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Transkript
00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:33Untertitelung
01:01Hey, Herr Reichert!
01:06Muss das jetzt sein? Das stört ihn doch.
01:09Seit wann ist denn der Hans so empfindlich?
01:11Nicht wegen Hans. Mein neuer Mieter.
01:15Der junge Doktor. Er lernt gerade.
01:20Fortbildung.
01:26Na ja, schön. Skripsis hier raus.
01:31Mediziner, sagen Sie?
01:33Ja, mein erster.
01:35Will ja, weiß Gott, nichts gegen andere Berufe sagen.
01:38Aber Mediziner bleibt eben Mediziner.
01:40Na, nun geben Sie mal bloß nicht so an.
01:42Das ist ein Beruf, wie jeder andere auch.
01:44Raucht nicht, trinkt nicht.
01:46Keine Mädchen.
01:48Nichts gegen andere Berufe sagen.
01:50Aber Mediziner bleibt eben Mediziner.
01:52Na, nun geben Sie mal bloß nicht so an.
01:54Das ist ein Beruf, wie jeder andere auch.
01:56Raucht nicht, trinkt nicht.
01:58Keine Mädchen.
02:00Er ist verheiratet.
02:02Aber die Frau wohnt noch in seiner Heimatstadt.
02:04Das wird nie ein Arzt.
02:07Tüchtig ist er. Das hab ich im Blick.
02:10Wenn mein Mann noch lebte,
02:12hätte er ihn bestimmt zu sich in die Klinik geholt.
02:14Glauben Sie mir, Herr Reichert,
02:16das ist der netteste Untermieter, den ich je hatte.
02:19Und immer so höflich.
02:21Na ja, wie Mediziner nun mal so sind.
02:23Bloß Teppichkloppen kann er nicht vertragen.
02:26Da müssen Sie doch verstehen,
02:28dass er absolute Ruhe braucht bei seiner Arbeit.
02:33Pst, pst, pst.
02:35Das ist ja gar nichts.
02:46Das ist ja gar nichts.
02:48Und?
02:52Noch mal.
02:57Pst, pst, pst.
03:00Mediziner, Telefon.
03:07Besetzt.
03:13So.
03:16Hör mal.
03:17Was denn?
03:18Als ob ein Kind weint.
03:20Hier in der Wohnung.
03:27Ich hab's aber genau gehört.
03:31Ach, da wohnt jetzt ein junger Mediziner.
03:34Vielleicht heult der nach dem Examen.
03:36Aber doch nicht vorher.
03:37Das klang aber wie von einem Kind.
03:39Ein Kind?
03:47Lass mal hören, ja?
03:50Gibt's doch noch nichts zu hören, du.
03:53Ich muss jetzt gehen.
03:55Tschüss.
03:56Tschüss.
03:59Und sei pünktlich.
04:01Na, du aber auch.
04:22So, ja.
04:26So.
04:53Ja.
04:55Entschuldige bitte wegen vorhin.
04:57Ich bin ein bisschen durcheinander.
04:59Ich füttere sie gerade.
05:01Es klappt nicht.
05:03Ja.
05:04Sabine, Moment.
05:07Entschuldige bitte, ich füttere gerade.
05:09Es klappt also nicht.
05:12Mensch, was mache ich bloß?
05:15Meine Frau kommt her, setzt mir die Kleine auf den Schoß und verschwindet.
05:20Ja.
05:21Hättest du mir auch schon gesagt.
05:23Ja.
05:24Ja.
05:25Ja.
05:26Ja.
05:27Ja.
05:28Ja.
05:29Ja.
05:30Ja.
05:31Ja.
05:32Ja.
05:33Ja.
05:34Ja.
05:35Hättest du mir auch schon den Kopf.
05:37Moment.
05:51Entschuldige, ich füttere gerade.
05:52Es klappt also nicht.
05:54Ja, ich verstehe.
05:56Ja, frag doch mal da an.
05:59Ich versuch's auch noch irgendwo, natürlich.
06:02Wiedersehen.
06:05Tschüss.
06:14Tschüss, freundlicher Freund.
06:35Scheiße.
07:06Herr Doktor.
07:08Ja.
07:11Ich bringe Ihnen eine Tasse Kaffee.
07:13Das ist sehr nett von Ihnen, Frau Bärenbrück.
07:15Da habe ich aber Schulden bei Ihnen.
07:17Das regeln wir.
07:18Nicht der Rede wert.
07:19Frau Bärenbrück.
07:20Ich habe das Teppichklopfen unterbunden.
07:22Mach's doch besser so.
07:23Das Teppichklopfen.
07:24Das war ja der Krach vorhin.
07:26Und der Reich hat da gemacht.
07:28Das hat sie doch bestimmt gemacht.
07:30Ja.
07:31Ja.
07:32Ja.
07:33Und der Reich hat da gemacht.
07:34Das hat sie doch bestimmt gestört, Herr Doktor.
07:36Vielen Dank, Frau Bärenbrück.
07:37Aber sagen Sie nicht immer Herr Doktor zu mir.
07:39Also, so weit ist es ja nicht recht.
07:41Tja.
07:42Ich wollte eigentlich eine Tasse Kaffee mit Ihnen trinken.
07:45Aber ich sehe Sie.
07:46Sie haben doch zu viel zu tun.
08:04Herr Doktor Baumann.
08:06Ja, was ist denn noch?
08:08Was ist das?
08:10Ach so, meine Tochter Sabine.
08:12Ihre Tochter?
08:13Ja, meine Frau hat sie heute früh mit dem Wagen.
08:15Sie muss dringend nach Budapest, dienstlich.
08:17In der Kindergrippe ist die Karität des Epidemiker.
08:20Mums heißt das?
08:21Meine Schwiegereltern sind in Urlaub.
08:23Höhere Gewalt sozusagen.
08:25Wollen Sie hier mit dem Kind?
08:28Mitten im Examen?
08:29Bis ich eine Lösung gefunden habe, muss sie eben hierbleiben.
08:32Das ist doch alles nichts.
08:33Muss sie hierbleiben?
08:35Ja, macht Ihnen doch nichts aus.
08:37Und ob das was ausmacht?
08:39Hier wohnen noch mehr Leute.
08:41Ein Kind schreit.
08:43Macht in die Windel.
08:44Ja, hat sie schon.
08:45Ich muss sie heute Abend auswaschen.
08:47Ich habe sie inzwischen da reingetan.
08:48Da rein?
08:53Das ist ein Erbstück aus der Schweiz.
08:57Entschuldigen Sie, Frau Bärenbrück, aber es sind doch keine Blumen drin.
09:00Das ist doch der Gipfel.
09:03Wie können Sie sich überhaupt erlauben, ohne mich vorher zu fragen?
