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KurzfilmeTranskript
00:00:00Mit Untertiteln von SWISS TXT
00:00:30Was wollt ihr denn, ihr Zwerge?
00:00:45Das da.
00:00:47Das reicht aber nicht.
00:00:51Und? Was macht ihr nun?
00:01:00Mit einem Walkie-Talkie könnt ihr doch nichts anfangen, oder?
00:01:21Was?
00:01:29Los jetzt, wir gehen und ihr schafft das.
00:01:31Hey, mein Geld! Bist du verrückt?
00:01:50Nimm doch eins!
00:02:20Hey! Was macht ihr da?
00:02:48Was macht ihr da?
00:03:17Was macht ihr da?
00:03:40Da!
00:03:50Scheiße!
00:04:21Die Jungs könnten wichtige Zeugen sein.
00:04:23Wir haben hier geklaut. Ich glaube nicht, dass sie wieder hier auftauchen.
00:04:26Hey, das ist aus meinem Laden.
00:04:28Soll ich das mithalten?
00:04:29Ja.
00:04:30So.
00:04:31Und was wollt ihr als Kind schon immer haben?
00:04:33Das ist das zweitobertollste überhaupt.
00:04:37Ich nehme an, ich sollte jetzt fragen, was das erstobertollste war.
00:04:41Dass die Polizei beim Einsatz zuschaut.
00:04:43Das Blaulicht, das Flatterband und so.
00:04:45So.
00:04:49Die Kids sind noch da.
00:04:52So, ihr Spackos, wir haben euch schon längst gesehen.
00:04:54Ihr könnt rauskommen. Es gibt auch keinen Ärger.
00:04:56Es gibt nur Kakao.
00:04:57Ihr könnt der Polizei helfen.
00:05:00Hilfssheriff. In dem Alter. Unwiderstehlich.
00:05:05Herr Simmel.
00:05:08Dass uns ihr Spieltrieb mal was nützt.
00:05:10Ja.
00:05:12Jungs sprechen am besten mit Jungs. Sie machen das schon.
00:05:21Ich leite hier das Casino.
00:05:24Er war ein ganz normaler Chef.
00:05:26Das klingt nicht begeistert, Frau Lehmann.
00:05:30Sigmar kam nur einmal die Woche kurz rein.
00:05:32Also, Herr Kalser.
00:05:34Zum Abkassieren und Kontrollieren, ob alles in Ordnung ist.
00:05:39Und? War alles in Ordnung?
00:05:42Ja.
00:05:44Viel geredet haben wir nie.
00:05:47Dieses Casino ist immer das letzte auf seiner Tour.
00:05:50Ja, okay.
00:05:52Dass es ein Mann war und keine Frau, das habt ihr erkannt, ja?
00:05:55Trotz Kapuze.
00:05:59Der hat den anderen im Außen schlafen lassen.
00:06:02Und wie groß war der?
00:06:03Ich meine, war der so groß wie ich oder etwas kleiner?
00:06:06Wie du.
00:06:08Er war so groß.
00:06:10Wie viele Casinos hat Herr Kalser?
00:06:13Oh, weiß nicht.
00:06:16Köln, Bonn, Düsseldorf.
00:06:18In dieser Stadt sind es nur 12.
00:06:21Und diese Tour macht der Chef immer noch persönlich.
00:06:28Frau Lehmann, was passiert hier gerade?
00:06:31Und dann ist er zu Fuß weg?
00:06:33Hat er noch irgendwas mitgenommen?
00:06:35Die Tasche aus dem Kofferraum.
00:06:37Mit der Checkkarte und dem Tablet prüft er den Umsatz.
00:06:40Ob sich das aufmachen lohnt.
00:06:42Die Abrechnung ist dann automatisch.
00:06:47Herr Simül?
00:06:51Frau Brand?
00:06:53Gibt es außer Münzen noch anderes Geld? Scheine?
00:06:56Oder ein Tablet mit Checkkarte?
00:06:59Die Spusi sagt, dass dein Handy fehlt.
00:07:01Warten Sie, ich gehe mal gucken.
00:07:09Ja, ein Tablet liegt hier.
00:07:11Bringen Sie das Tablet mit.
00:07:15Ja?
00:07:18Ist das Stoßstange?
00:07:19Das sieht er noch aus.
00:07:21Ist frisch.
00:07:39Spielen Sie?
00:07:41Das darf ich gar nicht.
00:07:43Meine Schicht ist zu Ende. Ich gehe jetzt.
00:07:45Ja.
00:07:50Hey.
00:07:55Hey, Frau Brand.
00:07:57Da draußen ist eine kleine Kamera,
00:07:59die gerade mal knapp den Hintereingang abdeckt.
00:08:01Tja.
00:08:02Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.
00:08:04Also haben wir nichts von der Tat, oder?
00:08:06Nein.
00:08:30Herr Simül, das ist jetzt nicht Ihr Ernst.
00:08:32Doch, das macht sogar Spaß.
00:08:34Und ich habe schon mal richtig echt gewonnen.
00:08:36Das ist Unfug.
00:08:37In der Summe verlieren Sie.
00:08:39Jetzt kommen Sie wieder mit Logik und Statistik.
00:08:41Stochastik.
00:08:42Meine Krankheit.
00:08:43Wahrscheinlichkeitsrechnung.
00:08:44Herr Simül, wie viele Eimer mit Geld in einem Kofferraum braucht es denn,
00:08:48Frau Lehmann packt sonst nie an der Stelle.
00:09:16Nur ausgerechnet heute.
00:09:18Zufall oder Tatverdacht?
00:09:19Zur Tatzeit hat sie ja sauber gemacht.
00:09:21Das belegen die Aufnahmen.
00:09:22Ja, außerdem war der Mörder männlich.
00:09:24Und gut gebaut.
00:09:25Genauso groß wie ich.
00:09:26Sagen zumindest die Zwerge.
00:09:29Bekommen wir hiervon eine Kopie, Herr Simül?
00:09:32Wozu denn eine Kopie?
00:09:33Wir nehmen das Original.
00:09:34Wir sind die Polizei.
00:09:43Also, mein Kleiner.
00:09:53Kopf.
00:10:03Frau Lehmann.
00:10:05Jetzt warten Sie doch kurz.
00:10:08Das ist Geld.
00:10:14Für Jonas.
00:10:2543 Euro in zwei Minuten.
00:10:26Das müssen Sie mir erst mal nachmachen.
00:10:28Das ist eher unwahrscheinlich, Herr Simül.
00:10:30Rein rechnerisch.
00:10:31Außerdem, wie soll ich denn sonst so ein bisschen extra kommen?
00:10:33Extra?
00:10:34Naja, unser Job gibt ja nichts her, außer ein 13. Monatsgehalt.
00:10:37Und deshalb spielen Sie am Automaten?
00:10:40Frau Lehmann, ich möchte mir auch mal was gönnen.
00:10:42Ich habe auch männliche Bedürfnisse.
00:10:44Sowas da zum Beispiel.
00:10:47Ein Moped.
00:10:48Als Spielzeug.
00:10:49Herr Simül, sowas brauchen Sie doch nicht.
00:10:51Äh, wenn man es bräuchte, dann wäre es kein Spielzeug?
00:10:55Die Familie des Toten ist informiert?
00:10:57Ja.
00:10:58Oliver Kalser.
00:10:59Mitgeschäftsführer.
00:11:03Für mich gibt es keine neue Gehaltsstufe.
00:11:05Ich komme mit erweitertem Aufgabenfeld.
00:11:08Erweitertes Aufgabenfeld, das sind die Worte von Dr. Engler.
00:11:11Haben Sie mit ihm darüber gesprochen?
00:11:13Hm?
00:11:16Herr Simül, das bedeutet Versetzung.
00:11:19Das wäre das Einzige, das was bringen würde.
00:11:22Das tun Sie mir nicht an.
00:11:27Ist das wahr?
00:11:31Mein Vater...
00:11:33Es tut uns leid, Herr Kalser.
00:11:35Ja, äh, Simül, Kripo Köln.
00:11:37Das ist meine Frau Brand, auch Kripo Köln.
00:11:50Wir entwickeln, verkaufen und releasen unsere Geldspielgeräte europaweit.
00:12:00Wir betreiben im deutschsprachigen Raum etliche Casinos.
00:12:04Mein Vater...
00:12:09Es ist alles sein Verdienst.
00:12:12Was ist mit Ihrer Familie?
00:12:14Gibt es weitere Angehörige?
00:12:16Sie müssten schon mit mir Vorlieb nehmen.
00:12:18Meine Mutter ist lange verstorben, nur ich arbeite noch im Unternehmen.
00:12:22Ich habe noch einen älteren Bruder.
00:12:24Aber Michi hat sich vor Jahren losgesagt.
00:12:28Von der Familie?
00:12:30Von der Familie, der Firma, meinem Vater und mir.
00:12:35Wir haben seit ein paar Jahren keinen Kontakt mehr zu Michi.
00:12:43Wie ist das passiert?
00:12:45Ein schwerer Raubüberfall mit Todesfolge.
00:12:49Was kann ich tun, um zu helfen?
00:12:51Würden Sie uns bitte sagen, was Ihr Vater heute Morgen eingesammelt hat?
00:12:57Die Münzen haben wir.
00:12:59Einmalweise.
00:13:00Das sieht nach mehr aus, als es eigentlich ist.
00:13:04Na ja?
00:13:06Wie viel ist es genau?
00:13:08In Scheinen waren es 232.470 Euro.
00:13:13Genau, das Geld fehlt.
00:13:15Warum macht diese Tour kein Geldtransporter?
00:13:17In anderen Städten machen wir das.
00:13:19In Köln hatte mein Vater die ersten Spielsalons seiner Karriere.
00:13:22Sein Anfang.
00:13:24Und er dachte, solch ein Ritual bringt Glück.
00:13:28Halber.
00:13:29Diese Tour ist noch aus seiner alten Zeit.
00:13:35Lothar Emmerich.
00:13:39Frau Moniz, bitte bringen Sie mir doch den Ordner mit den alten Prospekten, bitte, ja?
00:13:43Ja, sehr gerne, Herr Kaiser.
00:13:44Lothar Emmerich, wer ist das?
00:13:46Lothar Emmerich ist ein Betrüger.
00:13:49Als Kaiserautomaten frisiert und illegal abkassiert.
00:13:55Mein Vater hat ihn auf frischer Tat erwischt.
00:13:58Was macht dieser Mann dann auf Ihrer Firmenbroschüre?
00:14:01Das ist ewig her, das Foto ist noch aus den Anfängen.
