Vor dem Perlebacher Anwesen der Familie Lindstedt steht eines Tages unerwarteter Besuch. Die resolute Tante Hede, ledige Schwester von Großvater Lindstedt, erhält Jahr für Jahr vom Finanzamt Steuerforderungen für ein Stück Land, das sie zwar geerbt, aber nie genutzt hat. Dieses Problem will die Tante jetzt aus der Welt schaffen. Allerdings erweist es sich, dass der Verkauf nicht mehr möglich ist, weil Otto Lindstedt den Acker inzwischen in die Genossenschaft eingebracht hat. Also verkündet Tante Hede der vom Donner gerührten Familie, dass sie ihr Land künftig selbst bewirtschaften werden. Schon bald tummeln sich ihre Schweine und Hühner im Gemüsegarten, und die Garage wird wie in alten Zeiten wieder zum Stall für Kuh und Pferd. Vorerst müssen die Lindstedts dem Treiben hilflos zusehen, denn die Tante nimmt ihr „Erbwohnrecht“ in Anspruch. (Text: mdr)
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TVTranskript
00:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:30Irgendwo in unserem Land zwischen einer Fernfahrertrasse und einer Pflaumenallee liegt Perlebach.
00:48Das Dorf kann sich sehen lassen, so oder so, das ist Ansichtssache.
00:56In Perlebach wohnen Meiers und Schulzes und Krügers und Müllers und ...
01:15... und das Sindy-Lindstedts.
01:18Otto, das Familienoberhaupt, Anna, seine Frau, Sohn Hannes, Pitti, der jüngste Spross vom Stamme der Lindstedts, Großvater Gottlieb, der Stammvater.
01:35Und hier, hier sind die Lindstedts zu Hause.
01:42Verzeihung, das ist ja die alte Kulisse.
01:48Natürlich, so wohnt es sich entschieden besser.
02:01Entschuldigung, dass ich nochmal störe, aber als die Lindstedts hier Hand anlegten, gab es eine Überraschung.
02:07Doch es sollte nicht die einzige bleiben, an jenem Tag vor nicht allzu langer Zeit.
02:14Nur nochmal zum besseren Kennenlernen, Hannes Lindstedt, seines Zeichens Traktorist.
02:19Und das ist die übrige Familie.
02:22Otto, Herr über tausend Rinder, nein, so viel sind es natürlich nicht.
02:26Anna, Meisterin der Perlebacher Schweinerei.
02:30Pitti, der Spätling und ... ja, wo ist denn der Großvater?
02:36Stopp! Halt!
02:38Das ist er nicht, das ist Hannes Freund.
02:40Halt! Was ist denn los? Seid ihr nervig?
02:47Opa, was machst du denn da drüben?
02:50Ha, ha, ha, ha, siehst du nicht, ich hab hier überwintert.
02:55Na, was ist?
02:57Ist ja gut, runter!
02:59Ha, ha, ha, ha, ha!
03:05Wo frieden, wo sieht denn so'n Städtle hinaus?
03:09Und du, mein Schatz, bleibst hier.
03:13Wenn ich komm, wenn ich komm, wenn ich will,
03:20Hannes!
03:29Gratuliere! Maßarbeit!
03:39Na los, Lene! Tschüss!
03:49Na los, Lene! Tschüss!
03:52Du hattest nämlich die Rolle verpasst!
03:55Tschüss, Pitti!
03:58Bitte?
04:02Wiedersehen! Wiedersehen!
04:12Suchen Sie etwas?
04:13Mensch, das ist doch ...
04:14Red nicht, sondern küss mich! Nicht verändern, du erlaubst es ihm doch!
04:21Ist ja Tante Hede, ich hätte sie beinahe nicht erkannt!
04:26Tante Hede!
04:27Hoffe, du meinst, ich habe mich zu meinem Vogtteil verändert!
04:30Ja, gut siehst du aus!
04:31Ja!
04:32Was ist denn das für ein Pinsel da?
04:34Gefällt dir meine Rasierpinsel?
04:37Vater!
04:38Das also ist euer Spätling! Ein munteres Kindchen!
04:43Vater!
04:48Hede! Na sowas! Wie kommst du denn hierher? Na das ist aber eine Überraschung!
04:56Er wird gleich loswollen, Frau Freude!
04:59Ja, nun kommen wir erst mal rein!
05:01Na, wie heißt du? Pitti?
05:04Elisabeth!
05:05Was? Elisabeth! Genau wie ich!
05:09Vater!
05:11Ich heiße nämlich Hedwig Elisabeth Lindstedt, aber Hede ist davon geblieben!
05:17Das konnte unser Vater leichter aussprechen, denn so hieß bei uns eine Kuh, stimmt's?
05:22Das ist aber eine Überraschung!
05:27Komm rein, Hede! Wo ist denn dein Gepäck?
05:30Ich hab kein Gepäck! Ich will doch zum Abendessen wieder zu Hause sein!
05:34Na dann komm!
05:44Möchtest du jetzt Zucker?
05:46Nein, danke!
05:57Hier und das ist für dich!
05:59Na Pitti, wie sagt man?
06:01Noch eins!
06:02Kind!
06:04Warte! Ich hab was anderes für dich!
06:08Na und?
06:10Danke!
06:11Na also! Willst du einer rauchen?
06:14Nein, danke, Tante Hede! Ich rauch nicht mehr!
06:16Oh, das ist gescheit von dir! Das ist wirklich gescheit!
06:21Sag mal, und du willst wirklich heute schon wieder nach Hause?
06:26Vielleicht bleibst du auch ein bisschen länger?
06:28Nein, nein, nein! Die Sache, die ich regeln muss, ist in ein paar Minuten erledigt!
06:33Du machst mich so spannend, Hede! Was liegt dir auf der Seele?
06:38Auf der Seele nichts! Auf der Brieftasche!
06:42Ich komme wegen des Ackers! Dem will ich loswerden!
06:46Was für einen Acker meinst du denn?
06:49Na den einen Hektar, für den ich immer zahlen muss!
06:52Das Stück Land, das du mir gelassen hast, das hängt mir immer noch an!
06:56Ach, tu doch nicht so, als ob du das nicht wüsstest!
07:00Ich kriege Jahr für Jahr Briefe vom Finanzamt, dass ich meine Grundsteuer bezahlen soll!
07:07Ach, herrje! Es ist schon spät! Tja, entschuldige, Tante Hede!
07:13Ja, Otto und ich müssen jetzt wieder los!
07:15Naja, Opa ist ja da, mach doch ein paar schöne Stunden!
07:19Pitti, du kommst auch mit, komm!
07:21Komm!
07:29Sieh dir das an!
