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Die Rosenheim-Cops (97) Staffel 7 Folge 1 - Der Schatten des Zweifels

Aufregung in Rosenheim, denn beim Gewinnspiel von Radio Antenne Rosenheim gibt es 100000 Euro für den Geldschein mit der richtigen Seriennummer. Fast alle sammeln Zehn-Euroscheine, allen voran Frau Stockl, die einen ganzen Packen davon ihr eigen nennt. Aber eine andere Radiomeldung kurz darauf bedeutet Arbeit, denn aus einem oberen Stockwerk des Möbelhauses Hirsch ist ein Mann gestürzt, der offenbar gestoßen wurde. Das sagt Tatzeuge Karl Lauer, der ge-meinsam mit seinem Kollegen Robert Hölzl die Außenfassade des Möbelhauses reinigte. Hölzl dagegen hat nur den Schrei gehört, als er auf der Toilette war. Auf dem Weg dahin, will er jedoch einen Streit gehört haben.
Nun werden die anderen Mitarbeiter des Verkaufsteams zur Stimmenidentifikation gebeten, aber ergebnis-los. Bei dem Toten handelt es sich um Olaf Brenner, rechte Hand von Bernhard Hirsch, der das Möbelhaus vor einem Jahr von seinem Onkel übernommen hat. Auffällig ist dagegen, dass die Mitarbeiter keineswegs geschockt sind, hat Brenner sie doch mit ständig neuen Arbeitsmethoden schikaniert. Vor allem Britta Fichte hatte unter Brenner zu leiden, der seine Stellung gerne für eine nähere Beziehung ausnutzen wollte. Zwar blieb Britta standhaft und ihrem Mann treu, aber die Avancen strapazierten doch die Nerven ihres arbeitslosen Mannes Oliver.

Die Rosenheim-Cops (97) Staffel 7 Folge 1 - Der Schatten des Zweifels
Die Rosenheim-Cops (97) Staffel 7 Folge 1 - Der Schatten des Zweifels
Die Rosenheim-Cops (97) Staffel 7 Folge 1 - Der Schatten des Zweifels
Die Rosenheim-Cops (97) Staffel 7 Folge 1 - Der Schatten des Zweifels
Transkript
00:00Ich bin gleich wieder da.
00:16Musst schon wieder, ey.
00:17Mach schon mal ohne mich weiter.
00:18Blasen wie eine Weib.
00:54Da legst du die nieder.
00:58Wahnsinn.
01:00Das gibt's.
01:02Ja, Schatz.
01:03Oh, mein, oh, mein, oh, mein.
01:05Jetzt aber.
01:07Und wenn Sie die richtige Seriennummer auf Ihrem 10-Euro-Schein haben,
01:11greifen Sie sofort zum Hörer und rufen...
01:15Morgen, Frau Stottl.
01:16Ach, guten Morgen, Herr Lindh.
01:17Warum sind Sie schon da?
01:18Haben Sie vielleicht die Seriennummer?
01:21Ach, Sie hören überhaupt kein Radio.
01:23Blöd, die Busse hat verspätet.
01:25Warum bin ich denn mit mit dem Radl gefahren?
01:27Du kannst mich auf nix verlassen mehr.
01:29Was ist denn los?
01:31Der Bus hat Verspätung gehabt.
01:32Jetzt habe ich die Seriennummer verpasst.
01:34Die Seriennummer?
01:35Guten Morgen.
01:36Heute fängt's mit X an.
01:38X sind Tippe.
01:39Heute fängt's mit nix an, weil ich hab's nämlich verpasst.
01:42Kann mich bitte mal jemand aufklären?
01:44Sie kennen das doch gar nicht, Herr Lindh.
01:46Das Rosenheim ist im Ausnahmezustand schon seit zwei Wochen.
01:49Das Radio macht nämlich ein Gewinnspiel.
01:51Jeden Tag wird die Seriennummer von einem 10-Euro-Schein bekannt gegeben.
01:54Und wer den richtigen Schein hat,
01:56kann er sich beim Sender gegen 100.000 Euro eintauschen.
01:59Und das sind meine.
02:03Das Rosenheim kriegt keine 10-Euro-Scheine mehr.
02:06Das glaub ich.
02:07Die Seriennummer wird nur einmal am Tag durchgegeben.
02:09Und im Internet steht's auch nicht.
02:11Der Bus hat Verspätung gehabt.
02:12Jetzt habe ich die Seriennummer verpasst.
02:14Und jetzt muss ich die Elfie anrufen.
02:17Seit vier Wochen sind die Scheine im Umlauf.
02:20Und wer die richtige Nummer hat, muss sie bis 18 Uhr beim Sender abgeben.
02:23Sonst geht's nämlich nicht.
02:24Elfie, ich bin's, die Mirjam.
02:26Sag einmal, hast du die Seriennummer?
02:28Auch nicht, oder?
02:29Verstehe. Und dann gibt's also jeden Tag eine neue Seriennummer?
02:32Ja, genau.
02:33Und wenn man die Bekanntgabe verpasst, wie die Frau Stockel,
02:36dann muss man jemanden suchen, der die Nummer weiß.
02:39Sie hat sich auf mich verlassen.
02:41Seit zwei Wochen?
02:42Seit zwei Wochen.
02:43Ich muss wirklich mehr Radio hören.
02:48Stockel, sag einmal, kannst du vielleicht meine mitchecken,
02:51wenn du ein bisschen mehr weißt?
02:53Das machst du schon selber, gell? Ich bin ja nicht dein Häusl.
02:56Es sei denn ...
02:57Es sei denn ...
02:58Die Hälfte vom Gewinn.
03:00Zehn Prozent kannst du haben.
03:0245.
03:0325.
03:0440.
03:0530.
03:07Michi, der Achtziger ruft. Auf geht's.
03:10Ja.
03:12Du schießt nicht?
03:13Bist schon recht.
03:17So.
03:20Berthold, grüß dich. Miriam Aberprat.
03:23Ja, ich weiß, ich hab mich schon lange nimmer gemeldet,
03:26aber ich hätt eine Frage. Hast du vielleicht die ...
03:29Ach, hast du auch nicht.
03:31Ja, mei, kann man nix machen, gell?
03:34Und, wie läuft's sonst so?
03:36Bist du jetzt auch schon von dem Virus infiziert?
03:39Sie kennen das Spiel?
03:40Ja, sau blöd.
03:41Die Marie hockt da jeden Morgen vom Radio.
03:47Meine Herren, wir kriegen Zuwachs.
03:51Tatsächlich? Bei einem neuen Mann, oder was?
03:54Frau. Frau Patricia Ortmann.
03:58Und mit ihr eine neue Abteilung.
04:01Computerkriminalität.
04:02Na, das würde ja noch Sinn machen.
