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00:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:30Untertitelung des ZDF, 2021
00:32Untertitelung des ZDF, 2021
00:58Ja, komm rein.
01:03Ich möchte mich nur verabschieden, Frau Bärenbock.
01:06Bitte.
01:07Oh, dankeschön. Das wäre doch nicht nötig gewesen.
01:10Dann wünsche ich Ihnen schöne Feiertage, Frau Kilian.
01:12Für Sie auch. Wiedersehen.
01:13Wiedersehen.
01:15Wann kommen Sie denn wieder?
01:17Damit ich Ihr Zimmer ein bisschen vorheize.
02:02Liebes Tantchen, ich möchte mich sehr herzlich...
02:04Ja, ja. Verabschieden. Ich weiß.
02:08Donnerwetter! Wo hast du den aufgetrieben?
02:11Eine kanadische Riesentanne, ja?
02:13Jedenfalls keine sächsische Krüppelfichte.
02:16Was anderes habt Ihr doch bestimmt nicht zu Hause.
02:19Trotzdem solltest Du mitkommen.
02:21Weihnachten gehört jeder zu seiner Familie.
02:24Na eben.
02:26Dein Vater hat mich nicht eingeladen.
02:28Weil Du es voriges Jahr auch schon abgeschlagen hast.
02:32Aber jetzt lade ich Dich ein.
02:34Sieh mal, Tante, es wäre doch eine prima Überraschung.
02:36Nein, mein Junge.
02:38Ich möchte hier feiern.
02:40In meinen vier Wänden.
02:42Zwischen meinen Erinnerungen.
02:45Verstehst Du das?
02:46Na ja.
02:48Aber so allein?
02:49Ich bin dran gewöhnt.
02:51Seit vielen Jahren.
02:53Es gefällt mir so.
02:55Aber jetzt verschwinde.
02:56Sonst versäumst Du noch den Zug.
02:59Bitte?
03:01Aber erst morgen Abend aufmachen.
03:02Danke, mein Junge.
03:06Was ist denn drin?
03:07Bin gespannt, ob Du es gebrauchen kannst.
03:11Machst mich ja ganz schön neugierig.
03:13Deins will ich morgen besorgen.
03:16Aber Du kriegst es erst nach den Ferien.
03:19Erhol Dich gut.
03:21Pass schön auf beim Skilaufen.
03:23Und grüß die Familie.
03:26Frohe Weihnachten.
03:31Frohe Weihnachten.
04:01Frohe Weihnachten.
04:02Frohe Weihnachten.
04:31Frohe Weihnachten.
04:32Frohe Weihnachten.
05:01Frohe Weihnachten.
05:02Frohe Weihnachten.
05:31Frühstück
05:32Frühstück
05:33Frühstück
05:34Frühstück
05:36Frühstück
05:37Frühstück
05:38Frühstück
05:39Frühstück
05:40Frühstück
05:41Frühstück
05:42Frühstück
05:43Frühstück
05:44Frühstück
05:45Frühstück
05:46Frühstück
05:47Frühstück
06:00Guten Abend, Frau Bernenburg.
06:01Ich bitte um Entschuldigung, dass ich so spät noch störe,
06:04aber ich hätte da mal eine Frage an Sie.
06:06Kommen Sie herein, Herr Reichert.
06:07Dankeschön.
06:12Fliegen Sie ab?
06:13Nee, nee, ja. Ich will nicht lange stören.
06:15Ach was, Sie stören mich überhaupt nicht.
06:16Ich bin ja bloß beim Stricken.
06:18Ach, Sie sehen ja ganz verfroren aus.
06:20Ach, ich war stundenlang unterwegs.
06:22Kommen Sie.
06:23Ich halte Sie auch nicht lange auf.
06:25Ich wollte nur mal etwas...
06:27Ach was!
06:28Sie halten mich überhaupt nicht auf.
06:30Bitte, nehmen Sie Platz.
06:31Dankeschön.
06:32Vielleicht auch einen Glühwein?
06:33Ja, das schlage ich nicht ab.
06:41Ach, bitte.
06:46Dankeschön.
06:57Ja, dann...
07:00Auf ein frohes Weihnachtsfest morgen, Frau Brandenburg.
07:02Ja, so kann man es auch nennen. Also, Prosit.
07:05Prosit.
07:08Nein.
07:09Dass das frohe Fest recht schnell vorbei geht.
07:11Ja, aber wieso denn?
07:13Haben Sie was gegen Weihnachten?
07:15Gar nichts weiter.
07:16Ich hasse es bloß.
07:18Von mir aus könnte es abgeschafft werden.
07:20Nein, nein, nein.
07:21Vielleicht auch einen Bratapfel?
07:22Her mit allem, was heiß ist.
07:26Ach, ich kann Weihnachten nicht ausstehen.
07:29Ich bin immer froh, wenn es wieder vorüber ist.
07:33Sie können es mir glauben.
07:35Ja, aber warum denn nur?
07:37Gehen Sie durch die Wohnung.
07:39Still wie in einer Gruft.
07:42Hans ist nach Hause.
07:44Kilian zu ihrer Tochter.
07:48Kein Leben mehr in der Stube.
07:51Ja.
07:52Ich bin auch allein in der Wohnung.
07:54Aber trotzdem.
07:55Nein, Sie haben es besser.
