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Transkript
00:00Nürburgring, wer wird Champion im D1 Supertourenwagen Cup 1995?
00:05Jetzt schon volle Tribünen, tausende von Zuschauern hier auf der Kurzanbindung des Rings
00:10wollen sich diesen Krimi nicht entgehen lassen, denn spannender kann eine Rennserie nicht beendet werden.
00:15Herzlich Willkommen, liebe Motorsportfans, zum Saisonfinale hier auf dem Nürburgring.
00:20Insgesamt sechs Fahrer haben noch Chancen auf den Titel, hier allen voran Frank Bieler, der Tabellenführer bei Audi
00:27und Joachim Winkelhock, knapp dahinter der BMW-Pilot.
00:30Eins steht fest, der Titel geht also an Audi und BMW und noch eins steht fest,
00:34Sie zu Hause können hier diesen brandneuen Nissan Primera gewinnen, wenn Sie heute zusehen.
00:39Weitere Infos zum Gewinnspiel im Laufe dieser Sendung.
00:42Ich glaube, es erwartet uns ein Saisonfinale voller Emotionen.
00:46Erstens, weil man die Spannung förmlich spürt hier im Fahrerlager zwischen Audi und BMW
00:51und zweitens, weil durch den Tod des Engländers Keith O'Doher in Berlin dieses Finale eine ganz besondere Bedeutung gewonnen hat.
00:58Alle Piloten hier fahren für Keith, hier noch einmal die tragischen Ereignisse auf der Avus.
01:05Überschattet wurde das Rennen auf der Berliner Avus durch den Unfall von Keith O'Doher.
01:09In der 23. Runde des Rennens brach der Nissan des Briten aus bisher nicht geklärten Gründen vor der Nordkurve aus,
01:15prallte in die Betonumrandung und wurde auf die Strecke zurückgeschleudert.
01:19Heger, Stuck und Burgstaller kamen noch am Wrack vorbei.
01:28Frank Bieler dagegen raste ohne Ausweichmöglichkeit mit nahezu 200 kmh O'Doher in die Seite seines Primärers.
01:36Keith O'Doher erlitt bei diesem Aufprall schwere Verletzungen.
01:39Er erlag in der folgenden Nacht in einem Berliner Krankenhaus einer Gehirnblutung.
01:43Sein Unfallwagen wurde von der Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
01:46Tragisches Ende eines Tages, der für Nissan so brillant angefangen hatte.
01:50Für den Sprint holte Keith O'Doher zum ersten Mal im STW Cup eine Full Position.
01:54Beim Start verlor er zwar die Führung vor der Spitzkehre an Joachim Winkelhock,
01:58doch der Brite biss sich am Heck des BMW-Fahrers fest.
02:02In der vierten Runde war es dann soweit.
02:04O'Doher bremste sich mit einem fantastischen Manöver an Winkelhock vorbei,
02:08ging damit in Führung und ließ sich bis zum Ziel nicht mehr überraschen.
02:13Keith O'Doher war in der vierten Runde am Ende des Rennens.
02:16Seine Führung war aber nicht zu Ende.
02:19Der erste Sieg für Nissan, und das mit einem 94er Auto, das bereits aussortiert war,
02:23nach O'Dohers Crash am Salzburgring reaktiviert werden musste.
02:26Auf den Plätzen hinter O'Doher, Winkelhock, Cox, Burgstaller und Asch.
02:30Der große Titelanwärter Bieler kam erst als siebter zur Zielflagge.
02:34Im Rennen über 100 Kilometer erwies sich Winkelhock wie schon im Sprint als Superstarter.
02:38Polemanns-Fahrer, der sich in der zweiten Runde an O'Doher konzentriert hatte,
02:42schlug nach hinten und schlug nach vorne.
02:44Über 100 Kilometer erwies sich Winkelhock wie schon im Sprint als Superstarter.
02:48Polemann O'Doher verlor wieder einige Plätze bis zur Südkehre.
02:53An der heikelsten Stelle der Strecke kam das, was alle im Vorfeld schon befürchtet hatten.
02:57Ein Stau, durch verkeilte Fahrzeuge verursacht, mit geringen Blechschäden.
03:03Der Rennleiter reagierte übernervös, ließ die roten Flaggen schwenken.
03:07Rennabbruch.
03:10Beim Restart war Winkelhock erneut der Schnellste, eilte dem Feld voran.
03:15Dahinter Teamkollege Peter Cox, Altbeetheger und O'Doher kam als Fünfter durch die Spitzkehre.
03:21Aggressiv wie immer, motiviert durch seinen Sieg, im Sprint kämpfte sich O'Doher bis auf Rang 3 vor.
03:31Ein fantastisches Rennen des Briten bis zur Runde 23.
03:36Es folgte der grausame Unfall, der einen traurigen Schlusspunkt unter dem siebten Lauf zum diesjährigen STW Cup gesetzt hat.
03:47Die Box von Keith O'Doher bleibt leer hier auf dem Nürburgring.
03:50Trotzdem haben Fans und Teammitglieder Blumen niedergelegt, Kerzen aufgestellt,
03:55im Gedenken an diesen Mann, den viele vielleicht nicht so gut kennen,
03:59weil er das erste Mal hier im Supertouren-Rangcup am Start war in diesem Jahr.
04:04Deshalb wollen wir Ihnen noch mal ein paar Bilder-Stationen seiner Karriere zeigen.
04:11Keith O'Doher, ein Brite, durch und durch, zurückhaltend, immer freundlich, ausgestattet mit einem trockenen Humor.
04:17Ein Mann, der nichts von der großen Show hielt, der sich stets korrekt und fair verhielt.
04:21Beliebt war der gelernte Ingenieur nicht nur bei uns Journalisten.
04:24Die Fans begeisterten sich an seiner aggressiven, auf Sieg ausgerichteten Fahrweise,
04:29wie hier in der britischen Tourenwagenmeisterschaft 1993.
04:33Dort war er seit 1991 an den Start gegangen.
04:35Und dort feierte O'Doher auch seinen größten Erfolg.
04:38Vor 100.000 Zuschauern gewann er den Lauf im Rahmen des Grand Prix von England.
04:421994 war der hochaufgeschossene Schlags ohne Eigenverschulden immer wieder in Unfälle verwickelt,
04:48konnte deshalb sein riesiges Talent nicht richtig ausschöpfen.
04:52Keith O'Doher wagte zu Beginn dieses Jahres den Sprung von der Insel in die deutsche Supertourenwagenmeisterschaft,
04:57um sich mit den Besten der Besten zu messen.
05:00Den Respekt der Kollegen erkämpfte er sich in seinem blauen Nissan Primera auf Anhieb,
05:04denn bis zu seinem Ausfall am Salzburgring kam der 33-Jährige stets in die Punkteränge.
05:12Mit Keith O'Doher hat der Motorsport nicht nur einen Topfahrer,
05:15sondern auch einen herausragenden Menschen verloren.
05:25Der Tod von Keith O'Doher auf der Amus war ein Schock für alle Teams.
05:28In diesen zwei Wochen wurde also fieberhaft gearbeitet bei fast allen Marken,
05:31um die Sicherheit in den Tourenwagen zu verbessern.
05:33Beim Honda-Team, beim Linder-Team hat man sich eine Lösung ausgedacht, die wollen wir Ihnen mal vorstellen.
05:43Nach den Vorkommnissen in Berlin auf der Amus hat man sich bei Honda entschlossen,
05:47noch mehr für die Sicherheit zu tun an unserem Honda Accord.
05:50Es gibt also mittlerweile einen anderen Fahrersitz, der ähnlich aussieht wie ein Ohrensessel,
05:56sodass also der Kopf bei einem Aufprall nicht sehr weit nach links oder rechts fliegen kann.
06:00Es gibt eine zusätzliche Polsterung an dem Überrollkäfig und eine ganz wichtige Neuerung,
06:05es gibt einen Flankenschutz, der ähnlich wie das Material, das man in der Formel 1 verwendet, auch hier Verwendung findet.
06:11Dieses Material kann nicht splittern und es verhindert auch,
06:14dass Materialien bei einem Zusammenstoß beispielsweise dort durchdringen können.
06:19Das heißt also, bei einer Aufprallgeschwindigkeit um 100 oder 120 Stundenkilometern
06:24hat der Fahrer jetzt hier in diesem Honda Accord auch bei einem seitlichen Unfall
06:27wesentlich höhere Chancen ohne Verletzung oder zumindest mit geringeren Verletzungen davon zu kommen.