09:08Das Zimmer ist an eine Person vermietet.
09:12An eine.
09:13Frau Bärenbrück, wozu regen wir uns auf?
09:16Mir passt es doch selber nicht.
09:18Aber vorläufig muss meine Tochter hierbleiben.
09:20Und wenn ich Nein sage?
09:22Das täte mir sehr leid.
09:24Das würde aber nichts ändern.
09:25In meinem Zimmer kann ich machen, was ich will.
09:27Gut.
09:28Herr Doktor Baumann.
09:31Herr Doktor Baumann.
09:33Das ist immer noch meine Wohnung.
09:36Das bestreite ich ja nicht.
09:37Aber jetzt möchte ich weiterarbeiten.
09:39Also, du hattest dann viel Vergnügen.
09:42Bei dem Krach.
09:44Komm, du Arme.
09:46Hätten Sie ja nicht rumgeschüttelt, wäre sie nicht aufgeregt.
09:49Ach, jetzt bin ich noch schuld, was?
09:51Ich kann nichts dafür, wenn Sie Kinder nicht leiden.
09:53Das ist doch wohl die Höhe für eine bogenlose Unverschämtheit.
09:57Ich will Ihnen mal was sagen.
09:59So was ist mir noch nicht vorgekommen.
10:02Das lasse ich mir nicht bieten.
10:04Mit mir nicht, Herr Doktor Baumann.
10:08Du willst mal Arzt.
10:10Wenn ich ruhe, kommandieren wir eine Krankenschwester.
10:12Beruhige dich doch. Ist doch halb so wild.
10:16Schmeckt mir sowieso nicht mehr.
10:18Es gibt ja schließlich Gesetze.
10:20Ich habe an eine Person vermietet.
10:22An eine?
10:23Wenn es sein muss, gehe ich bis zum Staatsrat.
10:26Dann bleib mal auf dem Teppich.
10:28Soll der Staatsrat das Kind nehmen?
10:31Außerdem ist ein Kind keine Person.
10:34Na schön.
10:36Dann zahlen Kinder eben die Hälfte.
10:38Ach, damit könnte ich ihn kriegen.
10:40Einfach die Miete erhöhen.
10:42Das ist ungesetzlich.
10:44Was der macht auch.
10:47So.
10:50Ach was.
10:52Das wäre viel zu billig.
10:54Nicht so laut.
10:56Beruhige dich erst mal.
10:58Das wird sich schon alles regeln.
11:00Ja, aber auf festen Kosten.
11:02Willst du vielleicht Kindermädchen spielen?
11:04Du musst das ja auch nicht.
11:06Ich kann ihm ja sagen, dass er die Windeln zum Trocknen
11:08in dein Zimmer hängen soll.
11:12Kann er machen.
11:18Ja, du.
11:19Du verschwindest ins Ferienlager,
11:21legst dich mit deiner Liebsten in die Sonne
11:23und ich habe hier die Arbeit.
11:25Ich dort auch.
11:27Wir fahren nämlich erst mal für 14 Tage zum Einsatz.
11:30Was denn für ein Einsatz?
11:32Ach, bloß in Wildberg draußen.
11:34Da wird ein Zweigwerk vom Gerätekombinat gebaut.
11:37Für Elfen bei den Erdarbeiten.
11:39Was geht denn euch das an?
11:41Erdarbeiten.
11:43Ihr als Akademiker.
11:45Uns fällt dabei keine Perle aus der Krone.
11:47Mach mir nichts weiß.
11:49Ihr werdet bloß ausgebeutet als billige Arbeitskräfte.
11:52Tantjen, du hast wieder Rias gehört.
11:55Nein, aber ich habe trotzdem recht.
11:57Wir werden nach Tarif bezahlt.
11:59Und du weißt am besten,
12:01dass ich das Geld für den Urlaub gebrauchen kann.
12:03Und abgesehen davon,
12:05wir haben einen Freundschaftsvertrag mit einer Brigade.
12:07Von mir aus schließt Verträge ab, mit wem du willst.
12:10Mir kann es egal sein.
12:12Du verlässt mich sowieso bald.
12:17Ist das nun schon raus, wo du hingehst nach dem Examen?
12:21Entscheidet sich bald.
12:23Auf alle Fälle in einem Betrieb.
12:25Na ja.
12:27Hätte ich mir ja denken können.
12:29Was hast du dagegen?
12:31Ach nichts. Gar nichts.
12:35Wenn so ein begabter Kopf wie du
12:37als kleiner Angestellter in einer Fabrik anfangen will,
12:41ist das ganz natürlich.
12:45Ich habe nichts anderes erwartet.
12:47Du treibst dich ja schon jetzt die Hälfte deiner Zeit
12:50in irgendwelchen Werken herum.
12:52Sag mal, wozu studierst du eigentlich?
12:56Eben dazu.
12:59Hans, ich hätte mehr von dir erwartet.
13:02Nicht etwa meine Twee.
13:04Glaub das nicht.
13:06Mal zieht jeder aus.
13:09Aber ich dachte, du bleibst hier an der Universität.
13:13Als Dozent.
13:15Oder Forscher oder sowas.
13:17Nur mit deinem Talent, Junge.
13:19Nein, übertreib nicht.
13:21Jedenfalls werden im Betrieb nicht gerade die Flaschen gebraucht.
13:24Aha.
13:26Gebraucht werdet ihr.
13:28Ja.
13:30Auf Deutsch, du musst darin.
13:36Hat die Partei wieder mal gerufen?
13:38Was?
13:41Ja, sie hat gerufen.
13:44Ich könnte an der Uni bleiben.
13:48Das hast du ausgeschlagen?
13:50Den Anfang einer Forscherlaufbahn?
13:53Dante, heute forschen Betriebe und Uni gemeinsam.
13:57Ich will in einem Betrieb.
13:59Bei Neuentwicklungen mitmachen.
14:01Und die Zeit verkürzen, bis sie in die Produktion kommen.
14:04Dort bin ich am dichtesten dran.
14:06Das Aufregendste, was es überhaupt gibt.
14:08Und ich träume davon, du machst gleich deinen Doktor.
14:11Du wirst Professor.
14:13Vielleicht ein berühmter Erfinder.
14:15Kann ja alles noch kommen.
14:17Was ist das schon?
14:19Ein kleiner Fabrikphysiker.
14:23Richtige Genies waren immer einsam.
14:27Waren Edison oder Einstein vielleicht in einem VEB?
14:31Ja, da bist du baff.
14:34Tante, heutzutage richten auch Genies nur noch im Kollektiv etwas aus.
14:39Ja, bei akademischen Erdarbeiten.