04:05Im Innenministerium ist man offensichtlich der Ansicht,
04:08dass wir dringend eine Controlling-Abteilung benötigen.
04:11Das klingt nicht gut.
04:13Und unsere Controllerin kommt bereits nächste Woche.
04:16Na ja. Was macht die dann bei uns?
04:19Soweit ich weiß, nehmen diese Leute Planungs- und Koordinationsaufgaben wahr,
04:23um die betrieblichen Entscheidungsträger mit wichtigen Informationen zu versorgen.
04:28Kurz gesagt, sie schaut uns auf die Finger.
04:30Man sollte diese Frau nicht unterschätzen.
04:32Sie kann jedem Abteilungsleiter den Etat gewaltig durcheinanderbringen.
04:36Und auch ihre Arbeit wird sicher einer genauen Beobachtung unterzogen werden.
04:40Das klingt nicht gut.
04:42Und last but not least, die Frau braucht ein Büro.
04:47Bei uns brauchen sie dann die Landschaft.
04:50Na ja, sie können von Glück sagen, dass sie zu zweit in ihrem Großraumbüro sitzen.
04:54Das wird vielleicht ein ganz gutes Argument gegenüber den Kollegen sein,
04:57denn es ist ja wohl logisch, keiner gibt gerne ein Büro her.
05:01Na, wie wär's denn mit dem Büro von Frau Stockl?
05:07Oder mit ihrem Büro.
05:09Na, aber jetzt mal Spaß beiseite.
05:11Irgendwelche Vorschläge?
05:14Ja, der Höller-Fonze vom Betrugsdezernat, der geht in einer Woche in Urlaub.
05:19Und?
05:20Und in einem halben Jahr geht er in Pension.
05:23Na ja, also, wir sollen dem Herrn Höller das Büro wegnehmen, solange er im Urlaub ist?
05:28Nein, also bitte, Herr Mohr, das ist moralisch nicht vertretbar.
05:32Willst du irgendwelche anderen Ideen?
05:34Ja?
05:36Entschuldigen Sie bitte, aber es geht weiter leicht.
05:39Jemand ist aus dem Fenster vom Möbelhaus Hirsch gefallen.
05:42Na, dann los, meine Herren.
05:45Ach, Herr Mohr, wie ist das, in einem halben Jahr, sagen Sie, geht der Herr Höller in Pension?
05:51Ja, wenn wir die Kuh hier noch machen, will auch noch drauf...
05:54Ja, schon gut.
05:56Danke.
06:07Tja, hätten Sie mich fahren lassen, wenn wir vor dem Urlaub sind.
06:11Sie sind?
06:12Lauer, Lauer, Karl Lauer.
06:13Guten Morgen.
06:14Guten Morgen, Herr Doktor.
06:15Guten Morgen, die Herren, ich bin gleich bei Ihnen.
06:17Ja, was ist mit mir?
06:21Grüß Gott.
06:23Bernhard Hirsch, ich bin der Eigentümer des Hauses.
06:26Schön.
06:27Hauptkommissar Lind, das ist mein Kollege, der Herr Hofer.
06:30Grüß Gott.
06:31Wissen Sie, wer der Mann ist?
06:33Olaf Brenner, einer meiner Verkäufer.
06:36Aber Selbstmord?
06:37Weiß er nicht, wenn Sie mich fragen.
06:39Weil der hat geschrien wie am Spieß, und das tut keiner, der freiwillig seinen Abgang macht.
06:43Wer ist denn hier?
06:44Das ist der Herr Lauer, Gebäudereinigung Trompets und Söhne.
06:48Trompets und Söhne, ich hab's gesehen und gehört.
06:50Was haben Sie gesehen?
06:51Ja, wie er runter ist.
06:52Aha, mehr nicht?
06:53Meinen Sie, ich hab gesehen, ob er ihn runtergeschickt hat?
06:55Zum Beispiel?
06:56Ja.
06:57Na.
06:58Danke.
06:59Und wer ist hier?
07:00Das ist der Herr Hölzl, auch Trompets und Söhne.
07:02Ja, also ich hab nichts gesehen, weil ich auf dem Klo war.
07:06Aber gehört hab ich was.
07:08Wir sind ganz oben.
07:10Das Klo ist ganz oben, neben dem Büro.
07:13Ich bin also direkt dran vorbeigekommen an dem Büro, gell?
07:16Und da hab ich gehört, wie sie zugestritten haben.
07:19Gesehen hab ich nichts, weil die Tür war zu.
07:21Ich bin dann weitergegangen.
07:23Aufs Klo eben.
07:25Und was waren das für Stimmen?
07:27Männlich, weiblich?
07:28Männlich?
07:31Das Fenster da, das ist das Büro von Herrn Brenner.
07:34Ja.
07:36Haben Sie vielleicht gehört, worüber gestritten wurde?
07:39Nein, bloß den Streit.
07:42Wie ich wieder vom Klo zurückgekommen bin.
07:44Ja, da war da nichts mehr.
07:47Tot in Stille quasi.
07:49Danke.
07:51Die Todesursache war mit hoher Wahrscheinlichkeit der Sturz.
07:54Und um mögliche Kampfspuren zu verifizieren, bedarf es einer Obduktion.
07:57Danke, Frau Doktor.
08:00Hier, zeigen Sie mir bitte das Büro von Herrn Brenner.
08:06Haben Sie hier schon mal was gekauft?
08:09Hier? Nein, Sie?
08:11Ein Bauernschränkchen beim Herrn Pettinger.
08:14Dann war das wohl ein recht bayerisches Bauernschränkchen.
08:17Ja. Tschüss.
08:19Wiedersehen, Frau Doktor.
08:21Ach, sagen Sie, kannten Sie den Toten?
08:24Nein, nur vom Sehen.
08:27Wie man die Leute halt so sieht, mit der Scheibe, die man putzt.
08:30Um welche Uhrzeit war der Sturz?
08:32Das kann ich Ihnen genau sagen.
08:34Da habe ich gleich auf die Uhr geschaut, wie das passiert ist.
08:36Dann habe ich aber feststellen müssen, dass ich es in der Reparatur habe.
08:38Also habe ich ihn dann nach der Uhrzeit gefragt, wie er vom Klo zurückgekommen ist.
08:42Und?
08:44Moment mal, man muss jetzt natürlich die Zeit abziehen, die ich vom Klo zurückgebraucht habe.
08:48Dann tun Sie das bitte.
08:50Herr Hölzl, wollen Sie eine Gute?
08:51Nein, nein, es passt schon.
08:53Also ich bin natürlich langsam gegangen.
08:55Weil ich habe nicht gewusst, was da passiert ist.
08:599 Uhr 8 würde ich sagen.
09:03Nein, was weiß ich, wie langsam du gegangen bist.
09:05Also etwa 9 Uhr 8.
