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Transkript
00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30.
00:53Ich habe übrigens nochmal mit Vater gesprochen.
00:57Und was sagt der Herr Professor?
01:00Ich glaube, er akzeptiert langsam meinen Entschluss.
01:05Er lädt uns zum Essen ein.
01:08Nächsten Sonntag.
01:10Sonntag?
01:14Sonntag habe ich schon was Wichtiges vor.
01:17Ach, Klaus!
01:30Musik
02:01Was soll denn der Scheiß?
02:04Wer ist denn da?
02:06Mach auf, Radek, wir sind's.
02:15Ist was?
02:17Du bist wieder nicht gekommen heute Abend.
02:20Du hast den Chef warten lassen.
02:23Er ist nicht mehr mein Chef. Kapiert das doch endlich.
02:26Sag das dem Chef selber.
02:27Ich hab's ihm oft genug gesagt und auch warum.
02:30Er akzeptiert es aber nicht.
02:32Das ist sein Bier.
02:34Mensch, Oka, ich will nicht mehr.
02:36Du wirst wollen, was wir wollen. Sonst...
02:38Ihr könnt mir gar nichts, ihr Ärsche.
02:40Wenn ihr mir nur ein einziges Haar krümmt, seid ihr geliefert.
02:43Allesamt.
02:45Ach, und wie das?
02:47Weil ich alles aufgeschrieben hab.
02:49Alle Namen, alle Fakten.
02:51Ein lückenloses Geständnis, sagt man dazu.
02:54Und weiter?
02:55Sobald mir was zustößt, wird es weitergeleitet.
02:58Und zwar an die richtige Stelle.
03:00Wie gefällt euch das?
03:05Verpisst euch.
03:07Oder soll ich euch die Treppe runterpusten?
03:26Du gehst schon, Babs?
03:29Noch nicht mal halb elf.
03:33Barbara, was ist denn?
03:36Du hast mich angelogen, Klaus.
03:38Du hast doch noch mit denen zu tun.
03:40Die probieren's halt immer wieder mal.
03:43Aber heute, das war endgültig.
03:46Endgültig.
03:48Das hast du mir schon vor sechs Wochen hoch und heilig versprochen.
03:51Es geht eben nicht von heute auf morgen.
03:55Du kennst die Typen nicht.
04:05Babs.
04:07Ich schreib dir einen Brief.
04:10Ein volles Geständnis mit allen Namen und Straftaten.
04:16Den Brief hebst du auf,
04:18und wenn mir irgendwas zustößt,
04:20gibst du deinem Vater die geeigneten Schritte.
04:21Und den so kompliziert?
04:23Geh doch einfach zur Polizei, heute noch.
04:25Damit die mich einlochen?
04:27Du spinnst wohl, was?
04:30Wie lange wirst du denn auf mich warten, hm?
04:33Nein, mir ist es ernst damit, Klaus.
04:35Weil du keine Ahnung hast vom wirklichen Leben.
04:38Hör mal, Klaus, ich liebe dich so, wie du bist.
04:41Auch mit dieser Vergangenheit.
04:43Geh doch schlafen, Opa.
04:45Und nimm dein Bett völliger mit.
04:52Dieser Dreckskerl da oben.
04:56Du musst endlich raus aus unserem Haus.
04:58Die Zukunft, die Zukunft bestimmst du.
05:05Das war doch abgemacht.
05:11Ich schreib den Brief am besten gleich.
05:13Was jetzt?
05:15Je früher, desto besser.
05:17Du, nein, das geht nicht.
05:19Ich habe Vater versprochen,
05:21dass ich ihn nicht mehr verlassen werde.
05:23Barbara.
05:32Bis morgen.
05:52Love me again.
06:10Lothar.
06:12Herr Professor,
06:14wenn wir noch die Auffassung von Hirschfeld anfügen.
06:18Vielleicht einer nach Fußnote.
06:21So.
06:23Seite 312.
06:25Was halten Sie davon?
06:27Es wäre eine Variante des selben Rechtsproblems.
06:29Nur aus extremer Sicht.
06:31Eben, allerdings.
06:33Wir haben bereits das Thema, Moment, Moment.
06:35Wir haben das Thema bereits auf Seite 276 besprochen.
06:39Ah, ja, stimmt.
06:41Außerdem könnte es zu provokativ werden.
06:43Und heute sind wir ja nicht mehr so rebellisch wie 1968,
06:46nicht wahr?
06:48Wenn ich Sie nicht hätte, Lothar.
06:49Jeder ist ersetzbar.
06:51Auch ein Assistent.
06:53Ja, ein Assistent, ja.
06:55Aber ohne Sie.
06:57Wäre anstatt meiner sieben Bücher
06:59doch höchstens 203 erstellt.
07:01Immerhin die Antwort.
07:04Endlich um elf.
07:06Hol Sie doch inzwischen die Flasche, Lothar.
07:20Vielen Dank.
07:22Für alles.
07:25Barbara.
07:27Wenn ich mir eben alles erlauben darf,
07:30dann herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag.
07:33Vielen Dank, Lothar.
07:35Ist nett von Dir.
07:37Na und?
07:39Na und?
07:41Na und?
07:43Na und?
07:45Na und?
07:46Ist nett von Dir.
07:48Na und?
07:50Kriegt er keinen Kuss?
07:52Wenn er von mir noch einen mag.
07:58Ich trinke auf das Wohl
08:01und auf das Glück
08:03meiner geliebten einzigen Tochter.
08:05Ich wünsche ihr
08:07genügend Weisheit,
08:09Glück und Mut,
08:11um in ihrem Leben
08:13stets die richtigen Entscheidungen zu treffen
08:14und sich zu setzen.
08:20Prost.
08:22Na, jetzt halt's doch mal statt.
08:25Jetzt sind's, glaube ich, genau 30 Jahre,
08:28dass dieser geliebte Preuß ...
08:30Bin kein Preuß.
08:32Bin ein in Hessen aufgewachsener,
08:34in Bayern geduldeter Bundesdeutscher.
08:37Na also, das haben wir ein Beute-Bayern.
08:40Dass dieser Beute-Bayern
08:41in unserem schönen Freistaat sich aufhalten tut.