07:31So ein Packen Briefe! Da sitzt wohl einer im Amt, der dich liebt!
07:35Nee, der liebt bloß mein Geld!
07:3840 Mark! 40 Mark! Jedes Jahr 40 Mark! Und das jahrzehntelang!
07:45Ich frage dich, wofür?
07:47Ja, das ist die Grundsteuer! Die muss man eben zahlen!
07:51Für das Land, von dem ich keine Nutzen habe? Nee, das hört jetzt auf!
07:54Was ist eigentlich mit dem Land?
07:56Ja, das ist jetzt in der LPG!
07:58Aha! Das habe ich mir fast gedacht!
08:01Ich habe das mal ausgerechnet! Ein schön Watzengeld habe ich da gezahlt!
08:06Das müsstest du mir eigentlich zurückzahlen!
08:08Wieso ich?
08:10Weil du den Nutzen davon hattest all die Jahre hindurch!
08:13Mir gehört das Land doch nur auf dem Papier!
08:15Mir gehört es auch nicht mehr! Ich habe dem Otto alles übergeben!
08:19Als das damals mit der LPG losging, da kriegte ich mit einem Mal das Reißen!
08:25Der Junge war alt genug, selbst zu entscheiden! Das war das Beste so!
08:29Und mit einem Schlag war ich alles los!
08:32Wenn man dich so reden hört, könnte man fast glauben, du warst froh darüber!
08:36Ach, Rede!
08:39Ich kenne dich nicht wieder!
08:41Als wir das Land vom Vater geerbt haben damals,
08:44da hast du es so getan, als ob ich dir meine Hälfte gestohlen hätte!
08:48Und du hast nicht eher Ruhe gegeben, bis du mein Erbteil auch noch hattest!
08:52Na, bis auf den einen Hektar!
08:54Ach, Rede! Lass doch die alten Geschichten!
08:57Alte Geschichten?
08:59Mir hängt mein Erbteil immer noch an!
09:02Das ist seit zehn Jahren in der LPG!
09:05An die musst du dich halten!
09:08Ich glaube, Lichtmaschine ist da!
09:10Dann müssen wir den so lange nehmen!
09:12Aber ich denke, in zwei Tagen ist er wieder fertig!
09:14Guten Tag, Herr Vorsitzender!
09:16Guten Tag!
09:17Herr Vorsitzender, mir gehört ein Hektar Land von Ihrer Genossenschaft!
09:21Bitte was?
09:23Bis nachher!
09:25Meine liebe Frau...
09:26Fräulein! Fräulein Lindstedt!
09:28Ich bin unverehelicht!
09:30Ich bin Gottlieb Lindstedts Schwester!
09:32Aha!
09:33Also, das ist so!
09:34Moment, bitte Vorsicht!
09:35Der Gottlieb und ich, wir haben seinerzeit von unserem seligen Vater das Land geerbt!
09:40Die eine Hälfte...
09:41Na, Moment! Jetzt müssen wir es mal klarstellen!
09:43Den Lindstedtschen Familienbesitz hat der Otto in die Genossenschaft eingebracht!
09:47Ja, aber ein Hektar davon gehört mir!
09:49Also, so ist es auf dem Katasteramt eingetragen!
09:52Na ja, das mag ja alles sein!
09:53Aber wissen Sie, man hat sich wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, erst im Stammbaum nachzuforschen!
09:57Für uns war das einfach Otto Lindstedts Land!
10:00Für Sie, aber nicht für mich!
10:02Na, schön!
10:04Aber was wollen Sie nun eigentlich?
10:06Ich will die Sache in Ordnung bringen!
10:08Na ja!
10:09Ich verkaufe Ihnen mein Land!
10:11Ach, Sie verkaufen...
10:13Nein, nein, das geht nicht!
10:15Was geht nicht?
10:16Das Land kaufen! Das lässt das Gesetz nicht zu!
10:19Das lässt das Gesetz nicht zu?
10:21Wollen Sie es etwa geschenkt haben?
10:23Oder soll ich vielleicht noch 100 Jahre weiter zahlen? Für nichts!
10:26Die einzige Möglichkeit wäre ein Nutzungsvertrag!
10:29Nutzungsvertrag?
10:30Ja, bitte kommen Sie!
10:31Was ist denn das?
10:32Wer hat denn da den Nutzen?
10:34Na, den Nutzen, den haben wir beide!
10:36Wir bestellen den Acker und ernten
10:38und Sie bekommen dafür Getreideeinheiten
10:41oder ein paar Zentner Kartoffeln...
10:42Um Gottes Willen!
10:43Was soll ich denn mit ein paar Zentner Kartoffeln?
10:45Oder Sie können auch...
10:46Ich esse sowieso meist raus!
10:47Vorsicht!
10:48Hey, du!
10:50Oder Sie können natürlich auch Ihren Anteil in Geld bekommen!
10:54Und wie viel würde das so im Jahr ausstehen?
10:57Na, grob...
10:59Ich würde sagen grob geschätzt 60 bis 80 Mark!
11:03Das ist zu wenig!
11:04So ein Hektar wirft viel mehr ab!
11:06Fräulein Linstedt, der Ertrag kommt durch die Arbeit
11:09und die Arbeit machen wir!
11:11Der Ertrag kommt aus dem Boden
11:13und der gehört mir!
11:15In Ihrem Vertrag ist mir der Nutzen schlecht verteilt!
11:18Ich merke schon, wenn ich von meinem Acker was haben will,
11:21muss ich ihn selbst bestellen!
11:23Natürlich!
11:25Warum eigentlich nicht?
11:27Ich habe die Feldarbeit gelernt
11:29und in der Stadt hält mich sowieso nichts!
11:31Ich nehme mein Land und bleibe in Perlebach!
11:34Sie haben mich auf die Idee gebracht!
11:37Pst!
11:57So, ist das hier Land?
11:59Ja!
12:01Ah!
12:03Komm da!
12:06Ach Gott, doch deine Pflaumenbäume!
12:08Das sind keine Pflaumen, das sind Äpfel
12:10und die haben wir vor ein paar Jahren erst gepflanzt!
12:13Ach nein!
12:16Doch dann die Brücke!
12:18Da fließt doch ein Bach!
12:20Das ist kein Bach, das ist eine Eisenbahnlinie
12:22und die existiert auch erst seit einem Jahr!
12:24So?
12:25Ja!
12:26Ich weiß auch nicht, ich finde mich einfach nicht mehr zurecht!
12:29Ich sage Ihnen doch, mit den Augen finden Sie ein Stückchen nie heraus!
12:31Aber mir gehört hier Land!
12:33Gut, Ihnen gehört hier Land!
12:36Aber wie wollen Sie denn überhaupt damit fertig werden?