09:08Würden Sie die Stimme wiedererkennen?
09:10Also die vom Toten, das geht ja wohl schlecht.
09:12Ich meine natürlich auch die von dem Anderen.
09:14Ach so, das könnte schon sein.
09:16Ich komme darauf zurück.
09:18Steht's zu Diensten.
09:20Ja, ich gehe mal rein.
09:22Schon wieder so ein Preis.
09:24Das ist der Schreibtisch von Brenner.
09:26Grüß Gott, Herr Jörn.
09:28Was ich noch bräuchte, das wäre eine Liste vom Personal.
09:32Hat er da allein gearbeitet?
09:34Ja.
09:36Hat er bei denjenigen, die mit dem Brenner näher zu tun gehabt haben,
09:40hinter dem Namen der Kreuzl machen oder sowas?
09:42Ja, gemacht.
09:44Super.
09:46Welche Position hat der Brenner innegehabt?
09:48Er war meine rechte Hand.
09:50Er hat meine Ideen umgesetzt.
09:52Da schau her.
09:54Wissen Sie, ich bin noch nicht lange Chef da.
09:56Ich habe den Laden von meinem Onkel übernommen.
09:58Vor einem Jahr.
10:00Es ist alles sehr überraschend gekommen.
10:02Sehr überraschend, das klingt nach einem Schicksalsschlag.
10:04Er ist verunglückt.
10:06Autounfall.
10:08Und da er keine Kinder hat, ist alles mir zugefallen.
10:10Ja.
10:12So kann es gehen.
10:14Weitermachen.
10:16Los.
10:18Eins.
10:20Drei.
10:22Und die Vier.
10:24Super, danke, Friedl. Du hast was Gutes bei mir.
10:26Was? Die Hälfte?
10:28Spinnst du wohl?
10:30Bitte ausgehen.
10:32Ich rufe dich an.
10:34Gut, Pfiat di, servus.
10:36Spinnt wohl, mit dem Ausgehen.
10:38Frau Stockl, der muss heute noch raus.
10:42Was machen Sie denn da?
10:44Äh ...
10:46Recherche.
10:48Recherche?
10:50Wofür?
10:52Fürs Betrugsdezernat, wegen dem ganzen Falschgeld.
10:54So, so.
10:56Apropos, der Herr Höller vom Betrugsdezernat,
10:58der geht doch nächste Woche in Urlaub.
11:00Ja, das könnte schon sein. Warum?
11:02Können Sie herausfinden, ob der bereits am Montag weg ist?
11:04Ja.
11:06Aber warum?
11:08Können Sie das?
11:10Ja, aber wieso?
11:12Danke, Frau Stockl.
11:14So.
11:16Wenn Sie bitte weiterkommen,
11:18da können Sie ja hinsetzen, und der Herr Hofer ist gleich da.
11:20Herr Mohr?
11:22Ja.
11:24Wer sind denn die beiden?
11:26Das sind Verkäufer von Möbel aus Hirsch.
11:28Das sind sozusagen die engsten, also Kollegen von dem Toten.
11:30Eine davon ist schon bei der Vernehmung beim Herrn Lindh drin.
11:32Danke.
11:34Gerne.
11:36Herr Achziger, haben Sie jetzt schon ein Büro für die Neue?
11:38Ich bin noch dran.
11:40Ist der Höller, gell?
11:42Ich bin dran.
11:44Moralisch nicht vertretbar.
11:46Haben Sie was gesagt?
11:58Alles okay?
12:00Brauchst du ihn wirklich?
12:02Ja, doch.
12:04Wann kommst du dran?
12:06Keine Ahnung.
12:08Wie ist mein Vorstellungsgespräch gelaufen?
12:10Ich muss wieder weiter.
12:12Ohne Auto.
12:14In einer halben Stunde habe ich das nächste Gespräch.
12:16Grüß dich, Oliver.
12:18Ah, servus, Franz.
12:20Schlimme Geschichte, he?
12:22Wie man's nimmt.
12:24Beim Schlafkupfer bleibt's.
12:26Klar.
12:28Servus.
12:30Viel Glück.
12:32Also, Sie heißen Ludwig Pettinger
12:34und sind Verkäufer im Möbelhaus Hirsch.
12:36Richtig.
12:38Bauernmöbelabteilung, ja.
12:40Ja.
12:42Was schauen Sie denn so?
12:44Ich weiß genau, was Sie jetzt denken.
12:46Was denke ich denn?
12:48Dass irgend so ein Folklore-Depp
12:50vor Ihnen sitzt.
12:52Aber der ganze
12:54Trachtentralala
12:56ist gewiss nicht auf meine Mist gewachsen.
12:58Sondern auf dem von Herrn Brenner.
13:00Und von seinem Herrn.
13:02Herrn Hirsch.
13:04Herr Weinberg, Sie arbeiten im Küchenverkauf.
13:06Was ja unübersehbar ist.
13:08Stimmt.
13:10Ja, nicht nur mein Outfit.
13:12Ich habe ja schon einiges auf die Rippen
13:14und ich hätte mir noch mehr anfressen sollen.
13:16Zwecks dem Konzept.
13:18Um eine Küche zu verkaufen,
13:20muss man die sinnliche Erscheinung
13:22des hochbegeisterten Menschen ausstrahlen.
13:24Ja, das strahlt jetzt aus jeder Pore
13:26meiner Pausbacken.
13:28Sein Onkel, der Theo Hirsch.
13:30Gott hab ihn selig.
13:32Das war ein lieber Mensch,
13:34als der noch Chef war.
13:36Da war das ein ganz normales Möbelhaus.
13:38Aber jetzt?
13:40Kasperltheater mit mir als Depp.
13:42Das müssen Sie mir näher erklären.
13:44Kaum war der alte Hirsch unter der Ehren,
13:46da hat der Junge mit seinen
13:48originellen Ideen losgelegt.
13:50Aktionen wie Bands in Betten
13:52oder Rockbands in der Schlafzimmerabteilung
13:54Rockballaden zum Besten geben.
13:56Hippe Radiospots
13:58mit angesagten bayerischen Schauspielern
14:00und so weiter und so weiter.
14:02Verstehe.
14:04Und Sie sollten also
14:06die Bauernmöbelabteilung
14:08mit jeder Faser repräsentieren.
14:10Ich denke nur noch,
14:12dass Sie jetzt jodeln müssen.
14:14Für dieses Konzept war Herr Brenner zuständig.
14:16Ja, wer kann man denn sonst
14:18auf eine so delikate Idee?
14:20Dabei konnte ich nicht einmal kochen.
14:22Jetzt kann ich Ihnen
14:24sämtliche Rezepte von jedem
14:26bayerischen Starrkoch rückwärts vorbilden.
14:28Schöne Wendig.
