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Deutsche Schuldenorgie: Schweiz muss Schuldenbremse eisern verteidigen! Trump-Telefon: Putin willigt auf Waffenruhe ein. Serbien: Wiegelt die NZZ zum Staatsstreich auf? Unbrauchbare EU-Umfragen

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News
Transkript
00:00«GrĂŒezi miteinander, ganz herzlich willkommen und einen wunderschönen guten Morgen, meine
00:13sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde, ich begrĂŒsse Sie zur schweizerischen Ausgabe
00:17von «Weltwoche Daily – Die andere Sicht», unabhĂ€ngig, kritisch, gut gelaunt, am Mittwoch,
00:22am 19. MĂ€rz 2025 noch zweimal schlafen, dann ist FrĂŒhlingsbeginn und die LebenssĂ€fte beginnen
00:32so richtig wieder zu sprudeln. Ich bin ein BefĂŒrworter des FrĂŒhlings, kein Wunder,
00:38ich bin ja auch am 21. MĂ€rz auf die Welt gekommen, bitte sehen Sie mir das nach, unbescheiden,
00:45wenn ich hier festhalte, der 21. MĂ€rz ist auch zahlenmagisch ein optimales Datum, obwohl
00:54ich von Zahlenmagie nicht so viel halte, dafĂŒr umso mehr vom 21. MĂ€rz. Doch, mein Hinweis
01:01betrifft jetzt nicht den 21., sondern den 26. MĂ€rz, und zwar auf www.weltwoche.ch-live
01:15und auf unserem Weltwoche-YouTube-Kanal. Ab 17 Uhr geht's los am 26. MĂ€rz, dem Mittwoch,
01:24der nÀchste Weltwoche Daily Livestream, bitte senden Sie uns Ihre Fragen, Anregungen, Kritik,
01:31direkt an fragen.weltwoche.ch oder auf das berĂŒhmte Formular weltwoche.ch-sprechstunde-
01:44Das ist der Weltwoche Daily Livestream, und jetzt stĂŒrzen wir uns ins aktuelle GetĂŒmmel.
01:52Ja, dieses Schuldenpaket in Deutschland ist durchgekommen, und Friedrich Merz dokumentiert,
01:59das habe ich hier schon öfters gesagt, dass er ein Politiker ist, der einfach unbedingt
02:03Kanzler werden möchte. Das ist nichts Dramatisches, nichts besonders Aufsehenerregendes, aber
02:09es ist doch entlarvend und bezeichnend. Leider haben auch wir in der Schweiz sehr viele Politiker,
02:15die bereit wĂ€ren, fĂŒr die Macht alles aufzugeben. Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert
02:21absolut. Aber es ist schon bemerkenswert, wie dieser Friedrich Merz, dieser Kanzler
02:26der Wende, aus der er sich angekĂŒndigt hat, wie der in Lichtgeschwindigkeit alles ĂŒber
02:33Bord wirft, was ihm da heilig gewesen zu sein schien. Wir sind gespannt, was da noch alles
02:40auf uns zukommt. Er hat gestrahlt nach der gestrigen Abstimmung, das Parlament, das alte
02:46Parlament, das musste ja noch durchgehebelt werden mit dem bereits abgewÀhlten Parlament,
02:52eine ganz windschiefe Sache, die wir da gesehen haben. Und ich bin sicher, das wird jetzt noch
02:58mehr Deutsche in die Emigration treiben. Schon jetzt stimmen ja Zehntausende von Deutschen mit
03:03ihren FĂŒssen ab und kommen in die Schweiz. Ich glaube, ich fĂŒrchte, wir werden uns in den nĂ€chsten
03:09Wochen und Monaten mit einem regelrechten Ansturm aus Deutschland auseinanderzusetzen haben. Leider
03:17ist die Schweiz zu klein, um alle Deutschen aufzunehmen. Deshalb sind hier die Erwartungen
03:24auch schon etwas zu dĂ€mpfen. Nun, wenn wir in einer Schweizer Sendung ĂŒber diese Schuldenlawine
