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00:00Musik
00:30Guten Tag meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen heute einmal minutiös und dokumentarisch an einem leider sehr traurigen Beispiel vor Augen führen,
00:44wie die Bevölkerung Westberlins und Westdeutschlands von ihren Politikern und Journalisten informiert wird.
00:52Es begann am Sonntag vor acht Tagen am 17. Juni. Da sprach der sogenannte regierende Bürgermeister von Westberlin, Willy Brandt, folgende Worte.
01:04Wir können unser Ziel nicht von heute auf morgen erreichen, aber wir verzichten auf den Rat überkluger, angeblicher Realisten,
01:20die die deutsche Frage nicht sehen oder nicht sehen wollen.
01:26Der regierende Bürgermeister dieser Stadt muss manches runterschlucken.
01:34Er kann nicht immer alles sagen, was er sagen möchte. Sie wissen alle, was ich damit sagen will.
01:42Er würde ich nicht mehr Bürgermeister sein wollen, als Anweisungen zu geben, die die Mauer als etwas Rechtmäßiges respektieren.
01:57Jeder unserer Polizeibeamten und jeder Berliner Bürger soll wissen, dass er den regierenden Bürgermeister hinter sich hat.
02:08Auch wenn er Rudolf Müller heißt. Dieser Westberliner, meine Damen und Herren, geboren am 22. Februar 1931,
02:18wohnhaft im Westberliner Bezirk Kreuzberg, Nostitzstraße 42.
02:23Dieser Rudolf Müller hat Brandts unverhüllte Aufforderung, die DDR-Grenze sei nicht zu respektieren, weil nicht rechtmäßig.
02:32Alle wüssten ja wohl, was er meine. Ich stehe hinter euch.
02:36Dieser Rudolf Müller hat Brandts Aufforderung postwendend befolgt.
02:41Er wurde auf dem Territorium der DDR am nächsten Tag zum Mörder an einem unserer Grenzpolizisten.
02:49Meine Damen und Herren, ich werde Ihnen gleich den Verlauf dieses Verbrechens bis ins Einzelne, bis ins Detail darlegen.
02:57Aber zunächst, wie behandelte der Westen das Verbrechen?
03:03Wenige Minuten nach dem Mord veröffentlichte die regionale Westberliner Abendschau am 18. Juni gegen 19.50 Uhr folgende Meldung des Westberliner Polizeipräsidiums.
03:16Zu einem Schusswechsel zwischen Ostberliner Grenzpolizei und Westberliner Polizei kam es heute gegen 19 Uhr an der Sektorengrenze in Kreuzberg in Höhe der Jerusalemer Straße.
03:28Soweit von Westberlin beobachtet werden konnte, wurde dabei ein Ostberliner Grenzpolizist getroffen, der sich etwa 15 Meter von der Grenze entfernt befand.
03:36Westberliner Beobachter sind der Ansicht, dass der Ostberliner Polizist möglicherweise tödlich verletzt worden sei.
03:42Der Schusswechsel zwischen Ost und West? Das war offensichtlich frei erfunden und gelogen.
03:49Man durfte daher gespannt sein, wie wenige Minuten später, gegen 20 Uhr, die zentrale Tagesschau des westdeutschen Fernsehens von dem gefährlichen und möglicherweise folgenschweren Verbrechen Notiz nehmen würde.
04:04Hier ist das deutsche Fernsehen mit dem ersten und zweiten Programm.
04:14Sie sehen aus Hamburg die Tagesschau, anschließend aus Frankfurt die Wetterkarte.
04:18Ja, und was Sie jetzt sehen, meine Damen und Herren, war alles, was die Tagesschau von dem Mord brachte, nämlich nichts.
04:35Da die erste Meldung offensichtlich falsch war, schwieg man sich erstmal eine Zeit lang verlegen und vornehm aus und ließ sich eine neue Version einfallen.
04:43Die sah dann um 22 Uhr so aus.
04:48Die Absperrung in Berlin hat heute ein neues Todesopfer gefordert.
04:52Unter den Kugeln seiner eigenen Kameraden brach ein Volkspolizist auf Ostberliner Gebiet zusammen.
04:57In dieser neuen zweiten Meldung von 22 Uhr sind gleich zwei Lügen enthalten.
05:05Einmal fordert nicht die Absperrung, das heißt nicht unsere Staatsgrenze, Todesopfer,
05:12sondern die Versuche, unsere Staatsgrenze anzutasten.
