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00:00:30Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:00Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:01:20Guten Morgen. Guten Morgen.
00:01:22Oh, Verzeihung. Ich hab Zeit.
00:01:24Vielen Dank. Mein Name ist Lenski. Ich komme aus Berlin.
00:01:26Moment, bitte.
00:01:28Ach, Ihre Anmeldung, Ministerium für Außenhandel?
00:01:30Ja.
00:01:32Das geht in Ordnung.
00:01:34Ihre Anmeldung?
00:01:36Mein Name ist Brettscheider.
00:01:40Ich bin zwar nicht rasiert, aber ich kann bezahlen.
00:01:42Dann bin ich beruhigt.
00:01:44Bitte sehr.
00:01:46Danke.
00:01:58Guten Tag. Mein Name ist Lenski.
00:02:00Frau Bernburg?
00:02:02Carola Bernburg.
00:02:04Frau Bernburg, ich hätte Sie gerne mal aufgesucht.
00:02:06Wenn möglich heute noch.
00:02:08Ja, das ist mir recht. Ich erwarte Sie.
00:02:10Vorsichtig, Kinder.
00:02:12Vorsichtig.
00:02:14Mann, zieh dich doch vor.
00:02:16Entschuldigung. Kommen weiter.
00:02:22Ja.
00:02:24Ich muss mal schnell hier durch.
00:02:28Auch das noch.
00:02:30Der Fußboden muss sowieso gestrichen werden.
00:02:32Du musst weiter rum.
00:02:34Du hast doch Physik studiert.
00:02:36Wende mal die Hebelgesetze an.
00:02:38Setz mal ab.
00:02:42Ich muss mal schnell hier durch.
00:02:44Sie machen nur Tapsen.
00:02:46Oh, Handwerker.
00:02:48Na, bitte.
00:02:50Der Lack ist runter. Ganz schöne Schirme.
00:02:52Du warst die Maler im Haus, Tante.
00:02:54Ihr seid mir vielleicht zwei Athleten.
00:02:56Die Kommode ist ganz schön schwer, Frau Bernburg.
00:02:58Und deine Bemerkungen steigern nicht gerade die Arbeitsfreude.
00:03:00Och, Gottchen.
00:03:02Empfindlich sind Sie auch noch.
00:03:04Empfindlich sind Sie auch noch.
00:03:06Mach so einen Umzug und ich krieg den ersten Schlag an.
00:03:08Na, na, Herr Reichert.
00:03:10Ich mein's doch nicht so.
00:03:12Wenn ihr noch länger ausruhen wollt,
00:03:14dann setz ich euch Sessel raus.
00:03:18Durchhalten, Junge.
00:03:20Jaja.
00:03:26Jetzt wird er zu hoch.
00:03:40Morgen, Herrschaften.
00:03:42Morgen, Herrschaften.
00:03:44Na, du bist jetzt soweit, ja?
00:03:46Umzug.
00:03:48Du siehst ja so echauffiert aus.
00:03:50Na, die Türen gehen immer auf.
00:03:52Ja.
00:03:54Mensch, war drei Kohlenstrick.
00:03:56Sie freuen sich voll, dass Sie die Wohnung umgekriegt haben, ja?
00:03:58Ach, wäre ja auch nicht gut gegangen,
00:04:00immer so bei der Tante zu wohnen.
00:04:02Ich sag nichts gegen Ihre Tante.
00:04:04Ihre Tante ist eine Seele vom Mensch.
00:04:06Aber wissen Sie, die haben mal ein paar Jahre
00:04:08bei den Schwiegereltern gewohnt.
00:04:10Ich kann Ihnen sagen.
00:04:12Meine Schwiegermutter ist eine Seele vom Mensch.
00:04:14Aber ich hab die Wäsche mal anders in den Schrank gelegt als Sie.
00:04:16Kein Strick da. Ich muss mal bei mir suchen.
00:04:18Ich kann auch mal zuhalten.
00:04:20Das wäre ganz lieb.
00:04:22Prima, Frau Reuschke.
00:04:24Einen Augenblick.
00:04:26So, auf ein neues.
00:04:28Vorsichtig.
00:04:30Alles klar?
00:04:32Mann.
00:04:34Vorsichtig.
00:04:36Mann, das Ding wird ja immer schwerer.
00:04:38Halb so wild.
00:04:40Hat schon mancher gesagt.
00:04:42Meine Freundin, die Lotte, die haben Sie auch schon mal gesehen.
00:04:44Ihr Mann, die hat doch ein frühes Jahr geheiratet.
00:04:46Ja.
00:04:48Das ist so ein schlanker Typ wie Sie.
00:04:50Stell mal hin.
00:04:52Und er trägt Sie nun so über die Schwelle.
00:04:54Und hebt sich im Bruch.
00:04:56Ach, was für ein...
00:04:58Und an so einem Tag.
00:05:00Da hätte eben auch ein Arbeitskollege mit anpacken müssen.
00:05:02Das sag ich der Lotte.
00:05:06Was machst du denn da?
00:05:08Fahrstuhl fahren.
00:05:14Guten Tag.
00:05:36Entschuldigen Sie, ich möchte zu Frau Bernburg.
00:05:38Einen kleinen Moment bitte.
00:05:40Tante, kommst du mal?
00:05:42Na, na, ich bin der Maler.
00:05:44So.
00:05:46Guten Tag, Frau Bernburg.
00:05:48Ich bin der Großneffe.
00:05:50Entschuldigen Sie, ich möchte zu Frau Bernburg.
00:05:52Moment.
00:05:54Tante, Besuch.
00:05:56Kommt gleich.
00:05:58Ja, danke.
00:06:00Ja, was ist denn schon wieder?
00:06:02Guten Tag, Frau Bernburg.
00:06:04Ich muss mal schnell hier durch.
00:06:06Mein Name ist Lenski.
00:06:08Ach so, Sie hatten angerufen, ja?
00:06:10Ja.
00:06:12Bei uns geht das ja ein bisschen durcheinander.
00:06:14Ich hab die Maler, mein Großneffe zieht um.
00:06:16Ja, bitte.
00:06:18Kommen Sie hier heran, ja?
00:06:20Nehmen Sie doch einen Augenblick Platz.
00:06:22Ja, vielen Dank.
00:06:24Moment, ich bin gleich wieder da.
00:06:28So, nun trink schön.
00:06:30Gleich wieder da.
00:06:34Ich muss mal schnell durch.
00:06:40So, jetzt können wir verhandeln.
00:06:42Herr Lenski.
00:06:44Lenski, kommt mir bekannt vor.
00:06:46Natürlich.
00:06:48Herr von Lenski.
00:06:50Na, nein, Frau Bernburg.
00:06:52Schlicht Lenski, ohne von.
00:06:54Na ja, vielleicht eine bürgerliche Nebenwille.
00:06:56Jedenfalls gefällt mir der Name.
00:06:58Schon ein Pluspunkt für Sie.
00:07:00So, das freut mich, Frau Bernburg.
00:07:02Also der Grund meines Besuches ist...
00:07:04Moment, Katrinchen hat die Flasche verloren.
00:07:06Wo soll denn nun die geblühmte Tapete hin?
00:07:08Ja.
00:07:10So schon erledigt.
00:07:12Ne, nicht erledigt.
00:07:14Ich weiß nicht, in welches Zimmer die geblühmte Tapete soll.
00:07:16Meins Untermieterzimmer.
00:07:18Wo ist denn das?
00:07:20Genau gegenüber.
00:07:22Ich bin ja Maler und nicht Untermieter.
00:07:24Ja, das sagten Sie schon.
00:07:26Frau Bernburg.
00:07:28Ich bin Mitarbeiter des Ministeriums für Außenhandel.
00:07:30Ich soll Ihnen...
00:07:32Interessant.
00:07:34Also?
00:07:36Also im diplomatischen Dienst.
00:07:38Ja oder nein?
00:07:40Moment, ein Beamter wäre mir nicht unangenehm.
00:07:42Wir würden uns schon verstehen.
00:07:44Ja, gewiss.
00:07:46Das heißt...
00:07:48Sie sind ja noch ziemlich jung.
00:07:50Aber Ihre guten Manieren sind mir gleich aufgefallen.
00:07:52Also hier kommen die geblühmten Tapeten rein.
00:07:54Wo denn sonst hier?
00:07:56Das müssen Sie doch wissen.
00:07:58Ihre guten Manieren sind mir gleich aufgefallen.
00:08:00Auch Ihr netter Haarschnitt.
00:08:02Wir können es ja mal miteinander versuchen.
00:08:04Bitte?
00:08:06Mein Großneffe zieht nach oben.
00:08:08Ist doch besser, wenn eine junge Familie unter sich bleibt.
00:08:10Und ich habe sie ja immer noch unter Kontrolle.
00:08:12Sie können das Zimmer von Hans haben.
00:08:14So.
00:08:16Das wäre es.
00:08:18Großzügig.
00:08:24Mit Balkon.
00:08:26Augenblick, Frau Bernburg.
00:08:28Das muss ein Irrtum sein.
00:08:30Ich kann Ihnen ein Zimmer mieten.
00:08:32Nein?
00:08:34Ach, ich dachte, dass Sie auf die Annonce...
00:08:36Nein, nein, ich komme aus Berlin.
00:08:38Darf ich bitte mal durch hier?
00:08:40Ja, ich bin dienstlich hier.
00:08:42Sehen Sie, das ist so.
00:08:44Verzeihung.
00:08:46Ich bereite den Besuch einer französischen Wirtschaftsdelegation vor.
00:08:48Ja, kommen Sie bitte wieder mit in den Salon.
00:08:50Da können wir ungestört verreden.
00:08:52Ich bereite also den Besuch einer französischen Wirtschaftsdelegation vor.
00:08:54Und was habe ich damit zu tun?
00:08:56Ja, das will ich Ihnen ja gerade erklären.
00:08:58Äh, Tante?
00:09:00Kannst du bitte mal rangehen?
00:09:02Hans, ich habe eine dienstliche Besprechung mit einem Herrn von der Regierung in Berlin.
00:09:04Ich möchte jetzt nicht gestört werden.
00:09:06Wo soll die Gestreifte hin?
00:09:08Auch von Ihnen möchte ich jetzt nicht gestört werden.
00:09:10Mir ist doch egal, wo ich das Zeug hinklebe.
00:09:12Hochheim?
00:09:14Wie bitte?
00:09:16Wer ist da?
00:09:18Johnny?
00:09:20Johnny Brettschneider!
00:09:22Na klar, blödsich auf deine Stimmen herkannt.
00:09:24Das ist so lange her schon.
00:09:26Da kannst du ja kommen.
00:09:28Das heißt, wir ziehen gerade um.
00:09:30Ja.
00:09:32Michelle Savak?
00:09:34Sie erinnern sich.
00:09:36Aber natürlich.