00:14:04Mein Vater und Lothar Emmerich waren mal Partner.
00:14:06Und Lothar Emmerich glaubte nicht an den Erfolg der Firma.
00:14:10Ließ sich damals auszahlen.
00:14:12Und danach ging es schnell bergauf.
00:14:14Lothar sah sich betrogen.
00:14:20Er ist doch noch im Gefängnis, oder?
00:14:24Frau Brand?
00:14:26Herr Dr. Engler.
00:14:27Die Ermittlungen in der Betrugsache...
00:14:29Schön, Sie zu sehen.
00:14:30Ja, ebenso.
00:14:33Die Ermittlungen in der Betrugsache Lothar Emmerich vor vier Jahren,
00:14:38die Automatenmanipulation,
00:14:42um die es jetzt gerade gar nicht geht, finde ich das richtig sehr.
00:14:47Herr Dr. Engler,
00:14:49haben Sie mit Herrn Simmel über seine Versetzung gesprochen?
00:14:53Das durfte ich ja gar nicht, weil das sind ja vertrauliche...
00:14:57Ja, also gut, es ging um eine höhere Besoldungsstufe.
00:15:01Herr Simmel hat den Mann mal wieder angefragt.
00:15:03Kollege Simmel müsste gehen, um mehr zu verdienen.
00:15:05Ja, das war nur ein theoretisches Beispiel.
00:15:07Aber ja, für eine höhere Besoldung gibt es hier keine Chance.
00:15:11Ich verdiene mehr für die gleiche Arbeit.
00:15:13Sie sind aber auch alt.
00:15:15Also im Sinne Geburtsjahr bedingter Beförderung,
00:15:19nicht wesentlich älter, aber eben wesentlich berufserfahrener.
00:15:25Und außerdem, Herr Simmel würde doch niemals eine Versetzung beantragen.
00:15:30Er spielt schon an Automaten.
00:15:32Wie bitte?
00:15:33Geben Sie ihm doch ein bisschen was extra.
00:15:36Ein bisschen was extra, Frau?
00:15:38Hier geht es doch nicht ums Pausenbrot auf dem Schulhof.
00:15:41Das ist ein Verwaltungsakt, Frau Brand.
00:15:43Eine Gehaltserhöhung ohne neues Betätigungsverhältnis.
00:15:50Frau Brand?
00:15:51Herr Simmel.
00:15:52Hätten Sie das gedacht?
00:15:53Lothar Emmerich, der alte Knastbruder.
00:15:55Das ist der Patenonkel von Michi Kalsa.
00:15:57Und er ist tatsächlich aus dem Knast entlassen worden vor drei Wochen.
00:16:00Auf Bewährung.
00:16:01Dann hat er Meldepflicht.
00:16:03Und wir wissen, wo wir ihn finden.
00:16:08Was ist das?
00:16:19Modernes Wohnen in der Großstadt, oder?
00:16:22Was anderes als die Adresse von Lothar Emmerich haben wir nicht.
00:16:26Wie sollen wir ihn denn hier finden?
00:16:28Und vor allem wo?
00:16:33Wie wäre es damit, Herr Simmel?
00:16:35Der Ort ist aber nicht ganz so kleinteilig.
00:16:46Herr Emmerich?
00:16:49Wer will das wissen?
00:16:53Bin beschäftigt, habe Sie nicht eingeladen.
00:16:55Sie sind schlecht gelaunt.
00:16:56Lassen Sie mal stecken.
00:16:57Das sieht man Ihnen schon an, dass Sie wollen sind.
00:17:00Marie Brand, das ist mein Kollege, Jürgen Simmel.
00:17:03Gehen Sie Ihrem Hobby nach?
00:17:04Ich repariere die Geräte.
00:17:06Sie kennen sich ja aus mit reparieren und manipulieren.
00:17:11Proben Sie für ein Comeback.
00:17:14Reparatur.
00:17:15Ich halte mich damit über Wasser, wenn es reicht.
00:17:19Herr Simmel.
00:17:21Ihr Einsatz.
00:17:22Was denn? Was meinen Sie?
00:17:2443 Euro, Sie erinnern sich?
00:17:26Auf einmal?
00:17:27Ja, bitte.
00:17:35Was wird das jetzt?
00:17:36Sigmar Kalser ist ermordet worden.
00:17:40Oh.
00:17:42Ja, ich weiß nicht.
00:17:44Aber dass wir das vermuten, überrascht Sie auch nicht gerade.
00:17:47Nein.
00:17:48Sie haben Sigmar Kalser den Tod gewünscht.
00:17:52Er hat mich beschissen, ich habe ihn beklaut.
00:17:55Ich fahre ein und er...
00:17:57Und wir waren seitdem nicht mehr gut auf ihn zu sprechen.
00:18:00Klar habe ich ihn gedroht, aber es ist viel zu spät.
00:18:02Na komm schon.
00:18:04Oh.
00:18:05Nee.
00:18:06Sie haben ein paar Mal mit Michi Kalser telefoniert, aus dem Gefängnis raus, kurz vor Ihrer Entlassung.
00:18:11Ja, habe ihn nach meinem Job gefragt.
00:18:13Michi ist ein guter Junge, trotz des Alten.
00:18:16Und konnte Ihr Patenkind Ihnen helfen?
00:18:19Ja.
00:18:20Sie sind gut informiert.
00:18:22Na komm schon.
00:18:24Meinen konnte er nicht.
00:18:25Oh, das kann doch nicht so schwer sein.
00:18:27Er arbeitet nicht mehr in Sigmars Firma.
00:18:28Mann.
00:18:29Wusste ich nichts von.
00:18:30Michi macht jetzt irgend so ein Sozialkram.
00:18:33Hilft anderen hauptamtlich.
00:18:35Na, muss ich nicht verstehen.
00:18:38Sie haben kein Alibi, Herr Emmerich.
00:18:41Ich weiß nichts.
00:18:42Und das muss ich Ihnen nicht beweisen, sondern Sie mir das Gegenteil.
00:18:47So, und jetzt lassen Sie mich bitte in Ruhe.
00:18:52Gut, danke.
00:18:54Wir sehen uns.
00:18:56Gut, danke.
00:18:58Herr Simmel, kommen Sie.
00:19:00Moment.
00:19:03Herr Simmel.
00:19:07Können Sie ihn wieder aufmachen? Ich brauche mein Geld wieder.
00:19:13Herr Simmel.
00:19:15Man sollte immer erst aufhören, wenn die eigene Bildstelle da ist.
00:19:18Ich hätte gedacht, das Ding sprudelt über.
00:19:21Deswegen mein Geld?
00:19:23Was ist denn mit Ihrer Stocher-Dingsbums-Wahrscheinlichkeitsgedöns?
00:19:26Herr Simmel, wie wahrscheinlich ist das,
00:19:28dass ein Automatenbetrüger einen Automaten repariert, hm?
00:19:32Emmerich übt praxisnah.
00:19:36Polizei.
00:19:37Polizei.
00:19:39Polizei.
00:19:40Polizei.
00:19:41Polizei.
00:19:42Polizei.
00:19:44Die Polizei war gerade hier.
00:19:47Vielleicht sollten wir doch lieber eine Pause einlegen.
00:19:49Ich habe keine Lust, wieder in den Schloss zu gehen.
00:20:02Herr Kaiser?
00:20:03Ja.
00:20:04Marie Brandt.
00:20:08Einen schönen Ort haben Sie ausgesucht für unser Treffen.
00:20:13Es gibt für diesen Wald eine Warteliste.
00:20:16Ist das zu glauben?
00:20:19Wie kann man auf einen Grab warten?
00:20:22Sie kümmern sich um die Beerdigung Ihres Vaters?
00:20:24Nein.
00:20:25Bestimmt nicht.
00:20:27Er ist doch in allem schuld.
00:20:29Woran ist Ihr Vater schuld?
00:20:34Meine Freundin,
00:20:35Rosi,
00:20:36ist hier beigesetzt.
00:20:41Herr Kaiser, warum sind wir hier?
00:20:42Was wollen Sie mir damit sagen?
00:20:45Sie werden mich verdächtigen,
00:20:46meinen Vater ermordet zu haben.
00:20:57Rosi war spielsüchtig.
00:21:01Als ich sie kennengelernt habe,
00:21:02wusste ich nicht mal, was das bedeutet.
00:21:04Und was bedeutet es?
00:21:06Angst.
00:21:08Angst, den Tag nicht zu überstehen.
00:21:10Zu stehen, zu lügen, zu betrügen.
00:21:14Ständige Panik, aufzufliegen
00:21:16und alles im Leben zu ruinieren.
00:21:18Nur um an Geld zu kommen,
00:21:20weil das eigene längst verbraucht ist.
00:21:22Keine Freunde,
00:21:24keine Familie,
00:21:26kein Halt im Leben,
00:21:29kein Vertrauen.
00:21:31Nur diese blödsinnige Hoffnung,
00:21:34alles wieder einspielen zu können.
00:21:36Man müsste nur
00:21:37das nächste Spiel gewinnen.
00:21:41Das bedeutet es.
00:21:50Herr Lehmann?
00:21:51Hey.
00:21:53Schauen Sie mal.
00:21:56Oh.
00:21:58Siehst du das?
00:21:59Da kommt die Küche hin
00:22:00mit einem eigenen Ausgang zur Garage.
00:22:02Die lassen wir jetzt doch mauern.
00:22:04Schön.
00:22:05Und davor
00:22:07die Terrasse.
00:22:08Hier die Schaukel
00:22:10und der Sandkasten,
00:22:11der kommt genau dahin.
00:22:13Ich freue mich schon,
00:22:14es wird bestimmt schön.
00:22:15Aber heißt das,
00:22:16es geht nun doch für los mit dem Bau?
00:22:17Ist alles genehmigt.
00:22:18Wir fangen nächste Woche an.
00:22:21Herr Lehmann?
00:22:23Denken Sie bitte
00:22:24an die erste Rate Baubeginn.
00:22:26Ich denke eigentlich an nichts anderes.
00:22:38Mein Vater hat mich
00:22:40auf ein Suchthilfeseminar geschickt.
00:22:43Um zu sehen,
00:22:44was Spielsucht bei einem Menschen anrichten kann.
00:22:47Nein.
00:22:49Bestimmt nicht.
00:22:51Nein, nein, nein.
00:22:52Um herauszufinden,
00:22:53worauf die Spieler besonders anspringen.
00:22:56Um gezielt nachzulegen.
00:22:58Um den Willen noch besser zu manipulieren.
00:23:02Um die Schwächen auszudrücken.