05:16Das sind die Ursachen.
05:18Zum anderen war die neue Version nicht weniger unwahr als die erste.
05:22Für sie zeichnet der frühere Rias-Kommentator Egon Barr verantwortlich,
05:27der bezeichnenderweise heute Pressechef und enger Vertrauter und Berater Willy Brandts ist
05:34und der noch in der Nacht nach dem Mord im Rias folgende abenteuerliche Darstellung gab.
05:41Es ist ein tragischer Fall und ein typischer Fall zugleich.
05:50Es hat sich um einen Fall gehandelt, bei dem der Mann hier in West-Berlin war.
05:58Der Polizist von drüben verlangte also einen Ausweis von dem Mann.
06:05Er hat dann eine Ausrede versucht, aber der Polizist bestand auf dem Vorzeigen des Ausweises.
06:19Dann hat dieser Mann sich nicht anders zu helfen gewusst, als diesem Polizisten einen Schlag zu versetzen,
06:28um frei zu kommen und Luft zu gewinnen.
06:32Der Polizist taumelte dann zur Seite und daraufhin eröffnete die Polizei drüben das Feuer auf diese Gruppe.
06:45Dabei ist offensichtlich der Polizist verletzt worden.
06:50Dass dieser Barr sich nicht schämt, mit solcher Räuberpistole vor die Öffentlichkeit zu gehen.
06:57Augenzeugen berichten, dass es nicht so war.
07:00Das heißt, alle Augenzeugen berichten nicht.
07:04Denn sie, das Westfernsehen, in diesem Falle der Sender Falsches Berlin, SFB, der war nämlich Augenzeuge.
07:12Merkwürdig, dass die schon vorher wussten, dass sich hier etwas ereignen würde.
07:17Die Herren vom Westfernsehen haben das Verbrechen verfolgt.
07:22Sie hatten gesehen, wie Unteroffizier Reinhold Huhn von dem Westberliner Müller erschossen worden ist.
07:27Aber wozu hatte Herr Barr seine Sprachregelung erlassen?
07:31Und so sah denn die freie Berichterstattung im Schwarzen Kanal des Westdeutschen Fernsehens am Abend nach dem Mordtag folgendermaßen aus.
07:42Bei dem Versuch, dieses Vorhaben in letzter Sekunde zu vereiteln,
07:46brach ein sowjetionaler Grenzpolizist im Feuer der eigenen Grenzpolizei zusammen und wurde getötet.
07:50Der Tunnel führte vom Keller eines dicht an der Grenze stehenden Ostberliner Hauses unter der Mauer hindurch an diese Stelle dicht hinter der Mauer.
08:00Also auch hier erst nochmal die Lüge des Herrn Senatspressechefs Barr.
08:04Obwohl, meine Damen und Herren, die französische Nachrichtenagentur AFP schon am 19. Juni wahrheitsgemäß gemeldet hatte,
08:15ich zitiere, aus Augenzeugenberichten geht hervor, dass der an der Berliner Mauer getötete Fopo, gemeint ist der Grenzpolizeiunteroffizier,
08:24nicht wie das Westberliner Polizeipräsidium am 18. Juni berichtete von einem seiner Kollegen,
08:31sondern von einem Flüchtling niedergeschossen wurde, dem er den Übergang verweigerte.
08:38Trotzdem hält man im Westen an dieser Erfindung des Herrn Barr fest.
08:45Doch weiter, eben die Schilderung des Tatorts durch den SFB, das muss man direkt nochmal hören.
08:53Der Tunnel führte vom Keller eines Ostberliner Hauses dicht hinter die Mauer nach Westen.
09:02Die Herren vertun sich in der Richtung.
09:05Denn der Tunnel, durch den der Mörder ins Gebiet der DDR eingedrungen war, führte von Westberlin in die DDR.
09:12Links wurde er auf Westberliner Gebiet gegraben, jenseits der Grenze, auf dem Baugelände übrigens des Springer-Konzerns,
09:19wo die Bild-Zeitung und die Welt gedruckt werden.
09:21Und er führte unter unserer Grenze hindurch in den Keller des auf unserem Gebiet liegenden, alleinstehenden Hauses.
09:29Vielleicht noch eine Skizze des Tatorts.
09:34Denn so ereignete sich das Verbrechen.