03:30sprechen, dann mĂŒssen wir natĂŒrlich ĂŒber die Schuldenbremse sprechen. Und diese ganze Politik
03:37jetzt da der deutschen Regierung ist keine gute Nachricht fĂŒr die Schweiz. Denn bis jetzt war
03:43Deutschland, galt Deutschland, obwohl es das vielleicht nicht immer war, galt Deutschland als
03:47solide finanziertes Land, als Vorbild in Sachen Haushaltspolitik. Das Àndert sich jetzt. Deutschland
03:54wird zu einem Land der hohen Schulden, der hohen Steuern und der hohen Zinsen, der knappen und
04:00klammen Kassen. Und das heisst natĂŒrlich, dass die Macht des Staates zunimmt, dass der Stress zunimmt,
04:05dass die schlechte Laune zunimmt, die AggressivitĂ€t wird zulegen und natĂŒrlich auch, dass zunehmend
04:12robuste, bullyhafte Verhalten gegenĂŒber anderen LĂ€ndern, vor allem gegenĂŒber jenen LĂ€ndern, bei
04:19denen man noch Geld vermutet. Und dazu gehört natĂŒrlich auch die Schweiz. Und wir hören diese
04:22fordernden Stimmen ja lÀngst schon aus dem Norden. Etwa der deutsche Botschafter Michael
04:29FlĂŒger, der da mit dem ganz erhobenen, leeren LĂ€mpel, Zeigefinger geschwungen hat. Die sagen,
04:35die Schweiz mĂŒsse mehr machen, mehr Geld ausgeben und so weiter. Am Schluss wird also der Druck auf
04:39die Schweiz hier ganz klar zunehmen, was den Geldbedarf angeht, auch was die Schweiz und ihr
04:45VerhĂ€ltnis zur EuropĂ€ischen Union angeht. Man wird auf uns Druck machen bezĂŒglich der Ukraine und so
04:51weiter und so weiter. Und ich mache mir grosse Sorgen, dass die politischen ImmunkrÀfte in Bern
04:56dagegen stark genug sind. Es gilt also fĂŒr die Schweizer hier, das RĂŒckgrat der Politik zu
05:03stÀrken und den Leuten zu helfen, dass sie entsprechend motiviert sind und auch das
05:10Selbstvertrauen haben, dagegenzuhalten, wenn da um die Schweiz herum immer stÀrker mit
05:16ausgestreckten Fingern und HÀnden nach unseren Vermögen gegraben wird. Nun, das zweite Thema,
05:24das wir uns in diesem Zusammenhang nĂ€her anschauen mĂŒssen, ist natĂŒrlich die Schuldenbremse. Die
05:29Schuldenbremse wird in der Schweiz auch unter Druck kommen. Wir hören das bereits, die Linken
05:36machen da mobil. Das heisst, wir mĂŒssen wahnsinnig viel Geld ausgeben, auch fĂŒr die Ukraine und so
05:43weiter. Die Schuldenbremse sei auszuhebeln und das dĂŒrfen wir auf keinen Fall tun. Die
05:48Schuldenbremse, das ist wichtig in Erinnerung zu behalten, ist mit 85 Prozent Zustimmung damals
05:56angenommen worden bei der Volksabstimmung und darĂŒber möchten sich nun die Politiker hinwegsetzen.
06:03Auch dies ist entlarvend und es zeigt ihnen, dass natĂŒrlich auch bei uns viele Bonsai-MĂ€rzens
06:11unterwegs sind, MinimÀrz-Politiker sozusagen, die da ihrem Idol, ihrem schuldenmachenden Idol in
06:19Berlin nacheifern. Das Ganze wird die StabilitÀt der EuropÀischen Union auch ins Wanken bringen.
06:27Es wird in der EU den Stress ebenfalls erhöhen und auch das ist keine gute Nachricht fĂŒr die
06:33Schweiz. Das heisst, mit freundlicher Verbindlichkeit sollten wir auf unserer UnabhÀngigkeit bestehen und
06:39auch die NeutralitÀt wieder in Erinnerung rufen. Sie kennen da meine entsprechenden Positionen.
06:45Die zweite grosse Nachricht, da möchte ich dann mehr darĂŒber sagen, in der internationalen Ausgabe.
