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Die Rosenheim-Cops (143) Staffel 8 Folge 17 - Mit Schwung in den Tod
Die Rosenheim-Cops (143) Staffel 8 Folge 17 - Mit Schwung in den Tod
Transkript
00:00Ja, wo bleibst du?
00:14Hallo?
00:31Vergiss nicht, dass du heute zum Dreininger musst, das Saatgut besorgen, gell?
00:34Das kann ich euch versprechen.
00:35Brauchst du nicht. Machen reicht schon. Viertel.
00:39Viertel.
00:44Nix.
00:45So, jetzt reicht's mir mit diesem Herrn Hofer.
00:48Wir müssen ein Exempel statuieren. Frau Ortmann, unternehmen Sie etwas.
00:52Und was bitte?
00:53Lassen Sie sich was einfallen. So kann es auf keinen Fall weitergehen.
01:01Was gibt's?
01:02Wir haben einen Toten und keine Sau ist da.
01:04Der Hansen müsste doch schon längst da sein.
01:06Ja, du vielleicht nicht. Da macht's garantiert.
01:10Ich hab's dir entbei.
01:11Sag zuher.
01:12Sag ich. Wo ist denn der Tatort?
01:14Pass auf. Riedinger Forst, zweite Abfahrt nach Grauning.
01:18Dafür der kleine Straßenwaldweg.
01:20Mhm. Versuch, dass du den Hansen erreichst.
01:23Ich komm dann direkt zum Tatort, gell?
01:25Bitte.
01:27Hm.
01:29Hansen.
01:38Du magst nicht hingehen?
01:40Nein.
01:41Du kommst spät zur Arbeit.
01:44Du gehst nicht an dein Telefon.
01:46Irgendwie hast du nicht vor, lang zu bleiben, oder?
01:48Du, wenn ich mich jetzt melde, muss ich die Arbeit vom Hofer machen.
01:51Die müssen mal begreifen, dass andere Zeiten angebrochen sind.
01:53Ich bin nicht der Lind, der immer brav für den Hofer einspringt.
01:56Also, dieses Mal wird eurer Kontrollerin nicht gut gefallen.
01:59Meinst du?
02:01Dann ruf ich die Stockel an.
02:03Nach dem Grosso.
02:06Ah.
02:09Also, Sie fahren durch Grauning durch,
02:11und nach zwei Kilometern gehen Sie durch den Wald.
02:13Eben. Die nehmen uns dafür.
02:15In den Wald. Danke, Frau Stockel.
02:18Und sagen Sie bitte Frau Ortmann nichts davon, dass ich Sie angerufen habe, ja?
02:21Selbstverständlich nicht.
02:22Mit der sind Sie ja diesbezüglich ganz schön zusammengekommen, gell?
02:25Das hat sich ja wieder mal schnell umgesprochen.
02:27Haben Sie Hansen schon erreicht?
02:29Äh, na.
02:31Probieren Sie es weiter, ja?
02:32Ja.
02:33Ist sie das?
02:34Ja.
02:35Danke.
02:36Ich schulde Ihnen was, Frau Stockel.
02:38Waren Sie schon mal Segeln?
02:40Äh, na.
02:41Würde Ihnen das Spaß machen?
02:42Ja.
02:44Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie ihn an der Struppe haben.
02:46Ja.
02:48Ist sie weg?
02:49Ja.
02:50Äh, na.
02:53Ich lege dann auf.
02:54Danke nochmal.
02:55Ja.
03:02Segeln.
03:21Schön, dass man Sie erreicht hat.
03:23Gleichfalls, Herr Kollege.
03:25Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Dr. Kern.
03:27Guten Morgen.
03:28Morgen.
03:29Auch guten Morgen.
03:31Er muss mit der Stirn an den Stein geprallt sein.
03:33Die Abschürfungen an Armen und Beinen, die stammen vom Sturz.
03:36Und da er sonst keine Verletzung aufweist, gehe ich davon aus,
03:39dass die Kopfwunde die Todesursache ist.
03:41Aber wer rallt nackt durch den Wald?
03:44Jemand, der auf die Klimaerwärmung reagiert.
03:46Ist aber schön, dass ihr hergefunden habt.
03:48Gell?
03:49Folgendes.
03:50Die beiden Herren, die Biker, haben die Leiche entdeckt.
03:53Und da oben, zwischen den beiden Pfosten,
03:55haben sie noch ein Seil gefunden.
03:57Es schaut aus wie ein produzierter Unfall.
03:59Provoziert.
04:01Aber warum ist der nackt?
04:03Also das Geld ist vorhanden.
04:05Dann wurde er nicht geschlaut.
04:08Das ist Karl Unger aus Taubermoor.
04:11Karl Unger aus Taubermoor.
04:15Taubermoor. Das kenne ich. Das ist ein Hof da in der Nähe.
04:20Danke, Frau Dr. Kern.
04:21Gerne.
04:22Martina?
04:25Hast du dich informiert?
04:26Nein.
04:28Und was gibt's?
04:30Der Täter lauerte hier im Gebüsch.
04:35Als der Radfahrer kam, spannte er das Seil an.
04:38Und warum hat er das Seil dort gelassen?
04:40Naja, das Seil ist feucht.
04:42Fest um den Zaun verknotet.
04:44Vielleicht hat der Täter den Knoten ja nicht mehr aufbekommen.
04:47Und der hat kein Messer dabei gehabt.
04:49Vielleicht war der Täter ja auch nackt.
04:51Oder jemand ist ihm in die Quere gekommen.
04:53Naja.
04:54Ich würde sagen, wir fahren jetzt nach Taubermoor.
04:56Taubermoor?
04:57Da hat der Tote gewohnt.
04:59Ich würde gerne hier weitermachen, oder brauchen Sie mich da?
05:01Nicht wirklich.
05:02Also, mich?
05:03Ja.
05:05Hört der da?
05:07Grüß Gott.
05:08Sagen Sie, es stimmt.
05:09Hier wohnt der Karl Unger.
05:11Und wer sind Sie?
05:13Ich bin der Kabinenfuhrer, Kripo Rosenheim.
05:16Das ist mein Kollege Moor.
05:17Grüß Gott.
05:18Grüß Gott.
05:19Er ist mit dem Radl unterwegs.
05:21Eigentlich müsste er schon längst da sein.
05:23Sind Sie die Frau?
05:25Nein, ich bin die Schwester.