00:09:38Er war nicht nur Patient meines Meines.
00:09:40Bitte schön.
00:09:42Er ist damals auch öfter privat bei uns gewesen.
00:09:44Wir kannten ihn schon vor dem Kriege.
00:09:46Savak hat medizinische Apparaturen verkauft.
00:09:48Er vertrat hier eine große Pariser Firma.
00:09:50Ihr Mann hat ihn operiert?
00:09:52Ja.
00:09:54Das war am Kriegsende so.
00:09:561948.
00:09:58Nein, 1949.
00:10:00Eine sehr komplizierte Geschichte.
00:10:02Er wollte sich nur meinem Mann anvertrauen.
00:10:04Ist damals extra
00:10:06von Paris hergekommen.
00:10:08So.
00:10:10Bitte schön.
00:10:12Da sitzt er also wieder
00:10:14als Vertreter in Berlin.
00:10:16Herr Savak leitet die Wirtschaftsdelegation,
00:10:18von der ich Ihnen sprach.
00:10:20Die Herren werden hier einige Betriebe besichtigen.
00:10:22Vielen Dank.
00:10:24Und der Herr Handelsrat möchte Ihnen
00:10:26bei dieser Gelegenheit einen Besuch abstatten.
00:10:28Er hat mich deshalb gebeten, Ihnen zu sagen...
00:10:30Ach du meine Güte.
00:10:32Und ich habe die Maler im Haus.
00:10:34Aber es ist doch erst nächste Woche, Frau Bernburg.
00:10:40Ja.
00:10:42Und Sie, junger Mann,
00:10:44sollten erst einmal prüfen,
00:10:46ob ich würdig bin, den Gast zu empfangen.
00:10:48Ich wurde gebeten, diesen Besuch anzukündigen.
00:10:50Das habe ich hiermit getan. Ich bedanke mich.
00:10:54Eine Gefälligkeit
00:10:56einem ausländischen Verfälter gegenüber.
00:11:00Sehr vorsichtig.
00:11:02Ja.
00:11:04Auf Wiedersehen.
00:11:06Auf Wiedersehen.
00:11:16Hans, warte mal.
00:11:18Was ist denn?
00:11:20Könntest du den Sekretär wieder runter tragen?
00:11:24Wie bitte?
00:11:26Wieder runter.
00:11:28Wäre wirklich sehr nett von euch beiden.
00:11:30Warum?
00:11:32Ja, das möchte ich auch mal wissen.
00:11:34Nee, nee, Hans, ich will euch doch das Hochzeitsgeschenk
00:11:36nicht wieder wegnehmen.
00:11:38Du sollst es mir nur borgen.
00:11:40Ich erwarte in den nächsten Tagen
00:11:42einen hohen, wichtigen, diplomatischen Besuch.
00:11:44Das soll alles aussehen wie früher.
00:11:46Stellt ihn in den Salon, an die alte Stelle.
00:11:50Macht euch doch nichts aus.
00:11:52Ihr seid doch zwei kräftige Kerle.
00:12:16Ist es spannend?
00:12:22Bitte, Sie wünschen?
00:12:24Ich suche was zum Spielen.
00:12:26Ein Spielzeug.
00:12:28Für ein Kind.
00:12:30Tja, eigentlich sind wir kein Spielzeugladen.
00:12:32Ja, das weiß ich, aber die Geschäfte sind schon zu
00:12:34und Sie haben doch auch einiges vorzuzeigen.
00:12:38Die Puppe, bitte.
00:12:42Bitte.
00:12:44Bitte sehr.
00:12:46Davon habe ich gestern drei Stück
00:12:48einen Engländer verkauft.
00:12:50Was kostet der?
00:12:52Neun Mark.
00:12:54Ach, dann nehme ich nur einen.
00:12:56Sie brauchen die einzubacken.
00:12:58Was machen Sie heute Abend?
00:13:00Was glauben Sie, wie oft ich das gefragt werde?
00:13:02Sehr oft.
00:13:04Zu oft?
00:13:06Ach, diese zudringlichen Borschen.
00:13:08Da müssen Sie mir mehr erzählen.
00:13:10Sagen wir halbart?
00:13:12Frische Luft.
00:13:14Bewegung.
00:13:16Viel Bewegung.
00:13:20Ich habe es um acht geschlossen.
00:13:32Johnny!
00:13:34Hallo!
00:13:36Wie geht's dir denn?
00:13:42Guten Abend.
00:13:48Für deinen Sohn.
00:13:50Ist seine Tochter und noch ziemlich winzig.
00:13:52Trotzdem, vielen Dank.
00:13:54Zwei Cognac.
00:13:56Du kannst dir nicht vorstellen, wie es bei uns zu Hause aussieht.
00:13:58War froh, dass ich verschwinden konnte.
00:14:00Aber danach musst du uns besuchen.
00:14:02Mach ich.
00:14:04Na erzähl mal, bist du dienstlich hier?
00:14:06Wo kommst du eigentlich her?
00:14:08Du, vorige Woche traf ich einen aus der alten Klasse.
00:14:10Der hatte auch keine Ahnung, wo du steckst.
00:14:12Ich war im Gefängnis.
00:14:14Habe ich mir fast gedacht.
00:14:16Mit Einzelzimmer?
00:14:18Du, wie ist denn die Verpflegung?
00:14:20Wirklich, ein Jahr.
00:14:22Was?
00:14:24Es gibt Gefängnisse.
00:14:26Also muss auch jemand drin sitzen.
00:14:30Fasse dich, mein Freund.
00:14:32Ich habe nicht gemordet.
00:14:34Was hier steht, reicht auch.
00:14:36Das weiß ich.
00:14:38Wenn ich ehrlich bin,
00:14:40ich glaube, ich habe vielleicht geträumt.
00:14:44Ich bin zu Recht verurteilt.
00:14:46Ich muss das sagen, weil das stimmt.
00:14:48Du erinnerst dich doch an mein Faltboot.
00:14:50Bist ein paar Mal mitgefahren.
00:14:52Bin auch später noch viel rumgegondelt.
00:14:54Wasserspollen, so ein Verein.
00:14:56Die Farben.
00:14:58Die Stimmung.
00:15:00Die Stimmung.
00:15:02Die Stimmung.
00:15:04Die Stimmung.
00:15:06Die Farben.
00:15:08Der Überblick.
00:15:10Platz.
00:15:12Jede Menge.
00:15:16Und plötzlich sitzt du in der Zelle.
00:15:18Nimm noch einen Punkt.
00:15:20Das ist jetzt vorbei.
00:15:22Sag ich mir auch.
00:15:24Prost.
00:15:36Prost.
00:15:38Prost.
00:16:04Schluss mit der Umweltverschmutzung.
00:16:06Ja.
00:16:12Kann ich bei Ihnen mal telefonieren?
00:16:14Telefonieren?
00:16:16Ja, hier drin.
00:16:18Danke.
00:16:32Abteilung 2.
00:16:34Telefon.
00:16:36Ja, danke.
00:16:38Hochheim?
00:16:40Ja, ich komme.
00:16:44Ich bin bei Kollegen Arendt.
00:16:50Hans!
00:17:04Morgen.
00:17:06Morgen.
00:17:08Morgen.
00:17:10Morgen.
00:17:12Ist der Chef da?
00:17:14Nein.
00:17:16Ich habe mich angemeldet.
00:17:18Ja, ich weiß Bescheid. Er kommt gleich.
00:17:20Danke.
00:17:24Ja, warten wir drin, ja?
00:17:26Ja.
00:17:28Würdest du mich nicht vorstellen?
00:17:30Entschuldige.
00:17:32Mein Freund Johnny Brettschneider.
00:17:34Eigentlich Johannes.
00:17:36Immer dieser Amerikanismus.
00:17:38Ja, ja, ist gut.
00:17:40Komm rein.
00:17:44So ein hübsches Chefhübchen hier.
00:17:46Ja.
00:17:48Sonnenseite.
00:17:50Ne, das ist norm.
00:17:54Der Engel mit dem ballenden Haar da draußen.
00:17:56Ist glücklich verlobt.
00:17:58Mit einem Freund von mir.
00:18:02Sag mal, wann ziehst denn du hier ein?
00:18:04Oder du?
00:18:06Oh, nicht schlecht.
00:18:08Chef der Entwicklungsabteilung.
00:18:10Jeden Monat einen Nationalpreis.
00:18:12Ja.
00:18:14Kollege Hochheim?
00:18:16Ja, bitte?
00:18:18Was bringen Sie uns da für ein Subjekt?
00:18:22Ein Zuchthäusler in unserem Musterbetrieb.
00:18:24Schönes Gesicht.
00:18:26Die engen Augen.
00:18:28Aufgeschleppte Nase so ein typischer Krimineller.
00:18:30So was soll ich hier einstellen?
00:18:32Sie haben wohl nicht alle Tassen in Ihrem Kaderschrank, was?
00:18:34Schon falsch.
00:18:36Sorry.
00:18:38Arendt lacht nie.
00:18:40Ein Lächeln gilt bei ihm als wilder Heiterkeitsausbruch.
00:18:42Als Fachmann absolute Klasse.
00:18:44Als Chef ein bisschen pedantisch.
00:18:46Gott stehe uns bei.
00:18:50Guten Tag.
00:18:52Entschuldigen Sie, ich bin aufgehalten.
00:18:54Bitte nehmen Sie Platz.
00:19:00Sie trinken einen Kaffee mit?
00:19:02Ja.
00:19:12Drei Kaffee, bitte.
00:19:14Ja, sofort.
00:19:22Dr. Arendt, das ist mein Freund,
00:19:24Bart Schneider.
00:19:26Kollege Hochheim hat mir Ihnen
00:19:28Kollege Hochheim hat mir Ihre
00:19:30fachliche Qualifikation umrissen.
00:19:32Sie haben auf einem Gebiet gearbeitet,
00:19:34das unserer Produktion nahesteht.
00:19:36Gut.
00:19:38Meine Gruppe entwickelt kleine Serien
00:19:40neuer Geräte.
00:19:42Gleichzeitig wird genaue Marktforschung betrieben.
00:19:44Der springende Punkt ist dann die schnelle
00:19:46Übertragung in die Großproduktion.
00:19:48An dieser Nahtstelle
00:19:50könnten wir noch einen
00:19:52Mitarbeiter mit bestimmten
00:19:54Eigenschaften gebrauchen.
00:19:56Kollege Hochheim sagte mir, wo Sie vorher gearbeitet haben.
00:19:58Warum Sie ausgeschieden sind,
00:20:00das würden Sie mir selbst erzählen.
00:20:02Bitte.
00:20:04Ich war ein Jahr lang in Haft.
00:20:14Bitte sprechen Sie weiter.
00:20:16Dankeschön.