06:50Der amerikanische PrÀsident Trump hat rund anderthalb Stunden, vielleicht sogar zweieinhalb
06:57Stunden telefoniert mit seinem russischen Bondar Wladimir Putin. Was wir bis jetzt wissen, es sei
07:03da ein sehr guter Austausch gewesen und die russische Seite habe offeriert fĂŒr die nĂ€chsten
07:0930 Tage Angriffe auf bestimmte Infrastrukturen in der Ukraine einzustellen. Putin allerdings beharrte
07:16darauf, dass er fĂŒr eine Friedenslösung sei, selbstverstĂ€ndlich eine friedliche Lösung des
07:21Ukraine-Konflikts, aber nur unter BerĂŒcksichtigung der russischen Sicherheitsinteressen und auch der
07:28Kriegsursachen, wie sie sich aus russischer Sicht darstellen und hier ist zu nennen an vorderster
07:35Stelle die NATO-Osterweiterung. Das ist ja das ganz grosse Thema, das man bei uns nicht zur
07:41Kenntnis nehmen möchte, in dieser primitiven Diskussion, die wir ja auch in unseren Medien,
07:47im schweizerischen Fernsehen immer wieder sehen. Da wird ja alles reduziert, eben auf die Putin-Versteher
07:52und die Putin-Freunde und jeder, der hier eine andere Meinung hat als das Schweizer Fernsehen
07:57und die dort eingeladenen und erwĂŒnschten Politiker, der wird dann jeweils auf das SchandbĂ€nklein
08:04der ĂŒberheblichen Verachtung gerĂŒckt. Das ist so die leider betrĂŒbliche Debattensituation,
08:12wie wir sie auch in der Schweiz haben, aber zum GlĂŒck reden da die wirklich ausschlaggebenden
08:17Persönlichkeiten miteinander. FĂŒr mich ist das allein schon ein ganz, ganz grosser Fortschritt,
08:22dass man wieder miteinander redet. Das war unter Joe Biden im Weissenhaus ganz anders.
08:28Der hat zwar viele markige SprĂŒche gemacht, aber eben das war ein Dialog in AnfĂŒhrungszeichen
08:33unter Autisten, die sich da eigentlich nur beschossen haben. Wobei ich muss prÀzis bleiben,
08:39rhetorisch entgleist ist im Grunde nur die amerikanische Regierung, die unmittelbare Regierung,
08:46vor allem auch die EU-Politiker haben da mÀchtig ausgeteilt und gefeuert in Richtung Moskau.
08:51Die tonangebenden russischen Politiker, allem voran Putin und Lavrov, der Außenminister,
08:56die haben sich sehr diszipliniert und zurĂŒckhaltend ausgedrĂŒckt. Große Ausnahme der frĂŒhere PrĂ€sident
09:02Medvedev. Doch dort, das habe ich Ihnen hier auch schon gesagt, spielen natĂŒrlich andere Motive.
09:07Medvedev war unter Verdacht, ein allzu westlich orientierter Politiker zu sein. Es gab, glaube ich,
09:13auch KorruptionsvorwĂŒrfe und ich vermute, dass er mit seiner kraftmairischen Sprache,
09:19mit dieser Brutalo-Sprache, die er da anwendet, erstens eine Ausnahme bildet in der ganzen
09:26russischen Diplomatie und zum anderen hat das wohl auch damit zu tun, dass er bei den voran
09:31nationalistischen Russen damit punkten möchte, um abzulenken von dem, was man ihm vorwirft,
09:37weshalb man ihn verdÀchtigt. Eskalation in Gaza. Netanyahu agiert mit dem Recht des StÀrkeren.
09:45Ja, er ist der StÀrkere und ich weigere mich immer, diese einseitige Kritik an Israel hier
09:52nachzuvollziehen. NatĂŒrlich sehe ich die Dramatik und die Problematik auch dieser
09:56fĂŒrchterlichen Kriegssituation, aber Entschuldigung, die Hamas hat das heraufbeschworen.