00:23:04Und um zu sehen,
00:23:06um die Schwächen auszunutzen.
00:23:08Deshalb.
00:23:09Das haben Sie nicht mitgemacht.
00:23:11Ich habe mich verliebt.
00:23:13In eine der Teilnehmerinnen.
00:23:16In Ihre, Rosi.
00:23:19Ja, ich habe den Job hingeschmissen, ja.
00:23:21Und arbeiten jetzt in der Suchthilfe?
00:23:23Ja, ich kenne die Tricks und Trigger.
00:23:25Haben mein Vater und mein Bruder mir nie verziehen.
00:23:27Und mich vom Hof gejagt.
00:23:31Und Ihre Freundin?
00:23:36Es ist eine Sucht wie jede andere, Frau Brandt.
00:23:41Und Sucht bedeutet Verzweiflung.
00:23:45Das Gefühl kann gewinnen.
00:23:48Und das Leben verliert.
00:23:53Was war passiert?
00:24:06Rosi hat...
00:24:10Entschuldigung.
00:24:14Rosi hat den Gift genommen.
00:24:22Ich habe sie zu...
00:24:24Ich hatte sie zu spät gefunden.
00:24:27Ich habe sie nicht gefunden.
00:24:29Ich habe sie nicht gefunden.
00:24:31Ich habe sie nicht gefunden.
00:24:33Ich habe sie nicht gefunden.
00:24:35Ich habe sie nicht gefunden.
00:24:39Drei Wochen.
00:24:42Drei Wochen war sie im Koma.
00:24:45In der Klinik.
00:24:47Dann war es vorbei.
00:24:49Das tut mir wirklich sehr, sehr leid, Herr Kalser.
00:24:52Das haben Sie doch eben auch meinem Bruder zum Tod meines Vaters gesagt, oder?
00:24:58Manchmal bringt der Tod eine Familie wieder zusammen, Herr Kalser.
00:25:01Das kann eine Chance sein.
00:25:05Es tut mir sehr, dass ich meinen Vater und meinen Bruder gesehen habe.
00:25:09Und wissen Sie was?
00:25:12Ich habe nichts vermisst.
00:25:36Fertig. Und wie sieht's aus?
00:25:38Gut. Schön.
00:25:40Dann kannst du jetzt schlafen gehen.
00:25:42Gute Nacht.
00:25:44Gute Nacht, mein Schatz.
00:25:49Schlaf gut.
00:25:51Haare schneiden.
00:25:53Schon wieder?
00:25:58Sag doch was. Ich hätte auch einkaufen können.
00:26:00Tut mir leid.
00:26:05Wollen wir morgen zusammen Mittagessen gehen?
00:26:09Das machen wir.
00:26:36Frau Brand?
00:26:38Herr Dr. Engler.
00:26:40Schön, dass Sie noch da sind.
00:26:42Frau Brand, ich habe nachgedacht.
00:26:44Mhm.
00:26:46Sie haben keinen Chef.
00:26:49Sie sind der Chef.
00:26:51Ja. Das entspricht der Tatsache.
00:26:53Ist aber oft nicht mein Gefühl zwischen uns.
00:26:55Egal. Ich meinte auch innerhalb Ihrer Abteilung.
00:26:57Da haben Sie keinen Chef.
00:26:59Herr Sohn?
00:27:01Nein.
00:27:02Innerhalb Ihrer Abteilung.
00:27:04Da haben Sie keinen Chef.
00:27:06Herr Simmel und Sie sind nur Kollegen.
00:27:08Ja, und das hat sich auch bewährt.
00:27:10Ja, aber kein Grund, das nicht zu ändern.
00:27:12Neues Betätigungsfeld,
00:27:14der formelle Grund für eine Besoldungsanpassung
00:27:16für Herrn Simmel.
00:27:18Er wird Chef.
00:27:20Mein Chef?
00:27:22Formal. Also, nur pro forma.
00:27:25Aha.
00:27:27Aha? Ist das jetzt alles?
00:27:29Aha?
00:27:30Ich meine,
00:27:32Sie wollten doch unbedingt was extra für den Kollegen.
00:27:34Ja, aber einen Chef wollte ich nicht.
00:27:36Frau Brand, nur auf dem Papier.
00:27:38Nur in der Theorie.
00:27:40Eine andere Chance sehe ich nicht.
00:27:42Ich musste schon den Lebenslauf polieren
00:27:44mit angeblichen Seminarteilnahmen.
00:27:49Hi.
00:27:51Herr Simmel.
00:27:53Das Alibi von Michi Kaiser wurde bestätigt.
00:27:55Er war den ganzen Vormittag im Therapiezentrum.
00:27:57Sagt wer?
00:27:58Seine Suchtpatienten,
00:28:00seine Kundschaft,
00:28:02Barbara und Hannes Müchen.
00:28:04Hannes und Barbara Müchen?
00:28:06Die hab ich doch.
00:28:08Sekunde mal.
00:28:10Hier.
00:28:12Sie haben gegen Automatenkaiser geklagt.
00:28:14Ja, gegen Sigmar Kalter.
00:28:16Und das Ehepaar kennt offensichtlich Michi Kalter.
00:28:19Hm.
00:28:28War sehr lecker, danke.
00:28:30Dankeschön.
00:28:34Ich hab den Sekt vergessen und den Kuchen, tut mir leid.
00:28:37Kein Problem, passiert.
00:28:39Wie viel sind es denn noch?
00:28:419,50 Euro.
00:28:43Stimmt.
00:28:54Tschüss.
00:28:56Tschüss.
00:28:59Hallo, mein Schatz.
00:29:01Hallo.
00:29:04Ich kontrollier noch schnell deine Abbrechung und dann nach Hause.
00:29:07Ich brauch einen Bad.
00:29:09Ähm, deinen Besuch.
00:29:11Polizei ist da.
00:29:18Kaffee um die Zeit,
00:29:20da würd ich nachts um die Deckenlampe kreiseln.
00:29:22Sie sind mehr der Kakao-Typ.
00:29:24Nein, ich bin eher der Gebäck-Typ.
00:29:26Ich hab Hunger.
00:29:28Und ich hab Hunger.
00:29:29Ich hab Hunger.
00:29:30Ich hab Hunger.
00:29:31Ich hab Hunger.
00:29:36Danke.
00:29:38Ah,
00:29:40Simme, Kripo Köln,
00:29:42das ist meine Kollegin Frau Brandt, auch...
00:29:44Guten Abend.
00:29:45Ja.
00:29:46Was ist denn so spät, dass ich bis morgen warten kann?
00:29:48Ich bin ehrlich gesagt ziemlich fertig für heute.
00:29:50Sie kommen jetzt erst von der Arbeit?
00:29:52Doppelschicht in der Klinik, ich leite meine Station.
00:29:54Also, was gibt es?
00:29:56Mord und Totschlag.
00:29:58Und was haben wir mit Kaisers Tod zu tun?
00:30:01Wow, das wissen Sie schon?
00:30:03Ja, Micha, du hast es uns erzählt.
00:30:06Wolltest du mir nicht einen Kaffee machen?
00:30:10Ja, Entschuldigung.
00:30:29Wir erkennen Michi von Hannes Therapie.
00:30:32Nicht aus der Klinik.
00:30:34Seine Freundin Rosi war doch Komapatientin auf ihrer Station.
00:30:38Ganz traurige Geschichte, ja.
00:30:40Aber nochmal, was hat das alles mit uns zu tun und mit dem Mord?
00:30:43Ihr Mann ist spielsüchtig, hat viel Geld verloren.
00:30:46Und Sie verklagen den Automatenbetreiber auf Schadenersatz.
00:30:49Ja, und?
00:30:51Ja, und. Sie haben den Prozess verloren vor wenigen Tagen.
00:30:53Mit Pauken und Konfetti.
00:30:55Ja, 185.000 Euro verspielt, Frau Mühchen.
00:30:59Und jetzt noch die teuren Anwälte.
00:31:01Ich sehe das als das letzte Spiel, was wir gespielt und verloren haben.
00:31:04Und jetzt konzentrieren wir uns auf die Therapie.
00:31:06Trotzdem, alles in allem verlieren Sie das Kaffee und Ihre Rösterei.
00:31:10Sie haben gesagt, Sie brauchen ganz schnell ganz viel Geld.
00:31:12Laut der Prozessakte.
00:31:14Äh, Ihre Aussage?
00:31:16Sie verdächtigen uns?
00:31:19Also gut, wir wollten das Geld zurück und haben dann ein bisschen...
00:31:24Übertrieben, Frau Gerichts.
00:31:26Übertrieben? Sie haben gelogen, haben Sie!
00:31:28Nein!
00:31:29Wohl?
00:31:30Nein!
00:31:31Michi hat gesagt, wenn man Recht bekommt und das Geld wiederkriegt, geht das meistens nur mit einem faulen Kompromiss.
00:31:36Michi Kallse hat Sie in dem Prozess gegen seinen Vater unterstützt.
00:31:40Ja, der war jeden Tag dabei, also vor Gericht.
00:31:43Sie haben vor Gericht argumentiert, Sie seien nicht geschäftsfähig, aufgrund Ihrer Sucht.
00:31:47Ja.
00:31:49Wir schaffen das mit der Rösterei.
00:31:51Ich bin jetzt offiziell Geschäftsführerin, ich habe mir Geld geliehen.
00:31:54Von der Bank?
00:31:55Das geht Sie überhaupt nichts an.
00:31:58Von Freunden. Von meinen Freunden, die mir Geld leihen.
00:32:03Sie glauben mir nicht?
00:32:05Das müssen wir uns wirklich nicht antun.
00:32:07Und jetzt raus, bitte. Es ist spät und das Café ist ohnehin jetzt geschlossen.
00:32:15Da drin gab es eh nichts mehr zu essen.
00:32:17Wenigstens war da Kakao umsonst.
00:32:19Finden Sie, dass unser Besuch hier nichts gebracht hat?
00:32:21Na, wir haben doch nichts erfahren in dieser unbezahlten Überstunde.
00:32:24Also ich finde schon.
00:32:25Zumindest wissen wir jetzt, dass Barbara Mühchen eine sehr energische und wütende Frau ist.
00:32:29Ja, sie hat die Hosen an.
00:32:38Ich bin mir nicht sicher, ob das so gut kommt.
00:32:40Und du kannst es besser.
00:32:42Es ist alles deine Schuld, Hannes.
00:32:44Wir waren uns einig, dass du dich ab jetzt raushältst.
00:32:47Das war unser Deal, oder?
00:32:50Ich mache jetzt die Abrechnung.
00:33:05Komm.