08:44Er hat ja an sich nichts Schlimmes angestellt bisher, gell?
08:47Man weiß es nicht.
08:49Ja, man weiß es natürlich nicht.
08:51Bei einer so schlizorigen Schutzmannsbrust,
08:53da weiß man nie ...
08:55Es sind noch keine Auskünfte eingeholt worden.
08:57Aber wenn ich so nachdenke,
08:59ist er eigentlich im Laufe der Jahre
09:01natürlich der unsrechte ...
09:03Echte Erziehungsarbeit.
09:05Ich möchte sagen,
09:07er ist fast ein wertvolles Mitglied
09:09der bayerischen Gesellschaft geworden.
09:11Ich gebe es zum Knie.
09:13Jetzt möchte er Oberbayer werden.
09:15Und bevor man ihn natürlich zum Oberbayer befördert,
09:18das werde ich ja verstehen,
09:20muss er eine gewisse Eignungsprüfung ablehnen.
09:22Und zwar muss er den Radieschneiden lernen, Erwin.
09:24Radieschneiden.
09:26Radieschneiden.
09:28Ja, ja, ja.
09:30Ah, Toni!
09:32Bring mir noch mal so einen Radieschneider.
09:34Den da.
09:36Jetzt wird's ernst.
09:38Den musst du auch mit nach Hause holen.
09:39Jetzt musst du aber auch.
09:41Jetzt ist der noch so drin.
09:43Halt mal schön.
09:45Herr Kirsten, da hinten will sich jemand sprechen.
09:48Da hinten will sich jemand sprechen.
09:50Jetzt muss er schon wieder raus.
09:52Da muss er raus.
09:54Da muss er raus.
09:56Komm wieder.
09:58Den hat er bestellt.
10:00Danke schön.
10:02Das ist bloß ein Ausreden,
10:04weil ich den Radie nicht schneiden will.
10:06Weiter um Üble nachreden.
10:07Ah!
10:09Grüß dich, was machst du denn hier?
10:11Entschuldigung, Herr Köster,
10:13aber wir sind nur zwei Ecken von hier an der Arbeit
10:15und da wollte ich Ihnen wenigstens Bescheid sagen.
10:17Sonst heißt es morgen im Büro wieder
10:19warum habt ihr mich und ...
10:21Sie kennen sich selbst am besten.
10:23Wer kennt sich schon? Was gibt's denn?
10:25Also ein Briefkasten ist aus der Wand gebrochen worden.
10:27Ein was?
10:29Ein Briefkasten.
10:31Was geht mir denn das an?
10:33Klebt eine Briefmarke drauf und werft ihn bei der Postdirektion ein?
10:35Nein, Sie lassen mich nicht ausreden.
10:37Was ist mit dem Briefkasten?
10:39Herr Köster,
10:41ein Toter liegt in dem Flur von dem Haus
10:43wo der Briefkasten aus der Wand gebrochen worden ist.
10:45Da gibt's vielleicht Zusammenhänge.
10:47Toni,
10:49sag dem Siggi ich komm wieder,
10:51ich muss dienstlich weg, ja?
10:53Mach ich.
10:55Das muss doch ein Mordslärm gemacht haben
10:57mit dem Brecheisen aus der Wand.
10:59Und Sie haben nichts gehört?
11:01Kein Ton.
11:03Mein Bett ist da hinten im Zimmer.
11:05Fenster zum Hof.
11:07Und Sie haben doch die Funkstreife alarmiert.
11:09Ja, stimmt.
11:11Weil die Frau Prieben von nebenan,
11:13die hat mich nämlich rausgeklingelt
11:15wegen der langen Blutspur da unten.
11:17Hat sie den Toten gefunden?
11:19Nein, ich.
11:21Kommt mit euch bitte.
11:26Guten Abend.
11:29Na Martin, guten Abend.
11:31Wieso ist denn ein Notarzt da?
11:33Das kann ja der Kollege von der Funkstreife.
11:35Den hab ich bestellt, Herr Köster.
11:37Der Tote, ich hab tatsächlich geglaubt,
11:39dass der die Hand bewegt.
11:41Ja, was denn?
11:43Ist er nur tot oder lebt er oder wie?
11:45Wo ist er denn?
11:47Er liegt im Hausflur.
11:50Frau Kühn übrigens, weitermachen.
12:08Guten Abend.
12:10Guten Abend.
12:12Guten Abend.
12:37Guten Abend.
13:07Nur weil er wieder atmet,
13:09da hast du seinen Hinterkopf nicht gesehen.
13:14Morgen die Herren.
13:16Guten Morgen, Herr Millinger.
13:18Herr Köster.
13:20Morgen.
13:22Mein Triebträger,
13:24er erzählt mir da vorhin eine seltsame Geschichte.
13:26Ja, bitte.
13:28Er erzählt mir,
13:30dass er von einem Mann,
13:32von einem Mann,
13:34von einem Mann,
13:35von einem Mann,
13:37von einem Mann,
13:39von einem Mann,
13:40von einem Mann,
13:42von einem Mann,
13:44von einem Mann.
13:46Der ist nicht tot, Herr Millinger,
13:48obwohl es vielleicht für ihn besser wäre.
13:50Also, der Fall liegt bei ihm?
13:52Ja.
13:54Und der verschwundene Briefkasten,
13:56ich meine,
13:58gibt es da vielleicht irgendwelche Zusammenhänge?
14:01Der Verletzte ist uns bekannt,
14:03Klaus Radek,
14:05Zwei Jugendstrafen, drei Haftstrafen, Autodiebstahl, Körperverletzung, Sachbeschädigung, dann wieder Autodiebstahl.
14:13Aber die letzte Straftat war vor drei Jahren.
14:16Er ist nicht tot, sagen Sie?
14:19Nein, aber sein Zustand ist sehr ernst. Es sind Knochensplitter ins Gehirn gedrungen durch den einzigen Schlag.
14:27Es war ein einziger Schlag.
14:29Vielleicht mit demselben Brecheisen, mit dem die Täter den Briefkasten aus der Wand gestemmt haben.
14:35Wieso die Täter?
14:37Vermutlich zwei. Wir haben ganz gute Beschreibungen.