05:27Agnes Unger.
05:28Sagen Sie, als er losgefahren ist, war der begleitet?
05:32Nein.
05:33Hat ihm der Kreuzberger mal wieder angezeigt.
05:35Wer ist jetzt der Kreuzberger?
05:36Unser Nachbar.
05:38Es ist so, Frau Unger, ich muss Ihnen leider mitteilen,
05:42dass Ihr Bruder tödlich verletzt worden ist.
05:46Was?
05:47Das tut mir furchtbar leid.
05:49Mein Beileid.
05:50Meins auch.
05:53Wie ist das passiert?
05:55Es hat jemand das Seil gespannt,
05:57und der Bruder ist mit dem Fahrrad quasi drübergeflogen.
06:02Dann hat ihn jemand umgebracht?
06:04So kann man es nicht sagen.
06:06Es könnte noch immer sein, dass es ein böser Scherz ist,
06:09der heute leider schlecht ausgegangen ist.
06:11Der Täter konnte niemals planen,
06:13dass sein Bruder mit seinem Kopf auf diesem schweren Stein abschlägt,
06:16der noch Meter weit weggelegen ist.
06:18Und dass er noch stirbt.
06:19Michi.
06:20Komm doch.
06:25Frau Unger.
06:29Komm.
06:31Das nächste Mal hältst du deine Pappe und lässt mich reden.
06:35Ja.
06:44Was soll denn der machen?
06:46Das ist doch eine Verfolgung.
06:48Das liegt doch irgendwo im Verkehr.
06:50Laut Polizeiaufgabengesetz muss bei einer Verfolgung ...
06:53Mach dich nicht lächerlich.
06:55Gesetz ist Gesetz.
07:0111.45 Uhr
07:07Du drumherumsitziges Scheißdreck!
07:09Micki, das machen wir an der Neufahrt.
07:11Micki, das machen wir an der Neufahrt.
07:13Micki!
07:20Das sind Nachbarn, die Jungs und ich.
07:23Leider.
07:24Leider?
07:25Sind sie nicht gut aufeinander zu sprechen?
07:28Die spinnen doch.
07:29Sie haben gesehen, wie die auf mich los ist.
07:31Sie müssen erst mal den Bruder sehen, den Karl.
07:34Wer nackt durch die Gegend radelt, hat nicht mal alle Tassen im Schrank.
07:38Warum macht er das?
07:39Fragen Sie ihn?
07:40Das geht nicht mehr. Der Herr Unger ist tot.
07:43Ja, was?
07:44Okay.
07:46Und wir?
07:47Wie lange macht er das schon?
07:49Was?
07:50Marktradeln.
07:51Seit ein paar Jahren.
07:52Und seine Haustour führt direkt an meinem Hof vorbei.
07:56Nur um mich zu ärgern.
07:57Jeden Morgen vor und jeden Abend nach der Arbeit.
08:00Meine Kinder sind schon ganz verstört.
08:03Schamlos ist das.
08:08Warum lachen Sie jetzt?
08:09Weil ich mir gerade vorstehe, wie der jetzt nackt vor dem Petrus tritt.
08:12Mit seinem blöden Rucksack.
08:14Natascha, Herr, woher wissen Sie,
08:16dass er zu seinem Todeszeitpunkt einen Rucksack aufgehabt hat?
08:20Weil er den immer aufhat.
08:22Ich bitte Sie, ich hab zwar den Ungern nicht ausstehen können,
08:25aber deswegen bring ich ihn doch nicht um.
08:29So, der Bereitschaftsarzt hat der Frau Unger eine Beruhigungsspritze gegeben.
08:33Sie ist jetzt wieder ansprechbar.
08:35Das ist ja beruhigend.
08:36Wollen Sie bitte in den Flur warten?
08:38Donnie, fühl mich dem Ehren.
08:44Und? Hat er gestanden?
08:47Immer mit der Ruhe, Frau Unger. Wenn Sie bitte schon mitkommen.
08:50Nein, mein Bruder ist tot und er was.
08:52Ich beruhig mich erst, wenn der Schloss und der Riegel ist.
08:55Es gibt keinen Platz auf dem Stuhl.
08:57Hat die Spritze wirklich geholfen?
08:59Ja.
09:00Was mich interessiert, Frau Unger,
09:02ist, warum Ihr Bruder im Adams-Kostüm reingefahren ist.
09:07Er war ein überzeugter FKK-Radler.
09:09Ein FKK-Radler? Schön.
09:12Ganz was Neues. Gibt's da mehr von denen?
09:14Ja, gerade nur.
09:15Und mit denen hat er auch die großen Touren gemacht.
09:18Seine tägliche Haustour hat er alleine gemacht.
09:20Gehen Sie auch diesem Hobby nach?
09:24Nein.
09:25Dafür hab ich nix übrig.
09:27Und bei uns daheim, da hat er auch seine Klamotten angehabt.
09:31Und Sie, die Hosen?
09:33Draußen hat er machen können, was er wollen hat.
09:36Das war mir doch wurscht.
09:37Wir waren uns auch immer einig,
09:39dass er an der Türschwelle sein Hobby ablegen muss.
09:42Ablegen klingt gut.
09:43Michi, der Herr Kreuzberger hat mir erzählt,
09:47dass Ihr Bruder ihn mit dem FKK-Radeln nur provozieren wollte.
09:51So ein Schmarrn.
09:53Der Kreuzberger hat sich doch schon provoziert gefühlt,
09:56wenn ein Flan von unserer Kuh auf seiner Wiese gelegen ist.
10:00Nichts Geschissen, hat unsere Kuh auf seiner Wiese.
10:02Der Herr Kreuzberger hat mir auch erzählt,
10:05dass seine Kinder durch dieses Nacktradeln
10:07ziemlich verstört gewesen sind.
10:09Seine Frechheit.
10:10Sie werden auch sagen, was gemacht haben die armen Kinder.
10:14Ich bitte darum.
10:15Ihre Schulfreund haben sie eingeladen.
10:17Dann haben sie Geld für die Schauspielkasse.
10:20Klingt das jetzt vielleicht verstört?
10:22Nein, gar nicht.
10:23Hat Ihr Bruder am Hof mitgearbeitet?
10:26Nein, den bewirtschafte ich allein immer schon.
10:28Der hat sich nie für den Hof interessiert.
10:31Demnach gehört der Hof Ihnen?
