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KurzfilmeTranskript
00:00:00Geheimnisvolle Unterhaltung wird Ihnen präsentiert von Miamor Feine Filets.
00:00:30Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:00Der letzte Tanz. Ich war schon da.
00:01:27Der letzte Tanz. Ich wollte schon gehen.
00:01:31Dann sah ich dich so scheu, alleine stehen.
00:01:35Der Morgennacht, mir war so klar.
00:01:38Seitdem sind wir ein tolles Band.
00:01:41Tolles Band.
00:02:12Herms, ich bin so gut wie weg.
00:02:24Herms?
00:02:25Du bist ja noch da.
00:02:26Ja.
00:02:29Wow.
00:02:30Du siehst gut aus.
00:02:32Ich würde noch kein T-Shirt nehmen, das oben am Hals rausschaut.
00:02:35Vielleicht gibt es noch welche mit V-Ausschnitt.
00:02:37Danke.
00:02:38Guck mal.
00:02:39Was denn?
00:02:41Oh, war ich das?
00:02:44Ich weiss nicht.
00:02:49Marie, ich...
00:02:51Tschüss.
00:03:10Herr Bergengrün?
00:03:12Ich brauche noch ein paar Unterschriften von Ihnen.
00:03:14Herr Bergengrün?
00:03:18Herr Bergengrün?
00:03:23Herr Bergengrün?
00:03:25Herr Bergengrün?
00:03:28Ah!
00:03:40Bei den Toten handelt es sich um Jens Bergengrün.
00:03:4351, ledig, keine Kinder und ist seit fünf Jahren
00:03:46an der Uniklinik Köln als Pathologe beschäftigt.
00:03:50Also genauer gesagt ist er Neuropathologe.
00:03:54Kopf-Leichen-Öffner, Leichen-Kopf-Öffner, so oder so.
00:03:59Arzt.
00:04:10Körpertemperatur ist noch normal.
00:04:13Lang ist er noch nicht tot.
00:04:14Aber er ist tot.
00:04:15Nikolai May.
00:04:16Und es gibt weder Stiche, noch Würgemale, noch Schutzverletzungen.
00:04:20Vielleicht Gift?
00:04:22Ich meine, hier steht eine Menge rum.
00:04:23Gucken Sie mal, Desinfektionsmittel und Phenol und so ein Kram.
00:04:27Und Sie haben ihn gefunden?
00:04:29Ja.
00:04:30Ich bin...
00:04:32Ich...
00:04:33Ich war seine Mitarbeiterin.
00:04:35Mein Name ist May.
00:04:36Ich habe ihn so gefunden, so tot.
00:04:38So wie er da liegt?
00:04:39Nein, er saß mit dem Oberkörper über der Leiche und dann ist er runtergefallen.
00:04:44Also...
00:04:46Ungefähr...
00:04:48Ungefähr so?
00:04:49Ja, ungefähr.
00:04:51Gut, Frau May. Vielen Dank.
00:04:53Warten Sie bitte draußen, wir kommen gleich zu Ihnen.
00:04:55Ja.
00:05:05Frau Brand?
00:05:06Hm?
00:05:07Giancarli?
00:05:11Das ist doch Nuss.
00:05:13Der Geruch ist noch ganz schwach, aber ich finde, das riecht nach Nuss.
00:05:22Ja, die Haut ist gerötet und hier um den Mund sind Verfärbungen.
00:05:25Das passt.
00:05:28Die Schlammhäute sind rot und geschwollen.
00:05:32Und...
00:05:33Und?
00:05:35Ja, Herr Simmel, schauen Sie mal.
00:05:37Einblutungen in die Bindehaut.
00:05:39Und die Leiche ist...
00:05:40Die ist staubtrocken.
00:05:42Das könnte für einen allergischen Schock sprechen.
00:05:44Sie wissen nicht zufällig, ob er eine Allergie hatte.
00:05:48Woher soll ich das denn wissen?
00:05:50Kaffeemaschine.
00:05:58Kaffeewasser.
00:06:04Das riecht nach Kuchen.
00:06:11Mahlstätter Nusskuchen.
00:06:13Meine Mutter macht den besten in der ganzen Pfalz.
00:06:15Walnuss, hm?
00:06:17Ich möchte genau wissen, was da drin ist.
00:06:34Oha.
00:06:36Da ist aber noch mehr drin, als nur Muttis Walnusskuchen.
00:06:38Herr Simmel, Sie kontaminieren einen Spurenträger mit einem...
00:06:41Fisch.
00:06:42Ja, aber nur mit einem ganz kleinen.
00:06:45Herr Hagemeyer, ich brauche eine Analyse von allem, was hier rumsteht, bitte.
00:06:48Das dauert.
00:06:49Frage.
00:06:50In welcher Zeit war es dem Täter möglich, dieses Kaffeewasser hier zu kontaminieren?
00:06:54Was auch immer.
00:06:55Antwort.
00:06:56Fragen bei Bergen-Grün-Sekretärin.
00:06:58Die wartet doch draußen.
00:06:59Gut.
00:07:04Hallo?
00:07:06Hallo?
00:07:08Frau May?
00:07:33Können Sie nicht aufpassen?
00:07:58Scheiße!
00:08:03Stop!
00:08:28Stop! Stop! Stop!
00:08:32Vorsicht, Oma!
00:08:56Ihr Fahrstil ist nicht okay.
00:08:58Und Sie sind nicht angeschnallt.
00:09:01Motor aus.
00:09:02Ich will nach Hause.
00:09:03Hm?
00:09:07Ich will einfach nur nach Hause.
00:09:13Sie sind Chefarzt des Neuroradiologischen Instituts.
00:09:18Was nicht bedeutet, dass ich über alles Bescheid weiß.
00:09:23Wir sind hier das Referenzzentrum für Demenzforschung.
00:09:27Bei unterschiedlichen Demenzformen weiß ich Bescheid.
00:09:30Und ich weiß aber gar nichts Bescheid.
00:09:32Vielleicht hilft mir das weniger, dass Sie wissen, ein kleines bisschen weiter.
00:09:35Ja, aber ich muss jetzt hier rein, bevor mir der gute Mann vom Tisch springt.
00:09:38Und danach?
00:09:40Danach?
00:09:41Heute ist Großkampftag. Sieben weitere Operationen anschließend.
00:09:45Danach.
00:09:46Herr Professor...
00:09:47Hm?
00:09:50Schwester, einen Schürze für die Dame.
00:09:53Danke.
00:09:55Ich dachte, Sie operieren Köpfe.
00:09:57Ja, aber wir kommen von innen, über diesen Führungsdraht.
00:10:01Da hat die Beinarterie eingeführt, hochgeschoben.
00:10:03Das ist die Hirnarterie.
00:10:05Das Herz müssen wir uns eben jetzt gerade ein bisschen durchfummeln.
00:10:10Und dann oben kann ich dann ganz wunderbar arbeiten.
00:10:16Eigentlich eine ganz unblutige Angelegenheit, bis auf den kleinen Schnitt.
00:10:19Man sagte mir, Sie hätten eng mit Dr. Bergengrün zusammengearbeitet.
00:10:23In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, vaskuläre Demenz, also gefäßbedingte, die ich leite.
00:10:30Er war als Oberarzt der Neuropathologie einer meiner Mitarbeiter, wenn auch nicht der unwesentlichste.
00:10:35Sein Tod scheint Sie nicht sonderlich zu erschüttern.
00:10:38Mich jeder Tod erschütterte.
00:10:40Ich bin kein sehr guter Arzt.
00:10:42Ich kann Ihnen das ganz genau sagen.
00:10:44Also...
00:10:45Also dieser Wassertank, der...
00:10:47Jeden Morgen schütte ich das Wasser vom Vortag aus und neues rein.
00:10:53Heute Morgen war das Punkt kurz vor sieben.
00:11:02Stehen Sie erst mal auf.
00:11:07Es ist kalt.
00:11:09Wer hatte denn alles Zugang zur Küche?
00:11:13Im Prinzip ist die immer geschlossener, aber...
00:11:16Also hatte jeder Zugang zur Küche.
00:11:20Gut, in Ihrem Zustand kann ich Sie natürlich nie nach Hause fahren lassen.
00:11:24Wenn Sie wollen, dann kann ich Sie nach Hause fahren.
00:11:30Ich kann Sie nicht nach Hause lassen.
00:11:33Wenn Sie wollen, dann kann ich Sie nach Hause fahren.
00:11:47Privat hatten Sie nichts miteinander zu tun.
00:11:50Ich weiß nur, dass er tagtäglich Unmengen von Schokolade und mit Zucker gesättigtem Kaffee zu sich nahm.
00:11:55Sie wissen nicht zufällig, ob er eine Allergie hatte?
00:11:57Zu seinen wenigen Stärken gehörte auf gar keinen Fall das Kommunizieren von Schwächen.
00:12:01Zumindest nicht seine eigenen.
00:12:03Irgendjemand, der ihn noch weniger mochte als Sie?
00:12:06Irgendjemand, der ihn mochte?
00:12:09Wir nehmen dann gleich einen Achtzehner.
00:12:11Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?
00:12:13Heute Morgen, lebend.
00:12:16Wir waren gewöhnlich beide früh im Haus.
00:12:19Letzte Serie, bitte. Nochmal?
00:12:21Kann man schon von beginnender Demenz sprechen, wenn jemand sein schmutziges Geschirr in den Kühlschrank stellt?
00:12:27Nicht, wenn er es kühlen will.
00:12:30Nein, es hat nichts zu bedeuten. Wir alle sind mal mit den Gedanken woanders.
00:12:34Das Zauberwort heißt Früherkennung, falls da was ist.
00:12:37Je früher jemand zu mir kommt, umso wahrscheinlicher kann ich helfen.
00:12:51Haben Sie meine Frau gesehen?
00:12:55Ihre Frau?
00:12:57Ja, sie ist jetzt schon so lange weg.
00:12:59Und sie wollte mir doch den Süddeutschen Beobachter mitbringen.
00:13:03Und jetzt frage ich mich, wo sie steckt.
00:13:08Glauben Sie, sie hat einen anderen?
00:13:11Nein.
00:13:13Nein, nein, das glaube ich nicht.
00:13:15Das beruhigt mich.
00:13:16Vorsicht, sie kann sehr eifersüchtig sein.
00:13:22Lotte, Lotte, Lotte, wo steckst du bloß?
00:13:26Und sorg dafür, dass die Gänse in den Stall kommen.
00:13:30Die dürfen nachts nicht draußen bleiben.
00:13:33Das tun wir, wir kümmern uns.
00:13:35Die Gänse.
00:13:36Danke.
00:13:37Selbstverständlich.
00:13:38Danke.
00:13:40Und was ist mit der Gänse?
00:13:41Die Gänse.
00:13:42Danke.
00:13:43Selbstverständlich.
00:13:44Danke.
00:13:50Verstehen Sie jetzt, was wir hier tun?
00:13:55Es ist furchtbar, wenn man jemanden kennt oder...
00:13:58oder liebt, der...
00:14:00Das ist furchtbar.
00:14:03Ganz furchtbar.
00:14:08Wo stecken Sie, Herr Simler?
00:14:09Ich habe Frau May nach Hause gebracht.