14:44Sozialistisches Gemeinschaftsbuddel.
14:48Arias hat schon recht.
14:50So geht bei uns die Wissenschaft zugrunde.
14:53Also hast du doch gehört.
14:55Man muss sich allseitig informieren.
14:59Wenn es falsch wäre, dass wir Wissenschaft und Produktion zusammenbringen,
15:03dann würden Sie nicht dagegen schießen,
15:05sondern uns in die Katastrophe reinloben.
15:09Wenn Sie hetzen, sind wir genau auf dem richtigen Weg.
15:12So, jetzt bist du allseitig informiert.
15:15Mahlzeit!
15:19Na, dann fahr mal zu deinen Baugruben.
15:21Und den Doktor kannst du gleich mitnehmen.
15:24Tante, manchmal bist du ein Richtiges.
15:27Naja, ich sag's lieber nicht.
15:29Mistvieh, ja.
15:31Und ich will eins sein, verstehst du?
15:33Ich habe Grund dazu.
15:36Schert euch zum Teufel!
15:38Alle habe ich euch gesagt! Alle!
15:51Fabierenburg, Herr Baumann. Ja, ich höre.
15:57Das ist ja schlimm.
15:59Ja.
16:01Natürlich komme ich sofort.
16:03Das heißt, ich hab hier...
16:05Nein, ich komme! Sofort!
16:24Ja?
16:26Das sind Zugunglücke. Ich muss hin.
16:28Verdammt nochmal, wo denn?
16:29Bei Meinbach, Güterzug auf Ein-Personen-Zug.
16:31Zum Glück keine Todesopfer, aber eine Reihe Verletzte.
16:33Können Sie die Kleine nehmen?
16:35Na klar, her damit.
16:36Sie wollen weg?
16:37Erst gegen Mittag. Ich bring die Kleine dann schon unter.
16:39Mensch, da steht man plötzlich da mit einer Handvoll Kind und weiß nicht...
16:41Wir schaffen das schon. Sie werden dort gebraucht.
16:43Ich muss eben dorthin.
16:48Ja, da sind Ihre Sachen und da ist auch etwas zu essen für Sie.
16:50Aha, vielen Dank. Ja.
16:58Ja, ja, ja, ja, du kommst ja raus.
17:01So, jetzt kommst du raus.
17:07Und nun spielen wir.
17:09Ja.
17:31Ja.
17:33Moment.
17:35Schön stehen bleiben, ja?
17:37Ja.
17:41Nein, ich kann dich nicht abholen.
17:43Nein, ich bin kein Schuft.
17:45Es gibt hier ein Problem.
17:47Komm her, sieh es dir an und sage mir, wie wir es lösen.
17:50Ach.
17:56Du hör mal, ich will verreisen.
17:58Nein, ich bin der gute Onkel Hans.
18:28So, und nun packst du alles schön wieder ein, ja?
18:30Ja.
18:42Na hör mal, du bist jetzt nicht...
18:44Na endlich.
18:46Ja.
18:48Ja.
18:50Ja.
18:52Ja.
18:54Ja.
18:56Na hör mal, du bist jetzt nicht...
18:58Na endlich.
19:00Was ist denn los?
19:02Kannst du mir vielleicht mal sagen...
19:08Ich bin ja mit der nicht fertig.
19:10Nicht von dem Koffer wegzukriegen.
19:12Guten Tag.
19:14Guten Tag.
19:16Ach, ab.
19:18Ach, ist die lieb.
19:20Wie heißt du denn?
19:22Der Papa ist gekommen in die Tune Sauerbruch von nebenan.
19:24Ja, was machen wir denn da?
19:26Na, Tantje muss ran.
19:28Ob sie will oder nicht.
19:30Tut die jetzt gerade weg?
19:32Nein, die Tante hat miserabeler Laune.
19:36Ich weiß was anderes.
19:54Ich weiß was anderes.
20:16Klingel mal, ja?
20:20Gut.
20:22Ach, Sie sind's.
20:24Guten Abend.
20:26Moment mal, Reiche.
20:28Was fällt Ihnen ein?
20:30Ich bringe Ihnen das Kind.
20:32Ich denke gar nicht daran.
20:34Nehmen Sie das Kind sofort wieder mit.
20:36Ich habe noch eine Dienstfahrt vor Birenburg.
20:38Jetzt sind Sie dran.
20:40Reichard, das können Sie mit mir nicht machen.
20:42Erpressung ist strafbar.
20:44Das ist eine sozialistische Nötigung.
20:46Ich verantworte alles.
20:48Nee, ich tue diesem Baumann keinen Gefallen.
20:50Schließlich sind Sie der Vorsitzende der Hausgemeinschaft.
20:54Ich ernenne Sie kommissarisch zu meiner Stellvertreterin.
20:58So, jetzt tun Sie aber was.
21:00Ich glaube, die Kleine hat die Hosen voll.
21:02Wenn's ernst wird, dann wisst Ihr nicht weiter.
21:04Wiedersehen.
21:06Reichard, nehmen Sie das Kind sofort wieder mit.
21:12Hör nicht drauf, was Sie sagt.
21:14Ich kenne Sie besser und länger.
21:16Reichard!
21:20Mama!
21:46Keine Angst.
21:48Ich fresse Dich schon nicht.
21:54Dein Vater ist ein Ekel.
21:56Aber dafür kannst Du nichts.
21:58Du hast ihn Dir ja nicht ausgesucht.
22:00Na, gefällt Dir das Bärchen hier?
22:10Birenburg.
22:12Natürlich ist sie bei mir.
22:14Wo denn sonst?
22:16Ist nur Dein Papa.
22:18Ja.
22:20Ja, ja, kümmern Sie sich um Ihre Patienten.
22:22Hier werden Sie nicht gebraucht.
22:26Ja, ja, ich habe ihr zu essen gegeben.
22:28Ein Brot mit Leberwurst.
22:30Dachten Sie rohe Kartoffeln?
22:34Von mir aus bleiben Sie vier Wochen.
22:36Ja.
22:38Und zeigen Sie dort, ob Sie was gelernt haben.
22:40Dem hab ich's gegeben, was?
22:42Ja.
22:44Ich hoffe, dass Du heute schön groß wächst.
22:46Und bald von ihm wegziehen kannst.
22:48Komm.
22:50Jetzt spielen wir noch ein bisschen.
22:52Ja.
22:54Ja, und dann geht's ab ins Bettchen.
22:56Ja.
22:58Doch, doch, doch.
23:02Zum Donnerwetter, was wollen Sie denn noch?
23:06Richard?
23:08Wirklich Richard?
23:10Natürlich freue ich mich.
23:12Wie geht's Dir, Tantje?