10:33Nein, er hat ihn geerbt.
10:35Was hat Ihr Bruder beruflich gemacht?
10:38Er war auf dem Rathaus, hat auf dem Bauamt gearbeitet.
10:41Lebt sonst noch jemand am Hof?
10:43Nein.
10:44Hat Ihr Bruder eine Freundin gehabt, eine Beziehung?
10:47Naja, die Saskia.
10:51Saskia Kleist, mit der war er zwei Jahre zusammen.
10:54Sehen Sie bitte so gut und schreiben mir Ihre Telefonnummer auf.
11:00Meine? Nein, Ihre.
11:02Von der Frau Kleist.
11:06Herr Hofer, Sie sollen bitte zur Frau Ortmann kommen.
11:09Sie rufen die Frau Kleist an, die Telefonnummer gibt's hier.
11:12Bestellen Sie bitte hierher.
11:14Sofort? Ja, freilich sofort.
11:16Sie sollen sofort zu Frau Ortmann kommen.
11:18Und Sie sollen sofort die Frau Kleist anrufen.
11:21Ja?
11:23Grüß Gott, Frau Ortmann, da bin ich.
11:26Herr Hofer, bitte.
11:28Ich würd's kurz machen.
11:30Aufgrund Ihrer eigenmächtigen und kontinuierlich zunehmenden Fehlzeiten
11:34bestand Herr Achtziger darauf, dass ich mir was einfallen lasse.
11:38Schon wieder.
11:40Normalerweise müsste ich im Rahmen des Dienstaufsichtsverfahrens
11:44Beschwerde einlegen.
11:46Eine kleine Sonderregelung war es.
11:48Und wissen darf? Und wissen darf.
11:50Habe ich mir erlaubt, das hier zu erstellen.
11:55Was ist das? Ein Sanktionsplan.
11:58Ein Sanktionsplan? Unterschreiben Sie das.
12:00Damit erklären Sie sich mit der Verhältnismäßigkeit
12:03und dem Strafmaß der verschärften Maßnahmen einverstanden.
12:07Strafmaß? Bin ich vielleicht der Verbrecher?
12:09Jetzt traumatisieren Sie mal nicht so.
12:11Das ist mit Herrn Achtziger abgesprochen.
12:13Das ist die Durchführung von mir.
12:15Durchlesen darf ich's vorher schon, oder?
12:18Ja.
12:20Und dann bitte da unterschreiben.
12:22Ja. Schauen wir mal.
12:24Danke, Frau Hartmann. Wiederschauen.
12:26Wiederschauen.
12:28So, Mensch, Mann.
12:31Herr Hofer? Ja?
12:33Was ist das?
12:35Ein Liebesbrief von der Frau Hartmann.
12:37Sanktionsplan? Mhm.
12:39Da hat sich die Gute aber viel Mühe gemacht, hm?
12:41Ich lebe halt an Herzen. Sie auch?
12:44Mhm.
12:46Übrigens, das Seil war aus Sisal, 6 mm.
12:48Kann man in jedem Baumarkt kaufen.
12:50Keine Fingerabdrücke oder Ähnliches auf dem Seil.
12:52Irgendwie schade.
12:55Übrigens, der Tote ist nackt Rad gefahren, weil es sein Hobby war.
12:58Nackt Rad fahren? Die Bayern.
13:00Der Tote hatte auch eine Freundin, die heißt Saskia Kleist.
13:03Die hab ich hergestellt. Reden Sie doch mit ihr.
13:06Geht nicht. Ich muss noch mal zum Tatort.
13:08Wieso? Ich hab da so meine Zweifel am Tathergang.
13:12Also der Radfahrer kam da herunter.
13:14Der Täter wartet im Gebüsch.
13:16Er wartet, bis der Radfahrer auf seiner Höhe ist.
13:19Dann spannt er das Seil.
13:21Das Rad blockiert und der Fahrer segelt im hohen Bogen weiter.
13:27Er kommt hier auf ...
13:30... und schlägt mit dem Kopf auf den Stein.
13:33Fällt ihm was auf?
13:35Na ja, der Radl hält einen Düsenantrieb im Rucksack an,
13:38bis er so weit fliegt.
13:40Wenn er sich überschlägt, ist er liegen geblieben.
13:43Richtig. Deswegen hab ich Frau Dr. Kern gefragt,
13:45ob der Fahrer noch genug Energie haben konnte,
13:48um mit solch einer Wucht hier aufzutreffen,
13:50damit der Aufschlag tödlich ist.
13:52Er kommt auf den Radlfahrer drauf hoch?
13:54Nein. Nach Frau Dr. Kerns Berechnung ist es nicht möglich,
13:57solch eine tiefe Verletzung am Kopf zu haben,
14:00wie sie der Tote aufweist, weil die Restenergie nicht ausreicht.
14:03D.h., der Sturz kann unmöglich die Ursache für die Wunde gewesen sein.
14:07Richtig.
14:09Schauen Sie sich bitte mal den Stein von unten an.
14:12Welchen? Ach so.
14:20Das hat noch was.
14:22Das sind die ohne Bude. Die gehen nicht so schwer.
14:24Aber jetzt.
14:30Danke. Sehen Sie das da?
14:32Nass und feucht.
14:34Obwohl es hier eher trocken ist.
14:36Was auch seltsam ist, es gibt keine weiteren Steine hier.
14:39Nur den.
14:41Kommen Sie mal mit.
14:43Mit dem Stein, bitte.
14:49Sehen Sie diese Mulde hier? Ja.
14:51Legen Sie ihn da mal bitte rein. Jawohl.
14:55Tada.
14:57Was? Der Stein stammt von hier.
14:59Mhm.
15:01D.h., der Täter hat den Stein genommen
15:04und hat ihn dem Unger auf den Kopf geworfen,
15:06als der nach dem Sturz bewusstlos am Boden liegt.
15:09Der Stein wiegt 8,5 Kilo.
15:11Der Täter braucht ihn nur fallen zu lassen, um ihn zu töten.
15:14Das war eiskalt geplant, der Mutt.
15:16Gut, das wissen wir jetzt.
15:18Herr Hansen, könnten Sie vielleicht doch die Frau Kleist vernehmen?
15:22Wie heißt das Zauberhof? Bitte.
15:24Müssen Sie auf den Hof? Nein, ich muss noch was besorgen.
15:27Aber schon für den Hof. Halt's Maul.