00:14:11Sie ist in keinem guten Zustand.
00:14:13Ihnen ist schon auch klar, dass Sie meine Mitfahrgelegenheit waren,
00:14:14Herr Simler, ja?
00:14:16Herr Simler, was machen Sie denn da noch?
00:14:18Psychologische Betreuung.
00:14:19Verstehe.
00:14:21Das ist ein schlechter Halt.
00:14:23Oh, Mann.
00:14:40Normalerweise geht sowas nicht so schnell bei mir.
00:14:43Bei mir auch nicht.
00:14:49Was ist denn das auf deinem Rücken?
00:14:51Auf meinem Rücken?
00:14:52Ja.
00:14:53Ach, das.
00:14:54Ich bin vor ein paar Tagen gestolpert.
00:14:56Ich falle eigentlich jeden dritten Tag irgendwo hin.
00:15:00Treppe runter?
00:15:02Keine Treppe.
00:15:04Nicola, wie?
00:15:06So sieht man nicht aus, wenn man nur über die eigenen Füße stolpert.
00:15:10Wir haben uns gestritten.
00:15:12Wer ist denn wir?
00:15:14Du und Bergengrün?
00:15:16Hat er dich geschlagen?
00:15:18Nicht geschlagen.
00:15:20Also um sich geschlagen.
00:15:22Ich stand im Weg.
00:15:24Ich bin mit dem Rücken auf den Sektionstisch geknallt.
00:15:26Ich weiß ja auch nicht so genau.
00:15:28Er hatte einen Wutanfall.
00:15:30Hat er sowas öfter gehabt?
00:15:32Manchmal.
00:15:34Einfach so? Ohne Anlass?
00:15:36Ja, es gab schon einen Anlass.
00:15:37Ich kann ihn schon verstehen.
00:15:39Ich habe Scheiße gebaut.
00:15:41Ich habe die falschen Tasten auf dem Computer gedrückt.
00:15:43Und da waren sie alle weg.
00:15:45Die ganzen Daten und Aufzeichnungen,
00:15:47für die er die letzten Monate geforscht hatte.
00:15:49Für die Arbeitsgruppe von Professor Jakobsen?
00:15:51Er hat ganz viele Obduktionen gemacht.
00:15:53Und ich habe die DVD verschuselt.
00:15:55Da waren ganz viele Daten drauf.
00:15:57Das ist mir so peinlich.
00:15:59Ich will darüber gar nicht mehr reden.
00:16:08Hallo.
00:16:10Hallo.
00:16:12Ich komme gleich.
00:16:14Marie.
00:16:16Ich wollte dir was sagen.
00:16:18Was denn?
00:16:20Ich habe es vergessen.
00:16:26Wir haben es ...
00:16:28Ich habe da jemanden kennengelernt.
00:16:30Ah ja?
00:16:32Ja, im Zusammenhang mit meinem neuen Fall.
00:16:35Ach so, ein Verdächtiger?
00:16:37Nein, so weit bin ich noch nicht.
00:16:39Ich kann ihn nicht wirklich einschätzen.
00:16:41Ich komme nicht an ihn ran.
00:16:43Auf jeden Fall kennt er sich ganz gut aus mit Menschen,
00:16:46die ...
00:16:48Bei jedem lässt ja mal das Gedächtnis nach im Alter.
00:16:50Ich dachte, ihr könntet euch mal bekannt machen.
00:16:53Professor Jakobsen heißt er.
00:16:55Und er ist wirklich eine Koryphäe.
00:16:57Mhm.
00:16:59Hams, verstehe mich jetzt nicht falsch.
00:17:01Ich meine, du könntest ...
00:17:03Nein, ich verstehe dich vollkommen richtig.
00:17:04Du willst, dass ich ihn mir genauer anschaue.
00:17:07Ja, mache ich.
00:17:11Kennen Sie den Ausdruck, das war Gift für ihn?
00:17:14Das war Gift für meine Mutter,
00:17:16wenn mein Vater schon morgens vor um sieben angefangen hat zu sammeln.
00:17:19Aber sie ist sicher nicht daran gestorben.
00:17:21Wenn aber jemand unter einer Walnussallergie leidet
00:17:23und trotzdem Walnüsse zu sich nimmt,
00:17:25dann muss er mit dem Schlimmsten rechnen.
00:17:27Asthma, Atemnot, allergischer Schock.
00:17:29Tod.
00:17:31Walnüsse? Das war Gift für Dr. Bergengrün?
00:17:32Ja, das Allergen war in seinem Kaffee
00:17:34und wegen der Bitterstoffe hat es nicht geschmeckt.
00:17:36Wieso hat er denn keine Hilfe geholt,
00:17:38als er die Symptome gemerkt hat?
00:17:40Oder hat er irgendwas eingeworfen oder so?
00:17:42Weil der Guppy gestorben ist?
00:17:44Herr Simmel, irgendwas war dem Kaffee Wasser zugesetzt,
00:17:46was ihn daran gehindert hat.
00:17:48K.O.-Tropfen zum Beispiel.
00:17:50Sie meinen also, er hat geschlafen,
00:17:52bevor er vielleicht diesen angeblich tödlichen Anfall bekommen hat?
00:17:54Ja.
00:17:56Wissen Sie das oder glauben Sie das?
00:17:58Ich glaube, ich weiß es.
00:18:02Ich glaube, ich weiß es.
00:18:04Ich glaube, ich weiß es.
00:18:30Herr Brandt?
00:18:31Ja?
00:18:33Jakobsen mein Name.
00:18:35Guten Tag.
00:18:37Schauen wir uns das mal an.
00:18:39Hier rechts rum bitte.
00:18:41Wusste Jakobsen von Bergengrüns Allergie?
00:18:43Danke.
00:18:45Das wissen wir nicht.
00:18:47Was wir wissen ist, er hat kein Alibi.
00:18:49Aber auch kein Motiv.
00:18:51Hat Frau May denn ein Alibi?
00:18:53So eine Frau begeht kein Mord.
00:18:55Keine Fakten.
00:18:57Das reine Menschenkenntnis.
00:18:59Das habe ich gar nicht gefragt,
00:19:01aber die Sekretärin, die für ihn beim Bäcker einkaufte,
00:19:03wusste Sie von seiner Allergie?
00:19:05Ja, schon. Vermutlich schon.
00:19:07Sehe ich genauso.
00:19:15Herr Dr. Engler, was machen Sie hier?
00:19:17Frau Dr. Schön.
00:19:19Guten Tag.
00:19:21Ich übe meinen Beruf aus.
00:19:23Also?
00:19:25Hier.
00:19:27Allergische Hautrötung, überblühte Lunge,
00:19:28Zeichen eines Asthmaanfalls,
00:19:30vermutlich im Rahmen einer allergischen Reaktion.
00:19:32Das Allergen war in Form flüssiger Walnussessenzen im Magen.
00:19:36Spuren eines Neuroleptikums, auch bekannt als KO-Tropfen,
00:19:39Reiz in Leberniere und Gehirn.
00:19:41Er wurde sediert, noch bevor er auf das Allergen reagierte.
00:19:45Er erstickte im Schlaf.
00:19:47An einer Nuss?
00:19:49Ja, an einer Nuss.
00:19:51Ist das alles?
00:19:53Alles.
00:19:55Ja, also dann.
00:19:56Vielen Dank. Auf Wiedersehen.
00:19:58Auf Wiedersehen.
00:20:00Man hat ja nicht so oft einen Ex-Kollegen unter dem Skalpell.
00:20:04Ex?
00:20:06Kollegen? Ex-Kollegen?
00:20:08Ja, Dr. Bergen-Grün hat hier am Gerichtsmedizinischen Institut
00:20:11ein paar Gutachten für uns erstellt.
00:20:14Er sollte zum Institutsleiter befördert werden.
00:20:17Aber dann ...
00:20:19Dann was?
00:20:21Wurde er doch nicht befördert, sondern entlassen.
00:20:23Was ich ehrlich gesagt sehr schade fand.
00:20:24Warum?
00:20:26Naja, die Ehe hätte sich ja nicht geschadet,
00:20:29aber er hatte eine große Wirkung auf Frauen.
00:20:31Ich wollte eigentlich nur wissen, warum er entlassen wurde.
00:20:33Ach so, natürlich.
00:20:35Ja, die Frage habe ich mir damals auch gestellt.
00:20:37Seit heute weiß ich's.
00:20:39Seine Leber hatte eine ganze Weile Schmerzarbeit zu leisten.
00:20:43Er hat getrunken.
00:20:45Gesoffen.
00:20:48Herr Dr. Engler, Sie wussten nicht zufällig vorher schon,
00:20:51was bei der Obduktion rauskommen würde?
00:20:52Sagen wir es so, ich ...
00:20:55Ich hab's geahnt.
00:20:59Danke.
00:21:01Danke, Frau Dr. Schön.
00:21:03Dann ahnten Sie auch, dass Dr. Bergen-Grün Alkoholiker war?
00:21:07Ehrlich gesagt wusste ich es.
00:21:09Oder besser gesagt, ich hab es irgendwann erfahren.
00:21:12Dr. Engler, der Mann hat unter Umständen
00:21:14mit benebelten Gutachten Menschen ins Gefängnis gebracht,
00:21:16die dort A, nicht hingehören und es B, nachtragen könnten.
00:21:19Wie lange durfte er das machen?
00:21:20Zu lange.
00:21:22Also erst mal das eine oder andere Jahr,
00:21:24in dem keiner wusste, dass er soff,
00:21:26und dann natürlich noch das eine oder andere Jahr,
00:21:28in dem keiner wusste, wie man ihn elegant loswerden sollte.
00:21:31Sodass keiner mitkriegt, warum man ihn loswerden wollte?
00:21:33Sehen Sie, es hatte wohl niemand Interesse daran,
00:21:36dass Urteile wieder angefochten werden,
00:21:38die man aufgrund von Bergen-Grüns Gutachten gefällt hatte.
00:21:41Und was ist mit den Leuten,
00:21:43die aufgrund von Fehlgutachten verurteilt wurden?
00:21:45Gab es vielleicht solche Fälle?
00:21:47Keine Ahnung.
00:21:48Wahrscheinlich gab es welche.
00:21:50Herr Dr. Engler, wir brauchen die Namen.
00:21:52Wem könnte Bergen-Grün geschadet haben,
00:21:54und zwar so, dass daraus ein Mordmotiv werden konnte?
00:21:56Konnte, konnte.
00:21:58Man kann ja jetzt nicht die ganzen alten Geschichten wieder aufrollen.
00:22:00Doch, man kann.
00:22:02Frau Brand, wären Sie an meiner Stelle,
00:22:05dann wären Sie vielleicht an einer etwas,
00:22:07wie soll ich sagen, diplomatischeren Lösung interessiert.
00:22:10Ich bin nicht an diplomatischen Lösungen interessiert.
00:22:13Vielleicht bin ich deshalb nicht an Ihrer Stelle.
00:22:15Drei Fälle, bei denen Bergen-Grün ein gewisses Unheil angerichtet haben könnte.
00:22:22Wie ist man in den Doktor eigentlich losgeworden, Elegant?
00:22:25Glückliche Fügung.