12:39Das lassen Sie nur meine Sorge sein!
12:41Liebe Frau, Sie sehen doch selber,
12:43man kann doch hier nicht wieder was herausschneiden!
12:45Das ist Ihr Problem!
12:47Ich will nur mein Eigentum zurück!
12:51Geben Sie mir ein Stück vom Rand, aber ein gutes Stück!
12:53Kein Queckenacker!
12:56Glauben Sie ja nicht, dass Sie an die Lindstedt übers Ohr hauen können!
13:03198...
13:0599...
13:07200...
13:091...
13:112...
13:133...
13:154...
13:175...
13:196...
13:21Au! Hört doch auf!
13:23Ich will doch kein Boot, das gerubbt werden soll!
13:25Steck sie nur ruhig rein!
13:27Das muss schon ein bisschen zwiebeln, wenn es helfen soll!
13:29Siehste?
13:31Ach, schade drum! Sag mal, was hast du denn überhaupt da draußen gemacht?
13:34Ihr Erbland hat sie gesucht!
13:37Dein Erbland? Und dafür ruinierst du dir die Schuhe?
13:40Na!
13:42Nun lasst euch von eurer Tante mal was erzählen!
13:45Ich bleibe hier!
13:50Was denn, du bleibst hier?
13:54Du willst nicht zurück in die Stadt?
13:56Ganz recht! Ihr habt richtig gehört!
13:58Was will ich denn in der Stadt? Dort hält mich doch nichts!
14:00Na und hier?
14:02Hier hab ich euch! Und mein Stück Land!
14:04Ich kaufe mir ein Schwein, eine Kuh und ein paar Hühner!
14:07Da mach ich eurer LBG Konkurrenz!
14:09Aber dein Land...
14:11Dein Land ist doch ein Stück in einem großen Kuchen!
14:13Und ich hab mir schon eine Rosine rausgepickt!
14:16Ein Stückchen vom Rand! Gar nicht weit von hier!
14:18Ich glaub, vom Fenster aus kann man es sehen!
14:20Schade!
14:22Ist schon zu dunkel!
14:24Du hast dir dein Land geben lassen?
14:26Ja!
14:28Wo willst du wohnen?
14:30Na hier! In dem Haus, wo ich geboren bin!
14:32Ich hab doch hier Wohnrecht!
14:34So steht es im Testament, nicht wahr Gottlieb?
14:36Auf Lebzeiten hab ich hier mein Wohnrecht!
14:38Jaja! Unser Vater hat seinerzeit...
14:40Ihr braucht keine Angst zu haben!
14:42Ich mache euch keine Scherereien!
14:44Oder ist es euch vielleicht unangenehm?
14:48Schade, dass kein Teich in der Nähe ist!
14:50Ich würde sonst eine große Herde Gänse halten!
14:53Schöne, weiße Gänse!
14:55Kaufst du auch ein Pferd, Tante?
14:58Ein Pferd? Das ist teuer, mein Kind!
15:00Dann kaufst du ihm ein Gebrauchtes!
15:02Ja, freilich! Du hast recht!
15:04Wir kaufen Gebrauchtes!
15:10Die Briefpost! Die Briefpost!
15:21Guten Tag!
15:28Von wem?
15:30Nur Lottoscheine!
15:37Ach, ihr seid schon?
15:39Ich dachte nur, guck mal!
15:41Wegen der Post!
15:43Ist für mich was dabei?
15:46Worauf wartest du denn?
15:48Na, ich dachte, dass vielleicht...
15:50Deine Schwester schreibt, sie bleibt in der Stadt.
15:52Worauf wartest du dann?
15:54Na, ihr etwa nicht?
15:56Ihr seid doch sonst nicht so schnell am Briefkasten!
15:58Na ja, ist ja schon gut, die Lottoscheine waren's weiter nichts.
16:00Wie tippst du denn? Kommt sie oder kommt sie nicht?
16:02Was weiß ich? Das ist wie im Lotto!
16:04Du meinst, wenn wir Glück haben, kommt sie nicht?
16:06Also so ein Unglück ist es nur auch wieder nicht, wenn sie hierher zieht!
16:10Außerdem ist sie eine Linstedt und hat ein Recht auf das Haus!
16:13Und willst du damit sagen, ich bin keine Linstedt, hab kein Recht auf das Haus?
16:16Hab ich vielleicht nicht mitzubestimmen, wer hier ein- und ausgeht?
16:18Regt euch doch nicht auf!
16:20Die Tante hat das vielleicht alles schon längst vergessen.
16:22Sie wohnt seit 40 Jahren in der Stadt.
16:24Na ja, ein verrücktes Huhn war sie schon immer, aber Eier in Brennnesseln?
16:27Nee, nee, das tut sie nicht!
16:29Paketpost! Paketpost!
16:32Was hast du denn schon wieder?
16:34Nee, das ist für den Großvater.
16:36Aha.
16:42Ne Unterschrift.
16:44Aha, komm.
16:48So.
16:50Danke.
16:54Das ist doch kein Bienenkorn!
16:56Mach doch mal auf!
17:07Weiße Lehkorn? Hast du die bestellt?
17:09Nee.
17:13Da, lies mal.
17:15Hedwig Linstedt.
17:25Peti, hör mal!
17:27Also jag schnell die Hühner da raus!
17:29Na mach schon, die verwüsten mir doch den ganzen Garten!
17:32Ich trau mich nicht.
17:34Na sowas, ne Bauerntochter und hat vor Hühnern Amt!
17:39Ich hab doch keine Angst vor euch, aber auf dem Hof gibt's ja keine Würmer.
17:47Holt euch eure Würmer von Tante Hede und nicht aus meinem Garten!
17:51Hühner voll Blödes!
17:53Ihr verwüstet mir meinen Garten nicht nochmal!
17:55Und meinen Hof verdreckt er mir auch nicht mehr.
17:58Guck mal, dort die armen Hühner!
18:02Du hast recht, Peti, das ist Tierquälerei.
18:11Warum machst du nicht gleich Suppenfleisch aus ihnen?
18:13Ich vergreif mich doch nicht an andere Leute Eigentum.
18:16Los, ob Tante Hede mit dieser Lösung einverstanden sein wird?
18:19Das Wohnrecht gilt nur für sie.
18:21Von Untermietern war im Testament nicht die Rede.
18:33Mutti, wer ist denn der Hühner-Vati?
18:36Hahn.
18:41Also das ist doch...
18:45Und wie heißt die Hühner-Mutti?
18:48Was?
18:49Und wie heißt die Hühner-Mutti?
18:50Was soll denn die dumme Fragerei? Hände!
19:00Du sollst das lassen!
19:03Und wie heißt das Hühner-Kind?