00:20:18Ein Jahr,
00:20:20zwölf Monate
00:20:22vom
00:20:24Juni vorigen Jahres
00:20:26bis zum... Moment mal.
00:20:28Aber bitte, das ist doch unwichtig.
00:20:30Danke.
00:20:32Also bitte weiter, Herr Brettschneider.
00:20:34Das war so.
00:20:36Ich habe ein Havari verschuldet.
00:20:38Ein Kollege ist verlässt worden.
00:20:40Wollen Sie Einzelheiten wissen?
00:20:42Haben Sie fachlich versagt?
00:20:44Wir waren
00:20:46ausgezeichnet worden,
00:20:48haben gefeiert.
00:20:50Ich habe das fortgesetzt, die Nacht durch.
00:20:52Ein Stromkabel
00:20:54lag bloß.
00:20:56Der Sicherheitsinspektor hatte mir als
00:20:58leitenden Ingenieur die Auflage erteilt.
00:21:00Ich habe es
00:21:02vergessen.
00:21:04Absolut meine Schuld.
00:21:10Doktor Arndt, ich habe einen Vorschlag,
00:21:12wie wir Johnny, ich meine den Kollegen Brettschneider,
00:21:14einsetzen können. Moment.
00:21:16Nicht so eilig.
00:21:18Herr Brettschneider, warum gehen Sie nicht in Ihren
00:21:20alten Betrieb? Warum zu uns?
00:21:22Warum nicht?
00:21:24Doktor Arndt, das ist mir
00:21:26eigentlich klar. Dort könnte Herr Brettschneider
00:21:28sein Versagen am besten wiedergutmachen.
00:21:30Ich suche einen neuen Anfang.
00:21:32Wo ich
00:21:34arbeiten will, das steht mir frei.
00:21:36Wann sind Sie entlassen worden?
00:21:38Vor ein paar Wochen. Warum?
00:21:40Warum bemühen Sie
00:21:42sich erst jetzt um Arbeit?
00:21:44Also ich finde, das ist unwichtig.
00:21:46Ganz einfach, ich habe mich ausgeruht.
00:21:48Ich habe zwar gearbeitet
00:21:50in der Haft, aber es gibt da keinen Urlaub.
00:21:52Nicht mal unbezahlt, Johnny.
00:21:54Ich wollte zwischendurch ganz gerne mal in die Ostsee fahren, aber
00:21:56Ehrenwort, die lassen einen da nicht weg.
00:21:58Herr Brettschneider,
00:22:00ich halte Ihnen keineswegs Ihre
00:22:02Vorstrafe entgegen.
00:22:04Das wäre auch ungesetzlich.
00:22:06Wir arbeiten an Projekten der höchsten
00:22:08Rangstufe, mit ausgesuchten Leuten.
00:22:10Asse, ohne Ausnahme.
00:22:12Wir sind ein hervorragendes
00:22:14Kollektiv, das reibungslos
00:22:16funktioniert, weil wir auch höchste
00:22:18menschliche Maßstäbe anlegen. Ach nein.
00:22:20Beurteilen Sie doch
00:22:22selbst Ihre Haltung. Sie sind
00:22:24unausgeglichen, haben sich nicht in der Hand.
00:22:28Ich möchte kein personelles
00:22:30Sicherheitsrisiko. Unsere Arbeit
00:22:32erfordert Mut zum Risiko genug.
00:22:34Doktor Arendt, ich bürge für
00:22:36meinen Freund. Übertragen Sie mir die
00:22:38Patenschaft. Phrasen. Wenn was
00:22:40passiert, halte ich den Kopf hin.
00:22:42Bitte verstehen Sie meinen Standpunkt.
00:22:44Er bedeutet keinerlei persönliche
00:22:46Diskriminierung. Arbeit gibt es genug,
00:22:48auch in unserem Betrieb.
00:22:50An anderer Stelle, wenden Sie sich
00:22:52an die Kaderabteilung.
00:22:54Ich wünsche Ihnen alles Gute und
00:22:56ich meine das aufrichtig.
00:22:58Wahrscheinlich haben Sie recht.
00:23:00Mit mir ist nichts mehr los.
00:23:02Johnny, warte!
00:23:04Doktor, ich verstehe ja, wenn Sie
00:23:06nicht gleich begeistert sind, aber man kann
00:23:08das doch mal mit ihm versuchen. Für solche Experimente
00:23:10ist keine Zeit. Geben Sie ihm eine Chance.
00:23:12Er kann wirklich was.
00:23:14Wir brauchen einen guten Mann, oder?
00:23:16Im Übrigen muss ich Sie bitten, Kollege Hochheim
00:23:18betriebsfremde nicht in mein Zimmer zu führen.
00:23:20Haben wir uns verstanden?
00:23:22Lieber Arendt, ich habe Sie nur für ein bisschen
00:23:24pedantisch gehalten. Aber jetzt
00:23:26habe ich von Ihnen die Nase voll.
00:23:28Wenn Sie ruhiger geworden sind,
00:23:30können Sie sich dafür entschuldigen.
00:23:32Ein französischer
00:23:34Kommerzienrat. Und da kannst du
00:23:36so ruhig bleiben. Warum soll ich mich da
00:23:38aufregen? Übrigens heißt das
00:23:40Kommerzienrat. Jedenfalls ein
00:23:42großes Tier. Und der kommt uns
00:23:44besuchen. Mich
00:23:46will er besuchen, Luzi. Mich?
00:23:48Bitte. Bitte
00:23:50ich nehme ihn dir nicht weg.
00:23:52So war das doch nicht gemeint.
00:23:54Natürlich kannst du ihn kennenlernen.
00:23:56Das muss nicht sein.
00:23:58Ich dränge
00:24:00mich nicht auf.
00:24:02Sei doch nicht gleich eingeschlappt.
00:24:04Ehrlich gesagt,
00:24:06ich bin wirklich ein bisschen aufgeregt.
00:24:08So einen Besuch erwartet man doch
00:24:10nicht alle Tage.
00:24:12Tja, man müsste
00:24:14ihm natürlich etwas bieten.
00:24:16Schließlich sind wir...
00:24:18Ich meine, schließlich bist du
00:24:20nicht irgendwer.
00:24:24Ich hätte einen Napfkuchen backen.
00:24:26Napfkuchen?
00:24:28Na, du hast wohl ja...
00:24:30Einen Napfkuchen für einen Handelsrat?
00:24:32Warum denn nicht gleich Kartoffelpuppe?
00:24:34Napfkuchen. Soll ich vielleicht einen Empfang geben?
00:24:36Mit Sekt und Kaviar?
00:24:38Von meiner Rente?
00:24:40Ich lasse mir hier schon ein neues Kleid machen.
00:24:42Carola,
00:24:44ihr habt mal ein großes Haus
00:24:46geführt. Dieser Monsieur Savak
00:24:48wird sich daran erinnern.
00:24:50Das Niveau von früher
00:24:52darfst du nicht unterbieten.
00:24:54Na ja.
00:24:56Warum, denkst du,
00:24:58haben sie extra jemanden vom Ministerium
00:25:00vorgeschickt?
00:25:02Carola,
00:25:04du bist jetzt ein Politiker.
00:25:06Nee, mein lieber Johnny,
00:25:08abreisen kommt nicht in Frage.
00:25:10Hat keinen Zweck.
00:25:12Na komm, lass das.
00:25:14Wir haben das angefangen und werden es durchboxen.
00:25:16Morgen marschieren wir zur Kader-Tante.
00:25:18Ohne mich.
00:25:20Dann hast du bloß Ärger durch mich.
00:25:22So ein Typ wie dein Chef,
00:25:24der sieht, wenn jemand angeknackst ist.
00:25:26Der hat eine Nase dafür.
00:25:28Selbst bitte, das ist was Schönes, wie?
00:25:30Wer einmal aus dem Blech abfrisst, so ist das eben.
00:25:32Hast du gesessen?
00:25:34Bist du abgestempelt?
00:25:38Da hat man jahrelang gut gearbeitet.
00:25:40Und dein erster Fehler?
00:25:42Aus, Sensor.
00:25:44Nee, mein lieber, das war nicht irgendein Fehler.
00:25:46Das hätte Menschenleben kosten können,
00:25:48hast du selber gesagt.
00:25:50Ich will ja nur...
00:25:52Mann, wir sind doch nicht mehr im Kindergarten.
00:25:54Wenn wir Mist machen, müssen wir dafür gerade stehen.
00:25:56Verlangen wir ja von den anderen auch.
00:25:58Du hast versagt.
00:26:00Nicht die anderen.
00:26:02Ich stehe zu meiner Schuld. Was soll's?
00:26:04Du fährst ab und die anderen sind im Unrecht.
00:26:06Nee, mein lieber.
00:26:08Da stimmt was nicht.
00:26:10Mann, was wunderst du dich,
00:26:12wenn man dir nicht gleich in den Hals fällt?
00:26:14Die anderen sind auch bloß Menschen.
00:26:16Ich will arbeiten. Sonst nichts.
00:26:18Mann, spiel ja nicht den tragischen Helden.
00:26:20Das beeindruckt niemanden.
00:26:22Entschuldige, wenn ich dich belästigt habe,
00:26:24aber es soll nie wieder vorkommen.
00:26:26Johnny, jetzt machst du dich lächerlich.
00:26:28Ich versuche nicht, mich von dir beleidigen zu lassen. Raus!
00:27:28Hans!
00:27:34Ich schreibe dir dann mal,
00:27:36wie es so geht.
00:27:40Blödmann!
00:27:46Sie will ja sowieso wieder vermieten.
00:27:48Das wird schon klappen.
00:27:52Das wird schon klappen.
00:27:54Das wird schon klappen.
00:27:56Nichts.
00:27:58Wollt ihr, dass sich was wieder rumtreibt?
00:28:04Schläfst du eben oben,
00:28:06auf der Luftmatratze?
00:28:08Das geht nicht.
00:28:10Da muss er ja alle halbe Stunde aufpumpen.
00:28:12Ich hab dir schon dreimal gesagt,
00:28:14du sollst die Matratze flicken lassen.
00:28:16Und wo bitte sehr?
00:28:18Na, wo das Loch ist.
00:28:20Wäre ich da bloß in meinem Hotelzimmer geblieben.
00:28:22Um die Zeit kriegst du nichts mehr.
00:28:24Na, na, so weit geht die Freundschaft
00:28:26nun wieder auch nicht.
00:28:28Das war ja vielleicht komisch.
00:28:30Nun streitet euch doch nicht.
00:28:32Nun fahr ich erst mal nach Hause.
00:28:34Komm rein.
00:28:38Ach, das wäre ja gelacht.
00:28:40Unten steht eine ganze Wohnung leer.
00:28:44Erst mal ein Bier.
00:28:54Hans!
00:28:56Vielleicht ist er bei Luzi.
00:28:58Ruf doch mal an.