06:35Ja, die Startgasse hier füllt sich allmählich, es geht dem Start entgegen hier zum Sprint.
06:39Hier zwei Namen, Hauser und Peter, das sind die Topstars hier bei den Privaten, das wird auch ein heißes Duell geben.
06:45Was sich sonst noch getan hat hier in den letzten beiden Wochen zwischen Berlin und Nürburgring, haben wir auch nochmal zusammengestellt.
06:54Im Gedenken an Keith O'Doher ist die gesamte Nissan-Mannschaft zwar am Nürburgring anwesend,
06:58die Autos bleiben aber in der Box, da O'Doher noch nicht beerdigt ist.
07:01Nissan-Sportchef Hunt Young sieht dies als Solidaritätsgeste gegenüber dem D1 STW Cup.
07:15Marco Werner ist zurück im D1 Supertourenwagen Cup.
07:20Werner ersetzt im Augsburger Holsterteam Rüdiger Julius.
07:23Bereits im letzten Jahr war Marco Werner durch beherzte Rennen im klar unterlegenen Lauderbach Opel Kadett aufgefallen.
07:31Im BMW will Werner sich jetzt für höhere Aufgaben empfehlen.
07:43Schon in Berlin verstärkten Dino Capello und Emanuele Pirodi die Rennen.
07:47Jetzt sogar mit den Titeln des italienischen Vizemeisters und Meisters dekoriert.
07:51Italo-Champion Piro ist gar so gut drauf, dass er mit Trainingsbestzeit von der Pole Position startet.
08:06Steve Sopa, der Wanderer bei BMW.
08:09In Berlin war Sopa fürs Isar-Team unterwegs.
08:13Am Nürburgring startet er, wie in der japanischen Meisterschaft, fürs angestammte Schnitzer-Team.
08:25Völlig neu aufgebaute Autos für die Audi-Titelaspiranten Frank Bieler und Hans-Joachim Stuck.
08:30Beide hatten ihre bisherigen Fahrzeuge auf der Berliner ABU so nachhaltig zerstört,
08:34dass man im Hause Audi zum Titelfinale kein Risiko mehr eingehen wollte.
08:43Rüdiger Neu im Renault Clio Cup für die Michael-Stich-Stiftung Zukunften AIDS-Kranker-Kinder unterwegs.
08:48Jetzt hat SDW-Kapstar Hans-Joachim Stuck die Patenschaft für diese beispielhafte Aktion übernommen.
08:54Gespendet werden kann jederzeit im Fahrerlager.
09:00Auf der Pole Position ein alter Bekannter, Emanuele Piro, der Italiener-Ambassador.
09:05Er hat die Rennfahrer-Familie in Berlin mitgebracht.
09:08Auf der Pole Position ein alter Bekannter, Emanuele Piro, der Italiener.
09:12Ein Mann aus Rom, super schnell.
09:14Er steht schon fest als italienischer Tourenwagenmeister.
09:17Und er wurde hier engagiert, um seine Audi-Kollegen ganz nach vorne zu bringen.
09:21Wir haben seine Karriere mal ein bisschen zusammengestellt.
09:23Er war der Sieger beim 24-Stunden-Rennen von Daytona 1981.
09:28Dann hat er zweimal gepunktet bei der Formel 1.
09:31Einmal 89, einmal 91 in Australien und Monte Carlo.
09:351994 und 1995 war Emanuele Piro hier wieder heiß umringt.
09:41Italienischer Tourenwagenmeister, dort ist er unheimlich bekannt.
09:44Hinter ihm, wir wollen mal hintergehen zu Frank Bieler.
09:47Er ist ein Mann, der hier unter extremen Druck steht.
09:51Der Unfall in Berlin auf der Avust, der hat ihm mächtig zugesetzt.
09:55Nicht nur mental, sondern auch körperlich.
09:58Wir haben es gemeldet, er hat sich die Rippen gebrochen.
10:00Zwei Stück, das schmerzt in jeder Kurve.
10:03Er hat sich an der Leber verletzt.
10:05Trotzdem hat er beim 1. und 2. Zeittraining eine Top-Leistung gezeigt.
10:09Frank, wie schläft man denn vor einem solchen Rennen?
10:13Es ist sicherlich eines der härtesten Rennen,
10:16was ich bisher bestritten habe, aus den verschiedensten Gründen.
10:20Ich habe den Jockel gefragt, wie er letzte Nacht geschlafen hat.
10:24Er sagte, nicht gut.
10:26Mir ging es ähnlich.
10:28Man ist ab und zu mal aufgewacht.
10:31Es kommt vor, wenn es um eine Meisterschaft geht.
10:34Ihr steht beide unter extremem Druck.
10:36Zwei Konzerne stehen hinter euch.
10:38Verlangen das Beste.
10:40Leidet da die Freundschaft drunter?
10:42Ihr kennt euch schon lange.
10:44Überhaupt nicht.
10:46Ich verstehe mich sehr gut mit dem Jockel.
10:48Wir haben eben noch gesagt,
10:50es ist schade, dass wir nicht mal was zusammen machen können.
10:54Aber Jockel ist einer der Rennfahrer,
10:56die mir am allerliebsten sind.
10:58Ein sehr guter Typ.
11:00Das ist unsere Freundschaft.
11:02Wenn man davon sprechen kann.
11:04Aber das Verhältnis zu ihm leidet darunter nicht.
11:07Wenn die Startampel auf grün springt, fällt da nicht alles ab?
11:11Wird man nicht alles einsetzen?
11:13Vielleicht mal ein bisschen rempeln, drücken,
11:16ein bisschen anstoßen von hinten?
11:18Grundsätzlich versucht man, das nicht zu machen.
11:21Es kommt immer wieder vor.
11:23Im letzten Jahr beim Weltcup ist mir der Jockel hinten reingefahren.
11:28Ich hatte ein paar böse Worte.
11:30Aber dann war die Sache auch wieder vergessen.
11:33Aber normalerweise ist gerade der Jockel jemand,
11:36mit dem man sehr fair fahren und kämpfen kann.
11:39Wir werden mal fragen, wie es dem Jockel geht.
11:42Er steht ein bisschen dahinter,
11:44hat vielleicht ein bisschen schlechtere Ausgangspositionen.
11:47Aber auch Joachim Winkelhock ist ein Mann, den wir kennen.
11:50Er kann sich nach vorne kämpfen.
11:52Er ist ein erfahrener Mann aus der britischen Tourenwagenmeisterschaft.
11:57Auch er steht unter extremem Druck.
11:59Denn er hat unheimlich gute Chancen.
12:01Von Anbeginn der Saison
12:03hatte er einen blöden Unfall mit Hans-Joachim Stuck,
12:06in den er verwickelt wurde.
12:08Das war ein Zeltweg auf dem Österreichring.
12:11Da hat er die Punkte verspielt.
12:13Momentan ist er nicht in seinem Auto.
12:15Wir schauen mal, ob er vielleicht noch eine Zigarette verdrückt hat.
12:19Da geht er normalerweise immer ein bisschen weg.
12:22War es eine Zigarette?
12:25Was soll ich sagen?
12:27Ich bin nervös wie ein kleines Kind.
12:30Ich explodiere fast.
12:32Ich hoffe, dass ich nach dem Rennen genauso explodieren kann,
12:36dass das Ganze erfolgreich wird.
12:38Aber ich glaube, es wird eine sehr interessante Sache.
12:41Ich hoffe, dass alles mit fairen Sachen abgeht.
12:44Wenn es der Fall sein sollte,
12:46dann hat er es verdient.
12:48Frank hat schon gesagt,
12:50ihr habt euch heute Morgen unterhalten.
12:52Die Frage auch an Sie.
12:54Wenn die Ampel auf grün geht, vergisst man das?
12:57Versucht man, alles zu riskieren, um nach vorne zu kommen?
13:01Jetzt geht es um alles.
13:03Dann wird man sicher irgendwo ein Risiko eingehen,
13:06wo man im Normalfall nicht eingehen würde.
13:09Aber wie gesagt, wir haben uns vorher unterhalten.
13:12Heute werden wir sagen,
13:14ich würde lieber mit Frank zusammen fahren,
13:17im gleichen Auto oder im gleichen Team.
13:20Das wollen wir gar nicht anders.
13:22Wir müssen schauen, wie es geht.
13:24Ich bin gestern Abend an der Schnitzerbox vorbeimarschiert.
13:27Da war es schon weit nach Mitternacht.
13:29Alles hell erleuchtet.
13:31Das halbe Auto wurde noch einmal auseinandergenommen.
13:34Mit welchen Tricks versucht man das Auto schneller zu machen?