19:05Herrgottküken.
19:07Da gibt's doch gar keine Hunde, was Huhn heißt.
19:15Jetzt reicht's mir aber.
19:18Ist das eine stürmische Begrüßung heute.
19:21Es wird gleich noch stürmischer werden, wenn uns nämlich die Decke auf den Kopf fällt.
19:24Was ist denn los?
19:25Vater bereitet das Nest für Tante Hede und ich will jetzt verhindern, dass dabei das Haus einstürzt.
19:28Lass Vater nur machen, wir hängen uns da nicht rein.
19:31Im Übrigen, nichts wird so heiß gegessen, wie's gekocht wird.
19:40Prima!
19:47Du, lach nicht über deinen Vater.
19:52Bleib stehen.
19:57Bleib bloß stehen.
20:01So.
20:18Na, mein Sonnenschein, gleich sind wir da.
20:25Na los, komm!
20:28Hier!
20:30Hier!
20:32Komm!
20:38Oh no, wird mich denn keiner empfangen?
20:41Hallo, Tante Hede ist da.
20:48Hede, da bist du ja wieder.
20:55Ach du meine Hüte.
20:57Na, dann viel Vergnügen.
20:59Jetzt geht die Küsserei wieder los.
21:03Du hättest auch mal schreiben können. Es hat ja keiner gewusst, wann...
21:10Was soll denn die Schreiberei? Ich bin schneller als die Post. Komm, hilf mir mal.
21:16Warte!
21:22Pass mal auf.
21:29Sind die nicht süß?
21:31Was denn, kleine Schweine?
21:37Die hab ich auch nur gekriegt, weil die sau verreckt ist.
21:41Aber mit Annas fachmännischer Hilfe kriegen wir die schon groß.
21:45Die hat schon mehr von eurer Sorte auf die Beine gebracht.
21:57Ihr Lieben!
22:11Ach, mein süßes Kind. Hast du Zahnschmerzen?
22:15Doch kann ich dich ja gar nicht gebührend begrüßen.
22:19Oder doch?
22:21Natürlich!
22:26Nun, mein Junge, jetzt wird deine Garage wieder Pferdestall.
22:30Du irrst dich, lieber Großvater. Auf diesem Hof gibt's keinen Pferdestall mehr.
22:34Und Sonnenschein?
22:36Ich brauch keinen Sonnenschein. In meiner Garage hab ich elektrisch Licht.
22:40Aber wo soll ich denn hin mit ihm?
22:43In den Hühnerkäfig passt er ja nicht.
22:48Ein Motormensch ohne Herz.
23:11Der Gaul ist aus dem gleichen Holz wie Tante Hede.
23:16Ich schaff das schon.
23:26Hier! Hier! Hier!
23:30Hier!
23:32Hier!
23:41Ah!
23:56Fuß!
24:07Fuß!
24:10Was ist das?
24:13Nun lass mich mal ran. Nimm das Pferd beim Kopf und dann geht's los.
24:20Hier!
24:27Na guck mal! Es geht ja ganz gut!
24:33Kannst du nicht warten, bis die Suppe soweit ist?
24:37Ah!
24:41Dieses verfluchte Viehzeug wird auch immer dreister.
24:44Ihr findet das wohl komisch, was?
24:48Wir waren froh, als wir die Schweine vom Hof hatten. Jetzt haben wir sie in der Küche.
24:51So neu ist das auch nicht. Was willst du denn machen?
24:54Ich schmeiße einfach raus.
24:55Tante Hede oder die Schweine?
24:57Das wirst du gleich sehen.
25:00Also mich stört der Geruch nicht.
25:02Ach! Dir macht der Gestank nichts aus.
25:06Nö!
25:08Wirklich nicht?
25:09Was ist daran so seltsam, Schweine in der Küche?
25:13Das kenne ich von Kindesbeinen an.
25:15Willst du damit sagen, dass du in einem Schweinestall groß geworden bist?
25:19Otto, das geht zu weit.
25:20Ach, der Junge will auch bloß sagen, dass Hedesferkel nicht die ersten sind, die in unserer Küche aufgepäppelt werden.
25:25Allerdings!
25:27Aber zwischen diesen Viechern und den Kümmerlingen, die ich aus meinem Stall mitbringe, besteht ein großer Unterschied.
25:33Den erklär uns mal.
25:35Der Gestank ist der gleiche.
25:37Na, noch zweimal rauf und runter, dann hätten wir es erstmal geschafft.
26:08Klingelton
26:11Klingelton
26:14Klingelton
26:23Na was ist denn bloß in den Gaul gefahren?
26:27Halt ihn fest!
26:28Hey!
26:33Was ist denn los?
26:36Du! Wir sind noch nicht fertig. Komm!
26:43Na, na, na. Er will nicht mehr.
26:48Na sowas. Wenn die Glocke schlägt, macht der Gaul Feierabend.
26:56Wie der läuft, der denkt nur noch an seinen Stall.
27:00Wo hast du dir den bloß andrehen lassen?
27:03Andrehen? Den habe ich in der Stadt gekauft von einem Betrieb. Da hat er das Essen gefahren.
27:09Und warum hört der Gaul auf Kirschenglocken?
27:12Wenn dort Feierabend war, haben die immer mit einer Schaufel gegen den Eisenträger geschlagen. Fünfmal.
27:18Kann sein.
27:20Es klang fast wie Kirschenglocken.
27:25Ein Stadtpferd. Mit dem wirst du deine Not haben.
27:30Was heißt hier Stadtpferd? Bin ich nicht auch ein Stadtmensch? Und habe ich mich nicht gut ans Land gewöhnt?
27:43Du bist hier geboren, aber der da?
28:00Komm, komm.
28:13Du wartest hier. Ich muss erst noch das Unrecht klären.
28:30Na, Hermes.
28:31Moin.
28:34Was ist denn mit dir los?
28:35Ein Brummer. Und Fliegendreck ist nicht gut für den Lack.
28:38Was?
28:44Überhaupt die Luft hier. Riech doch mal, wie das die Nase zerbeißt. Der reinste Ammoniak.
28:50Für den Chrom auch nicht das Wahre.
28:52Ach, mein Motorrad hat nicht so eine empfindliche Nase.
28:55Aber ewig dieser Stau. So ein sensibler Motor verträgt das nicht.
28:59Sag mal, dir geht es doch gar nicht um ein Motorrad.
29:04Ach, daher weht der Wind.
29:06Hannes.
29:08Das ist eine Garage und kein Stall. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Schlimm genug, dass der Gaul da drin steht.
29:13Hannes, überleg doch mal. Wäre das nicht schön? Jeden Morgen frische Milch.