00:29:00So, wie heißt denn die noch?
00:29:02Ich weiß bloß Luzi.
00:29:04Na, Luzi weiß ich auch.
00:29:06Ich hatte meine Freundin, die ist Luzi.
00:29:08Aber den Nachnamen,
00:29:10den hab ich nie erfahren.
00:29:12Er macht wieder Witze.
00:29:14Noch ist Jünger nicht verloren.
00:29:16Komm mit.
00:29:20Komm, du schläfst unten.
00:29:22Ja.
00:29:30Ach, Hans,
00:29:32mir ist doch schon ein bisschen
00:29:34zu spät.
00:29:36Ja, ja, ja.
00:29:38Ja, ja, ja.
00:29:40Ja, ja, ja.
00:29:42Ja, ja, ja.
00:29:44Ach, Hans,
00:29:46mir ist das unheimlich.
00:29:48Wenn mich deine Tante nun als
00:29:50als Witwe in Schreck anzeigt.
00:29:52Vielleicht kommt sie gar nicht.
00:29:54Sie hat schon öfter bei ihren Kaffeedamen übernachtet.
00:29:56Ich lege ihr einen Zettel hin.
00:29:58Ah!
00:30:02Bin ich denn
00:30:04in der falschen Wohnung?
00:30:06Entschuldigung.
00:30:08Guten Morgen.
00:30:10Wer sind Sie?
00:30:12Wie kommen Sie hier rein?
00:30:14Darf ich mich vorstellen?
00:30:16Unerhört ist das.
00:30:18Da kann man ja vor Schreck wegbleiben.
00:30:20Wer sind Sie?
00:30:22Wie kommen Sie hier rein?
00:30:24Darf ich mich vorstellen?
00:30:26Da kann man ja vor Schreck wegbleiben.
00:30:28Wer sind Sie?
00:30:30Darf ich mich vorstellen?
00:30:32Etwa noch mehr hier.
00:30:34Das kenne ich.
00:30:36Das habe ich alles schon mal erlebt.
00:30:38Nein, nein, nur ich.
00:30:40Brettschneider mein Name.
00:30:42Wir haben hier einen kleinen Zettel vorbereitet.
00:30:44Ja.
00:30:46Runtergefallen.
00:30:48Hier steht alles drauf.
00:30:50Ziehen Sie erst mal was an.
00:30:52Es ist ja wohl die Höhe in der eigenen Wohnung.
00:30:54Hier steht doch alles drauf.
00:31:02Lieber Freund.
00:31:10Genau das hat er gesagt.
00:31:12Und nun frage ich euch.
00:31:14Hatte Arendt einen Knall? Oder nicht?
00:31:16Du bist ja schon wieder unsachlich.
00:31:18Johnny wäre genau das Richtige für uns.
00:31:20Frau Kaderleiter.
00:31:22Danke, Stimmzug.
00:31:24Er versteht was von der Sache.
00:31:26Und den Rest kann man ihm beibringen.
00:31:28So einen Mann abzulehnen,
00:31:30das ist Hirnverbrannung.
00:31:32Und warum geht er nicht wieder in seinen alten Betrieb?
00:31:34Darauf habe ich gewartet.
00:31:36Eine sehr intelligente Frage.
00:31:38Die Leute kennen ihn schließlich am besten.
00:31:40Er will aber nicht.
00:31:42Ja, er hat ganz übel versagt.
00:31:44Aber dafür hat er schließlich gesessen.
00:31:48Muss bei ihm noch moralisch das Rückgrat brechen?
00:31:52Menschenskind erschämt sich.
00:31:54Ist dir das noch nie passiert?
00:31:56Komm, lass das.
00:31:58Also stellst du ihn ein oder nicht?
00:32:00Ich zwinge Arendt niemanden auf,
00:32:02dem er nicht vertraut.
00:32:06Ach nee.
00:32:08Angst vorm großen Chef, wie?
00:32:12Hör mal,
00:32:14sprich dich mit Arendt aus.
00:32:16Habe ich doch versucht.
00:32:18Da redest du gegen eine Wand.
00:32:20Sprich dich mit ihm aus
00:32:22und lass uns dann gemeinsam beraten.
00:32:24Habe ich das nicht schon mal gehört?
00:32:26Klingt schön, hilft aber nicht.
00:32:28Weißt du was, du hättest Betriebspfarrer werden sollen.
00:32:36Ich was Falsches gesagt?
00:32:38Deine atheistische Propaganda
00:32:40kam ein bisschen unvermittelt.
00:32:42Von einem BGL-Mitglied
00:32:44sollte man eigentlich eine Meinung erwarten können.
00:32:52Eine Meinung?
00:32:54Ich habe keine.
00:32:56Deine Scherze helfen ja auch nicht weiter.
00:32:58Ehe ich mir eine Meinung bilde,
00:33:00denke ich nach.
00:33:02Bei dir scheint es manchmal umgekehrt.
00:33:06Nein,
00:33:08ich habe keine Meinung.
00:33:10Na iss, mein Junge, iss.
00:33:12Wer viel streitet,
00:33:14soll auch ordentlich essen.
00:33:24Was wollen Sie denn nun anfangen?
00:33:26Ich gehe ins Hotel,
00:33:28muss schon irgendwas kriegen.
00:33:30Ich habe eins versprochen, dass ich abwarte.
00:33:32Teuer dort, nicht?
00:33:34Die paar Tage.
00:33:36Tja, Frau Birnburg,
00:33:38dann möchte ich mal...
00:33:40Und drängeln Sie doch nicht so.
00:33:42Ich kann es wohl gar nicht erwarten,
00:33:44hier rauszukommen.
00:33:46Lassen Sie mich doch mal nachdenken.
00:33:48Vielleicht können Sie doch hierbleiben.
00:33:50Bist du sehr ernst?
00:33:52Na, ich packe sofort wieder aus.
00:33:54Die Bude, ich meine das Zimmer,
00:33:56die Bude,
00:33:58die Bude,
00:34:00die Bude,
00:34:02die Bude,
00:34:04das Zimmer gefällt mir nämlich prima.
00:34:06Das ist auch mein Bestes.
00:34:08Warten Sie,
00:34:10wir trinken erst mal einen Kaffee zusammen.
00:34:12Vielen Dank, Frau Birnburg.
00:34:14Und wenn ich Ihnen irgendwie mal helfen kann,
00:34:16ich meine Kohlen hauptragen oder so.
00:34:18Es ist doch Sommer.
00:34:20Ich meine,
00:34:22es gibt doch immer mal was zu reparieren.
00:34:24Nennt von Ihnen,
00:34:26aber Hans gibt mir das schon zur Hand.
00:34:28nicht ausnutzen. Davon ist doch keine Rede. Ich fühle mich nur einfach wohl bei Ihnen.
00:34:33Eine kleine Gefälligkeit würde ich natürlich nicht abschlagen. Frau Berenburg, schon erfüllt.
00:34:40Nein, es muss ja nicht sein. Ist was kaputt? Nein, es ist mehr, wie soll ich es sagen?
00:34:49Raus damit. Es ist nicht ehrenrührig, aber vielleicht etwas ungewöhnlich.
00:34:54Frau Berenburg, ich mache alles, was mich nicht mit dem Gesetz in Konflikt bringt.
00:35:00Nein, nein, ganz im Gegenteil. Es handelt sich um was Politisches.
00:35:04Frau Professor haben geläutet. Die Figur, die Haltung, der geborene Diener.
00:35:22Ja, es könnte gehen. Würden Frau Professor auch bemerken, dass ich meiner Lockenpracht
00:35:28zu einem gepflegten Scheitel gebändigt habe? Ja, sehr gut. Aber die Frau Professor lassen wir weg.
00:35:34Das ist Anachronismus. Ich würde ganz gerne auf die Handschuhe verzichten.
00:35:43Warum? Die passen doch. Ich kann die Kaffeekanne nicht festhalten. Mit den Dingern bin ich unsicher.
00:35:47Dann feuchten Sie sie an. Die Kanne? Ach, nein, hier. Und Handschuhe wirken nicht echt.
00:35:52Da wird sich der Handelsrat über meinen feuchten Händedruck wundern.
00:35:55Herr Brettschneider, wenn Sie die Sache nicht ernst nehmen, dann lassen wir es lieber.
00:35:58Das ist kein Fasching, verstehen Sie? Entschuldigung, es geht schon in Ordnung.
00:36:02Was ich verspreche, das halte ich. Bloß, glauben Sie wirklich, dass wir mit dieser Sache auch politisch richtig leben?
00:36:10Haben Sie schon mit Diplomatie zu tun gehabt? Im letzten Jahr nicht. Und vorher glaube ich auch nicht.
00:36:16Da herrscht ein Protokoll, das steht seit hundert Jahren fest. Eigentlich bin ich Diplom-Mensch in der Haft.
00:36:21Das ist doch nur aushilfsweise, Herr Brettschneider. Haben Sie sich nicht so. Hausarbeit schändet nicht.
00:36:27Aber das schon ist... Öffnen Sie! Ja.
00:36:32Toch! Wer sind Sie denn? Ich bin der Bachelor.
00:36:39Ist einer gestorben? Wieso?
00:36:41Nur weil Sie aussehen wie einer vom Beerdigungsinstitut.
00:36:44Mitnichten, liebe Frau, in diesem Hause erfreuen sich alle bester Gesundheit. Aha.
00:36:49Darf ich Sie bitten einzutreten?
00:36:55Wen darf ich bitten einzutreten?
00:36:57Wen darf ich bitte melden? Melden? Die Bärenburg kennt mich doch. Ich wohne oben, neben dem Großneffen.
00:37:02Ihr Name? Reschke.
00:37:04Darf ich Sie bitten, hier zu warten?
00:37:15Herein!
00:37:19Frau Reschke wünscht, Frau Bärenburg zu sprechen.
00:37:24Guten Tag, Frau Reschke. Frau Bärenburg.
00:37:27Oh, sehen Sie schick aus. Haben Sie Geburtstag?
00:37:30Ich erwarte Besuch. Was gibt's denn?
00:37:32Was ist denn das für einer? Hat der hier?
00:37:34Nein, das ist nur Herr Brettschneider, mein neuer Untermieter. Schauspieler, ja?
00:37:38Diplomingenieur, Frau Reschke. Ein wenig zweckentfremdet.
00:37:42Ich erkläre Ihnen das später. Ich erwarte nämlich jeden Moment hohen Besuch.
00:37:46Was gibt's denn? Ach, gut, Sie haben mich nicht vergessen.
00:37:49Ich erwarte nämlich jeden Moment hohen Besuch. Was gibt's denn?
00:37:52Ach, gut, Sie haben mir ja das Zeitungsgeld ausgenommen.
00:37:55Ach, hat doch Zeit. Nee, ich wollte mir ein Buch borgen. Haben Sie was von Pestalozzi?