07:58Morgen zum Heiligen Abend sitzen Sie doch wieder bei Ihrem Sohn und den Enkeln.
08:03Nee, nee, diesmal nicht.
08:04Die fahren alle nach Thüringen.
08:06Bleiben sogar über Silvester dort.
08:08Nicht gerade sehr rücksichtvoll.
08:10Ach, na ja.
08:11Die wollen mal Ski laufen.
08:13Sich austoben, kann man doch verstehen.
08:15Ja, und schließlich hat man ja Freunde, Bekannte und so weiter, nicht?
08:19Meine alten Freundinnen haben alle noch Familie.
08:22Ja, wenn mein Mann, wenn mein Junge noch lebt.
08:25Na, und Hans?
08:27Ja.
08:29Da hätte ich mitfahren können.
08:31Aber ich bin seinem Vater nicht ganz grün.
08:35Scham drüber.
08:37So oft habe ich ja nicht Weihnachten mehr zu feiern.
08:40Na, nun machen Sie aber mal einen Punkt, Frau Birnburg, ja?
08:43Wieso?
08:44Wir müssen doch alle mal sterben.
08:46Haben Sie noch nie an den Tod gedacht?
08:49Doch.
08:51Ja.
08:52Hören Sie mal.
08:55Hören Sie mal zu.
08:57Fluch dem Alter.
08:59Es bringt nur Leid, Schmerz und Tod.
09:03Euripides.
09:06Und hier.
09:10Viel Alte scheinen schon den Toten gleich.
09:13Wie Blei.
09:14Schwer, zähe, ungelenk und bleich.
09:18Na.
09:20Da haben Sie ja eine heitere Feiertagssektüre.
09:22Shakespeare.
09:23Romeo und Julia.
09:26Ja, und suchen Sie sich da überall solche Stellen raus?
09:30Ungelenk und bleich.
09:33Sie sind jedenfalls das Gegenteil von bleich.
09:36Das macht der Glühwein.
09:41Ist ja nett, dass Sie mich aufmuntern wollen, Richard.
09:44Aber wozu sich Sand in die Augen streuen?
09:48Hab mich schon manchmal gefragt, ob das Leben überhaupt einen Sinn hat.
09:52Wo es doch vom ersten Tage an unaufhaltsam auf die Endstationen zugeht.
09:58Na ja, gewiss, unserem Leben sind Grenzen gesetzt.
10:01Aber doch nicht unseren Fähigkeiten, das Beste daraus zu machen.
10:05Ich hab auch mal eine trübe Stimmung.
10:07Das ist nicht weiter tragisch, sofern keine Philosophie daraus wird.
10:10Freuen Sie sich lieber, dass Sie noch so auf dem Posten sind, Frau Bernburg.
10:14Kann nicht jeder sagen.
10:16Meine Untermieter halten mich schon im Trab.
10:18Aber da arbeitet euer Sozialismus ja auch gegen mich.
10:22Wie bitte? Sie, das müssen Sie mir mal erklären.
10:26Ihr baut doch immer mehr neue Wohnungen, nicht wahr?
10:28Na ja, noch nicht genug, aber doch schon sehr viele. Na und?
10:32Je mehr neue Wohnungen, desto weniger Untermieter.
10:36Vielleicht gibt's eines Tages gar keine mehr.
10:39Dann hab ich das ganze Jahr über Weihnachten.
10:42Prost!
10:43Prost!
10:44Bei Ihnen muss man ja aufpassen.
10:45Jeder Fortschritt bringt eben auch Nachteile mit sich.
10:49Wie euer Marx schon gesagt hat.
10:51Zwei Schritte vorwärts, einen Schritt zurück.
10:56Also, wenn wir das erst mal beiseite lassen, Frau Bernburg,
10:59ich verspreche Ihnen, dass uns in absehbarer Zeit
11:02kein Engpass an Untermietern droht.
11:05Na, und sollten Sie doch mal ausgehen, die Untermieter meine ich,
11:08dann, äh, noch sagen wir mal,
11:10dann übernehmen Sie eben ein kleines Hotel.
11:13Na, für den Anfang ein kleines, ne?
11:15Mehr trauen Sie mir wohl nicht zu.
11:17Oh, doch, doch.
11:19Eine belesene Frau wie Sie, ne?
11:23Ach, Frau Bernburg, ich könnte mir vorstellen,
11:26dass Sie auch auf kulturellem Gebiet, äh,
11:28sagen Sie mal, haben Sie eigentlich auch unter Künstlern
11:31Bekannte, so von früher her?
11:33Oh, selbstredend.
11:35Unsere Gesellschaft hat sich in der Vergangenheit
11:39Unsere Gesellschaftsabende, ne?
11:42Hausmusik.
11:44Wir hatten manchmal auch Künstler zu Gast.
11:46Oh, ist ja ausgezeichnet. Danke.
11:48Warum?
11:49Frau Bernburg, Sie könnten mir da an einer sehr wichtigen Sache helfen.
11:53Na, bitte.
11:55Hätte ich mir doch gleich denken können,
11:57dass Sie nicht ohne weiteres einfach auf einen Schwarz vorbeikommen.
12:01Immer steckt bei Ihnen was dahinter.
12:03Ja, sehen Sie, mein Betrieb,
12:05der veranstaltet für die Kollegen, die früher bei uns gearbeitet haben,
12:08ne Weihnachtsfeier.