14:30Die arme Roswitha aus der Schlafzimmerabteilung,
14:32die hat man gleich entsorgt.
14:34Zu alt, zu unattraktiv.
14:36Und die Junge, die Britta Fichte,
14:38die muss sich anziehen wie ein Flitscherl.
14:40Weil ja außer Schlafen
14:42noch andere Sachen im Schlafzimmer gemacht werden.
14:44Da muss man die Erotik
14:46gleich mitverkaufen.
14:48Sagen Sie, der Mann Ihrer Kollegin,
14:50also der von der Frau Fichte ...
14:52Der Oliver?
14:54Genau.
14:56Was ist mit dem?
14:58War der eifersüchtig?
15:00Denke schon.
15:02So eher im Allgemeinen,
15:04weil Sie sich so kleidern müssen,
15:06oder auf den Herrn Brenner im Speziellen?
15:08Ja, beides.
15:10Ich habe ihm immer gesagt,
15:12mit dem Brenner und Deiner Frau,
15:14das sind zwei oder drei,
15:16die leiden genauso wie wir.
15:18Also alles nur Hemmgespenste?
15:20Ja.
15:22Sie haben gezögert?
15:24Ach, nix.
15:26Ach, nix.
15:28Also dieses nix interessiert mich jetzt schon.
15:30Ja, vor zwei Wochen.
15:32Ich bin einmal zurück in den Pausenraum,
15:34und ja, da ...
15:36Da habe ich gesehen,
15:38wie der Brenner die Britta ...
15:40Was?
15:42Ja, er hat sie betatscht
15:44und zu küssen versucht.
15:46Versucht?
15:48Das klingt, als ob sie nicht wollen hat.
15:50Sie wollte es nicht.
15:52Ja, Herr Pettinger,
15:54Ihre Aussage entnehme ich,
15:56dass Sie sich von Herrn Brenner
15:58gedemütigt fühlten,
16:00weil Sie sich, wie haben Sie gesagt,
16:02als Folklore-Depp vorkamen.
16:04Also dass Sie das nicht in den falschen Hals kriegen.
16:06Ich liebe Bayern.
16:08Aber sowas,
16:10da wird doch nur wegen einem Diridari
16:12auf der Tradition rumtrampelt.
16:14Klar.
16:16Und das auf Ihre Kosten.
16:18Genau.
16:20Das hat Sie bestimmt unglücklich gemacht, oder?
16:22Zwei Magengeschwüre.
16:26Na ja, und in Ihrem Alter,
16:28über 50,
16:30findet man ja auch nicht so leicht einen neuen Job.
16:32Versucht habe ich es, aber ...
16:36Das alles wegen diesem Juppie-Schnösel,
16:38diesem Brenner-Schnösel.
16:40Das kenne ich laut so.
16:44Da wünscht man sich den Menschen doch glatt
16:46in das passende Möbelstück.
16:48Was?
16:50Ja, Sie wissen schon,
16:52schicker, großer Designer sagen.
16:54Da haben Sie recht.
16:56Was glauben Sie, was Sie mir schon alles
16:58für Todesarten ausgedacht haben?
17:00Zwecks seelischem Ausgleich.
17:02Welche denn?
17:04Soll ich Ihnen die jetzt alle aufzählen?
17:06Sollen wir nur sagen, ob die Todesart Fenstersturz
17:08auch dabei war.
17:10Also, das glauben Sie doch jetzt wohl selber nicht.
17:12Doch, doch, das glaube ich.
17:14Sie haben diesen Menschen gehasst, und zwar so sehr,
17:16dass Sie an seinem Grab wahrscheinlich doch jodeln würden.
17:18Ich habe ihn gehasst, ja.
17:20Alle haben ihn gehasst.
17:22Mir werden ihm sicherlich keine Tränen nachweinen.
17:24Aber unbracht habe ich ihn nicht.
17:26Bitte sehr.
17:30Und auf Geheiß von Herrn Brenner
17:32haben Sie sich so anziehen müssen.
17:36Und?
17:38Hat es den Verkauf angekurbelt?
17:40Na, wenn es Männer waren, ja.
17:42Aber wenn die Ehefrauen dabei waren, eher nicht.
17:46Sie sind verheiratet?
17:48Mhm.
17:50Den sollte ich dann auch ablegen.
17:52Und da habe ich mich dann geweigert.
17:54Wie hat Ihr Mann das Ganze gesehen?
17:56Manchmal gab es Unstimmigkeiten.
18:00Aber wir brauchen das Geld.
18:02Mein Mann ist arbeitslos.
18:04Und der Herr Brenner belästigt Sie.
18:06Belästigt?
18:08Mhm.
18:10Wo kommen Sie jetzt da drauf?
18:12Nein, schauen Sie in den Spiegel.
18:14Außerdem sind Sie ja so quasi
18:16seingeschüpft.
18:18Ich bin immer neu.
18:20So, so, das Radiospülspül.
18:22Was ist denn das?
18:26Nein, nein, Franzi.
18:28Das kann nicht sein.
18:30Wenn Du bei Deiner Schwester Lisa im Kaufladen
18:32eine Brezen holst,
18:34dann gibst Du ihr einen 10-Euro-Schein.
18:36Dann kriegst Du zwar die Brezen, aber weniger als 10 Euro zurück.
18:38Verstehst?
18:40Ja, Herr Rhein.
18:42Du, ich muss jetzt Schluss machen.
18:44Ja, heute Abend kommt der Opa und dann
18:46würde er mit Euch wieder Kaufladen spielen.
18:48Ja, bitte. Servus.
18:50Herr Achtziger, ich habe mich kundig gemacht.
18:52Der Höller ist am Montag schon weg.
18:54Sehr gut, danke.
18:56Dann noch eine Kleinigkeit.
18:58Prozeitgeld müsste ich kassieren.
19:0018, 18, 90.
19:04Der Rest für die Kaffeekasse.
19:06Hätten Sie es kleiner?
19:08Zwei Zehner vielleicht?
19:10Warum?
19:12Vielleicht wenn es mehr?
19:14Dankeschön.
19:22Ja, Franzi, die Opa ist noch mal da.
19:24Ja, du, jetzt erzähl mir mal ganz genau,
19:26was die da im Radio gesagt haben.
19:28Der Achtziger hat mich gerade gefragt,
19:30ob der Höller ab Montag im Urlaub ist.
19:32Weißt Du da was?
19:34Ja, wir kriegen eine neue.
19:36Was?
19:38Eine Kontrollerin.
19:40Und was ist das bitte?
19:42Das ist nichts Gutes.
19:44Der Lindh weiß mehr.
19:46Ortmann heißt sie.
19:48Und was hat das Ganze mit dem Höller zu tun?
19:50Er kriegt wahrscheinlich sein Büro.