00:33:06Komm ins Bettchen.
00:33:14Es ist alles gut. Es ist alles gut.
00:33:45Was willst du hier?
00:33:51Mein Vater ist tot.
00:33:59Ihr habt euch gehasst.
00:34:04Ich habe mich nicht gehasst.
00:34:08Ich habe mich nicht gehasst.
00:34:11Ich habe mich nicht gehasst.
00:34:15Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf, Oliver.
00:34:25Wenn du Hilfe brauchst.
00:34:29Die Beisetzung, der ganze Scheiß.
00:34:33Ich weiß, wie das ist.
00:34:36Wie sich das anfühlt.
00:34:38Ich wollte wirklich nur...
00:34:41Okay, Vater und ich haben uns gehasst.
00:34:45Die Frage ist nur, ob wir uns hassen müssen.
00:35:09Frau Brand?
00:35:25Frau Brand?
00:35:27Hey.
00:35:30Schauen Sie mal, ich bin wieder auf den Geschmack gekommen.
00:35:34Was versüßt Ihnen den Starken in der Tat?
00:35:36Hier. Weitere Prozessakten München gegen Kalte.
00:35:39Aha. Und wozu brauchen wir diesen Prozess?
00:35:42Also mit dem ganzen Detail, mit diesen ganzen schweren Seiten da?
00:35:45Wir sollten doch mal mit Kaiser Junior reden.
00:35:48Mit Oliver Kaiser, dem Geschäftsführer, oder mit Michi Kaiser, dem Berater?
00:35:53Apropos Berater.
00:35:56Was lesen Sie denn da?
00:36:03Frau Brandt, das ist doch alles nur pro forma.
00:36:05Diese ganze, wirklich diese ganze Chefsache.
00:36:07Ja, sagt Dr. Engler, ich weiß.
00:36:09Aber Herr Engler hat auch gesagt, dass Sie diese pittoreske Idee hatten.
00:36:12Ich, ich, ich finde es göttlich. Ich finde es nahezu malerisch.
00:36:25Reden wir denn heute nochmal mit Kaiser Junior?
00:36:29Mit Michi?
00:36:36Michi Kaiser behauptet, er habe seinen Vater ewig nicht gesehen.
00:36:39Hannes München sagt aber, Michi Kaiser wäre jedes Mal mit ihm vor Gericht gewesen.
00:36:43Oha.
00:36:44Ja, oha.
00:36:45Sigmar Kaiser war nämlich auch persönlich vor Gericht.
00:36:47Steht in den Prozessakten.
00:36:50Das heißt also, der abtrünnige Michi hat sich auf dem Friedhof angelogen?
00:36:53Ja, das hat er.
00:37:00Was soll'n das jetzt?
00:37:05Herr Tross?
00:37:07Ja.
00:37:09Herr München.
00:37:11Ich habe ja gesagt, dass ich manchmal täglich hier bin.
00:37:14Das ist ja eine gute Sache.
00:37:16Frau Brandt.
00:37:18Herr Kaiser.
00:37:25Tja.
00:37:27Ja.
00:37:30Ja.
00:37:32Ja.
00:37:34Tja.
00:37:36Die Chefs unter sich, hm?
00:37:38Tripo Köln.
00:37:40Simmel.
00:37:49Hey.
00:37:51Hey.
00:37:53Ähm, das ist nicht immer alles so, wie es...
00:37:55In diesem Falle bin ich der Chef.
00:37:57Und sie arbeitet mit mir.
00:38:02Okay.
00:38:04Die Suchtberatung hat sein Spezialgebiet.
00:38:06Ich mache ausschließlich Spielsucht.
00:38:08Bitte.
00:38:10Ich will Sie gar nicht lange aufhalten. Draußen warten Ihre Klienten.
00:38:13Oh, keine Sorge.
00:38:15Das sind nur die Mitglieder unserer Aktionsgruppe.
00:38:17Aktion heißt was?
00:38:19Wir haben mit Petitionen und Demos viel erreicht in letzter Zeit.
00:38:22Automatenlizenzen werden begrenzt.
00:38:25Die Läden aus Wohngebieten verbannt.
00:38:27Es gibt zukünftigen Mindestabstand zwischen solchen Höhlen.
00:38:29Das ist auch mit unser Verdienst.
00:38:31Sie kämpfen auf allen Ebenen gegen die Betriebe.
00:38:33Und gegen Ihre Familie.
00:38:35Keine Sorge.
00:38:38Ich bleibe der kleine David gegen den großen Goehrd.
00:38:40Die Vergnügungsteuer bringt in Gemeinden und Städten Millionen.
00:38:42Das wird nie einfach.
00:38:44Ja, das ist auch in meinem Beruf so.
00:38:46Ich habe da sogar ein ganz konkretes Beispiel.
00:38:49Herr Kalser, warum haben Sie mich angelogen?
00:38:51Ja.
00:38:53Ich habe das Gefühl,
00:38:55dass Sie sich nicht mehr so gut fühlen,
00:38:57wie Sie sich damals fühlten.
00:39:00Ich habe das Gefühl,
00:39:02dass Sie sich nicht mehr so gut fühlen.
00:39:04Ja.
00:39:07Ich habe meinen alten Herrn vor Gericht gesehen.
00:39:09Ich habe Ihnen das nicht gesagt,
00:39:11weil ich nicht wollte, dass Sie denken,
00:39:13ich habe etwas mit seinem Tod zu tun.
00:39:15Sie waren da, um Hannes Mühlchen zu unterstützen.
00:39:18Richtig. Richtig.
00:39:20So ein Prozess wird zwar öfters mal gewonnen,
00:39:22aber ich habe von der Klage nichts gehalten.
00:39:24So ganz grundsätzlich nicht.
00:39:26Warum nicht?
00:39:29Sein Fokus ist falsch.
00:39:31Ja, aber seine Frau hat mir noch nie zugehört.
00:39:33Die Klage war die Initiative von Barbara Mühlchen.
00:39:35Ja, sie hat bei den beiden das Sagen.
00:39:37Sie schickt ihn auch hierher zu mir.
00:39:39Es ist alles weniger seine Idee.
00:39:42Hilft es denn dann?
00:39:44Meist braucht es einen gehörigen Leidensdruck, Frau Brand.
00:39:46Meist braucht es einen gehörigen Leidensdruck, Frau Brand.
00:39:48Je ein Betroffener den Ausweg sucht.
00:39:50Ui.
00:39:53Das ist nur zu Demonstrationszwecken.
00:39:55Ah ja?
00:39:57Und was demonstrieren Sie damit?
00:40:00Was übt welche Reize aus und so?
00:40:02Das Ding hier zum Beispiel hat ein Punktesystem.
00:40:04Anstelle, dass es in Euro zählt.
00:40:07Ist Absicht von den Aufstellern.
00:40:09Ah ja? Warum?
00:40:11Na ja, Punkte zu verlieren fühlt sich nicht an,
00:40:13wie Geld zu verlieren, oder?
00:40:15Manipulation.
00:40:18Oder nehmen Sie die Reaktionstasten.
00:40:20Da bin ich immer sehr gut drin.
00:40:22Hat aber gar nichts mit Reaktion zu tun.
00:40:24Das Gerät legt vorher fest,
00:40:26ob es Sie weiterspielen lässt oder nicht.
00:40:28Echt jetzt?
00:40:31Sie glauben, es ist Sport?
00:40:33Oder Glück?
00:40:35Es ist Berechnung.
00:40:37Nee, das war von Anfang an so Stochastik.
00:40:39Sie haben wirklich gar keine Ahnung, oder?
00:40:42Ich stelle Ihrer Mitarbeiterin ein bisschen Material zusammen.
00:40:44Solche Gespräche sind vertraulich, Frau Brand.
00:40:46Ich hätte Ihnen schon viel mehr gesagt, als ich dürfte.
00:40:48Ein Mord hat immer ein Motiv und einen Anlass, Herr Kalte.
00:40:50Ja, und?
00:40:52Das Verstehen Sie?
00:40:55Ja.
00:40:57Und das Verstehen Sie?
00:40:59Ja.
00:41:01Und das Verstehen Sie?
00:41:03Ja.
00:41:06Und das Verstehen Sie?
00:41:08Ja.
00:41:10Und das Verstehen Sie?
00:41:13Ja. Und?
00:41:15Das verspielte Geld wiederzubeschaffen ist ein Motiv.
00:41:17Der verlorene Prozess ist ein Anlass.
00:41:19Da gibt es bessere Kandidaten als die Müchens.
00:41:21Mit viel mehr Wut.
00:41:24Wen meinen Sie?
00:41:26Nehmen wir zum Beispiel letzte Woche.
00:41:28Da schneit hier eine Frau rein, die weiß um mein Verhältnis zu meinem Vater.
00:41:30Da geht es nicht um die eigene Spielsucht.
00:41:32Da geht es um Rache.
00:41:35Die wollte zum Beispiel mit mir Pläne schmieden.
00:41:37Wer war das?
00:41:39Keine Ahnung. Das kommt vor. Ist nicht das erste Mal.
00:41:41Also.
00:41:43Können Sie die Frau beschreiben?
00:41:45Haben Sie einen Namen?
00:41:48So ein Hen.
00:41:50Ein Topfschnitt.
00:41:52Ein Pony.
00:41:54Und so ziemlich große Ohrringe.
00:41:56Ich wollte nicht zuhören.
00:41:59Sie ist halt gegangen.
00:42:01Braune Haare.
00:42:03Pagenschnitt.
00:42:05Sie kennen die Frau?
00:42:12Ja.
00:42:26Ich geh' rein.
00:42:33Entschuldigung.
00:42:35Ich muss los und mein Automat hat noch ein paar Runden.
00:42:37Wenn Sie wollen.
00:42:39Ich will schon einen Kaffee.
00:43:10Ich weiß, was ihr hier macht.
00:43:14Deinen Kollegen hab' ich schon längst bemerkt.
00:43:17Du bist der Melker.
00:43:21Ich weiß Bescheid.
00:43:23Und?
00:43:26Kannst du spielen?
00:43:28Ja.
00:43:30Und?
00:43:32Kannst du spielen?
00:43:34Ja.
00:43:37Und?
00:43:39Kannst du spielen, wenn ich bin fertig?
00:43:53Ich will was vom Gewinn.
00:43:55Und dann melde ich euch nicht.
00:43:58Entschuldigung.
00:44:00Ich bin der Melker.
00:44:03Ich muss los.
00:44:05Und?
00:44:07Kannst du spielen?
00:44:09Nein.
00:44:11Okay.