14:42Die beiden haben Herrn Radeck in seiner Dachwohnung gestern Abend gegen 22.15 Uhr besucht und dann hörte man Lärm und Streit.
14:50Und dann sind sie wieder runtergekommen und hatten eine beinahe tägliche Auseinandersetzung mit dem Herrn Hausmeister, der durch den Lärm und den Streit eben aufmerksam geworden ist.
15:01Die beiden Ganoven sind zu allem fähig. Der eine wollte meinen Hund treten.
15:05Das ist Herr Schraps, unser wichtigster Zeuge. Das ist unser Chef, der Herr Kriminaldirektor Millinger.
15:13Bleiben Sie ruhig sitzen, Herr Schraps.
15:15Nein, Schraps!
15:16Ach, sorry. Und Sie würden die beiden also wiedererkennen?
15:20Jederzeit.
15:22Sagen Sie mal, waren die schon öfters bei Radeck?
15:25Ich habe sie zum ersten Mal hier gesehen. Aber das reicht mir gar nicht in Sachen.
15:30Ja, das kann ich bedenken und also darf ich fortfahren?
15:33Ob ich bitte darum, lieber Christoph?
15:34Der Herr Schraps ist dann schlafen gegangen, aber sein Schlafzimmer geht zum Hof raus, so hat er also nichts weiter hören können.
15:40Die Frau Trieben hat mich rausgeklingelt. Der Briefkasten wär weg. Ich knipse das Flurlicht an und da liegt er, der Radeck, direkt vor meiner Tür.
15:51Ich schnell ans Telefon und da sind sie dann alle gekommen mit Tatütata, einer nach dem anderen.
15:58Herr Radeck wurde niedergeschlagen am Briefkasten und dann hat man ihn in den Hausflur geschleift. Wir haben da Schleifspuren und Blutspuren.
16:05Und weiter? Sonst keine Augenzeigen?
16:08Eine Dame im vierten Stock, die hat noch ein schnell vorbeifahrendes Auto gesehen.
16:12Fahrzeugbeschreibung?
16:14Konnte sie nicht geben.
16:16Vielleicht haben wir mit dem anderen Wagen mehr Glück.
16:18Ich hab hier ein Golf Cabrio, zweitürig, Indianer, roten Metallic, weiße Zierstreifen, Kennzeichen, M-Anton, 2, 4, der Rest fehlt noch.
16:30Müssen wir noch warten.
16:31Ja, was ist denn mit diesem Gold?
16:33Der gehörte Freundin von Herrn Radeck, der stand bisweilen vorm Haus.
16:37Der Name der Freundin ist noch unbekannt, aber sie hat Herrn Radeck öfter besucht, auch gestern Abend, sagt Herr Schraps.
16:45Jawohl, so eine dunkelhaarige, ein hübsches Mädchen, viel zu schade für diesen Radeck.
16:52Soll sogar eine Professorentochter sein.
16:53Bitte behalten Sie doch Platz, Herr Schraps.
16:56Sie mochten Herrn Radeck nicht besonders, nein?
16:59Ich?
17:01Den habe ich schon als Kind genossen, besten Dank.
17:05Seine Mutter hat ihn allein großgezogen, oben in einer kleinen Dachwohnung.
17:09War geschieden, die Helga Radeck, schuldlos.
17:13Wie ich.
17:15Sie hat alles für den Bengel getan, aber der...
17:19Naja, sie war Schichtarbeiterin bei der Bahn und sie hat nur Sorgen und Kummer mit ihm gehabt, die Helga.
17:27Vor vier Jahren ist sie gestorben.
17:31Da war er wieder mal im Knast.
17:35Zur Beerdigung haben sie ihn für einen Tag rausgelassen.
17:38Dann hat er dann geheult wie ein Schlosshund, an ihrem Grab.
17:43Also es zu spät war.
17:46Nee, Herr Köster, also nee.
17:49Aber die Mutter, die mochten Sie doch ganz gern, nicht?
17:54Na und?
17:55Ist das verboten?
17:56Ach, was denn?
17:57Ich war allein, sie war allein.
17:59Und wenn der nicht gewesen wäre?
18:03So, vielen Dank, Herr Schraps.
18:06Sie haben uns sehr geholfen.
18:07Sie wissen ja auch jetzt, wo wir zu finden sind.
18:09Ich war auf unsere Telefonnummer, haben wir auch.
18:11Wohin?
18:13Bitte.
18:14Hier, ne?
18:19Was?
18:20Kaffee, Herr Millinger?
18:22Warum?
18:24Also, Sie wissen ja jetzt, was wir wissen.
18:29Und wenn Sie keinen Kaffee wollen, dann könnten wir ja vielleicht jetzt an die Arbeit gehen, ja?
18:35Ach so, ich verstehe, ich verstehe.
18:36Sie wollen mich hier los, ich bin hier im Wege.
18:40Ja, also, dann machen Sie's gut, lieber Herr Köster.
18:44Wir haben die Besitzerin von dem Golf.
18:46Na also, es geht ja weiter.
18:53Barbara Brassen, Geburt.
18:56Aber das war ja gestern.
18:58Das Mädchen hat ja gestern Geburtstag gehabt.
19:01Wohnt bei ihrem Vater, Professor Doktor Juri Johannes Brassen.
19:05Moment, den Namen kenne ich doch.
19:07Das will ich auch hoffen, Köster.
19:09Wenigstens die Titel seiner Bücher, er hat ja viel geschrieben.
19:13Einer von den Optimisten, die am liebsten alle Gefängnisse abschauen möchten.
19:18Das wär schön.
19:22Paps?
19:25Magst du mal ein bisschen Kaffee?
19:28Aber nur, wenn er noch heiß ist.
19:30Hast du von mir schon mal einen kalten gekriegt?
19:35Danke.
19:39Nein, nein, du bleibst hier.
19:41Du bist schön weiter.
19:42Das kann Lothar machen.
20:10Guten Tag, Köster, Generalpolizei.
20:12Ich möchte Herrn Professor Brassen fragen.
20:15Seitz ist mein Name, ich bin der Assistent von Professor Brassen.
20:18Und Sie wohnen auch hier?
20:20Nein, nein.
20:21Nein, bitte kommen Sie mit rein.
