25Dazu war gar keine Zeit.
01:26Lindh ist noch nicht da?
01:27Naja.
01:33Keine Zeit.
01:34Hören Sie doch bitte zu gut und rufen Sie die Frau Stockl an
01:36und sagen Sie, dass Sie seminarbedingt nochmal in München bleiben müssen.
01:41Jaja, sonst liegt mir nur der Herr Hofer in den Ohren.
01:44Wegen der Extrawurst und so.
01:46Naja, Sie kennen ihn ja.
01:49Er selbst darf frei nehmen, so viel er will.
01:53Aber wehe, jemand anderes ertreistet sich.
01:58So ist es.
02:01Kripo Rosenheim, Apparat Stockl, grüß Gott.
02:03Wenn die Ordnung wieder da ist, warum ist dann der Lindh noch nicht da?
02:06Was weiß ich nicht.
02:07Ich werde es ausrichten, wie der Herr.
02:10Der ist noch in München, das war er nämlich gerade.
02:12Er bleibt bis morgen, er hat noch was zu erledigen, sagt er.
02:15Dann passt es, dass mir gerade kein Fall kommt.
02:17Sagt es einmal.
02:20Findet ihr das nicht komisch?
02:22Die Ortmann und der Lindh fahren zusammen auf ein Seminar eine Woche lang nach München.
02:27Und dann weiß die Ortmann nicht, dass der noch länger bleibt.
02:31Da ist doch was faul.
02:33Geh! Was soll denn da faul sein?
02:35Weiß ich auch nicht.
02:37Vielleicht ist was gelaufen.
02:39Schmarrn, der wäre jetzt doch gemeinsam zurückgekommen.
02:42Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit.
02:46Michi, hast du nicht gemerkt, wie auffällig sie nach dem Lindh gefragt hat?
02:52Auffällig? Was soll denn da auffällig?
02:55Angenommen, sie weiß, dass er noch länger bleibt.
02:59Tut aber so, als wenn sie es nicht wüsste.
03:02Wozu das ganze Theater?
03:04Ablenkungsmanöver.
03:08Kripo Rosenheim, Apparat Stockl, grüß Gott.
03:12Wo?
03:14Wir kommen.
03:17Es gab aber der Leich.
03:27Aber es war schon vorbei.
03:29Was glaubst du?
03:31Hat sich der seinen Aufzug da drin gekauft?
03:34Nein.
03:35Wieso? Ist er ein durchgeknallter Star-Trick-Freak vielleicht?
03:38Hervorragst du dich?
03:39Keine Ahnung.
03:40Ich hab schon ein paar sonarische Klingonen der Rosenheim-Tigern gesehen.
03:44Oder es ist sein Arbeitsanzug.
03:47Du, ein Schweißer.
03:49Ein Schweißer, der hier arbeitet.
03:52Kann doch sein.
03:53Er geht zu seinem Auto, er holt sein Werkzeug raus.
03:56Und was ist mit dem Einkaufswagen?
04:00Du, ein Quarantäneanzug.
04:03So ein Schweißer ist ja schon einmal keiner.
04:06Sei so gut und frag die Leute, ob sie was gesehen haben.
04:16Hauptkommissar Hofer, ich bräuchte eine Halte-Identifikation.
04:20Ich geb euch die Nummer durch.
04:23Ja?
04:25Morgen, Frau Stockl.
04:26Morgen.
04:27Frau Stockl, ich bin jetzt eine Zeit lang weg,
04:30aber gegen vier war ich wieder da.
04:32Herr Achtziger, die Frau Ortmann ist wieder im Hause.
04:35Und wie war ihr Seminar?
04:37Das weiß ich nicht, da müssen Sie sich schon selber fragen.
04:40Übrigens, der Herr Lindh weilt noch in München.
04:43Ach.
04:44Herr Achtziger, die wollen wahrscheinlich,
04:46dass wir sie getrennt wahrnehmen.
04:48Getrennt wahrnehmen?
04:50Wieso, Tinte?
04:51Damit wir nicht auf dumme Gedanken kommen
04:54bezüglich ihrer gemeinsamen Dienstreise nach München.
04:57Aber Sie, Frau Stockl, lassen sich da natürlich nichts vormachen.
05:01Nein.
05:02Gut.
05:03Gut.
05:06Frau Stockl, Sie sagen mir dann aber Bescheid,
05:09wenn die zwei heiraten?
05:11Selbstverständlich.
05:19Ja, danke vielmals.
05:22Also, pass auf, die Frau Bankhofer sagt ...
05:25Das ist die Frau Bankhofer.
05:27Was?
05:28Die Zeugin.
05:29Die sagt, dass ein Auto voll auf den Zug gehalten hat
05:32und sogar beschleunigt hat.
05:35Hat sie den Fahrer erkannt?
05:37Nein, das Nummernschild auch nicht.
05:39Aber den Wagen, den kann sie sich erinnern.
05:42Immerhin.
05:44Sie sagt, das ist ein Japaner, so wie der da.
05:47Ein Japaner?
05:50Hat sie wenigstens was zur Farbe sagen können?
05:53Ja, ein dunkler Wagen war's.
05:55Na super.
05:56Du, der Tote heißt Sebastian Heimhauser.
05:59Ich hab den gekannt, recht kurz sogar.
06:02Von der Grundschule her, der war in meiner Klasse.
06:05Da warst du.
06:07Jetzt hat er als Journalist gearbeitet,
06:09beim Rosenheimer Boten.
06:11Ich hab ihn der Redaktion angerufen,
06:13der war halt auf Recherche bei der Seniorenresidenz Sonnenberg.
06:27Aber er könnte ja auch alt werden.
06:29Dazu fehlt jetzt das nötige Prüfen.
06:36Grüß Gott.
06:42Grüß Gott.
06:43Wo wollen Sie hin, bitte?
06:45Hofakrieb Rosenheim, das ist mein Kollege Mohr.
06:48Wir würden gern den Leiter sprechen.
06:50Es ist eine Leiterin.
06:51Schön.