00:44:14Dann melde ich euch nicht.
00:44:16Okay.
00:44:18Dann melde ich euch nicht.
00:44:20Okay.
00:44:22Dann melde ich euch nicht.
00:44:25Ich werde nur noch mal sein.
00:44:27Angestellte dürfen nicht spielen.
00:44:31Und jetzt, jede einzelne Euro da rein.
00:44:36Heide!
00:44:40Da hast du was vergessen.
00:44:43Heide!
00:44:47Da hast du was vergessen.
00:45:02Wenn, ähm...
00:45:06Es ist schon witzig, die Sekretärin von Calder denkt, dass sie...
00:45:10Was ist denn beim Gespräch mit dem Kalser rausgekommen?
00:45:15Jutta Lehmann war hier. Bei ihm.
00:45:18Die Angestellte von Sigma Automaten-Kalser? Aber weswegen?
00:45:26Wir können Sie ja fragen, Noah. Ist natürlich Ihre Entscheidung. Sie sind der Chef.
00:45:31Frau Brand, das ist mir doch nur so rausgerutscht. Engler hat gesagt, dass ich, dass ich, dass ich...
00:45:36A12. Ich habe jetzt Gehaltsstufe A12.
00:45:38Ja. Wir sind der Chef. Ja.
00:45:41Nein, natürlich nur auf dem Papier, Frau Brand.
00:45:44Was hätte ich denn machen sollen? Ich...
00:45:47Das kommt nicht wieder vor, okay?
00:45:53Wir fahren jetzt zu Jutta Lehmann, richtig?
00:45:57Frau Brand!
00:46:09Was ist denn da?
00:46:15Ja, hallo?
00:46:17Ja, ich bin's, Hannes. Sag mal, kannst du mir einen Gefallen tun und noch ein bisschen Geld auf meinen Account einzahlen?
00:46:22Schon wieder? Habe ich doch letztens erst noch.
00:46:24Du kriegst es doch wieder, wenn du hier im Café bist.
00:46:26Komm, das sehe ich doch nie wieder.
00:46:28Dann komm halt erst her und hol's dir ab.
00:46:33Ich bin's.
00:46:35Hannes?
00:46:38Hannes, bist du noch da?
00:47:05Bitte, kommen Sie rein.
00:47:07Frau Lehmann. Danke.
00:47:09Tach. Hier.
00:47:11Es ist ein bisschen eng hier. Aber wir ziehen ja bald in unser neues Haus.
00:47:15Ach, Sie bauen?
00:47:17Ja. Aber der Baubeginn hat sich verzögert.
00:47:20Wir hängen fest. Es ist schrecklich.
00:47:23Ja.
00:47:25Ja.
00:47:27Ja.
00:47:29Ja.
00:47:31Ja.
00:47:32Es ist schrecklich.
00:47:38Sie waren beim Kalzer. Beim Sohn, beim Michi Kalzer.
00:47:42Der mit der Suchtberatung. Da waren Sie.
00:47:46Ja.
00:47:48Ja. Und wir haben da so einiges gelernt.
00:47:50Über Spielsucht. Wie man sie erkennt.
00:47:53Die Symptome.
00:47:55Frau Lehmann.
00:47:57Wie viel haben Sie verloren?
00:48:03Ich kann das schaffen. Ich kenne mich aus.
00:48:06Dann sollten Sie es besser wissen.
00:48:08Ich weiß, welcher Automat wann dran ist.
00:48:11Ich kann das schaffen.
00:48:14Ich hole alles zurück. Ich kenne den Donkeyshot.
00:48:17Wen?
00:48:19Donkeyshot, Frau Brand.
00:48:21Das ist in Casinos meist ein Automat mit besseren Gewinnchancen,
00:48:24sodass die Spieler sehen, dass das gewonnen wird.
00:48:26Also Frau Brand, sowas weiß hier jeder Zwerg auf dem Planeten.
00:48:29Sehen Sie, ich kenne mich aus.
00:48:30Ich muss Kalzer nicht erschießen, um mein Geld zurückzubekommen.
00:48:33Sie machen Sigmar Kalzer für Ihre Situation verantwortlich.
00:48:37Wie viel hatten Sie denn verloren, Frau Lehmann,
00:48:39dass Sie auf Rache aus waren?
00:48:47Antworte bitte.
00:48:54Wie viel?
00:49:01Alles.
00:49:18Jochen.
00:49:21Nehmt ihn, Jochen.
00:49:28Jochen.
00:49:30Jochen.
00:49:37Er bringt mich um.
00:49:39Die 100.000.
00:49:41Das Geld war für unser Haus.
00:49:49Jonas.
00:50:01Null.
00:50:05One.
00:50:16Ich habe zwischendurch richtig viel gewonnen.
00:50:19Ich war echt gut.
00:50:22Aber jetzt haben wir einen Melker.
00:50:24Einen Melker?
00:50:26Der kommt immer wieder.
00:50:27Immer, wenn ein Automat so weit ist.
00:50:32Ich hätte alles zurückgewonnen, wenn der nicht wäre.
00:50:36Haben Sie denn einen Namen vom Melker?
00:50:38Oder seiner Zecke?
00:50:43So eine Zecke ist sowas wie eine Art Beobachter.
00:50:46Hält sich den ganzen Tag im Spielcasino auf, spielt aber nicht.
00:50:49Sieht nur zu.
00:50:51Ja.
00:50:53Die Automaten haben ihren eigenen Rhythmus
00:50:54und irgendwann müssen die einen Gewinn abwerfen.
00:50:57Dann kommt der Melker.
00:50:59Dann kommt der Melker. Einige leben sogar davon.
00:51:01Viele haben Beobachter in den Spielcasinos.
00:51:03Die kriegen Bescheid, fahren vor
00:51:05und locken die Spieler von den vollen Automaten weg.
00:51:07Das meint die gute Lehmann.
00:51:09Solche Spieler werden hochkantig aus dem Casino rausgeworfen.
00:51:12Frau Brank, ich habe hier was, das könnte wichtig sein.
00:51:16Tut mir leid.
00:51:18Das ist Chefsache.
00:51:20Sprechen Sie mit Herrn Simmel.
00:51:22Was?
00:51:24Hm?
00:51:26Ich habe gesagt, Herr Blitz soll Sie treffen,
00:51:28wenn Sie den Mund nicht halten können.
00:51:30Chefsache?
00:51:32Es ist mir doch nur einfach so rausgerutscht.
00:51:35Dafür werden wir beide büßen.
00:51:37Frau Brantow sieht das schon ganz gut.
00:51:39Da habe ich etwas länger von.
00:51:41Hier, das sind die Lackspuren am Wagen des Toten.
00:51:43Vielleicht bringt Ihnen das ja was.
00:51:45Chefsache.
00:51:47Na toll.
00:51:54Sehr schön.
00:51:56Ich danke Ihnen.
00:52:19Frau Brant?
00:52:21Schauen Sie mal, was die Kollegen uns zusammengebastelt haben.
00:52:24Scheint die Zeit von Sigmar Kalser vor seinem Tod zu sein.
00:52:28Also der Tag, an dem der Mord passiert ist?
00:52:30Ja. Na, zumindest das, was die Überwachungsanlage so hergab, ne?
00:52:40Da.
00:52:42Alter schwarzer BMW mit Gummistoßstange.
00:52:46Ich seh ein Auto.
00:52:48Ja, aber warten Sie mal.
00:52:50Das könnten die selben Spuren sein, die am Wagen von unserem Mordopfer. Ja, laut KTU.
00:53:02Alter.
00:53:03Hey, Hannaf.
00:53:05Jetzt nicht, Mann.
00:53:07Doch, Polizei. Wir reden und zwar genau jetzt.
00:53:13Na los. Kommen Sie, kommen Sie, kommen Sie. Los, ab, ab, ab, ab.
00:53:21Herr Simre?
00:53:23Ja?
00:53:51Guten Tag.
00:53:53Paul Lehmann?
00:53:56Kalser.
00:53:58Freut mich sehr, Sie kennenzulernen.
00:54:01Mein Vater hielt große Stücke auf Sie.
00:54:04Sie sind die Einzige, die doppeltes Urlaubsgeld bezieht.
00:54:07Mal abgesehen von Ihrer Position hier in der Fiale.
00:54:11Keine Angst.
00:54:13Daran erinnere ich mich.
00:54:15Ich bin der Kalser.
00:54:17Keine Angst.
00:54:19Daran ändert sich nichts.
00:54:32Frau Lehmann?
00:54:34Jugendliche unter 21 Jahren haben keinen Zutritt.
00:54:37Bitte, Waldmann kam nicht nach Hause und wir haben keinen Babysitter.
00:54:41Wir sind von den Ereignissen alle sehr mitgenommen, Frau Lehmann.
00:54:44Und es ist sehr schön, dass Sie trotzdem zur Arbeit kommen.
00:54:47Aber das, das muss eine Ausnahme bleiben.
00:54:50Es ist mit den Auflagen und Widerständen kein einfaches Geschäft mehr.
00:54:54Ja, ich verstehe.
00:55:01Herr Kalser?
00:55:03Wenn Sie Ihre Arbeit getan haben, kann ich Sie dann kurz sprechen?
00:55:07Privat.
00:55:09Jeder kennt Sigmar Kalser.
00:55:10Jeder kennt Sigmar Kalser.
00:55:12Und er kannte Sie durch Ihre diversen Casino-Besuche nämlich auch.
00:55:16Ich würde mal sagen, Kleinvieh macht auch Geld.
00:55:19Jetzt habe ich Glück ab und zu.
00:55:21Für mich sieht das hier gerade eher nach Pech aus, Herr Jannef.
00:55:24Frau Brand?
00:55:26Das sind dieselben Sprünge wie ein Kalsers Auto.
00:55:31Okay.
00:55:33Was wollen Sie?
00:55:35Was ganz ausgefallen ist, Herr Jannef.
00:55:37Die Wahrheit.
00:55:39Die Wahrheit ist, ich bin gegangen, wo der ist gekommen.
00:55:42Ich glaube, Sie haben Automaten in Kalsers Casino gemolken.
00:55:45Dazu bin ich gar nicht gekommen.
00:55:47Der hat mich vorab gepasst.
00:55:49Mich vom Hof gejagt.
00:55:51Der hat die Welle gemacht wie ein Bademeister.
00:55:53Ist doch egal, wer diese kleine Gewinne abkassiert oder nicht.
00:55:56Ich will los, dann kommt er mit seinem Auto von meiner.
00:55:59Und?
00:56:01Kurazund. Das war's.
00:56:03Ich bin durch und dann weg.