20:23Ich komme nur jeden Morgen so gegen acht.
20:25Da will ich in der Uni arbeiten.
20:27Und wo finden wir denn Herrn Professor?
20:29Wir möchten auch die Tochter sprechen.
20:32Die sind beide oben beim Frühstück.
20:34Wenn Sie bitte da so lange warten wollen, ich sag Bescheid.
20:36Ja.
20:40Oh.
20:42Schöner Raum.
20:43Guten Tag, Herr ...
20:45Danke, Professor.
20:46Mein Name ist Köster.
20:48Das ist mein Name.
20:50Jetzt wollen wir mal kurz.
20:51Ja, gerne.
20:53Ich habe Sie doch schon vorhin angerufen.
20:55Ja, sehr gerne, Herr Professor.
20:57Ich möchte Frau Brassen fragen.
20:59Ja, ich habe Sie schon vorhin angefragt.
21:01Vielen Dank, Herr Professor.
21:02Danke schön.
21:03Dann sind wir so agendiert.
21:05Guten Moment.
21:06Guten Tag, Herr Professor, mein Name ist Köster, das ist mein Kollege Heimann, Frau Leinbrassen.
21:16Ja, guten Tag.
21:17Frau Leinbrassen, wir haben eine Nachricht für Sie, aber leider keine gute.
21:21Ist was mit Klaus?
21:25Ja.
21:26Hat er, haben Sie ihn eingesperrt?
21:30Nein, er ist verletzt, sehr schwer verletzt.
21:35Er wurde niedergeschlagen mit einer Eisenstange und er liegt in der Wagner-Klinik und wird gerade operiert.
22:00Überhaupt nicht dran zu denken, Herr Brenner.
22:02Bis der wieder da ist, das kann Tage dauern oder aber auch Wochen.
22:05Das habe ich befürchtet. Danke, Dr. Pfister.
22:20Diese beiden Leute müssen wir nun suchen, Herr Professor.
22:23Der Hausmeister wird Sie ja wahrscheinlich wiedererkennen.
22:26Können Sie uns dazu noch etwas sagen, Frau Leinbrassen?
22:30Ich bin schuld. Ich bin schuld.
22:32Wieso sollten Sie schuld sein?
22:34Ich sollte bei ihm bleiben, wenn er sein Geständnis, äh, seine Briefe schreibt.
22:40Aber ich musste ja nach Hause, ich wollte schnell zu Vater meinen Geburtstag feiern und da hat Klaus wohl beschlossen, den Brief per Post.
22:53Ich bin schuld.
23:00Alle waren gegen ihn. Schon immer. Die ganze Welt. Auch mein Vater.
23:04Du weißt, dass das nicht stimmt, Barbara. Ich habe Klaus Radek seit mehr als sieben Jahren...
23:08Ja! Ja, ja, ja! Du hast ihn immer in Schutz genommen.
23:12Du hast sein Leben und seine Straftaten analysiert in deinen klugen Büchern von Jugendkriminalität und Resozialisierung.
23:21Heilen statt Strafen, das hast du immer gefordert.
23:24Aber das ist alles nur theoretisch.
23:27Und als ich dir dann gesagt habe, dass ich Klaus liebe und dass wir beide zusammen ein neues Leben anfangen, das mich erst mal für verrückt erklärt.
23:37Ja, ich bin eben auch nur ein ganz gewöhnlicher Vater, der seine einzige Tochter liebt.
23:41Ich habe nur noch dich und du weißt...
23:43Und er hatte niemanden! Und jetzt stirbt er vielleicht, während ich hier mit euch rede!
23:50Sie sollte jetzt nicht Auto fahren, Herr Professor.
23:54Gerd, geh ihr nach und bring sie in die Klinik und komm wieder zurück.
24:04Ja, Herr Köster.
24:07Ja, Herr Professor, könnten Sie mir noch etwas über Klaus Radek erzählen?
24:11Ja. Das ist eine lange Geschichte. Fast exemplarisch.
24:19Ach, entschuldigen Sie bitte. Diese Bücher, von denen Ihre Tochter eben sprach, über Jugendkriminalität.
24:25Können Sie mir da eins leihen, für ein paar Tage?
24:29Ja, natürlich.
24:32Ach Gott, ich muss hier drüben.
24:48Machen wir eine Pause?
24:50Ja.
24:52Ich muss ein bisschen die Füße verdrehten.
25:01Au!
25:02Das ist ein Fisch!
25:07Ich muss die Leiter durchs Weg schmissen.
25:13Vor allem weiß ich, dass es bestimmt kein Fisch ist.
25:16Ich habe nur einen Fisch gesehen.
25:18Ja, ich auch.
25:20Ich habe nur einen Fisch gesehen.
25:22Ich habe nur einen Fisch gesehen.
25:24Ich habe nur einen Fisch gesehen.
25:26Ich habe nur einen Fisch gesehen.
25:29Vor allem weiß ich, das ist bestimmt zwecklos zur Zeit. Gehen Sie doch nach Hause.
25:34Ich verspreche, ich rufe Sie bestimmt an, wenn...
25:37Lassen Sie mich.
25:48Ja, ja, ein gelber Postkosten.
25:51Na, wann Ihnen saugt.
25:53Nein, nein.
25:56Das ist ein Verkehr.
25:58Ich höre ja nichts.
26:01Ja, wir sind auf der Heimreise nach Wien.
26:04Ja, der erste Parkplatz hinter München.
26:07Lauter sprechen.
26:09Oh, Metzi.
26:11Das sind lauter Ausländer, die verstehen mich nicht.
26:14Ja, deshalb rufen wir Ihnen ja an.
26:17Ja, wir haben die Meldung gehört im Radio.
26:20Im Autoradio von dem Toten.
26:22Oder von dem Halbtoten.
26:24Mit dem gestohlenen Postkasten.
26:26Ja.
26:27Was soll man?
26:29Warten.
26:30Na, Sie sind gut.
26:32Ja, aber dann sagen Sie der Kripo, bitte, sie soll sich fertig tun.
26:42Wo ist denn der Martin?
26:45Gerd, was ist?
26:47Ich war noch mal in Radecks Wohnung.
26:49Aber keinerlei Hinweise auf die Täter.
26:51Ach ja.