15:29Der Sanktionsplan scheint keine abschreckende Wirkung auf Sie zu haben.
15:33Was ist das für ein Sanktionsplan?
15:35Das ist gut. Und du steckst deine Nase nicht in Dinge,
15:38sondern kümmer dich lieber darum, dass der Stein ins Labor geht.
15:41Dann kommst du mit mir mit. Viel Spaß, Frau Kleist.
15:44Danke, Herr Kollege.
15:46Axelian!
15:48Ich bin Bedienung.
15:50Zurzeit arbeite ich im Hollywood.
15:52Das ist eine Diskothek.
15:57Sind Sie auch in dieser Naturalismus-Gruppe von Ihrem Freund?
16:01Ab und zu bin ich mitgefahren, ja.
16:03Nackt?
16:06Klar.
16:08In Rosenheim auf dem Rath.
16:11Was sind das eigentlich für Leute?
16:13Ein Schuldirektor, ein Bauunternehmer.
16:15Sogar ein pensionierter Richter fährt da mit.
16:20Wie haben Sie Ihren Freund eigentlich kennengelernt?
16:23Ich hab mal im Rosenbräu bedient.
16:25Da sind die alle eingekehrt, angezogen natürlich.
16:28Weil ich mit einem Gast Spanisch gesprochen hab,
16:30hat Karl bei mir auf Spanisch bestellt.
16:32Wir haben festgestellt, dass wir ein Faible für Spanien haben.
16:36Haben wir uns verliebt?
16:40Bitte.
16:44Wann haben Sie Ihren Freund das letzte Mal gesehen, Frau Kleist?
16:48Vor gestern Abend.
16:50Wir haben zusammen bei mir gekocht und gegessen.
16:55Tortilla.
16:57Frau Unger, also die Schwester von Herrn Unger,
17:00sagte uns, dass Sie beide heiraten wollten.
17:02Ja, wir wollten nach Spanien auswandern.
17:04Das wäre alles so wunderbar geworden.
17:10Mir grauen sie davor, jetzt in meine Wohnung zu gehen.
17:13Bis auf den Kühlschrank und das Bett ist die leer.
17:16Den Rest hab ich schon verkauft.
17:18Und was ist mit den Kindern?
17:20Die Kinder sind in Spanien.
17:22Sie sind in Spanien?
17:24Ja.
17:26Ich hab sie verkauft.
17:28Sagten Sie nicht, dass Sie beide dort vorgestern Abend gegessen haben?
17:32Auf dem Fußboden.
17:34Karl hat eine spanische Flagge ausgebreitet
17:37und überall Kerzen aufgestellt.
17:39Das war romantisch.
17:41Hören Sie, wenn es Ihnen vor Ihrer Wohnung so graut,
17:44dann gehen wir doch noch wohin.
17:46Ich habe jetzt Feierabend.
17:48Vielleicht ins Times Square?
17:50Ich weiß nicht.
17:52Doch, doch. Das bringt Sie auf andere Gedanken.
17:56Augenblick.
17:58Frau Stocker, ich mache Schluss für heute.
18:01Gehen Sie jetzt segeln?
18:05Also, was ihr alle mit dem Segeln habt?
18:07Mei, Sie sind was Besonderes. Keiner tut bei uns segeln.
18:11Ich hab mein Angebot nicht vergessen.
18:13Demnächst sausen wir über den Chiemsee.
18:15Hat sich der Hofer schon gemeldet?
18:17Nein, der ist noch auf Shopping-Tour.
18:20Immer noch? Was shoppt er denn?
18:22Saatgut.
18:24Sehr interessant. Und wo ist Moa?
18:26Der hilft ihm dabei.
18:28Warum helfen Sie ihm nicht beim Ausmisten der Ställe?
18:31So weit kommt's noch.
18:35Und dann sausen wir über den Chiemsee.
18:45Herr Hansen!
18:48Ist das die Frau Schleist?
18:50Ja.
18:52Wo fahren Sie mit dem?
18:54Ich bringe Sie nur nach Hause.
18:56Das gehört aber eigentlich nicht zu unserem Service.
18:59Und Sie, haben Sie Ihr Saatgut bekommen?
19:02Ja. Das ist ja wohl offensichtlich, oder?
19:04Das freut mich. Schön Feierabend machen.
19:06Gerne.
19:09Ebenso.
19:11Später anfangen und dann pünktlich aufhören.
19:13Das ist schon fast wie du.
19:15Stimmt.
19:17Danke, Korbinian.
19:21Grüß dich.
19:23Grüß dich.
19:41Kein Hunger?
19:43Nicht wirklich.
19:45Was schmarrn?
19:47Achtziger, Ortmann, Hansen.
19:49Alle.
19:53Willst du drüber reden?
19:57Schau dir mal die Schmander an.
19:59Was ist das?
20:01Mein Sanktionsplan.
20:03Was soll das sein?
20:05Ein Strafkatalog für den Fall, dass ich meine Zeiten nicht einhalte.
20:09Eine Idee vom Achtziger, laut Ortmann.
20:11So was Scheinheiliges.
20:13Das ist ihm ja auch recht, oder?
20:15Eine Woche Berichtswesen für unangemeldete Stand-by.
20:19Was heißt das?
20:21Das heißt, dass ich eine Woche lang alle Berichte schreiben soll,
20:24wenn ich am Hof arbeite, ohne dass ich das vorher anmelde.
20:28Lehrgangsbetreuung bei dreimaligem Zu-spät-Kommen.
20:31Das heißt, dass ich Referate halten soll von Polizeianwärtern.
20:35Worüber?
20:37Z.B. darüber, wie man seinen Dienst ordnungslos antritt.
20:40Fehlt bloß nicht, dass ich hundertmal an die Tafel schreiben soll,
20:44ich bin ein böser Polizist.
20:46Unterschreiben soll ich den Schmarrn auch noch.
20:49Das machst du nicht.
20:51Jede Stunde, die du weniger auf dem Hof bist, geht auch auf mich.
20:55Was hast du jetzt vor?
20:57Ich ruf den Reischl an.
21:00So, sehr zum Wohle.
21:02Danke.
21:04Sagen Sie mal, hatten Sie nie vor, mit Ihrem Freund zusammenzuziehen?
21:08Ich meine, wenn man heiraten und auswandern will,
21:11probiert man das doch mit dem Zusammenleben erst mal so aus.
21:15Zu ihm auf dem Hof wollte ich nie.