00:56:08Hören Sie, was ich hier mache, ist legal.
00:56:11Ich spiele. Das ist was ganz anderes.
00:56:14Anders als was?
00:56:16Anders als wer?
00:56:22Emmerich ist draußen.
00:56:24Das wissen wir.
00:56:26Er spielt.
00:56:28Das heißt?
00:56:30Ich habe ihn letzte Zeit fast jeden Tag irgendwo gesehen.
00:56:33Irgendwo heißt in Spielcasinos?
00:56:35Er klappert die ab, so wie ich.
00:56:36Wozu?
00:56:38Ich habe noch nie gesehen, wie der hat gewonnen.
00:56:41Woher so einer hat Geld zu verlieren?
00:57:06Scheiße.
00:57:36Hey!
00:58:07Hey! Hey! Was soll denn das?
00:58:13Hey!
00:58:37Emmerich!
00:58:42Ach, da war ein Mann. Ich hab ...
00:59:06Was soll denn das?
00:59:36Was soll denn das?
01:00:06Oh!
01:00:08Oh!
01:00:10Oh!
01:00:12Oh!
01:00:17So.
01:00:33Und?
01:00:34Wie sieht's aus?
01:00:36Tasche und Handy von Sigmar Kalser.
01:00:38Woher wissen Sie das?
01:00:39Schauen Sie mal rein.
01:00:41Hui!
01:00:44232.470 Euro?
01:00:46Ja.
01:00:47Das will mir jemand unterschieben, um mir den Mord anzuhängen.
01:00:50Ja, na klar.
01:00:51Oder aber ...
01:00:53Sie haben kalte Füße bekommen ...
01:00:55und verarschen uns.
01:00:56Ja, das ist auch möglich.
01:00:58Was?
01:00:59Das Ganze könnte ja ein Riesentheater sein.
01:01:00Und irgendein Knastkumpel oder irgendein anderer Kumpel, der für Sie mitspielt.
01:01:04Wie?
01:01:05Mein Kollege meint, Sie sind längst verdächtig.
01:01:07Mit oder ohne Beutel.
01:01:09Ich darf nicht.
01:01:10Was?
01:01:11Die ganzen erbeuteten Taler, die Sie verschenken wollen, das lohnt sich nur für Sie.
01:01:14Für niemanden anderen sonst.
01:01:15Wir hören.
01:01:18Ich krieg's nicht mehr hin.
01:01:21Die Dinger sind jetzt alle voll mit Elektronik.
01:01:24Kaum mehr Mechanik.
01:01:25Monitore statt Zahnräder.
01:01:27Ist ja jetzt kein Verbrechen, oder?
01:01:29Es nicht zu schaffen.
01:01:31Ich krieg die Dinger nicht mehr manipuliert.
01:01:35Wir kommen hier an.
01:01:36Und genau in dem Moment wird er überfallen, ja?
01:01:38Das glaub ich nicht.
01:01:40Weil Sie den Täter sonst bekommen hätten.
01:01:42Ja, genau.
01:01:43Also vielleicht.
01:01:45Emmerich bringt Kalser um.
01:01:47Klaut das Geld.
01:01:48Kriegt kalte Füße.
01:01:50Und nur so kommt er aus der Schusslinie vom Rand.
01:01:52Nur so kommt er aus der Schusslinie vom Rand.
01:01:53Nur so kommt er aus der Schusslinie vom Rand.
01:01:55Nur so kommt er aus der Schusslinie.
01:01:57Er ist nicht der Mörder.
01:02:00Wie kommen Sie denn jetzt da schon wieder drauf?
01:02:03Er hat immer noch kein Alibi.
01:02:05Geldtasche hin oder her.
01:02:07Ihre kleinen Kakao-Freunde sagen, der kaputte Mann sei so groß wie Sie.
01:02:11Luther Emmerich ist größer.
01:02:13Aber er lügt.
01:02:17Wir lassen ihn überwachen.
01:02:23Guten Tag.
01:02:49Darum sollte ich nach der Arbeit immer noch einkaufen gehen.
01:02:53Oder schnell doch was an der Tanke holen, ne?
01:03:07Du dämliche Kuh, hast sogar unser Haushaltsgeld verzockt.
01:03:10Johan, hör mich an.
01:03:12Was soll ich mir anhören? Die nächste Lüge!
01:03:15Was?
01:03:19Ich weiß einen Weg, ich schwör's dir.
01:03:24Es gibt etwas, was du nicht weißt.
01:03:26Es war das Geld von meiner Mutter.
01:03:28Ihre Ersparnisse.
01:03:30Alles, was sie mir vermacht hat.
01:03:32Ich mach das alles wieder gut.
01:03:34Ich bin da schon längst dran.
01:03:36Bitte vertrau mir.
01:03:54Pin-Code.
01:03:56Bin ich eigentlich die Einzige, die sowas nicht macht?
01:03:59Versuchen wir 1, 2, 3, 4.
01:04:01Wie kommt's denn darauf?
01:04:03Stochastik-Proband.
01:04:05Ja, das wären dann 10 hoch 4 Möglichkeiten, Herr Simmel.
01:04:09Nur 10.000 Kombinationen.
01:04:111, 2, 3, 4.
01:04:13Das Tablet von Kaiser war auch pinggeschützt.
01:04:15Ja, der Sohn wusste die Kombina...
01:04:17Ah.
01:04:18Sie haben aufgepasst, Herr Simmel.
01:04:20Bravo!
01:04:22Ja, ich weiß, darum bin ich Chef, schon klar.
01:04:25Ich hab's langsam kapiert.
01:04:27Puh.
01:04:30232.470 Euro.
01:04:33Alles da.
01:04:35Das sind die Einnahmen aus einer Woche von 12 Geschäften.
01:04:38Das ist unglaublich.
01:04:40Abzüglich Mehrwertsteuer, Vergnügungssteuer und Gewerbesteuer.
01:04:43Bis eben hab ich mich überlegt,
01:04:44mehr im Monat gefreut.
01:04:46Mhm, auch Brutto.
01:04:48Plus Progression.
01:04:50Also eher Minus.
01:04:53Wieso Minus?
01:04:55345 Euro sind nicht 345 Euro, Herr Simmel.
01:04:58Das ist leider logisch.
01:05:00Ach, das ist logisch für Sie, ja?
01:05:02Herr Simmel, schauen Sie mal.
01:05:04Jutta Lehmann hat Ihrem Chef Sigmar Kaiser Nachrichten geschickt.
01:05:08Aha.
01:05:10Erst freundlich, dann nachdrücklich.
01:05:11Jutta Lehmann wollte Geld.
01:05:14Der alte Kaiser war mit ihr in der Kiste?
01:05:17Mhm, drucken Sie es aus,
01:05:19dann haben Sie es in der ganzen Farbenpracht.
01:05:21Oh.
01:05:23Das Kind ist von ihm.
01:05:25Mitten im Niemandsland.
01:05:27Dein Hang fürs Theatralisches, ungeschlagen, Michi.
01:05:30Ein Hauptmann der Wahl, hast du gesagt.
01:05:32Ich habe mich ausgerechnet.
01:05:34Und was ist denn mit dem, den Sie besuchen?
01:05:37Das ist ein Zauberfest.
01:05:39Und was ist mit dem,
01:05:41dass Sie den ganzen Tag drüben blicken und singen?
01:05:44Das ist ein Zauberfest,
01:05:46aber ich habe mich ausgerechnet.
01:05:48Und zwar,
01:05:49Dein Hang fürs Theatralische ist ungeschlagen, Michi.
01:05:52Laut meiner Wahl, hast du gesagt.
01:05:54Ja.
01:05:56Aber wir hatten auch eine Zeit ausgemacht.
01:05:59Wo warst du bloß um diese Zeit?
01:06:00Was willst du, Oliver?
01:06:04Deine Unterschrift.
01:06:06Wir verkaufen die Firma.
01:06:07Wir?
01:06:10Ja.
01:06:11Du und ich.
01:06:13Wir sind die Erben.
01:06:14Alles klar?
01:06:15Die Produktion und die Automatenleasinggesellschaft als Paket gehen weg.
01:06:20Oh.
01:06:21Du hast das alles schon aufgestellt.
01:06:24Deinetwegen.
01:06:26Für mich?
01:06:28Ich lach mich tot.
01:06:30Du verstehst mich falsch.
01:06:32Nicht für dich.
01:06:34Deinetwegen.
01:06:36Wegen dir und deiner Aktionsgruppe.
01:06:38Und das weißt du ganz genau.
01:06:42Siehst doch so.
01:06:43Du hast gewonnen.
01:06:45Findest du?
01:06:48Die Kalsa-Automaten können nicht mehr mithalten.
01:06:51Mindestabstand von Spielcasinos im Stadtgebiet beschlossen.
01:06:56Ausspielungs- und Verlustbegrenzung am Automaten vorgeschrieben.
01:07:00Muss ich weitermachen?
01:07:01Wenn wir verkaufen, Oliver,
01:07:06macht jemand anderes weiter.
01:07:07Ja.
01:07:09Und der fährt unser Unternehmen dann hübsch gegen die Wand.
01:07:11Deinetwegen.
01:07:14Jetzt habe ich noch eine gute Bilanz vom Vorjahr
01:07:16und die Firma ist auf dem Papier was wert.
01:07:19Unterschreib.
01:07:22So wie du lebst, Michi,
01:07:24brauchst du danach nie wieder zu arbeiten.
01:07:28Du glaubst echt?
01:07:30Darum geht es mir?
01:07:31Du Arschloch!
01:07:33Da!
01:07:34Da!
01:07:35Da liegt Rosi.
01:07:37Eine Scheißbox.
01:07:38Das ist alles, was von ihr geblieben ist.
01:08:00Ich weiß, warum du nachts in der Firma warst, Michi.
01:08:04Ich weiß, warum du in der Firma warst.
01:08:07Ich weiß, was du getan hast.
01:08:10Und jetzt hör gut zu, es ist mir scheißegal.
01:08:15Und du unterschreibst jetzt, damit mir das scheißegal bleibt.
01:08:19Kapiert?
01:08:36Ja.
01:09:06Das war früher schon so.
01:09:12Man musste dich immer über die Ziellinie tragen.
01:09:33Hallo?
01:09:34Sinne, ich lebe Köln.
01:09:38Voll jemand?
01:09:44Hallo?
01:10:05Was tun Sie hier?
01:10:07Oh Mann, schauen Sie mal, als Kind hatte ich sowas ab...
01:10:09Herr Lehmann!
01:10:10Wir suchen Ihre Frau.