19:52Der fährt in Urlaub und die reißt sich
19:54sein Büro unter den Nagel.
19:57Also, das ist eine Preuße.
20:01Hast Du schon geschaut bei meine Zehner?
20:03Ja.
20:05Und?
20:10Fehlanzeige.
20:12Bei alle 17?
20:14Nein.
20:16Ich gehe in die Wohnung von dem Toten.
20:18Vielleicht gibt es was Neues.
20:20Wenn Du Zehner findest, kannst Du es ja umtauschen.
20:22Spinnst Du? Das ist doch Beweismaterial.
20:24Du bleibst halt arm.
20:28Na, Frau Stockel?
20:30Wenn Sie so nett wären
20:32und
20:34den vielleicht in den nächsten Tagen mal mitprüfen.
20:36Also, Herr Lindh, einer geht immer
20:38und für Sie quasi umsonst.
20:40Oh, danke.
20:42Achso, Moment, die Nummer schreibe ich mir noch auf.
20:44Trauen Sie mir nicht.
20:46Ich bin ein Polizist.
20:48Herr Lindh,
20:50ich habe gehört, wir kriegen eine
20:52Controllerin.
20:54Ja.
20:56Was macht die so?
20:58Arbeit.
21:10Und dann hat er gesagt,
21:12da wünscht man sich doch so einen Menschen
21:14in ein passendes Möbelstück.
21:16Was, habe ich dann gefragt?
21:18Ein schöner Designersarg.
21:20Wäre doch richtig schick.
21:24Sie haben den Mann gehasst.
21:26So sehr, dass Sie an seinen Grab
21:28am liebsten vor Freude jodeln möchten.
21:32Vielleicht sollte ich dem Brenner noch ein paar
21:34Schweinswürstel mit ins Grab legen,
21:36die er aufbraten kann.
21:38Kühltemperatur hat er ja da unten.
21:40Und da
21:42schwarzer bekanntlich die Farbe der Trauer ist,
21:44würde ich ihm das gerne mit reinlegen.
21:46Oh.
21:50Aha.
21:52Wie ich
21:54sehe und höre,
21:56leistet sich eine ganze Trauerarbeit.
21:58Kann mir jemand zusammenfassen,
22:00was die Befragung erbracht hat?
22:02Ja, nix.
22:04Nix?
22:06Nix.
22:08Dann bis morgen.
22:10Ach ja, und
22:12schönen Feierabend.
22:16Hirsch mit Ohren.
22:20Ja.
22:24Du, gehst du noch mit
22:26zum Schafkopfen?
22:28Ich weiß nicht.
22:30Ich hab das nicht mal immer so recht.
22:32Freilich gehst du mit.
22:34Wir sind ja noch nicht fertig mit der Trauerarbeit.
22:38Alle waren auf ihren Plätzen,
22:40in ihren jeweiligen Abteilungen.
22:42Keiner hat den anderen sehen können.
22:44Also könnte genauso gut jeder der engsten Mitarbeiter
22:46des Toten im Beruf ein Brenner gewesen sein.
22:48Bis auf Frau Fichte.
22:50Das waren ja nur Männerstimmen.
22:52Aber vielleicht ihr eifersüchtiger Ehemann.
22:54Wie hieß der nochmal? Oliver?
22:56Ja.
22:58Servus.
23:02Sagt dir zufällig
23:04der Name Oliver Fichte irgendwas?
23:06Olli, logisch. Wieso?
23:08Ach, ist der manchmal hier?
23:10Na freilich. Wieso?
23:12Kannst du uns vielleicht ein bisschen mehr über ihn erzählen?
23:14Auf die Gefahr, ihn lästig zu klingen.
23:16Du bist halt vielleicht neidgierig, Ignatz.
23:18Also gut,
23:20es handelt sich um den Mann einer Verdächtigen
23:22im aktuellen Fall.
23:24Danke.
23:26Bitte.
23:28Der ist auf Jobs, wo er ihn finden kann.
23:30Nach seiner Vorstellungsgespräche hängt er hier ab.
23:32Hat er mal was von seiner Frau erzählt?
23:34Nicht direkt.
23:36Indirekt?
23:38Manchmal. So nach dem dritten Bier
23:40hat er plötzlich völlig unvermittelt auf den Tisch gehauen
23:42und gesagt, die blöde Sau.
23:44Also über seine Frau gesprochen hat?
23:46Nein, natürlich nicht.
23:48Aber über irgendjemanden, auf den er eifersüchtig war.
23:50Gewagter Schluss?
23:52Kein gewagter Schluss, wenn man das Ohr hat
23:54für den Ton, in dem er es gesagt hat
23:56und das Auge für den Gesichtsausdruck.
23:58Denn dem Mann hat es gebrodelt, und zwar gewaltig.
24:00Wir sollten den Joe bei uns einstellen.
24:02Als Enttügendetektor?
24:04Mhm.
24:06Wenn du nur sprechen willst.
24:08Am Mittwoch, also heute,
24:10ist er in den Rosenbräu scharfgekupft.
24:12Seit wann arbeiten Sie nach Feierabend?
24:14Nämlich zieht sich die Nacht aus.
24:16Da ist der Reischl bei der Marie und dem
24:18seine permanent gute Laune.
24:20Da wird man, glaube ich, den Abend vermissen.
24:22Kannst du lieber sehen.
24:24Was hat er denn heute?
24:26Nichts. Schreib's ihm.
24:28Ah.
24:30Jetzt schick dich mal. Ich hab heut noch was vor.
24:32Ja, jetzt häng dich ab.
24:36Feierabend?
24:38Ja.
24:40Sagen Sie mal, Herr ...
24:42Herr ...
24:44Hölzl.
24:46Herr Hölzl.
24:48Ist die Polizei schon auf Sie zugekommen?
24:50Wegen der Stimmenidentifizierung.
24:52Nein.
24:54Morgen soll ich aufs Präsidium.
24:56Und in der Zwischenzeit, ist Ihnen da was eingefallen?
24:58Wie jetzt?
25:00Stimmenmäßig oder was?
25:02Ja.
25:04Nein.
25:06Nein.
25:08Na gut.
25:10Dann nur ein schöner Feierabend.
25:12Servus.
25:38Ich glaub, heute wird's nichts mit dem Biergarten.
25:40Ich dachte, in Bayern scheint immer die Sonne.
25:42Stimmt. Außer wenn's regnet.
25:44Aha.
25:46Grüß dich, Rosi.
25:48Das ist er wieder.
25:50Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
25:52Ach, da hinten sind sie.
25:54Ja.
25:56Ich weiß auch nicht, was das ist.
25:58Ja.
26:00Ja.
26:02Ja.
26:04Ja.
26:06Ja.
26:08Da sind wir ja.
26:10Ich bleib nur da.
26:12Grüß dich, Herr Lindh.