29:18Und wenn da jeden Morgen frisches Benzin rausläuft.
29:21Aber Hannes, das ist wirklich nicht mehr der beste Platz für dein Motorrad.
29:24Aber es ist mein Platz. Stell deine Kuh zu den Hühnern oder von mir aus in die Küche zu den Schweinen oder ins Wohnzimmer.
29:30Hier kommt keine Kuh rein.
29:33Er stellte sich ja erst ein bisschen Bock in. Aber letzten Endes hatte ich doch die besseren Argumente.
29:40Sie suchen Schuhcreme, ja? Bitte. Wir haben welche. Rote, grüne, gelbe, braune und schwarze Schuhe.
29:4750, 60, 70, 80, 90 Pfennige. So 90 Pfennige?
29:55Halt, halt, meine Damen. Brot, das Sie berührt haben, das müssen Sie auch kaufen. Es ist wegen der Hygiene.
30:05Moment, meine Damen.
30:09Sie hatten keinen Korb. Bitte sehr.
30:11Hören Sie mal, ich will hier nichts kaufen. Ich will etwas verkaufen.
30:15Eier. Sind das frische?
30:18Die sind doch warm.
30:21Tja, warten Sie mal. Nein, kommen Sie doch mal bitte mit.
30:292, 4, 6, 8, 12, 13. Wie viel zahlen wir für ein Ei?
30:34Keine Ahnung.
30:36Moment. Ach ja, 20 Pfennige. Das sind...
30:40Wie viel kostet eins?
30:4130 Pfennig, meine Damen.
30:42Sagten Sie nicht eben 20?
30:44Tja, die Handelsspanne. Und schließlich sind das ja auch frische Eier.
30:47Naja, geben Sie mir 12.
30:49Moment, ich möchte auch 12.
30:51Langsam, langsam, meine Damen. 12 und 12 ist 24. Es sind aber nur 13 da.
30:55Also, wer war die erste?
30:56Halt, halt, ich bin auch noch da.
30:58Jetzt schlägt 13.
30:59Einen Augenblick.
31:00Ich war zuerst.
31:01Darf ich mal bitte durch?
31:03Herr Kehle.
31:05Dankeschön.
31:09Tja, wir haben leider kein Zielfoto gemacht, meine Damen.
31:131, 2, 3. 3 mal 4 ist 12.
31:18So, da bleibt also eins übrig.
31:22Damit es keinen Streit gibt.
31:24Und jetzt haben wir noch einen.
31:26So, jetzt haben wir noch einen.
31:29So, da bleibt also eins übrig.
31:32Damit es keinen Streit gibt.
31:34Und das hier mein Frühstücksei.
31:36Gut, zahlen Sie bitte an der Kasse.
31:38Und Sie, liebe Frau, bekommen Ihr Geld auch dort.
31:40Beehren Sie uns bald wieder, wenn möglich mit 100 davon.
31:43Ja.
31:47Richtiges Landei.
31:50Sieht eigentlich auch wie alle anderen.
31:55Na, Hilde, wo brennt's denn?
31:58Riech mal.
32:01Das sind eure Eier.
32:03Eure frischen Landeier.
32:05Den ganzen Kuchen habe ich mir versaut.
32:07Ja, aber Hilde, was willst du denn von mir?
32:09Ich habe doch keine Hühner.
32:11Ach nee.
32:12Und das da?
32:13Das ist wohl ein Kanarienvogel.
32:15Da.
32:16Ja, aber Hilde, du weißt doch...
32:22Also, wie du wieder aussiehst.
32:24Halt das Schwein runter, du Ferkel, du.
32:26Du hast doch viel Spielzeug.
32:28Wo sollst du denn ausgerechnet mit diesem Vieh rumspielen?
32:31Lass sie doch.
32:32Sie hat immer Tiere gern.
32:33Nicht wahr, Pitti?
32:35Wo sind denn die anderen Tierchen?
32:39Ja.
32:42Oh.
32:44Du reitest mich aus.
32:48Es tut mir leid.
32:50Ich weiß, ich hätte besser aufpassen sollen.
32:53Kann ich dir helfen?
32:55Ja, du kannst mir helfen.
32:57Indem du dich nämlich um deinen Kram kümmerst
32:59und du deinen Nachbarn keine faulen Eier verkaufst.
33:01Nochmal lasse ich mich nicht, wenn ich beschimpfe.
33:03Aber Anna, sei doch nicht so.
33:05Ich bin doch nicht so dumm.
33:06Ich bin doch nicht so dumm.
33:07Ich bin doch nicht so dumm.
33:08Ich bin doch nicht so dumm.
33:09Ich bin doch nicht so dumm.
33:10Ich bin doch nicht so dumm.
33:11Ich bin doch nicht so dumm.
33:12Anna, sei doch nicht gleich so gereizt.
33:15Sag mal, falle ich euch etwa zur Last?
33:23Du hast gesagt, du hast ein Recht auf den Hof.
33:25Also bitte.
33:26Aber unseren Hof in Verruf bringen, dazu hast du kein Recht.
33:29Davon steht nichts im Testament.
33:31Das merkt ihr mal.
33:33Wenn wir so weitermachen, werden wir heute noch fertig.
33:36Ich bin jetzt schon fertig.
33:39Mir ist, als ob mir jemand den Rücken angesägt hätte.
33:44Was ist denn?
33:45Wollen wir nicht erst mal frühstücken?
33:47Ach, wo?
33:48Mach's doch wie ich.
33:53Siehst du?
33:57Ich bin doch nicht so dumm.
33:59Ich bin doch nicht so dumm.
34:02Ich bin doch nicht so dumm.
34:10Wenn ich doch bin, habe ich mal wieder ein bisschen verdient.
34:13So hat es unser Vater auch immer gemacht.
34:20Wir haben doch noch ein ganz schönes Stück geschafft.
34:22Meinst du nicht auch?
34:25Du hast schon recht.
34:26Das ist eine ziemliche Plackerei.
34:28Aber es macht doch Freude, wenn man sieht, dass etwas wächst.
34:30dass sie nicht durchs Kellerloch passen.
34:32Nicht so, Frau Kuh.
34:33Ach, da fällt mir ein, du arbeitest schon wochenlang für mich
34:36und hast noch nicht mal...
34:37Na, wenn wir daheim sind, kriegst du gleich ein paar Scheinchen.
34:40Geld soll ich kriegen?
34:41Also viel kann ich dir jetzt nicht geben.
34:44Aber wenn das mal die Ernte...
34:45Was?
34:49Du bietest mir Geld an?
34:50Du willst mich entlohnen wie einen Knecht?
34:52Na ja, du hast doch schließlich gearbeitet.
34:55Gearbeitet?