01:10:11Die suche ich auch.
01:10:13Wo ist Ihr Sohn?
01:10:16Sie hat ihn mitgenommen.
01:10:18Er ist bei Ihren Eltern, Sie aber nicht.
01:10:20Sie hatten Streit?
01:10:29Ich hab' ihn mitgenommen.
01:10:31Er ist bei Ihren Eltern, Sie aber nicht.
01:10:32Er ist bei Ihren Eltern, Sie aber nicht.
01:10:39Ich hab' mich von meiner Frau getrennt.
01:10:42Sie ist einfach los und hat den Jungen mitgenommen.
01:10:45Hat sie ihr Handy mit?
01:10:47Sie geht nicht ran, ich hab's nicht mal versucht.
01:10:56Die Ortung sagt, dass das Handy der Lehmann irgendwo hier am See sein muss.
01:11:00Herr Simmel?
01:11:01Da hinten sitzt sie.
01:11:05Was macht sie da?
01:11:07Vielleicht ahnt sie, dass sie aufgeflogen ist.
01:11:09Mit ihrer Sucht?
01:11:11Mit dem Mord an ihrem Chef.
01:11:15Ich hab' mir da mal was überlegt.
01:11:17Diese 345 Euro Minus Progressionssache, ja?
01:11:20Ihre Gehaltserhöhung, ja.
01:11:21Die will ich nicht mehr.
01:11:23Die neue Steuerklasse hat Sie kalt erwischt.
01:11:25Ich hab' mir das mal ausgerechnet.
01:11:27Ich kann das selber kaum glauben.
01:11:29Tut mir wirklich leid, Herr Simmel.
01:11:30Ich habe weniger in meinem Portemonnaie als vorher.
01:11:33Das ist voll der Spaß.
01:11:35Ja, das ist voll der Spaß.
01:11:42Frau Lehmann?
01:11:47Frau Lehmann?
01:11:55Woran?
01:11:57Da liegt eine Spitze.
01:12:00Wo?
01:12:22Hey, danke.
01:12:24Herr Simmel, schauen Sie.
01:12:26Ihr gemeinsamer Platz.
01:12:28Anfang und Ende.
01:12:30Petrophol.
01:12:32Betäubungsmittel.
01:12:34Damit ist sie wohl einfach hier eingeschlafen.
01:12:36Könnte man fast meinen.
01:12:38Fast?
01:12:40Was meinen Sie denn schon wieder mit fast, Frau Brand?
01:12:42Sie haben doch selber gesagt, dass sie alles verloren hat.
01:12:44Der Mann trennt sich von ihr.
01:12:46Sie weiß keinen Ausweg mehr.
01:12:48Sie weiß um ihre Schuld.
01:12:50Kurzschlusshandlung eben.
01:12:52Was heißt denn jetzt schon wieder hm?
01:12:55Vor ihrem Kurzschluss besorgt sie sich noch in der Nacht
01:12:57oder am frühen Morgen ein verschreibungspflichtiges Medikament.
01:13:00Herr Simmel, einfach so?
01:13:02So ein Narkosemittel muss man erst mal rankommen.
01:13:05Wo ein Weg ist, ist auch ein Wille, Frau Brand.
01:13:07Ja, sicher.
01:13:09Aber wenn man so verzweifelt und erschöpft ist,
01:13:11schwimmt man da nicht eher auf den See raus
01:13:13oder irgend sowas in der Art.
01:13:15Also für mich sieht das hier nicht nach Fremdverschuldung aus.
01:13:17Das Foto in der Hand, dieser Ort hier,
01:13:19das ist schon alles sehr persönlich.
01:13:21Von diesem Platz wissen nur Sie und er.
01:13:25Sie meinen den Ehemann?
01:13:27Der zur Tatzeit nicht zu Hause war.
01:13:29Und sehr wütend war.
01:13:31Vielleicht sind ja alle Wahrheiten auf den Küchentisch gekommen.
01:13:35Dass Jonas nicht von mir ist, das wusste ich.
01:13:38Ich wusste es in dem Moment, als Jutta mit einmal sagte,
01:13:40dass sie schwanger wäre.
01:13:42Herr Lehmann, den Textnachrichten an Sigmar Kaiser
01:13:44haben wir entnommen, dass diese Vaterschaft
01:13:46ein wohlgehütetes Geheimnis ihrer Frau war.
01:13:48Ich bin nicht zeugungsfähig.
01:13:51Das war mein Geheimnis.
01:13:53Mein Junge kann also niemals von mir sein.
01:13:55Echt jetzt?
01:13:57Sie haben es die ganze Zeit gewusst,
01:13:59aber er hat nie ihrer Frau gesagt.
01:14:01Ich hatte eine perfekte Familie.
01:14:03Das habe ich mir immer gewünscht.
01:14:06Ich konnte mit dem Schönheitsfehler leben.
01:14:09Ob Sie das nun verstehen oder nicht?
01:14:12Ich kann das verstehen.
01:14:15Ja, kann doch nicht Schönheitsfehler sein.
01:14:17Mit dem Hausbau fing alles an.
01:14:20Immer nur das Geld im Blick.
01:14:22Nie das Leben.
01:14:23Verfluchter Scheiß.
01:14:32Warum sind Sie hier?
01:14:34Glauben Sie, ich hätte meine eigene Frau umgebracht?
01:14:37Und noch dazu am See.
01:14:39Na gut.
01:14:41Der Ort hatte nur noch wirklich Geschichte für Sie
01:14:43und Ihre Frau, nicht wahr?
01:14:45Da musste man doch erst mal drauf kommen.
01:14:47Das Foto trug meine Frau immer bei sich.
01:14:49Im Portemonnaie, das kann jeder gesehen haben.
01:14:50Das heißt, sie kann sich den Ort ihres Todes selber auswählen?
01:14:53Das verstehe ich überhaupt nicht.
01:15:01Herr Simmele könnte recht haben.
01:15:03Diese Kastanienallee am Decksteiner war ja,
01:15:05kennt in Köln fast jeder.
01:15:08Sie verdächtigen mich.
01:15:11Okay.
01:15:13Das ist gut.
01:15:16Das heißt ja,
01:15:17dann suchen Sie einen Mörder.
01:15:19Das heißt doch, Sie glauben auch nicht an Selbstmord?
01:15:22Wieso glauben Sie nicht an Selbstmord, Herr Lehmann?
01:15:25Ihre Frau hatte alles verloren, genauso wie Sie.
01:15:28Nur, dass sie es auch noch selber schuld war.
01:15:31Sie war eine Kämpferin.
01:15:33Und sie sagte, sie würde es wieder gut machen.
01:15:38Was denken Sie, hat Ihre Frau damit gemeint?
01:15:40Ich war betrunken.
01:15:43Ich war betrunken.
01:15:44Ich war betrunken.
01:15:47Ich hätte ihr zuhören müssen.
01:15:50Auf einmal war sie zuversichtlich.
01:15:53Also, gehen wir nochmal ganz klassisch an die Sache ran.
01:15:56Gut, klasse.
01:15:58Wer kann was vom Tod von Jutta Lehmann haben?
01:16:00Ja.
01:16:02Also, Jutta Lehmann parkt den Kamerablickwinkel so zu,
01:16:04dass der Mord an Sigmar Kalser nicht aufgezeichnet wird.
01:16:07Das kann Zufall sein.
01:16:09Ja, aber sie lügt, als ich sie frage, ob sie spielt.
01:16:12Na gut, sie ist süchtig.
01:16:14Das wäre mir auch unangenehm.
01:16:16Herr Simmel, aber was,
01:16:18wenn Jutta Lehmann doch Gehör gefunden hat bei Michi Kalser?
01:16:22Sie meinen, dass die beiden sich rächen wollen?
01:16:24Am Automaten-Burgul, an Kalser Senior?
01:16:28Und das Geld zurückholen,
01:16:30rechtzeitig bevor der Ehemann dahinter kommt.
01:16:32Die beiden als Komplizisten, das haut doch überhaupt gar nicht hin.
01:16:35Weil?
01:16:37Michi Kalser uns gerade erst von Jutta erzählt hat.
01:16:39Ich meine, dass sie mit dem Vorschlag zu ihm gegangen ist.
01:16:41Das ist richtig.
01:16:42Aber Mittäter machen sowas nicht.
01:16:44Mittäter, die ihre Komplizen hinhängen wollen, schon, Herr Simmel.
01:16:47Jutta Lehmann ist tot.
01:16:49Okay, aber Michi Kalser hat ein Alibi.
01:16:51Barbara Mühlchen.
01:16:53Vielleicht hat beteiligt.
01:16:55Das Ehepaar steht doch auch massiv in Geldschmiedigkeit.
01:16:57Herr Simmel?
01:16:59Wie stellen Sie sich das denn vor?
01:17:01Bei einer Besoldungsanpassung
01:17:03gibt es doch kein 14-tägiges Umtauschrecht.
01:17:05Was ist denn los?
01:17:07Jetzt tun Sie mal nicht so unschuldig, Frau Brandt.
01:17:09Wir wissen doch beide, woher der Wind weht.
01:17:10Ich will einfach kein Chef sein.
01:17:12Nur auf dem Papier.
01:17:14Auch da nicht.
01:17:16Alleine schon wegen der Prozession.
01:17:18Herr Simmel, Sie sind befordert, basta!
01:17:20Ich komme da in Teufels Küche.
01:17:22Ich kann doch jetzt nicht einfach Irrtum in Ihre Mappe stempeln.
01:17:24Herr Simmel, wir sollten doch mal mit Michi Kalser reden.
01:17:27Eine Aperkennung der Besoldungsstufe bedarf
01:17:29eines aktenkundigen Fehlverhaltens, einer Fehlleistung.
01:17:32Hören Sie?
01:17:34Gut, von mir aus.
01:17:36Nein, nicht von mir aus.
01:17:37Ich habe Ihnen ein Fleischbienchen in die Mappe gemalt.
01:17:40Herr Simmel!
01:17:42Und lassen Sie mich nicht andauernd hier so stehen!
01:17:51Michi Kalser ist nicht im Büro.
01:17:53Seine Assistentin weiß nicht, wo er steckt.
01:17:55Wir wissen es aber.
01:17:57Von wem?
01:17:59Von den Kollegen, die Lothar Emmerich überwachen.
01:18:08Verlieren wir erstmal ein paar Runden.
01:18:11Wenn wir sehen, dass es funktioniert.
01:18:19Okay.
01:18:21Erster Stick.
01:18:26Dann die Karte.
01:18:32Kleiner automatischer Upload.
01:18:34Warte ein paar Sekunden.