00:22:27Man war heilfroh, dass ihm jemand eine andere Stelle anbot,
00:22:30und alle schließlich ihr Gesicht wahren konnten.
00:22:33Das Stellenangebot kam nicht zufällig vom Professor Jakobsen?
00:22:38Zufällig schon.
00:22:40Danke.
00:22:42Tschüss.
00:22:49Schön, dass du mich abholst.
00:22:51Na?
00:22:53Süß von dir.
00:22:55Echt?
00:23:01Na?
00:23:03Na?
00:23:05Na?
00:23:07Na?
00:23:09Na?
00:23:11Na?
00:23:20Ich muss mit dir reden.
00:23:24Ich bin Gefangener.
00:23:26Und Befangener.
00:23:28Meiner...
00:23:30Meines Berufs.
00:23:32Meines Selbst.
00:23:34Ich...
00:23:36Guck mal, diese Hand könnte Doktor Bergen-Grün...
00:23:39Ich...
00:23:42Ich fang noch mal an.
00:23:45Hey, gib das mal her.
00:23:47Warum denn?
00:23:49Weil ich schon in Teufels Küche komme, wenn man dich in meinem Wagen sieht.
00:23:52Du, den kenn ich.
00:23:54Den hab ich alle schon mal gesehen.
00:23:56Wo?
00:23:58Im Pathologischen Institut, und nicht nur einmal.
00:24:00Manchmal auch mit meinem Chef.
00:24:02Und der hat Bergen-Grün nicht nur Zärtlichkeiten an den Kopf geworfen.
00:24:05Wollen wir los?
00:24:07Ja.
00:24:09Ja.
00:24:12Der Schmied wurde vor drei Monaten aus der Haft entlassen.
00:24:15Und jetzt arbeitet er in einem Resozialisierungsprogramm.
00:24:18Vor Bergen-Grüns Tod hat Frau May ihn mehrfach in der Klinik gesehen.
00:24:21Wieder.
00:24:23Wieder.
00:24:25Jürgen Simmel, Depo Köln.
00:24:28Sie saßen sieben Jahre wegen Totschlags an einer Emmi Groß im Gefängnis.
00:24:32Und jetzt?
00:24:34Und jetzt?
00:24:36Und jetzt?
00:24:38Und jetzt?
00:24:40Und jetzt?
00:24:42Und jetzt?
00:24:44Und jetzt?
00:24:46Und jetzt?
00:24:48Und jetzt?
00:24:50Und jetzt?
00:24:52Und jetzt?
00:24:54Und jetzt?
00:24:56Und jetzt?
00:24:58Und jetzt?
00:25:00Und jetzt?
00:25:02Und jetzt?
00:25:04Und jetzt?
00:25:06Und jetzt?
00:25:08Und jetzt?
00:25:10Und jetzt?
00:25:12Und jetzt?
00:25:14Und jetzt?
00:25:16Und jetzt?
00:25:18Und jetzt?
00:25:20Und jetzt?
00:25:22Und jetzt?
00:25:24Und jetzt?
00:25:26Und jetzt?
00:25:28Und jetzt?
00:25:30Und jetzt?
00:25:32Und jetzt?
00:25:34Und jetzt?
00:25:36Und jetzt?
00:25:39Jetzt ist alles falsch.
00:25:41Ich muss nicht.
00:25:43Machen Sie bitte die Maschine aus.
00:25:45Herr Schmieder, machen Sie die Maschine aus.
00:25:50Weil die alle ein schlechtes Gewissen hatten, weil die was gerade biegen wollten.
00:25:52Sieben Jahre Knast und jetzt Rasen pflücken als Resozialisierung.
00:25:55Ich mein, da muss man doch irgendwie wütend werden.
00:25:57Vor allen Dingen, wenn man das Gefühl hat, dass man unschuldig ist.
00:25:59Das muss doch richtig in einem, richtig brodeln in einem, oder?
00:26:01Ja. Genau genommen bin ich der Brodelkönig von Köln.
00:26:04In mir brodelt's ja schon, wenn mir jemand mit solchen Sprüchen kommt.
00:26:06Sie haben Dr. Bergengrün bedroht.
00:26:09Und bevor Sie lügen, wir haben Zeugen.
00:26:11Bedroht, ja. Aber wenn er behauptet, ich hätte ihn auch nur angefasst, dann lügt er.
00:26:14Der behauptet gar nichts mehr.
00:26:16Der ist tot.
00:26:18Wie tot?
00:26:18Ziemlich tot. Mausetot.
00:26:21Sie verarschen mich doch jetzt.
00:26:22So was machen wir nicht.
00:26:23Sie haben ihn bedroht.
00:26:24Ja. Und sind danach wütend geworden.
00:26:26Ja, weil sich dieser Arschloch nicht an meinen Fall erinnern konnte.
00:26:28An sein Gutachten.
00:26:29Weil ich im Knast sitze, in dem er sich draußen die Rübe zusäuft.
00:26:32Da kann man doch ein bisschen brodeln, oder was meinst du?
00:26:35Wir müssen Sie nach Ihrem Alibi für die Tatzeit fragen.
00:26:37Ah ja?
00:26:39Ja, wann war denn die Tatzeit?
00:26:41Müssen Sie doch am besten wissen. Dienstag halb acht.
00:26:44Wenn du einen anderen Eindruck von meinem aufregenden Leben hast,
00:26:47saß ich am Dienstag um halb acht wie jeden Morgen an meinem Frühstückstisch.
00:26:50Kannst ja mal meine Nachbarn fragen.
00:26:52Die wissen das.
00:26:53Bestimmt.
00:27:07Man sieht ja Distanz auf den Angliografien.
00:27:10Entschuldigung, Ihre Assistentin meinte, ich könnte kurz...
00:27:14Ist in Ordnung. Kommen Sie rein.
00:27:18Ich dachte, diese Dinger sind gar nicht röntgendicht.
00:27:22Sie haben sich informiert?
00:27:23Ich wollte wenigstens ansatzweise mitreden können.
00:27:26Nehmen Sie Platz.
00:27:27Danke.
00:27:31Hier.
00:27:32Die Stents sind aus hochreinem Aluminium.
00:27:34Also tatsächlich nicht röntgendicht.
00:27:36Damit wir aber bei der Operation sehen können, was wir tun,
00:27:39sind sie mit röntgenmarken versehen. Verstehen Sie?
00:27:41Ja, das verstehe ich.
00:27:43Was ich allerdings nicht verstehe, ist,
00:27:44warum Sie Dr. Bergengrün eingestellt haben,
00:27:46obwohl Sie wussten, dass er Alkoholiker war.
00:27:50Sie haben sich also wirklich informiert.
00:27:54Er war trocken.
00:27:55Selbst wenn es so war, Sie konnten nicht sicher sein,
00:27:57dass er nicht überrückfällig wird.
00:27:59Ich habe ihm vertraut.
00:28:01Das glaube ich Ihnen nicht.
00:28:03Was glauben Sie dann?
00:28:04Ich schließe nicht aus, dass er Sie unter Druck setzen konnte.
00:28:07Dass er was gut hatte bei Ihnen.
00:28:09Ein solches Risiko geht niemand freiwillig ein.
00:28:11Und wenn man es doch tut,
00:28:12weil man einem Menschen beispielsweise eine zweite Chance geben möchte...
00:28:17Außerdem sind Neuropathologen eine seltene Spezies.
00:28:19Die laufen nicht in Herden durch unsere Kliniken.
00:28:22Hat er eine Therapie gemacht?
00:28:24Das weiss ich nicht.
00:28:26Der Mann hat nach Ersatzbefriedigung gesucht,
00:28:28fünfmal gefrühstückt, mit Nachtisch.
00:28:32Und glauben Sie mir, das ist kein Spaß,
00:28:34jemandem die ganze Zeit zuzuschauen, wie er mit vollem Mund spricht.
00:28:38Ja, Luis Marie Brandt.
00:28:40Bitte fahren Sie doch nochmal in Dr. Bergengrüns Wohnung.
00:28:43Ich suche Krankenkassenabrechnungen, Verträge,
00:28:46irgendeinen Indiz dafür,
00:28:47dass Dr. Bergengrün es mit seiner Abstinenz ernst genommen hat.
00:28:51Ja, oder eben nicht.
00:28:52Genau. Danke.
00:28:54Helfen Sie mir!
00:28:56Warum hilft mir denn keiner?
00:28:57Die Russen sind hinter mir her, die Russen!
00:29:00Helfen Sie mir, die bringen mich um!
00:29:03Die bringen mich um!
00:29:05Nein, sicher nicht.
00:29:08Ganz sicher nicht.
00:29:10Nein, sicher nicht.
00:29:40Untertitel von Der Ecke
00:30:02Schönen guten Tag.
00:30:04Kennen wir uns?
00:30:05Jürgen Simmel, Kripo Köln.
00:30:07Es geht um einen Ihrer Nachbarn.
00:30:09Bitte, kommen Sie doch rein.
00:30:10Dankeschön.
00:30:13Und zwar um einen entfernten Nachbarn, der von schräg gegenüber.
00:30:18Ein Stockwerk tiefer.
00:30:19Da wohnt doch keiner.
00:30:22Ach, Sie meinen den Mann mit den langen Haaren?
00:30:26Genau.
00:30:27Und da wollte ich mal fragen, ob Sie sich daran erinnern können, was er vor drei Tagen...
00:30:30Ach, ich erinnere mich oft nicht mehr an das, was vor drei Stunden geschehen ist.
00:30:36Ist ja nicht so schlimm.
00:30:37Ich danke Ihnen für Ihre Zeit.
00:30:38Und weil ich mich an fast nichts mehr erinnere, schreibe ich mir alles auf.
00:30:44Wie war noch mal Ihr Name?
00:30:46Simme.
00:30:47Jürgen Simme.
00:30:48Kommissar...
00:30:50Simme...
00:30:53Alles?
00:30:55Alles.
00:30:59Wollen Sie mal sehen?
00:31:02Sehen Sie, Herr Kommissar, ich weiß nicht, was die Zukunft bringt.
00:31:06Und ich weiß oft nicht mehr, was die Vergangenheit gebracht hat.
00:31:10Mein Leben ist im Grunde sehr spannend, in beide Richtungen, wie ein Roman,
00:31:17den man nach vorwärts oder rückwärts aufblättern kann
00:31:21und weder das Ende noch den Anfang kennt,
00:31:24obwohl man den Roman bereits gelesen hat.
00:31:28Sagen Sie, haben Sie was dagegen, wenn ich in Ihrem Roman mal lese?
00:31:34Warum nicht?
00:31:37Ich weiss nicht.
00:31:38Dann lassen Sie es mir mal sehen.
00:32:00Er hat auch am Dienstag Marmeladenbrot gefrühstückt.
00:32:03Sie vermutet Erdbeermarmelade.
00:32:05Weil es zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führen könnte.
00:32:09Und damit zweifellos zu einem Alibi, daran gibt es nichts zu rütteln.
00:32:14Ich habe da so ein Gefühl, Frau Brandt, im Bauch.
00:32:18Und dieses Gefühl rüttelt an mir.
00:32:20Das Gefühl hilft uns aber nicht weiter, Herr Simmel.