12:09Ich bin von der Gewerkschaft aus dafür verantwortlich.
12:12Und ich wollte was Besonderes bieten.
12:14Unsere Rentner freuen sich schon seit Wochen darauf.
12:17Na, und was klappt denn?
12:18Es sollte ein Liederabend werden, Mozart, Schubert.
12:21Auf die Beine ist ja auch Verlass.
12:23Aber die Sängerin hat heute früh abgesagt.
12:26Verdauerlich.
12:28Was kann ich da tun?
12:29Ich kann nicht singen.
12:31Na ja, ich dachte da an Ihre prominenten Gäste von früher.
12:36Mein Mann kannte keine Sängerin.
12:38Jedenfalls hoffe ich das stark.
12:40Na ja, es muss ja keine Sängerin sein.
12:43Eben etwas Besonderes, was den Tag wirklich heraushebt.
12:47Also ich bin rumgerannt heute, sage ich Ihnen.
12:49Ach, sagen Sie mal, warum reißen Sie sich eigentlich für andere ein Bein aus?
12:53Noch dazu bei dem Wetter.
12:56Die Leute können doch auch Radio hören.
12:58Genießen Sie die Neunte lieber hier allein aus dem Holzkasten da
13:02oder mit Freunden in einem Festsaal?
13:04Ach, Frau, Gesellschaft, das ist schon angenehmer.
13:07Na, sehen Sie.
13:08Unseren Alten ihren festlichen Abend zu verschaffen,
13:12das ist für mich heute so ein Stückchen Sinn des Lebens.
13:15Mal so ausgedrückt, weil wir gerade beim Philosophieren sind.
13:18Ich könnte auch einfach sagen, Freude, schöner Götterfunken,
13:22wunderbar, dass es Dich gibt.
13:24Ja, aber die BGL muss dafür sorgen,
13:26dass der Funke auch zu unseren Rentnern getragen wird.
13:29Die Kollegen Künstler, die ich heute darum bat,
13:32waren jedenfalls alles andere als freudetrunken.
13:36Ist Ihnen was eingefallen?
13:39Erst muss ich den Zusammenhang zwischen BGL und Beethoven verdauen.
13:44Na, das wäre doch auch für Sie unterhaltsamer,
13:47als hier allein zu sitzen.
13:49Darf ich?
13:51Danke schön.
13:52Nehmen wir noch einen Schluck.
13:54Und überlegen Sie ja, auch im Glühwein ist Wahrheit.
14:01Und Zimt.
14:09Guten Tag.
14:10Guten Tag.
14:11Ich möchte den Herrn Professor sprechen.
14:13Großvater darf nicht gestört werden.
14:15Also ist er zu Hause.
14:16Ja, ich darf niemanden reinlassen.
14:18Mami ist auch nicht da.
14:20Weißt du, es geht um eine sehr wichtige Sache.
14:23Komm, gib ihm das hier.
14:25Du wirst sehen, dass er nicht schimpft.
14:28Frau Beerenburg, das ist aber eine nette Überraschung.
14:33Um Himmels Willen, habe ich Sie etwa aus dem Schlaf geholt?
14:36Aber das macht doch nichts.
14:38Bitte kommen Sie herein.
14:48Unser Quartett ist heute Nacht erst aus Paris zurückgekommen.
14:52Es war recht anstrengend.
14:54Ich habe von Ihrer Tournee gelesen.
14:57Genenzen der Erfolge.
14:59Bitte.
15:00Danke.
15:03Nehmen Sie Platz.
15:04Hier, das ist der bequemste.
15:06Für eine Störung friegt eine viel zu nobele Behandlung.
15:10Und ein Gläschen von dem hier, unserer alten Marke.
15:16Ach, mein Herr.
15:18Machen Sie doch keine Umstände.
15:20So komme ich leichter über mein schlechtes Gewissen weg.
15:24Da wohnt man nun sogar in einem Stadtviertel und trotzdem...
15:27Ich weiß doch, dass Sie oft auf Reisen sind.
15:30Ich freue mich immer, wenn Sie mir eine Karte schreiben.
15:33Bitte.
15:35Muss das jetzt sein?
15:47Da habe ich mir hier großen Zorn zugezogen.
15:50Wie kann man auch an so einem Tag wie heute hereinschneiden?
15:54Eine gute Gelegenheit, auf Ihr Wohl zu trinken.
15:56Und auf das meines unvergessenen Freundes.
16:04So.
16:05Und jetzt sagen Sie mir, was ich für Sie tun kann.
16:08Sie sind doch mit einem Wunsch hergekommen.
16:11Ja.
16:12Lieber Professor.
16:14Schenken Sie mir eine Stunde Ihrer Musik.
16:17Na, wenn es weiter nichts ist.
16:19Auch länger, wenn Sie es aushalten.
16:21Und wann?
16:23Heute.
16:25Heute?
16:26Heute Nachmittag.
16:27Auf einer kleinen Weihnachtsfeier.
16:30Na, ich verstehe schon.
16:33Aber nein, wirklich...
16:35Ich weiß es nicht.
16:38Aber nein, wirklich...
16:40Ich weiß, es ist eine Zumutung.
16:42Nein.
16:43Aber der Zeitpunkt ist ein...
16:46Es handelt sich um eine Feier für Rentner.
16:48Die Singelmann hat plötzlich abgesagt.
16:51Meine liebste, beste Karola, das glaube ich Ihnen alles.