23:16Na ja, wenn man sich so lange nicht gesehen hat.
23:18Nein, nicht aus Magdeburg.
23:20Hier.
23:22Ja, hier bei Euch in der Stadt.
23:24Werkleitertagung.
23:26Ist Hans da?
23:28Wo?
23:30Schade, ich muss ihn sprechen.
23:32Du, hier geht's gleich weiter.
23:34Ich freue mich wirklich, Tantje.
23:36Aber ich nicht so besonders.
23:38Ja, das...
23:40Das war mein lieber Herr Neffe.
23:42Der Vater von Onkel Hans.
23:44Ja, mach ich gleich wieder an.
23:46Hat sich jahrelang nicht um mich gekümmert.
23:48Kommt jetzt angeschneit.
23:50So als wäre nichts gewesen.
23:52Ich freue... Wie geht's Dir denn, Tantje?
23:54Freut mich wirklich.
23:56Als wäre gar nichts passiert.
23:58Ja, Kindchen.
24:00Das verstehst Du noch nicht.
24:02Ja.
24:04Warum eine alte Frau
24:06wenn es ein bisschen Familie hängt.
24:08Das sie noch hat.
24:10Aber mein Herr Neffe müsste es verstehen.
24:12Er ist ja alt genug.
24:14Ja.
24:16Ein Werkleiten, das kann er.
24:18Aber die Reste
24:20einer Familie leiten.
24:24Der verdient eine Lektion.
24:26Meinst Du nicht auch?
24:28Papa.
24:30Ja, Papa.
24:36Du bist ein kluges Kind.
24:38Daran denke ich gerade.
24:40Ja.
24:42Das mach ich.
25:06Ich hatte ja schon lange vor,
25:08mich mal sehen zu lassen.
25:10Aber die Arbeit, Tante.
25:12Die Arbeit.
25:14Ja, ja. Die Arbeit, Neffe.
25:16Aber nun hat es ja endlich geklappt.
25:18Da sieht man,
25:20wozu Tagungen gut sind.
25:22Nein, nein, nein.
25:24Also diesmal wäre ich auch so gekommen.
25:26Jedenfalls danke ich Dir herzlich,
25:28dass Du Dich immer so um meinen Jungen
25:30gekümmert hast.
25:32Ja.
25:34Und jetzt willst Du ihn mir wegholen.
25:36Nicht wahr?
25:38Wegholen? Nein.
25:42Das heißt,
25:44sag mal,
25:46woher weißt Du das eigentlich?
25:48Ich kann doch eins und eins zusammenrechnen.
25:50Hans redet davon,
25:52dass er in einem Betrieb anfangen will.
25:54Du tauchst plötzlich hier auf.
25:56Da liegt es doch auf der Hand,
25:58dass er an Deinem Magdeburger Fabrik
26:00verkauft werden soll.
26:02Also verkauft ist wohl nicht das richtige Wort.
26:04Ne?
26:06Aber im Prinzip hast Du recht.
26:08Ja.
26:10Ich brauche fürs nächste Jahr
26:12einen ganzen Schwung junger Wissenschaftler.
26:14Da muss Hans natürlich dabei sein.
26:16Schieb nicht die Fabrik vor.
26:18Du willst ihn bloß wieder bei Dir haben.
26:20Sicher.
26:22Auch das.
26:24Er hat sich hier aber auch ganz gut eingelebt.
26:26Ach, verstehe.
26:28Ja, klar.
26:30Sein Mädchen kommt natürlich mit, diese...
26:32Anja Richter.
26:34Anja, richtig.
26:36Bin gespannt, sie kennst Du da.
26:46Selbstverständlich werden wir Dir oft schreiben,
26:48Dich mal besuchen.
26:54Ganz bestimmt, Tantje.
27:00Im Grunde ist es ja gut,
27:02dass Du nicht eher gekommen bist.
27:08Wie meinst Du das?
27:10Nein.
27:12Es steht mir nicht zu.
27:14Das soll er Dir selber sagen.
27:16Also was ist los?
27:18Raus mit der Sprache.
27:20Ist was an der Universität?
27:24Viel schlimmer.
27:30Tantje, würdest Du mich vielleicht mal erklären?
27:44Ich denke, der Junge ist nicht da.
27:46Ich denke, der Junge ist nicht da.
27:58Wie kommt denn das fremde Kind in sein Bett?
28:00Wer sagt Dir,
28:02dass es ein fremdes ist?
28:08Das soll ein Witz sein.
28:10Ich weiß,
28:12aber ich bin damit nicht zufrieden.
28:14Was, das soll mal ein Witz sein?
28:16Merkst du nicht die Ähnlichkeit?
28:18Die Augenfarbe?
28:20Dasselbe komische Blau wie bei dir und Hans.
28:26Es wird ja gleich aufwachen.
28:35Es gibt noch mehr Beweise.
28:37Tantje, ich hab ja viel Humor, aber...
28:40Ach, das ist es also!
28:42Was denn?
28:43Dieser Brief kam kurz bevor ich losgefahren bin.
28:54Komm, liest du's?
28:55Lieber Vater, danke dir für deine Arbeit.
28:58Ich hoffe, dass ich gleich nach unserem Arbeitseinsatz zu dir nach Hause kommen kann.
29:02Du musst was erfahren, etwas von der Art, was man lieber sagt als schreibt.
29:06Außerdem möchte ich dabei dein Gesicht sehen.
29:10Dein Gesicht sehen?
29:11Na, das Kind, was denn sonst?
29:13Ja, natürlich, das heißt...
29:15Ich hatte angenommen, er will mir eine frohe Mitteilung machen.
29:18Und dass er gleich nach dem Abschluss bei mir im Werk anfängt.
29:21Du weißt doch, dass es mein größter Wunsch ist.
29:23Und jetzt, statt seiner Arbeitskraft, präsentiert er mir einen Beweis seiner Manneskraft.
29:30Hättest du nicht aufpassen können, du hast dir Augen in den Kopf.
29:32Erlaube mal, ich bin kein Turentwächter.
29:35Außerdem brauche ich nachts meinen Schlaf.
29:42Hier kommt man nichts an zu Besuch und Pums ist mein Großvater.
29:50Das geht dir an die Nieren, wie?
29:52Ach, das Kind nicht. Heimlich Tuerei!
29:58Wie alt ist es denn?
29:59Anderthalb.
30:00Aha.
30:01Was, da glaubt man seinen Jungen zu kennen?
30:04Ich begreife das nicht.
30:06Warum hat er das nicht von Anfang an gesagt?
30:08Warum hat er das nicht von Anfang an gesagt?
30:10Menschen sind unergründlich.
30:12Papa.
30:17Guten Tag, kleine Mann.