09:37Der Agent Rudolf Müller war durch den Tunnel vom Westen herübergekrochen,
09:41hat auf unserer Seite das Haus verlassen und war in ein paar Meter Entfernung vom Hauseingang
09:46von Unteroffizier Reinhold Huhn angehalten und zum Vorzeigen seines Ausweises aufgefordert worden.
09:54Erst versuchte er es mit Ausreden, dann fasste er in die Tasche,
10:00zog statt des Ausweises eine Pistole mit westdeutscher Munition heraus
10:06und schoss Reinhold Huhn brutal nieder und floh zurück nach West-Berlin zu Brand.
10:13Der regierende Bürgermeister dieser Stadt muss manches runterschlucken.
10:19Er kann nicht immer alles sagen, was er sagen möchte.
10:26Sie wissen alle, was ich damit sagen will.
10:28Jawohl, nun wissen wir es.
10:33Wir wissen, der intellektuelle Urheber der Polizistenmorde an unserer Grenze
10:40sitzt als sogenannter Regierender im Schöneberger Rathaus.
10:46Und die Brunnenvergifter Barr und Alberts ebenfalls.
10:52Ein Grenzpolizist wurde an dieser Stelle von den Garben der eigenen Maschinenpistolen erfasst.
10:58Die Behauptung der Sowjetzone-Nachrichtenagentur ADN,
11:03dass ein Gefreiter der Volkspolizei am Montag von West-Berlin aus erschossen worden sei,
11:08hat der Berliner Innensenator Alberts heute in scharfer Form zurückgewiesen.
11:12Die Ermittlungen der West-Berliner Polizei hätten eindeutig ergeben,
11:15dass der tödliche Schuss von Ost-Berliner Gebiet aus abgegeben worden sei.
11:20Was sollte denn das nun schon wieder?
11:22Was wollte dieser Alberts denn nun schon wieder?
11:23Das hat doch kein Mensch behauptet.
11:26Wenigstens nicht bei uns.
11:29Dieser unchristliche Ex-Pfarrer und Polizeisenator Alberts
11:33will unserem ADN, unserem Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst,
11:37die Lüge in die Schuhe schieben,
11:39die das West-Berliner Polizeipräsidium erfunden
11:42und die das West-Fernsehen verbreitet hat.
11:44Ersten Meldungen zufolge war es zu einem Schusswechsel mit West-Berliner Polizei gekommen.
11:53So hatten wir es Ihnen gestern berichtet.
11:55Und das war falsch, jawohl.
11:57Aber diese Falschmeldung, meine Damen und Herren,
11:59wird verständlich, wenn man bedenkt,
12:01dass die West-Berliner Polizei ja sonst skrupellos
12:04das Feuer auf unsere Grenzpolizisten und unser Staatsgebiet eröffnet.
12:07Schließlich haben sie auf diese Weise schon unseren Peter Göring ums Leben gebracht.
12:11Und nach dem Willen des West-Berliner Senats sollen sie dieses Mörderspiel fortsetzen
12:17und völlige Schießfreiheit erhalten.
12:21Und damit sie bei der Gewährung von Feuerschutz,
12:24wie sie es, wie sie ihre mörderischen Feuerüberfälle umschreiben,
12:28unerkannt bleiben, bauen sie sich zurzeit Hinterhalte.
12:33Die West-Berliner Polizei hat jetzt damit begonnen,
12:38an einigen Stellen der Sektoren- und Zonengrenzen
12:40Erdwelle- oder Sandsackbarrieren als Kugelschutz für ihre Grenzposten zu errichten.
12:45Unser Bild zeigt den Bau eines Erdwalls im Bezirk Tiergarten,
12:48unmittelbar vor der Sperrmauer.
12:50Also zunächst einmal, Brands Scharfschützen befinden sich nicht vor der Grenzmauer,
12:55sondern hinter ihr. Sie sind es nämlich, die eingemauert sind.
12:58Aber das nur am Rand.
12:58Meine Damen und Herren, ich habe mich bemüht,
13:04all diese Vorgänge und Hintergründe und Zusammenhänge
13:07nüchtern und sachlich darzustellen.
13:10Ich stehe nicht an, zuzugeben, dass mir das schwerfällt. Sehr schwer.
13:14Denn es geht hier um das Leben unserer Grenzpolizisten.
13:17Junger, tapferer, treuer Söhne unserer Republik.
13:21Und um mehr noch, um den Frieden, der durch solche Verbrechen gefährdet
13:27und der von uns verteidigt wird.
13:30Auch ihr Frieden, meine Damen und Herren im Westen.