16:54Aber es geht nicht.
16:57Manchen alten Leuten ist zu Weihnachten gar nicht festlich.
17:00Einsamkeit.
17:01Da kommen rahmenschwarze Gedanken auf.
17:04Sie wissen doch.
17:05Manche Alte scheinen schon den Toten gleich.
17:07Wie Blei und so weiter.
17:09Nein, nein, noch Shakespeare nützt Ihnen nichts.
17:11Die Leute freuen sich seit langem auf diesen Nachmittag.
17:14Da kann man sie doch nicht sitzen lassen.
17:16Freude, schöner Wetterfunken.
17:18Gut und schön.
17:19Aber einer muss doch erstmal den Funken organisieren.
17:22Nicht wahr?
17:25Den Funken organisieren.
17:29Sagen Sie, haben Sie eine Funktion?
17:32Meinhard, Sie würden ja auch für mich spielen.
17:35Bitte, lassen Sie sich überreden, ja?
17:39Was soll man da sagen?
17:41Herrgott, ich kann meine Kollegen nicht so schnell zusammenholen.
17:45Wozu das ganze Quartett?
17:47Als Solist waren Sie für mich immer König auf dem Podium.
19:32Ich bringe Sie natürlich wieder mit dem Wagen, Herr Professor.
19:35Nein, die paar Schritte laufe ich lieber.
19:38Danke.
19:39Dass Sie sich bloß nicht erkälten.
19:41Ach, übrigens, Herr Professor, ich vergesse.
19:43Wohin darf das Honorar überwiesen werden?
19:45Auf das Konto Ihres Klubs.
19:46Vielleicht werde ich später auch mal hier sitzen.
19:49So.
19:52Nochmals vielen Dank und recht frohe Weihnachten.
19:55Danke, das wünsche ich Ihnen auch.
19:57Auf Wiedersehen.
19:58Auf Wiedersehen.
19:59Und legen Sie bei der Kleinen ein gutes Wort für mich ein.
20:03Der Weihnachtsmann bügelt das nachher schon wieder aus.
20:05Und beim Schlittschuhlaufen blamiere ich mich morgen früh genug.
20:08Also einen schönen Abend noch.
20:09Danke ebenfalls, Herr Professor.
20:12Einen guten Heimweg.
20:14Na, da werde ich mich auch mal auf den Weg lassen.
20:17Ja, aber in diese Richtung, wenn ich bitten darf.
20:19Ach, wissen Sie, Reichert, ich bin doch fremd hier.
20:22Frau Bernburg, Sie haben den Tag gerettet, also sind Sie die Hauptperson.
20:25Bitte.
20:26Ich möchte wirklich nicht.
20:28Frau Bernburg, wenn Sie mir jetzt davonlaufen,
20:30dann rede ich das ganze nächste Jahr kein Wort mehr mit Ihnen.
20:32Also schön, stürzen wir uns ins Vergnügen.
20:36Der Weihnachtsbaum ist nun mal ein christliches Symbol.
20:39Dabei ist die Maus keinem Vater.
20:41Na, ein bisschen was von den Heiden hat er, glaube ich, auch.
20:46Ja, aber später.
20:47Ja.
20:48Ja.
20:49Ja.
20:50Ja.
20:51Ja.
20:52Ja.
20:53Ja.
20:54Ja.
20:55Ja.
20:56Ja.
20:57Ja.
20:58Ja.
20:59Ja.
21:00Ja.
21:01Ja.
21:02Ja.
21:03Ja.
21:04Ja, aber spielt das eine Rolle?
21:06Wenn ein Symbol wirklich menschlich ist,
21:08dann können sich doch die verschiedensten Leute darauf einigen.
21:11Der Weihnachtsbaum ist ein Christbaum, da kannst du reden, was du willst.
21:15Du erinnerst mich an Weihnachten 1944, mein letztes Weihnachten im Lager.
21:20Im KZ?
21:21Hattet ihr den Lager auf deinem Baum?
21:23Na ja.
21:24Löcher, einen Besenstiel und ein paar Zweige reingesteckt.
21:27Die waren von den Bäumen der Wachmannschaft.
21:29Na ja, so untenrum, die Kümmerlinge.
21:31Die waren abhakt und wegschmeißt.
21:33Da kam natürlich einer von der SS durch die Baracke und hat den Baum kontrolliert.
21:38Ein paar Figuren aus Brot hingen dran und oben auf der Spitze ein Stern.
21:43Ganz primitiv, aus Backpapier.
21:45Graues Papier, kein rotes.
21:48Und der Posten hat keinen Anstoß daran genommen.
21:51Und wie wir dann alle drumrum saßen, das war ein ganz stillender Baracke,
21:55da sagte der Dengler, das war ein Pastor.
21:59Er sagte da leise, der Stern ist rot.
22:03Die Rote Armee war nämlich nicht mehr weit.
22:07Ich wusste gar nicht, dass Sie in so einem Lager...
22:11Ja, schlimme Zeiten damals.
22:17Sie sagten, Weihnachten 1944?
22:20Ja, vor Weihnachten.
22:21Das werde ich auch nie vergessen.
22:23Mein Mann sollte am Weihnachtstag operiert werden, eine komplizierte Sache.
22:26Aber da wurde kurz vorher Herr Henkel eingeliefert.
22:29Der Nazi-Leiter hier in der Stadt.
