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Um einen Kaffee hier zu kaufen, muss man sich bücken. Denn in den Klek-Shops, den in Sofia traditionellen Untergeschoss-Läden, wird die Ware durch ein Kellerfenster verkauft. Und für Touristen sind die lustigen Läden zum Selfie-Motiv geworden.

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Transkript
00:00Ehrlich gesagt, reise ich in mehrere Länder, aber in Europa habe ich so etwas noch nie gesehen.
00:09Solche Läden im Untergeschoss, wodurch ein Kellerfenster verkauft wird, gibt es sonst kaum in Europa.
00:16In Sofia sind sie zu einer Sehenswürdigkeit für Touristen und zu einem Symbol der Stadt geworden.
00:22Sie filmen sich ständig vor dem Fenster.
00:26Sie fragten, ob ich filmen kann. Ich sagte, ja.
00:30In Bulgarien werden diese Läden Kleckshops genannt, wortwörtlich übersetzt Hockgeschäfte oder Geschäfte zum Hocken.
00:39Die Erfahrung ist da, einfach einsteigen und etwas bestellen. Interessant ist, wie es funktioniert.
00:46Die Hockgeschäfte befinden sich in der Innenstadt, in Kellern und in ehemaligen Luftschutzbunkern.
00:52Rosalia hat ihr Geschäft in einem Kleckshop eröffnet.
00:56Vor vier Monaten mietete sie den Laden, nachdem sie aus Italien zurückgekehrt war, wo sie jahrelang gelebt hatte.
01:09Die Kleckshops tauchten kurz nach der politischen Wende in Bulgarien Ende 1989 auf.
01:16Sie waren die ersten Keime des privaten Unternehmertums in Sofia nach dem Ende des Kommunismus.
01:22Dieses Schumacher Atelier ist eines der ältesten Geschäfte in den Untergeschossen Sofias.
01:28Es wurde 1995 von Lyudmila Kutevs Vater gegründet.
01:39Kurz nach der Wende waren die Mieten für größere Räumlichkeiten unerschwinglich.
01:45Keller und Luftschutzbunker allerdings konnte man günstig anmieten.
01:54In den 1990ern waren die Kleckshops noch weit verbreitet in der Innenstadt, erzählt Lyudmila.
02:01Oder es wurden Dienstleistungen wie Schuh- oder Kleiderreparaturen angeboten.
02:07In den letzten Jahren sind sie jedoch immer seltener geworden.
02:11Zum einen, weil in Sofia viele größere und modernere Läden und Cafés eröffnet wurden, meint Rosalia.
02:18Zum anderen, weil nach ihrer Erfahrung gerade die Jüngeren ungern in die Hocke gehen, um sich etwas zu bestellen.
02:31Und gerade diese Altersgruppe ist das Hauptklientel der Kleckshops.
02:36Die Kuten von Lyudmila sind ebenfalls meist ältere Menschen.
02:48Rosalia und Lyudmila hoffen, dass die Nachbarn ihre Kleidung wieder anbieten können.
02:54Rosalia und Lyudmila hoffen, dass die Nachfrage nach den Angeboten der Kleckshops erhalten bleibt,
03:00damit diese Einzigartigkeit Sofias nicht ausstirbt.
03:04Das wünschen sich auch die Touristen als Hintergrund für ihre Selfies.

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