13:34Gehen wir noch einmal zurück zum Sonntag vor acht Tagen,
13:38zum 17. Juni 1962.
13:41In Berlin sprachen Bundeskanzler Adenauer und der regierende Bürgermeister Brandt.
13:46Der Bürgermeister erklärte auch in Erkundgebung,
13:48die Deutschen würden sich mit der Teilung nicht abfinden.
13:52Sie seien nicht gegen Verhandlungen und nicht gegen vernünftige Zwischenlösungen.
13:55Aber sie seien auch nicht bereit zu resignieren.
13:59Bundeskanzler Adenauer eräußerte die Überzeugung,
14:02dass die Zeit für die Deutschen arbeite,
14:04weil der Geist auf die Dauer immer stärker sei als brutale Gewalt.
14:09Nun, meine Damen und Herren,
14:11lassen wir einmal die nicht einer gewissen Komik entbehrende Berufung
14:16ausgerechnet Konrad Adenauers auf den Geist beiseite.
14:20Wo brutale Gewalt geübt wird.
14:25Was Willy Brandt mit seinem Nicht-Abfinden mit unserer Grenze
14:29und mit der Existenz der DDR,
14:31mit seinem Die Mauer durchlässig machen,
14:34mit dem, was er sagen möchte, aber nicht sagen darf,
14:38was er wirklich damit meint,
14:40das haben wir gesehen.
14:41Noch einmal.
14:42Am 8. Mai forderte Konrad Adenauer bekanntlich in West-Berlin
14:48den Abbruch der Verhandlungen zwischen Amerika und der Sowjetunion
14:51über einen neuen West-Berliner Status.
14:54Das war die Aufforderung, diese Verhandlungen zu stören.
14:57Am 23. Mai erschossen West-Berliner Polizisten
15:00unseren Unteroffizier Peter Göring.
15:02Am 17. Juni erklärte Willy Brandt,
15:06er werde jeden West-Berliner Polizisten oder Bürger decken,
15:09der auf Angehörige der Grenzsicherungsorgane der DDR schießt.
15:12Sie haben aus seinem eigenen Munde gehört.
15:14Am nächsten Tag wurde unser Unteroffizier Huhn
15:16von dem West-Berliner Agenten Rudolf Müller
15:20auf unserem Territorium erschossen.
15:23Am 15. Juni hatte Willy Brandt in der Schöneberger Sporthalle erklärt,
15:27er werde Maßnahmen gegen die Ost-Berliner Reichsbahndirektion
15:30und das ihr unterstehende Reichsbahngelände in West-Berlin ergreifen.
15:37Am 21. Juni explodierten gegen 20.30 Uhr
15:41im letzten Wagen eines S-Bahn-Zuges,
15:43der gerade den letzten West-Berliner Bahnhof verlassen hatte,
15:47eine Sprengstofflagerung.
15:48Wie durch ein Wunder gab es keine Toten und keine Verwundeten.
15:52Wenn Sie, meine Damen und Herren, diesen Mechanismus,
15:55den wollte ich Ihnen zeigen, diese Zusammenhänge.
15:58Und sagen Sie, soweit Sie in West-Berlin oder Westdeutschland wohnen
16:03und mir zuhören, sagen Sie bitte nicht,
16:06Sie könnten das ja alles nicht wissen,
16:08weil Ihre Presse, Ihr Rundfunk und Ihr Fernsehen vieles verschweigen.
16:13Gewiss wird bei Ihnen vieles verschwiegen,
16:15vieles frei erstunken und erlogen, noch mehr verfälscht,
16:18aber dennoch kann man sich auch bei Ihnen ein richtiges Bild machen.
16:23Wenn man nämlich bei Ihnen in der Bundesrepublik und in West-Berlin,
16:27wenn Sie ein wenig von Ihrem Denkapparat
16:31und von der Möglichkeit Gebrauch machen,
16:34am Radio- und Fernsehapparat zur Ergänzung Ihrer Sender,
16:38auch die Sender der DDR, anzustellen.
16:41Was meinen Sie zum Beispiel,
16:45was hinter folgender Meldung des Westfernsehens steckt?
16:49Am Abend gibt Außenminister Rusk
16:51in der Residenz des amerikanischen Botschafters ein Essen,
16:54zu dem auch der regierende Bürgermeister Brandt geladen ist,
16:57der an den heutigen Besprechungen nicht teilgenommen hat.