06:52Kommen Sie.
06:54Ist ein Verbrechen geschehen?
06:56Ja.
06:57Und von welcher Abteilung sind Sie?
07:00Maut.
07:01Puh.
07:02Tja, der Herr gibt es und der Herr nimmt es.
07:06In meinem Fall würde ich den Herren, der es genommen hat,
07:09gern asinfektiert ziehen.
07:16Grüß Gott.
07:17Kommen Sie.
07:21Kommen Sie rein.
07:23Frau Wesslinger, die Herren sind von der Polizei.
07:27Guten Tag.
07:28Herr Hofer und Herr Mohr, Abteilung Maut.
07:31Grüß Gott.
07:32Maut, wer wurde denn ermordet?
07:34Der Herr Heimhauser.
07:36Heimhauser, das kann doch gar nicht sein.
07:38Ich habe doch vor zwei Stunden noch mit ihm gesprochen.
07:40Über was, bitte?
07:41Wie ist denn das passiert?
07:42Wenn Sie bitte zuerst meine Frage beantworten.
07:45Natürlich.
07:46Herr Heimhauser wollte eine Reportage über unser Haus machen.
07:49Ich kannte ihn schon länger, seine Mutter wohnte hier,
07:52hat sie oft besucht.
07:54Sie ist vor zwei Wochen gestorben.
07:56Jetzt er, das ist ja schrecklich.
08:00Wie ist Ihr Name, bitte?
08:01Mollenhauer, Ludger Mollenhauer.
08:04Seien Sie bitte so gut und rufen Ihre Kollegen zusammen,
08:07damit Herr Mollen die Fragen stellen kann.
08:12Bitte.
08:19Ich bin gleich wieder da.
08:20Na schön.
08:25Der Herr Heimhauser hat Lebensmittel eingekauft
08:28und dabei einen sehr merkwürdigen Anzug getragen.
08:31Den Alterssimulator, ja.
08:33Den was?
08:34Folgen Sie mir.
08:35Gerne.
08:55Wir haben eine kleine Bücherei.
08:57Einmal die Woche mache ich die Runde
08:59und sammle die gelesenen Bücher unserer Gäste ein.
09:02Was haben Sie gedacht?
09:03Ich hoffe.
09:04Ich auch.
09:10Ja, wir haben mehrere davon.
09:11Das wird zum Ausbildungsprogramm für unsere Pflege.
09:16Und was steht das Ganze da?
09:18Naja, damit schickt man junge Menschen auf Zeitreise.
09:21Quasi eine Art Schockalterung.
09:23Herr Heimhauser wollte damit einkaufen gehen,
09:26um Partner zu erfahren,
09:27wie sich so der Alltag eines alten Menschen anfühlt.
09:30Naja, wie gesagt,
09:31wir benutzen diese Anzüge zu Ausbildungszwecken.
09:34Unsere Pfleger sollen dadurch lernen,
09:36sich besser in alte Menschen einfühlen zu können.
09:39Z.B. diese Handschuhe.
09:40Im Inneren befinden sich kurze Borsten,
09:42die auf die Handinnenflächen drücken.
09:44So in etwa fühlt sich Arthritis in den Händen an.
09:47Der gesamte Anzug ist mit 4 Gewichten
09:49nach 1,5 Kilo beschwert
09:50Ellbogen und Knien werden Neopren-Gamaschen geschnürt,
09:53was den Träger natürlich unbeweglicher macht.
09:56Naja, und wie Sie sehen,
09:57ist das Sichtfenster mit einer gelben Folie beklebt.
09:59Das lässt alles verschwimmen.
10:01Das simuliert die Alterssichtigkeit,
10:02weil Grün und Blau nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.
10:06Und natürlich hört man auch schlechter daran.
10:08Natürlich.
10:09Frau Westlinger?
10:11Oh, Sie haben Besuch.
10:13Herr Hofer.
10:14Herr Dr. Passauer.
10:15Ich komm dann später wieder.
10:17Gerne.
10:19Herr Dr. Passauer ist unser Arzt hier.
10:21Er betreut natürlich auch die Pfleger,
10:22wenn sie den Anzug ausprobieren.
10:24Schließlich ist so ein Anzug auch eine körperliche Belastung.
10:27Schon.
10:28Wissen Sie, ich lese hier selber sehr viel.
10:30Ah ja, da sind die Kollegen.
10:32Niemand da?
10:34Die sind wahrscheinlich in der Cafeteria.
10:36In die Zeit gibt's Käsekuchen.
10:38Sie, Herr Moinherr, ich habe eine Frage.
10:41Haben Sie den Herrn Heimhauser näher gekannt?
10:44Wie näher?
10:45Hä?
10:46Warum so ein Kind?
10:48Naja, ich hab ihn halt gesehen, wenn er seine Mutter besucht hat.
10:54Ist Ihnen sonst irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen?
10:56Ungewöhnlich?
10:57Nee.
10:58Obwohl, gestern, als ich in die Praxis von Dr. Passauer kam,
11:02da haben der Herr Heimhauser und der Doktor miteinander gestritten.
11:05Wer ist der Dr. Passauer?
11:07Der Arzt hier.
11:08Oh.
11:09Und was ist denn gegangen bei dem Streit?
11:11Der Heimhauser hat Dr. Passauer beschuldigt,
11:13dass seine Mutter was gestohlen zu haben.
11:15Was?
11:16Ja, aber was er gestohlen haben soll, das weiß ich nicht.
11:20Sie lebte hier, starb vor zwei Wochen.
11:22Ja, das weiß ich schon.
11:25Na?
11:42Wie lange denn noch?
11:43Solange du willst.
11:44Was heißt das, solange ich will? Bist du jetzt fertig oder nicht?
11:47Ich bin schon seit 20 Minuten mit meinen Messungen fertig.
11:50Du radelst bloß nur zu deinem Vergnügen.
11:54Was hat die eigentlich schon gesagt,
11:56dass du ein sadistischer Gauner bist?
11:59Ein paar Kilo weniger könntest du gut vertragen.