26:14Sag mal, was machst denn du da?
26:16Das frag ich dich.
26:18Ich bin extra hierhergegangen. Ich hab doch gemerkt, dass dir das nicht recht ist, wenn der den ganzen Abend bei uns hockt.
26:22Ja, jetzt musst du mitkommen.
26:24Schließlich ist es auch dein Land, das wir ihm verkaufen.
26:26Herr Lindh, bringen Sie sie schon.
26:28Ja.
26:32Grüß dich, Herr Lindh.
26:34Grüß Gott, Herr Reischl.
26:36Grüß dich, Herr Hofer. Jetzt sehen wir uns halt doch noch.
26:38Guten Abend, die Herrschaften.
26:40Herr Fichte?
26:42Ja.
26:44Könnte ich Sie kurz sprechen, bitte?
26:46Warum?
26:48Hauptkommissar Lindh.
26:50Dann dreimal Ente mit Brezenknödel.
26:52Schon notiert.
26:54Äh, Korbin, ein Weißbier?
26:56Ja, schon, aber ich bin eigentlich mit dem Kollegen Lindh jetzt am ehesten da.
26:58Äh, Rosi?
27:00Viermal Ente mit Brezenknödel.
27:02Ja, so ist das halt einfach.
27:04Der Käufer lädt den Verkäufer ein, gell?
27:06Hm.
27:08Also, heute?
27:10Da habe ich ein Vorstellungsgespräch gehabt.
27:12Wann war das?
27:16Viertel nach zehn.
27:18Und wo waren Sie um neun?
27:22Daheim.
27:26Ich muss dir was sagen, Peter.
27:28Ich habe das mit dem Olli und seiner Eifersucht erzählen müssen.
27:32Tut mir leid.
27:34Schon gut.
27:36Ich habe ihn gut gekannt, den alten Hirsch.
27:38Das war ein feiner Mann.
27:40Der war wie ein Vater zu seinen Angestellten.
27:44Also, ob der junge Hirsch so wird,
27:46kann ich mir fast nicht vorstellen,
27:48aber ich wünschen würde ich es ihm natürlich.
27:50Sekunde.
27:54Lindh?
27:56Ja, da ist der Mauer.
27:58Folgendes. Ich komme gerade aus der Wohnung von dem Brenner.
28:00Aber ich sage es euch gleich.
28:02Das war Essig.
28:04Ich habe nichts gefunden, was man verwerten könnte.
28:06Bitte.
28:08Ob ich die Wohnung gesichert habe?
28:10Meine Herrin, Sie stehen vorn.
28:12Ja, aber jetzt mache ich Feierabend.
28:14Ich gehe kegeln.
28:16Bis morgen.
28:22Da schau her.
28:26Schusch.
28:28Das ist der Michi.
28:30Kann sein, dass er ein bisschen später wird bei mir.
28:32Halt mal meine Kugel warm.
28:34Beide waren dicke Freunde.
28:36Bevor der junge Hirsch Unternehmer geworden ist,
28:38ist er mit dem Brenner nächtelang
28:40durch die einschlägigen Viskos gezogen.
28:42Woher wissen Sie jetzt das?
28:44Weil ich dort ab und zu auch verkehre.
28:46Okay.
28:48Ja, wissen Sie, mit dem Alter brauchen wir nicht mehr so viel Schlaf.
28:50Fahren werden wir nicht arbeiten.
28:52Das habe ich jetzt überhört, Frau Hofer.
28:54Wissen Sie, in mir gehen die Uhren einfach anders.
28:56Aber die zwei,
28:58die haben richtig die Sau ausgelassen.
29:00Party ohne Ende.
29:02Da gab es nichts anderes wie Weiber, saufen, raufen.
29:04Herr Lindh,
29:06vielleicht setzen Sie sich zu uns.
29:08Ich habe Essen schon bestellt.
29:10Ente mit Britzengnödel, eine Delikatesse.
29:12Danke.
29:14Und?
29:16Alibi hat erkannt
29:18und versucht seine Eifersucht runterzuspielen.
29:20Ich habe ihn für morgen erst mal ins Präsidium bestellt.
29:22Und, alle Geschäfte unter Dach und Fach?
29:24Nein, die Unterschrift ist noch nicht trocken.
29:26Welchen Flecken haben Sie eigentlich verkauft?
29:28Sie kennen doch den kleinen Weiher.
29:30Den kleinen Weiher?
29:32Da wo Sie mal von den vielen Staunzen, also die Mücken,
29:34das Stochenwort sind.
29:36Mücken gibt es doch.
29:38Nur im Sommer und ganz selten.
29:40Genau. Mücken sind kein Problem.
29:42Wer einmal die Moskitos in Namibia kennengelernt hat,
29:44der fühlt sich dort wie zu Hause.
29:46Gleich ist es wieder soweit.
29:48Dann gibt es 100.000 für 10.
29:50Und sehen Sie die richtige Seriennummer
29:52auf Ihrem 10-Euro-Schein.
29:54Dann greifen Sie sofort zum Hörer
29:56und rufen Sie an bei Radio Rosenheim.
29:58Stimmen die Daten,
30:00kommen Sie mit einem Köfferchen vorbei.
30:02Der, in das Ihre 100.000 Euro hineinpassen.
30:04Viel Glück. Auf geht's.
30:06Super. Wieder mal kein Frühstück.
30:08Kaufe dir bitte unterwegs was.
30:10Kaufst du mir dann einen schönen Kranz,
30:12wenn ich verhungert im Grab liege?
30:14Du musst aber lang hungern.
30:16Die war schön präserviert.
30:18Und jetzt ist es wieder soweit.
30:20Jetzt gibt es die neue Seriennummer
30:22für den Tausch Ihres Lebens.
30:24100.000 Euro für 10.
30:26Die heutige Seriennummer lautet
30:28X für Xanthippe.
30:308-8-0-3-4-3-2-1.
30:32Danke.
30:34Tschüss.
30:36Tschüss.
30:38Tschüss.
30:40Tschüss.
30:42... 4 ...
30:44Was ist denn?
30:46Bist du eingeschlafen oder was?
30:48... 3 ...
30:50... 2 ...
30:52... 7 ...
30:54... 1.
30:56Herr Lindt.
30:58Ganz wichtig.
31:00Guten Morgen erst mal, Herr Mohr.
31:02Guten Morgen, Herr Lindt.
31:04Folgendes.
31:06Gestern, nachdem wir telefoniert haben,
31:08ist mir sozusagen ein kapitaler Hirsch
31:10Was?
31:12Ein Möbelfutzi, der in die Wohnung von Brennner ist.
31:14Ach. Was haben Sie gemacht?
31:16Zuerst habe ich gewartet.
31:18Und dann habe ich ihn festgenommen.
31:20Ich habe nichts gefunden in der Wohnung.