21:17Ich habe mich mit seiner Schwester nicht so gut verstanden.
21:20In deren Augen wollte ihr Bruder immer nur meinetwegen nach Spanien.
21:24Spanien. Was wollten Sie da eigentlich genau machen?
21:27Heiraten.
21:29Ein Haus kaufen am Meer.
21:31Und dann ein Lokal aufmachen.
21:34Und womit?
21:37Ich meine, Sie arbeiten als Bedienung, er auf dem Bauamt.
21:40Das klingt nicht gerade, na ja, vermögend.
21:43Er wollte den Hof verkaufen.
21:45Ach, und seine Schwester?
21:47Er hat ihr natürlich das Vorkaufsrecht angeboten.
21:50Hätte sie denn so viel Geld gehabt?
21:52Karl hätte den Hof geerbt und sie ein stattliches Vermögen.
21:55Aber das hat sie in den Maschinenpark gesteckt.
21:58Nein, sie hätte das Geld nicht gehabt.
22:03Alles geritzt.
22:05Herr Reichl kennt den Münzinger gut.
22:07Das ist ein Journalist beim Rosenheimer Boten.
22:09Er will ihn auf die Sache ansetzen.
22:11Aber bloß keine Zeitung. Ich will ja nicht, dass die denzent da stehen.
22:15Geh schmarrn. Der Journalist wird erst mal recherchieren.
22:19Er wird im Innenministerium den Staatssekretär anrufen
22:22und fragen, ob das mit den Sanktionsplänen ein neuer Wind ist.
22:25Der Staatssekretär wird dann beim Achtziger nachfragen,
22:28was es mit den Sanktionsplänen auf sich hat.
22:31Das Ganze flankieren wir dann mit meiner Attacke.
22:34Ich werde den Achtziger auf meine Weise einheizen.
22:37Na gut, dann bin ich gespannt.
22:39Noch was, der Münzinger soll ein kräftiger Schluckspecht sein.
22:42Der Reichl möchte mit ihm auf Kneipentour gehen,
22:45um ihn so richtig anzuspitzen. Du musst mit.
22:48Na?
22:50Willst du den Sanktionsplan vom Tisch haben oder nicht?
22:53Schon.
22:55Die Tour beginnt im Rosenbräu.
22:59Was soll denn das für ein Sanktionsplan sein, bitte?
23:02Das weiß ich nicht.
23:04Das kommt bestimmt von der Ortmann. Da fries ich einen Besen.
23:07Nein, zwei.
23:10Die Frau, die läuft ja völlig aus dem Ruder, oder?
23:12Apropos Ruder, ich geh mit dem Hansen segeln.
23:15Du?
23:17Ja, ich.
23:19Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm über den Chiemsee sause.
23:25Auf geht's. Vom Segelträumen können Sie auch noch später.
23:28Wo soll's denn hingehen?
23:30Ich hab mit der Frau Unger einen Besuch gehabt.
23:33Wieso?
23:35Das müssten Sie doch am besten wissen.
23:37Ihnen hat doch die Frau Kreis erzählt,
23:39dass die Agnes Unger Angst um Ihren Hof hat.
23:41Woher wissen Sie das?
23:43Sie sind bei der Polizei.
23:46Jetzt erzählen Sie schon.
23:48Sie sind nicht der Einzige, der im Times Square verkehrt.
23:51Sie waren gestern Abend noch da und haben mit Jo gesprochen.
23:54Scharf kombiniert. Morgen, Frau Ortmann.
23:56Morgen.
23:59Moment.
24:01Wie, Moment?
24:06Oh, bitte.
24:09Was ist das?
24:11Meine Rechnung. Ich war gestern im Times Square.
24:14Ja, schön. Und was soll ich damit?
24:17Spesen. Ich hab eine Verdächtige verhört.
24:23Drei Pina Coladas, vier Gin Tonic, zwei Flaschen Wasser,
24:27ein Krabbensandwich und ein Thunfischsalat.
24:30Zeit der Rechnungsstellung 21.15 Uhr.
24:34Sie sagten verhört. Oder hab ich mich da verhört?
24:37Verhört, ja.
24:39Sie glauben doch nicht, dass ich Ihren Frauenverschleiß finanziere?
24:43Frauenverschleiß? Ich hab gearbeitet.
24:45So wie Herr Hofer im Stall seiner kriminalistischen Heimarbeit nachgeht.
24:49Wissen Sie was? Behalten Sie die.
24:51Es kommen noch mehr.
24:53Sie werden sehen, bald steht hier ein Spesenordner Times Square.
24:57Danke.
25:02Ja, und? Alles klar?
25:04Nichts ist klar. Ich hab die Frau Kleist im Times Square verhört.
25:08Jetzt akzeptiert die Ordnung meine Ausgaben nicht.
25:11Das hätte ich Ihnen gleich sagen können.
25:13Hallo. Grüß dich.
25:15Grüß Gott, Frau Hofer.
25:17Kommen Sie auch mit dem Herrn Hansen über den Chiemsee zu sausen?
25:21Äh, was?
25:24Mit wem sausen Sie denn über den Chiemsee?
25:27Aber wirklich nichts für sich.
25:29Dir werd ich noch einmal was verzeihen.
25:32Ich hab ja gar nix gesagt.
25:34Hab ich vielleicht was gesagt?
25:36Ich muss zu meinen 80ern. Wiederschauen.
25:38Bitte, tschüss.
25:41Hab ich irgendetwas gesagt?
25:43Ja, bitte.
25:45Grüß Gott.
25:47Ach, Frau Hofer. Gleich, gleich.
25:54Hier Ihre Rede.
25:56Vergelt's Gott, Frau Hofer. Tausendmal vergelt's Gott.
26:00Das war allerdings die letzte Rede von mir.
26:03Die letzte? Wieso?
26:05Ja, weil ich jetzt viel mehr auf dem Hof eingespannt sein werde.
26:09Warum?
26:11Mein Bruder hat mir von dem Sanktionsplan erzählt,
26:15den Sie und die Frau Ortmann ihm auferlegt haben.
26:18Frau Stöckel, Sie können jetzt gehen.
26:20Wiederschauen.
26:22Moment.
26:2480er?
26:26Oh, Herr Lause-König, was verschafft mir die Ehre?
26:31Einen Herrn Münzinger vom Rosenheimer Brotten?
26:34Nein, nichts, was ich wüsste.