12:02Du säufst zu viel, mein Junge.
12:04Warum lass ich mich bloß von dir untersuchen?
12:07Weil du sonst auf niemanden hörst.
12:10Hast du jetzt ein Handtuch für mich,
12:12oder möchtest du mich noch kalt abspritzen?
12:14Wie an unseren sonntäglichen Familien-Badetagen, hm?
12:17Ja, genau.
12:18Ich schlottern dem Zuber und der Dr. Sadom mit dem Schlauch in der Hand.
12:22Gesund.
12:23Kneipp ist gesund.
12:25Ich hab's gehasst.
12:26Und jetzt bist du ein Prachtexemplar von einem Mann.
12:31Die Mama wär stolz auf dich, wenn sie dich jetzt sehen könnte.
12:34Tja, die Mama ...
12:35Du, Joe, ich muss dir was sagen.
12:37Was ist jetzt los?
12:38Naja, so einfach ist das nicht.
12:44Ach, der Ignatz.
12:45Ich dachte, der Einzige, der Sport ist aus Traselstämmen.
12:48Das sagt der Richtige.
12:50Frau Wesslinger, das ist der Joe, mein Neffe.
12:55Guten Tag.
12:56Servus.
12:57Frau Wesslinger ist die neue Leiterin der Seniorenresidenz.
13:00Aha.
13:02Ja, ich hab damals für Ihre Mutter im Jugendamt gearbeitet.
13:05Sie war eine sehr engagierte Frau.
13:07Für Joe viel zu viel engagiert, was ihn betraf.
13:09Speziell in seiner wilden Adoleszenzzeit,
13:11wo man nicht gewusst hat,
13:13wer da ein Rockmusiker, Rennfahrer oder ein Terrorist ...
13:17Halt durch.
13:18Halt deinen Mund.
13:21Links.
13:22Rechts.
13:24Links.
13:25Und stretchen.
13:31Und die Beine.
13:34Und rechts.
13:36Und rechts.
13:38Und die Arme schön strecken.
13:42Und rechts.
13:43Und jedenfalls noch eure Gewanderkappe.
13:47Gut.
13:58Servus, Kollege Magrib, Rosenheim.
14:01Eine Fahrzeughalterauskunft, bitte.
14:04Und zwar, Rosenheim.
14:06Der Herr Heimhaus ist ermordet worden.
14:09Was? Der Bastl?
14:10Jan, der Bastl.
14:11Kannten Sie ihn?
14:12Ja.
14:13Wir waren Jugendfreunde.
14:15Wie ist das passiert?
14:16Er ist überfahren worden, auf dem Parkplatz vom Einkaufszentrum.
14:22Herr Dr. Passauer, die Frau Wesslinger hat mir erzählt,
14:24dass Sie ihn untersucht haben, bevor er in den Alterssimulator geschlüpft ist.
14:27Wo ist er reingeschlüpft?
14:29In den Alterssimulator.
14:30Ja, ja, wir machen bei jedem vorher einen Gesundheitscheck.
14:33Also, sicherheitshalber.
14:36Über was haben Sie da gesprochen, wenn ich fragen darf?
14:41Über alte Zeiten.
14:43Seine Mutter und ich haben ja früher zusammengearbeitet,
14:46in der Drei-Ordens-Klinik.
14:48Ich war da Assistenzarzt und sie Hebamme.
14:51Sie ist vor zwei Wochen hier gestorben.
14:55Aber, sonst?
14:58Gut, wenn Ihnen noch irgendwas einfällt,
15:00dann wissen Sie ja, wo Sie mich finden.
15:02Herr Dr. Passauer, Frau Wesslinger, vielen Dank.
15:05Wiederschauen.
15:07Servus.
15:08Alterssimulator?
15:10Und was soll jetzt das sein?
15:11Soll ich Ihnen mal sowas zeigen?
15:13Ja, gern.
15:15Jetzt gleich?
15:16Ja.
15:17Na, also.
15:19Wenn Sie nachher im Times Square vorbeikommen,
15:21dann gehen wir weiter rein.
15:22Bitte.
15:23Times Square, sind Sie da öfter?
15:25Ja, täglich.
15:27Und die Arme wo?
15:28Da bist du, Michi.
15:30Und ich suche dich, wie ein Stegnadel im Heuerhaufen.
15:33Komm rein, wir haben mal die Autos da angeschaut.
15:35Schau mal her.
15:37So schön.
15:39Weißt du auch schon, wem der gehört?
15:41Ja, einen gewissen Dr. Arthur Passauer.
15:44Arthur Passauer, das ist ja interessant.
15:46Ach so, das kennst du ja.
15:48Ja, der ist Arzt hier und der Onkel vom Ignaz.
15:52Vom Ignaz?
15:53Ja, vom Joe.
15:54Ach so, vom Ignaz.
15:55Naja, und der ist nicht bloß sein Onkel,
15:57sondern quasi sein Ersatzvater gewesen.
15:59Am Ignaz, sein Vater, ist nämlich vor der Geburt gestorben.
16:02Und da hat der Passauer sich um ihn gekümmert.
16:04Du, die zwei Autos, die sind übrigens auch beschädigt.
16:07Das da hinten, das ist interessant, das gehört der Frau Wesslinger.
16:11Und das, das gehört einem gewissen Hubert Stein.
16:13Ja.
16:14Er sagt ja schon, dass die Katheorie die Wege untersucht.
16:16Ja, hat er schon längst gemacht.
16:17Super, Michi.
16:18Du, noch etwas.
16:20Der Mollenhauer, weißt du schon, das ist die Pflege von vorhin,
16:23der hat mir erzählt, dass dieser Dr. Passauer
16:25mit den Heimhausern gestritten hat.
16:27Wann?
16:28Gestern.
16:29Der Passauer soll den Heimhauser seiner Mutter etwas gestohlen haben.
16:32Die waren nämlich da Insassen und ist leider vor 2 Wochen gestorben.
16:35Michi, das heißt nicht Insassen, das heißt Bewohner.