22:31Kennt ihr den noch?
22:32Nein, überhaupt nicht.
22:33Ja?
22:34Der verantwortliche Arzt hat natürlich meinen Mann links liegen lassen,
22:37obwohl schon alles vorbereitet war für ihn.
22:40Und hat Herrn Henkel operiert.
22:42Für meinen Mann muss ein anderer Doktor geholt werden.
22:45Vielleicht war der noch zu unerfahren.
22:48Vielleicht war's auch zu spät.
22:50Ja, so war das.
22:53Tja, was war damals ein Arbeiter neben so einem?
22:58Und, wie war Ihr Weihnachtsabend damals, Frau Bärenburg?
23:03Wieso? Warum fragen Sie?
23:06Ich bin nach Kriegsende mal bei Ihnen gewesen, im Herbst 1945.
23:10Ich habe keine Ahnung.
23:12Ach ja, das war auch nur ein kurzes Gespräch an der Wohnungstür.
23:15Professor Bärenburg war gerade verreist.
23:19Ich habe Sie da nicht nochmal aufgesucht.
23:23Davon wäre mein Mann auch nicht wieder lebendig geworden.
23:31Frau Wagenauer, dein Irrtum ist da völlig ausgeschlossen?
23:36Wollen Sie etwa behaupten, dass...
23:38Ja, es war Ihr Mann, glauben Sie.
23:41Das ist nicht wahr.
23:42Aber Sie sind doch nicht schuld davon.
23:44Ach, überhaupt.
23:46Ich hätte von der ganzen Geschichte gar nicht wieder angefangen.
23:49Aber Sie haben vorhin von schlimmen Zeiten geredet.
23:53Und da musste ich einfach etwas sagen.
23:55Schlimme Zeiten.
23:57Die meisten Leute aus Ihren Kreisen haben es doch mit den Nazis gehalten
24:00und es ist Ihnen gut gegangen dabei.
24:02Das ist die Wahrheit.
24:04Auch wenn es noch so lange her ist.
24:10Dann habe ich hier ja nichts mehr zu suchen.
24:14Frau Wagenauer.
24:26Frau Bärenburg.
24:28Frau Bärenburg, so dürfen Sie nicht gehen.
24:30Man kann doch über alles vernünftig reden, Frau Bärenburg.
24:33Ich hätte nicht geglaubt, dass Sie so etwas zulassen, Herr Reichert.
24:37Dass eine Lügnerin mich vor den Leuten derartig runtermacht.
24:40Aber warum sollte die Frau denn lügen, Frau Bärenburg?
24:42Das wäre doch völlig unsinnig.
24:44Vielleicht irrt sie sich bloß.
24:46Aber die Beleidigung wird dadurch nicht kleiner.
24:48Kein Mensch würde meinem Mann so etwas zutrauen.
24:51Ich habe Ihren Mann nicht bekannt, Frau Bärenburg.
24:54Ich stehe hier für meinen Mann.
24:56Und mich kennen Sie.
24:58Sie haben mir zu einer unvergesslichen Weihnacht verholfen, Herr Reichert.
25:05Ach, nun.
25:08Ach, nun. Das ist ja eine schöne Bescherung.
25:25Guten Morgen.
25:29Guten Morgen, Frau Bärenburg.
25:31Was wollen Sie?
25:33Ich bin auf dem Boden gestanden, an Ihrer Wohnungstür.
25:36Man kann sich ja auch auf dem Boden aussprechen.
25:39Ich habe mit Ihnen nichts mehr zu besprechen.
25:49Wenn hier mal einer vom Brandschutz raufkommt,
25:55vielleicht werde ich Ihnen gelegentlich helfen,
25:58das Zeug in den Keller zu schaffen, Frau Bärenburg.
26:01Aha.
26:14Haben Sie wenigstens ein Taschenmesser?
26:16Ja, ist doch.
26:21Soll ich?
26:23Ja, bitte.
26:32Was suchen Sie denn?
26:3438, 46, 43 ...
26:54Der Kalender meines Mannes.
26:56Nun lesen Sie mal die Eintragung
26:59vom 24. Dezember 1944.
27:03Einkäufe, Besuche, alles unwichtig.
27:05Nur die oberste Eintragung.
27:077.30 Uhr.
27:09Und dabei ein Name.
27:11Schwer zu entziffern.
27:13Wie heißt diese Frau, deren Mann angeblich ...
27:16Wagenau.
27:18Hier steht Wagenau.
27:20Die Schrift meines Mannes kenne ich so gut wie meine eigene.
27:23Er hat am Weihnachtsmorgen Herrn Wagenau operiert.
27:27Und nicht den Nazi-Leiter Henkel.
27:31Na, was sagen Sie nun?
27:38Schade, dass ich Ihren Mann nicht mehr kennengelernt habe.
27:41Wissen Sie, Herr Reichert,
27:43der wirkliche Beweis liegt für mich nicht in dem Kalender hier,
27:46sondern in 40 gemeinsamen Jahren.
27:49Da hat es nie einen Vertrauensbruch gegeben.
27:51Wir haben uns alles erzählt.
27:53Und auch schwere Dinge.
27:55Gemeinsam getragen.
27:58Tut mir leid, ein Widerstandsmann wie Sie war mein Mann natürlich nicht.
28:01Das hält Ihnen doch niemand vor.
