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Gastronomin Alexandra Psichos plauderte mit und über 40 Jahr Cafe Klim Bim, aber die Bedeutung der Wirtschaftkammer als Interessensvertretung und die WK Wahlen im März.

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Transkript
00:00Ja, wir sind hier im 21. Bezirk in Klimbim am Franz-Jonas-Platz.
00:05Mir gegenüber sitzt eine Unternehmerin, die dem Gas-Gewerbe verfallen ist. Kann man das so sagen?
00:11Absolut. Hallo.
00:13Hallo. Was machst du so im Gas-Gewerbe außer des Klimbim? Du machst ja einige andere Dinge auch noch.
00:19Ja, also ich hab halt immer auch lokale Kaffee mein Leben lang und mach auch Catering immer nebenbei.
00:26Also nebenbei ist gut.
00:28Also natürlich parallel meine ich. Und bin in der Wirtschaftskammer tätig.
00:33Auch für die Fachgruppe Gastronomie und Kaffeehäuser und Hotellerie.
00:37Und schreibe Sachverständigengutachten auch für die Gastronomie.
00:42Also alles rund um die Gastronomie.
00:45Wie war eigentlich dein Weg in die Gastronomie? Das ist ja nicht so, dass man jetzt sagt, ich mach jetzt einen Lokalaufenthalt.
00:50Nein, also meine Eltern haben schon vor 40 Jahren ein Kaffeehaus gehabt.
00:55Und ich hab Hotelfachschule gemacht. Hab dann ein paar Jahre bei Hilton gearbeitet.
00:59Und dann hat mich halt der elterliche Betrieb gerufen.
01:03Vor 30 Jahren bin ich dann hier hergekommen ins Klimbim, wo wir jetzt auch sitzen.
01:09Und hab dann hier übernommen.
01:12Und ja, hab das halt ausgebaut auch in mehreren Betrieben.
01:16Und ja, hat mir immer Spaß gemacht.
01:19Das heißt aber, du bist jetzt nicht nur, wie du schon gesagt hast, du machst ja auch Catering.
01:24Wobei Catering wahrscheinlich sogar noch eine größere Herausforderung ist, oder?
01:27Ja, auf jeden Fall. Weil Catering eigentlich, egal wo du hinkaterst oder zu welcher Veranstaltung.
01:34Es ist immer eine neue Situation.
01:37Also man muss halt sehr flexibel sein.
01:40Muss sich immer wieder auf neue Örtlichkeiten und Situationen anpassen können.
01:44Und einmal ist es vielleicht nur das kleine Catering ins Büro.
01:47Das andere Mal ist es ein Ball.
01:49Es sind immer andere Anforderungen sozusagen.
01:52Manchmal liefert man nur was hin und lässt es dort.
01:55Manchmal braucht man Personal.
01:57Je nachdem. Also man muss sehr flexibel sein.
01:59Und ich glaube, das bin ich. Und das macht mir auch Spaß.
02:03Schon mal bereut?
02:05Nein, nein. Also bereut hab ich es nie.
02:07Also natürlich hat es in den vergangenen Jahren viele Schwierigkeiten gegeben in der Gastro.
02:14Auch die kleine Zäsur war sicher.
02:17Die ganzen Lockdowns.
02:19Aber auch davor schon mit Nichtraucherschutzgesetz.
02:23Umbauen hin und her.
02:25Die Promille-Grenze hat sich gesenkt.
02:28Dadurch die Compliance-Regeln sind stärker oder strenger geworden.
02:34Das heißt, das hat uns natürlich auch viele getroffen.
02:38Dass die Leute sich nicht mehr Mittagessen gehen haben trauen oder sich gegenseitig einladen haben trauen usw.
02:44Also es ist schon einiges passiert.
02:46Auch vieles im Stillen.
02:48Also so Dinge wie Barrierefreiheit oder so.
02:51Was für viele auch in der Branche eine Herausforderung ist.
02:55Weil einfach die alten Gegebenheiten von baulichen Gegebenheiten manchmal das gar nicht hergeben.
03:02Aber ja, im Großen und Ganzen muss ich sagen, wir sind eine flexible Branche.
03:07Ich bin, glaube ich, ein sehr flexibler Mensch.
03:10Und ich bin eine Kämpferin, also geht es auch immer irgendwie weiter.
03:14Jetzt habe ich gehört, das Glim Beam hat ja jetzt ein Jubiläum.
03:18Ja genau, wir haben heuer im Herbst, im Oktober, am 15. Oktober genau, haben wir das 40-jährige Jubiläum bestehen.
03:25Ich habe schon letztes Jahr mein 30-jähriges Firmenjubiläum hier gefeiert.
03:29Also ich habe das damals von meinen Eltern übernommen im 10. Jahr.
03:34Und ja, das werden wir groß feiern im Herbst.
03:37Also da habe ich einiges vor.
03:39Da werden wir schon ein paar Tage feiern und nicht nur einen Tag.
03:42Und ja, meine Mitarbeiterinnen und ich befreien uns schon darauf.