16:43Ja?
16:45Hallo, Frau Stocker.
16:48Ich bräuchte mal Ihre Mithilfe. Bei mir hat sich da einiges angesammelt.
16:51Könnten Sie mir vielleicht die Berichte einscannen?
16:53Selbstverständlich gern, Frau Ortmann.
16:54Danke.
16:57Der Herr Lind ist noch nicht da, der kommt erst morgen wieder.
16:59Erst morgen?
17:01Hat er Ihnen das nicht gesagt?
17:07Entschuldigung, Frau Ortmann.
17:09Du, wissen wir schon was Neues?
17:11Die Ortmann hat gerade wieder nach dem Lind gefragt.
17:14Nein, in unserem Fall.
17:16Wo ist denn der Hofer?
17:17Feierabend.
17:21So, bitteschön.
17:22Was ist denn das?
17:24Jede dienstbezogene Abwesenheit vom Hofer
17:26muss berichtmäßig erfasst werden,
17:28wenn sie nicht der direkten Ermittlung,
17:30sondern der kriminalistischen Aufarbeitung im häuslichen Umfeld dient.
17:33Das Ding von der Ortmann, bitte füll du das aus.
17:35Ich weiß nicht, wo es da reingeht.
17:36Danke.
17:47Also, was ist los?
17:49Was?
17:50Du wolltest mir doch was erzählen.
17:53Hat sich erledigt.
17:55Erledigt? So schnell?
17:58Hat sich das vielleicht erledigt durch den Tod von Bastl?
18:03Wie kommst du jetzt da drauf?
18:05Schließlich hat die Polizei dein Auto abgeholt.
18:07Woher stammt eigentlich der Schaden?
18:09Keine Ahnung.
18:11Du hast einen Schaden an deinem Auto und weißt nicht, woher?
18:13Nein.
18:15Ja, was?
18:16Was schaut sich so?
18:17Du verheimlichst doch was.
18:23Das stimmt so.
18:25Nein, so stimmt's.
18:27Ati.
18:29Wenn du Hilfe brauchst.
18:31Ich bin jederzeit für dich da, egal was du gestellt hast.
18:33Auf geht's.
18:56Was hab ich doch gehört?
18:58An Bastl haben sie ermordet.
19:01Überfahren.
19:03Wahnsinn.
19:07Die hat doch alleweil deine Pausenbrote geklaut.
19:10Die Mama hat dir dann immer eine Reserve Pausenbrote geschmiert
19:13und hat dir sogar ein besonderes Versteck im Schiranz gemacht.
19:17Stimmt.
19:19Und ein Jahr später ist dir draufgekommen,
19:21dass ihr schon lange wieder dicke Freunde seid
19:23und du die ganze Zeit alle zwei Pausenbrote verdruckt hast.
19:33Michi, was gibt's?
19:35Na, was macht die kriminalistische Aufarbeitung im häuslichen Umfeld?
19:39Die Stockel bringt gerade deine Formulation, Frau Altmann.
19:42Ja, hast du was rausgefunden?
19:44Logisch.
19:46Der Heimhauser, der muss an irgendetwas dran gewesen sein.
19:49An was?
19:50Zuerst wollte er nur einen Artikelscheiben,
19:52einen vierteiligen, was weiß ich, alt werden im Kiengau oder so.
19:55Und dann ist er wohl in der Residenz auf irgendetwas gestoßen.
19:59Hat furchtbar wichtig getan.
20:00Also von welchen Bomben beplatzen, was weiß ich.
20:03Aber mehr haben die leider auch nicht gewusst in der Residenz.
20:05Ah ja, und die Auswertung von seinen Handyverbindungen,
20:08die legt er jetzt auch vor.
20:09Es scheint so aus,
20:10als hätte er mit der Leiterin von der Residenz ganz viel telefoniert.
20:13Oft sogar mitten in der Nacht.
20:15Die Wesslinger?
20:16Ja, genau.
20:17Schau, mit dem Passauer hat er sich gestritten.
20:20Mit der Wesslinger hat er viel telefoniert.
20:22Und in der Residenz ist er auf irgendetwas Faules gestoßen.
20:25Da kommt er viel zusammen.
20:27Wenn er die zwei Knöpfe dann morgen früh fährt ...
20:30Da hast du in der Wohnung was gefunden?
20:32Ja, schon. Aber nicht wirklich etwas Konkretes.
20:34Diese Interviews, die er mit den Insassen geführt hat,
20:36die habe ich mitgenommen.
20:38Michi, das heißt nicht Insassen, das heißt Bewohner, ja?
20:41Ja, und ich kann den ganzen Schmarrn jetzt durchlesen.
20:44Richtig. Viel Spaß dabei, Kerl.
20:47Gut, Ende.
20:48Servus.
20:50Hm.
21:10Bleiben Sie sitzen, ich bin gar nicht da.
21:13Ich brauche nur was.
21:15Herr Lindh, wir sind mittendrin in einem neuen Fall.
21:17Ja, das ist wunderbar. Das können Sie mir alles morgen Nachmittag erzählen.
21:20Da bin ich nämlich offiziell wieder da.
21:23Bis dahin hatten Sie mich nicht gesehen, okay?
21:25Aha.
21:28Mittlerer Schublade ist was für Sie.
21:33Für mich?
21:34Ja, für Sie.
21:43Sag einmal, Michi, war das der Lindh?
21:46Äh, siehst du ihn irgendwo?
21:49Also, ich hätte schwören können, dass ich seine Stimme gehört habe.
21:52Stopp, du hörst Gespenster.
21:54Michi, ist das dem Lindh seine Schokolade?
21:58Super, magst du glauben?
22:00Also, du kannst doch nicht einfach sein Naschwerk zusammen essen.
22:03Das hat er mir erlaubt.
22:04Bist du ein Gespenster, oder was?
22:06Stopp, also wirklich, mach mal ...
22:09Ich sag, ich sag jetzt nichts.
22:12Du ...
22:13Weißt du, bitte.
