Ein Bayer auf Rügen S03E08-Lawinengefahr

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Bernie fühlt sich völlig ausgebrannt: Job weg, Freundin weg. Seine innere Leere versucht er mit Alkohol zu füllen. Gut, dass er einen Freund wie Valentin hat, der ihn aus seiner Kummerhöhle hinauf in die Berge zum Skifahren lockt. Die beiden sind nicht allein: Mit von der Partie ist die hübsche Janine, Bodes Tochter, die sich mächtig an den nur mäßig begeisterten Valentin heranschmeißt. Was alle drei nicht ahnen: Sie werden von niemand Geringerem als Ex-Polizeihauptwachtmeister Haberl beschattet – im Auftrag des geldgeilen Sascha Morell, Janines Gatten, der einen Grund für eine lukrative Scheidung sucht. Valentin hätte allerdings auch kaum Zeit, sich über solche Albernheiten aufzuregen, denn in den Bergen wartet schon wieder ein neues Abenteuer: Zwei Skifahrer wurden von einer Lawine verschüttet. Eine dramatische Rettungsaktion beginnt … (Text: ARD)

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Transcript
00:00Jetzt mal aufpassen, dass da nix kaputt geht.
00:03Vorne das bitte.
00:05So, jetzt mal ihr vervorsichtig sein.
00:07Das sind hochelektronische Geräte, gell?
00:09Vorne, damit das runterfällt.
00:11So, das auch.
00:15Heute Nacht hat's bestimmt einen super Pulverschnitt oben hingekaut.
00:18Warum? Weil's zum Schifffahren geht?
00:20Na, am Morgen vielleicht. Mal schauen, ob da weiße Zeit ist.
00:22So, so.
00:23Du, Valentin, du siegst doch sicher den Berni.
00:26Vielleicht möglich, ja.
00:28Die können doch im Privat.
00:35Jetzt wird's da herum auch wieder ruhiger.
00:37Ich hab so die ganzen Gäste.
00:39Dein Vater und die Agnes haben die Gäste.
00:42Mir geht ja das nix an.
00:45Sag mal, Kathi, was ist eigentlich los?
00:48Na, ich geh ja eh bald fort.
00:51Besonders freuen tut sich nicht?
00:54Ich wär schon packer.
00:58Okay.
01:03Valentin!
01:09Passen Sie doch auf, da könnte was kaputt gehen.
01:13Ein bisschen was halt ich schon aus, Frau Lengkawi.
01:15Wer meint denn dich, Valentin?
01:17Ihr habt mit dem Möbelpack geredet.
01:22Genau so hab ich mir das vorgestellt.
01:24Ich komm an und du wartest schon auf mich.
01:29Ah, ein bisschen frische Bergluft.
01:33Ich find's immer wieder schön hier.
01:35Ja, schlicht und ergreifend, wie eh und je.
01:38Mir gefällt's.
01:39Wie lange bleibst du denn diesen Mann?
01:41Für immer. Ich such mir einen Job hier.
01:43Und wenn ich keinen finde, muss ich mir meinen Daddy halt eingeben.
01:46Da wird der Vater eine Freude haben.
01:50Sag mal, was machst du denn heute noch?
01:53Na, ich hol den jetzt runter.
01:56Ich hab mir das überlegt.
01:58Na dann.
02:11Ob die Gabi glücklich wird, da drunten im Rathaus?
02:15Da herum kann sie auf keinen Fall bleiben mit dem Radio.
02:18Wenn das dann der Ferdinand kommt,
02:20dann ist das schon ein bisschen zu spät.
02:22Da kann sie auf keinen Fall bleiben mit dem Radio.
02:24Wenn das dann der Ferienbetrieb so richtig losgeht.
02:27Meine Sorgen sind das zum Glück nicht.
02:30Der Valentin hat scheinbar auch eine andere.
02:32Ja, du stell dir vor,
02:34kippt doch das Fliescherl da rauf und sagt,
02:36ich wohn wieder bei euch.
02:39Und bestimmt sogar noch das Zimmer, in dem sie wohnen möchte.
02:42Tut die da grad so, als wenn sie schon fünf Jahre zusammen waren.
02:45Heute sind sie dynamischer wie früher.
02:47Jeder muss schauen, was bleibt.
02:50Lang bleibt die jedenfalls nicht da herum.
02:52Das sag ich dir.
02:54Das kann doch dir wurscht sein.
02:56Du gehst doch eh bald nach Rügen.
02:58Ach, hör auf.
03:00Du tust dir grad, als ob du in die Emigration müsstest.
03:04Ja, so fühl ich mich auch.
03:06Na komm.
03:08Die Liebe versetzt Berge.
03:10Dann wird es dich auch nach Rügen versetzen.
03:12Aber einen Valentin verstehe ich trotzdem nicht.
03:14Tja, wieso das?
03:16Die Gabi müsste ihm doch am Hintern lieber sein,
03:18als diese Janine im Gesicht.
03:20Und dass sie ihn mag, das sieht man doch auch.
03:23Geil.
03:24Das siehst du auf einen Blick.
03:26Ja.
03:27Und jetzt musst du zuschauen, wie sie ihn regelrecht abschleppt.
03:31Die geht ran wie ein Blücher.
03:33Preußisch halt.
03:35Ohne Rücksicht auf Verluste.
03:39Da kann man noch was lernen.
03:41Naja, vielleicht ist es ganz gut für die Gabi.
03:45Wieso jetzt das wieder?