30:19Wie heißt er denn?
30:20Sabine.
30:21Ach, ein Mädchen.
30:22Du hast es erraten.
30:24Na wunderbar. Als erstes Enkelchen habe ich mir immer ein Mädchen gewünscht.
30:28Guten Tag, Sabine.
30:29Guten Tag.
30:30Du, ich bin dein lieber Großpapa.
30:32Ja.
30:33Ja.
30:38So.
30:41Also.
30:42Also.
30:46Du gibst sie mir doch mal.
30:49Halt sie bloß gut fest.
30:50Ja.
30:51Und mach dem Chef nicht die Hosen nass.
30:53Pass du lieber da vorne auf.
30:55Und fahr vorsichtig.
30:56Wir haben es eilig, hm?
30:59Ja.
31:00Also, Genosse Hochheim, alle Achtung vor deinem Sohn.
31:03Ich hätte mich nicht getraut, dir sowas zu verheimlichen.
31:06Dem Chef?
31:07Nee.
31:08Wo der doch auf flotten Informationsfluss angewiesen ist.
31:12Macht wohl Spaß, so über mich herzuziehen, was?
31:14Großen Spaß.
31:15Hm.
31:20Wenn ich den Jungen nur begreifen könnte.
31:23Probleme machen mich doch nicht verrückt, aber das hier
31:26benehmt sich wie eine bürgerliche Jungfrau.
31:30Ich bin doch kein Spiesser.
31:32Ich hab da schon meine Erklärung.
31:35Familiensinn.
31:38Wie bitte?
31:40Dein Sohn Hans war immerhin Zeuge, dass du mich jahrelang
31:43so gut wie ignoriert hast.
31:45Mich, ein Familienmitglied.
31:50Na schön, das war nicht gerade aufmerksam von mir.
31:54Hans hat mich ja oft bekniet.
31:57Es war eben eine Zeitfrage.
31:59Mich hat sie auch nie gestört.
32:01Aber Hans...
32:04Tante, ich leite ein Werk mit rund 2000 Menschen.
32:07Ich beklage mich doch gar nicht.
32:09Ich habe volles Verständnis.
32:17Na, im Grunde sind wir doch alle eine große Familie.
32:20Man kann sich doch auch aus der Ferne schätzen und lieben.
32:24Frag den Hans, wie ich dich immer in Schutz genommen habe.
32:28Dein Vater hat über 2000 Angestellte, habe ich gesagt.
32:32Woher wusste sie denn das?
32:34Man liest ja schließlich Zeitungen.
32:37Über 2000 Leute.
32:39Und für jeden ist er verantwortlich.
32:43Kann er sich da noch um eine alte Tante kümmern?
32:46Wozu auch?
32:55Was ist denn?
32:57Ach, nichts. Scheint was passiert zu sein.
33:00Halte durch, Genosse Hofer. Wir sind gleich da.
33:25Na, komm mal, hier soll...
33:27Lass sie bloß nicht fallen.
33:31So, jetzt suchen wir den Papa.
33:36Hier soll das sein?
33:38Müsste, Genosse Hofein.
33:41Vielleicht sind alle da?
33:43Ja.
33:45Na, dann gehen wir.
33:48Hier soll das sein?
33:50Müsste, Genosse Hofein.
33:52Vielleicht sind alle gerade beim Mittagessen.
33:55Na, dann nehmen wir die Serviette.
33:57Komm, komm.
33:59Dann wollen wir mal sehen.
34:01So, mein Püppchen, siehst du.
34:05Das wollte ich nicht.
34:07Und trocknet ja wieder.
34:09Halb so schlimm, die waren sowieso feucht.
34:11Entschuldigen Sie vielmals.
34:13Hören Sie, wir suchen einen Studenten.
34:15Was ist denn hier?
34:17Tag, Steffen. Wir suchen Hans.
34:19Das ist sein Vater.
34:21Freut mich.
34:23Die Brigade ist ganz hinten.
34:25Letzter Bauabschnitt.
34:27Eine ziemliche Ecke zu laufen.
34:29Das macht nichts. Kommst du mit?
34:31Nein, Richard, das ist mir zu anstrengend.
34:33Ich warte lieber hier.
34:35Na, dann wollen wir uns den Burschen mal vorknöpfen.
34:37Richard, ich...
34:39Gib dir keine Mühe. Dazu ist es zu spät.
34:41Unheil nimmt einen Lauf.
34:43Was hat er denn?
34:45Ach, Familiengeschichten.
34:47Steffen, die Kleine ist müde.
34:49Können wir sie irgendwo hinlegen?
34:51Ja, ich bin es auf Besuch. Was?
34:53Vielleicht in das Bett von Hans.
34:55Na klar. Der wird staunen, wenn er plötzlich Nachwuchs hat.
35:09Zwar nur ein Topf, riecht aber ganz gut.
35:13Hm.
35:15Mehr Speck als Erbsen.
35:17Damit die Studenten bei Laune bleiben, was?
35:29Na ja, geht ja.
35:33Sagen Sie mal, Frau Bärenburg,
35:35das Kind da drin,
35:37ist das nun wirklich
35:39die Enkelin von Genossin Huchheim?
35:41Warum denn nicht?
35:43Hm.
35:45Wissen Sie,
35:47ich kann im Rückspiegel
35:49die Gesichter von den Leuten sehen, die hinten sitzen.
35:51Nicht, dass ich jemanden beobachte.
35:53Es ergibt sich einfach.
35:57Und was
35:59haben Sie beobachtet?
36:01Irgendetwas stimmt hier nicht.
36:07Na schön.
36:09Sabinchen ist nicht die Enkelin.
36:11So?
36:13Na, dann möchte ich nachher nicht in Ihre Haut stecken.
36:15Ach, was?
36:17Er hat es nicht anders verdient.
36:19Sie kennen den Genossen Huchheim nicht?
36:21Ich hatte ja auch keine Gelegenheit dazu.
36:23Ja,
36:25seinem Sohn jahrelang eine Unterkunft bieten.
36:27Dafür war ich gut.
36:29Ansonsten?
36:31Und jetzt kommt er hier an,
36:33bloß um den Hans wegzuholen in seinen Betrieb.
36:35Soll ich mich darüber freuen?
36:37Was Sie wollen?
36:39Ich habe mich an den Jungen gewöhnt.
36:41Das verstehe ich, aber...
36:43Sagen Sie, was Sie wollen.
36:45Heutzutage gilt die Familie kaum noch was.
36:47Durch die moderne Zeit geht sie kaputt.
36:49Früher haben die Menschen viel enger zusammengehalten.
36:51Die jungen Leute sind heutzutage
36:53beweglicher als wir es waren.
36:55Die Station in der Ausbildung?
