Kickl zu Van der Bellen: Ich will Kanzler werden

  • vor 11 Stunden
FPÖ-Chef Herbert Kickl hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Freitag in der Hofburg "aus erster Hand" wissen lassen, dass er die nächste Regierung als Bundeskanzler anführen will. "Es war ein atmosphärisch angenehmes und offenes Gespräch", erzählte Kickl am Samstag vor Journalisten. Im Zuge der Koalitionsfindung sei die Hand der FPÖ ausgestreckt, betonte er erneut. Fragen waren bei dem Pressestatement keine zugelassen. Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.

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Transcript
00:00Nach seinem Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach der Nationalratswahl
00:04hat FPÖ-Chef Herbert Kickl am Samstag bei einem Pressestatement davon berichtet.
00:09Es sei ein atmosphärisch angenehmes Gespräch gewesen, so Kickl, bei dem er Van der Bellen
00:14seinen Willen zum Regieren mitgeteilt habe.
00:17Ich habe dem Bundespräsidenten meine Interpretation des Wahlergebnisses gesagt.
00:22Die Kurzfassung lautet, es gibt nur einen großen Gewinner und nicht viele, wie manche
00:27versucht haben, den Eindruck zu erwecken, gerade auch in den letzten Tagen.
00:32Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich davon überzeugt bin, dass eine künftige Regierung stabil
00:38sein muss.
00:39Stabil angesichts der großen Aufgaben, die vor ihr liegen.
00:43Ich habe ihm gesagt, dass ich Stabilität dann als gegeben ansehe, wenn zwei Parteien
00:50mit einem deutlichen Mandatsüberhang eine solche Regierung bilden und wenn es eine größtmögliche
00:57Übereinstimmung in den verschiedenen Themenfeldern gibt.
01:00Ich habe ihm meine Einschätzung nicht verschwiegen, dass ich eine Koalition der Verlierer für
01:06ein ganz fatales Signal an die Wählerinnen und Wähler halte.
01:10Es wäre geradezu ein Schlag ins Gesicht des Souveräns.
01:14Und ich habe gesagt, dass es ganz wichtig und zentral sein wird, mit der Bildung der
01:20Regierung einen Beitrag dazu zu leisten, die Kluft zwischen Bevölkerung und Regierung
01:26kleiner zu machen und im besten Fall sie zu schließen, anstatt sie noch größer zu
01:31machen, als sie jetzt schon ist.
01:33Und ich habe in diesem Zusammenhang davon gesprochen, dass ich davon überzeugt bin,
01:38dass es notwendig ist, den einen oder anderen Spitzenvertreter anderer Parteien vor dem Hintergrund
01:44dieser grundsätzlichen Erkenntnis wachzurütteln, um ihnen das wieder zum Bewusstsein zu bringen.
01:51Und noch etwas war mir wichtig.
01:53Zum Ausdruck zu bringen, dass es keine Demokratie ohne Pluralismus gibt.
01:59Das ist ein Unding.
02:01Demokratie und Pluralismus bedingen einander und dass Brandmauern gegen demokratische Parteien
02:07in Wahrheit Gemäuer gegen die Demokratie selbst sind.
02:12Es war ein atmosphärisch angenehmes und offenes Gespräch und wir haben natürlich auch über
02:18die brennenden Probleme unserer Zeit, die ich vorher genannt habe, gesprochen und über
02:22unsere freiheitlichen Lösungsansätze auf Basis des von uns vorgelegten Programmes.
02:27Der Bundespräsident weiß jetzt auch aus erster Hand, dass wir als FPÖ die kommende
02:35Regierung anführen wollen.
02:36Mit mir als unserem freiheitlichen Spitzenkandidaten an der Spitze als Bundeskanzler.
02:42Er weiß es jetzt aus erster Hand.
02:45Im Zuge der Koalitionsfindung sei die Hand der FPÖ ausgestreckt, betonte Kickl erneut.
02:50Unsere Hand ist ausgestreckt.
02:53Ich habe das vor den Wahlen gesagt, ich habe das am Wahlabend gesagt, ich wiederhole es
02:58heute wieder und ich werde es auch in Zukunft tun.
03:01Wir suchen das Miteinander, um für die Bevölkerung das Bestmögliche in einer sehr schwierigen
03:08Situation zu erreichen, die nicht wir verursacht haben.
03:12Das ist ganz wichtig, das dazu zu sagen.
03:15Die Probleme, vor denen Österreich steht, sind riesengroß.
03:19Fragen waren bei dem Pressestatement keine zugelassen.

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