26:36Bitte, was?
26:38Nein, nein, nein.
26:40Das muss ich aufs Schärfste dementieren.
26:44Ja, das kann sich nur um eine Verleumdung handeln.
26:47Ja, selbstverständlich will ich der Sache nachgehen.
26:50Natürlich. Vielen Dank, Herr Lause-König.
26:55Ähm, was für ein Sanktionsplan?
27:00Ach, Sie wissen gar nichts davon?
27:02Ja, dann?
27:04Ich glaube ja nicht, dass dieser ... Wie heißt der noch mal?
27:07Wie meinen Sie jetzt?
27:09Der Nachbar von den Ungers.
27:12Kreuzberger.
27:14Dass der was damit zu tun hat?
27:16Den Nachbarn ein Streichspiel, der tödlich ausgeht?
27:19Ja, aber ihn vorsätzlich töten?
27:21Nur weil dessen Anstandsgefühl verletzt ist?
27:23In unserer Meinung. Jetzt denken Sie mal an die Schwester.
27:27Die hat ein Motiv.
27:29Der Bruder hat mit der Freundin eine Spanien ab
27:31und verkauft den Hof, ihre Lebensgrundlage.
27:34Okay, Sie haben doch schon mit ihr gesprochen.
27:36Kobinia! Hallo noch mal.
27:38Entschuldigung, ich muss nur kurz mit Ihnen sprechen.
27:41Also, der Münzinger war schon aktiv, läuft alles wie geschmiert.
27:45Als ich beim Achtziger war, hat der Lause-König angerufen.
27:48Im Innenministerium.
27:50Der Achtziger hat ihm was vorgestottert
27:53und mir gegenüber hat er dann den Unschuldigen gespielt.
27:56D.h., die Sache ist vom Tisch? Logisch.
27:58Du bist fantastisch. Ich weiß.
28:00Tschau, Herr Hansen.
28:02Ja?
28:04Frau Hartmann.
28:06Herr Lause-König hat gerade angerufen.
28:08Ihr Vorgesetzter im Innenministerium?
28:10Ja.
28:12Ihm ist über einen Journalisten zu Ohren gekommen,
28:15dass wir hier Polizisten
28:17eigenmächtig mit Strafkatalogen drangsalieren.
28:20Könnte sein, dass Sie dahinterstecken.
28:23Natürlich stecke ich dahinter. Ich sollte mir was einfallen lassen.
28:26Na ja, aber doch nicht so was.
28:28Frau Hartmann, da sind Sie meilenweit übers Ziel hinausgeschossen.
28:31Also, so langsam reicht's mir wirklich.
28:33Wie man's macht, macht man's falsch.
28:35Ja, jetzt beruhigen Sie sich erst mal.
28:37So wie's ausschaut, hab ich die Sache noch mal hinbiegen können.
28:40Was haben Sie ihm gesagt?
28:42Ich hab ihm gesagt, dass es sich hierbei um eine Intrige handelt,
28:45der mir selbstverständlich nachgehen wird.
28:47Und hat das Ihnen abgenommen?
28:49Ich denke schon.
28:51Er hat es sich übrigens auch nicht vorstellen können,
28:54dass wir hier so was machen. Ich übrigens auch nicht.
28:58Und jetzt?
29:00Jetzt lassen wir Gras über die Sache wachsen.
29:02Und Sie sehen zu, dass dieser Sanktionsplan verschwindet.
29:06Was soll denn das? Wer hätte ihm den Hof abgekauft? Und?
29:09Und mit was? Ihr Erbschaftsamt steckt den Hof ja schon rein.
29:12Der hat einen Kredit aufgenommen.
29:14Den Sie gekriegt hätten.
29:16Ihr Bruder will der Spanien gehen und Sie da im Stich lassen.
29:19Ja, aber deswegen bring ich ihn doch nicht gleich um.
29:22Das ist doch nicht so einfach.
29:24Das ist doch nicht so einfach.
29:26Das ist doch nicht so einfach.
29:28Das ist doch nicht so einfach.
29:31Das ist doch nicht so einfach.
29:33Das ist doch nicht so einfach.
29:35Aber deswegen bring ich ihn doch nicht gleich um.
29:38Er hätte aber dabei Ihre Existenzgrundlage vernichtet.
29:41Er hätte den Hof einfach an irgendjemand verkauft.
29:44Ihren Hof, für den Sie sich aufgearbeitet haben.
29:47Für den er Sie nie interessiert hat.
29:49Und Sie wären auf der Straße gestanden.
29:51Ja, es hat mir wehgetan, dass der Vater immer einen Hof vermacht hat.
29:55Aber ich bin die ganze Zeit im Stall gestanden.
29:58Und hab nie einen Dank dafür gehabt.
30:00Sie hätten kennenlernen, dass Sie Ihren Bruder umgebracht.
30:03Nein.
30:10Das müssen Sie mir jetzt glauben.
30:12Ich hab mich gegen die Entscheidung gestimmt, mit allen Kräften.
30:15Doch der Karl ist hart geblieben.
30:17Aber deswegen bring ich ihn doch nicht um.
30:25Augenblick.
30:30Und wem gehört der?
30:33Der hat an Karl gehört.
30:36Und der da hinten?
30:38Auch. Mit dem ist er mir in die Arbeit gefahren.
30:41Warum nicht mit dem?
30:44Wollten halt schonen, hat er gesagt.
30:47Und wann ist er dann mit dem gefahren?
30:49Was weiß ich? Am Sonntag oder wenn er Urlaub gehabt hat.
30:52Der gehörte nicht Ihrem Bruder.
30:54Der gehörte seiner Freundin.
30:57Das heißt, wer gefällt, der gehört.
31:01Ja, Herr Stockerl, Sie sind ein bisschen zu gut.
31:04Und veranlassen,
31:06dass die Konten von der Saskia Kleist überprüft werden.
31:17Das sind die Nudisten vom Herrn Ume, sozusagen der harte Kern.
31:21Die hab ich gestern verhört.
31:23Und heute hab ich sie noch mal hergestellt,
31:25für den Fall, dass ihr noch Fragen habt.
31:27Sie haben ja alle was an.
31:30Was ist mit der Kontenüberprüfung von der Frau Kleist?
31:33Da ist die Stuckel dran. Die Frau Kleist ist gleich im Büro.
31:36Super.
31:38Ich muss noch was erledigen. Bis gleich.