22:17Ja, weiß ich auch.
22:21Jetzt geht's wieder.
22:30Sie?
22:31Hallo.
22:32Das ist ja schon der zweite Rehepunkt an meinem Tag.
22:35Sie verwöhnen mich, bitte.
22:37Ja, aber ich bin ganz offiziell hier als Älterin des Hauses, sozusagen.
22:40Aha.
22:42Ja, darf ich vorstellen, das ist Herr Mollenhauer,
22:45ein Mitarbeiter und Vorsitzender des Betriebsrates.
22:48Hallo.
22:49Wir würden gerne mit Ihnen ins Geschäft kommen.
22:52Also, ich bin ganz okay.
22:54Wir möchten unser jährliches Betriebsfest in Ihrem Lokal ausrichten.
22:58Ja.
22:59Einverstanden.
23:01Ähm, Moment.
23:03Vorher würden wir gerne Ihren Preis erfahren.
23:05Ja, wir bräuchten den Laden schon für den ganzen Abend.
23:07Ja, und was schwebt Ihnen da so vor?
23:09Ich darf bestimmen?
23:11Also ...
23:12Das könnte ganz schön teuer für Sie werden.
23:14Sie werden mich doch nicht aufs Kreuz legen, oder?
23:17Schön.
23:18Dann bringen Sie uns erst mal was zu trinken,
23:20und wir bereden das in der Zwischenzeit.
23:22Mir ein Helles, bitte.
23:24Ja, mir auch.
23:25Danke.
23:26Gerne.
23:29Der Mann ist ein absoluter Glücksfall für unsere Betriebskasse.
23:32Ja, aber wir werden ihm trotzdem einen fairen Betrag bezahlen.
23:34Der ist wachs in Ihren Händen.
23:36Nein.
23:42So, bis jetzt zum Wohle.
23:44Danke.
23:45Prost.
23:47Mein Onkel hat erzählt, dass man auch Ihren Wagen untersucht.
23:50Ja, aber es war ein ganz harmloser Einparkschaden.
23:52Hat er Ihnen eigentlich gesagt,
23:54woher der Schaden an seinem Auto stammt?
23:56Nein.
23:57Wieso machen Sie sich Sorgen?
23:59Naja, er hat gesagt,
24:00dass es an seinem Auto stammt.
24:02Nein.
24:03Wieso machen Sie sich Sorgen?
24:05Naja, irgendwas stimmt nicht mit ihm.
24:10Bitte schön.
24:12Dankeschön.
24:15Es wird eng für Sie, Herr Pastor.
24:17Die KTU hat Spuren von dem alten Simulator
24:20an dem Scheinwerfer Ihres Wagens gefunden.
24:22Also ...
24:24Ich weiß nicht, woher der Schaden stammt.
24:26Sagen Sie mir jetzt endlich,
24:28warum Sie mit Ihren Heimaten gestritten haben.
24:31Blut.
24:33Dann muss ich Sie leider hier behalten.
24:35Sie sind vorläufig festgenommen.
24:37Sie stehen in dringendem Tatverdacht
24:39an Heimhause mit Ihrem Wagen im Horizont.
24:45Hallo.
24:47Ja, hallo.
24:49Und?
24:51Er macht seinen Mund nicht auf.
24:55Hat man Sie auch vernommen?
24:57Tja, aber was weiß ich schon.
24:58Gar nix.
25:00Mir sagt er auch nix, der Stuhlkopf.
25:02Ich mein, mein Onkel.
25:04Der kennt den Wassl schon von klein auf.
25:06Wir sind miteinander aufgewachsen.
25:08Meine Mutter und seine Mutter waren die besten Freundinnen.
25:11Da geht er doch nicht her und fährt ihn einfach übern Haufen.
25:18Aber ...
25:20Was machen Sie eigentlich da?
25:22Ich hab keine Ahnung, was Sie noch von mir wollen.
25:25Mein Wagen ist sauber und ...
25:26Hallo, was machen Sie denn hier?
25:28Man hat mich herbestellt.
25:33Und?
25:35Ja, ich würd gern mit dir reden.
25:37Alleine.
25:39Aber das kann ich natürlich leider nicht so lassen.
25:47Und? Bist du schon schlau?
25:49Also Krimi ist das keiner.
25:51Lauter so unverbindliches Gratsch.
25:53Alle sind zufrieden.
25:54Und die Frau Wesslinger hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen.
25:56Und für die Nöte.
25:58Und der Dr. Passauer ist ganz ein Geduldiger.
26:00Und der Mollenhauser, der Schnucke-Puzzi-Pfleger,
26:02den haben viele zu ihrem persönlichen Betreuer gemacht.
26:04Also, der Journalistenpreis hätte damit eh keinen gekriegt.
26:07Was sagt da denn der Passauer?
26:09Nix. Lies weiter.
26:11Jawohl.
26:17Ja, ich hab gehört,
26:19dass Sie bei den Bewohnern der Residenz sehr beliebt sind.
26:21Man tut, was man kann.
26:24Wenn jemand so beliebt ist,
26:26dann wird ihm doch sicherlich eine Menge anvertraut.
26:28Was haben die Bewohner,
26:30die Kollegen über Sebastian Heimhauser und Frau Wesslinger gesagt?
26:33Gab's da irgendwelche Dratsch-Andeutungen?
26:37Sie zögern?
26:39Naja, wir hatten alle so den Eindruck,
26:41dass der Heimhauser ...
26:43Ja?
26:45Dass der auf Sie gestanden ist.
26:47Und?
26:48Nichts und.
26:50Ja, hat sie auf seine Wurst reagiert?
26:52Keine Ahnung.
26:54Ja, nur einmal.
26:56Auf unserem Sommerfest.
26:58Aber da hatten wir alle reichlich getankt.
27:01Was war auf dem Sommerfest?
27:03Wissen Sie was?
27:05Fragen Sie es ihr am liebsten selber.
27:07Ich hab keine Lust,
27:09hier irgendwelche Geschichten in die Welt zu setzen.