34:56Ich hab dir geholfen, weil du meine Schwester bist.
34:58Behalte dein Geld!
34:59Denkst du, ich lasse mich beleidigen?
35:01Gottlieb!
35:03Gottlieb!
35:05Aber...
36:00Seid ihr aufgeregt?
36:02Habt ihr Angst vorm Gewitter?
36:04Das ist doch noch weit weg.
36:07Oder doch nicht?
36:09Sieh nur zu, wie du allein fertig wirst.
36:11Sie hat doch Geld.
36:12Soll sie sich einen Knecht halten, wenn sie nur einen kriegt?
36:16Los, raus mit euch!
36:17Haltet mir das Gewitter vom Leib!
36:19Sieh nur zu, wie du allein fertig wirst.
36:21Sie hat doch Geld.
36:22Soll sie sich einen Knecht halten, wenn sie nur einen kriegt?
36:25Los, raus mit euch!
36:26Haltet mir das Gewitter vom Leib!
36:28Haltet mir das Gewitter vom Leib!
36:30Gottlieb!
36:31Gottlieb!
36:32Es kann Regen geben.
36:34Das Heu wird nass.
36:37Ich weiß, dass du hier bist.
36:45Na also, wer sagt's denn?
36:48Ein Gewitter hat sich schon verzogen.
36:54Komm!
36:55Lauf ein bisschen schneller!
36:57Wir haben keine Zeit.
36:58Höher!
36:59Weg!
37:03Hey, Hannes!
37:04Ihr kommt hier wie gerufen.
37:06Zwei so starke Männer wie ihr,
37:08wollt ihr euch nicht auf die Schnellen ein paar Mark verdienen?
37:11Wenn's schnell geht, immer her damit.
37:13Na, so schnell nun auch wieder nicht.
37:15Kommt, steigt auf.
37:16Ihr könnt mir beim Heu helfen.
37:18Es wird gleich regnen.
37:24Hey!
37:28Hey!
37:42Warum denn eigentlich so umständlich?
37:44Wir müssen uns beeilen,
37:45dass wir die Wäsche noch trocken von der Leine kriegen.
37:47Vorsicht da unten!
37:48Gleich schlägt der Blitz ein!
37:58Ach!
38:01Da hab ich mir was eingehandelt.
38:03Raunenhof, Tiere,
38:06und den ganzen Tag frische Luft.
38:09Aber wenn man's dann hat...
38:11Ach!
38:14Da, guck mal!
38:15Da drüben!
38:17Die Tante, die wird ganz schön wütend sein.
38:19Tut sie dir leid?
38:20Ach, wo?
38:21Sie will's ja nicht anders.
38:22Sie ist doch so verrückt auf ihr Erbteil.
38:24Du, soll ich ihr mal zeigen, wie der Gaul auf mich hört?
38:26Da kannst du dir aber ganz schön die Lunge aus dem Hals schreien.
38:28Wetten, dass ich's schaffe?
38:29Gut, ums Löschwasser heute Abend.
38:31Einverstanden.
38:32Du wirst sehen, du zahlst.
38:33Komm mit!
38:34Komm mit!
38:35Komm mit!
38:36Komm mit!
38:37Komm mit!
38:38Komm mit!
38:39Komm mit!
38:40Komm mit!
38:41Komm mit!
38:42Komm mit!
38:43Komm mit!
38:44Komm mit!
38:45Du wirst sehen, du zahlst.
38:46Komm mit!
39:08Hey!
39:09Es ist doch noch nicht 5 Uhr!
39:11Lass dich doch nicht verrückt machen!
39:13Hey!
39:15Sonnenschein!
39:23Hast du das vorhin gehört?
39:25Wieso hat denn das 5 Mal geschlagen?
39:27Was weiß ich.
39:28Auch der liebe Gott kann sich irren.
39:34Hey!
39:46Fünf Schläge und die Pferdegewerkschaft sagt Feierabend.
39:52Aber wo ist die Tante?
39:53Du hast recht, wo ist sie denn?
39:55Das kommt mir spanisch vor.
39:56Los, wir müssen nachher sehen.
39:58Ama!
39:59Ja, was ist denn?
40:01Komm, die Tante!
40:07Schmeckt überhaupt nicht, der Dreck.
40:09Auch wenn's der eigene ist.
40:12Da sitzt du nun mit deinem Hinterteil auf deinem Erdteil.
40:16Einsam und verlassen.
40:20Was wird nun?
40:25Das sind bestimmt die lieben Verwandten.
40:28Na warte!
40:34Tante Hede!
40:36Tante Hede!
40:37Tante Hede!
40:38Tante Hede!
40:39Tante Hede!
40:40Tante Hede!
40:45Ihr braucht euch nicht zu beeilen.
40:47Für eure Tante kommt jede Hilfe zu spät.
40:52Die Bäuerin Hedwig Lindstedt ist tot.
41:05Da ist sie!
41:11Hoffentlich ist es nichts Schlimmes.
41:17Schnell, Doktor, sie sagt gar nichts mehr.
41:32Das ist doch nichts Ernstes.
41:35Ja, ich weiß noch nicht, muss erst mal sehen.
41:38Ja nun mal alles raus hier.
41:40Im Krankensimmer ist doch kein Wartesaal.
41:42Na komm!
41:48Na los, raus! Hast du nicht gehört?
41:54Alle!
42:08So und nun mal das andere.
42:11Na für eine Tote, hörst du, war doch ganz gut.
42:14Ach du meine Güte!
42:16Hans Heinrich, du!
42:18Du wolltest doch Tierarzt werden.
42:20Dann wären wir beide uns jetzt nicht begegnet.
42:22Hans Heinrich, ich kann mir keinen besseren Arzt für meine Krankheit wünschen als dich.
42:26Krankheit? Du hast vielleicht einen blauen Fleck.
42:28Das ist es nicht.
42:30Ich hatte mich da in etwas verrannt.
42:32Dankeschön.
42:33Aber ich weiß auch schon, wie ich da wieder rauskomme.
42:35Und du, du sollst mir dabei helfen.
42:37Also pass mal auf.
42:39Ich habe doch damals Land geerbt.
42:41Von meinem seligen Vater.
42:45Du weißt doch, die sperren sie ein, wenn die Tante...
42:47Och, erzähl doch dem Jungen nicht solchen Quatsch.
42:50Er hat doch bloß Spaß gemacht.
42:52Schöner Spaß.
42:54Wenn eine alte Frau dabei fast ums Leben kommt.
42:58Ich hätte sie nicht alleine aufs Haus gebracht.
43:00Ich hätte sie nicht alleine aufs Feld lassen sollen.
43:02Dich trifft keine Schuld.