13:37Sofort kann man das Auto nicht schneller machen.
13:40Es wird von hinten bis vorne alles durchgecheckt.
13:43Nach einer halben Stunde wird nachgeschaut,
13:46ob alles richtig erledigt ist.
13:49Ich bin sehr nervös.
13:51Ich weiß nicht, wo die Möglichkeit aus dem Weg geht.
13:54Die Nervosität merkt man ihm nicht an.
13:56Er steht relaxt.
13:58Wir sind gleich zurück mit dem Start zum Sprint.
14:01Dann wird es ernst.
14:11Herzlich willkommen zurück auf dem Nürburgring.
14:14Es wird bestimmt ein spannendes Finale.
14:17Aber auch ein ernstes Finale.
14:19Denn die Piloten haben einen ihrer Kollegen verloren.
14:22Hier stehen links Ivan Capelli, rechts Sascha Maaßen.
14:25Die Teamkollegen von Keith O'Don.
14:27Es geht nicht los mit dem Sprint,
14:29bevor man dem sympathischen Engländer
14:31nicht das richtige Gedenken entgegenbringt.
14:33Deshalb haben sich die Veranstalter entschlossen,
14:36eine Schweigeminute abzuhalten.
14:47Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
15:17Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
15:47Ein ernster Moment für alle 30 Piloten hier im D1-Supertourenwagen.
15:50Sie sind wieder eingestiegen in ihre Autos.
15:52Alles klar jetzt für den Sprint.
15:54Es geht los.
15:56Es geht los.
15:58Es geht los.
16:00Es geht los.
16:02Es geht los.
16:04Es geht los.
16:06Es geht los.
16:08Es geht los.
16:10Es geht los.
16:12Es geht los.
16:14Es geht los.
16:16Es geht los.
16:18Es geht los.
16:20Es geht los.
16:22Es geht los.
16:28Jetzt ein bisschen in der Mitte von allen.
16:34Der Wind 50 km.
16:37Aber die Regenreifen sind bereit.
16:39Wie läuft das Rennen ab?
16:41Welche Farben?
16:43Unser Kommentator sagt das jetzt.
16:46bestimmte Bewandtnis, denn vor 14 Tagen auf der Berliner AWO Star setzte Audi quasi seinem
16:52Piloten Tarnkappen auf, da fuhren nämlich die Herrn Frank Bieler, Emanuele Piero und
16:56Co. mit anderen Spiegelfarben als gewohnt.
17:00Der Grund, man hatte Angst, dass Frank Bieler oder auch die anderen Titelkandidaten in Kollisionen
17:05absichtlich oder auch unabsichtlich verwickelt wurden.
17:07Hier auf dem Nürburgring ist wieder alles beim Alten, alle Fahrzeuge mit ihren gewohnten
17:11Außenspiegelfarben, sowohl bei BMW wie auch bei Audi, das wurde uns vor dem Start zum
17:16Sprint bestätigt und das haben wir auch gemerkt, als wir den Blick in die Startausstellung
17:20gerichtet haben.
17:21Viele, viele Zuschauer wollen dieses Finale, dieses Superfinale im D1 Supertourenwagen Cup
17:26miterleben.
17:2743.000 Zuschauer auf den Tribünen und das trotz dieses sehr, sehr kalten Wetters, das
17:32uns hier auf dem Nürburgring entfangen hat.
17:34Rauchbomben werden hier gestartet, der Titelkampf zwischen Audi und BMW hat natürlich viele
17:39Fans hier in die Eifel gelockt.
17:41Hier wird die kleine Strecke gefahren, nur drei Kilometer lang und wir zeigen Ihnen jetzt
17:45bereits die Startausstellung.
17:46In der ersten Reihe zwei Audi A4, das für viele eine kleine Überraschung.
17:50Emanuele Piero auf der Vollposition, daneben Frank Biela.
17:53In Reihe zwei Joachim Winkelhoff, das beste Pferd im Stall, in Lager vom BMW, da hat sich
17:59gerade einer gedreht in der Einführungsrunde am BMW, das fängt ja schon früh an.
18:03Daneben Alfred Heger im dritten Audi A4, Steve Soper in der dritten Reihe neben Klaus Nitzwitz.
18:10Es hat sich einer der Werks-BMW bereits in der Einführungsrunde gedreht, das ist von
18:14hier nicht genau zu erkennen, wer das war, es könnte Jörg Müller gewesen sein.
18:17Jawohl, ich glaube, es war Jörg Müller, Peter Cox und Hans-Joachim Stuck in der vierten
18:22Startreihe.
18:23Reihe fünf, Alexander Burgstahler und Tamara Vidali, die schnellste Frau im Feld.
18:28Die sechste Reihe mit Roberto Ravaglia und Roland Asch, der hier am Nürburgring den
18:34Sprint gewonnen hat vor einigen Wochen.
18:36Rinaldo Capelli und Armin Hane in Reihe sieben, Philipp Peter als bester Privatier in Reihe
18:41acht neben Jonny Hauser, die beiden kämpfen heute um die Privatfahrerwertung.
18:46Jörg Müller und Thierry Butzen in Reihe neun, Enrico Bertaccia und Chris Nissen in der stehenden
18:51Startreihe.
18:52Reihe elf mit Marco Werner und Marc Gindorf, Reihe zwölf, Alex G. und Josef Wensch, die
19:01dreizehnte Reihe, Riccardo Patrese und Claudia Hürtgen und schließlich die vierzehnte Reihe
19:06mit zwei privaten BMW, Patrick Ullrich und Michael Heigert.
19:10Dieser Dreher hier in der Einführungsrunde, der hat unterstrichen, wie diese Ausgangslage
19:14aussieht auf dem Nürburgring.
19:15Die Nerven sind bis zum Zerreißen gespannt, denn es geht um sehr, sehr viel für die Fahrer.
19:20Wir haben es vorhin gesagt in den Interviews mit Frank Bieler und Jocke Winkelhock.
19:24BMW und Audi kämpfen heute um den Titel.
19:27Beide Werke möchten, müssen quasi diesen Titel nach Hause holen.
19:31Im letzten Jahr hatten wir eine ähnliche Konstellation der Feuerlau Audi im allerletzten
19:35Moment den Kampf um den Titel.
19:37Damals war Frank Bieler der Verlierer im Duell gegen Gianni Cicotto.
19:41Heute möchte Frank Bieler das wieder gut machen, nachdem es im letzten Jahr nicht geklappt
19:46hat, jener Fahrer, der schon die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft einmal gewinnen konnte.
19:51Die Zuschauer haben sich teilweise von den Plätzen erhoben, denn die Fahrzeuge stehen
19:55bereits in der Startaufstellung.
19:56Und wenn Sie den D1 Supertourenwagen Cup in diesem Jahr öfter bei uns verfolgt haben,
20:00dann wissen Sie es längst.
20:01Es wird stehend gestartet, wie in der Formel 1.
20:03Und der Start, der wird extrem wichtig sein heute, denn es wird mit Sicherheit taktische
20:08Spielereien geben, sowohl bei Audi wie auch bei BMW.
20:11Je drei Fahrer von Audi und BMW haben noch Titelchancen.
20:15Die Distanz jetzt im Sprint hier eingeblendet, 20 Runden.
20:19Später im Rennen über 100 Kilometer sind das 33 Runden.
20:23Es ist ganz klar, Frank Bieler bei Audi und Jockel Winklock bei BMW, das sind die Titelfavoriten
20:28in den einzelnen Häusern.
20:30Alle anderen Fahrer müssen sich zunächst einmal unterordnen, aber sowohl bei Audi wie
20:34auch bei BMW gibt es Notpläne, zugunsten zum Beispiel von Hans-Joachim Stuck bei Audi
20:38oder Peter Cox bei BMW.
20:42Es ist kalt hier am Nürburgring und deswegen ist es unheimlich schwierig, die Reifen auf
20:45Temperatur zu bringen.
20:46Das betrifft vor allem die Fahrer von BMW mit ihren heckgetriebenen Fahrzeugen, die Michelin
20:51und Renault, die bisher sehr gut funktioniert haben, hatten da etwas Mühe.
20:55Rotlicht bereits geschaltet, grünes Licht und schlecht gestartet ist Frank Bieler.
20:59Gut weggekommen ist Jockel Winklock, der gleich neben Alfred Heger liegt und Emanuel Piro
21:05auf der Position Nummer 1.
21:06Winklock wird ja bereits etwas angeschoben von Heger, die berühren sich schon, er geht
21:09schon los.