00:32:23Das Gefühl habe ich auch.
00:32:26Sie wollten mit mir sprechen?
00:32:31Ja, bitte.
00:32:35Ich wollte Ihnen etwas zeigen.
00:32:39Die Fotos, die kenne ich schon.
00:32:42Ja, Sie hatten ausgesagt,
00:32:44Sie hätten diese drei Männer mit Dr. Bergen-Grön in der Klinik gesehen.
00:32:48Ja.
00:32:50Wann war denn das? So in etwa?
00:32:54Sagen wir, innerhalb der letzten drei Monate?
00:32:57Ja, ganz bestimmt sogar.
00:33:01Danke, das reicht mir.
00:33:03War es das schon? Ja.
00:33:05Kann ich jetzt gehen? Ja.
00:33:07Wiedersehen.
00:33:16Herr Simmel.
00:33:18Hm?
00:33:20Er ist Soldat in Afghanistan.
00:33:22Und seit einem halben Jahr ohne Heimaturlaub.
00:33:25Hat sich vielleicht geirrt.
00:33:27Er sitzt aufgrund eines Gutachtens von Dr. Bergen-Grön im Gefängnis.
00:33:32Aber da hat sich wahrscheinlich auch nur geirrt.
00:33:35Hm.
00:33:37Was tun wir hier eigentlich?
00:33:39Die Kollegen haben in Bergen-Gröns Wohnung
00:33:41einen alten Terminkalender gefunden.
00:33:44Und denselbigen regelmäßige Treffen mit den MTs.
00:33:47MTs? Mutige Trinker.
00:33:49Wir machen eine gründliche und mutige Investition.
00:33:52Wir freuen uns selbst.
00:33:54Wir scheuen uns nicht vor dem, was dabei herauskommt.
00:33:57Sind Sie angemeldet?
00:33:59Wenn ja, setzen Sie sich.
00:34:01Falls nein, setzen Sie sich bitte auch.
00:34:03Vielen Dank, aber wir trinken am liebsten Pfefferminztee.
00:34:07Und das erwartet man im Grunde von allen, die bei der Polizei arbeiten.
00:34:11Womit wir auch schon beim Thema wären.
00:34:13Marie Brandt, Jürgen Simmel.
00:34:15An Bergen-Grön erinnere ich mich sogar sehr gut.
00:34:18Erst hatte ich den Eindruck,
00:34:20er kommt nur hierher, um sich neue Saufkumpane zu suchen.
00:34:23Aber plötzlich war er ganz vorne dabei. Adam!
00:34:25Sie meinen, er hat aufgehört?
00:34:28Sicher. Sicher.
00:34:30Ich hatte den Eindruck, er hatte plötzlich Halt gefunden.
00:34:33Nach der 15. Sitzung sah er deutlich besser aus als vor der 1.
00:34:36Zumindest hat er sich besser angezogen.
00:34:38Vielleicht war er ja auch verliebt.
00:34:42Auf dem 2. Foto fehlen drei Teilnehmer.
00:34:44Dafür sind zwei neue hinzugekommen, ein Mann und eine Frau.
00:34:47Es ist nur einer dazugekommen.
00:34:50Aber man hat uns unterdessen eine Psychologin bewilligt.
00:34:53Schauen Sie mal, wie er Sie anschaut.
00:34:55Sie sind Ihre Therapeutin verliebt, nicht?
00:34:57Haben Sie einen Namen und Adresse?
00:34:59Ihre Adresse muss ich nachsehen. Ihr Name ist Dr. Hella Jakobsen.
00:35:02Jakobsen?
00:35:04Das ist doch dann die Frau vom ...
00:35:06Professor Jakobsen.
00:35:08Oha!
00:35:26Keiner da.
00:35:28Hier hat heute noch niemand das Haus verlassen.
00:35:31Wenn sie nicht will, dann will sie nicht.
00:35:33Nö, dann will sie nicht.
00:35:55Das war ein Straftatprogramm.
00:35:57Straftätchen heißen die.
00:35:59Für einen guten Zweck.
00:36:01Falscher Alarm.
00:36:04Jemand hat das Fenster eingeworfen, ein Kleiner von meinen Jungs.
00:36:07Das war ein Straftatprogramm.
00:36:09Straftätchen heißen die.
00:36:11Für einen guten Zweck.
00:36:25Falscher Alarm.
00:36:27Jemand hat das Fenster eingeworfen, ein Kleiner von meinen Jungs.
00:36:30Falscher Alarm.
00:36:32Frau Dr. Jakobsen?
00:36:34Guten Tag.
00:36:37Wie geht es Ihnen, Frau Dr. Jakobsen?
00:36:39Warum haben Sie uns nicht geöffnet?
00:36:41Weil Sie uns nicht sehen lassen wollten,
00:36:43wie schlecht es Ihnen gerade geht?
00:36:45Weil wir Sie sonst fragen könnten, warum Sie trauern?
00:36:48Und um wen?
00:36:50Wann hat der Mann es denn herausgefunden?
00:36:52Was?
00:36:55Na, dass Sie was mit einer Frau sagen.
00:36:57Das ist doch ein Straftatprogramm.
00:36:59Na, dass Sie was mit einem seiner Mitarbeiter hatten, Dr. Bergengrün.
00:37:02Unsinn.
00:37:05Wegen seiner Geliebten hat Dr. Bergengrün aufgehört zu trinken.
00:37:08Korrigieren Sie mich, wenn ich was Falsches sage.
00:37:11Aber das ist ein Motiv, Frau Dr. Jakobsen.
00:37:14Ein Mordmotiv für Ihren Mann, und es nennt sich Eifersucht.
00:37:17Sollen wir Sie vor Ihrem Mann beschützen?
00:37:19Ich meine, wir dürfen das, wir können das, wir sind schließlich die Polizei.
00:37:22Sagen Sie uns ruhig die Wahrheit, Sie haben nichts zu befürchten.
00:37:25Ich fürchte mich vor nichts.
00:37:27Außer vor Ihnen und Ihrer Ahnungslosigkeit.
00:37:30Und jetzt gehen Sie bitte.
00:37:50Gut, dass du gleich angerufen hast.
00:37:52Die sagen, du hättest Jens umgebracht.
00:37:54Wir reden, vielleicht verstehen Sie dann.
00:37:59Es ist nicht einfach, den Menschen zu verlieren, den man liebt.
00:38:02Sie leugnen das gar nicht?
00:38:04Meine Frau und ich, wir mögen uns sehr,
00:38:06aber unsere Ehe ist schon vor zehn Jahren gescheitert.
00:38:09Vor einiger Zeit traf Hela Jens Bergengrün
00:38:12bei dieser Trinkervereinigung.
00:38:14Und Sie verliebten sich wie im Märchen,
00:38:16und Sie, Herr Professor, fanden das großartig.
00:38:18Männer sind immer verletzt.
00:38:20Wenn es nicht um Liebe geht, dann geht es um Stolz.
00:38:23Es ist auch für Polizisten ratsam,
00:38:25das Vorhandensein von Ausnahmen in Betracht zu sehen.
00:38:27Nein, ich genosse sehr, wie meine Frau aufgeblüht ist.
00:38:29Sie verstehen das nicht, oder?
00:38:31Sie sind seit 20 Jahren verheiratet
00:38:33und lieben sich noch wie am ersten Tag.
00:38:35Sagen wir wie am zweiten.
00:38:37Es gibt Familienmodelle,
00:38:40die scheinbar in Ihre heile Welt nicht passen, Frau Brandt.
00:38:42Ja, scheinbar.
00:38:44Aber wozu dieses ganze Theater?
00:38:46Warum trennt man sich nicht wie zwei vernünftige Männer?
00:38:49Warum trennt man sich nicht
00:38:51wie zwei vernünftige erwachsene Menschen das tun würden?
00:38:53Wegen seiner Karriere?
00:38:55Und weil wir keine Scheidungskinder wollten.
00:38:57Unsere Kinder sind nach wie vor fest davon überzeugt,
00:38:59dass wir die glücklichste Ehre der Welt führen.
00:39:01Und das tun wir auf gewisse Weise auch.
00:39:03Oder...
00:39:05wir taten es.
00:39:08Bis vor Kurzem, bis zu seinem Tod.
00:39:10Und Dr. Bergengrün hat das Theater einfach so mitgemacht?
00:39:12Weil er sehr ehrgeizig war
00:39:14und wusste, dass ihn niemand mehr einstellt.
00:39:16Ich tat es.
00:39:18Und so waren alle glücklich und zufrieden.
00:39:20Ich hoffe,
00:39:22Sie sind es nun auch.
00:39:25Ich weiß noch nicht, was wir sind.
00:39:27Vielleicht etwas schlauer.
00:39:29Ja, aber noch mal für mich.
00:39:31Sie leben hier wie in einer WG.
00:39:33Haben aber getrennte Schlafzimmer.
00:39:35Teilen sich Bad und Küche und gehen sonst getrennter Wege.
00:39:37So ist es.
00:39:39Wobei, letzte Nacht habe ich im Krankenhaus geschlafen,
00:39:42beispielsweise. Das kommt manchmal vor.
00:39:44Vielen Dank.
00:39:46Herr Professor.
00:39:48Haben Sie eigentlich eine neue Geliebte?
00:39:54Mein Ehebett
00:39:56ist der OP-Tisch.
00:39:58Es war meine erste große Liebe
00:40:00und wird auch meine letzte sein.
00:40:02Telefon klingelt.
00:40:04Primmel?
00:40:06Das Siegel kaputt.
00:40:09Noch jemand drin?
00:40:11Jetzt!
00:40:13Ich bin es.
00:40:15Noch jemand drin? Jetzt!
00:40:17Danke, Herr Dr. Schmidt.
00:40:19Kommen Sie, kommen Sie.
00:40:21Meine liebe Marie.
00:40:23Wie kann ich es dir nur sagen?
00:40:25Ich hätte nie gedacht,
00:40:28dass ich uns jemals in eine solche Situation bringen würde.
00:40:38Was ist denn los?
00:40:42Moment.
00:40:44So, geht gleich weiter, gell?
00:41:15Unheilvolle Musik
00:41:40Was macht ihr da?
00:41:42Ich hab meinen Nagler gesucht.
00:41:44Zu naiv können Sie nicht sein, sich für Ihren Nagellack über einem Polizeisiegel hinwegzusetzen.
00:41:48Der war ganz schön teuer und ich wusste nicht, dass so ein... wie heißt das nochmal?
00:41:50So ein Siegel so wichtig ist. Es tut mir leid.
00:41:54Frau May, den Raum können Sie gerne verlassen, aber nicht die Stadt.
00:41:57Sonst könnten wir das als Davonlaufen interpretieren.
00:42:00Natürlich bleibe ich hier. Wo soll ich auch sonst hin?
00:42:03Natürlich bleibt sie hier. Wo soll sie auch sonst hin? Vor allem warum?
00:42:10Hat sie wirklich ihren Nagellack gesucht?
00:42:13Was denn sonst?
00:42:14Vielleicht wollte sie auch nur schauen, ob da was stand, womit sie aus Versehen ihren Pfeff umgebracht hat.
00:42:18Aus Versehen?