03:46Jetzt ist aber so, kann man bei dir sagen, jetzt hast du noch immer nicht genug Arbeit,
03:49weil du bist ja auch in der Wirtschaftskammer tätig beim FSW.
03:52Ja genau, also ich bin seit 20 Jahren Funktionärin in der Wirtschaftskammer.
03:57Bin da in der Fachgruppe Kaffeehäuser und Gastronomie gewesen, als Ausschussmitglied.
04:02Bin die letzten Jahre Obmann-Stellvertreterin gewesen bei den Kaffeehäusern.
04:07Und bin jetzt für die kommende Wirtschaftskammerwahl, die ja jetzt im März stattfindet,
04:11Listenführerin bei der Hotellerie und auch bei der Gastronomie zweiter Stelle zu wählen.
04:17Und setze mich halt für alle Belange ein und versuche stetig, mühsam, aber doch mit langsamen Schritten,
04:26dass wir die Rahmenbedingungen immer wieder verbessern für die Kolleginnen und Kollegen.
04:31Warum sollte man als Unternehmer bei der Wirtschaftskammerwahl mitmachen?
04:37Erstens glaube ich generell, dass man sein Wahlrecht in Anspruch nehmen sollte, egal um welche Wahl es geht.
04:43Gerade die Wirtschaftskammerwahl ist eine unterprivilegierte Wahl.
04:47Also da gibt es eine sehr niedrige Wahlbeteiligung.
04:49Die letzte Wahlbeteiligung vor fünf Jahren war bei ca. 25 Prozent in Wien.
04:53Das ist sehr niedrig.
04:55Ich denke mir, wenn ich selbstständig bin und ein Gewerbe ausübe, egal jetzt welche Branche,
05:01dann soll ich auch von meinem Wahlrecht Gebrauch machen.
05:03Und gerade, denke ich mal, die Leute, die nicht zufrieden sind, sollten genau überlegen und sich anschauen,
05:08wer sind die wahlwerbenden Gruppen, welche Themen haben die wahlwerbenden Gruppen
05:13und sollen einfach ihr Wahlrecht in Anspruch nehmen.
05:16Weil ich glaube, dass das eine sehr wichtige Sache ist.
05:18Wir leben in einer Demokratie.
05:20Verändern kann man nur dann was, wenn man auch selber mithilft.
05:23Und in dem Fall bei einer Wahl, wenn ich wählen gehe, ist es eine Mithilfe,
05:26dass ich meine Stimme abgebe oder meine Meinung dazu abgebe.
05:30Und darum glaube ich, dass es sehr wichtig ist.
05:32Und man kann nur etwas verbessern, wenn man auch sozusagen die richtigen Leute sitzen hat, wo auch immer.
05:39Egal, ob es bei der Wirtschaftskammerwahl ist oder in einer Regierung oder wie auch immer.
05:43Darum glaube ich, dass es sehr wichtig ist.
05:45Wenn ich Unternehmer bin, wie komme ich dazu, dass ich mein Wahlrecht in Anspruch nehmen kann?
05:52Es gibt zwei Möglichkeiten.
05:55Es gibt 25 Wahllokale in Wien.
05:58Die Wirtschaftskammerwahl ist vom 11. bis 13. März.
06:01Die haben, glaube ich, von 8 Uhr in der Früh oder 9 Uhr in der Früh offen bis um 17 Uhr.
06:06Also man kann auch online schauen.
06:08In jedem Bezirk gibt es Wahllokale, mindestens ein bis zwei.
06:11Da kann man online schauen, wo ist mein nächstes Wahllokal und von wann bis wann hat es offen.
06:18Aber die bequemere Art und die auch die meisten Menschen in Anspruch nehmen oder die meisten Unternehmer in Anspruch nehmen, ist die Briefwahl.
06:26Das heißt, man stellt einen Wahlkartenantrag.
06:29Den Wahlkartenantrag kann man sich online, wenn man keinen bekommen hat.
06:33Also die meisten sind verschickt worden.
06:36Also ich glaube jeder, der ein Gewerbe hat, hat auch irgendwo mit der Post einen Wahlkartenantrag bekommen.
06:43Das heißt, man füllt diesen Wahlkartenantrag aus, unterschreibt ihn und schickt ihn zurück an die Wirtschaftskammer.
06:50Und alle, die sozusagen in der Wirtschaftskammer einlangen, jetzt bis Ende Februar, Stichtag kann ich da jetzt nicht genau auswendig sagen,
06:58aber auf jeden Fall bis Ende Februar, bekommen dann eine Briefwahlkarte.
07:03Das ist im Prinzip ein großes Kuvert einer vier.
07:06Da ist dann der Stimmzettel drinnen und ein kleines Kuvert.
07:10Und man füllt dann das aus, also man gibt dann seine Stimme ab, wie bei einer Bundespräsidentenweihe oder bei einer Gemeinderatsweihe oder was auch immer,
07:18gibt das ins kleine Kuvert und das kleine Kuvert kommt in ein großes Kuvert.
07:22Und das große Kuvert muss man zugeben und auf der Rückseite mit seiner persönlichen Unterschrift unterschreiben.