10:03Die Hamas beschiesst Israel mit Raketen seit Jahren, beschiesst auch Zivilisten und seit dem
10:097. Oktober. Ich meine, das ist eine GrĂ€uel-Attacke gewesen und da mĂŒssen sie sich ja wehren. Wie
10:14soll man sich denn dagegen wehren, vor allem dann, wenn der Gazastreifen unterkellert ist
10:18von diesen Terroristen, von dieser Terrororganisation, die ja in ihren Deklarationen
10:25ausgerufen hat, dazu ein judenfreies PalĂ€stina zu machen. Und dieses Ziel allein mĂŒsste ja die
10:31Hamas in den Augen der Deutschen, in den Augen der EuropÀischen Union gÀnzlich der Verachtung
10:38preisgeben. Aber es ist immer wieder bemerkenswert, wie man hier eben sich sehr wohlwollend dazu
10:44Àussert. Ja, in Deutschland hören sie geradezu Parolen nach dem Muster. Ja, man wolle eben diese
10:50Hamas-Ziele entsprechend auch verwirklichen. Da laufen dann entsprechende Gruppierungen durch die
10:56Strassen, arabische Gruppierungen, die ein judenfreies PalÀstina fordern. Da fragt man sich
11:02also, was hat man eigentlich aus der Geschichte des Holocaust gelernt. Interessant, das habe ich
11:07gestern vergessen darauf hinzuweisen, das ist schon eine Hammer-Meldung, der amerikanische
11:12PrĂ€sident Donald Trump möchte die serienbegnadigungen Joe Bidens rĂŒckgĂ€ngig machen,
11:19beziehungsweise nicht akzeptieren. Warum? Weil Biden offensichtlich mit einem Unterschriftencomputer
11:26gearbeitet hat. Eine Schweizer, beziehungsweise in der Schweiz tÀtige USA-Expertin hat im
11:32Tagesanzeiger beruhigende Töne von sich gegeben. Sie hat gesagt, und zwar die Claudia Franziska
11:40BrĂŒhwiller, die Professorin fĂŒr amerikanische Kultur und Politik, bezweifelt, dass Amerika
11:45Europa fallen lÀsst. Das bezweifle ich auch. Wir haben in der EuropÀischen Union sehr viel
11:50gestresste Rhetorik und die Medien, anstatt das kritisch zu hinterfragen, erweisen sie sich als
11:57VerstÀrker und als Megafone dieser extremen Meinungen. Dann, interessant, die Kanadier
12:05stossen Nationalheld Wayne Gretzky von Sokol, the great one. Wayne Gretzky, Jahrgang 1961,
12:13der genialste Eishockey-Spieler aller Zeiten. Der Zenter, lange mit den Edmonton Oilers hat
12:21er gespielt, an der Seite von Yari Khouri, dem wirbelnden Finnen, ein magisches Gespann. Und
12:29spÀter dann, im Verlauf seiner Karriere, war ja Gretzky bei den Los Angeles Kings, wo, glaube ich,
12:35der Bruder des in Genf tĂ€tigen Trainers, frĂŒher Max Orley, sozusagen den Bodyguard gab, dieses genialen
12:43Scorers und Spielmachers, dieses Magiers der Kufen. Und Wayne Gretzky, das wusste ich nicht, ist
12:51offensichtlich ein BefĂŒrworter, ein Fan, geradezu von Donald Trump. Das gefĂ€llt natĂŒrlich jetzt den
12:57Kanadiern ĂŒberhaupt nicht, da Donald Trump ja ziemlich harsche Töne angeschlagen hat, gewissermassen
13:04Bandenchecks und Bodychecks gemacht hat gegen die kanadische Regierung. Und der Wayne Gretzky,
13:10das wÀre jetzt hochinteressant, mit ihm ein Interview zu machen, um hier etwas aus kanadischer
13:17Pro-Trump-Perspektive diesen amerikanischen PrÀsidenten anzuschauen. Dann passen Sie auf,
13:23in der Neuen ZĂŒrcher Zeitung habe ich eine Umfrage gesehen, die da vom GFS gemacht wurde,
13:31von diesem Meinungsumfrage-Institut in Bern, bezĂŒglich der Meinungen zu den institutionellen
13:37VertrÀgen mit der EuropÀischen Union. Und ich warne einfach, diese Erkenntnisse hier zum Nennwert
13:43zu nehmen. Die NZZ titelt schon freudig, ja, selbst bei der SVP hÀtten diese institutionellen
13:51UnterwerfungsvertrĂ€ge, diesen Begriff verwendet die NZZ natĂŒrlich nicht, aber es ist eine
13:55Unterwerfung. Diese VertrÀge hÀtten erstaunlich positives Echo und viele SVPler seien bereit,
14:02das zu unterschreiben. Das glaube ich ĂŒberhaupt nicht. Ich glaube nĂ€mlich, dass diese Umfragen
14:07hochgradig manipulativ sind. Wir wissen ja nicht genau, was Sie da gefragt haben. Vermutlich haben
14:11Sie gefragt, sind Sie fĂŒr die WeiterfĂŒhrung des bilateralen Wegs? Und das ist natĂŒrlich
14:16reinste Augenwischerei, weil diese UnterwerfungsvertrÀge eben den bilateralen Weg beenden.