00:42:19Ja, aus Schusseligkeit. Ja, aber vielleicht spielt sie uns das alles ja auch noch vor.
00:42:24Frau Brandt, glauben Sie wirklich, dass Frau Brandt so ein Schusselpferd ist?
00:42:27Nein.
00:42:28Ja, aber vielleicht spielt sie uns das alles ja auch noch vor.
00:42:31Frau Brandt, glauben Sie wirklich, dass so ein Mensch jemanden umbringen kann?
00:42:34Ich kann überhaupt nicht glauben, dass ein Mensch einen anderen umbringen kann.
00:42:37Aber ich werde tagtäglich vom Gegenteil überzeugt.
00:42:40Herr Semmel, betreuen Sie Frau May immer noch psychologisch?
00:42:45Sie haben sie nicht zufällig außerhalb der Dienstzeiten getroffen?
00:42:49Frau Brandt, ich treffe Tatverdächtige nur während der Dienstzeit.
00:42:52Und das letzte Mal habe ich ihr Fotos gezeigt. Da hat sie sogar Schmieder erkannt.
00:42:55Das war ja wohl kein Fehler.
00:42:57Sie hat zwei Männer zu Unrecht verdächtigt und mit Schmieder einen Zufallstreffer gelandet.
00:43:01Der aber eher ein Schuss in den Ofen war. Gegen wen spricht das jetzt?
00:43:03Gegen Herrn Schmied oder gegen Frau May?
00:43:27Danke.
00:43:48Guten Tag, wie geht es Ihnen?
00:43:50Was kostet die?
00:43:52Zehn Euro.
00:43:54Ähm...
00:43:56Ich habe...
00:43:59Ich habe wertvollere 5,70 Euro.
00:44:05Zehn Euro.
00:44:11Jürgen Semmel, Kripo Köln. Ich brauche diese Perücke, die nehme ich jetzt mit und bezahle später.
00:44:16Zehn Euro.
00:44:19Kriminalpolizei Köln.
00:44:22Zehn Euro.
00:44:28Hallo?
00:44:32Wen sehen Sie?
00:44:33Hauptkommissar Jürgen Semmel mit einem blauen Auge, ein paar Schrammen und einer albernen Perücke auf dem Kopf.
00:44:37Falsch, Sie sehen Steffen Schmieder.
00:44:40Doch, das ist Wahrnehmungspsychologie.
00:44:42Ich bin eigentlich eine Fata Morgana, eine Oase, die es gar nicht gibt.
00:44:46Eine Oase?
00:44:47Ja.
00:44:49Stellen Sie sich doch mal vor, Steffen Schmieder hätte mir die Perücke aufgesetzt.
00:44:52Ja?
00:44:53Hätte mich an seinen Tisch gesetzt.
00:44:54Und Sie wären die alte Dame gegenüber vom Fenster und hätten alles beobachtet.
00:44:57Was würde Ihnen zuerst auffallen?
00:45:00Die Haare, die Dreadlocks.
00:45:01Richtig.
00:45:02Und schon würde Ihr Parietal-Lappen vor Freude Juhu schreien.
00:45:04Weswegen?
00:45:05Weil?
00:45:06Frühstück, halb acht, Erdbeermarmelade, Dreadlocks.
00:45:09Gleich Steffen Schmieder.
00:45:12Das klingt, als sollte man es dringend überprüfen.
00:45:14Das habe ich schon gesagt.
00:45:16Das klingt, als sollte man es dringend überprüfen.
00:45:18Das habe ich schon getan.
00:45:19Zumindest teilweise.
00:45:20Kommen Sie mal mit.
00:45:22Aber vorher erklären Sie mir, wo Sie das blaue Auge herhaben.
00:45:24Karate.
00:45:25Bitte?
00:45:26Karate.
00:45:29Sie hätten den anderen mal sehen sollen.
00:45:32Schmieder hatte in der Nacht bevor der Mord geschah noch Besuch.
00:45:36Gibt es auch einen Eintrag, dass der Besuch wieder gegangen wäre?
00:45:38Ja, morgens um zehn.
00:45:39Allerdings nicht gegangen, sondern gefahren.
00:45:41Mit einem Mofa.
00:45:42486 WST.
00:45:43Das ist das Versicherungskennzeichen.
00:45:45Guten Morgen.
00:45:48Simmel.
00:45:52Danke.
00:45:53Kopie.
00:45:55Wir haben den Halter.
00:45:57Ein Frank Keller.
00:45:58Wohnhaft am Rathenauplatz.
00:46:00Kommen Sie.
00:46:02Wow.
00:46:05Bewährung, Gefängnis, Bewährung, Gefängnis.
00:46:07Keine Bewährung.
00:46:09Gefängnis und keine Bewährung.
00:46:12Und als Sie das letzte Mal in Ihrer Stammzelle waren,
00:46:14haben Sie Steffen Schmieder kennengelernt, der zur gleichen Zeit einsass.
00:46:17Ja.
00:46:18Vielleicht lernen Sie beim nächsten Mal ja wieder nette Leute kennen.
00:46:21Wobei es nicht zwangsläufig ein nächstes Mal geben muss.
00:46:24Für den Fall, dass es keine Differenzen gibt zwischen Ihrer Aussage und der Wahrheit.
00:46:27Ich weiß nicht, warum ich das machen sollte.
00:46:30Ich hab mich da hingesetzt und ich hatte keine Ahnung, warum es ging.
00:46:35Sie sollten sich mit der Perücke an den Tisch setzen
00:46:37und so tun, als wären Sie nicht sie, sondern er.
00:46:41Er hatte noch was Gutes bei mir.
00:46:44Ich hab nicht nachgefragt, ich hab es einfach gemacht.
00:46:55Nicht in seiner Wohnung, war nicht auf der Arbeit,
00:46:57wie vom Erdboden verschluckt.
00:46:59Fahndung?
00:47:00Ist raus.
00:47:01Und jetzt?
00:47:03Schon spät.
00:47:04Feierabend.
00:47:11Schönen Abend, Herr Simmel.
00:47:14Tschüss.
00:47:15Schönen Abend.
00:47:46I'm not in my heart.
00:47:49Mann.
00:47:50Sag mal, klingel doch.
00:47:52Hab ich doch.
00:47:53Aber du hast ja nicht aufgemacht.
00:47:54Hast den Schlüssel stecken lassen.
00:47:56Sag mal, was hast du mit deinem Auge gemacht?
00:47:58Was machst du denn überhaupt hier?
00:48:00Ach, das mach ich jeden Monat einmal alles einpacken
00:48:02und dann alles wieder auspacken.
00:48:05Damit machst du dich verdächtigt.
00:48:07Manchmal hab ich sogar ein Ticket in der Tasche.
00:48:09Das letzte war für die Mongolei.
00:48:11Was willst du denn in der Mongolei?
00:48:13Keine Ahnung.
00:48:15Wenn ich schon abhaue,
00:48:16dann will ich nicht in Neuseeland in der Golden Bay sitzen,
00:48:18wo alle anderen sitzen, die vorher abgehauen sind
00:48:20und bei den ganzen Abhaulen.
00:48:22Aber du sollst ja auch gar nicht abhauen.
00:48:25Du sollst ja hierbleiben.
00:48:27Bei mir bleiben.
00:48:30Ich weiß nicht,
00:48:32wo ich hin soll mit meinem Leben.
00:48:35Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.
00:48:36Ich bin durcheinander.
00:48:38Ja gut, das ist jetzt aber auch nicht ganz neu.
00:48:45Ich hab Angst, dass sie mich rausschmeißen aus der Klinik.
00:48:48Ich mein, Bergengrün, der war zwar cholerisch,
00:48:50aber der hätte mich niemals rausgeschmissen.
00:48:52Obwohl, einen Anlass hätte er ja schon gehabt.
00:48:54Ist Bergengrün jetzt wieder nett?
00:48:56Und deine blauen Flecken auf dem Rücken,
00:48:58sind die auch wieder nett?
00:49:00Ey!
00:49:15Was ist los mit dir, Nicola?
00:49:19Was soll denn mit mir los sein?
00:49:24Ach komm.
00:49:27Ich kann nicht.
00:49:30Ich darf nicht.
00:49:33Was hast du denn nur mit deinem Auge gemacht?
00:49:45Meine liebe Marie,
00:49:47ich weiß nicht, wieviel der Versuch das ist,
00:49:49dir schriftlich etwas zu sagen,
00:49:52wozu ich mündlich einfach nicht den Mut habe.
00:50:15Hallo?
00:50:17Hallo.
00:50:18Oh.
00:50:21Um sechs solltest du hier sein.
00:50:23Ist doch erst viertel nach.
00:50:25Acht.
00:50:27Das ist wirklich nett.
00:50:28Ich hab einen Riesenhunger.
00:50:30Hm?
00:50:31Nimm dir, nimm dir, nimm dir.
00:50:35Warst du inzwischen wirklich mal bei Professor Jakobsen?
00:50:37Ja.
00:50:38Ja, aber ich muss dich enttäuschen.
00:50:39Ich hab noch nichts rausgefunden.
00:50:42Wie rausgefunden?
00:50:44Wenn ich mich recht erinnere,
00:50:45dann sollte ich ihn doch unter die Lupe nehmen.
00:50:48Ähm, ich dachte eher...
00:50:54Und?
00:50:56Verdächtigst du ihn immer noch?
00:50:58Naja, es gibt ja so ein paar Ungereimtheiten.
00:51:01Zum Beispiel kann es durchaus sein,
00:51:02dass er eine neue Liebschaft hat,
00:51:03eine Beziehung, über die er partout nicht reden will.
00:51:07Jakobsen?
00:51:09Ja.
00:51:11Ja, gut.
00:51:12Merke ich mir.
00:51:14Ich kann natürlich nichts versprechen,
00:51:15aber ich bleibe dran.
00:51:23Ich hab das Satz vergessen.
00:51:43Ja.
00:52:14Was wird hier los?
00:52:41Simon, wir hauen ab!
00:52:43Wir schlafen jede Nacht in einem anderen Hotel, oder wir überfallen jede Nacht eine andere Bank.
00:52:48Wie Bonnie und Clyde, was hältst du denn davon?
00:52:50Im Moment gar nichts.
00:52:52Und wenn die Bullen uns auf die Schliche kommen, dann machen wir einfach...
00:52:55Ping! Ping!
00:52:58Was willst du denn eigentlich von mir?
00:53:01Die Waffe.
00:53:04Und sonst?
00:53:07Weiß nicht.
00:53:09Bist du gar nicht mein Typ.
00:53:12Wieso, was ist denn so dein Typ?
00:53:16Blondin?
00:53:18Also im Grunde schon.
00:53:24Das hat alles überhaupt nicht zu heißen, weil
00:53:26wenn du mein Typ wärst,
00:53:28dann würde es mich nicht wundern, dass ich
00:53:30hier bin.
00:53:32Da du aber so gar nicht mein Typ bist,
00:53:36hat das
00:53:38mehr zu heißen.
00:53:42Verstehst du das?
00:53:44Nein.
00:53:49Ich glaube, ich mag dich.
00:53:57Hast du echt einen Schuss?
00:54:12Ja.
00:54:28Was erzählst du denen für Blödsinn?
