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Jägerinnen und Jäger kämpfen mit einem schlechten Image: Sie würden aus Mordlust töten. Dabei kümmern sie sich um die Natur und den Tierschutz.

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Transkript
00:00Könntet ihr ein Reh töten, um sein Fleisch zu essen?
00:12Ich liebe die Natur und deshalb bin ich Jägerin geworden.
00:20Das ist Janna Reis. Sie ist leidenschaftliche Jägerin.
00:25Ein Tier in der Wildnis erlegen?
00:30Oder aus der Massentierhaltung ins Schlachthaus schicken?
00:34Macht es einen Unterschied, wo unser Fleisch herkommt?
00:37Die Menschen haben ein ganz tief liegendes Bedürfnis zu wissen, wo kommt ihr Essen her.
00:43Und da ist Jagd natürlich der unmittelbarste Ansatzpunkt, um Fleisch auf den eigenen Tisch zu bekommen.
00:50In Deutschland boomt die Jagd. Auch immer mehr Frauen greifen zum Gewehr. Wie Janna Reis.
00:57In den deutschen Jagdschulen sind derzeit rund ein Viertel der teilnehmenden Frauen.
01:05Sechs Uhr morgens. Janna ist auf dem Weg zur Jagd.
01:09Wir haben hier im Revier hauptsächlich Rehwild. Das heißt, wir gehen heute auf weibliches Rehwild.
01:15Heißt dann entweder Muttertier, Schmalreh oder Kirsch.
01:19Ihr Revier liegt in Rheinhessen, einer Weinregion südwestlich von Frankfurt am Main.
01:23Janna ist einer von mehr als 400.000 Menschen in Deutschland, die eine Jagderlaubnis besitzen.
01:29Seit 2017 kommen im Schnitt jährlich fast 5.000 dazu.
01:34Wir sind in einer immer verfügbaren, schnelleren Welt und alles ist Schlag auf Schlag.
01:40Und beim Jagen gibt man das ja so ein bisschen aus der Hand und sitzt dann halt da und muss gucken, was passiert.
01:46Und ich glaube, das macht den Reiz für viele Leute auch aus, dass man sich so wieder zurück zur Natur besinnt und wieder mit der Natur verbindet.
01:53Zusammen mit Dackeldame Henriette hält sie Ausschau nach Beute.
01:57In Deutschland werden am häufigsten Rehwild, Wildschweine und Füchse gejagt.
02:02Und es ist gesetzlich geregelt, wann welche Tierarten in welcher Menge erlegt werden sollen.
02:07Heute, wie an vielen anderen Tagen auch, geht Janna aber leer aus.
02:12Ich gehe jagen mit einem Grund. Das heißt, ich mache das ja nicht aus Spaß oder sowas, sondern ich mache es, weil es einen Sinn hat.
02:18Also das mit den Gefühlen hat sich bis heute nicht geändert.
02:20Also wenn ich irgendwie schon 20 Mal auf dem Hochsitz war und dann das Reh quasi beim Namen kenne, dann wird das sehr, sehr schwierig.
02:26Und dann sage ich, das soll vielleicht doch jemand anders erlegen.
02:29Weil wenn ich die Tiere zu gut kenne, dann habe ich dann doch irgendwie eine Beziehung und dann kann ich es auch nicht mehr.
02:33Ist Jagen denn überhaupt noch zeitgemäß?
02:37Jagd hat unsere Landschaft geprägt seit Tausenden von Jahren.
02:42Hier in Mitteleuropa sicherlich seit sechs bis zehntausend Jahren.
02:45Das hat immer Einfluss auf Wildtierpopulationen gehabt.
02:49Jäger haben oft ein Imageproblem, weil sie Tiere töten.
02:54Heute verstehen sich viele Jägerinnen und Jäger vor allem als Naturschützer.
03:01Jagd, wenn sie handwerklich gut durchgeführt wird und so durchgeführt wird, dass andere Tierarten, die nicht bejagt werden, nicht gestört werden,
03:09dann ist sie tatsächlich ein legitimes Mittel auch der Nahrungsmittelproduktion.
03:12Und sie hat eine wichtige Funktion im Rahmen des Wildtiermanagements, des Ausgleichs zwischen menschlichen Interessen und den Interessen der Tiere.
03:21Schana ist im Hauptberuf Winzerin. In vierter Generation kümmert sie sich um das Weingut der Familie.
03:27Gibt es zu viele Rehe in der Region, bedrohen sie die Traubenernte.
03:34Die Rehe fressen besonders gerne die Knospen im Frühjahr in den Weinbergen.
03:38Und das Problem ist, in den Knospen ist schon die Anlage für die Traube.
03:42Wenn die Knospe weg ist, gibt es am Ende des Jahres keine Traube und deshalb müssen die Rehe leider erlegt werden.
03:50Das erlegte Wild muss möglichst schnell und sorgfältig zerlegt werden, sodass aus dem Reh essbares Wildfleisch wird.
03:58Für Schana eine Art, dem Tier Respekt zu erweisen.
04:01Was mir sehr, sehr wichtig ist, ist, dass der Schuss, den ich antrage, dass der idealerweise direkt tödlich ist.
04:08Das heißt, ich möchte dem Tier jegliches Leid ersparen, ich möchte dem Schmerzen ersparen, ich möchte, dass es direkt tot ist.
04:17Für Schana sind Jagd und Tierliebe kein Gegensatz.
04:30Untertitel der Amara.org-Community

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