28:03Herr Reichert, ich hege Achtung vor dem, was Sie erduldet haben.
28:07Aber es gab auch andere anständige Menschen.
28:10Ja, wir hatten auch Leute in unserem Bekanntenkreis,
28:13die in der Hitlerpartei waren.
28:15Mitläufer.
28:17Aus unserem Fenster hat jedenfalls niemals eine Nazifahne gehangen.
28:20Warum erzählen Sie mir das?
28:22Damit Sie sich ein richtiges Bild machen.
28:24Mein Mann hätte niemals eine Nazi vorgezogen
28:27und das Leben eines anderen Menschen aufs Spiel gesetzt.
28:30Er als Arzt.
28:33Ich habe noch mal mit Frau Wagenau gesprochen.
28:36Ja, und?
28:38Sie bleibt dabei.
28:42Das werde ich mir nicht bieten lassen.
28:44Frau Bernholt, das liegt nun alle schon so weit zurück, ich meine...
28:47Nein, nein, nein, das spielt keine Rolle hier.
28:50Ich bin sonst keine Mimose, Herr Reichert.
28:52Aber das Andenken meines Mannes ist mir heilig.
28:55Wenn mir da jemand Schmutz draufwirft, soll er mich kennenlernen.
28:59Frau Bernholt, wollen wir die ganze Geschichte nicht mal nüchtern betrachten?
29:03Da gehe ich ganz konform.
29:05Diese Frau hat mich in aller Öffentlichkeit angegriffen.
29:08Eine Entschuldigung wäre das Mindeste, was ich verlangen kann.
29:12Frau Wagenau wird sich nicht entschuldigen.
29:15Herr Reichert, glauben Sie, dass ich Ihnen etwas vormache?
29:20Sie anlügen?
29:25Nein, gewiss nicht.
29:28Aber mir scheint, dass Sie nicht die Wahrheit kennen.
29:32Sie meinen...
29:34dass mein Mann...
29:36Der Faschismus hat tausende ursprünglich anständige Menschen
29:40zu noch viel schlimmeren Menschen gebracht.
29:42Heute ist das erledigte Vergangenheit, Frau Bernholt, und darum...
29:48Gehen Sie.
29:51So lasse ich Sie nicht allein.
29:54Bitte gehen Sie.
30:12Herr Reichert!
30:15Herr Reichert!
30:43Ja, bitte?
30:45Ist dort Henkel?
30:47Ja, wer ist denn da?
30:49Im Bärenburg, mein Name.
30:51Entschuldigen Sie bitte die Störung,
30:53aber ich suche eine Familie Henkel.
30:55Im Buch stehen mehrere.
30:57Wie ist denn der Vorname?
30:59Das weiß ich leider nicht.
31:01Aber es handelt sich um die Familie Henkel.
31:03Und ich suche eine Familie Henkel.
31:05Im Buch stehen mehrere.
31:07Wie ist denn der Vorname?
31:09Das weiß ich leider nicht.
31:11Aber es handelt sich um die Familie des früheren Leiters der NSDAP hier in der Stadt.
31:15Was sagen Sie da?
31:17Ja, des ehemaligen Nazi-Chefs.
31:19Ich möchte bloß eine Auskunft, falls Sie...
31:22Eine Unverschämtheit!
31:24Wenn Sie hier nochmal anrufen, verständige ich die Polizei.
31:26Verstanden?
31:42Henkel.
31:44Bärenburg, mein Name. Guten Abend.
31:46Guten Abend. Bitte?
31:48Ja, ich suche eine Familie Henkel.
31:50Die des ehemaligen Nazi-Chefs hier in der Stadt.
31:53Das klingt vielleicht absurd,
31:55aber legen Sie bitte trotzdem nicht auf.
31:57Hör mal, Mädchen.
31:59Hier ist kein Nazi-Chef, sondern der Knecht Ruprecht.
32:01Und wenn du nochmal so einen Scherz machst,
32:03dann legt er dich ganz schön übers Knie.
32:05Ist das klar?
32:07Na, dann Mahlzeit.
32:10Sogar bei dem Sohn von diesem Henkel bin ich gewesen.
32:12Umsonst.
32:14Es ist eben lange her.
32:16Ich habe ja selber keinen blassen Schimmerweg.
32:18In meiner Erinnerung war das ein Kriegsweihnachten,
32:20wie andere auch.
32:22Na also, motten Sie den Kalender wieder ein
32:24und vergessen Sie die Sache.
32:26Aber hier steht Ihr Name.
32:28Das bedeutet...
32:30Ich sage doch, dass ich mich nicht entsinne.
32:32Es war doch Usus, das Erfolgsteil.
32:34Ja.
32:37Es war doch Usus, dass er vorbeischaute
32:39und ein kleines Geschenk brachte für Ihre Tochter.
32:41Ja, eben.
32:43Und das Übliche vergisst sich leicht.
32:47Wenn an diesem Tage was Ungewöhnliches passiert wäre,
32:49hätte er es Ihnen bestimmt erzählt.
32:53Dieser Herr Wagenau ist nach der Operation gestorben.
32:57Warum hat mein Mann mir nichts davon gesagt?
33:00Er würde mich sonst bestimmt entsinnen.
33:02Warum insistieren Sie?
33:04Ich weiß nichts davon, Herr Grottenhofer.
33:16Dankeschön.