00:54:30Womit erzählst du mir das erst jetzt?
00:54:32Wann hätte ich es dir denn erzählen sollen?
00:54:34Auf sie warst du drei Tage...
00:54:42...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:44...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:46...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:48...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:50...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:52...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:54...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:56...dann warst du wieder drei Tage...
00:54:58...dann warst du wieder drei Tage...
00:55:00...dann warst du wieder drei Tage...
00:55:02...dann warst du wieder drei Tage...
00:55:04...dann warst du wieder drei Tage...
00:55:06...dann warst du wieder drei Tage...
00:55:08...dann warst du wieder drei Tage...
00:55:10Wenn ich hier schon in Scharfscheiße falle, dann soll sich das doch lohnen.
00:55:14Und ich werde dir versprechen, das wird sich lohnen.
00:55:26Gut, ich bin da nun wirklich kein Freund von solch schrecklich schönen Kraftausdrücken.
00:55:29Aber lassen Sie es mich mal so sagen.
00:55:31Sie stehen mit Ihrem Arsch ganz schön an der Wand.
00:55:33Dabei haben Sie sich wirklich Mühe gegeben mit Ihrem falschen Alibi.
00:55:36Schon Wochen vor der Tat haben Sie sichergestellt...
00:55:39...dass Ihre alte Nachbarin jede Ihrer Überwegungen penibel notiert.
00:55:42Und trotzdem hat es sich in Luft aufgelöst.
00:55:44Wieso besorgt man sich ein Alibi...
00:55:46...wenn man gar nicht vorhat, ein Verbrechen zu verüben?
00:55:49Leider hat sich meine Frau von mir getrennt...
00:55:51...nachdem ich damals unschuldig verurteilt wurde.
00:55:53Sonst könnte ich jetzt behaupten...
00:55:55...ich hätte das Alibi für einen Seitensprung besorgt.
00:55:57Mein Kollege hat eine Abbuchung gefunden von Ihrem Girokonto.
00:56:00Für ein Bahnticket nach Zürich.
00:56:02Was haben Sie die letzten Tage da gemacht?
00:56:04Die horrenden Beträge Ihrer täglichen Einnahmen...
00:56:06...bar auf ein Nummerkonto gezahlt.
00:56:08Und hat mir gesagt, dass die Luft dort sehr gut sein soll.
00:56:10Das stimmt übrigens.
00:56:12Kann ich nur empfehlen.
00:56:14Vielleicht wollen Sie ja Ihren Anwalt sprechen.
00:56:16Der könnte Ihnen auch nur sagen...
00:56:18...dass ich den Quacksalber nicht umgebracht habe.
00:56:20So erinnert er Vorstellung.
00:56:22Wenn Sie mit dem bisschen, was Sie gegen mich in der Hand haben...
00:56:24...einen Haftbefehl kriegen...
00:56:26So sicher? Sie bleiben in Gewahrsam.
00:56:28Um das für alle Anwesenden nochmal klarzustellen.
00:56:30Das Schlussglöckchen für Sie, das läuten wir.
00:56:32Sie brauchen mich nicht zur Zelle zu bringen.
00:56:34Ich kenne den Weg. Danke.
00:56:38Haben Sie Angst, dass Bergen-Grün-Sorferei...
00:56:40...wieder auf den Tisch kommt, wenn wir Schmieder unter Druck setzen?
00:56:42Hören Sie, wenn ich Ihnen helfen kann, helfe ich gerne.
00:56:44Aber wenn nicht, dann eben nicht.
00:56:46Sie haben vielleicht recht, aber Schmieder auch.
00:56:48Beweisen können Sie ihm den Mord nicht.
00:56:50Da haben Sie vollkommen recht.
00:56:52Uns fehlt noch ein Beweis für seine Schuld.
00:56:54Oder für seine Unschuld.
00:56:56Wieso Unschuld?
00:56:58Er hat ziemlich reagiert, als Sie das Nummernkonto erwähnt haben.
00:57:00Haben Sie es bemerkt?
00:57:02Klar.
00:57:04Herr Engler.
00:57:06Ich denke, Schmieder hat noch ein Kaninchen im Zylinder,
00:57:08das er nur rauszaubert,
00:57:10wenn man ihm ein Haftbefehl unter die Nase hält.
00:57:12Es geht um U-Haft,
00:57:14noch nicht um eine Verurteilung.
00:57:16Also, wie gesagt, wenn ich Ihnen helfen kann,
00:57:18helfe ich gerne.
00:57:20Aber ob ich in diesem Fall helfen kann,
00:57:22weiß ich wirklich nicht.
00:57:24Einen schönen Abend.
00:57:26Ja, danke.
00:57:28Was haben Sie denn noch vor, Herr Simmel?
00:57:30Mal wieder ein schönes Buch lesen.
00:57:32Eine Flasche Bier.
00:57:35Eine, höchstens.
00:57:37Ja, viel Spaß.
00:57:39Danke.
00:58:01Ja.
00:58:03Ja, sehr sogar.
00:58:19Ich dich auch.
00:58:21Ciao.
00:58:33Schimmel?
00:58:35Herr Simmel, ich tue es jetzt nicht.
00:58:37Was meinen Sie?
00:58:39Na, ich dachte nur.
00:59:03Ja.
00:59:05Hallo?
00:59:07Hallo, Hams.
00:59:09Hallo.
00:59:11Hallo.
00:59:13Ja.
00:59:15Ja.
00:59:17Ja.
00:59:19Ja.
00:59:21Ja.
00:59:23Ja.
00:59:25Ja.
00:59:27Ja.
00:59:29Ja.
00:59:32Hallo, Hams.
00:59:34Hallo.
00:59:36Ich würde dich gerne irgendwo einsammeln
00:59:38und dann schicke ich mit dir essen gehen.
00:59:40Was hältst du davon?
00:59:42Hallo?
00:59:44Hallo?
00:59:46Ja, wer ist denn da bitte?
00:59:48Hallo?
00:59:58Ja, Herr Brandt,
01:00:00Sie müssen sich keine Gedanken machen.
01:00:02Ja, danke.
01:00:04Wiedersehen.
01:00:06Danke.
01:00:10Herr Luhwig?
01:00:12Herr Luhwig?
01:00:20Hallo, Christian.
01:00:22Ich bin Hans.
01:00:26Du bist Christian.
01:00:30Ja.
01:01:00Ja, hier ist Hauptkommissarin Marie Brandt.
01:01:02Ich brauche eine Handy-Ortung sofort
01:01:04für folgende Telefonnummer.
01:01:30Guten Abend.
01:01:36Hams?
01:01:38Marie?
01:01:40Woher weißt du, dass ich hier bin?
01:01:42Das erkläre ich dir später.
01:01:44Was machst du hier?
01:01:46Ich recherchiere für dich.
01:01:48Und ich glaube, es ist nicht so gut,
01:01:50dass du gerade jetzt hier auftauchst.
01:01:52Ja.
01:01:54Ja.
01:01:56Ja.
01:01:58Ach, wenn Sie meine Küche putzen,
01:02:00da steht einiges im Kühlschrank,
01:02:02was Sie gern für Ihre Familie mitnehmen können,
01:02:04bevor es schlecht wird.
01:02:06Ich habe so wenig Appetit in letzter Zeit.
01:02:08Das mache ich.
01:02:10Guten Abend, Frau Brandt.
01:02:12Herr Professor, guten Abend.
01:02:14Ach so.
01:02:16Wiedersehen.
01:02:18Wiedersehen.
01:02:20Guten Abend.
01:02:22Guten Abend.
01:02:24Guten Abend.
01:02:27Wiedersehen.
01:02:35Guten Tag.
01:02:41Entweder waren die beiden zu Schulzeiten
01:02:43gemeinsam auf einem katholischen Mädchenpensionat.
01:02:45Das kann man fast ausschließen.
01:02:47Oder sie sind ein Paar.
01:02:51Bist du sicher, dass das eine Vermutung ist?
01:02:53Eine sichere Vermutung.
01:02:57Herms?
01:02:59Du gehst da nicht mehr hin.
01:03:01Und was glaubst du, was er dann denkt,
01:03:03wenn er tatsächlich was mit deinem Mord zu tun hat?
01:03:05Nein, Marie, das ziehen wir jetzt durch.
01:03:57Warum haben Sie uns verschwiegen,
01:03:59dass Sie eine Beziehung zu einem Mann haben?
01:04:01Christian Lohweg.
01:04:03Die Frage meines ist aber nicht wirklich die richtige.
01:04:05Ich habe das...
01:04:07Ich habe das...
01:04:09Ich habe das...
01:04:11Ich habe das...
01:04:13Ich habe das...
01:04:15Ich habe das...
01:04:17Ich habe das...
01:04:19Ich habe das...
01:04:21Ich habe das...
01:04:23Ich habe das...
01:04:25Die Frage meines ist aber nicht wirklich ernst, oder?
01:04:27Viele schwule Ärzte kenne ich nicht,
01:04:29die hier Karriere gemacht hätten.
01:04:31Ich hätte es für mich behalten, hätten Sie es mir gleich gesagt.
01:04:33Sicher?
01:04:35Haben Sie seinen Wegen
01:04:37Gott und die Welt in Bewegung gesetzt,
01:04:39um Leiter des Demenzzentrums zu werden?
01:04:41Forschen Sie für ihn, um ihm zu helfen?
01:04:43Ich forsche zum Wohle der Menschheit.
01:04:45Zu meinem Wohle zu sein.
01:04:47Also tun Sie es.
01:04:49Gut.
01:04:51Spricht irgendetwas dagegen?
01:04:54Der Mann mit den Gänzen, er hat keine Chance mehr.
01:04:58Wenn ich Sie richtig verstanden habe,
01:05:00verspricht Ihre Methode bei schwerer und mittlerer Demenz
01:05:02keinen Erfolg.
01:05:04Bisher. Aber genau das bezweckt ja Forschung,
01:05:06dass heute geht, was gestern nicht ging.
01:05:08Wir haben sehr gute Erfolge erzielt und wir werden noch bessere erzielen.
01:05:10Ja, aber jeder, der solche Stents im Kopf hat,
01:05:12riskiert eine Thrombose und einen anschließenden Hirninfarkt.
01:05:14Und je schlechter die Gefässe der Patienten,
01:05:16desto größer das Risiko.
01:05:18Mit zwei Stents erleben etwa sieben Prozent aller Patienten
01:05:20ihren nächsten Geburtstag nicht mehr.
01:05:22Mit drei Stents würden etwa hundert Prozent nicht mal bemerken,
01:05:24dass sie Geburtstag haben.
01:05:26Welches Risiko ist also grösser?
01:05:36Entschuldigung, bitte ganz kurz. Sekunde bitte.
01:05:40Das sind ziemlich viele Einzelteile.
01:05:42Ich brauch das Ganze. Bitte diskret behandeln und das Ergebnis nur zu mir.
01:05:44Okay. Alles klar.
01:05:46Danke.
01:05:48Hier steht,
01:05:50dass ein Patient des Mordes an Dr. Jens Bergengrün verdächtigt.
01:05:52Schauen Sie mal und da steht Ihr Name.
01:05:54Das sieht aus wie ein Haftbefehl.