31:22Da habe ich mir gedacht, vielleicht hat ja er.
31:24Und nachdem er mit Siegelbruch und Einbruch
31:26eine Straftat begangen hat,
31:28habe ich ihn fützen dürfen.
31:30Haben Sie was gefunden bei ihm?
31:32Das.
31:34Sieht aus wie für ein Schließfach, oder?
31:36Wahrscheinlich ein Bankschließfach.
31:38Aber zu welcher Bank es gehört, wissen Sie nicht.
31:40Nein, das weiß ich nicht.
31:42Aber das finden wir raus, Herr Lindt.
31:44Wir haben ja nicht so viele Banken in Rosneim.
31:46Dann finden Sie das mal raus.
31:48Gut gemacht, Herr Mohr.
31:50Wo ist der Herr Scherz?
31:52Der ist drüben in der Ausmischungszelle.
31:54Sie haben ihn weggesperrt?
31:56Einbruch, Diebstahl,
31:58Verdunkelungsgefahr in einem Mordfall.
32:00Der kann man dreimal wegsperren.
32:02Da haben Sie allerdings recht.
32:04Ach, Herr Mohr.
32:06Wie geht's Ihnen?
32:08Na, nett.
32:10Ja, Elf, ich hab's schon gehört.
32:12Ja, ich hab auch nix gewonnen.
32:14Was?
32:16Gestern hat einer gewonnen.
32:18Ja, so ein Glückspilz.
32:20Ja, äh,
32:22wiederhören, Herr Polizeirat Bender.
32:24Was will er denn, der Herr Polizeirat Bender?
32:26Er wollte wissen,
32:28warum ich mich für den Höller sein Urlaub interessiere.
32:30Ja, und? Was haben Sie ihm gesagt?
32:32Nichts, natürlich.
32:34Er will mich nicht interessieren.
32:36Sehen Sie, und deshalb weiß der Herr Bender jetzt auch nichts.
32:38Und das ist gut so.
32:40Wer wird denn da gerade vernommen?
32:42Ein eifersüchtiger Ehemann
32:44von einer Angestellten aus dem Möbelhaus Hirsch.
32:46Warum? Weiß ich nicht, weil mir sagt ja keiner was.
32:48Sie sagen mir auch nicht was.
32:50Was?
32:52Gestern zum Beispiel, da haben Sie mir auch nicht gesagt,
32:54warum Sie mir die beiden Zehner abspenstig machen wollten, ne?
32:56Falls da einer die richtige Seriennummer haben sollte,
32:58steht mir natürlich ein entsprechender Anteil
33:00am Gewinn zu.
33:02Die beiden Zehner sind ganz regulär in meinem Besitz übergegangen.
33:04Das ist juristisch einwandfrei.
33:06Nein, nein, das war unlauter.
33:08Die Vorspiegelung falscher Tatsachen.
33:10Schauen Sie, wenn ich gewusst hätte,
33:12wofür Sie die Scheune bauen,
33:14hätte ich Ihnen doch nie und nimmer den 20er getauscht.
33:16Wenn jeder bei der Bank sagen müsste, warum er tauscht,
33:18dann würden sich Schlangen von Menschen
33:20durch Rosenheim winden.
33:22Ja, ich sehe schon.
33:24Die Gier ist wieder einmal stärker
33:26als das gute Einvernehmen unter Kollegen.
33:28Mir kommen gleich die Tränen.
33:30Bitte?
33:32Nichts.
33:36Und Sie sind chemisch-technischer Assistent
33:38von Beruf, ja?
33:40Wie lange sind Sie schon arbeitslos?
33:42Ein Jahr.
33:44Beziehungsweise zwölf Monate.
33:46Und Ihre Frau hat sich also
33:48in dem Möbelhaus beworben,
33:50damit wenigstens ein bisschen Geld reinkommt.
33:52Ja, wir wollten immer Kinder.
33:54Aber da braucht man gar nicht dran denken.
33:58Tja, die Arbeitslosigkeit kann schon ein Möbel machen,
34:00nicht wahr?
34:02Dann verliert man schnell das Selbstwertgefühl.
34:06Und dann kommt die Frau abends nach Hause,
34:08frisiert,
34:10aufgestylt im Auftrag von Herrn Brenner.
34:12Da kann ich mir schon vorstellen,
34:14dass mit einem da die Fantasie durchgeht.
34:16Dass man sich fragt,
34:18ob mit diesem Juppie-Schnödel
34:20vielleicht noch was ganz anderes los ist.
34:22Als nur Betten verkaufen.
34:40Was soll denn da schreien?
34:42Na irgendwas, was Ihnen halt gut sein wird.
34:44Das ist auf Befehl.
34:46Das geht nicht so einfach.
34:48Da hat er recht.
34:50Wenn Sie mal gehört haben und schreien sollen,
34:52du dummer Hund, wenn du noch mal das Maul aufmachst,
34:54dann gehörst du auf die Löffel.
34:56Und dabei denken Sie an den Herrn Brenner.
34:58Dann kann das Ganze nicht so schwierig sein.
35:00Und Sie beide kommen bitte mit mir mit und warten hier.
35:02Aufzeigen.
35:10So, auf geht's.
35:12Konzentrieren Sie sich bitte, ja?
35:14Los.
35:16Du dumme Sau!
35:18Was ist denn da los?
35:22Was ist denn das für ein Affentheater?
35:26Natürlich.
35:30Der Zweite, der kann's gewesen sein.
35:36Was ist denn da los?
35:38Nichts, es ist nur das Täter identifiziert worden.
35:40Ach, die Gegenüberstellung.
35:42Ja, das war's für den Augenblick.
35:44Danke.
35:46Herr Weinberg,
35:48Sie sind unter der Reihe.
35:50Aufzeigen, gell?
35:52Also, auf Wiedersehen, Herr Fichte.
35:54Ja, muss nicht sein.
35:56Ah, Herr Fichte.
35:58Herr Lindl, folgendes.
36:00Das Schließfach von Brenner war bei der Genossenschaftsbank
36:02und das ist dringend.
36:04Aha, Erklärung.
36:06So, der Nächste, bitte.
36:08Du dumme Sau!
36:10Was ist denn da los?
36:12Es ist nur eine Gegenüberstellung.
36:14Haben Sie den Schlüssel noch?
36:16Ja, danke.
36:18Ich bin bei der Frühstückung.
36:20So.
36:22Danke.
36:24Herr Hirsch?
36:26Lieber, aufzeigen.
36:28Herr Hofer?
36:30Ja?
36:32Hier, schauen Sie mal, von Brenner.
36:36Was für ein Plan?
36:38Wie Sie Ihren Onkel früher beerben können.
36:40Was?
36:42Sie wollen damit sagen, dass ich meinen Onkel
36:44ins Jenseits befördert habe, ganz richtig?