01:18:35Und los geht's.
01:18:59Wahnsinn!
01:19:02Ich ziehe den Stick wieder ab.
01:19:06Und siehe da, das Gerät kassiert wieder normal.
01:19:09Das ist der ganze Trick.
01:19:11Er wird keine Angst merken.
01:19:17Ohne die Karte aus der Firma deines Alten wäre es nicht gegangen.
01:19:20Das ist ein Bruderlich nicht, Herr Gestatt.
01:19:22Er weiß Bescheid. Er weiß, warum ich in der Firma war.
01:19:27Er verkauft. Es ist ihm scheißegal, was ich mache.
01:19:30Sag den Mühchens, sie sollen es nicht übertreiben.
01:19:32Legen die auf, legen wir auch auf.
01:19:35Geht klar.
01:19:39Wechselt das Casino häufig.
01:19:41Gewinnt nicht zu lange an eurem Ohr.
01:19:43Bitte, nehmt das ernst.
01:19:45Und das funktioniert?
01:19:47Ja, bei den Kaiserautomaten.
01:19:49Ihr gewinnt euer Geld zurück.
01:19:51Alles, was ihr je verloren habt.
01:19:53Danke, Michi. Das ist Wahnsinn.
01:19:56Sag mal, du vertraust mir wohl überhaupt nicht mehr, oder was?
01:19:59Ja, hab ich denn Grund?
01:20:00Deinen Tricks, das Bargeld, was du versteckst und verspielst.
01:20:03Hattest du schon vergessen?
01:20:05Ich danke euch für eure Hilfe.
01:20:07Du hast damals in der Klinik alles Menschenmögliche für Rosi versucht.
01:20:10Ich weiß das.
01:20:31Tut mir leid, Frau Mühchen.
01:20:33So wird das nicht.
01:20:45So, leckerer Kaffee.
01:20:55Ich will ja kein Spielverderber sein,
01:20:57aber sollten Sie die Herrschaften nicht reizend vernehmen?
01:21:00Das ist doch der Engländer.
01:21:02Da wird nicht viel anderes bei rauskommen.
01:21:04So viele Verdächtige und keiner davon ist hier im Nordhahn.
01:21:07Da haben Sie mir aber aus weniger schon mehr gezaubert, Frau Brand.
01:21:11Michi Kaiser.
01:21:13Wollte sich rächen,
01:21:15indem er wie Robin Hood die Gelder der Firma verteilt.
01:21:17Ja, aus den Kaiserautomaten.
01:21:19Aus dem Säcke seines Vaters.
01:21:21Ja, damit, oder?
01:21:23Ja, die Sachen hat Lothar Emmerich hergestellt.
01:21:25Er hätte auf diese Weise abkassiert.
01:21:27Und die Familie Mühchen kriegt ihr verspieltes Vermögen wieder.
01:21:30Klingt fast wie eine Geschichte mit Happy End.
01:21:33Nur leider strafbar.
01:21:35Ist doch noch gar nichts passiert, Herr Dr. Engler.
01:21:38Niemand hat sich bisher bereichert.
01:21:40Sie wollen denen das durchgehen lassen?
01:21:44Wir sind von der Mordkommission.
01:21:46Vielleicht haben Sie schon genug gelitten.
01:21:51Von mir aus.
01:21:53Danke.
01:21:55Sie sagen, keiner von denen hätte etwas von dem Mord der Automatenkönig Kaiser.
01:21:59Und auch niemand einen Grund, Jutta Lehmann umzubringen.
01:22:02Nein.
01:22:05Was ist mit dem Ehemann?
01:22:07Der ist völlig am Boden zerstört, ich glaube ihm.
01:22:10Ich glaube ihm,
01:22:12ließ sich nicht so gut in der Ermittlungsakte, Frau Brand.
01:22:15Sie sagen, der Tod von Jutta Lehmann war kein Selbstmord.
01:22:18Also, glauben Sie das oder wissen Sie das?
01:22:21Sie wurde vor ihrem Tod niedergeschlagen.
01:22:23Gut, und Sie sagen,
01:22:25Sigmar Kaiser und Jutta Lehmann gehören zusammen.
01:22:29Das habe ich zwar nicht gesagt, Herr Dr. Engler, aber...
01:22:33Sie haben recht.
01:22:40Toll.
01:22:42Das werde ich schon stehen gelassen, wenn ich recht habe.
01:22:47Ich habe keine Lust mehr.
01:22:52Ich auch nicht.
01:22:59Jonas, weißt du, ob die Mama das hier reingesteckt hat?
01:23:02Nein.
01:23:04Mein Bruder war nicht nur der bessere Sohn,
01:23:07er war auch ein großer Freund von mir.
01:23:09Aber jetzt ist er tot.
01:23:11Und ich habe ihn so im Griff.
01:23:13Ich glaube, der ist in der Behandlungsakte.
01:23:15Sie sind nicht im Gefängnis?
01:23:17Nein, sie sind nicht im Gefängnis.
01:23:19Sie sind auch nicht im Gefängnis.
01:23:21Also, Sie sind nicht im Gefängnis,
01:23:23sondern Sie sind nicht im Gefängnis?
01:23:25Nein, sie sind nicht im Gefängnis.
01:23:27Sie sind nicht im Gefängnis?
01:23:29Nein, sie sind nicht im Gefängnis.
01:23:30Mein Bruder war nicht nur der bessere Sohn.
01:23:33Er war geradezu ein Jünger, was das Geschäft meines Vaters angeht.
01:23:38Und er hat jetzt Ihre Unterschrift, sagen Sie.
01:23:41Er kann alles zu Geld machen.
01:23:43Mhm. Seine Uhr tickt.
01:23:46Die Firma geht in Bach runter.
01:23:48Mein Verdienst.
01:23:50Ihr Vater hätte das nicht gewollt, oder?
01:23:53Er hätte doch dem Verkauf niemals zugestimmt.
01:23:57Oliver.
01:23:59Mein Bruder soll meinen Vater umgebracht haben.
01:24:03Und es geht um Kohle?
01:24:05Immer der Spur des Geldes folgen. Das ist die Verbindung.
01:24:08Was?
01:24:10Zwischen Jutta Lehmann und Sigmar Kalser.
01:24:13Das Geheimnis um das Kind.
01:24:17Sigmar Kalser sperrt sich gegen den Verkauf.
01:24:20War Oliver Kalser da mit im Weg.
01:24:22Er hat sich sogar den richtigen Moment für den Mord ausgesucht.
01:24:25Und wer wäre er?
01:24:27Lothar Emmerich wurde entlassen.
01:24:30Oliver Kalser platziert die Beute bei Lothar Emmerich.
01:24:33Das ist der perfekte Sündenbock.
01:24:35Ja, aber das ist nicht das Einzige, das schief geht.
01:24:38Ein weiterer Erbe taucht auf. Der kleine Sohn von Jutta Lehmann.
01:24:41Ja, aber das passt ja gar nicht.
01:24:43Woher soll Oliver Kalser das wissen? Das war doch ein Geheimnis.
01:24:46Von Jutta Lehmann selbst. Sie war in höchster Not.
01:24:48Sie hat Oliver Kalser erpresst oder ihn um Geld gebeten.
01:24:51Sie haben die Textnachrichten an Sigmar Kalser doch gelesen.
01:24:54Dann kriegt sie einen auf den Dez. Ja.
01:24:56Und eine Überdosis.
01:25:00Du hast Jutta umgebracht, weil sie dich mit dem Kind erpresst hat.
01:25:04Ah!
01:25:06Ah!
01:25:08Ah!
01:25:10Ah!
01:25:12Ah!
01:25:14Ah!
01:25:16Oh Gott!
01:25:18Herr Lehmann! Himmel her Gott noch mal!
01:25:20Ich muss doch jetzt nicht das übliche Zeug reden.
01:25:22Sie wissen doch selber, dass Sie es nur noch schlimmer machen.
01:25:24Ja, was? Habe ich recht?
01:25:26Wir kümmern uns darum, ja? Denken Sie bitte an Ihren Sohn.
01:25:29Bitte legen Sie die Waffe weg.
01:25:31Die war in seinem Schreibtisch.
01:25:33Ja, legen Sie sie weg. Ich verspreche Ihnen...
01:25:35Sie kümmern sich? Ja!
01:25:37Und dann wird alles gut.
01:25:45Ah!
01:25:49Herr Lehmann, Waffe runter.
01:25:53Nehmen Sie die Waffe runter.
01:26:05Gar nichts wird gut.
01:26:07Er sieht mich nicht!
01:26:09Ah!
01:26:13Frau Brand! Frau Brand!
01:26:15Frau Brand! Geht's Ihnen gut?
01:26:17Geht's Ihnen gut?
01:26:19Oh Gott! Das sieht nach Streifschuss aus.
01:26:22Ist ja gut jetzt, Herr Lehmann.
01:26:24Ich muss ja nicht das übliche Zeug reden, oder?
01:26:26Wollen Sie sich hinsetzen? Sie sehen wirklich sehr blass aus.
01:26:52Oh Gott, oh Gott, auch das noch.
01:26:54Engler!
01:26:56Herr Simmel!
01:26:58Schusswaffengebrauch trotz kritischer Lage?
01:27:00Ich kann das erklären.
01:27:02Bagatelle, Dr. Engler. Und meine Schuld.
01:27:04Ich kann das erklären.
01:27:06Nein, nein.
01:27:08Das erklärt sich von ganz alleine.
01:27:10Das ist ja gerade das Schöne.
01:27:12Herr Simmel, Sie unterschreiben bitte den Verzicht auf Einlegung von Rechtsmitteln.
01:27:15Und das war's.
01:27:17Alle wieder zurück.
01:27:19Sie haben natürlich vollkommen recht.
01:27:21Eine Bagatelle, eine kleine.
01:27:23Aber dennoch eine Fehlleistung.
01:27:25Und die hat zur Folge...
01:27:27...eine Aberkennung meiner Besoldungsstufe?
01:27:29Ganz genau.
01:27:31Danach ist wieder alles wie vorher.
01:27:43Dieser Albtraum endlich ein Ende.
01:27:46Dieser Albtraum endlich ein Ende.
01:27:48Ich meine natürlich den Fall.
01:27:50Ja.
01:27:52So.
01:27:54Gute Besserung, Frau Brandt.
01:27:56Danke.
01:28:04Jetzt sind wir wieder richtige,
01:28:06richtige echte Kollegen, Frau Brandt.
01:28:08Nur wir beide.
01:28:15Untertitel der Amara.org-Community
01:28:45© Amara.org-Community