21:10Da fliegen schon die ersten Fetzen und es ist genau das passiert, was wir nicht erhofft
21:14haben.
21:15Da wird ganz brutal gefahren zwischen Alfred Heger und Jockel Winklock und der Alfred Heger
21:19ist in diesem Fall der Leidtragende.
21:21Der war da offensichtlich angesetzt auf Jockel Winklock und Frank Bieler ist weit zurückgefallen
21:25in dieser Startrunde.
21:26Piro vorne, dann Winklock, der trotz dieser Rempelei mit Alfred Heger sich durchgesetzt
21:32hat, diese haarige Situation überstanden hat und nun auf der zweiten Position fährt
21:36hinter ihm Emanuel Piro.
21:38Also das war nicht sehr fair, was da passierte zwischen Alfred Heger und Jockel Winklock
21:42bei der Anfahrt auf die Castrol-Schikane.
21:44Jockel Winklock, der hatte gestern noch abends nach dem Training gesagt, ich hoffe es bleibt
21:48alles fair, aber auf dem Weg zur ersten Kurve war das nicht so und auch bei den Privatfahrern
21:53hat es schon gekracht.
21:54Der Filipeta war da in der Wiese und auch ein Ford Fondeo, möglicherweise sein Rivale
21:58Johnny Hauser schon in der Wiese.
22:01Riesengroß jetzt der Vorsprung für Emanuel Piro nach der ersten Runde, der ist der Mann,
22:06der Frank Bieler helfen soll im Titelkampf, dann Winklock auf zwei und dann schon Klaus
22:10Nietz wird es im Besten genommen auf der dritten Position.
22:13Weit zurückgefallen Frank Bieler in dessen Auto wir jetzt sitzen, der hatte eine ganz
22:17schlechte erste Runde gehabt, hatte keinen guten Start und er fährt jetzt hinter Peter
22:21Cox, dem Teamkollegen von Jockel Winklock auf der nur sechsten Position.
22:25Die Audi-Piloten sind weit zurückgefallen in der ersten Runde, verursacht durch dieses
22:30Gerangel zwischen Winklock und Heger auf dem Weg zur ersten Kurve.
22:35Da gab es gerade ein Ausbremsmanöver beim Anbremsen des Castroles.
22:39Ein Audi-Fahrer hat einen Platz gewonnen.
22:43Frank Bieler liegt hier hinter Roland Asch und vor einem der Bigazzi-BMW, während hier
22:51Alfred Heger sich nun wieder auf den Weg nach vorne macht.
22:55Wir wollen uns diesen Start noch einmal anschauen.
22:57Das ist die Heckkamera von Frank Bieler und sie zeigt uns Alfred Heger, der hier rüberzieht
23:04beziehungsweise auch Jockel Winklock lässt natürlich Heger überhaupt keinen Platz.
23:08Dann berühren sie sich zum ersten Mal.
23:11Heger zieht wieder rüber.
23:12Die nächste Kollision.
23:15Immer wird gegengelenkt.
23:16Die Autos werden unruhig, dann berühren sie sich wieder und dann stellt sich Alfred Heger
23:21schließlich quer.
23:22Und Jockel Winklock fährt hier sogar noch dem Frank Bieler etwas aufs Heck.
23:26Da sehen wir das auch aus der Frontkamera von Jockel Winklock und der Bieler muss dann
23:30genauso wie Winklock über den Dreck in den Castroles und das erklärt auch, warum Frank
23:34Bieler trotz des mäßigen Startes, lag er zwar an der dritten Stelle, aber nach der
23:38ersten Runde auf den sechsten Platz zurückgefallen war.
23:42Winklock hat von dieser Situation profitiert, er hat da die Nerven behalten, obwohl er so
23:47hart angegangen wurde von Alfred Heger und Frank Bieler muss sich nach vorne machen,
23:52ist jetzt vorbeigefahren an Roland Asch, der kurzzeitig Bieler verdrängt hatte und dahinter
23:57kommt auch Alexander Burgstaller mit den schwarzen Außenspiegeln im Begatze BMW und Bieler verbremst
24:01sich.
24:02Frank Bieler hat sich da verbremst in der Spitzkehre der Kurzanbindung, da raucht es
24:06am Audi A4 und das sieht nicht gut aus, das ist ein technischer Defekt bei Frank Bieler,
24:11da schleift nämlich offensichtlich das rechte Vorderrad am Kotflügel, das möglicherweise
24:16eine Konsequenz dieses Ausrutschers im Castroles.
24:20Das sieht gröber aus bei Frank Bieler, das kann alles mögliche sein, das kann auch eine
24:24Angriffswelle sein, die da nicht mehr in Ordnung ist, beim Team von Rockstalder, der französischen
24:29Mannschaft, bereitet man sich schon vor und Frank Bieler ist langsam unterwegs und das
24:33dürfte es dann sein mit den Titelhoffnungen des Neussers, jammer schade, der sich im Training
24:38so gut geschlagen hatte, Frank Bieler jetzt in langsamer Fahrt unterwegs, es raucht doch
24:42mächtig, es dürfte also nicht nur ein Schleifen des Rades am Kotflügel sein, da gibt es ein
24:47größeres Problem an seinem Audi A4, ich denke wir werden das in wenigen Minuten erfahren,
24:51warum Frank Bieler im Sprint möglicherweise jetzt schon seine Titelchancen verliert, riesengroß
24:56die Rauchwolke, da ist etwas Größeres, nicht mehr in Ordnung an seinem Auto, er macht die
25:01Tür auf, Bieler war im Training so stark, im freien Training, sowohl am Freitag wie auch
25:07im Samstag auf der ersten Position, dann auf Platz 2 in der Startaufstellung und nun dieses
25:12frühe Aus. Da liegt schon viel rum in der Schikane, da hat er an einem Poller abgefahren,
25:18Hansjoch im Stuck berührt da diesen Poller, der herumliegt mitten in der Schikane, während
25:25da hinten mit den gelben Außenspiegeln Frank Bieler in langsamer Fahrt zurück an die Boxen
25:30ist. Das ist natürlich bitter für Audi, das wichtigste Pferd im Stall ist draußen und
25:35zwar nicht, weil er körperlich nicht mehr fit genug ist, sondern weil sein Auto schlapp
25:39gemacht hat, da rauchte es im Motorraum, vielleicht sogar ein Problem mit dem Motor, Frank Bieler
25:45natürlich recht enttäuscht, riesengroße Rauchwolken in der Boxengasse bei Audi. Die
25:53größte Sorge, die Frank Bieler hatte vor dem Start des Sprints war, stehe ich die Distanz
25:57durch von 60 km im Sprint und von 100 km dann im Rennen, wird sein Auto schlapp gemacht,
26:03schon nach drei Runden. Piero auf Platz 1, er wird natürlich jetzt irgendwann versuchen
26:10Jocke Winkler zu bremsen, der auf der zweiten Position fährt, alles gibt, mit rauchenden
26:14Rädern gerade hineingefahren ist, Inders Kastroles, Klaus Nitzwitz im Honda auf der
26:18dritten Position hat bereits einen größeren Abstand zu, Steve Soper, den Teamkollegen
26:23von Jocke Winkler, Peter Cox auf Platz 5 und Roland Asch auf Frank 6, das im Augenblick
26:28die ersten 6, Alex Burgstall und Roberto Ravaglia auf den Plätzen 7 und 8, Armin Haner 9 und
26:34dann Hans-Joachim Stuck erst auf der 10. Position, im Augenblick läuft also erneut, wie schon
26:39bei den letzten beiden Rennen, alles für die Münchner, für die BMW-Leute, angeführt
26:44durch Jocke Winkler. Dieses Startchaos hat die Audi-Piloten weit zurückgeworfen, aber
26:50Sie haben es vorhin selber gesehen, ein Audi-Fahrer war maßgeblich daran beteiligt, nämlich
26:54Alfred Heger und da wird es sicherlich nach diesem Sprint einige Diskussionen geben, auch
26:59mit dem Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Wenn ich aus der Kabine rausschaue, dann wird
27:05immer noch fleißig gearbeitet am Auto von Frank Bieler und wir haben den Frank Bieler
27:10jetzt vor dem Mikrofon. Der Frank natürlich stocksauer, kann ich mir vorstellen, was war
27:14genau los in der Startsituation. Gut, wenn BMW so Meister werden will und der Jocke, sollen
27:19sie es so machen. Er hat sich einfach beim Einfahren in die Castrol-Schikane auf mir
27:25abgebremst und mich rausgedrückt. Das zweite Mal, das war im letzten Jahr im Weltcup auch
27:30so. Ich habe leider vor dem Rennen noch gesagt, der Jocke sei einer, mit dem man fair kämpfen
27:35könnte, scheinbar ist es nicht der Fall. Ich werde es mir für die Zukunft merken und
27:39kann nichts mehr ändern. Da waren alle anderen auch mit dran beteiligt, mehrere Autos, die
27:44da reingedrückt haben, war das ganz klar der Jocke? Nein, da war gar keiner dran beteiligt,
27:47der Jocke war hinter mir und ist mir ins Auto gefahren, fertig aus. Ist das das Ende aller
27:51Meisterschaftsträume oder nachher im Rennen nochmal der Versuch, alles zu machen? Na gut,
27:55ich sage mal, wenn der Jocke vielleicht im zweiten Rennen ausfällt und ich von hinten
27:57fahren kann, geht es noch, aber die Wahrscheinlichkeit ist natürlich sehr gering mittlerweile. Was
28:01ist am Auto kaputt? Bei dem Abflug habe ich mir die Lenkung kaputt gemacht oder die Servopumpe,
28:07weiß ich nicht. Auf jeden Fall war halt das Liebste Öl raus und es war zu viel Qualentwicklung
28:11im Auto. Sonst hätte ich vielleicht noch versuchen können, ohne Servo zu fahren, wobei das eigentlich
28:15auf 20 Runden nicht machbar ist. Ist das reparierbar, alles bis zum Rennen? Das ist sicherlich machbar,
28:21ob man jetzt mit der Zeit hinkommt, weiß ich nicht, weil die Lenkung umzubauen dauert
28:23verdammt lange. Danke. Zurück zu Thomas Vogt. Natürlich verständlich, dass Frank Bieler
28:28sauer ist nach diesem Ausfall in der Anfangsphase des Sprints, aber ich denke, er konnte einfach
28:34nicht sehen und hat auch noch gar nicht die Zeit gehabt, sich die Situation in der Wiederholung
28:37anzuschauen, so wie wir. Und was sieht zu Hause, liebe Zuschauer? Denn dann wüsste
28:41er natürlich, dass Jocke Winkler nicht alleine beteiligt war in diesem Unfall, sondern dass
28:46Winkler zuvor eine Rangelei hatte mit Alfred Heger. Die beiden rangelten auf dem Weg zur
28:51ersten Kurve und dann flog Winkler quasi in das Castroles hinein, auf das Heck von Frank Bieler.