26:53Das da.
26:55Das war auf der Toilette.
26:58Nicht geladen.
27:00Auch keine Munition in der Wohnung.
27:02Bei Radeck?
27:03Ja.
27:04Schon mit uns reißen.
27:06Wo ist denn der Martin?
27:08Der war inzwischen auf der Autobahn Salzburg.
27:10Da ist der Briefkasten gefunden worden.
27:12Was, auf der Autobahn?
27:14Nein, nicht auf der Autobahn.
27:16Am Parkplatz.
27:17Im ersten Parkplatz.
27:19Sind Sie jetzt dabei, das Ding zu untersuchen?
27:23Ich geh mal rüber.
27:31Kein Abdruck?
27:32Nicht ein einziger.
27:34Das Ding muss gründlich gereinigt worden sein, bevor es im Wald gelandet ist.
27:37Na, Herr Faber.
27:39Gar nichts?
27:40Sie haben den Kasten vorher abgeschubbt.
27:42Ja, Profis.
27:43Habe ich nicht anders erwartet.
27:46Der, den wir suchen, ist natürlich nicht dabei.
27:51Dankeschön.
27:52Tut mir leid, aber...
27:53Macht ja nichts.
27:54Vielleicht beim nächsten Briefkasten.
27:56Was machen wir mit Ihnen da?
27:58Ja, zur Postdirektion nehme ich an, nicht?
28:00Und das da?
28:01Ich stecke es wieder rein.
28:03Ich nehme ja nicht an, dass Sie die Briefe mit nach Hause nehmen wollen, Herr Faber.
28:06Bitte sehr.
28:07Wiedersehen.
28:08Wiedersehen.
28:15Sieh mich.
28:26Sieh mich.
28:41Haben Sie ihn schon gesehen?
28:46Er ist in der Intensivstation.
28:54Frau Brassen, ohne Ihre Hilfe kommen wir nicht weiter.
28:57Wir wissen nichts.
29:01Alles, was ich weiß, habe ich gesagt.
29:05Denken Sie doch nochmal nach.
29:07Hat er nicht Namen genannt?
29:10Hat er nicht von seinen Aufgaben gesprochen, die er hatte, als er noch mit den alten Freunden zusammen war?
29:17Nie.
29:18Nicht mal den Brief durfte ich lesen.
29:22Wenn mir irgendwann irgendwas passiert, dann gibst du den Brief deinem Vater, damit er ihn liest und weiterleitet.
29:35Hat er ihn öfter geschrieben?
29:37Selten.
29:38Wir haben uns ja fast täglich gesehen.
29:42Heben Sie die Briefe auf?
29:44Nein.
29:46Ach, bis auf einen.
29:48Den habe ich sogar bei mir.
29:51Den habe ich aufgehoben, weil er mir darin sein verspricht.
29:56Sie können ihn ruhig lesen.
29:58Aha.
30:08Schreibt er immer auf solchem Papier?
30:10Ja.
30:12Das ist so ein Block.
30:15Wo hat er den Block?
30:18An seinem Schreibtisch. Der steht in der Küche.
30:25Ja, ich muss weiter, Frau Brassen.
30:29Soll ich Sie mitnehmen? Es kann doch hier noch ewig dauern.
30:32Ich fahre Sie gerne nach Hause.
30:34Vielleicht kann ich ja doch noch zu ihm. Ich meine, wenn er früher aufwacht.
30:45Bitte gut.
30:47Bitte schön.
31:05Na, also.
31:11Ist interessant?
31:13Ja, sehr.
31:16So, Herr Faber, da bin ich schon wieder.
31:18Na, das gelbe Ding ist ja schon weg.
31:20Hat die Postlein abgeholt.
31:22Herr Faber, was uns der Briefkasten nicht sagen wollte,
31:25könnten wir vielleicht aus diesem Schreibblock erwerben.
31:28Ja.
31:29Kein Problem. Das bringe ich Ihnen auf Punkt und Komma.
32:00Frau Emmer, ich gehe jetzt. Bis 19 Uhr erreichbar in der Wohnung.
32:03Danach in der Oper. In der Oper. Bis gegen 23 Uhr.
32:09Herr Köster möchte Sie noch sprechen.
32:11Fragen Sie ihn doch, ob es nicht Zeit hat, bis morgen früh.
32:13Nein, es ist dringend.
32:15Also, schön, dann herein mit Ihnen.
32:18Ja, bitte.
32:20Frau Emmer, ich gehe jetzt. Bis 19 Uhr erreichbar in der Wohnung.
32:23Danach in der Oper. In der Oper. Bis gegen 23 Uhr.
32:28Danke.
32:33Muss ja was Tolles passiert sein.
32:35Haben Sie etwa Ihren Briefkasten gefunden?
32:37Nein, den können wir vergessen. Aber wir haben die vermutlichen Täter.
32:40Gratuliere! Auch schon ein Geständnis?
32:43Um Himmels Willen, nein. Die sind ja noch nicht behaftet.
32:48Herr Millinger, da muss das LKA mit ran.
32:52Das ist Bandenkriminalität.
32:55Das ist das Geständnis von Klaus Radek.
32:58Nicht das Original, aber durchgedrückt auf seinem Schreibblock.
33:01Das haben wir rekonstruiert.
33:03Also, das ist eine Autoschieberbande von ganz großem Format.
33:07Spezialisiert auf neubärdige Wagen der Luxusklasse.
33:10Der Radek war Einrat im Getriebe.
33:12Der hat in der Zentralgarage die passenden Objekte rausgesucht
33:15und seinen Boss gemeldet.
33:17Und hat auch Schlüsselabdrücke gemacht.
33:19Hier sind noch weitere Namen und Adressen.
33:21Aber mich interessieren nur die Herren Oker und Brack.
33:24Das sind die mit dem Brecheisen.
33:54Na, ich denke, du beschattest den Ocker.
34:13Brennarten, die für eine Stunde abgelöst werden.
34:15Bleib doch sitzen.
34:16Ich habe seit heute Morgen nichts mehr gegessen.
34:18Wollen Sie auch einen Kaffee?
34:19Nee.
34:21Was macht die Sonderkommission?
34:23Das ist kein Geschäft.