00:38:00Pestalozzi?
00:38:01Na ja, der olle Pauka.
00:38:03Pestalozzi, geboren 1746 in Zürich. Volkserzieher.
00:38:07Sie haben da einen Haufen Tücher. Gucken Sie mal nach, vielleicht ist was bei.
00:38:10Ich glaube schon. Kann ich es Ihnen für morgen rausschicken?
00:38:13Nee, da ist zu spät. Aber lassen Sie mal. Da frage ich vor allem...
00:38:16Lassen Sie doch, mein Besuch ist ja noch gar nicht da. Momentchen mal.
00:38:22Warum denn so eilig?
00:38:24Ich bin doch jetzt in Elternbeirat. Und da heißt es immer Makarenko vorne
00:38:28und Pestalozzi hinten.
00:38:30Und heute, heute ist Sitzung und da ist Pestalozzi ganz vorne.
00:38:34Über Makarenko weiß ich ja was, aber der andere wissen's auch.
00:38:37Und es sieht doch doof aus, wenn ich nicht mitreden kann.
00:38:46Wo ist denn der Herr Brettschneider?
00:38:52Brettschneider!
00:39:04Guten Tag.
00:39:06Bitte schön.
00:39:09Bitte sagen Sie nicht, ich habe mich kaum verändert.
00:39:12Erkennen Sie mich überhaupt wieder?
00:39:14Ehrlich gesagt, nicht sofort. Ihnen wird es wohl genauso gehen.
00:39:17Nein, nein, Ihre freundliches Lächeln könnte ich nicht vergessen.
00:39:20Und ich sehe, Sie sind gleichgeblieben.
00:39:22Herr Savak, ich freue mich. Herzlich willkommen.
00:39:25Merci.
00:39:29Madame Berenbourg, eine kleine Aufmerksamkeit.
00:39:32Da bedanke ich mich.
00:39:34Ich bin der Herr Brettschneider.
00:39:36Madame Berenbourg, eine kleine Aufmerksamkeit.
00:39:38Da bedanke ich mich aber sehr.
00:39:40Bitte schön.
00:39:42Entschuldige, Sie haben Besuch. Ich will nicht stören.
00:39:44Oh, Sie stören keineswegs.
00:39:46Monsieur Savak, Handelsrat aus Frankreich.
00:39:49Frau Schulrat Reschke.
00:39:52Sehr angenehm, das ist mir ein Vergnügen.
00:39:55Guten Tag.
00:39:57Frau Schulrat, Sie nehmen doch einen Mocker mit uns.
00:39:59Nein, also ich möchte bitte nicht stören.
00:40:01Sie stören nie, das wissen Sie doch.
00:40:03Bitte schön.
00:40:06Bitte, Madame.
00:40:08Darf ich?
00:40:10Du darfst mal hier alleine. Vielen Dank.
00:40:24Kaffeewasser!
00:40:36Ach, Frau Schulrat,
00:40:38das heißt in Frankreich so.
00:41:06Und ob ich mich erinnere, Madame Berenbourg?
00:41:08Doch, Ihre schöne Schreibsekretärin.
00:41:10Und da hat der Herr Professor gesessen
00:41:12und er fragte mich,
00:41:14Michel, ich kann Sie operieren.
00:41:16Den Erfolg versprechen kann ich nicht.
00:41:18Werden Sie nicht operieren.
00:41:20Ich kann nicht operieren.
00:41:22Ich kann nicht operieren.
00:41:24Ich kann nicht operieren.
00:41:26Ich kann nicht operieren.
00:41:28Ich kann nicht operieren.
00:41:30Ich kann nicht operieren.
00:41:32Ich kann nicht operieren.
00:41:34Den Erfolg versprechen kann ich nicht.
00:41:36Wählen Sie.
00:41:38Ja, das war seine Rede.
00:41:40Und er hatte Erfolg.
00:41:42Denn sonst hätte ich jetzt nicht, meine Damen,
00:41:44das Vergnügen Ihrer Gesellschaft.
00:41:46Und Frankreich wäre um einen großen Mann ärmer.
00:41:48Der Kaffee!
00:41:50Bitte lassen Sie doch Platz.
00:41:52Frau Schulrat, bitte setzen Sie sich.
00:41:55Johannes, bitte.
00:42:03Bitte, Herr Savack,
00:42:05probieren Sie den Kuchen.
00:42:07Ich habe ihn selbst,
00:42:09selbst gebacken.
00:42:11Sehr gerne.
00:42:18Sehr gut, Madame.
00:42:20Sehr gut.
00:42:22Sehr gut.
00:42:25Und wenn ich fragen darf,
00:42:27wie geht es die Familie?
00:42:29Ja, ich habe ja nur meinen Großneffen hier.
00:42:31Leider ist er gerade unterwegs.
00:42:33Er ist Chefingenieur.
00:42:35Er hat eine große Abteilung unter sich.
00:42:37Sein Wort gibt etwas im Betrieb.
00:42:39Ja.
00:42:43Mein Sohn ist ein
00:42:45Berufskollege von Ihnen,
00:42:47gewissermaßen.
00:42:49Ja, er unterrichtet
00:42:51in einem Gymnasium in Paris.
00:42:53Ja, schade, dass er nicht mit ist.
00:42:55Unsere Frau Schulrat hätte sich bestimmt
00:42:57gern mit ihm unterhalten.
00:42:59Ja, das ist wirklich sehr schade.
00:43:01Bitte, sagen Sie mir,
00:43:03was würden Sie
00:43:05als den wesentlichen
00:43:07Unterschied in Ihrem Bildungswesen
00:43:09bezeichnen,
00:43:11verglichen etwa mit Frankreich?
00:43:13Naja, es kommt drauf an.
00:43:15Auf die humanistischen Ideale
00:43:17wird viel Wert gelegt,
00:43:19nicht wahr?
00:43:22Ja, ja, gewiss.
00:43:24Das ist uns auch nicht fremd.
00:43:26Ideale, na gut und schön.
00:43:28Also Sie meinen, das ist bestimmt
00:43:30mehr praktisch, ja?
00:43:32Bei uns ist es so, dass alle Kinder vorwärts kommen können.
00:43:34Egal aus was wir in der Familie.
00:43:36Schulrat oder Putzfrau.
00:43:38Wir machen da keinen Unterschied.
00:43:40Ich verstehe.
00:43:42Auch darüber wollen wir nicht mehr reden.
00:43:44Danke.
00:43:46Bloß mit den Comics.
00:43:48Also gestern haben wir ja in der Klasse drüber gesprochen.
00:43:50Bitte, ich verstehe nicht.
00:43:52Na, die Schundhälfte.
00:43:54Ist doch gemein, so was auf Kinder loszulassen.
00:43:56Unsere Kinder kriegen so ein Zeug
00:43:58Gott sei Dank nicht in die Hand.
00:44:00Und wenn doch mal, sind die Dinger leider von Ihnen.
00:44:02Wie bitte?
00:44:04Entschuldigen Sie, ich meine, aus dem Westen.
00:44:06Das geht nicht gegen Sie persönlich.
00:44:08Aber Sie haben mich ja gefragt.
00:44:10Und da sage ich nur, was ich meine.
00:44:12Darf ich auch mal jetzt
00:44:14was fragen?
00:44:16Ich glaube, wir sollten unseren Gast nicht gleich sehen.
00:44:19Nein, nein, nein, das ist Ihr gutes Recht.
00:44:21Sie haben ja auch ein Parlament.
00:44:23Ja, gewiss.
00:44:25Warum machen die denn da kein Gesetz?
00:44:27Und verbieten das ganze Zeug?
00:44:29Das ist doch nicht so viel Arbeit, oder doch?
00:44:31Madame, ich wünschte, das wäre so einfach.
00:44:35Ja, warum eigentlich nicht?
00:44:37Aber vielleicht können wir das ein andermal.
00:44:39Glauben Sie nicht, dass ich
00:44:41ausweichen will.
00:44:43Aber das sind richtig
00:44:45schwierige Fragen.
00:44:48Danke.
00:45:19Wollen Sie einen Schluck zu trinken?
00:45:21Alkoholfrei.
00:45:23Merci, Monsieur.
00:45:25Ich bedanke mich.
00:45:27Keine Ursache.
00:45:29Bitte schön.
00:45:31Sie sprechen ja prima Deutsch.
00:45:33Ein wenig.
00:45:35Sonst hätte ich den Job nicht bekommen.
00:45:37Sie arbeiten hier?
00:45:39Verdienen gut?
00:45:41Hm.
00:45:43Ja.
00:45:45Ja.
00:45:48Verdienen gut?
00:45:50Hm, nicht der Rede wert.
00:45:52Verstehe.
00:45:54Man verdient immer zu wenig.
00:45:56Na ja.
00:45:58Ihr Chef ist Handelsrat.
00:46:00Wollte er wohl Geschäfte mit uns machen?
00:46:02Ja, ist doch gut.
00:46:04Ich frag mich bloß, warum nicht schon früher?
00:46:06So mit Botschaft und Verträgen.
00:46:08Habt ihr euch wohl ein bisschen beeinflussen lassen, was?
00:46:10Ach, Schwamm drüber.
00:46:12Ich bin nicht nachtragend.
00:46:14Sie sind Kommunist?
00:46:16Ich bin katholisch.
00:46:18Ja.
00:46:20Sagen Sie, die Wahlen in Frankreich, da haben doch viele Links gewählt.
00:46:22Ja, ich glaube,
00:46:24zwölf Millionen, ja, ungefähr.
00:46:26Auch Katholiken?
00:46:28Leider, Monsieur, ja, leider.
00:46:30Tja, da kann man nichts machen.
00:46:32Aber wenn das der Papst erfährt.
00:46:34Hm.
00:46:36Ja.
00:46:40Ich war bloß auf die Flasche, Kollege, da sind mich Fand drauf.
00:46:46Merci.
00:46:48Schönen Tag noch.
00:46:50Und?
00:46:52Vive la France!
00:47:04Ich hab mich lieber verdrückt,
00:47:06wenn der mich jetzt noch nach Pestalozzi fragt,
00:47:08bin ich aufgeschmissen.
00:47:10Salzamer, ist das ein echter Diplomat?
00:47:12Hm?
00:47:15Die Birnbrich, was die für Bekanntschaften hat.
00:47:17Sogar eine Frau Schulrath ist dabei.
00:47:19Junger Mann, auf den Arm nehmen kann ich mich alleine, ja?
00:47:25Mich nicht getraut, mit seinem Kuss auf die Hand hat der mich ganz durcheinandergebracht.
00:47:27Aber die Antwort, die Sie gegeben haben,
00:47:29hätte ein Schulrath auch nicht besser geben können.
00:47:37Du, ich komme heute später.
00:47:39Wie bitte?
00:47:41Ich komme heute später, wir fahren raus.