28:56Zurück zum Renngeschehen. Vorne hat sich nichts verändert. Emanuele Piro und Jocke Winkler sind
29:03vorne. Klaus Niedzwitz immer noch auf der dritten Position mit dem Honda Accord. Das wäre wieder
29:08ein gutes Ergebnis für die Honda-Mannschaft, aber Steve Sopa, der als Verstärkung im Schnitzer-Team
29:13fährt auf einem dritten Auto, liegt bereits dicht hinter ihm auf der vierten Position.
29:18Voller Einsatz in der Schikane. Er wird mächtig abgekürzt, nachdem einer der Poller bereits
29:24abgeräumt wurde in der Anfangsphase. Ursprünglich hieß es mal, dass es für solche Fahrweisen
29:29heftige Strafen gibt, aber wenn es alle machen, dann ist auch Rennleiter Ali Schatz mächtig machtlos.
29:36Tamara Vidali, hier gerade vorbeigefahren an Jörg Müller. Vidali liegt auf der 13. Position,
29:42hat also gegenüber ihrem zehnten Startplatz im Training bereits einige Meter verloren.
29:47Piro, nach wie vor einsam an der Spitze. Vorsprung 2,3 Sekunden auf Jocke Winkler.
29:53Hier haben wir das bereits eingeblendet. Dann ein weiteres Loch von 2,9 Sekunden auf Klaus Nietzschwitz
29:59im Honda Accord und dann Steve Sopa. Wenn Sie einmal genau hinschauen auf die Seitenscheiben der
30:05Fahrzeuge, haben Sie vielleicht gerade bemerkt, da gibt es einen kleinen Aufkleber, den alle Autos
30:09zieren. Das ist der Helm von Key Sodor, mit dem man gedenkt hier des verstorbenen britischen
30:15Rennfahrers. Es fiel allen schwer, an diesen Wochen in der Wiederzur-Tagesordnung überzugehen,
30:19nach diesem tragischen Unglück vor 14 Tagen auf der Abus.
30:29Winkler hinter Nietzschwitz und Sopa und oben rechts sehen wir, am Fahrzeuggurt von Frank Bieler
30:36wird heftig gearbeitet. Man versucht die Servolenkung zu reparieren. Das dürfte möglich
30:41sein bis zum Rennen. Frank Bieler hat das selber vorhin gesagt, aber die Chancen für Frank Bieler,
30:46von ganz hinten nach vorne zu fahren, sind doch sehr minimal. Zumal die Audi-Piloten hier im
30:50Sprint bisher nicht in der Lage sind, das Tempo der BMW und Honda an der Spitze mitzugehen. Ganz
30:57abgesehen natürlich von Emanuele Piero, der davon profitiert hatte von dieser Situation am Start,
31:03der diesen Vorsprung von rund zwei Sekunden seit der ersten Runde hat. Aber seine Rundenzeiten sind
31:08langsamer als die zum Beispiel der Verfolger Klaus Nietzschwitz und Steve Sopa. Und da kommt der
31:14Teamkollege von Klaus Nietzschwitz, Armin Hane, bremst sich vorbei an Alexander Burgstaller und
31:19damit Hane jetzt auf der siebten Position. Honda ist die einzige Marke übrigens, die im D1-Super-Tourenwagen-Cup
31:25in diesem Jahr noch kein Rennen oder zumindest Sprint gewinnen konnte. Alle anderen Marken haben
31:30das schon einmal geschafft, dabei Honda sicherlich eine der ganz, ganz großen Überraschungen der
31:34Saison. Es ist das erste Jahr in dieser Rennserie im 2-Liter-Super-Tourenwagen-Sport und dafür
31:39waren die Ergebnisse mehr als beachtlich. Nietzschwitz und Hane übrigens hier mit unterschiedlichen
31:46Konfigurationen am Start. Armin Hane fährt neue 19 Zoll große Räder und Reifen, die sich bereits in
31:52der britischen Tourenwagen-Meisterschaft bei den letzten beiden Rennen bewährt haben. Klaus Nietzschwitz
31:56probierte das ebenfalls im freien Training, kam damit aber überhaupt nicht zurecht, flog mehrfach
32:01ab und fährt nun im Rennen wieder die alten 18 Zoller. Hanes Hoffnung aber war vor diesem Sprint,
32:07dass sich seine Wahl der Reifen über die Distanz bemerkbar macht und auszahlt und Hane ist auf dem
32:12Weg nach vorne, fährt sehr, sehr gute Rundenzeiten und greift jetzt bereits Roland Asch an auf der
32:17sechsten Position. Hane innen neben Asch, nebeneinander auf der Start- und Zielgeraden und damit ist Hane
32:24jetzt bei der Anfahrt zum Castroles, der eigentlich einzigen Stelle, die ein Überholen ermöglicht,
32:28auf der besseren Position, ist schon vorne und auch Alexander Burgstaller nutzt das aus. Der Sieger
32:33des Rennens hier auf den Nürburgring im Juli vorbei an Roland Asch, der weit weg ist von jener
32:38Leistung, die er hier im Juli beim Sprint bei seinem Sieg gezeigt hatte.
32:53Vorne unverändert der Vorsprung von Emanuele Piero auf den zwoplatzierten Jocke Winklop,
32:58über zwei Sekunden. Es hat sich aber etwas getan jetzt in der Privatfahrerwertung, nämlich zugunsten
33:04von Audi-Fahrer Philipp Peter, sein schärfster Rivale. Johnny Hauser ist nicht mehr mit von der
33:09Partie und hier gibt es einen Dreher von Alexander Burgstaller in der Schikane. Da gab es eine
33:14Berührung mit Roland Asch und wieder liegt der Poller da mitten auf der Strecke. Burgstaller
33:20jetzt zurückgefallen vor Jörg Müller auf die etwa 13. oder 14. Position, nachdem Burgstaller zuvor
33:26mächtig auf dem Vormarsch war. Aber Burgstaller ja auch ohne Titelchancen hier auf dem Nürburgring.