27:11Schließlich geht's hier um Mord.
27:13Danke für den Hinweis.
27:15Ja, Herr Onkel, also ...
27:16Der Herr Passauer war von Anfang an für mich da.
27:18Im wahrsten Sinne des Wortes.
27:20Schließlich hat er mich auf die Welt gebracht.
27:22Er und die Anna.
27:24Also, Heimhauser, seine Mama.
27:26Das war unser Hebamme.
27:28Und ...
27:30für meinen Vater hab ich nie Kinder gehabt.
27:32Und der ist gestorben, bevor ich überhaupt angekommen bin.
27:34Und meine Mama ...
27:36Tja, die ist vor fünf Jahren ganz friedlich eingeschlafen.
27:39Auf dem Bunkerl ist gesessen, mit Blick auf die Berg.
27:42So leide ich auch ganz keinmal.
27:43Aber ich rede und rede und rede und sie ...
27:46Ich heiße Cornelia.
27:48Und du?
27:50Joe.
27:56Hatten Heimhauser und dein Onkel öfter Streit?
27:58Das weiß ich nicht.
28:00Auf jeden Fall war der Wassler einer,
28:02mit dem man wirklich schnell ins Streiten kommen will.
28:04Sein totaler Hitzekopf.
28:06Wir haben auch auf die Acker gehabt.
28:08Das sind meistens wieder die Frauen,
28:10wenn wir so den gleichen Geschmack gehabt haben.
28:12Aber später hat er sich dann zu einem ...
28:14richtigen Idioten entwickelt.
28:16Und jeden Antworten genagelt, hat sich die Story gestimmt.
28:22Frau Wesslinger, bitte.
28:26Danke.
28:31Frau Wesslinger, ich hab gehört,
28:33Sie haben so ein schönes Sommerfest gehabt.
28:35Ja.
28:37Ist da bei dem Sommerfest irgendwas für Sie Besonderes geschehen?
28:39Nein.
28:41Ich hab gehört,
28:43Sie waren da recht mit dem Herrn Heimhauser beschäftigt.
28:45Ich glaub, Sie haben ein Verhältnis mit ihm gehabt.
28:47Bitte?
28:49Er hat sich zum Beispiel sehr oft angerufen.
28:52Ja, rein geschäftlich.
28:54Nachts um eins, vier miteinander.
28:56Das glaub ich Ihnen nicht wirklich.
28:58Ich glaub eher, Sie lügen mich an.
29:00Also, was war auf dem Sommerfest?
29:02Nichts.
29:04Nichts.
29:06Gut, dann bedanke ich mich, dann dürfen Sie jetzt gehen.
29:09Frau Wesslinger, bitte.
29:14Bitte schön.
29:17Sag einmal,
29:19wieso ist das so wichtig für dich,
29:21ob der Herr Heimhauser mit dir ein Verhältnis gehabt hat oder nicht?
29:23Wenn du die Frage andersrum stellst, bekommst du die Antwort.
29:26Warum ist es ihr so wichtig,
29:28dass wir nichts von ihrem Verhältnis erfahren?
29:30Wenn da überhaupt was war.
29:32Da war was, da bin ich mir ziemlich sicher.
29:34Beiß dich halt nicht so fest.
29:36Kümmern wir uns lieber um das Motiv vom Passau.
29:38Da glaubst du eher was.
29:40Puh, Alter.
29:42Indizien sprechen voll fett für ihn.
29:44Es gibt aber auch etwas, was gegen ihn spricht.
29:46Und das wäre?
29:48Seine Intelligenz.
29:50Warum stellt er nach der Tat den Wagen einfach so am Parkplatz ab?
29:52Damit ich die Fotos davon machen kann.
29:54Lel.
29:56Warum geht er so ein hohes Risiko ein
29:58und erledigt den Wastel auf dem Parkplatz vom Einkaufszentrum?
30:00Da hat er doch mit jede Menge Zeugen zu rechnen gehabt.
30:03Vielleicht war das ganz spontan.
30:05Spontan?
30:06Kann doch sein.
30:08Er ist noch so unter dem Eindruck vom Streit
30:10und auf einmal reißt der Faden.
30:12Nix Plan, nix Intelligenz, nur Bauch.
30:15Entschuldige.
30:17Also, was wissen wir?
30:19Der Passau hat dem Wastel was gestohlen.
30:21Der Wastel war Journalist
30:23und er war irgendeiner großen Sache auf der Spur,
30:25die mit Resistenz zu tun hat.
30:27Ich denke, dass das, was der Passau gestohlen hat,
30:29Beweismaterial für irgendeine Schweinerei ist,
30:31wo er die Finger drin hat.
30:33Aber erst musste der Passau das Material haben.
30:34Weil wenn er den Wastel zuerst umbringt,
30:36dann könnte es sein,
30:38dass das Beweismaterial bei den Ermittlungen auftaucht
30:40und ihn so belastet.
30:42Genau.
30:44Also zuerst Beweismaterial sicherstellen
30:46und dann ein Mitwisser kaltstellen.
30:48Und was ist es darum spontan?
30:50Ja, nix.
30:52Fangen wir wieder von vorne an.
30:54Warum stellt sich einer so dumm an?
30:56Kann uns mal jemand helfen?
30:58Die Frau Westinger ist zusammengebrochen.
31:02Was ist los?
31:04In der Praxis, im Schreibtisch liegen Briefe.
31:06Ich will nicht, dass die der Polizei in die Hände fallen.
31:08Nimm sie an dich.
31:10Aber nicht lesen, auf keinen Fall lesen.
31:12Das musst du mir versprechen.
31:14Im Schreibtisch, morgen.
31:16Sie, Hilfe mal!
31:21Ja, sie ist einfach zusammengebrochen.
31:23Nur ein kleiner Schwächereinfall.
31:25Es geht schon, danke.
31:27Also am besten fahre ich sie jetzt nach Hause, oder?
31:29Ja.
31:31Also, servus.
31:32Servus.
31:34Servus.
31:36Michl, lass den Ignat nicht aus den Augen.