31:42Schon wieder ein neues Saatgut eingetroffen?
31:44Nein, ich glaub nicht.
31:47Ja?
31:50Du bist gerade verabredet.
31:53Ja, ich wollte das noch abgeben.
31:55Ordnungsgemäß unterschrieben, wie Sie es haben wollten.
31:58Da hab ich mich leider ein bisschen verknittert.
32:01Das macht doch nichts.
32:03Lassen Sie das, Rehitschanz.
32:05Sie haben doch bestimmt auch noch eine Kopie.
32:07Vielleicht sollte ich die unterschreiben.
32:10Das ist wirklich nicht nötig. Danke.
32:17Wann soll's denn losgehen?
32:20Mit was?
32:22Mit dem Plan, welches im Datum draufsteht.
32:24Jetzt gleich oder erst in nächster Zeit?
32:26Ich würd sagen, in nächster Zeit.
32:28Sie kommen auf mich zu?
32:30Ich komm dann auf Sie zu.
32:32Vielleicht sollte ich doch neben meinen Namen noch das Datum setzen.
32:36Lassen Sie es aber gut sein.
32:38Na gut, ja, dann ist alles klar.
32:41Vielen Dank, Frau Erdmann.
32:43Wiederschauen.
32:45Wiederschauen.
32:57Servus.
32:59Grüß euch. Soll ich euch ja mal was sagen?
33:01Ja.
33:03Die Kleist hat auf ihrem Festgeldkonto knappe 150.000 Euro liegen.
33:07In den letzten zwei Jahren haben sechs Leute überwiesen.
33:10Am meisten aber ein Andreas Hartinger.
33:12Der sitzt übrigens da draußen.
33:14Der war auch in dieser Radlergruppe von dem Unger.
33:17Die Beträge, die lagen so bei 1.000 bis 5.000 Euro.
33:20Und das ist die Liste der überweisenden Personen.
33:23Bitte schön.
33:26Wo soll das jetzt hinführen?
33:28Wollen Sie nicht wissen, wie die Kleist zu Ihrem Haufen Geld gekommen ist?
33:32Ja, schon, aber normalerweise bringen doch Leute andere Leute
33:35wegen Ihrem Geld um und nicht, weil sie Geld haben
33:38und damit anderen ein Auto kaufen.
33:40Das schafft man bei mir, Herr Hansen.
33:42Unglaublich, ne?
33:44Wie wär's mit heute, nach der Arbeit?
33:46Halt!
33:48Es soll eine hübsche Brise aufkommen, okay?
33:50Ja, warum nicht?
33:52Barbara, ich dank dir.
33:55Wenn Sie bitte hier Platz nehmen möchten.
34:01Ja.
34:03Sie kaufen Ihrem Freund ein Auto. Warum?
34:06Er hatte Geburtstag.
34:08Ein Auto? Zum Geburtstag? Einfach so?
34:11Ich glaub, das erzählt es besser jemand anderes.
34:14Es war aber so.
34:16Frau Kleist, Sie haben 150.000 Euro auf dem Konto.
34:20Das war in hübschen kleinen Summen überwiesen.
34:23Ich hab mir was dazu verdient.
34:25Geht das ein bisschen genauer?
34:27Wofür? Zum Beispiel hat Herr Hartinger die gezahlt.
34:30Ich hab nebenher für ihn gearbeitet.
34:33Als was?
34:35Wenn er Geschäftsbesuch hatte aus China oder sonst wo,
34:38hab ich diese Leute betreut.
34:41Hab ihnen die Stadt gezeigt oder sie ausgeführt und so weiter halt.
34:45So war's bei den anderen auch. Die haben alle Firmen.
34:48Und dafür haben die bis zu 5.000 Euro gezahlt?
34:51Großzügig.
34:53Ja.
34:55Ihr Freund wusste von Ihrem Nebenjob?
34:57Ja, er fand das gut. Schließlich brauchen wir jeden Cent.
35:00Für Spanien?
35:02Ja.
35:04Ich knöpfe mir Ihren großzügigen Geldgeber mal vor.
35:07Gute Idee.
35:10Frau Kleist, wie oft ist das vorgekommen,
35:12diese Geschäftsbesuche?
35:14Unterschiedlich. So zweimal im Monat.
35:17Herr Hartinger?
35:20Die Personalien von Herrn Hartinger?
35:23Hartinger? Ja.
35:25Herr Richter.
35:27Danke.
35:29Bitte.
35:31Wir haben uns die Herrschaften, für die Frau Kleist gearbeitet hat,
35:35genauer angesehen.
35:37Andi Hartinger ist Bauunternehmer.
35:39Hubert Weiss hat eine Elektrofirma.
35:41Martin Schuster ist Fußbodenverleger.
35:44Ernst Mayer Heizung und so weiter und so fort.
35:46Fällt was auf?
35:48Wir vermuten, dass Frau Kleist das Geld für andere Dienste bekommen hat.
35:52Was für Dienste?
35:55Auf der einen Seite haben wir die Bauunternehmer,
35:58auf der anderen Seite den toten Unger.
36:00Der hat im Bauamt gearbeitet.
36:02Sie denken an Korruption in großem Stil.
36:04Herr Hofer hat mehrere Durchsuchungsbefehle beantragt.
36:08V.a. für die Firma von Herrn Hartinger.
36:10Dann für den Bauernhof von Herrn Unger und dessen Büro im Bauamt.
36:14Auch die Wohnung von Frau Kleist wird durchsucht.
36:18Ach. Ist das nicht Frau Stockel?
36:20Ja.
36:25Wir gehen segeln. Segeln?
36:27Na dann, viel Spaß.
36:29Und danke fürs Mitnehmen.
36:31Ja, nicht für. Also, viel Spaß.
36:33Prost. Prost.
36:40Schön. Ja, ist schön.
36:43Es kommt auch Wind auf.
36:45Übrigens, Herr Achtziger hat Sie vorhin gesehen.
36:48Und? Und? Sie müssen mit Tratsch rechnen.
36:51Herr Hansen, das ist mir momentan so was von wurscht.
36:54Wenn wir schon bei Tratsch sind.
36:56Herr Mohr hat mir erzählt,
36:58dass die Frau Ortmann und Herr Lind was miteinander hatten.
37:02Nein, nein, nein. Das stimmt so nicht.