36:57Im Beruf?
36:59Tja, das alles hat mehr Tempo.
37:01Und die Alten?
37:03Wir hinken hinterher.
37:05Sie scheinen noch ganz lustig.
37:07Und...
37:09Jeder Mensch hat ja auch Freunde.
37:11Bekannte.
37:13Sicher.
37:15Bei uns im Stadtbezirk ist auch ein schöner Club.
37:17Für die Alten.
37:19Ich gehe da manchmal hin.
37:21Da will ich nichts sagen.
37:23Der Staat kümmert sich schon darum.
37:25Bloß gewisse Staatsbürger.
37:27Wie gehen Sie hoch ein?
37:29Ach, sein Sohn auch.
37:31Bald hat er ausstudiert
37:33und dann hat er das getan.
37:35Ja, das verstehe ich schon, aber...
37:37Man kann niemanden anbinden.
37:39Nein.
37:41Sie verstehen mich nicht.
37:43Ich bin keine Klette.
37:45Dränge mich niemanden auf.
37:47Wir sind ja auch nicht eng verwandt.
37:51Aber man kann öfter mal schreiben.
37:53Einen Besuch machen.
37:55Da haben Sie vielleicht recht.
37:57Der Chef hätte sich mehr um Sie kümmern können.
37:59Tja, aber wissen Sie...
38:01Er steht ganz auf in seinem Betrieb.
38:03Sie sollten mal dabei sein, wenn die Leute zu ihm kommen.
38:05Ach, davon habe ich nichts.
38:07Und der Hans wird mich bald genauso vergessen wie sein Vater.
38:09Ich wollte nur sagen,
38:11dass Genosse Hochheim sehr beliebt ist.
38:13Bei uns hätte ihm niemand
38:15einen solchen Streich gespielt.
38:19Na ja.
38:21Gemein war das schon.
38:23Aber mir tut's nicht leid.
38:27Vormittags stolzer Großvater.
38:29Nachmittags nur noch Vater.
38:31Wirklich allerhand,
38:33wie Sie mit Familienbegriffen umspringen.
38:43Könnten Sie mich nicht schnell nach Hause fahren?
38:45Ist ja doch nicht weit.
38:47Na?
38:49Nun haben Sie wohl doch Angst, wie?
38:51Och.
38:53Angst.
38:55Um Himmels Willen.
38:57Wo ist das Kind?
38:59Nur keine Panik.
39:01Weit kann sie ja nicht sein.
39:03Habt ihr Hans gesehen?
39:05Ich konnte ihn da draußen nirgends finden.
39:07Was habe ich losgemacht?
39:09Wenn das Kind...
39:11Was ist denn?
39:13Die Kleine ist weg.
39:15Was?
39:17Haben Sie das Kind gesehen?
39:19Wieso? Was schläft er da drin?
39:21Eben nicht.
39:23Los, kommt raus, das Kind suchen.
39:25Hopp, hopp, hopp.
39:27Sie müssen uns suchen helfen.
39:29Nehmen Sie noch ein paar Freunde mit.
39:31Gehen Sie in die Richtung.
39:33Stupfmädchen, Kindermädchen,
39:35was bin ich denn noch alles?
39:37Hey, kommt doch mal alle her.
39:39Wir müssen ein Kind suchen.
39:41Was ist denn?
39:43Geht man da lang?
39:45Weiß ich nicht.
39:47Fahr dort lang.
39:49Die anderen kommen mit mir.
39:53Komm.
40:05Schau es dir genau an,
40:07unser neues Werk.
40:09Na ja,
40:11man sieht noch nicht viel.
40:13Ist noch winzig, so wie du.
40:15Aber es dauert nicht mehr lange.
40:17Pass auf,
40:19vielleicht fängst du mal hier als Ingenieur an.
40:21Na, mindestens Wertleiter.
40:23Na komm.
40:25Setz dir keine Rosinen in den Kopf.
40:27So.
40:29Es gibt sowieso noch viel zu wenig weibliche Direktoren.
40:31Da wirst du mal seine Vorgesetzte.
40:35Franz!
40:37Franz!
40:41Tante!
40:43Was ist euch bloß eingefallen?
40:45Kommt sofort herunter.
40:47Keine Angst, Frau Berenburg,
40:49wir passen schon auf.
40:51Unverstanden.
40:53Wenn das Biestung losrollt.
40:55Willst du es sehen?
40:57Geh mal zur Seite.
40:59Achtung!
41:01Vorsicht!
41:03Wir kommen!
41:05Lässt du das wohl bleiben?
41:07Hans!
41:09Hans, halt doch an!
41:19Komm, sein Wehnchen, komm.
41:21Ein Akademiker willst du sein?
41:23Ein Grobian vom Bau willst du?
41:25Warte mal, das sage ich deinem Vater.
41:27Kannst ihm ruhig schreiben.
41:29Ich habe die Erlaubnis für das Gerät.
41:31Sag ihm mal selber.
41:33Er ist nämlich hier.
41:35Was? Und das sagst du erst jetzt?
41:37Ja.
41:39Und du hast ihn gleich hier rausgeschleppt?
41:41Tantchen, das ist seit langem deine beste Idee.
41:43Wo ist das Kind?
41:45Da ist es ja.
41:47Ja, ja.
41:49Auf diesem Traktor?
41:51Auf einer Planierraube.
41:53Das ist ja unerhört.
41:55Wir sollten ja was sagen.
41:57Das ist ja auch was Gutes.
41:59Lass mich durch.
42:03So, bitte.
42:05Mir scheint mit dem Bescheid zu sagen,
42:07hast du es auch sonst nicht eilig.
42:09Bin ja noch nicht dazu gekommen.
42:11Also, das ist Anja Richter.
42:13Und dass dieser energische Herr mein Vater ist,
42:15hast du ja wohl gemerkt.
42:17Guten Tag, Herr Hochheim. Ich freue mich sehr.
42:19Guten Tag. Angenehm.
42:21Warum denn so förmlich? Man kriegt hier eine Gänsehaut.
42:23Na los, gib ihm einen Kuss.
42:25Na ja, das ist vielleicht etwas verfrüht.
42:27Vorher solltet ihr mir zumindest auch
42:29diese junge Dame hier vorstellen.
42:31Ihr habt euch doch schon angefreundet.
42:33Ich habe gehört, sie hat dir die Hosen nass gemacht?
42:35Ja.
42:37Wie finde ich denn das?
42:39Was ist denn?
42:41Du findest etwas komisch,
42:43was ich absolut nicht komisch finde.
42:45Komm, gib mir mal.
42:47So, jetzt spielen wir noch ein bisschen
42:49und dann gehen wir ab.