33:33Sein Teamkollege Roberto Raval ja dagegen hat noch Chancen. Hier sehen wir das. Nein, nein, das hat er
33:39sich selber zuzuschreiben. Er dreht sich von selber ohne angeschoben zu werden, aber der Armin
33:43Hane ist da auch geradeaus gefahren durch die Schikane. Auch er macht einen Fehler. Eventuell
33:48liegt da etwas Öl in der Schikane, dass Hane hier geradeaus durch die Schikane musste und diese
33:53Gummistangen, die da etwa 60-70 Zentimeter aus dem Boden herausragen, abräumte. Da sieht es wüst aus
34:00inzwischen in der Schikane. Ich bin mal gespannt, wie das in einer Woche hier aussieht beim
34:03Formel-1 Grand Prix von Europa auf dem Nürburgring, denn diese Schikane ist eine Stelle, wo man
34:08Situationen, wie wir sie zwischen Damon Hill und Michael Schumacher mehrfach in diesem Jahr erlebt
34:12haben, mit Sicherheit sehen wird. Steve Sopa probiert immer wieder, seinen ehemaligen Ford-Team-Kollegen
34:21Klaus Nietzschwitz zu überholen. Da geht es um die dritte Position, aber Nietzschwitz verteidigt
34:25sich bisher wacker und das Überholen auf dieser Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses auf dem
34:30Nürburgring ist unheimlich schwer. Ich sagte es Ihnen vorhin, diese Stelle, wo die Fahrzeuge jetzt
34:34gerade sind, ist eigentlich die einzige Möglichkeit, das Anbremsen des Castroles.
34:43Die Rundenzeiten an der Spitze sind inzwischen etwas langsamer geworden. Man fährt über eine
34:48Minute 14, aber die Abstände bleiben unverändert. Piero Winkler gibt inzwischen fast drei Sekunden
34:53Differenz, Klaus Nietzschwitz auf der dritten Position, Steve Sopa vierter, Peter Cox fünfter
34:58und Armin Hane sechster. Es läuft alles für BMW im Augenblick. Der beste Audi-Fahrer mit
35:06Titelchancen, das ist der Hans-Joachim Stuck, der fährt auf der enttäuschenden achten Position und
35:11auch von den Rundenzeiten her kann er hier nicht wesentlich nach vorne kommen, obwohl er ganz dicht
35:16fährt hinter Roberto Ravaglia.
35:23Jocke Winkler, der kann mit dieser zweiten Position bestens leben. Sein Rückstand auf
35:28Frank-Bilal Bethoke nur zehn Punkte. Diesen zweiten Platz im Sprint würde er 19 Zähler mit
35:33nach Hause nehmen und damit also vor dem Rennen bereits die Nase vorne haben. Aber das 100-Kilometer-Rennen,
35:39das zu überstehen, das muss auch noch passieren, denn dann geht es um 60 Punkte und dieser Sprint
35:45ist eigentlich so etwas wie die Vorspeise zum eigentlichen Hauptgang. Da sehen wir die Verfolger.
35:50Während Jocke Winkler hier ebenfalls brutal über die Schikane räubert, haben sie gesehen, welche
35:56Bewegung das rechte Vorderrad machte. Kann man nur hoffen für den Schwaben, dass der Reifen das mitmacht,
36:01eine so extreme Fahrweise.
36:07Winkler hat vor diesem Sprint gesagt, dass er sicherlich alles riskieren muss, aber auch mit
36:11einem zweiten Platz zufrieden sein kann, zumal sein großer Rivale Frank-Bilal nicht mehr mit von der
36:16Partie ist. Er wird also nicht alles riskieren, um hier Emanuel Piro noch einzuholen. Gespannt sein
36:23allerdings dürfen wir darauf, ob Emanuel Piro hier vielleicht in der Schlussphase des Sprints,
36:27da jetzt noch acht Runden zu fahren sind, noch irgendwelche taktischen Spielchen macht, um
36:32vielleicht Winkler, Soper und Co. so zu bremsen, dass Hans-Joachim Stuck nach vorne kommt. Aber das scheint
36:38mir relativ unwahrscheinlich, denn der Rückstand von Stuck ist riesengroß, 16,5 Sekunden.
36:45Nietzschwitz und Soper, der Kampf wird immer härter.
36:51Die beiden kommen allerdings nicht näher auf den zurplatzierten Jockel Winkelhock, der da ganz
36:55sicher und mutterseelenallein fährt, auf einer günstigen Position für ihn. Obwohl die Rundenzeiten
37:01von den Verfolgern Nietzschwitz und Soper jetzt etwas schneller geworden sind. Die Differenz
37:05zwischen den beiden Verfolgern minimal 0,28 Sekunden.
37:14Der Peter Cox auf der fünften Position, der wird damit auch sehr zufrieden sein,
37:18denn damit macht er weitere wichtige Punkte. Noch er hat ja noch Titelchancen.
37:27Gibt es wieder eine Situation aus der Schikane. Da wird mächtig geheult zwischen Philipp Peter
37:32und Marco Werner, der sein erstes Rennen in diesem Jahr im D1-Supertourenwagen Cup bestreitet,
37:36hat Rüdiger Julius ersetzt im privaten Holzer Team. Werner auf der 17. Position, zurzeit der
37:43beste Privatie im Sprint. Philipp Peter 18. und Alex Gagel auf der 19. Position. Das sind die ersten
37:50drei. Johnny Hauser ausgeschieden und damit macht Philipp Peter wertvolle Punkte im Kampf um die
37:56Privatfahrerwerte. Ein weiterer Privatfahrer wird uns gemeldet von den Boxen, ist ausgeschieden.
38:02Das ist Michael Heigert. Er hatte einen Aufhängungsschaden hinten links. Da ist der beste Audi-Fahrer,
38:08Hans-Joachim Stuck, der beste Audi-Fahrer, was die Titelchancen angeht. Er liegt auf der achten
38:15Position, immer noch hinter Roberto Ravaglia. Da war er schon einmal kurz vorbei, ist aber
38:19wieder zurückgefallen hinter den Italiener. Und die beiden haben eigentlich auch noch eine kleine
38:23Rechnung offen vom ersten Nürburgring-Rennen hier, als Hans-Joachim Stuck nämlich mit Ravaglia,
38:29ich glaube es war in der letzten oder vorletzten Runde, kollidierte und Ravaglia damals im Kiesbett
38:33landete. Ravaglia hat kein so optimales Jahr erwischt. Er ist der erfolgreichste Tourenwagenfahrer
38:42der Welt überhaupt, war Weltmeister 1987, war DTM-Champion, genauso wie der Mann dahinter im
38:47Pferd, Hans-Joachim Stuck. Ravaglia war der Meister 1989, Stuck entthronte ihn dann ein Jahr später,
38:541990 mit dem Audi V8. Ravaglia hat alles gewonnen, was man gewinnen kann im Tourenwagen-Sport,
38:59Europameisterschaft, italienische Meisterschaften, eben auch die DTM. Und in diesem Jahr hatte er
39:05bis zum letzten Rennen im D1 Supertourenwagen Cup Titelchancen. Aber, ich habe heute früh mit ihm
39:09gesprochen, er sagt, es war ein verkorkstes Jahr, mir wollte nichts richtig gelingen. Ich stand im
39:14Schatten meines Teamkollegen Alex Burgstaller. Und auch hier auf dem Nürburgring im Training
39:18lief überhaupt nichts. Sein Auto untersteuerte das ganze Wochenende, genauso im Aufwärmtraining,
39:23trotz vieler, vieler Modifikationen. Aber Ravaglia, hier nicht an der Spitze. Dagegen sein Landsmann,
39:29Emanuele Piero, zu erkennen an den leuchtend-roten Außenspiegeln im Audi A4, eingesetzt von Audi
39:36Sport Italia, der Mannschaft, die die italienische Supertourenwagen-Meisterschaft bereits gewonnen
39:40hat, mit einem Vorsprung von jetzt schon über dreieinhalb Sekunden auf Jocko Winkelhock. Und
39:45er bekommt jetzt Ärger in Form von Klaus Niedzwitz und Steve Soper. Die kommen immer näher. Soper
39:51schiebt da Klaus Niedzwitz. Und der Steve Soper, der ist ja eingesetzt an diesem Wochenende im
39:55Schnitzer-Team, um seinem Mannschaftskameraden Jocko Winkelhock zu helfen. Und er wird sich jetzt
39:59sputen, an Niedzwitz vorbeizukommen, denn sonst muss er befürchten, dass Niedzwitz Jocko Winkelhock
40:04überholt und ihm so einen Punkt, einen wichtigen Punkt vielleicht wegnimmt in der Tabelle.