31:38Geht's gleich?
31:40Ja, freilich geht's gleich.
31:42Los geht's.
31:44Was geht denn hier vor?
31:46Polizisten verarschen.
31:48Christian, hast du mal eine Sekunde?
31:50Ja, gleich.
31:52Bitte.
31:54Dankeschön.
31:57Nochmal danke für die selbstlose Hilfe im Präsidium.
31:59Kein Problem.
32:01Du, Joey, ich muss dir was sagen.
32:04Der Herr Hofer hat mich gefragt,
32:06ob ich was mit dem Heimhauser hatte und ...
32:10Und?
32:12Na ja, da war halt dieses Sommerfest
32:14und ich hatte ein bisschen was getrunken.
32:20Wieso erzählst du mir das alles?
32:23Du bist mir für keine Rechenschaft schuldig.
32:25Ich weiß, aber ...
32:27Aber?
32:28Ich wusste halt nicht, wie du zu Heimhausen stehst.
32:34Du bist mir nicht gleichgültig.
32:48Ja?
32:53Man redet über uns.
32:55Ach.
32:56Warst du gestern heimlich hier?
32:58Scheinbar nicht heimlich genug.
33:01Warum das Theater?
33:03Was ist denn für ein Theater? Ich hatte zu tun.
33:05Die denken alle,
33:07wir hätten wunderbarst für Orgie in München gefeiert.
33:09Schön wär's.
33:11Die dichten uns alle eine Affäre an.
33:13Stockel macht blöde Anspielungen
33:15und Moor läuft mit zweideutigem Gegrinse durch die Gänge.
33:17Was machen wir jetzt?
33:19Heiraten?
33:20Heiraten?
33:51Frau Stockel?
33:53Ja?
33:55Das sind Namen von Bewohnern der Seniorenresidenz.
33:57Rufen Sie bitte die Bank an,
33:59die jeweils dahinterstehen
34:01und lassen Sie sich die Kontounterlagen der Bewohner geben.
34:04Herr Hofer, gleich, wenn das hier trocken ist.
34:06Prima, Frau Stockel.
34:08Danke.
34:10Bitte.
34:21Das sind ja alle an die Erna.
34:23Heimhauses Mutter adressiert.
34:26Von einer Karin Müller.
34:30Kenn ich nicht.
34:32Aus Jakarta.
34:34Indonesien?
34:36Stadtklinikum.
34:38Das war wahrscheinlich Freundin,
34:40vermutlich eine Krankenschwester.
34:42Die sind verheiratet?
34:44Ja.
34:46Die sind verheiratet?
34:48Ja.
34:50Von 1967.
34:5240 Jahre Alter.
34:54Tja, und was mache ich jetzt?
34:56Lesen.
34:58Mein Onkel hat es mir eigentlich verboten.
35:00Soll ich rausgehen?
35:02Nein.
35:04Grüß Gott, Frau Wesslinger.
35:06Servus, Joe.
35:08Gibst du mir die Briefe bitte?
35:10Michi, das kann ich nicht machen.
35:12Das glaubst du.
35:14Das musst du sogar.
35:16Beweismaterial.
35:18Kann einer nicht wenigstens einen Blick drauf werfen?
35:21Kann ich vielleicht dabei sein,
35:23wenn mein Onkel dazu gefragt wird?
35:25Ja, das können wir schon machen.
35:27Gebärd?
35:29So, Herr.
35:31Pass auf.
35:36Dann verstehen Sie jetzt,
35:38warum ich nicht sagen konnte,
35:40worüber der Wastl und ich gestritten hatten.
35:42Es ist darum gegangen.
35:44Ja.
35:46Gleich nach Erners Tod hatte ich die Briefe an mich genommen.
35:48Damit ihr Sohn, der Sebastian,
35:50Heimhause sie nicht bekommt?
35:52Er hat ja eine schmalzriefende Story daraus gemacht.
35:55Ich wollte unbedingt vermeiden,
35:57dass der Joe das erfährt.
35:59Dazu noch aus der Zeitung.
36:01Dumm war bloß, dass Erner ihrem Sohn
36:03gegenüber gewisse Andeutungen gemacht hat.
36:05Er kannte also in etwa die Geschichte
36:07und hat mich dann zur Rede gestellt,
36:09als er die Briefe nicht fand.
36:11Darüber haben wir gestritten.
36:13Er brauchte die Briefe als Beweis für seine Story.
36:15Aber ich habe ihn doch deshalb nicht umgebracht.
36:17Die Briefe sind von einer Freundin
36:19von Erner Heimhause,
36:21die in Jakarta als Krankenschwester gearbeitet hat.
36:23Ja, ja.
36:25Erner muss ihr geschrieben haben,
36:27was damals in dieser Nacht vorgefallen war.
36:30Als Joes Mutter in den Wehen lag.
36:32Ja.
36:34Hedwig, also Joes Mutter,
36:36hat ihren Mann über alles geliebt.
36:38Und sie war schwanger,
36:40als er in den Bergen tödlich verunglückte.
36:42Sie,
36:44sie verfiel damals in eine
36:45tiefe Depression
36:47und wollte eigentlich bloß
36:49wegen dem Kind weiterleben.
36:51Die Rehburt war schwer.
36:53Sehr schwer.
36:55Sie und die Mutter von Sebastian Heimhauser
36:57haben das Kind auf die Welt gebracht damals?
36:59Ja, ja.
37:01Erner Heimhauser war ja Hebamme
37:03in der Dreiordensklinik.
37:05Ich Assistenzarzt.
37:08Das Baby kam tot zur Welt.
37:10Ach, habe ich das jetzt richtig verstanden?
37:12Hedwig war durch die Geburt dermaßen geschwächt,
37:14dass sie eigentlich überhaupt nicht realisiert hat,
37:16dass ihr Baby tot war.
37:18Ich fürchtete um ihr Leben,
37:20wenn sie das jetzt auch noch erführe.
37:22Zuerst ihr Mann,
37:24dann ihr Kind.