17:01Warum durfte Brandt wohl nicht
17:03an den Verhandlungen Adenauer-Rusk teilnehmen?
17:05Weil West-Berlin nicht zur Bundesrepublik gehört.
17:10Und warum durfte Außenminister Schroeder,
17:13obwohl Adenauer es ausdrücklich gewünscht hatte,
17:15warum durfte Schroeder den amerikanischen Außenminister Rusk
17:19bei dessen Stippvisite in West-Berlin nicht begleiten?
17:23Weil West-Berlin nicht zur Bundesrepublik gehört.
17:27Aber dennoch wird in West-Berlin
17:29diese gefährliche NATO-Politik adenauerischer Prägung betrieben.
17:34Und zu Adenauer gehören natürlich
17:36Wehner, Brandt, Erler und Deist.
17:40Allerdings, damit es kein Missverständnis gibt,
17:43sie tun das alles nicht aus Stärke,
17:46sondern weil ihnen das Wasser bis zum Halse steht.
17:49Weil sie nicht mehr weiter wissen.
17:51Sie haben keinen konstruktiven Gedanken vorzuweisen,
17:54sondern nur gescheiterte Konzeptionen
17:56und einen raschen und sich immer mehr beschleunigenden Kräfteverfall.
18:01Aber nun geben sie sich dem Irrglauben hin,
18:05das Ende ihrer Ära mit Abenteuern, mit Wahnwitz
18:09aufhalten oder gar abwenden zu können.
18:14Zum wachsenden Unbehagen, ja, Entsetzen der Welt.
18:18So schreibt zum Beispiel am letzten Freitag die New York Times,
18:20An die Staatsgrenze der DDR zu rühren,
18:24die in Berlin die Form der Mauer hat,
18:26würde bedeuten, die schreckliche Arithmetik des Atomkrieges auszulösen.
18:33Das ist eine berechtigte Feststellung.
18:36Das schwedische Svenska Dagbladet weist darauf hin,
18:40dass die Bombenattentate, Feuerüberfälle und Morde
18:43bereits den Charakter von Aggressionshandlungen angenommen haben.
18:47Die Vereinigten Staaten wollen den Sowjets
18:51ein Treffen der vier Großmächte vorschlagen,
18:54bei dem über eine Entspannung
18:55an der Berliner Mauer verhandelt werden soll.
18:58Warum so umständlich?
19:00Warum so indiskutabel?
19:02Warum so untauglich,
19:03weil an die falsche Adresse gerichtet?
19:05Die Amerikaner könnten das sehr leicht haben,
19:10indem sie nämlich ihre Bonner und Schöneberger
19:12Zauberlehrlinge, die ihnen immer unheimlicher werden,
19:16zügeln und das Besatzungsregime in West-Berlin beenden.
19:20Denn nur unter dem Schutz der ausländischen Bayonette
19:23können die Frontstadtpolitiker
19:24ihre gefährliche Frontstadtpolitik treiben
19:27und jetzt gar versuchen,
19:30die Besatzungstruppen mit in gefährliche Zwischenfälle,
19:33Provokationen und Abenteuer hineinzuziehen.
19:36Das ist ihre Absicht.
19:38Gefährlich, wohlgemerkt, nicht für uns.
19:41Wir schützen uns, wie zu sehen ist,
19:45sehr wirksam selbst.
19:47Aber für die West-Berliner und die Westdeutschen,
19:49für sie im Westen, ist das gefährlich.
19:52Und auf ihrem Buckel, auf ihren Nerven,
19:55in ihren Lohntüten und auf ihren Gehaltsabrechnungen,
19:58in ihrer Speisekammer spielt sich das alles ab.
20:03Bitte denken Sie da einmal dran,
20:04wenn Ihnen Ihre Führer wieder mal die Ohren voll grölen.
20:09Wir können unser Ziel nicht von heute auf morgen erreichen,
20:15aber wir verzichten auf den Rat
20:19als überkluger, angeblicher Realisten,
20:26die die deutsche Frage nicht sehen oder nicht sehen wollen.
20:31Der regierende Bürgermeister dieser Stadt
20:34muss manches runterschlucken.
20:39Er kann nicht immer alles sagen,
20:42was er sagen möchte.
20:45Sie wissen alle, was ich damit sagen will.
20:49Sie wissen alle, was ich damit sagen will.
21:19Ja, dass ich in客 threaden war.
21:21Jawohl!
21:25Ja.
21:26Ja.