34:25Wie lange sollen wir mit dem Zugriff noch warten?
34:27Es ist nicht sehr riskant.
34:29Na ja, deswegen kassieren wir sie ja morgen früh alle.
34:31Auf den Brack und Ocker.
34:33Danach kannst du dich ausschlafen.
34:36Bleib sitzen, Junge.
34:37Ich weiterkomme.
34:42Köster.
34:43Ja, Herr Professor.
34:48Nicht zu Hause.
34:50Seit wann?
34:53Na ja, jetzt ist es halb zehn.
34:55Da muss ja noch nicht gleich was passiert sein.
34:59Ja, ist gut.
35:00Ich komme vorbei.
35:01In 20 Minuten.
35:03Danke, Herr Professor.
35:06Professor Brassen macht sich Sorgen um seine Tochter.
35:08Die war seit heute Morgen um neun in der Klinik.
35:10Um neunzehn ist sie weggegangen.
35:11Aber sie ist noch nicht zu Hause.
35:13Ich kann den Professor gut verstehen.
35:16Soll ich mitkommen?
35:17Nein, bleibst du mal hier.
35:20Lothar.
35:22Wollen wir es nicht für heute genug sein lassen?
35:24Uns fehlen noch zwei Seiten am Tagespension.
35:26Was?
35:28Wenn Sie Ihr Buch rechtzeitig bis zur Herbstmesse fertig haben...
35:30Jetzt hören Sie doch damit auf!
35:33Bleibt sie nur.
35:35Nun seien Sie doch nicht immer gleich beleidigt, Lothar.
35:38Sie wissen doch ganz genau, wie sehr ich Sie schätze.
35:41Da waren Sie wenigstens am Telefon.
35:45Da kommt sie ja.
35:50Barbara?
35:57Wir haben uns die grössten Sorgen gemacht.
36:00Sorgen? Um wen?
36:03Um dich.
36:07Das ist alles so entsetzlich.
36:20Herr Professor.
36:22Ich muss Sie vielmals um Entschuldigung bitten, Herr Fester.
36:24Meine Tochter ist gerade nach Hause gekommen.
36:26Das sehen Sie.
36:28Ja, bitte.
36:30Ach, meinen Assistenten, Dr. Salz, kennen Sie?
36:32Ja, natürlich, seit heute Morgen.
36:34Arbeiten Sie immer so lange?
36:35Zurzeit stehen wir ziemlich unter Termindruck.
36:37Lothar, ich will Sie nicht länger aufwarten.
36:39Gute Fahrt.
36:40Gute Nacht.
36:41Gute Nacht, Herr Doktor.
36:42Und schlafen Sie gut.
36:47Ich hatte vorhin ein langes Gespräch mit dem Chefarzt.
36:50Ja, ich auch.
36:52Und dann wissen Sie, wie schwer seine Verletzung ist?
36:54Ja.
37:10Für mich zählt nur das eine.
37:12Klaus lebt.
37:14Er hat die Operation gut überstanden.
37:17Und er ist jung.
37:19Und er ist stark.
37:20Und er ist durchtrainiert.
37:21Er wird es schaffen, ich weiß es.
37:23Von wem weißt du das?
37:25Er wird wieder gesund.
37:26Wird zu, Kind.
37:28Klaus wacht vielleicht noch ein paar Wochen oder Monate wieder auf.
37:31Vielleicht.
37:33Was da zurzeit künstlich beatmet und ernährt wird,
37:36das ist nur noch sein Körper.
37:38Aber das ist doch überhaupt nicht wahr.
37:40Sagen Sie doch, dass das nicht wahr ist.
37:42Doch, Frau Leinbarsten, es ist so, wie Ihr Vater sagt.
37:46Wenn es nur die Kopfverletzung wäre,
37:48dann hätte er vielleicht eine Chance.
37:51Aber durch den vorübergehenden Herzstillstand
37:54entstand eine Blutlehre im Gehirn.
37:58Und wenn er wieder zu sich kommt,
38:00wird er hilflos sein.
38:02Das Gehirn wird nicht mehr richtig arbeiten.
38:06Ich glaube ihm kein Wort.
38:08Klaus wird wieder gesund.
38:10Er hat doch meinetwegen sein ganzes Leben.
38:13Ich werde ihn pflegen.
38:15Er zahlt uns 100 Jahre.
38:16Wo willst du hin?
38:17Aus meinem Zimmer!
38:31Herr Professor, ich habe noch eine Bitte.
38:33Dieses Buch über Jugendkriminalität, das Sie geschrieben haben,
38:36könnte ich doch noch den zweiten Band haben?
38:38Nur für ein paar Tage.
38:40Ja, aber gern.
38:47Ja, aber gern.
39:18Telefon klingelt.
39:31Okay, Schwester, haben wir.
39:35Intensivstation, Schwester Gisela?
39:39Hallo?
39:41Intensiv...
39:48Ist da jemand?
39:55Hallo?
40:13Schwester Hanna!
40:18Dr. Wiese!
40:20Dr. Wiese, kommen Sie schnell!
40:22Dr. Wiese, sofort! Sofort!
40:24Was ist denn?
40:25Schauen Sie sich das an!
40:26Der Steck...
40:30Ein Fremd...
40:31Ein Fremder ist...
40:34Da ist er ausgelaufen!
40:36Ins Treppenhaus!
40:48Hallo?
40:55Hallo?
40:57Hallo?
41:17Bald wird er regnen, Martin.
41:20Ein schöner Erfolg gestern.
41:2428 Festnahmen, jede Menge Beweismaterial.
41:28Hier ein kleiner Gruß von der Sonderkommission.
41:33Aber was ist denn hier los?
41:36Was sind denn das für saure Minen?
41:38Wie... übermüdet, was?
41:42Der Klaus Radek ist tot.
41:44Ah!
41:46Aber sagten Sie nicht selbst, es wäre besser für ihn?
41:49Er ist ermordet worden.
41:51Ermordet? Doch nicht, das war in der Klinik.
41:54Heute früh um 5.10 Uhr.
41:56Abgeschaltet.
41:58Jemand hat ihm den Sauerstoffhahn abgedreht.
42:01Darf ich mal?
42:06Köster.
42:08Ja, der ist hier.