43:04Sie hat mich herrufen lassen, mich.
43:06Ich habe mich versteckt und noch gelacht,
43:08weil die Bienen so hinter ihr her waren.
43:12Aber ein Gutes hat die Sache.
43:16Wir werden den Ärger mit einem Schlag vom Hof haben.
43:18Mit fünf Schlägen.
43:20Sehr witzig.
43:24Tja, der Traum vom glücklichen Bauernleben ist ausgeträumt.
43:26Die Tante wird nicht zufrieden sein.
43:28Der Traum vom glücklichen Bauernleben ist ausgeträumt.
43:30Die Tante wird nicht so schnell wieder hinter einem Pferd herlaufen wollen.
43:34Ich hätte mir...
43:36Ich hätte mir gewünscht, sie wäre von selber drauf gekommen.
43:46Was ist denn, Doktor?
43:54Ja?
43:58Geht es schlimm um die Tante?
44:00Ich werde Ihnen Kaffee machen, bitte.
44:10Ja.
44:12Sie wird einige Zeit im Bett verbringen müssen.
44:18Dann wird sie ja wohl von der Landwirtschaft genug haben.
44:24Wir werden zuerst mal das Vieh verkaufen.
44:26Dann ist sie schon eine Sorge los.
44:28Das Vieh verkaufen?
44:30Das wäre doch das Schlimmste.
44:32Aber wieso denn? Ich dachte...
44:34Ich dachte, ich dachte...
44:36Die Tante hängt an ihrem Besitz.
44:38Nein, ihr müsst ihr das Gefühl geben,
44:40dass sie sich jetzt auf euch verlassen kann.
44:42Ihr habt sie allein gelassen.
44:46Wenn sie gesund werden soll,
44:48dann müsst ihr ihr beistehen.
44:50Komm, Sonnenschein, komm.
44:52Damit du nicht ganz vergisst,
44:54wozu du da bist.
44:56Du, das muss auf die linke Seite.
44:58Bist du sicher?
45:00Wir haben doch keinen Linksverkehr.
45:02Da glaubst du nur, auf der Hälfte läuft das Handpferd
45:04und dort das Sattelpferd.
45:06Ja, aber wir haben doch bloß eins.
45:08Nein, das ist das Sattelpferd.
45:10Und wo ist der Sattel?
45:12Aber Mann, die musst du dir doch vorstellen.
45:14Lass gut sein.
45:22Tschau.
45:52Tschau.
46:22Neue Unterhosen.
46:24Der rutscht die ganzen Knie
46:26auf dem Acker durch.
46:28Der ist völlig fertig.
46:30Hast du gemerkt, wie eilig er es immer hat,
46:32ins Bett zu kommen?
46:34Der schläft auch schon.
46:38Bei Linstedt ist anscheinend
46:40die Schlafkrankheit ausgebrochen.
46:46Ja, wir kommen.
46:48Wir kommen.
46:50Otto, kannst du hebeln?
46:52Ja.
47:00Habe ich auch laut genug geläutet?
47:02Ich weiß nicht, ob ihr die Glocke auch wirklich hört.
47:04Sie hat zwar einen sehr schönen Klang,
47:06aber...
47:08Wolltest du nur eine Gehörprobe machen?
47:10Ich habe gehört, wie du mit dem Traktor
47:12aufs Feld gefahren bist.
47:14Das tut dem Boden weh und mir auch.
47:16Ich wollte ja das Pferd nehmen, aber...
47:18Das Komet ist kaputt gegangen.
47:20Kaputt, sagst du?
47:22Ja, und das repariert eben keiner mehr.
47:24Das ist gut.
47:26Setzt euch nur.
47:28Ihr braucht nicht zu stehen.
47:30Ich habe es mir aufgeschrieben.
47:32Ja, da liege ich nun fest.
47:34Aber denken, das kann ich schon wieder.
47:36Ich habe so meine Pläne gemacht.
47:38Denn es ist schließlich meine Wirtschaft
47:40und jede Hand will gut geführt sein.
47:43Wenn ich einen Kamel mögen müsste.
47:45Denn die Hand ist bei mir nicht mehr drin.
47:47Na los, meine Liebe, zieh dich nicht.
47:49Lass die Milch laufen.
47:51Die Maschine macht das besser als ich.
48:13Ach, du machst mir neuerdings
48:15der Genossenschaftskonkurrent.
48:42Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
49:13Also, das ist ja eine Unverschämtheit
49:15uns so einen Stinkhaufen vor die Nase zu setzen.
49:17Tja, meine Liebe, frag mal deinen Vater.
49:19Mist stinkt eben.
49:21Da kann man nichts machen.
49:23Die Hygiene wird ihnen schon zeigen,
49:25was sie machen müssen.
49:27Sie Kuhbauer.
49:29Hör zu, Mädchen.
49:31Wenn es dir in der Nase kitzelt,
49:33dann nimmt sie dir doch mit deinen Strippen dazu.
49:3514, 15, 16, 17.
49:37Oh, so viele?
49:39Kommt noch Besuch?
49:42Warte mal ab, was die Tante isst.
49:44Ich bin ganz froh.
49:46Ein Zeichen dafür, dass es ihr wieder besser geht.
49:48Kommt noch Besuch?
49:50Herein.
49:52Tag.
49:54Tag.
49:56Euch findet man ja jetzt mit geschlossenen Augen.
49:58Da braucht man sich bloß auf seine Nase zu verlassen.
50:02Nee, nee.
50:04Euer Misthaufen mitten im Dorf.
50:06Und ein schöner Anblick ist das auch nicht gerade.
50:08Früher war auf jedem Hof einer.
50:11Der angesehenste Bauer war der mit dem größten Misthaufen.
50:13Ja, früher.
50:15Der Mist muss weg.
50:17Ihr wisst doch, was am Samstag hier los ist.
50:19Das geht um das schönste Dorf
50:21und da kommt auch eine Menge Prominenz aus der Stadt.
50:23Und da ist so ein Misthaufen
50:25nicht gerade die passende Dekoration.
50:27Das müsst ihr doch einsehen.
50:32Mach hin.
50:34Ja, ja.
50:41So.
50:49Na los.
50:51Los doch mal.
50:57Hey.
50:59Oho.
51:01Habt ihr eure Damen aber schön ausgeputzt.
51:03Ihr bekommt bestimmt den Preis
51:05für den schönsten Vorgang.
51:07Ich bin nicht scharf drauf.
51:10Halt den Linz-Stitz links.
51:12Links, links, links.
51:14Halt den Linz-Stitz links.
51:16Links, links, links.
51:18Wollt ihr wohl machen, dass ihr fortkommt.
51:20Links, links.
51:22Halt den Linz-Stitz links.