37:26In derselben Nacht
37:28wurde ein Baby
37:30anonym
37:32über die Geburt der Mutter
37:34von Sebastian Heimhauser
37:35wurde ein Baby
37:37anonym
37:39über die Klappe
37:41abgegeben.
37:43Also die Mama,
37:45ich bin gar nicht der Sohn von meiner Mama.
37:48Sie haben die Babys ausgetauscht.
37:53Das ist ja nett,
37:55dass ich das auch mal erfahre.
37:57Ja.
38:00Entschuldigen Sie bitte, Herr Hofer,
38:02aber der Herr Mollenhauer,
38:03der soll ja da in ihrem Büro warten.
38:05Ist gut, ich komme gleich.
38:07Sie warten aber noch hier.
38:09Wir müssen noch die Haftetaste des Papiers unterschreiben.
38:11Alles gut, Herr Doktor.
38:13Hey, hey, du, warte mal.
38:15Ich war doch bloß der Lückenbüßer.
38:17Das stimmt doch nicht.
38:19Du hast doch deine Mutter geliebt
38:21und sie hat dich geliebt.
38:23Und warum hat sie es mir dann nicht gesagt?
38:25Hast du eben nicht zugehört?
38:27Sie hat es nicht gewusst.
38:29Du hast es nicht gewusst.
38:31So gesehen warst du doch immer ihr Sohn
38:33und sie hat es einfach nicht wusste.
38:35Und wo komme ich denn her?
38:38Ich meine so tatsächlich.
38:42Storch?
38:46Oh, komm.
38:48Das sind die Interviews,
38:50die der Sebastian Heimhauser gemacht hat.
38:52Da stehen nur gute Sachen über Sie drin.
38:55Schön zu hören.
38:57Wenn man die Interviews aber zwischen den Zeilen liest,
39:00kann man auch zu anderen Schlüssen kommen.
39:01Viele der Bewohner haben Sie zu ihrem Betreuer gemacht
39:04und als deren Betreuer hatten Sie auch Zugang zum Vermögen
39:07Ihrem Schäfchen.
39:09Und?
39:11Ja.
39:13Herr Mollenhauer, wir haben bei den Banken nachgefragt,
39:15bei denen die Bewohner ihr Geld liegen haben.
39:17Und da haben wir einige merkwürdige Verschiebungen entdeckt.
39:21Und zwar in ihre Richtung.
39:23Sie haben in dubiosen Transaktionen
39:25das Geld dieser von Ihnen betreuten Bewohner unterschlagen.
39:28Der Sebastian Heimhauser ist Ihnen auf die Schließe gekommen
39:31durch seine Interviews.
39:33Da mussten Sie handeln und haben den Wassl überfahren.
39:35Den Herrn Heimhauser.
39:40Das mit der Unterschlagung gebe ich zu.
39:42Aber nicht den Mord.
39:44Wegen der paar Kröten bringe ich doch niemanden um.
39:47Na ja, die paar Kröten zusammengerechnet
39:50ergeben schlappe unter 20.000 Euro.
39:52Da lohnt es sich schon eine Spritztour
39:54mit Dr. Passauer's Wagen zu machen.
39:56Wagenschlüssel war kein Problem.
39:58Der hängt für jeden frei zugänglich in meinem Praxiseinkommen.
40:02Ich weiß aber nicht.
40:04Sie sind also noch niemals in Ihrem Leben
40:06in Dr. Passauer's Wagen gesessen?
40:08Noch nie in meinem Leben, richtig.
40:10Michi?
40:12Herr Mühlenhauer.
40:15Kennen Sie den doch?
40:18Ein Polunder.
40:20Ihr Polunder?
40:22Den hat der Herr Mohr aus Ihrem Spind.
40:24Wissen Sie, wir haben nämlich in Dr. Passauer's Wagen
40:26Fasern gefunden.
40:28Die Fasern in Passauer's Wagen stammen von diesem Polunder.
40:31Sie saßen im Tatwerkzeug.
40:33Sie haben ein Motiv.
40:35Wenn Sie jetzt den Alibi vorweisen könnten,
40:37das würde uns ziemlich überraschen.
40:39Herr Mühlenhauer, bleiben Sie sitzen!
40:45Dieser blöde Kerl muss über seine Nase reinstecken.
40:49Das Geld haben die Alten doch nicht mehr gebraucht.
40:52Sie sind eh bald abgetreten.
40:54Wie haben Sie mitbekommen,
40:56dass er Ihnen gefährlich werden könnte?
40:59Die Bewohner haben dem Heimhauser alles erzählt.
41:01Nur Gutes über mich.
41:03Doch wie Sie vorhin sagten,
41:05wenn man zwischen den Zeilen liest ...
41:07Was der Sebastian Heimhauser gemacht hat.
41:09Ich hatte nicht vor ihn.
41:11Ich habe sogar daran gedacht, ihn zu bestechen.
41:15Toll.
41:17Und dann haben Sie den Streit mitgekriegt
41:19zwischen dem Heimhauser und dem Passauer, gell?
41:21Und erfahren, dass er für den nächsten Tag
41:23eine Alterssimulatortour plant.
41:25Das war die Gelegenheit, ihn ...
41:26... loszuwerden.
41:28Das war eine Kurzschlusshandlung. Totaler Affekt!
41:30Totaler Affekt, ich sage Ihnen was,
41:32Sie können von Glück reden, dass ich bei der Polizei bin.
41:34Jetzt führen Sie ab mit mir.
41:36Los geht's.
41:38Er wurde von Ihnen festgenommen,
41:40wegen der Tatbedacht und so weiter.
41:42Ja.
41:47Der?
41:49Ja, genau. Gehen wir.
41:57Weißt du es schon?
41:59Ja.
42:01Weil du kein Mörder bist, das habe ich immer gewusst.
42:03Oder weil du mein Onkel bist,
42:05auf das wäre ich nie gekommen.
42:08Doch das kann ich weitaus besser verkraften.
42:13Kaffee?
42:15Gerne.

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