40:09Max Suhrer im Bild hier, der BMW-Rennleiter daneben. Dr. Uli Schiefer, der Mann, der den BMW entwickelt
40:16hat. Da ist ein Privatfahrer langsamer geworden. Das war Josef Wensch, auch rechts im Bild übrigens,
40:20Adolf Brommesberger, der Chef der BMW M GmbH, der jetzt mit Argus-Augen schaut, ob Steve Soper
40:25vorbeikommt an Klaus Niedzwitz. Er ist jetzt auf der günstigen Position beim Anbremsen der Zielkurve
40:31und Klaus Niedzwitz hat nachgegeben. Da wird Jocko Winkelhock jetzt bei einem Blick in den
40:35Rückspiegel aufatmen, dass nun nicht mehr der Honda-Akkord von Klaus Niedzwitz zu sehen ist,
40:40sondern der Teamkollege, nämlich Steve Soper mit den violetten Außenspiegeln. Da hat es ein
40:47bisschen geraucht bei Claudia Hürtgen. Wir haben inzwischen übrigens die Ausfallursache von Jonny
40:52Hauser, dem Ford-Privatfahrer. Es gab ein Öldruckproblem, einen Leistungsverlust und
40:57deswegen musste Hauser seinen Ford Mondeo vorzeitig abstellen. Auch Roland Asch muss
41:04Probleme haben. Sie sehen es hier, er ist aus den ersten sechs längst verschwunden,
41:07fährt nur noch auf der zehnten Position mit einem Rückstand von 20,8 Sekunden.
41:13Winkelhock ist langsamer geworden in den letzten Runden,
41:20verliert immer mehr Abstand oder Boden auf den führenden Emanuele Piro. Ich denke mal,
41:25dass er sein Auto jetzt tragen wird in den letzten vier Runden und er hat jetzt ja auch
41:29Geleitschutz in Form von Steve Soper, seinem Teamkollegen. Die beiden fahren übrigens auch
41:34zusammen in der japanischen Supertourenwagen-Meisterschaft. Dort soll dann Jocko
41:38Winkelhock bei den letzten beiden Rennen in Japan auch Steve Soper unterstützen. Im Augenblick
41:43tut sich nicht viel an der Spitze, Piro klar vorne, Winkelhock wird abgeschirmt von Steve
41:48Soper und das wird einem Mann besonders freuen, nämlich BMW-Rennleiter Marc Surer.
41:51Marc, Jocko Winkelhock wird jetzt abgeschirmt von hinten, Steve Soper, das läuft jetzt ganz so,
41:57wie ihr euch das gedacht habt. Ja, im Moment läuft es eigentlich so, wie ich es erhofft habe.
42:03Winkelhock hat Rückendeckung, Piro stört uns nicht, er darf das Rennen ruhig gewinnen.
42:08Also im Moment läuft alles nach Wunsch. Das ging knallhart los in der Startphase,
42:13wie habt ihr das in der Schnitzerbox verfolgt? Startphase, ich meine, da war ein Gedränge und
42:19eine Rempelei, die nicht sehr schön war, aber glücklicherweise ist unser Auto heil dabei
42:25rausgekommen. Vielleicht ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil der Frank Bieler
42:28dadurch gelitten hat? Nein, ich kann mir gar nicht vorstellen, was der Bieler dadurch hatte.
42:33Ob das irgendwie ein direkter Zusammenhang war oder ob das ein technisches Problem war,
42:37kann ich nicht beurteilen. Vielen Dank zurück zum Rennen.
42:39Ja, wir sitzen im Auto von Jockel Winkelhock, wir sehen die Heckkamera, wir sehen seinen
42:45Geleitschutz aus dieser Kameraposition. Steve Soper im dritten Schnitzerbeam werden
42:50diesen Wochenende eingesetzt, um Winkelhock zu helfen.
42:53Winkelhock war hypernervös an diesem Wochenende, speziell heute vor dem Start zum Sprint.
43:00Er weiß inzwischen eine interessante Information aus der Boxengasse. Gibt das
43:04nämlich sein großer Rivale, Frank Bieler, auf jeden Fall zum Rennen antreten wird.
43:09Und wenn ich aus der Sprecherkabine hier rausschaue, dann steht Frank Bieler schon
43:12mit Helm auf der Boxengasse, bereit vor seinem Auto, um in das Fahrzeug wieder einzusteigen.
43:19Also Bieler wird diesen Titelkampf noch nicht aufgeben. Er wird auf jeden Fall noch Chancen
43:25haben, den Titel zu gewinnen nach dem Sprint, aber er muss von ganz hinten starten und das
43:29wird nicht einfach. Was passiert jetzt? Soper macht etwas langsamer, Klaus Nitzwitz ist
43:34jetzt wieder ganz dicht dran an den Briten. Ich denke, dass Steve Soper wird jetzt die
43:40Anweisung bekommen haben, etwas langsamer zu machen, um Klaus Nitzwitz abzuschirmen.
43:46Da gibt es wieder einen, der in der Schikane abräumt. Das ist der gute Alfred Heger, der
43:52hier auch den Roberto Ravalha mitbehindert hat. Da geht der Schnur gerade aus und auch
43:55Ravalha räumt noch die nächsten Flickflacks, wie diese schönen Gummistangen heißen, in
44:01der Schikane ab. Da ist fast nichts übrig geblieben von diesen insgesamt 34 Stangen,
44:05die da in der Schikane montiert wurden, um ein Abkürzen zu verhindern. Und jetzt ist
44:10Klaus Nitzwitz draußen, das ist ja ein Jammer. Klaus Nitzwitz im Honda Accord, eine Szene,
44:15die wir an diesem Wochenende schon öfter gesehen haben im freien Training. Da ist er mehrfach
44:18von der Strecke geflogen und jetzt, da nur noch eine einzige Runde zu fahren ist, nämlich
44:23die letzte für die Führenden, liegt Klaus Nitzwitz im Kiesbett. Er hatte das ursprünglich
44:29auf die 19-Zoll-Reifen geschoben, der verbremst sich vor der Schikane. Da hat Steve Soper
44:33noch Glück, dass er nicht mitgenommen wird von Nitzwitz. Keine Chance für Klaus Nitzwitz,
44:38diesen Ausrutscher in das Kiesbett zu vermeiden. Und damit wirft er natürlich die gute vierte
44:43Position weg. Und das Ganze läuft jetzt perfekt für BMW. Jetzt nämlich Peter Cox, der dritte
44:49Schnitzer-Fahrer auf der vierten Position. Und da wird Steve Soper jetzt warten in der
44:53letzten Runde und Cox vorbeilassen. Das ist schon passiert, Sie sehen es hier, Cox mit
44:57dem weißen Ausrußspiegel. Jetzt dritter von Steve Soper. Perfekter konnte dieser Sprint
45:03für BMW nicht laufen, auch wenn hier ein Audi-Fahrer einsam zum Sieg fährt, nämlich
45:08Emanuele Piero. Ein Start-und-Ziel-Sieg. Wenn er sich verdient herausgefahren hat, schon
45:13durch die Pole-Position im Training, hat er gezeigt, dass er in Top-Form hier in den D1-Supertourenwagen
45:18zurückgekehrt ist. Die letzten Meter für Emanuele Piero. Er beendet die Durststrecke
45:24von Audi. Endlich wieder einmal ein Sieg für einen Audi A4. Darauf musste man lange, lange
45:28warten. Zuletzt war es in Hockenheim der Fall. Aber die Freude bei Audi wird sich im Grenzen
45:33halten über diesen Triumph von Piero, denn die Titelchancen sind nach diesem Sprint doch
45:39ganz, ganz drastisch gesunken. Winklok im Ziel, übernimmt damit die Tabellenführung.
45:43Max Zwota, Zufriedenheit oben rechts, klar, der ist zu sehen gewesen bei BMW. Sopa kommt
45:48als Vierter ins Ziel und Armin Hane kommt als Fünfter über die Ziellinie, ist damit
45:53bester Fahrer mit einem frontgetriebenen Fahrzeug. Stuck noch auf die sechste Position nach vorne
45:58gefahren, erwartet damit also seine Titelchancen. Winklok funkt hier mit seiner Boxen-Mannschaft,
46:04erzählt, erklärt, was da am Start passiert ist. Er ist der Führende jetzt nach dem Sprint
46:08und wir machen jetzt eine kleine Pause.
46:14Hier Armin Hane.