51:24Links, links.
51:26Halt den Linz-Stitz links.
51:28Links, links, links.
51:30Links, links, links.
51:32Bei den Linz-Stitzen stinkt's.
51:34So eine Frechheit von der Bande.
51:36Sag mal, wie lange sollte die Komödie noch dauern?
51:38Wie meinst du denn das?
51:39Na, ich frage dich, fühlst du dich noch wohl in deiner Rolle?
51:41Oh, ich fühle mich sehr wohl.
51:45Aber du willst wohl nicht mehr mitspielen.
51:47Na, ich fürchte, ich bekomme in diesem Hause bald wirklich Patienten.
51:51Links, links, links, bei der Linnstedt stinkts.
51:54Mein Erbteil. Jetzt haben sie es auf meine Art und Weise.
51:57Sie haben viel Geduld mit dir.
51:59Hast du die Annonce aufgegeben?
52:01Hey, Otto!
52:04Na, was ist? Gefällt's dir?
52:08Willst du als Pferd bei uns anfangen?
52:10Hä?
52:11Einen Vorlänzer haben wir schon im Stall.
52:13Aber wieso? Ist dir das Komet nicht gut genug?
52:15Na, sieh doch mal her, ist es kaum getragen.
52:17Was schert mich dein Komet?
52:18Mensch, Otto, wirklich, mir geht's nicht ums Geld.
52:20Aber wenn du in deiner Wirtschaft sowas brauchst...
52:22Nun habe ich aber genug.
52:23Verschwinde mit deinem Komet.
52:25Ich lasse mich doch von dir nicht hochnehmen.
52:26Ach, ja, ja, ich weiß schon.
52:28Du willst den Preis bloß runtertreiben.
52:31Aber hier, da, ich schenke ihn dir.
52:34Ach, du hast wohl schon eins.
52:36Schade.
52:37Wann bin ich zu spät gekommen?
52:39Oder nimmst du das auch noch?
52:40Es steht schlecht um Ersatzteile.
52:43Na, da habt ihr euch ja was ausgedacht.
52:44Jetzt soll ich wohl lachen.
52:45Ha, ha, ha, der Kleinbauer Otto Lindstedt,
52:47der Pferdebauer, was?
52:48Was ausgedacht?
52:49Du suchst doch einen Komet.
52:50Was sollen wir denn mit dem Komet?
52:52Ihr habt doch annonciert.
52:53Wir?
52:54Hier.
52:57Gut erhaltenes Pferdekomet,
52:58mittlerer Größe, zu kaufen gesucht.
53:00Otto Lindstedt, Perlebach, am Anger 2a.
53:03Bist du es etwa nicht?
53:05Die Tante.
53:08Otto!
53:11Ja, da hätte ich wohl früher aufstehen müssen, was?
53:15Nun hab ich aber genug.
53:18Haut ab!
53:19Komm, Anna!
53:20Ja, aber Otto!
53:35Na, schaffst du es denn auch alleine?
53:38Schön warm, so ein Feuer, bei dem kalten Frühling.
53:41Und gut gegen Ungeziefer.
53:43Na, hast du dann auch die Feuerwehr benachrichtigt?
53:45Das kann gefährlich werden.
53:59Das alte Lederzeug stinkt!
54:01Wie die Deibe!
54:04Bis ins Zimmer!
54:06Da riecht man wenigstens nicht mehr so viel von dem Misthaufen.
54:09Na, du geh lieber und hilf deinem Vater!
54:13Dass vier erwachsene Menschen zusehen,
54:15wie eine alte Frau Unsinn verzapft.
54:17Und dass diese vier in dem Bauerntheater auch noch die Hauptrollen übernehmen.
54:21Ganz Perlebach lacht über uns.
54:27So.
54:29Jetzt hab ich aufgeräumt.
54:32Und da ich gerade dabei bin,
54:34jetzt ist Schluss!
54:37Und das werde ich der Tante auch sagen.
54:41Otto!
54:42Hab ich dir wehgetan?
54:44Tante!
54:45Hüt mich!
54:47Wie kommst du denn?
54:50Du kannst wieder laufen.
54:52Beruhigt euch!
54:53Ihr seht doch, ich stehe wieder fest an meinen Beinen.
54:57Was guckt ihr mich so entgeistert an?
54:59Glaubt mir nur, ich bin wieder klar im Kopf.
55:01Und jetzt werde ich wieder...
55:03Wirst du wieder...
55:05Was denn, Tante?
55:07Ich will wieder zurück in die Stadt.
55:10In die...
55:11Stadt?
55:13Ich war doch lange genug hier.
55:15Och, das ist aber schade.
55:17Ein Leben war das hier auf dem Hof.
55:20Die vielen lieben Tierchen.
55:22Und jetzt sind wir hier.
55:24Die vielen lieben Tierchen?
55:26Und jetzt sollen sie alle weg?
55:28Die vielen lieben Tierchen bleiben alle hier.
55:30Brauchst gar nicht traurig sein, mein Junge.
55:34Aber was soll denn aus dem Vieh werden?
55:37Und was aus dem Acker?
55:40Ich habe mir gedacht,
55:42ihr habt euch so dafür eingesetzt.
55:46Schenkungsurkunde.
55:48Ich, Hedwig Elisabeth Lindstedt,
55:50gebürtig aus Perlebach,
55:52übergebe hiermit aktenkundig
55:54meinen Besitz von einem Hektar Land
55:56sowie mir wirklichen Inventars,
55:58das ist eine Kuh, drei Schweine,
56:00fünf Hühner,
56:02als Schenkung an die Familie
56:04meines Neffen Otto Lindstedt.
56:06Ausgenommen von dieser Schenkung
56:08bleibt mein Pferd Sonnenschein.
56:10Hedwig Elisabeth Lindstedt.
56:18Du machst uns also gewissermaßen
56:20zu deinen Erben?
56:22Ja.
56:24Gut.
56:26Wir nehmen die Schenkung an.
56:32Vom Notar beglaubigt.
56:34Und damit kommt alles
56:36ins rechte Lot.
56:38Alles Gute, Tante Hedwig.
56:40Bleib schön gesund.
56:42Bitte sehr.
56:46Bitte.
56:50Bitte.
56:52Na komm, Tante Hedwig.
57:00Auf Wiedersehen.
57:02Auf Wiedersehen.
57:04Und besuch uns mal.
57:06Was?
57:08Das wirst du gleich erleben.
57:10Fünf.
57:20Na?
57:30Auf Wiedersehen.
57:32Mach's gut.
57:34Da hast du Angst gehabt.
57:50Auf Wiedersehen.
58:20Auf Wiedersehen.
58:50Auf Wiedersehen.
59:20Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017