00:47:43Soll ich dir ein paar Brote machen?
00:47:45Nee, lass mal.
00:47:47Das Zeug wird nur trocken.
00:47:49Ich esse und dann siehst du es.
00:47:51Lies das mal.
00:47:55Ja, er ist von Dr. Arendt.
00:48:01Alter, das ist ein Ding.
00:48:03Wie lange hast du ihn schon?
00:48:05Gestern.
00:48:07Du zeigst es mir erst jetzt?
00:48:09Hättest du sonst nicht schlafen können.
00:48:12Was ist denn?
00:48:14Hm, diese Melodie.
00:48:16Komm, gib es dir.
00:48:18Ein paar Schritte zum Abschied.
00:48:20Wollen Sie mitkommen?
00:48:22Ich habe dich was gefragt.
00:48:24Das war nur die Vorübung.
00:48:26Einen Tanz würde ich mit Arendt machen.
00:48:28Und zwar nach einem anderen Takt.
00:48:30Der will dich loswerden, du.
00:48:32Das ist ein halber Rausschmiss.
00:48:34Gib deinem Vater mal einen Rat.
00:48:36Was würdest du an meiner Stelle machen?
00:48:38Nein, eine große Hilfe.
00:48:41Tschüss.
00:49:01Moin, Leute.
00:49:03Fleißig, fleißig.
00:49:05Was ist denn? Gibt es was Neues?
00:49:07Abwarten.
00:49:11Ich habe das Rumgammeln satt.
00:49:13Drück mal aufs Gas.
00:49:15Mensch, ruf doch mal den Arendt an.
00:49:17Ach, der lässt den höflich abfahren,
00:49:19dass man sich noch bedankt.
00:49:21Na ja, danke, gut, gut.
00:49:31Nun sag mal,
00:49:33mit deiner Sache da,
00:49:35warum hast du dich da gerade
00:49:37an Hans gewandt?
00:49:39Wir waren befreundet in der Schule.
00:49:41Du hast doch sicher noch mehr Freunde.
00:49:43Ist schon, aber in anderen Berufen.
00:49:45Schalten wir aus.
00:49:51Wissen Sie,
00:49:53der Hans hatte schon immer so eine Art.
00:49:55Ich weiß nicht, wie ich sagen soll.
00:49:57Der ist in die Partei eingetreten,
00:49:59noch in der Schule.
00:50:01Da haben alle gesagt, das ist ein Karrierist,
00:50:03der will schnell hochkommen, fängt früh damit an.
00:50:05Aber später hat das keiner mehr gesagt.
00:50:09Und so eine Art Vorbild.
00:50:13Wenn es Schwierigkeiten gab,
00:50:15kamen sie alle zu ihm gerannt.
00:50:17Sogar welche, die vorher gelästert hatten.
00:50:22Ist komisch.
00:50:24Vorbild.
00:50:26Dabei ist er nicht älter als ich.
00:50:32Sagen Sie mal,
00:50:34warum fragen Sie mich eigentlich
00:50:36nicht nach meiner Haftangelegenheit?
00:50:39Alle Leute sind neugierig.
00:50:41Warum fragen Sie mich nicht?
00:50:43Muss ich das?
00:50:47Na also.
00:50:49Für mich ist viel wichtiger,
00:50:51welche Geschichten es morgen
00:50:53und in Zukunft mit dir geben wird.
00:50:55Da Sie es unternehmen,
00:50:57im Betrieb Stimmung gegen mich zu machen,
00:50:59scheint mir ein Vertrauensverhältnis
00:51:01zwischen uns nicht mehr gegeben.
00:51:05Wenn Sie die Absicht haben,
00:51:07sich innerhalb unseres Betriebes zu verändern,
00:51:09so steht Ihnen das natürlich frei.
00:51:13Unser Zweigwerk in Greifswald
00:51:15wäre sicher glücklich,
00:51:17einen Fachmann wie Sie zu übernehmen.
00:51:19Nach Greifswald.
00:51:21Darf ich mal?
00:51:27Sie drückt überhaupt keine Schuld.
00:51:29Weg von mir.
00:51:31Jetzt, wo Ihr die eigene Wohnung habt.
00:51:34Wenn Du wieder arbeitest,
00:51:36die kleine...
00:51:38Ich meine, Ihr braucht mich doch.
00:51:40Reg dich nicht auf, Tantje.
00:51:42Natürlich brauchen wir Dich.
00:51:44Wir wollen erst mal abwarten.
00:51:46Abwarten? Jeder sagt dasselbe.
00:51:48Ich hab das satt.
00:51:50Ich bin kein Autoschlosser,
00:51:52ich bin kein Kellner.
00:51:54Ich will endlich mal wieder
00:51:56in meinem Beruf arbeiten.
00:51:58Spritzen Sie hier nicht rum.
00:52:00Machen Sie sich so einen Wind.
00:52:03Wenn ein Erwachsener die Sache in die Hand nimmt.
00:52:07Was willst Du denn machen?
00:52:09Das wirst Du schon sehen.
00:52:11Vielleicht rücke ich den Herrn mal
00:52:13aufs Büro.
00:52:15Das kann der mit meinen Leuten nicht machen.
00:52:17Dem werde ich die Suppe versalzen.
00:52:21Tantje,
00:52:23misch Dich da nicht ein.
00:52:25Das würde ich auch empfehlen.
00:52:27Na Gott sei Dank.
00:52:29Die lassen Sie ja gar nicht rein ins Werk.
00:52:33Wie ein Saft.
00:52:58Guten Tag. Darf ich vorstellen Kollege Reicher.
00:53:00Doktor,
00:53:02Ja, ja, ein technischer Direktor des Betriebs.
00:53:13Guten Tag, Frau Bärenborn. Tag, Frau Gropius.
00:53:16Was machen Sie denn hier?
00:53:18Tja, Reichert, das haben Sie wohl nicht erwartet, was?
00:53:21Wie kommen Sie in die Delegation?
00:53:23Ja, wir sind mit dem französischen Handelsrat befreundet, Herr Reichert.
00:53:26Hat sich das noch nicht darauf umgesprochen?
00:53:28Meine sehr verehrten Herren,
00:53:29ich möchte...
00:53:38Meine sehr verehrten Damen und Herren,
00:53:41im Namen der Werkleitung heiße ich Sie herzlich willkommen.
00:53:44Ich schlage vor, dass wir mit der Besichtigung gleich beginnen.
00:53:47Bitte treten Sie ein.
00:53:49Das ist doch nicht zu fassen.
00:53:52Frauen dabei und keine Blumen, also wirklich peinlich ist das.
00:53:55Ach, das ist halb so schlimm. Weißt du, das sind die...
00:53:57Welches ist denn nun die Gattin des Handelsrats?
00:53:59Du hast doch mit ihr gesprochen.
00:54:01Seit wann sprichst du Französisch?
00:54:03Wir müssen rein.
00:54:05Blumen ist immer Sache der BGL.
00:54:12Hier ist doch was faul.
00:54:14Meine Damen.
00:54:18Herr Reichert, Ihr Misstrauen kränkt uns.
00:54:22Wir sind sozusagen Gäste der französischen Regierung.
00:54:24In diplomatischer Mission, so.
00:54:26Ehrlich gesagt, Reichert,
00:54:28ich möchte nur mal den Chef von Hans kennenlernen.
00:54:31Diesen Herrn Dr. Arendt.
00:54:33Ach so, ja, der steht da drüben.
00:54:39Aber das ist ja ein sehr interessanter Mann.
00:54:42Könnten Sie uns den einmal vorstellen?
00:54:44Nur mal guten Tag sagen.
00:54:47Na, die Gallicher, die Ertrapsen.
00:54:50Jetzt wird mir Ihre diplomatische Mission klar, Frau Baerbock.
00:54:54Herr Baerbock,
00:54:56Arendt hat Krach mit Hans und Sie wissen das natürlich nicht wahr.
00:55:00Ich mische mich doch nicht ein.
00:55:02Aber wenn wir schon mal hier sind,
00:55:04Herr Reichert, nichts gegen Sie.
00:55:07Aber man möchte doch auch einmal
00:55:09andere interessante Männer kennenlernen.
00:55:12Stimmt's, Karola?
00:55:14Ich werde Ihnen was husten, meine Damen.
00:55:16Ich werde erst mal dafür sorgen,
00:55:18dass Sie durch den Betriebsschutz entfernt werden.
00:55:20Aber wenn Sie durchaus diplomatische Verwirrung haben wollen,
00:55:22wir haben Sie gar nicht nötig, Herr Reichert.
00:55:24Wer wagt, gewinnt.
00:55:30Ja.
00:55:31Erklärt haben, Herr Dr. Arendt,
00:55:33möchte ich den Brief,
00:55:35den Sie Herrn Hochheim geschrieben haben.
00:55:37Wieso?
00:55:39Ich verstehe ja nicht.
00:55:41Sie werden bald verstehen.
00:55:43Ich kenne die Dame schon einige Zeit.
00:55:45Immer diese Komplimente, Herr Reichert.
00:55:47Ja, sind Sie nicht...
00:55:49Ich bin die Tante.
00:55:50Von Herrn Hochheim.
00:55:53Na dann, viel Vergnügen.
00:55:56Herr Dr. Arendt,
00:55:58wir haben in dieser Angelegenheit einiges zu besprechen.
00:56:01Verehrte Frau...
00:56:03Bärenburg.
00:56:05Verehrte Frau Bärenburg,
00:56:07diese Begegnung ist zwar etwas ungewöhnlich,
00:56:09aber ich freue mich, Sie kennenzulernen.
00:56:11Nur über den Kollegen Hochheim
00:56:13möchte ich bitte nicht mit Ihnen diskutieren.
00:56:15Herr Dr. Arendt,
00:56:17es ist mein Großen Effekt,
00:56:18mein eigener Sohn könnte mir nicht näherstehen.
00:56:21Gewiss, nur Frau Bärenburg,
00:56:23es geht hier um Betriebsprobleme.
00:56:25Bitte verstehen Sie das.
00:56:27Wer schlecht mit den Menschen umgeht,
00:56:29baut auch schlechte Turbinen.
00:56:31Verzeihung, das sind keine Turbinen.
00:56:33Oder Computer, ist doch egal.
00:56:35Herr Dr. Arendt,
00:56:37für meinen Großneffen Hans Hochheim
00:56:39lege ich meine Hand ins Feuer.
00:56:41Und auch der Johnny ist ein guter Mensch.
00:56:43Sie meint Herrn Brettschneider,
00:56:45der wohnt jetzt bei mir,
00:56:47bitte erklären Sie mir mal,
00:56:49was Sie gegen die beiden haben.
00:56:51Frau Bärenburg, beim besten Willen.
00:56:53Wir haben ausländische Besucher.
00:56:55Na eben, wollen Sie vielleicht
00:56:57einen internationalen Skandal?