36:46Das war ein Unfall.
36:48Ein Unfall?
36:50Komisch.
36:52Da steht was anderes.
36:54Das haben Sie doch gestern gesucht, oder?
36:56Da steht nämlich,
36:58dass Sie sich das alles ausgedacht
37:00und Herr Brenner es ausgeführt hat.
37:02Er hat den Wagen Ihres Onkels von der Straße abgedrängt,
37:04in Ihrem Auftrag. Sie können gerne nachschauen.
37:06Sie waren der Kopf
37:08und der Herr Brenner Ihr verlängerter Arm.
37:10Genauso wie später, bei der Umstrukturierung
37:12des Möbelhauses.
37:14Und als Dank haben Sie ihn zum Chefverkäufer gemacht.
37:16Bloß ist der Brenner schon langsam lästig geworden.
37:18Der hat mehr haben wollen.
37:22Meine Herren,
37:24das war jetzt verlorene Liebesmühe,
37:26wenn ich mich verteidigen würde.
37:28Das klingt dann auch nach Rechtfertigung.
37:30Ab jetzt sage ich keinen Ton mehr
37:32und lasse meinen Anwalt für mich reden.
37:34Wenn Sie den Stift bitte nehmen
37:36und seine Nummer notieren.
37:40Der Unfall war vor einem Jahr.
37:42Bis auf den Brief haben wir nichts gegen ihn in der Hand.
37:44Und ich meine,
37:46schreiben kann man viel.
37:48Und was hat der Stimmtest ergeben?
37:50Ausser, dass der Hölske
37:52sie identifiziert hat, nichts.
37:54Ja, großartig.
37:56Und die Spusi hat auch nichts gefunden
37:58in Brenners Büro.
38:00Zumindest nichts Verwertbares.
38:02Aber dieser Bernhard Hirsch,
38:04der hat doch kein Alibi.
38:06Das haben die anderen auch nicht.
38:08Tja, was machen wir jetzt?
38:10Dranbleiben.
38:12Meine Herren!
38:14Ja.
38:18Herr Stottl, seien Sie bitte so gut
38:20und machen Sie zwei Tassen Kaffee, ja?
38:22Herr Lind, jetzt kommt gleich das Gewinnerinterview.
38:24Gestern hat doch einer gewonnen, gell?
38:26Ja, ich weiß. Schön.
38:32Wie oft hatten Sie das schon?
38:34Was?
38:36Wie viele Stunden im Beruf?
38:38Dass er gelaufen lassen hat müssen.
38:40Ja.
38:42Zweimal.
38:44Ach was, bei Ihnen auch?
38:46Bei mir auch zweimal.
38:48Alle guten Dinge sind drei, sagt man.
38:50Danke, Herr Stottl.
38:52Bitte.
38:54Und jetzt ist es wieder soweit.
38:56100.014.
38:58Für unseren neuen Gewinner
39:00hat unser Notar Dr. Mayberg
39:02den Schein natürlich überprüft.
39:04Der Schein ist echt.
39:06Der Anruf kam vor Ablauf der Zeit.
39:08Die 100.000 Euro können freigegeben werden.
39:10Somit haben wir einen glücklichen Gewinner
39:12und der ist bei uns im Studio.
39:14Wo haben Sie den Schein denn her?
39:16Ja, ich bin Brotzeit holen gekommen, gell?
39:18Zum Metzgermeier.
39:20Dieses Reuspern, das kenne ich doch.
39:22Allerdings.
39:26Äh, Frau Stottl,
39:28suchen Sie doch bitte mal die Nummer
39:30von dem Radiosender raus.
39:32Die habe ich doch im Apparat.
39:34Arsch, genau.
39:36Und was werden Sie mit dem Geld machen?
39:38Erstmal Urlaub, viel Urlaub.
39:40Den holen wir uns.
39:42Na dann wünsche ich Ihnen einen schönen Urlaub.
39:46Gibt es jetzt noch einen Stimmentest oder was?
39:50Nein, das ist gar nicht nötig.
39:52Weil die gesuchte Stimme nämlich vor uns sitzt.
39:54Genau.
39:56Sie sind aufs Klo gegangen
39:58und haben dabei gesehen,
40:00dass Herr Brenner am Radio gesessen ist
40:02und die Seriennummern verglichen hat.
40:04Und in Freude ausgebrochen ist.
40:06Nein, nämlich die richtige Seriennummer gehabt hat.
40:08Metzgermeier, hm?
40:12Sie haben den Schein von Herrn Brenner geraubt.
40:14Und dann haben Sie den Herrn Brenner
40:16aus dem Fenster geworfen.
40:18Das ist doch überhaupt nicht wahr.
40:20Die Tür war zu.
40:22Ich habe ihn also gar nicht gesehen.
40:26Tja.
40:30Dann schauen wir doch mal,
40:32was wir an Fingerabdrücken
40:34auf dem Schein gefunden haben.
40:40Oh.
40:42Die von Herrn Brenner sind dabei.
40:44Wie sind die wohl da drauf gekommen?
40:46Was weiß ich?
40:48Und auf dem Radio im Büro von Herrn Brenner
40:50haben wir einen schönen, fetten Fingerabdruck gefunden.
40:54Ich möchte wecken, dass der von Ihnen ist.
40:56Der ist genau auf dem Außeneinschaltknopf.
40:58Ich denke mal, der ist drauf gekommen,
41:00dass Sie das Radio ausgeschaltet haben.
41:02Weil Sie nämlich verhindern wollten,
41:04dass irgendjemand mitbekommt,
41:06dass Herr Brenner vor seinem Tod Radio gehört hat.
41:08Tja, Herr Hölzl.
41:10Das wird ein langer Urlaub für Sie.
41:12So schaut's aus.
41:16Ja mei.
41:18Was soll ich sagen?
41:20Es war eine Riesengelegenheit.
41:24Herr Hölzl, Sie sind vorläufig festgenommen.
41:26Helmut, abführen.
41:28Gehen wir.
41:38So, jetzt bin ich aber mal gespannt,
41:40ob wir da wirklich
41:42die Fingerabdrücke von Herrn Brenner drauf finden.
41:44Ich glaube kaum bei dem, was der Schein durchgemacht hat.
41:46Aber funktioniert hat's.
41:48Ja, Herr Hirsch.
41:50Wiederschauen.
41:52Also den Unfall seines Onkels,
41:54den legen wir noch nicht zu den Akten.
41:56Ach.
41:58Und wenn Sie mal an einem Tisch
42:00für einen Vernehmungsraum brauchen,
42:02schauen Sie doch mal rein.
42:04Bei mir
42:06kriegen Sie extra Prozente.
42:08Tja.
42:10Wie heißt das so schön?
42:12Im Zweifel für den Angeklagten.

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