42:51Ja, doch.
42:53Kann man hier etwas zu trinken bekommen?
42:55Ich habe Durst nach der Rennerei.
42:57Ja, ich schaue gleich nach.
42:59Nein, ich mache das schon.
43:03So, nun setz dich erst mal.
43:07Hast du meinen Brief noch bekommen?
43:09Gibt eine Menge zu erzählen.
43:11Da bin ich aber gespannt.
43:13Mir scheint es bloß reichlich spät dafür.
43:15Wieso?
43:17Du hast gleich was geahnt.
43:19Was habe ich doch für einen scharfseligen Papa.
43:21Könntest du deine Heiterkeit etwas dämpfen?
43:23Ich sagte reichlich spät.
43:25Aber Paps, wir wissen es doch selber
43:27erst seit voriger Woche nicht, Anja.
43:29Du willst mich wohl auf den Arm nehmen.
43:31Also ich finde das überhaupt nicht...
43:33Ja, Herr Hochheim, erst seit kurzem ist das Ganze.
43:35Anja.
43:37Anja.
43:39Ist das wahr?
43:41Hochheim, mein Junge.
43:43Mit deinen Kindern ist das schön.
43:45Wenn der Arzt nicht schwindet.
43:47Moment mal.
43:49Sie erwarten ein Kind?
43:51Ja.
43:55Und ich dachte, du springst an die Decke.
43:59Ihr seid ja sehr fleißig.
44:03Aber kommt ihr da überhaupt zum Studieren?
44:05Bitte?
44:07Vater, du machst immer nicht verlegen.
44:09Ist ja sonst nicht deine Arbeit.
44:11Und wie macht ihr das finanziell?
44:13Ein Kind nach dem anderen.
44:15Wie weit ist denn die Serie geplant?
44:17Vater, was soll das?
44:19Wir denken, du freust dich.
44:21Du sei noch beleidigt, gerade du.
44:23Natürlich will ich mich freuen,
44:25aber auf normale Weise.
44:27Hier geht das Schlag auf Schlag.
44:29Ich habe das erste Kind noch nicht verdaut,
44:31da ist schon wieder eins unterwegs.
44:33Das musst du dem armen Mädchen denn zu.
44:35Vater, ich verstehe überhaupt gar nicht.
44:37Habt ihr mit Sabine nicht erst mal genug?
44:41Papa.
44:43So.
44:45Jetzt lassen wir uns fein verpflegen.
44:47Aus der Studentenküche.
44:49Mal sehen, was sie uns anbieten.
44:51Hier ist uns das doch viel zu laut.
44:53Ach, Tantje.
44:57Sie haben mir gerade noch gefehlt.
44:59Tag allerseits.
45:01Und recht vielen Dank, Frau Bärenburg.
45:03Auch für die hinterlassene Nachricht.
45:05Moment mal.
45:07Richard.
45:09Das ist nämlich so.
45:11Moment mal, wer sind Sie eigentlich?
45:13Verzeihung, also was wünschen Sie?
45:15Ich bin der Großvater von Sabine.
45:17Und wer sind Sie?
45:19Also ich bin der Vater von Sabine,
45:21wenn Sie der Großvater sind,
45:23dann bin ich ihr Sohn.
45:25Ich kenne Sie bloß nicht.
45:27Ruhe!
45:29Ach, Sie sind also von diesem Herrn geschieden.
45:31Richard, du bringst aber nur noch alles durcheinander.
45:33Solange das nicht geklärt ist,
45:35bleibt das Kind hier.
45:37Tante, das war wirklich ein starkes Stück.
45:39Ist doch nun erledigt.
45:41Gar nichts ist erledigt.
45:43Sowas müsste bestraft werden.
45:45Ja, seelische Grausamkeit.
45:47Ich weiß nicht,
45:49warum ihr so viel Aufhebens macht.
45:51War doch nur ein kleiner Scherz.
45:53Na, dann möchte ich nie einen großen von dir erleben.
45:55Ich habe gesagt, du bist Großvater.
45:57Ja, eben.
45:59Und nun wirst du es auch.
46:01Was?
46:03Das bisschen Zeitunterschied.
46:07Sind Sie nun wirklich meine zukünftige Schwiegertochter,
46:09oder ich bin langsam misstrauisch?
46:11Wie kann ich Sie denn überzeugen?
46:13Geben Sie mir einen Kuss.
46:17Na ja, eine gewisse Wahrscheinlichkeit.
46:19Siehst du,
46:21ich habe noch immer die besten Einfälle.
46:23Ich hätte da noch einen.
46:25Also, wenn du mich fragst,
46:27ich bin nicht neugierig.
46:29Wo soll denn nun die Hochzeit stattfinden?
46:31Wir feiern bei uns in Magdeburg,
46:33das ist doch klar.
46:35Ja, weißt du,
46:37wir wollen da Freunde von der Uni
46:39und von der Brigade hier einladen.
46:41Er meint, das wäre ein bisschen viel Fahrgeld.
46:43Ja, ja, ja.
46:45Daran habe ich auch gedacht.
46:47Ihr braucht zur Feier eine große Wohnung.
46:49In Zentraler,
46:51geografischer Lage.
46:53Und da wüsste ich einen.
46:55Nein.
46:57Nein.
46:59Nein.
47:21Zum Wohl.
47:23Zum Wohl.
47:25Gehen wir mal tanzen?
47:27Meinst du?
47:29Na klar.
47:31Bei deinen Chancen.
47:33Na, wenn du sagst.
47:35Na, wie geht's?
47:37Na, wie geht's?
47:39Na, wie geht's?
47:41Na, wie geht's?
47:43Na, wie geht's?
47:45Na, wie geht's?
47:47Na, wie geht's?
47:49Na, wie geht's?
47:51Na, wie geht's?
47:53Na, wie geht's?
47:55Na, wie geht's?
47:57Reichen nicht.
47:59Nicht so schnell.
48:01Mir dreht sich aus.
48:03Also, ehrlich gesagt, mir auch.
48:05Gehen wir uns eine Pause machen?
48:07Ja, bitte, bitte.
48:09Bitte probieren.
48:11Ja.
48:27So, Frau Bärenburg.
48:29Bitte schön.
48:35Ja, ja.
48:37Die jungen Leute fliegen aus.
48:39Einmal der Lauf der Welt. Prost.
48:41Prost.
48:51Ich komme gleich wieder.
49:09Prost.
49:35Was machst du denn hier?
49:37Nur einen Moment allein sein.
49:39Ich verstehe schon, dass große Abschied nehmen.
49:43Ach, lass mich doch in Ruhe.
49:51Ich habe Hans vorhin sein Hochzeitsgeschenk überreicht.