07:28Wichtig ist, dass es unterschrieben ist, sonst ist diese Stimme wertlos und ungültig.
07:32Das heißt, man braucht aber keine Angst haben, weil ja das innere Kuvert nicht kennzeichnet ist.
07:37Das heißt, es ist trotzdem anonym.
07:39Ja, es ist trotzdem anonym, weil die werden dann getrennt bei der Wahlkommission sozusagen.
07:45Und nur dieses kleine Kuvert mit dem Stimmzettel, wo weder ein Name drauf ist noch sonst irgendeine Identität,
07:51wird dann sozusagen in die Wahlwunde geschmissen.
07:55Und ich glaube, dass das eine sehr bequeme und gute Lösung ist.
07:59Und so wie ich es gerade gesagt habe, ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man das in Anspruch nimmt.
08:05Wir müssen einfach unsere Kolleginnen und Kollegen aufwecken und sagen, egal aus welcher Branche du bist,
08:11ob du Tischler bist, Gastronomen bist, was auch immer, bitte nimm von deinem Wahlrecht Gebrauch und wähle.
08:17Und das ist ja eh einfach.
08:19Den Stimmzettel kann man online machen oder per E-Mail und man kriegt es ins Haus geschickt.
08:25Also es ist nicht sehr kompliziert.
08:28Eine starke Interessensvertretung ist eine ganz wichtige Sache.
08:31Und umso stärker die Interessensvertretung ist, umso besser werden auch die Interessen der Branche vertreten.
08:36Absolut.
08:37Jetzt hat man dann mehrere wahlwerbende Parteien.
08:40Im günstigsten Fall würde man sich für den Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband entscheiden.
08:44Wenn du mich fragst, natürlich ja.
08:46Also wir sind auf der Liste 2.
08:49Es gibt in Wien 80 Fachgruppen.
08:52Und meistens stehen wir eben auf der Liste 2.
08:56Es gibt manchmal Fachgruppen, wo es gemeinsame Listen gibt.
08:59Aber man kann ja lesen und wenn SWV dabei steht, dann kann man seinen Kreuz machen.
09:04In der Gastronomie und in der Hotellerie ist es auf jeden Fall die Liste 2.
09:08Und man kann dann ganz unten auf diesem Wahlzettel, wie auch bei jedem anderen Stimmzettel, eine Vorzugsstimme eintragen.
09:15Und wenn man jemanden hat, egal ob es ich bin oder ein Kollege oder eine Kollegin,
09:21dann kann man dort den Namen von der Person eintragen und dann kann man dieser Person eine Vorzugsstimme geben.
09:27Das ist natürlich auch eine schöne Sache, da freuen wir uns auch alle.
09:30Also wie gesagt, auf jeden Fall, der Wahlmöglichkeit, der Wahlnachkommen.
09:38Es gibt Länder, da würden die Leute Freude haben, wenn sie wählen dürfen.
09:41Ganz klar.
09:42Da ist es nicht der Fall.
09:43Bei uns ist es die Möglichkeit und damit kann man sich dann auch irgendwo ein bisschen einbringen.
09:47Vergewissern, wem man wählen kann.
09:49Wie gesagt, wir haben es schon gesagt, im günstigen Fall der Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband.
09:55Wer noch mehr Informationen braucht, wo kann man sich zusätzlich informieren?
10:00Also man kann sich bei uns auf der Homepage vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband Wien
10:05und natürlich auf der Wirtschaftskammer Homepage informieren über die Wahl.
10:09Ich glaube, es gibt da jetzt auf Social Media überall das Thema Wirtschaftskammerwahlgespiel.
10:16Ich habe es auf Facebook gesehen, ich habe es auf Instagram gesehen.
10:19Also LinkedIn, ich glaube, man findet es überall.
10:22Wie gesagt, online ist es ganz leicht zu finden.
10:24Ja, und wie gesagt, Wahlrecht, Gebrauch nehmen.
10:28Es gibt, wie wir gesagt haben, es gibt viele Länder, wo es kein Wahlrecht gibt.
10:31Hier kann man es, man kann da irgendwo ein bisschen mitgestalten und wie gesagt, an der Wahl teilnehmen.
10:37Absolut, ja.
10:39Also ganz wichtig, jeder, der einen Gewerbeschein hat, jede, die einen Gewerbeschein hat,
10:45unbedingt wählen gehen und seinem Wahlrecht Gebrauch machen.
10:48Weil nur dann können wir die Rahmenbedingungen unserer Branchen ändern.
10:52Und ja, nur jammern allein nützt nichts.
10:55Ein Kreuzerl machen und seine Stimme abgeben, dann kann man etwas verändern.
11:00Wunderbar.
11:01Ich habe mich gefreut, mit dir plaudern zu dürfen.
11:03Ich danke dir.
11:04Wir freuen uns schon, wenn es euren 40er feiert.
11:07Ja, und ich hoffe, wir sehen uns dann.
11:08Unbedingt.
11:09Okay, danke schön.
11:10Das sage ich dir auch.

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