01:05:56Und so ein Haftbefehl kriegt man einfach nur,
01:05:58wenn es die Beweislage zulässt.
01:06:00Wir haben Haftbefehle. Mhm.
01:06:02Gut.
01:06:04Oder schlecht für mich.
01:06:06Aber bitteschön, woher hätte ich denn wissen sollen,
01:06:08dass Dr. Selzer eine Walnussallergie hat?
01:06:10Woher?
01:06:12Woher wissen Sie es jetzt?
01:06:14Wie, woher jetzt?
01:06:16Ich bin ganz sicher, dass wir es Ihnen gegenüber nie erwähnt haben.
01:06:19Irgendein Polizist hat es erwähnt,
01:06:21als er mich hergebracht oder ab...
01:06:23Irgendein Polizist? Wie sah der aus? Wie hieß der?
01:06:25Ich glaub, ja,
01:06:27der hatte eine blaue Uniform an.
01:06:29Das war's dann.
01:06:31Wir sehen uns vor Gericht.
01:06:33Dieser Typ bringt mir nur Pech.
01:06:37Was macht der?
01:06:39Der bringt mir nur Pech!
01:06:41Okay.
01:06:43Die Schweiz,
01:06:45ein Nummernkonto, eine Million,
01:06:47ein Geldtransporter,
01:06:49ein Überfall, keine Verletzten,
01:06:51die Versicherung kommt für den Schaden auf,
01:06:53niemand hat verloren und ich hab gewonnen.
01:06:55Wollen Sie uns gerade erzählen,
01:06:57dass Sie einen Geldtransporter überfallen haben?
01:06:59Ja.
01:07:01Und warum muss dieses Arschloch zur gleichen Zeit sterben?
01:07:03Warum stirbt dieser Idiot, wenn ich im Lotto gewinne?
01:07:05Ein Überfall auf einen Geldtransporter
01:07:07als Alibi für einen Mord, Herr Schmieder,
01:07:09wollen Sie uns eigentlich...
01:07:11Nein, will ich nicht!
01:07:13Ich kann Ihnen die Kontoauszüge zeigen.
01:07:16Ihre Kollegen ermitteln bestimmt bereits,
01:07:18ich kann Ihnen gerne helfen.
01:07:20Sie haben sich das Alibi
01:07:22für diesen Überfall besorgt.
01:07:24Das ist Pech.
01:07:26Ja.
01:07:38Was wollen Sie überhaupt von ihr?
01:07:40Sie fragen, wie das genau war,
01:07:42als sie Bergen-Grüns Forschungsergebnisse
01:07:44erzielt.
01:07:46Klingen Sie bitte nochmal.
01:07:52Wie kommen wir da jetzt rein?
01:07:54Karate?
01:08:00Den hat Frau Mayen gegeben,
01:08:02falls sie mal wieder psychologische Betreuung braucht.
01:08:04Genauso ist es.
01:08:08Nikola!
01:08:14Nikola!
01:08:36Herr Simmel, wo ist hier der nächste Bahnhof?
01:08:40Herr Simmel!
01:08:44Hätte ich Sie gestern Abend verhört,
01:08:46dann hätte ich es bestimmt verhindern können,
01:08:48dass Sie abhaut.
01:08:50Verhört?
01:08:52Herr Simmel, jetzt ist nicht die Zeit
01:08:54für rheinischen Humor.
01:08:56Was haben Sie überhaupt erzählt?
01:08:58Für mich ist und war sie niemals verdächtig.
01:09:00Die Vorschrift, sich nicht mit Tatverdächtigen einzulassen,
01:09:02die gibt es nicht umsonst.
01:09:04Dann rufen Sie doch Engel an und erzählen ihm einfach...
01:09:06Ich war noch nicht fertig!
01:09:08Weil es nämlich mittlerweile wirklich schade fände,
01:09:10wenn hier an Ihrer Stelle ein anderer Kollege sitzen würde.
01:09:12Wirklich?
01:09:14Ja.
01:09:16Und jammerschade sogar.
01:09:42Was machst du denn hier?
01:09:44Ich muss los!
01:09:46Warte, Nikola.
01:09:48Du kannst nicht einfach abhauen.
01:09:54Frau May,
01:09:56ich denke, wir sollten uns mal kurz unterhalten.
01:09:58Kommen Sie.
01:10:00Kommen Sie bitte.
01:10:12Dass Sie abhauen wollten, kann ich nicht unbedingt
01:10:14zu Ihren Gunsten auslegen.
01:10:16Aber vielleicht fällt Ihnen ja was ein,
01:10:18dass ich zu Ihren Gunsten auslegen kann.
01:10:22Ich will Sie mal was fragen.
01:10:24Ja.
01:10:26Ja.
01:10:28Ich habe ihn umgebracht.
01:10:38Das war doch nicht mit der Aussicht.
01:10:42Wie dann?
01:10:44Er hat immer so geschimpft.
01:10:46Geschimpft worüber?
01:10:48Über den Kalk.
01:10:50Den Kalk?
01:10:52Ja, in der Espresso-Maschine.
01:10:54Ich bin da mit so einem Zeugs ran,
01:10:56so was Scharfes.
01:10:58Das habe ich dann in den Tank reingeschüttet.
01:11:00Das muss so eine halbe Stunde drin bleiben oder länger.
01:11:02Und dann, damit es wirkt.
01:11:04Und dann am nächsten Morgen, als er gestorben ist,
01:11:06da habe ich es dann...
01:11:08vermutlich vergessen auszuschütten.
01:11:11Vermutlich?
01:11:13Sie sagten, Sie hätten es vermutlich vergessen.
01:11:15Ja, aber es kann nur so gewesen sein.
01:11:17Das war keine Absicht.
01:11:19Wie hieß denn dieses scharfe Zeug?
01:11:21Dinoxol.
01:11:23Da ist Phenol drin.
01:11:25Und Ihr Kollege meinte doch,
01:11:27dass er an Phenol gestorben ist.
01:11:29Das war ein Anfangsverdacht.
01:11:31Es hat sich als falsch erwiesen.
01:11:33Als falsch?
01:11:35Dann war ich es also nicht?
01:11:37Wenn Sie mir nicht gerade ganz großes Theater vorspielen, nein.
01:11:41Wenn ich jetzt behauptet hätte,
01:11:43er sei an einer Phenolvergiftung gestorben,
01:11:45wenn ich Sie jetzt verhaftet hätte,
01:11:47Sie hätten sich nicht gewehrt.
01:11:49Natürlich doch.
01:11:51Nein.
01:11:53Nochmal zurück.
01:11:55Bergenrün glaubte,
01:11:57dass Sie die für ihn wichtigen Ergebnisse verschlampt hätten.
01:11:59Erinnern Sie sich daran.
01:12:01Wissen Sie genau, dass Sie es waren?
01:12:03Ja, also...
01:12:05Wissen Sie es genau?
01:12:07Nein.
01:12:09Ich weiß nicht, wie Sie glaubten,
01:12:11dass Sie versehentlich Dr. Bergenrün umgebracht haben.
01:12:19Wenn wir Ihre falschen Schuldgefühle
01:12:21mal beiseite lassen,
01:12:23gab es sonst noch jemand,
01:12:25der rein theoretisch Bergenrüns Arbeit hätte vernichten können?
01:12:27Rein theoretisch schon.
01:12:29Hatte Professor Jakobs
01:12:31einen Zugang zum Computer?
01:12:33Nicht direkt, aber theoretisch.
01:12:35Die Tür, die war ja immer...
01:12:38Hat Bergenrün ehemalige Patienten
01:12:40von Jakobsen obduziert?
01:12:42Nicht nur, aber auch.
01:12:44Gibt es Aufzeichnungen darüber?
01:12:46Namen der Leute?
01:12:48Also, wenn ich die nicht auch verschlampt habe, dann...
01:13:04Das heißt, wir kommen an die Angiografien
01:13:06ohne dass Professor Jakobsen das merkt.
01:13:08Das ist kein Problem.
01:13:10Wir gehen an einen anderen Rechner.
01:13:16Also, das ist der Kopf des Patienten vor der OP
01:13:18und das nach der OP.
01:13:20Genau.
01:13:22Und hier sind die beiden Röhrchen,
01:13:24die Professor Jakobsen eingesetzt hat.
01:13:26Aber...
01:13:28da ist doch noch was anderes passiert
01:13:30außer den beiden Stents.
01:13:32Können Sie das vergrößern?
01:13:34Hier sehen Sie, Herr Simmel,
01:13:36da sind minimale Verdickungen da.
01:13:38Naja, bedingt.
01:13:40Können Sie das übereinanderlegen?
01:13:42Irgendetwas ist während der OP passiert,
01:13:44was wir beide nicht sehen.
01:13:46Aber es gibt ja noch eine Leiche,
01:13:48die eine deutlichere Sprache spricht.
01:13:50Das sind diese Bilder.
01:13:52Sie meinen die Leiche, die Dr. Bergenrün
01:13:54obduzierte bevor er gestorben ist?
01:13:56Ja.
01:13:58Ja, aber die liegt im Keller.
01:14:00Kalt.
01:14:03Fuck.
01:14:15So.
01:14:21Da haben wir ihn.
01:14:23Ja, da haben wir ihn.
01:14:27Ich will auch gar nicht.
01:14:29Ihr könnt bitte eine Leiche
01:14:31aus seiner versiegelten Schublade verschwinden.
01:14:33Äh, ich hab jetzt irgendwie...
01:14:35Ja, okay, deswegen sparen wir uns.
01:14:37Er ist verschwunden.
01:14:39War Professor Jakobsen zufällig in den letzten Tagen mal hier?
01:14:41Heute Morgen.
01:14:43Aber mal ganz abgesehen von dem Siegel,
01:14:45hier nimmt keiner so einfach eine Leiche mit
01:14:47ohne nicht vorher ein Formular in dreifacher Ausführung auszufüllen.
01:14:49Auch nicht der Professor.
01:14:51Offenbar doch.
01:14:53Wer lag in dem Sarg, der eben abtransportiert wurde?
01:14:55Eine ältere Frau.
01:14:57Gut, dann werde ich einfach mal nachsehen,
01:15:00Okay, Simmel.
01:15:04Ich darf mal eben?
01:15:06Also, das ist eigentlich...
01:15:08Boah, kalt.
01:15:10Hey!
01:15:12Hey!
01:15:14Stopp!
01:15:16Ich wusste gar nicht,
01:15:18dass das hinten offene Regale sind.
01:15:20War Professor Jakobsen alleine hier?
01:15:22Weiß ich nicht.
01:15:24Kann aber schon sein.
01:15:26Von hier aus kann man die Toten theoretisch austauschen.
01:15:28Von hier nach da, von da nach dort.
01:15:30Leichentetrisse.
01:15:32Stopp!
01:15:34Stopp!
01:15:36Stopp!
01:15:38Stopp!
01:15:40Simmel!
01:15:42Kriminalpolizei.
01:15:44Wir müssen mal die Leiche sehen.
01:15:56Hallo, Herr Schmuck.
01:16:18Geht's Ihnen gut, Herr Brand?
01:16:20Ja.
01:16:22Ja?
01:16:24Ja?