00:56:59Sie übertreiben nicht.
00:57:01Wie ich bemerkt habe,
00:57:03haben Sie sich rührend um die Damen gekümmert
00:57:05und alles Technische erklärt.
00:57:07Seien Sie auch so freundlich
00:57:09und betreuen Sie die Damen auch weiter.
00:57:11Das ist aber ein schöner Auftrag.
00:57:13Ihren Arm, Herr Dr. Arendt.
00:57:14Vielen Dank, Herr Dr. Arendt.
00:57:41Einen Augenblick, Tantjen.
00:57:42Ich muss mich dringend mal sprechen.
00:57:44Du siehst doch, ich werde abgeholt.
00:57:46Venez, Maurice.
00:57:50Tante, ich bitte dich, bleib stehen.
00:57:52Ich muss mit dir reden.
00:57:54Rüber bloß.
00:57:56Du hast mich im Betrieb unmöglich gemacht.
00:57:58Arendt guckt mich an wie ein seltenes Insekt
00:58:00und Reichert hat gefragt,
00:58:02ob mich meine Tante in Zukunft
00:58:04auch früh zur Arbeit bringt.
00:58:13Tante, ich warne dich.
00:58:15Hans, du benimmst dich unmöglich.
00:58:17Steig aus und ich erkläre dir, warum.
00:58:19Steig aus.
00:58:21Nimm die Finger von dem Auto.
00:58:23Siehst du nicht da vorn das CD-Schild?
00:58:25Hier ist exterritoriales Gebiet.
00:58:43So, jetzt geht's.
00:58:46Tja, lieber Herr, so trifft man Sie wieder.
00:58:49Ja.
00:58:50Guten Abend.
00:58:51Guten Abend.
00:58:52Oh, die Damen.
00:58:53Ach, Herr Reichert.
00:58:54Na, gefällt's Ihnen?
00:58:56Ja, sehr gut.
00:58:57Na, das freut mich auch.
00:58:58Ja, dann noch viel Vergnügen.
00:59:00Merci, merci.
00:59:01Äh, Herr Reichert.
00:59:03Ja, Herr Reichert.
00:59:05Na, wie geht's Ihnen?
00:59:07Sehr gut.
00:59:08Na, das freut mich auch.
00:59:10Ja, dann noch viel Vergnügen.
00:59:12Ja, einen Moment.
00:59:13Ich möchte mich nämlich bei Ihnen beschweren.
00:59:15Bei mir?
00:59:16Ja.
00:59:17Da bin ich aber gespannt.
00:59:18Herr Salak.
00:59:19Ja.
00:59:20Trinken wir auf den guten Abschluss Ihrer Reise.
00:59:22Danke.
00:59:23Und auf die guten Beziehungen zwischen unseren Straßen.
00:59:24Herr Reichert, bitte.
00:59:25Danke, danke.
00:59:26Madame, Herr Abgeordneter, a votre santé.
00:59:29Ja, wohl so.
00:59:32Ja, erst durch die Damen habe ich erfahren,
00:59:36dass Sie Parlamentsabgeordneter sind.
00:59:39Bitte?
00:59:41Gemütlich, nicht?
00:59:43Für eine nette Aufführung.
00:59:45Ja?
00:59:47Das kann man wohl sagen.
00:59:49Ja, bei die Vorstellung in Ihrem Unternehmen
00:59:52war ich leider davon nicht unterrichtet.
00:59:54Leider.
00:59:56Nun ja, es stimmt.
00:59:58Also, ich bin Volksvertreter, aber...
01:00:02Aber das bringt manche Überraschungen mit sich.
01:00:04Das dürfen Sie mir glauben.
01:00:06Herr Abgeordneter, lassen Sie sich versichern,
01:00:08dass ich schätze
01:00:10eine Bekanntschaft zu haben.
01:00:12Meinerseits, Herr Handelsrat.
01:00:17Wie geht's Ihrer großen Neffe, Madame?
01:00:20Schade, könnte ich der Chefingenieur nicht treffen.
01:00:24Ach.
01:00:26Ist er krank?
01:00:27Ja.
01:00:29Die Leber.
01:00:30Aber nicht, dass Sie glauben,
01:00:31dass er vielleicht ein Trinker wäre.
01:00:34Ist er nicht ein bisschen jähzornig?
01:00:36Sicher kommt es davon.
01:00:37Na, wenn der wieder auf den Beinen ist,
01:00:39da wird schon was auf Sie zukommen.
01:00:42Es ist aber Zeit.
01:00:43Mir geht's schon immer vor.
01:00:45Zwei heizende Damen.
01:00:47Ganz heizend.
01:00:51Mein Herr, ich wollte nicht irgendjemanden zu Hilfe nehmen,
01:00:54um Ihnen eine langgehegte Bitte zu unterbreiten.
01:00:57Sie bewegt mich so tief, dass ich es Ihnen selbst
01:01:00und ohne alle Umschweife sagen möchte,
01:01:02dass die Ehre, Ihr Schwiegersohn zu werden,
01:01:04für mich eine unschätzbare Gunst bedeutet,
01:01:05die mir zu erweisen, ich sie nunmehr ersuche.
01:01:08Bevor ich Ihnen antworte, mein Herr,
01:01:10sagen Sie mir bitte, ob Sie von Adel sind.
01:01:13Mein Herr, die meisten Leute zögern bei dieser Frage nicht lange
01:01:17und sind schnell mit einem Ja bei der Hand.
01:01:19Man tut sich heutzutage nicht gerade schwer,
01:01:21als Edelmann aufzutreten.
01:01:23Ich bewundere mal hierher.
01:01:25Aber ist dieses Stück nicht etwas halbmodisch?
01:01:28Oder?
01:01:30Ach nein.
01:01:32Ich meine, dass jede Form von Anmaßung
01:01:33eines ehrlichen Menschen unwürdig ist.
01:01:36Und dass es niederträchtig ist,
01:01:38den Stand zu verleugnen, dem wir nun einmal angehören.
01:01:41Und dass es unwürdig ist,
01:01:43sich vor der Welt mit einem angemaßten Titel zu schmücken.
01:01:46Und sich für etwas auszugeben,
01:01:48was man in Wirklichkeit nicht ist.
01:01:50Gleichwohl hege ich nicht die mindeste Absicht,
01:01:53mir einen Titel zuzulegen,
01:01:55wenn es auch andere an meiner Stelle tun würden.
01:02:04Morgen, Johnny.
01:02:06Morgen.
01:02:08Guten Morgen, mein Freund.
01:02:10Was wünschst du?
01:02:12Ich muss mit der Tante sprechen. Mach auf.
01:02:14Madame empfängt heute nicht.
01:02:16Ach, lass den Quatsch. Es ist dringend.
01:02:18Bedauere? Madame hat Migräne.
01:02:20Lass mich rein, Johnny.
01:02:22Ich habe strenge Anweisungen.
01:02:24Heute ist Sonntag.
01:02:26Kritik und Selbstkritik nur in der Woche.
01:02:28Puh.
01:02:43Haben Sie ihn abgewimmelt?
01:02:46Bestens erledigt.
01:02:48Ich bleibe ein paar Tage bei Lucy.
01:02:50Bis dahin haben die sich hier wieder beruhigt.
01:02:54Wenn Sie sich was kümmern,
01:02:55machen Sie das Gast wieder aus.
01:02:57In Ordnung.
01:02:59Vielen Dank, Johnny.
01:03:01Mit Ihnen kann man Pferde stehlen.
01:03:03Ich habe zu danken.
01:03:05Sie haben sich so für mich ins Zeug gelegt.
01:03:07Tut mir leid, dass ich jetzt ärgere.
01:03:09Reden Sie doch nicht.
01:03:11Sehen Sie erst mal nach.
01:03:13Der Bingle ist im Stand
01:03:15und lauert eine alte Frau auf.
01:03:56Morgen, Tantjen.
01:03:58Ach, Hans. So früh schon auf?
01:04:00Was macht die Migräne?
01:04:02Ach so, ja, schon viel besser.
01:04:04Das ist fein.
01:04:06Wir brauchen jetzt nämlich einen klaren Kopf.
01:04:08Sonn dich mal weiter.
01:04:10So ein Wetter muss man ausnutzen.
01:04:12Ich will nur schnell noch was erledigen.
01:04:14Komm, die trage ich.
01:04:16Und zwar zurück in die Richtung.
01:04:18Aber jetzt nicht.
01:04:20Ich habe noch was zu erledigen.
01:04:22Du kommst jetzt bitte ins Haus.
01:04:23Hilfe! Hilfe!
01:04:25Was ist denn los?
01:04:27Ach, die liebe Frau Bärenburg.
01:04:29Na, das trifft sich aber fein.
01:04:31Ja, ja.
01:04:33Wer brüllt denn da um Hilfe?
01:04:35Was ist denn los?
01:04:37Hier, mein Tantjen.
01:04:39Sie braucht Beistand.
01:04:41Na gut, unterhalten wir uns.
01:04:43Malen muss es ja doch sein.
01:04:45Aber ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen.
01:04:47Gut, gut.
01:04:49Kommen Sie bitte mit rein.
01:04:51Sie, da bin ich nicht scharf drauf.
01:04:53Nein, nein.
01:04:55Kommen Sie mal an Frau Schulraden.
01:04:57Sie hängt da auch mit drin.
01:04:59Kommen Sie, kommen Sie.
01:05:03Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?
01:05:05Lauf nicht drum wie ein Tiger.
01:05:07Das macht mich nervös.
01:05:09Bitte?
01:05:11Wir warten.
01:05:13Tja.
01:05:15Worum geht es denn eigentlich?
01:05:17Nein, Frau Bärenburg.
01:05:19Über die Sache Betrieb will ich mal gar nicht reden.
01:05:22Das betrifft ja mehr dich.
01:05:24Aber die andere Geschichte.
01:05:26Den Hans dann nennen Sie zum Chefingenieur.
01:05:28Noch dazu mit einem Leberschaden
01:05:30und mich zum Volkskammerabgeordneten.
01:05:32Also wenn man mich dort hineingewählt hätte,
01:05:34das hätte ich bestimmt gemerkt, Frau Bärenburg.
01:05:37Das nennt man Hochstapelei.
01:05:40Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, Frau Bärenburg.
01:05:43Ich habe ja selber mitgemacht.
01:05:45Sagt mal, in großer Klasse,
01:05:46gestern Abend, Tschüss Frau Schulrath,
01:05:48ich bleibe heute Nacht bei meiner Freundin.
01:05:51Frau Schulrath, sagen meine Jürgen schon.
01:05:53Das untergräbt die Autorität.
01:05:55Herr Reichert, Sie brauchen gar nicht zu lachen.
01:05:57Genau.
01:05:59Hochstapelei ist viel zu milde, das ist,
01:06:01dafür gibt es noch gar keinen Begriff.