42:10Für Sie.
42:12Millinger.
42:14Millinger.
42:16Ja, ja.
42:18Er soll warten, ich komme gleich rüber.
42:22Äh, tja.
42:25Dann viel Glück, meine Herren.
42:29Dankeschön.
42:42Mach mal die Flasche auf.
42:45Gieß mal einen Schluck in den Kaffee.
42:48Ach Gott.
42:50So früh am Morgen.
42:55Das siehst du falsch.
42:58Das ist Medizin.
43:00Wer war das?
43:02Wer?
43:04Jedenfalls keiner von der Bande.
43:06Die wurden zur Tatzeit überwacht.
43:08Naja, also.
43:10Der Ocker hat alles gestanden.
43:12Die Sache mit dem Briefkasten, den Schlag auf Radeks Kopf.
43:15Aber beruft sich natürlich auf Notwehr und leugnet jede Tötungsabsicht.
43:18Ja, aber im Krankenhaus, wer war das?
43:21Und warum?
43:24Mensch, Martin, pass doch auf.
43:27Die Bücher sind gelehen.
43:29Entschuldigung.
43:32Die Nachtschwester sagt, das kann nur jemand gewesen sein,
43:35der sich genau in der Klinik auskennt.
43:37Außerdem hat der Täter genau gewusst,
43:39dass der Apparat bei Störung ein akustisches Warnsignal abgibt.
43:43Deshalb hat er gleich den Stecker rausgezogen.
43:45Und dann die Hand auf dem Treppengelände?
43:48Die steckte in einem weißen Ärmel.
43:52Habt ihr Fingerabdrücke?
43:54Ach, jede Menge.
43:56Geländergriff, Kellertreppe innen, Kellertreppe außen.
43:59Wir haben ein paar sehr schöne Exemplare dabei,
44:01aber womit sollen wir sie vergleichen?
44:07Schauen Sie sich das mal an.
44:16Venedig, die Rialto-Brücke.
44:18Was soll ich denn damit?
44:20Die zwei in der Gondel.
44:40Wo ist denn 79?
44:43Wo hast du denn das her?
44:46Das war in dem Buch.
44:50Das war in dem Buch.
45:06Gerd Kemmer, nee, bleib du mal hier.
45:09Martin geht nur mit mir.
45:11Du versuchst inzwischen alles über ihn rauszubekommen, ja?
45:14Schule, Militärzeit, Studienablauf,
45:18Elternhaus.
45:20Und wenn du was weißt, rufst du mich sofort an.
45:23Ja, wo?
45:25Bei Professor Brassen.
45:31Herr Köster.
45:33Haben Sie mich erwartet?
45:35Die Klinik hat angerufen, vor einer Stunde.
45:37Dann wissen Sie ja alles.
45:39Ja.
45:40Wie geht's Ihrer Tochter?
45:42Nicht sehr gut.
45:43Sie hat sich eingeschlossen.
45:45Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ein paar Worte mit ihr reden könnten.
45:47Aber gern.
45:49Ich habe jetzt die Schlüssel.
45:51Gehen wir durch den Garten?
45:53Ja, gern.
46:18Ach, ja, ja.
46:20Venedig.
46:22Das war vor zwei Jahren.
46:26Schade.
46:27Was ist schade?
46:29Dass doch nichts draus geworden ist.
46:31Woher haben Sie das Bild?
46:33Aus einem Ihrer Bücher, die Sie mir geliehen haben, ist es rausgefallen.
46:36Ah, ja.
46:38Erbrachen Sie es noch?
46:39Ja, eine Zeit lang.
46:41Würden Sie jetzt Ihre Tochter für ein paar Minuten herbitten, Herr Professor?
46:45Mir macht sie nicht auf.
46:47Kinder sind fremde Leute, Herr Köster.
46:49Gehen Sie lieber selbst zu ihr.
46:51Der erste Stock, die erste Tür rechts.
46:53Herr Köster, ich habe um 10.15 Uhr eine Vorlesung.
46:56Lassen Sie sich nicht aufhalten, Herr Professor.
46:58Danke.
47:07Ja?
47:09Ja?
47:11Hier ist Köster.
47:13Frau Lendrassen, bitte machen Sie auf.
47:15Ich möchte Sie fragen.
47:25Es tut mir sehr leid.
47:27Sind Sie sicher, dass es Ihnen leid tut?
47:31Ich weiß es auch nicht.
47:34Entschuldigung.
47:40Haben Sie das hier?
47:42Es lag in einem Buch Ihres Herrn Vaters.
47:45Sieht perhaps ähnlich.
47:47Es sieht aus wie ein Hochzeitsbild.
47:49Wir hatten das fotografiert.
47:51Kondoliere.
47:53Es ist ein bisschen verwackelt.
47:55Ach, für uns ist es scharf genug.
47:57Waren Sie mit Dr. Seitz verlobt?
48:00So ähnlich.
48:02Wie lange?
48:04Ich weiß es nicht.
48:06So ähnlich.
48:08Wie lange?
48:10Nicht sehr lange.
48:12Drei oder vier Monate.
48:14Wo ist denn 79?
48:16Und wann haben Sie Herrn Radek kennengelernt?
48:19Die beiden kenne ich schon lange.
48:21Lothar war Assistent meines Vaters.
48:23Und Klaus wegen der vielen Interviews,
48:25die mit ihm gemacht wurden.
48:27Wenn er nicht gerade im Untersuchungshaft war
48:29oder im Gefängnis.
48:31Und dann haben Sie sich in Herrn Radek verliebt?
48:34Ja.
48:36Nach Oster79 oder schon davor?
48:40Also das weiß ich nur wirklich nicht mehr so genau.
48:43Und Dr. Seitz hatte nichts dagegen?
48:45Ach, Lothar.
48:47Mein Vater wollte uns immer zusammenbringen.
48:49Ist Ihre Verbindung mit Herrn Seitz
48:52durch Herrn Radek auseinandergegangen?
48:55Ach, jetzt verstehe ich, was Sie denken.
48:59Nein, Herr Küster, da haben Sie sich täuschen lassen
49:01von einem romantischen Foto.
49:03Lothar und ich, wir haben uns in Ruhe
49:05und Freundschaft wieder getrennt.