33:20Und die Paulinen isst Sie nicht alle auf einmal, ne?
33:24Nun komm, hilf mir in der Küche.
33:29Wissen Sie, Meinhard,
33:31dass ich manchmal eifersüchtig habe?
33:33Manchmal eifersüchtig, Frau Offsee.
33:36Edward hat Ihnen vertraut wie keinem sonst.
33:40Sollte er Ihnen mehr vertraut haben als mir?
33:44Sie merken doch selbst, dass das eine törichte Frage ist.
33:47Trinken Sie, ehe der Tee kalt wird.
33:51Das Mittagessen wird auch bald fertig sein.
33:53Sie werden sehen,
33:55wie gut meine Tochter kocht.
33:59Was Sie für Edward gewesen sind,
34:01brauche ich Ihnen doch nicht zu erzählen.
34:05Wenn ich bloß dran denke,
34:07na ja,
34:09heute darf ich es ja sagen,
34:11als wie manche Frauen
34:13ihn angehimmelt haben.
34:15So schön war er mir auch nicht.
34:17Es war die Ritterlichkeit, die Sie anzog.
34:19Hören Sie auf!
34:21Er war kein Filmstar.
34:23Sie haben ihm ja auch nicht widerstehen können.
34:27Mein lieber Meinhard,
34:29Sie geben sich die größte Mühe,
34:31mich auf andere Gedanken zu bringen.
34:33Aber ich gehe hier nicht weg.
34:37Ehe...
34:43Ich habe ihm versprechen müssen,
34:45niemals darüber zu reden.
34:47Nicht mal meiner Frau habe ich es erzählt.
34:49Es bringt nichts ein,
34:51so alte Geschichten aufzurühren.
34:55Ich will meine innere Ruhe wiederfinden.
34:59Verstehen Sie denn das nicht?
35:15Meinhard,
35:17ich bitte Sie,
35:21ist irgendetwas dran an dem,
35:23was diese Frau behauptet?
35:29Als Ihr Mann an jenem Weihnachtstag zu mir kam,
35:31war er sehr verstört.
35:33Ich hatte ihn noch nie so gesehen.
35:35Er war ja immer die Selbstsicherheit in Person.
35:39Er hat mir alles erzählt.
35:43Mir ist es heute noch,
35:45als hätte ich es selber miterlebt.
35:47Edward hatte die Operation an diesem Herrn...
35:49Wie hieß er?
35:51Wagner.
35:53Ja.
35:55Er hatte sich lange darauf vorbereitet.
35:57Die Sache war wohl sehr schwierig.
35:59Wegen einer Komplikation
36:01musste die Operation kurzfristig
36:03auf den Weihnachtsmorgen angesetzt werden.
36:05Also hat er ihn operiert.
36:09Edward wollte gerade in den OP.
36:11Die Narkose lief schon.
36:13Da wurde dieser Henkel eingeliefert.
36:15Autounfall.
36:17Er war bewusstlos.
36:19Bös zugerichtet, zwar nicht lebensgefährlich,
36:21musste aber schnell operiert werden.
36:23Edward wollte einen Assistenzärzte beauftragen.
36:25Aber mit dem Nazi-Chef
36:27waren zwei Männer gekommen.
36:29Sie sagten, er müsse sofort
36:31den Verwundeten drannehmen.
36:33Edward lehnte natürlich ab.
36:35Aber sie sagten, für ihren Kameraden
36:37käme nur der beste Chirurg
36:39hier in der Stadt in Frage.
36:41Und was er sich wohl denke,
36:43warum er nicht an der Front sei?
36:45Die ganzen Kriegsjahre im Trocknen sitzen
36:47und dann im Ernstfall kneifen?
36:51Entweder beweise er jetzt
36:53seine nationale Gesinnung
36:55oder er werde einen anderen
36:57Behandlungsraum von innen kennenlernen.
37:07Frau Bärenburg,
37:09was hätte ihr Mann denn tun sollen?
37:15Er hat immer gewusst,
37:17was zu tun war.
37:23Ja, so war es.
37:25Ich habe es gerade erst erfahren.
37:27Bitte, setzen Sie sich doch, Frau Bärenburg.
37:29Bitte.
37:31Ich hatte keine Ahnung.
37:33Glauben Sie mir.
37:35Ich hätte nie gedacht,
37:37dass ich so etwas erleben würde.
37:39Ich habe es gerade erst erfahren.
37:41Bitte, setzen Sie sich doch, Frau Bärenburg.
37:43Bitte.
37:45Ich hatte keine Ahnung.
37:47Glauben Sie mir.
37:49Ich hätte nie gedacht,
37:51dass ich mal nach Canossa gehen müsste.
37:53In Canossa?
37:55Wenn ich so etwas höre?
37:57Ich bin nicht der Papst
37:59und Sie sind nicht der Kaiser Heinrich.
38:03Frau Bärenburg,
38:05vorbei ist vorbei.
38:07Und dass so etwas nicht wieder passiert,
38:09dafür ist bei uns für alle Zeiten gesorgt.
38:11Sie meinen es gut, Richard.
38:13Aber es handelt sich um meinen Mann.
38:15Damit muss ich
38:17allein fertig werden.
38:19Ganz allein.
38:21Steht mal einer auf da.
38:23Nicht dort.
38:25Sie sollen setzen hier die Figuren jetzt.
38:27Geht ja noch nicht.