01:06:03Ich sehe, ihr versteht überhaupt nicht,
01:06:05worum es hier geht.
01:06:09Willst du denn nicht mal selber Chef werden?
01:06:11Und Sie, vom Elternbeirat zum Schulrat,
01:06:13der Schritt kann doch gar nicht so schwer sein.
01:06:16Qualifizieren.
01:06:19Und Sie, wollen Sie denn ewig
01:06:21in so einem kleinen Stadtbezirksparlament rumhocken?
01:06:24Bei Ihren Fähigkeiten.
01:06:26Wenn Sie wüssten,
01:06:28was so ein kleiner Stadtbezirk für Probleme hat.
01:06:31Ach, Sie lenken doch bloß ab.
01:06:33Irrtum? Ich stehe dazu.
01:06:35Ja, ich stehe dazu.
01:06:37Ich stehe dazu,
01:06:38Irrtum? Ich stehe dazu.
01:06:40Ja, ich habe ein bisschen
01:06:42in die Zukunft vorgegriffen.
01:06:44Da will man euch einen Gefallen tun
01:06:46und das ist dann der Dank.
01:06:48Einen hier festhalten und verhören.
01:06:50Ich werde mich beschweren, verstehst du?
01:06:52Ja, bei der französischen Botschaft.
01:06:54Leute, was ist denn passiert?
01:06:56Ein Scherz, oder nicht?
01:06:58Halt du die Klappe.
01:07:00Wo sind denn deine weißen Handschuhe?
01:07:02Also, Frau Bärenburg, wie Sie in Ihrem Alter noch losgehen.
01:07:04Mir hat das Spaß gemacht.
01:07:06Johnny, das war kein Spaß.
01:07:08Sie meint das ernst.
01:07:10Da muss ich dir ausnahmsweise Recht geben.
01:07:12Ein ausländischer Gast
01:07:14muss doch bei uns den besten Eindruck kriegen.
01:07:16Wir sind doch fair.
01:07:18Würde dir nicht schaden,
01:07:20wenn du das mal politisch betrachtest.
01:07:22So habe ich das ja noch gar nicht gesehen.
01:07:26Ja, ja, nun ist gut.
01:07:28Ihr zwei lasst uns jetzt mal allein.
01:07:30Ja.
01:07:33Ich muss auch hoch, meine Klöße.
01:07:35Ja, gut, gut, ich kläre das für Sie mit.
01:07:37So.
01:07:39Und jetzt sind wir wieder mal unter uns.
01:07:41Frau Bärenburg,
01:07:43was glauben Sie wohl,
01:07:45warum immer mehr Ausländer zu uns kommen?
01:07:47Handeltreiben.
01:07:49Hat Mr. Wack ja gesagt.
01:07:51Ja, die wollen Geschäfte machen.
01:07:53Aber doch nicht mit Titeln.
01:07:55Sind ja auch ganz nette Leute darunter durchaus.
01:07:57Aber verliebt in den Sozialismus
01:07:59sind Sie ja noch nicht gerade.
01:08:01Trotzdem reisen Sie her.
01:08:03Na ja, Sie kommen um unseren Staat nicht mehr herum.
01:08:04Wir haben immer gesagt, dass es so kommt.
01:08:06Da bleiben wir ganz gelassen.
01:08:08Ist doch kein Grund zur Aufregung.
01:08:10Ich verstehe schon, was Sie sagen wollen.
01:08:12Aber, Reichert,
01:08:14es war herrlich,
01:08:16mal so ordentlich anzugeben.
01:08:18Eine richtige Wohltat.
01:08:20Es hat doch keinem wehgetan.
01:08:22Und wenn es rausgekommen wäre?
01:08:24Frau Bärenburg, wenn Sie sich blamiert hätten,
01:08:26das hätte auch mich geärgert.
01:08:28Eine Frau mit Ihrer Lebenserfahrung.
01:08:30Im Theater?
01:08:32Dass Sie mich so blamieren?
01:08:34Weil Sie mich nicht losgestellt haben.
01:08:36Es war sehr nett von Ihnen.
01:08:38Aber der Einfall an sich
01:08:40war doch nicht schlecht.
01:08:42Hm, Frau?
01:08:44Also,
01:08:46wenn ich nur wüsste,
01:08:48warum ich Sie so gerne habe.
01:08:50Na ja, Reichert,
01:08:52Sie haben ruhig mit mir gesprochen.
01:08:54Nicht so wie dieser cholerische Jüngling von da oben.
01:08:56Da kann ich mir das alles
01:08:58durch den Kopf gehen lassen.
01:09:00Nur die Sache mit dem Hans im Betrieb
01:09:02und dem Johnny,
01:09:04hätte ich mich da nur nicht eingemischt.
01:09:07Sagen Sie mal, Reichert,
01:09:09können Sie denn da nichts machen?
01:09:11Ich bin als alter Genosse.
01:09:14Ja, das fällt Ihnen immer ein,
01:09:16wenn Sie nicht mehr weiter wissen, Frau Bärenburg.
01:09:19Ist das falsch?
01:09:25Ich habe schon schlaflose Nächte deswegen.
01:09:29Ich bin sonst wirklich nicht schadenfroh,
01:09:30Frau Bärenburg.
01:09:32Aber das freut mich ehrlich.
01:09:36So plötzlich?
01:09:38Das überrascht mich.
01:09:40Ich muss sagen, mich auch.
01:09:42Warum überrascht Sie das?
01:09:45Dass Sie auch mal gefühlsmäßig entscheiden.
01:09:47Hätte ich Ihnen nicht zugetraut.
01:09:49Mit Gefühlen hat das nichts zu tun.
01:09:51Ich will offen reden.
01:09:53Wir brauchen dringend den neuen Mann.
01:09:55Ich hatte einen Bewerber hier.
01:09:57Als er sah, welche komplizierte Aufgabe ihn erwartet,
01:09:58ist er wieder gegangen.
01:10:00Sie scheinen anders zu sein.
01:10:02Hartnäckig.
01:10:04Wir werden sehen.
01:10:06Den Ausschlag bei der Sache
01:10:08hat ein Gespräch mit dem Kollegen Reichert gegeben.
01:10:10Er hat klargelegt,
01:10:12dass es nicht primär um den Arbeitsplatz geht.
01:10:14Nicht?
01:10:16Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.
01:10:18Vielmehr darum, dass man Ihnen Vertrauen entgegenbringt.
01:10:20Und zwar nicht Personen,
01:10:22die aus Freundschaft für Sie eintreten,
01:10:24sondern Fremde.
01:10:26Vertrauen dieser Art
01:10:28ist ein physisches Gewicht.
01:10:30Sagt Reichert.
01:10:32Ja, glänzend formuliert, nicht wahr?
01:10:34Ohne vollwertiges Selbstbewusstsein
01:10:36keine vollwertige Arbeitskraft.
01:10:38Das ist schlüssig, das ist logisch,
01:10:40das hat Hand und Fuß.
01:10:42Nehmen Sie sich ein Beispiel an dieser Art,
01:10:44Probleme zu klären,
01:10:46mit Menschen umzugehen,
01:10:48ohne Gefühlsduselei.
01:10:50Wir stellen Sie also ein.
01:10:52Wenn Sie den fachlichen Anforderungen genügen,
01:10:54bleiben Sie in der Gruppe.
01:10:56Einverstanden?
01:10:58Man erwartet Sie in der Kaderordnung.
01:11:01Doktor, warum sind Sie immer so bedammt nüchtern?
01:11:04Wo stecken bei Ihnen die Gefühle?
01:11:06Die Courage Ihrer Tante hat mich beeindruckt.
01:11:09Und wie die beiden Damen mit mir umgesprungen sind,
01:11:12Humor ist mir durchaus nicht fremd.
01:11:14Ich habe gelacht,
01:11:16herzlich gelacht sogar.
01:11:18Da wäre ich gern dabei gewesen.
01:11:20Es geschah abends,
01:11:22im Bett,
01:11:24als ich es meiner Frau erzählte.
01:11:29Von wegen Hochstapelein.
01:11:31Du, dass ich mir doch nicht an den Kopf werfe.
01:11:34Denen habe ich vielleicht was erzählt.
01:11:37Schade, dass Du nicht dabei warst, Luzie.
01:11:40Na und?
01:11:42Erzähl doch mal.
01:11:44Schließlich war ich ja auch daran beteiligt.
01:11:46Du solltest Dich was schämen.
01:11:48Hör auf, mach Du doch nicht.
01:11:51Zu Hans habe ich gesagt,
01:11:53Du solltest Dich was schämen.
01:11:55Da macht man sich die Mühe,
01:11:56Euch auf Tag zu bringen,
01:11:58gegenüber dem Ausland zu repräsentieren,
01:12:01alles in Ordnung zu bringen und so weiter.
01:12:04Die Damen wünschen?
01:12:06Wieso?
01:12:08Na, Sie haben mich doch gerufen.
01:12:10Ach so, na ja, dann bringen Sie mal zwei Cognac.
01:12:12Aber französische.
01:12:15Ehrlich, Carola,
01:12:17weißt Du,
01:12:19so ganz richtig war doch das alles gar nicht.
01:12:22Ein bisschen Hochstapelei war schon dabei.
01:12:24Ein bisschen.
01:12:26Also wenn Du mich fragst,
01:12:28das war fast kriminell.
01:12:30Und politisch.
01:12:33Reichert hat mich da aufgeklärt.
01:12:38Cognac, französisch?
01:12:40Ja.
01:12:43Hat wo Rende gegeben, wie?
01:12:45Kenn ich von meiner Oma,
01:12:47die zwitschert da auch immer hin.
01:12:49Nein.
01:12:55Also Carola,
01:12:57man müsste doch mal jung sein.
01:12:59Dann würde ich vielleicht
01:13:01in den diplomatischen Dienst treiben.
01:13:04Ja,
01:13:06dann nehmen Sie ja jetzt auch Frau.
01:13:24Ja,
01:13:26ja,
01:13:28ja.
01:13:55Ja,
01:13:57ja.
01:14:24Ja,
01:14:26ja.
01:14:54Ja,
01:14:55ja.
01:15:25Ja,
01:15:26ja.
01:15:27Ja,
01:15:28ja.
01:15:29Ja,
01:15:30ja.
01:15:31Ja,
01:15:32ja.
01:15:33Ja,
01:15:34ja.
01:15:35Ja,
01:15:36ja.
01:15:37Ja,
01:15:38ja.
01:15:39Ja,
01:15:40ja.
01:15:41Ja,
01:15:42ja.
01:15:43Ja,
01:15:44ja.
01:15:45Ja,
01:15:46ja.
01:15:47Ja,
01:15:48ja.
01:15:49Ja,
01:15:50ja.
01:15:51Ja,
01:15:52ja.