14:21Bilateral heisst zweiseitig, auf Augenhöhe gleichberechtigt. Und wenn die EU nachher die Gesetze in der
14:27Schweiz erlassen kann, wenn im Konfliktfall die EU-Gerichte entscheiden und wenn wir danach noch
14:32Sanktionen zu gewÀrtigen haben, wenn wir das nicht umsetzen, dann ist das nicht mehr ein
14:36gleichberechtigtes bilaterales VerhÀltnis auf Augenhöhe, sondern ein Kolonialvertrag. Fertig.
14:40Und wenn man die Frage stellen wĂŒrde, sind Sie fĂŒr den Kolonialvertrag? Möchten Sie, dass die
14:45Schweiz eine Kolonie der EuropÀischen Union wird? Dann können Sie davon ausgehen, dass man das in
14:53Bausch und Bogen verdammen wĂŒrde und ĂŒbrigens nicht nur bei der SVP. Dann hier noch, das muss
14:59immer wieder erwÀhnt werden, diese allzu wohlfeile Publizistik, die sich da solidarisiert mit diesen
15:07AufstĂ€nden in Serbien. Ich fĂŒhle mich genötigt, dazu etwas zu sagen. Wir hatten ja den PrĂ€sidenten
15:13Vucic vor kurzem in der Schweiz hatten hier einmal seine Sicht darzulegen. Ganz wichtig,
15:18denn seit Jahren trommeln ja die Journalisten, trommeln die Medien gegen ihn, werfen ihm alles
15:23Mögliche vor und sie kennen die Weltwoche, sie kennen mich, ich bin der Anwalt der VerfÀmten
15:28und der Verdammten. Audiatur et altera pars. Ja, es möge auch einmal der Angeklagte sprechen in
15:36dubio pro reo, aber das wischt man ja alles weg in dieser verurteilungsfreudigen Kultur, in der wir
15:42uns heute wiederfinden. Was schreibt da die hochgeschÀtzte NZZ? Die serbischen Studenten
15:48haben mit ihrem friedlichen Protest ein ganzes Land mobilisiert. Nun mĂŒssen sie sich neu
15:53organisieren und die Machtfrage stellen. Ja, was ist das? Ein Aufruf zum Staatsstreich,
15:58die Machtfrage. Es gibt da Wahlen, es gibt eine Demokratie in Serbien. Also hier merken sie
16:04geradezu aufwieglerische Töne auf Seiten der Neuen ZĂŒrcher Zeitung. Das hĂ€tte mir ja diesem
16:12Blatt gar nicht zugetraut, aber es zeigt ihnen eben, wie stark diese Journalisten geistig auch
16:17schon der EuropÀischen Union und diesen Narrativen beigetreten sind und eben viel zu wenig den guten
16:24alten schweizerischen Stammpunkt hier zur Geltung bringen, nĂ€mlich nĂŒchterne Distanz, UnabhĂ€ngigkeit
16:32und vor allem auch NeutralitÀt. NeutralitÀt heisst, dass man bei aller persönlichen Anteilnahme und
16:38auch Parteinahme, die einem ja nicht benommen ist, wenn man Schweizer ist. Die NeutralitÀt bezieht
16:43sich ja nur auf die Regierung, auf den Staat, auf das Staatshandel, ist eine Staatsmaxime,
16:47aber trotzdem glaube ich, dass diese NeutralitĂ€t den Schweizer insgesamt prĂ€gt, weil sie dazu fĂŒhrt,
16:53dass man eine weltoffene Einstellung hat, dass man dem Fremden, sofern er nicht in LegionsstÀrke
17:00einmarschiert, dass man dem Fremden gegenĂŒber durchaus auch aufgeschlossen ist, dass man
17:06neugierig ist, dass man Fremdsprachen lernt, das zeichnet ja die Schweiz heraus und wenn sie ĂŒberall
17:10nur schwarz und weiss sehen, wenn sie ĂŒberall nur Freund und Feind sehen, dann haben sie nicht diese
17:14Weltoffenheit und das fehlt mir heute leider in der Publizistik. Viel zu viel gleissendes
17:20Schwarz-Weiss, das ist sehr, sehr schade. Meine Damen und Herren, das war's von Weltwoche Daily
17:26Schweiz fĂŒrs Erste. Ich melde mich jetzt dann gleich wieder zurĂŒck mit der internationalen
17:30Ausgabe, in der Hoffnung natĂŒrlich, Sie seien nach wie vor da. Ich zĂ€hle auf Sie, wĂŒnsche Ihnen
17:36allen, aber auch wenn Sie nachher nicht dabei sind, was unschön wÀre, einen wunderbaren Tag.

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