46:34Alfred Heger hat 30 Strafsekunden kassiert wegen der Rangelei mit Winklok auf dem Weg
46:39zur ersten Kurve. Heger damit weit zurückgefallen, nämlich auf die 17. Position. Winklok behält
46:44seinen zweiten Platz und ist damit für das Rennen der ganz, ganz große Favorit auf den
46:48Titel. Er ist jetzt der Tabellenführer vor dem 100 Kilometer langen Rennen. Fünf Fahrer
46:54haben noch theoretische Titelchancen. Nicht mehr Alfred Heger, das hat nichts mit der
46:5930-Sekunden-Strafe zu tun. Auch ohne diese Strafe hätte Heger keine Chancen mehr. Hier
47:04sehen Sie das eingeblendet. Winklok, jetzt der neue Mann an der Spitze, neun Punkte Vorsprung
47:08auf Frank Bieler. Das ist nicht viel, aber Bieler steht auf dem letzten Startplatz. Jockel
47:13Winklok, also der große Sieger des Sprintrennens, auch wenn er nur Zweiter wurde. Und den haben
47:17wir nun schon vor dem Mikrofon.
47:20Jockel, noch mal Glück gehabt. Die 30-Sekunden-Strafe ging gerade noch mal vorbei. Wie lief das
47:24aus Ihrer Sicht ab beim Start?
47:25Ja okay, ich wüsste auch nicht, aus was man im Grunde die 30 Sekunden bekommen sollte,
47:29denn ich bin meine Linie gefahren, war eigentlich auf der schlechteren Position und Alfred
47:33hätte nur seine Linie fahren müssen. Er hat mich dann berührt, hat mich gewehrgestellt
47:36und daraus folgend bin ich den Bieler hinten drauf gefahren. Und okay, also ich bin mir
47:42wirklich absolut in keinster Weise schuldbewusst, denn ich war wirklich in der schlechteren
47:45Position und für mich hätte es schon in der ersten Kurve des Rennens beendet sein können.
47:49Nach dieser Heger-Kollision sind Sie noch ein bisschen aufgefahren auf den Frank Bieler
47:53vorne. Auch das ist eine kritische Situation. Wäre das vermeidbar gewesen?
47:56Ne, das war deshalb nicht vermeidbar, weil ich war gewehrgestanden. Und okay, für mich
47:59war, in dem Augenblick habe ich schon damit gerechnet, dass ich mich raus ins Kielspit
48:04und da war der Frank, so leid es mich tut, aber Gott sei Dank für mich als Dämpfung da
48:10und deshalb konnte ich auf der Strecke bleiben.
48:12Er hat es nicht als Dämpfer aufgefasst, er hat es ein bisschen härter aufgefasst.
48:15Die freundschaftlichen Worte zu Beginn des Rennens sind da schnell verflogen gewesen.
48:18Ja okay, ich glaube, der Frank, wenn er sich die Bilder anschaut im Fernsehen, kann er
48:22das ganz klar erkennen. Ich habe es auch gesagt, ich meine, da muss er sich beim Alfred bedenken.
48:26Ich sage da nicht, dass ein Vorsatz da ist. Es war eine blöde Situation. Jeder will eigentlich
48:30als erstes in die Kurve und okay.
48:34Jetzt sind Sie der ganz große Favorit. Noch mehr Druck oder ist es jetzt ein bisschen leichter?
48:37Ja okay, es ist schon ein kleines bisschen leichter, aber man zählt erst zusammen, wenn
48:41das Rennen beendet ist und jetzt haben wir noch 100 Kilometer vor uns.
48:44Joachim Winkler muss jetzt gleich einsteigen. Sie machen sich bereit für die Startausstellung.
48:47Wir erhoffen uns ein unfallfreies und friedliches Rennen. Jetzt zurück zu Thomas Voigt.
48:53Während Joachim Winkler hier gerade geschildert hat, diesen Unfall, haben Sie den Unfallhergang
48:57selber noch einmal sehen können, sowohl aus der Kameraperspektive aus der Castrol-Schikane,
49:02wie auch aus der Inboard-Kamera von Frank Bieler, der ja direkt vor Alfred Tegger und Jockel Winkelhock fuhr.
49:10Wir haben vorhin selber sofort dieses Urteil gefällt, dass diese Rangelei zwischen Alfred Tegger
49:15und Jockel Winkelhock sehr unnötig war auf dem Weg in die Schikane, dass man so etwas
49:19befürchten musste vor diesem sehr wichtigen letzten Rennen hier auf den Nürburgring.
49:23Das war auch klar. Etwas Ähnliches gab es übrigens im letzten Jahr in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft.
49:28Da gerieten Larini, Nannini und auch Roland Asch aneinander.
49:31Wir sehen hier ganz deutlich, dass Alfred Tegger seine Linie verlassen hat, etwas weiter nach außen gefahren ist.
49:36Dann kommt Winkelhock wieder etwas nach innen. Mehrfach berühren sich die beiden.
49:40Und dann ist das Auto von Winkelhock völlig instabil.
49:43Und er hat es Ihnen selber erzählt, Frank Bieler war hier der Prellbock für ihn,
49:48denn er hatte durch dieses Schlingern natürlich längst seinen Bremspunkt für das Castrol S verpasst.
49:54Da ist dieser Auffahrtunfall auf Frank Bieler, der hier geradeaus durch das Kiesbett muss.
49:59Vorbei die Aussage dann von den Audi-Technikern, dass er durch diesen Ausrutscher in das Kiesbett
50:04sich dem Defekt an der Servolenkung zugezogen hat.
50:07Dass Jockel Winkelhocks Auto diese Rangeleien unbeschadet überstanden hat und auch später ja noch
50:12diese Abkürzerei in der Vedul-Schikane, also einmal sehr, sehr heftig über die Randsteine fuhr,
50:17ist eine kleine Überraschung, ist ein kleines Wunder.
50:19Also ein BMW ist offensichtlich sehr, sehr robust.
50:23Es wird noch etwas dauern hier mit dem Start des Rennens, das jetzt über 100 Kilometer gehen wird auf dem Nürburgring,
50:29denn die Rennleitung hat lange diskutiert über die Vorgehensweise gegen Alfred Tegger und gegen Jockel Winkelhock.
50:36Es gab dann die Entscheidung 30 Strafsekunden für Tegger.
50:40Und deswegen muss die Startaufstellung völlig neu sortiert werden.
50:43Tegger soll ursprünglich auf dem siebten Startplatz stehen.
50:46Er steht jetzt auf dem Startplatz sitzen und vor unserem Mikrofon.
50:51Alfred, ziemlich grimmig. Schaust du jetzt rein? Warum?
50:55Ja gut, einmal ist uns der Start misslungen.
50:58Der Winkelhock wollte vor mir ins Castroles gehen.
51:03Ich musste auf meiner Linie bleiben, weil hinten rechts ein Fahrzeug schon war.
51:06Er ist immer weiter rechts rüber gezogen, dann hat es gekracht irgendwann.
51:09Ich wurde hinten erwischt, ich wurde vorne erwischt.
51:12Ich bin fast durch das ganze Feld da unten, ich bin fast quer gegangen.
51:17Ich konnte das Auto aber noch abfahren.
51:20Und dann habe ich mich auf die Verfolgung gemacht.
51:23War hinterm Ravaia, der den Hans Stuck sehr lange abgeblockt hat und es dann bei mir probiert hat.
51:27Dann bin ich halt ein bisschen Harakiri, das käbe ich zu, in die Schikane reingebremst.
51:32Sie waren ein bisschen der Flickflackjäger in diesem Sprint.
51:35Trotzdem, was uns am meisten interessiert, die Szene am Anfang mit Jocke, Winkelhock.
51:38Das war ein bisschen unfair.
51:41Ja, ich will jetzt nicht sagen, dass es unfair war.
51:43Der Jocke wollte einfach den Vorteil haben, vor mir ins Castroles zu biegen.
51:47Und ich musste meine Linie beibehalten, weil hinten rechts war ein Fahrzeug gestartet.
51:51Der Frank hatte keinen sehr guten Start.
51:53Und aus dem Grunde musste ich meine Linie beibehalten, um eigentlich kein Auto zu berühren.
52:01Und der Jocke kam immer weiter nach rechts.
52:03Ich musste dagegenhalten und dann hat es gekracht.
52:05Mein Auto ging quer.
52:06Ein anderes Auto hat mich hinten auch noch angestoßen.
52:09Und so bin ich da unten in das Castroles reingeflogen.
52:12Danke, Alfred Heger, Sie hören die Schlagschrauber arbeiten schon.
52:15Es geht gleich weiter hier.
52:16Wir sind gleich wieder zurück auf dem Jocke.

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