01:16:26Ja, geht so.
01:16:28Geht gut.
01:16:30Kommen Sie bitte mit mir.
01:16:32Ich möchte noch ein bisschen Blut abzapfen.
01:16:34Wir brauchen die aktuelle Gerinnung, bevor es losgeht.
01:16:40Da lang.
01:16:44Wie viel wiegt denn die verschwundene Leiche?
01:16:46Über 100 Kilo.
01:16:48Deutlich über 100.
01:16:50Und wo kommt sie her?
01:16:53Aus welchem Fach?
01:16:55Also, ähm...
01:16:57Also, wenn ich das richtig sehe,
01:16:59aus dem Fach direkt darüber.
01:17:01Dann hat Professor Jakobsen,
01:17:03wenn das denn gewesen ist,
01:17:05diese Leiche einfach tiefer gelegt.
01:17:07Denn in dem engen Linie jemanden
01:17:09von unten nach oben zu ruchten,
01:17:11das ist ja fast unmöglich.
01:17:13Und über 100 Kilo schon gar nicht.
01:17:15Ja?
01:17:17Frau Brand?
01:17:19Er hatte recht.
01:17:21Danke.
01:17:23Ja, dann...
01:17:25Dann kann es nur diesen hier sein.
01:17:27Ja.
01:17:29Ich hätte schwören können,
01:17:31was da drin liegt.
01:17:33Vielleicht war er ja hier drin.
01:17:35Hm?
01:17:37Ja, das ist das Anatomie-Fach.
01:17:39Hier liegen die Leichen,
01:17:41die für die Studenten freigegeben werden.
01:17:43Und die Präparatoren?
01:17:45Die waren heute hier.
01:17:47Das heißt, er ist jetzt eine unfreiwillige Körperspende.
01:17:50Vielleicht zu mir.
01:17:52Danke.
01:18:08Freut mich, dass Sie so eifrig bei der Sache sind,
01:18:10aber ich fürchte, Ihr Seminar wird dort leider ausfallen müssen.
01:18:12Wieso?
01:18:14Kripo Köln.
01:18:16Wir müssen die Leiche mitnehmen
01:18:18Ich habe vor ein paar Tagen
01:18:20bei einer OP von Professor Jakobsen zugesehen.
01:18:22Er hatte viele Stents vorbereitet
01:18:24und ich hatte den Eindruck,
01:18:26er hat sie nur nicht eingesetzt,
01:18:28weil ich dabei war.
01:18:30Spricht einiges dafür.
01:18:32Arterien waren angerissen.
01:18:34Mehrere Arterienwände kurz davor.
01:18:36Ganze Arterie verschlossen.
01:18:38Todesursache großer Gehirnanfarkt.
01:18:40Ja, Brand?
01:18:42Sie haben das Puzzle schon zusammengesetzt.
01:18:44Wollen Sie es bitte hierherfragen?
01:18:46Wollen Sie es bitte hierherfragen ins Gerichtsmedizinische Institut?
01:18:48Kein Problem, wird gleich gemacht.
01:18:50Ach, wenn Sie nicht fragen,
01:18:52es sieht nach Beziehungstat aus.
01:18:54Es sieht ganz klar nach Eifersucht aus.
01:18:58Ja, danke.
01:19:00Er hat mich auch über diese Röntgenmarker aufgeklärt.
01:19:02Ich denke, Jakobsen hat Stents eingesetzt,
01:19:04ohne sie zu markieren,
01:19:06damit sie auf den Röntgenbildern unsichtbar bleiben.
01:19:08Ja, und zwar hier, hier, da, da,
01:19:10dort und dort.
01:19:12Dann war dieser Mann nur ein Versuchskaninchen.
01:19:15Allerdings, der Mann hatte den Kopf voller Stents.
01:19:17Die sechs großen Blutleiter waren Metallstraßen.
01:19:19Die Methode ist überhaupt nicht erprobt.
01:19:21Es gibt keine zuverlässigen Aussagen darüber,
01:19:23ob Heilungschancen bestehen.
01:19:25Aber eine hohe Wahrscheinlichkeit,
01:19:27dass der Patient stirbt.
01:19:29Der Patient? Der Proband? War er der Erste?
01:19:31Nein, war er nicht.
01:19:33Herr Simmel, kommen Sie.
01:19:35Danke.
01:19:37Herr Simmel, bitte.
01:19:39Danke.
01:19:45Jakobsen war nicht mehr in der Lage,
01:19:47die Grenze zu ziehen zwischen Forschung und Experiment.
01:19:49Bergengrün weist ihm das
01:19:51anhand seiner Obduktion nach.
01:19:53Als Jakobsen das mitkriegt,
01:19:55lässt er zuerst Bergengrüns sogenannte Forschungsdaten verschwinden.
01:19:57Und dann Bergengrün.
01:19:59Wobei diese Forschungsdaten ja gar keine waren.
01:20:01Das waren ja eher Beweise,
01:20:03um Jakobsen ins Gefängnis zu bringen.
01:20:05Ich weiß gar nicht, ob er Angst vor dem Gefängnis hatte.
01:20:07Wovor denn sonst?
01:20:09Davor, nichts mehr für Christian Ludwig tun zu können.
01:20:11Herr Simmel, geben Sie Gas.
01:20:17So, kommen, abdecken, Frau Kollegin.
01:20:19Gleich abdecken.
01:20:21Keine Desinfektion. Rasieren?
01:20:23Ex-Juventitus, quick and dirty,
01:20:25aber wie immer mit Stil.
01:20:27Diese Diagnose?
01:20:2955-jähriger Patient,
01:20:31Demenz...
01:20:33Frau Brand? Übrigens ein Fax für Sie.
01:20:35Kam aus Dr. Schramms Büro.
01:20:37Hallo. Sagen Sie, wo ist denn Professor Jakobsen?
01:20:41So.
01:20:43Wollen wir mal sehen,
01:20:45was auf der Suche läuft.
01:21:07Wo sind die beiden?
01:21:09Vor ein paar Minuten waren sie noch hier.
01:21:11Herr Simmel, kommen Sie.
01:21:13Frau Brand?
01:21:15Richtig.
01:21:45Ist das mein Mann?
01:21:47Ist das mein Mann?
01:22:13Ist das mein Mann?
01:22:15Das ist doch mein Mann, Herr Professor.
01:22:17Was haben Sie vor?
01:22:19Keine Angst, Frau Brand.
01:22:21Einen solchen Eingriff wird Ihr Mann nicht nötig haben.
01:22:25Christian Ludwig, er liegt da, stimmt's?
01:22:27Ja, das ist...
01:22:29meine Liebe.
01:22:33Wo ist Hans?
01:22:35Wenn Sie mich diese Operation nicht zu Ende führen lassen,
01:22:37werden Sie ihn nicht lebendig wiedersehen.
01:22:39Herr Simmel, wir gehen da rein.
01:22:41Was ist denn mit Ihrem Mann?
01:22:43Die Operation wird ihm nicht helfen.
01:22:45Das wissen Sie.
01:22:47Diese Operation wird ihn retten.
01:22:49So wie es Ihre anderen Patienten gerettet hat.
01:22:51Da war ich noch nicht so weit.
01:22:53Mehr Stents, man braucht einfach mehr Stents.
01:22:55Die fünfte Operation war schon sehr viel besser als die erste.
01:22:57Besser?
01:22:59Der Patient ist gestorben.
01:23:01Das geht nicht, Herr Professor.
01:23:03So viele Stents verträgt kein Kopf.
01:23:05Doch, man muss nur genau wissen, wie man sie setzt.
01:23:07Dann verträgt er seinen Kopf nicht.
01:23:09Das ist doch nicht so einfach.
01:23:11Wenn man nicht genau weiß, wie man sie setzt,
01:23:13dann verträgt er seinen Kopf sehr, sehr gut.
01:23:15Und wie man sie platziert, das wissen Sie jetzt, ja?
01:23:17Wenn man mich vorher hätte machen lassen, dann wüsste ich es besser.
01:23:19Bitte, ich muss das jetzt zu Ende bringen.
01:23:21Schnell, verschwinden Sie!
01:23:23Je schneller Sie machen, desto schneller werden Sie ihn umbringen.
01:23:25Vorgestern hatte er meinen Namen vergessen.
01:23:27Gestern seinen Namen.
01:23:29Morgen wird er vergessen, wer ich bin.
01:23:31Und übermorgen, wer er ist.
01:23:33Und dann ist er schon nicht mehr er, sondern ein anderer.
01:23:35Ich suche einen Sicherungskasten.
01:23:39Sie werden für den Mord an Dr. Wagenkuhl ins Gefängnis gehen.
01:23:45Warum kümmert er sich nicht um seine eigenen Angelegenheiten?
01:23:47Warum macht er nicht etwas Wertvolles,
01:23:49statt mir hinterher zu schnüffeln?
01:23:55Warum sieht er nicht, dass diese Menschen
01:23:57in einer Nichtigkeit von Zeit ebenfalls sterben werden?
01:23:59Warum sieht er nicht,
01:24:01dass diese Menschen in einer Nichtigkeit von Zeit ebenfalls sterben werden?
01:24:03Warum sieht er nicht, dass diese Menschen
01:24:05in einer Nichtigkeit von Zeit ebenfalls sterben werden?
01:24:27Hört doch sofort auf!
01:24:29Los, los, los!
01:24:33Hört doch sofort auf!
01:24:37Tun Sie doch was!
01:24:39Man muss doch irgendwas tun können!
01:24:45Nein.
01:24:47Nein.
01:24:51Wie kann man einen Menschen töten, den man liebt?
01:24:55Wenn man den Menschen umbringt, den man liebt,
01:24:57dann war es eine große Liebe.
01:24:59Komm.
01:25:03Wo ist mein Mann?
01:25:17Ich habe ihn, Frau Brand!
01:25:33Ich habe ihn, Frau Brand!
01:25:45Wie lange geht das?
01:25:49Marie, ich...
01:25:51Ich wollte es dir sagen.
01:25:55Ich habe es ja versucht, dir zu schreiben.
01:25:59Irgendwie...
01:26:01Seit einem Monat.
01:26:07Schieben Sie ihn wieder rein.
01:26:15Marie!
01:26:17Marie!
01:26:19Marie!
01:26:23Marie, ich liebe dich.
01:26:25Ich fühle mich getieferbunden
01:26:27und kann mir nicht vorstellen,
01:26:29dass es jemals anders sein könnte.
01:26:31Und trotzdem ist es passiert.
01:26:33Ich habe mich in eine andere Frau verliebt.
01:26:39Ich weiss nicht warum.
01:26:41Ich weiss nur, dass ich dieses Neue erleben möchte.
01:26:43Es ist so.
01:26:45So absurd es klingt.
01:26:59In jedem Ende wohnt ja auch ein Anfang.
01:27:17Liebster Simmel,
01:27:19ich habe es in Köln nicht mehr ausgehalten.
01:27:21Jetzt bin ich in der Mongolei
01:27:23und würde mich wahnsinnig freuen,
01:27:25wenn du mich besuchst oder sogar bleibst.
01:27:27Deiner Nicola.
01:27:57611464163
01:28:03Ja, ich weiss.
01:28:05In jedem Ende und...