38:29Setzt noch nicht weiter.
38:31Was ist denn mit Ihren Bauern los?
38:33Setzt euch.
38:35Was ist mit Ihren Bauern los, frage ich Sie.
38:37Was soll denn mit meinen Bauern los sein?
38:39Was soll los sein? Die stehen alle auf dem Haufen.
38:41Ja, Produktionsbesprechung.
38:43Das ist aber gewöhnlich.
38:45So etwas ist möglich.
38:49Richtig.
39:19Guten Tag, Frau Bärenburg.
39:21Ja, also wenn wir es schaffen wollen,
39:23dann müssen wir uns aber beeilen.
39:25Die anderen sind schon unterwegs.
39:27Was denn schaffen?
39:29Na zur Versammlung. Sie wollten doch mitkommen.
39:31Ja, so.
39:33Ich erinnere mich.
39:35Aber ich komme nicht mit.
39:37Frau Bärenburg, das war fest verabredet.
39:39Das war vor Weihnachten.
39:41Sie, jetzt habe ich aber genug.
39:43Seit Tagen verkriechen Sie sich,
39:45als hätten Sie eine ansteckende Krankheit.
39:47Ich weiß nicht, was in mir vorgeht.
39:49Und ob ich das verstehe.
39:51Was Ihr Mann damals gemacht hat, war schlimm.
39:53Aber er hat doch nach dem Krieg ehrlich gearbeitet.
39:55Die Leute ringsherum,
39:57die sprechen auch heute noch gut von ihm.
39:59Weil Sie nicht Bescheid wissen.
40:01Frau Bärenburg,
40:03die wichtigste Operation,
40:05die ist doch 1933 verpasst worden.
40:07Nämlich die uns den Faschismus erspart hätte.
40:09Ja, glauben Sie vielleicht,
40:11wir konnten uns auf 45 die Leute raussuchen?
40:13Die meisten waren doch auf die Nazis reingefallen.
40:15Wussten nicht, wie aus dem Trümmerhaufen rauskommen.
40:17Na, da haben wir es Ihnen gezeigt.
40:19Und haben es gemeinsam geschafft.
40:21Schon gut.
40:23Sie wollen mich trösten.
40:25Och, Frau Bärenburg,
40:27ich habe Ihnen schon mal gesagt,
40:29dass ich nicht der Papst bin.
40:31Wir sind anständige Menschen.
40:33Das war doch Ihr Rückgrat während der Nazi-Zeit.
40:35Aber gegen so ein System,
40:37da richtet persönliche Anständigkeit
40:39allein nichts aus.
40:41Da muss man sich schon zusammentun und kämpfen.
40:43So, und jetzt hole ich Ihren Mantel.
40:47Darf ich bitten?
40:49Was macht man nur,
40:51damit Sie einen in Ruhe lassen?
40:53Ganz einfach, mitkommen.
41:13So, Frau Bärenburg,
41:15jetzt müssen wir in den Saal.
41:17Ja.
41:19Gehen wir.
41:29Jetzt möchte ich fragen,
41:31ist Frau Bärenburg hier?
41:33Ja, sie ist hier.
41:35Sie ist hier.
41:37Sie ist hier.
41:39Sie ist hier.
41:41Ist Frau Bärenburg hier?
41:43Sie sind gemeint.
41:45Wieso denn?
41:47Melden Sie sich doch.
41:49Ich denke nicht.
41:51Frau Karola Bärenburg.
41:53Ja, sie ist hier.
41:55Frau Bärenburg,
41:57würden Sie bitte für einen Moment nach vorne kommen.
41:59Und Sie auch, Herr Professor.
42:07Frau Bärenburg und Herr Professor Meinhardt
42:09haben dafür gesorgt, dass unseren Rentnern im Club
42:11ein sehr schöner und festlicher Weihnachtsabend
42:13zuteil geworden ist.
42:15Ich möchte Ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen
42:17und im Namen unserer Volksvertretung
42:19eine kleine Aufmerksamkeit überreichen.
42:21Danke.
42:39Bitte, nehmen Sie sie an.
42:47Na, sehen Sie mal.
42:49Geliebtes Tantientag.
42:51Ich bin wieder bei dir.
42:53Ich zerdrück mich nicht gleich hinter.
42:55Gut siehst du aus.
42:57Braun gebrannt wie ein Bergsteiger.
42:59Gut erholt.
43:01Hab richtig Sehnsucht nach dir gehabt.
43:03Du Lügner.
43:05Auch ein schlechtes Gewissen.
43:07Da musst du fürchterlich einsam und langweilig gewesen sein
43:09in der leeren Wohnung.
43:11Ja, war überhaupt nichts los.
43:13Na, ich bring schon wieder Auffüttung rein.
43:15Das muss aber nicht gleich sein.
43:17Hat dir mein Weihnachtsgeschenk gefallen?
43:19Kannst du es gebrauchen?
43:21Ach du meine Güte.
43:23Das hab ich noch gar nicht aufgemacht.
43:25Dein Pullover ist auch nicht fertig geworden.
43:27Bin einfach nicht dazu gekommen.
43:29Ist doch nicht weiter schlimm.
43:31Obwohl ich es nicht ganz verstehe.
45:17Das war's.
45:19Bis zum nächsten Mal.
45:21Tschüss.
45:47Untertitel der Amara.org-Community
46:17Untertitel der Amara.org-Community

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