49:55Den Einstellungsvertrag in meinem Werk.
49:59Das kümmert mich das.
50:01Du sollst mich in Ruhe lassen.
50:03Entschuldigen?
50:05Doch, das interessiert dich,
50:07dass Hans nicht unterschrieben hat.
50:09Da kann ich ja wieder gehen.
50:11Nicht unterschrieben?
50:13Abgelehnt hat er mein Angebot.
50:15Der ganze Abend ist ein Verdau.
50:19Und wo will er nun anfangen?
50:23Na, rate mal.
50:25Draußen in Wildbeck?
50:27Leider.
50:29Richard, da wird er ja gar nicht weit weg wohnen.
50:31Da kann ich ihn ja ganz leicht besuchen.
50:33Ja, und ich muss erst noch reisen gehen,
50:35weil ich den Benger mal sehen will.
50:37Na, mein Tantchen,
50:39wenn du dem Jungen gut zureidest,
50:41dass er sich's noch mal überlegt,
50:43dass er doch zu mir ins Werk kommt.
50:45Richard?
50:47Ja?
50:49Hat der Junge recht mit seinem Entschluss?
50:51Ich meine, volkswirtschaftlich.
50:59Na ja, wenn es ganz streng sieht,
51:03das Zweigwerk braucht für seinen Start die besten Leute.
51:05Dann verbietet mir mein Gewissen,
51:07ihn davon abzuraten.
51:11Dazu,
51:13es gibt noch eine Variante.
51:15Wenn du mit nach Magdeburg ziehst,
51:17der Junge hängt da an dir,
51:19vielleicht kommt er dann mit.
51:21Du versuchst es wirklich mit allen Mitteln.
51:23Na, ich hab mich so auf meinen Sohn gefreut. Und jetzt?
51:25Wenn dich jemand versteht, Richard,
51:27dann ich.
51:29Aber auch wenn Hans mit nach Magdeburg ginge,
51:31ich würde trotzdem hierbleiben.
51:33Alte Bäume soll man nicht mehr umpflanzen.
51:37Kommt mal rein.
51:39Hans will eine Rede halten.
51:43Ach, hier seid ihr?
51:45Hans will eine Rede halten. Kommt mal.
51:47Ja, wir kommen.
51:51Wir sind auf einer Hochzeit.
51:53Lächle bitte.
51:57Seid mal ruhig, Kinder.
51:59Vater,
52:01du, als ich damals
52:03zum Studium gehen wollte,
52:05da hast du einen bedeutenden Ausspruch getan.
52:07Ja, du hast gesagt,
52:09die Zeit wird reif dafür,
52:11dass die letzten Studiensemester
52:13in die Betriebe verlegt werden.
52:15Schon als Student langfristig
52:17mit Industriepraktikern
52:19an Forschungsaufgaben arbeiten.
52:21Der Betrieb als Hauptprüffeld
52:23für die höheren Semester.
52:25Betrieb und Hörsaal haben ein Dach.
52:27Wo soll's denn nun hinaus?
52:29Ich dachte damals,
52:31lass den alten Herrn ruhig reden.
52:33Alter Herr.
52:35Ich sah mich als Forscher
52:37auf einem ziemlich betriebsfernen Feldherrenhügel.
52:39Aber dann...
52:41Die Prognose war richtig, Genosse Hochheim.
52:43Wir sind heute im Gerätewerk genauso zu Hause
52:45wie an der Uni.
52:47Moment, Hans und Anja,
52:49ihr hättet natürlich bei mir keine kleineren Aufgaben erzielt.
52:51Also, Vater, da muss ich dich
52:53an einen zweiten Ausspruch erinnern.
52:55Gesagt, die Technische Revolution
52:57wird uns viel Arbeit und harte Konflikte bescheren.
52:59Aber sie bleibt bei uns immer
53:01eine menschenfreundliche Revolution.
53:03Ob sie erfolgreich ist, hat er gesagt,
53:05wird man nicht nur an den Produktionsziffern,
53:07sondern auch an den Gemeinschaften und Freundschaften,
53:09die dabei entstehen, erkennen.
53:11Naja.
53:13Du weißt, wie gerne ich bei dir wäre.
53:15Aber hier bin ich inzwischen auch zu Hause.
53:17Siehst du?
53:19Ja, Kollege Hochheim, da ist nichts zu machen.
53:21Den Wettbewerb hat unser Werk gewonnen.
53:23Dass die Studenten sich frühzeitig
53:25in den Fabriken umsehen
53:27und auch mal bei den Bauarbeiten mitzufassen.
53:29Also, ich finde das ganz nützlich.
53:31Da werden die Akademiker
53:33gleich sesshaft, gründen eine Familie,
53:35bleiben am Ort
53:37und nähren sich redlich.
53:39Hoch, Seinseli!
53:41Mit dem Am-Ort-Bleiben, das ist gar nicht so einfach.
53:43Auch mit Kind werden wir nicht gleich eine Wohnung kriegen.
53:45Und in Magdeburg könnt ihr zu Hause wohnen.
53:47Oh, die beiden können auch bei mir wohnen.
53:49Das Zimmer vom Doktor wird bald frei.
53:51Für den Anfang reicht das doch.
53:53Hoch, Seinseli, Moment!
53:55Kinderkinderband wertet ihr euch
53:57endlich ein.
53:59Tantchen, dein Angebot wird dankend angenommen.
54:03Ja, und wenn es Zwillinge werden?
54:05Die Arbeit!
54:07Ja, und wenn es Zwillinge werden, Andi und ich sind ja auch noch da.
54:09Hoch, Seinseli!
54:11Nein, ich frage jetzt ausdrücklich.
54:13Will noch jemand was sagen?
54:15Nur noch ein Wort.
54:17Wir in Magdeburg sind der Leitbetrieb für euer neues Werk.
54:19Ich würde gerne mal die Finger sehen,
54:21ob eure kleine Familie auch alles aus der Wissenschaft rausholt,
54:23was die größere Familie braucht.
54:25Zum Wohl.
54:27Meine Frage, wer hält hier eigentlich eine Rede?
54:29In einer guten Familie kommen alle zu Wort.
54:31Also darauf könnten wir trinken.
54:33Hoch, Seinseli!
54:35Hoch!
54:43Ich habe wohl ein bisschen viel von dem Pulver genommen.
54:45Aber ich dachte, zu so einer Gelegenheit...
55:15Ich habe wohl ein bisschen viel von dem Pulver genommen.
55:17Aber ich dachte, zu so einer Gelegenheit...
55:45Ich habe wohl ein bisschen viel von dem Pulver genommen.
55:47Aber ich dachte, zu so einer Gelegenheit...
56:15Untertitel der Amara.org-Community
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