37:04Letzten Endes hat sich rausgestellt,
37:06dass der Lind der Roloftor geblieben ist, seiner Flamme in Hamburg,
37:10die Sie hierher gelotst hat und ihn mit nach oben genommen hat.
37:14Sie zeigt es zwar nicht,
37:16aber das Ganze macht ihr ganz schön zu schaffen, der Ortmann.
37:20Das verstehe ich.
37:23Was? Wollen wir los?
37:25Ja.
37:28Nein, dass sie zu mir immer so kratzbürstig ist.
37:31Ich bin ja im Austausch mit Lind hier runtergekommen, ne?
37:34Ich bin mich schon mit verantwortlich für Linds Verschwinden.
37:38Vielleicht sollte ich sie auch mal mit zum See gehen.
37:41Da kommt der Bockerwind auf. 100% Flaute.
37:54Na komm, wir müssen noch was holen.
38:12Zeit wird's.
38:14Seit wann bin ich für Mord zuständig?
38:16Betrugsskandal in Mafiamannier.
38:18So könnte morgen die Sprachzeile lauten.
38:21Ich hab mir gedacht, du möchtest auch in dem Artikel stehen.
38:24Ich kann aber auch deinen Kollegen Hubertus anrufen.
38:27Ich war gespannt, wo er ist.
38:30Er hat gesagt, dass er sich für Mord zuständig fühlt.
38:33Er hat gesagt, dass er sich für Mord zuständig fühlt.
38:36Er hat gesagt, dass er sich für Mord zuständig fühlt.
38:39Ich kann den Kollegen Hubertus anrufen.
38:41Ich bin gespannt, wo ich jetzt schon da bin.
38:44Kannst du mir schon was erzählen?
38:46Kommen Sie bitte mit.
38:48Herr Erziger, Hofer war grad bei mir und hat seinen Sanktionsplan abgegeben.
38:53Und?
38:55Er liegt jetzt im Papierkopf.
38:57Ich sag Ihnen, Hofer steckt hinter der Sache mit dem Innenministerium.
39:01Das glaub ich nicht.
39:03Grüß Gott.
39:05Frau Ortmann, Sie kommen auf mich zu, gell?
39:08Gibt's Ergebnisse?
39:10Ja. Der Karl Unger hat in seiner Funktion als Leiter des Bauamtes
39:14fingierte Rechnungen über nie erbrachte Leistungen entgegengenommen.
39:18Des Weiteren sind wir auf Ungereimtheiten gestoßen
39:21bei der Vergabe von kommunalen Bauprojekten.
39:24Der Kollege Hartl ist noch vor Ort im Bauamt.
39:26Ich knüpfe mir jetzt die Frau Kleist vor.
39:29Der Herr Hansen ist gerade mit der Frau Kleist im Vernehmungsamt.
39:33Danke, bis später.
39:35Sie haben in Ihrer Wohnung interessante Sachen gefunden.
39:38Frau Kleist, Ihr Freund hat von Hartinger und Konzerten
39:41Schmiergeldzahlungen bezogen.
39:43Wirklich?
39:45Ja. Haben Sie das nicht gewusst?
39:47Nein.
39:49Herr Hansen, was sagen Sie? Können solch schöne Augen lügen?
39:53Leider.
39:55Das würd ich auch sagen.
39:57Die Schmiergeldzahlungen sind auf Ihrem Konto gelandet.
40:00Nicht irgendwelche Arbeiten für Hartinger und Co.
40:03sondern die Untreue und Bestechlichkeit Ihres Freundes.
40:06Ihr Konto, Frau Kleist,
40:09hat ihm als Sammelstelle für seine Bestechungsgelder gedient.
40:13Ihr Freund tat alles, um nicht aufzufallen.
40:16Er fuhr sogar mit einem alten Wagen zur Arbeit,
40:19obwohl er sich sehnsüchtig einen Schickenwagen wünschte.
40:22Den Sie ihm auch noch kaufen und schenken haben müssen,
40:25weil er offiziell kein Geld gehabt hat.
40:27Ich muss schon sagen, Frau Kleist,
40:29Sie und Ihr Freund haben einen flotten Zauberkorrupte hingelegt.
40:34Also gut, ja. Karl wollte, dass ich mitmache.
40:37Er hat mir gesagt,
40:39dass wir nur so unseren Traum mit Spanien erfüllen können.
40:42Er hat mich angestiftet.
40:44Und wie er dann tot war, da haben Sie ein Problem bekommen.
40:47Wie das ganze Geld rechtfertigen, ne?
40:49Ja. Ich hab mit Hartinger und den anderen gesprochen.
40:52Wenn ich auffliege, würden sie auch auffliegen.
40:56Also haben wir uns was ausgedacht.
40:58Aber mit dem Mord hab ich nichts zu tun, sondern die ...
41:01Ja?
41:03Hans Unger bringt Ihren Bruder um, weil er den Hof verkaufen will.
41:07Den Blödsinn können Sie Ihrer Großmutter erzählen.
41:10An dem Stein, mit dem Herr Unger umgebracht wurde,
41:13fanden wir Lackspuren.
41:15Und das hier fanden wir in Ihrem Bad.
41:17Die Spuren an dem Stein stammen von Ihrem Lack.
41:20Sie haben den Herrn Unger eiskalt umgebracht,
41:23weil Sie das Geld versichern wollten.
41:25Sie haben ihn nie geliebt.
41:27Doch. Ich hab ihn geliebt.
41:29Am Anfang wenigstens.
41:31Als er mir erzählte, was er da abzählt, da dachte ich,
41:35wow, der traut sich was, der hat Mumm.
41:37Aber dann ...
41:39Dann erkannten Sie immer mehr den nackten Spießer in ihm, oder?
41:42Die Vorstellung, mein Leben mit diesem Mann in Spanien zu verbringen ...
41:45Aber einfach mit dem Schluss machen,
41:47das würde bedeuten, auf das Geld zu verzichten.
41:49Das wollten Sie nun auch wieder nicht.
41:51Deshalb hat er sterben müssen.
41:53Ja.
41:55Frau Kleist, ich hab das Gefühl, es wird noch eine Zeit lang dauern,
41:58bis Sie die Sonne Spaniens auf dem Bauch scheinen lassen können.
42:01Frau Kleist, wenn Sie bitte mit der Kollegin mitgehen möchten.
42:08Die hier werden Sie noch brauchen,
42:10wenn Sie dem Richter was vorweihen wollen.

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