49:07Übrigens wenige Tage nach dieser Gondelfahrt.
49:10Es war auf der Rückreise, hinterm Brenner.
49:13Kleiner Parkplatz auf der Autobahn.
49:34Scheiße.
49:37Die paar Kilometer bis nach Hause
49:39hätte er uns auch noch fahren können.
49:42Er versteht dich nicht.
49:45Hast du was gesagt?
49:48Na, nicht so wichtig.
49:51Der obere Wasserkasten vom Kühler, der ist on deck.
49:54Muss ausgewechselt werden.
49:57Ja, jedenfalls mal wieder eine Panne.
50:03Es tut mir leid.
50:06Es tut mir ehrlich leid, Barbara.
50:10Da kannst du ja nichts dafür.
50:14Doch, doch, ich hab dir den Urlaub versaut,
50:17den ganzen Italien-Urlaub.
50:20Das hast du gesagt.
50:23Stimmt's, Apollon?
50:26Das war noch nie so.
50:29Stimmt's, Apollon?
50:32Es waren auch schöne Tage dabei.
50:35Willst du mich trösten?
50:38Warum nicht ganz offen und ehrlich, Barbara?
50:41Ich...
50:43Das war doch alles eine riesen Enttäuschung für dich, ne?
50:53Willst du mich lieber in den Pannendienst anrufen?
50:56Dort drüben.
51:05Barbara?
51:07Ja?
51:10Wieso können wir nicht...
51:12Warum können wir nicht was?
51:18Gib doch das Fragen auf, Luther.
51:21Gib doch auf.
51:27Ja, aber ich versteh das Ganze immer noch nicht.
51:30Sie haben sich von Dr. Seitz getrennt,
51:33als sie von Venedig kam.
51:35Aber das muss doch einen konkreten Grund gehabt haben.
51:40Wollen Sie mir nichts sagen von Barbara?
51:43Nein.
51:44Warum nicht?
51:46Weil ich es Luther versprochen habe.
51:50Aha.
51:57Bei Professor Brassens, Seitz.
52:00Ja, Moment bitte.
52:02Kollege von Ihnen.
52:04Danke sehr.
52:06Ja, was gibt's?
52:08Na ja, Augenblick mal.
52:10Darf ich?
52:12Ja, bitte.
52:14Ja.
52:19Ja, er kommt gerade runter.
52:21Ich geh zu ihm sofort.
52:24Danke.
52:27Danke.
52:53Sie wollen mit mir sprechen?
52:56Ich wüsste eigentlich nicht worüber.
52:59Ersparen wir uns das Drumherum, Herr Doktor.
53:02Ich werde Ihnen sagen, was wir wissen.
53:05Zunächst einmal das hier.
53:07Und weiter.
53:09Sie haben Ihren Zivildienst in der Wagner-Klinik abgeleistet.
53:13Vor sieben Jahren.
53:15Sie kennen die Klinik sehr gut.
53:18Und auch die Intensivstation.
53:21Ja.
53:23Ja.
53:25Ist aber schon lange her.
53:27Sie sind heute Morgen um acht Uhr hier angekommen.
53:30Wo waren Sie zwischen halb fünf und halb sechs?
53:35Im Bett, natürlich.
53:37Kann das jemand bezeugen?
53:40Bitte auch.
53:42Ich lebe allein.
53:44Sie leben allein.
53:47Nicht sehr glücklich, Herr Doktor, nicht wahr?
53:50Ich glaube, das geht Sie nichts an.
53:52Das geht mich nichts an.
53:54Aber wir haben Fingerabdrücke.
53:59Am Treppengländer und an der Tür zum Heizungskeller.
54:05Ich will Ihnen sagen, warum Sie unglücklich sind.
54:09Weil Sie sich nicht zu Ihrer Veranlagung bekennen.
54:14Ihre Reise nach Venedig mit der Tochter des Professors,
54:18das war der letzte vergebliche Versuch, nicht wahr?
54:22Sehen Sie, ich habe Ihre Interviews in den beiden Büchern mehrmals gelesen.
54:29In diesen Dialogen und Fragen, Herr Doktor,
54:32steckt mehr als Interesse für einen gestrauchelten Jugendlichen.
54:38Sie haben ihn geliebt, nicht wahr?
54:42Sie haben ihn so geliebt, wie Barbara ihn geliebt hat.
54:50Wie Barbara ihn geliebt hat, ist für mich keine Liebe.
54:58Ich habe gehört, was Sie gestern gesagt haben,
55:02als Sie gestern Abend nochmal gekommen sind.
55:06Ich bin nicht gleich weggefahren,
55:09sondern nochmal zum Haus zurückgekommen, weil ...
55:21Weil ich wissen wollte, worüber Sie und Barbara reden.
55:26Er wird wieder gesund.
55:28Hör zu, Kind.
55:30Klaus wacht vielleicht nach ein paar Wochen oder Monaten wieder auf.
55:33Vielleicht.
55:35Er wird in dieser Zeit künstlich beatmet und ernährt.
55:38Das ist nur noch sein Körper.
55:40Aber das ist doch überhaupt nicht wahr.
55:42Sagen Sie doch, dass das nicht wahr ist.
55:45Doch, Frau Leinbrassen, es ist so, wie Ihr Vater sagt.
55:48Wenn es nur die Kopfverletzung wäre, dann hätte er vielleicht eine Chance.
55:53Aber durch den vorübergehenden Herzstillstand
55:56entstand eine Blutlehre im Gehirn.
55:59Und wenn er wieder zu sich kommt, wird er hilflos sein.
56:04Er wird nicht mehr richtig arbeiten.
56:07Ich glaube Ihnen kein Wort.
56:09Klaus wird wieder gesund.
56:12Meinetwegen hat er doch sein ganzes Leben.
56:15Ich werde ihn pflegen.
56:17Sein Zeit muss 100 Jahre.
56:26Deshalb haben Sie ihn getötet.
56:29Nein, nein.
56:31Nein, ich habe ihn erlöst.
56:33Nicht getötet.
57:03Untertitelung des ZDF für funk, 2017
57:33Untertitelung des ZDF für funk, 2017
58:03Untertitelung des ZDF für funk, 2017