03:47Dann kann sie sich mehr auf ihr Radio konzentrieren.
04:06Sperrst du überhaupt nicht ab?
04:08Da holst du, zu mir kommt doch eh keiner.
04:11Hier, das schickt doch deine Nachfolgerin.
04:13Ja, schmeiß sie hin, du weißt doch, wo das Zeug rumliegt.
04:23Janine, was macht ihr denn hier den ganzen Tag?
04:25Ich schreibe einen Roman.
04:27Die Unfähigkeit des Liebens.
04:29Oder jeder liebt für sich allein.
04:35Das hat doch keinen Wert.
04:37Hat keinen Wert?
04:39Hat alles keinen Wert.
04:40Was hat denn überhaupt so einen Wert?
04:43Was ist denn passiert?
04:47Habe ich die Ehre.
04:49Mit wem habe ich die Ehre?
04:52Halt!
04:53Sag nichts.
04:55Das ist die junge Frau Bode, die wir mit ihrer Schwester Lisa aus der Bergnot gerettet haben.
05:00Auch eine Bergrettungsaktion, die in die Geschichte eingehen wird.
05:04Ich erinnere mich gar nicht, dass...
05:06Die werden aber damals für die Logistik zuständig.
05:08Genau.
05:11Schaust du nicht aus wie die Miriam?
05:15Dir schaut jede Frau aus wie die Miriam.
05:17Du bist wahnsinnig verdammt.
05:19Nur einen Sommer gönntet ihr Gewaltigen und einen Herbst zum reifen Gesange mir,
05:25dass williger mein Herz vom süßen Spiele gesättigt,
05:30mir dann sterbe.
05:32Ganz schön schmutzig.
05:36Das ist Hölderlin.
05:38Aber davon verstehst du nichts.
05:43Du musst was für ihn tun.
05:45Der verkommt ja.
05:48Ihm kann keiner helfen.
05:50Der muss es selber tun.
05:52Dein Freund braucht Hilfe, Valentin.
05:54Wie kommt es, dass er so abgestürzt ist?
05:58Der hat so eine Scheiße gebaut in der Redaktion,
06:00dass ihm gar nichts anderes übrig geblieben ist, was er rausschmeißt.
06:03Dann hat er seine Freundin mit reingezogen, die Miriam,
06:05und die war so stinksauer, dass sie einfach auf und davon ist.
06:08Was ich gut verstehen kann.
06:10Ganz schön viel auf einmal, oder?
06:12Jetzt möchte ich ja, dass die ganze Welt mit ihm leidet.
06:14Wisst ihr was?
06:16Kennt ihr mich alle am Arschlecken. So schaut's aus.
06:18Siehst du, wie er leidet?
06:24Jaja, das ist jetzt aber schnell gegangen.
06:26Wenn man mal einen solchen Entschluss gefasst hat,
06:28dann heißt es eins, Augen zu und los.
06:32Morgen, Gern.
06:35Ich hab da eine Frage.
06:37Wir sind kein Auskunftsbüro.
06:39Ich hätte ein paar Nachforschungen zu machen.
06:41Aber es ist eigentlich kein Fall für die Polizei.
06:43Jedenfalls noch nicht.
06:45Was wollen Sie da bei uns? Wir sind die Polizei.
06:47Ich hab halt gedacht,
06:49der Herr Freil, der sucht einen Privatdetektiv,
06:51oder irgend sowas in der Art, nehme ich an.
06:53Ja, genau.
06:55Und?
06:57Da soll es ja demnächst einen pensionierten Kriminalbeamten geben.
06:59Erstklassiger Mann übrigens.
07:01Der ein Büro für private Ermittlungen aufmachen möchte.
07:05Der junge Mann meint mich.
07:07Aber es tut mir leid.
07:09Ich hab da schon so viele Anfragen.
07:11Könnten wir nicht trotzdem mal drüber reden?
07:13Aber nicht hier.
07:15Ja, schauen Sie, das war...
07:17Ein Eisbär, bitte schön.
07:19Und ein Vetter Münzli.
07:21Das wäre dann ein sogenannter Interessenkonflikt,
07:23nicht wahr?
07:25Schauen Sie,
07:27also für den Herrn Bode,
07:29da arbeite ich ja bereits.
07:31Nicht wahr?
07:34Bei den Anwälten,
07:36da nennt man sowas Parteienverrat.
07:38Aber Ihre Ermittlungen richten sich ja nicht gegen Herrn Bode selbst.
07:40Ja, zum Gegenteil.
07:42Nein.
07:44Nein, das wäre mir nicht recht.
07:46Ja.
07:48Dass Sie nicht billig sind, hab ich mir gleich gedacht.
07:50Ja, das auch.
07:52Das heißt eigentlich nicht.
07:54Das heißt,
07:56eigentlich bin ich überhaupt nicht billig.
07:58Gut.
08:00Es geht ja auch um eine Menge.
08:03Nennen Sie mir den Preis.
08:09Machen Sie einen Vorschlag.
08:11500 pro Tag?
08:15Ja.
08:17Bei meinen Oberheldkosten, nein, nein.
08:19Unter 1000 Mark geht da gar nichts.
08:21Wir denken also beide an 750.
08:23Ist gepumpt.
08:25Wo bleibt mein Weißbär?
08:27Bloß Späßen.
08:30Bloß Späßen.
08:38Ein tolles Erbe.
08:40Ja, schon.
08:42Aber was soll ich damit anfangen?
08:44Ich hab genug mit dem Ferienhof zu tun.
08:46Kannst die Knabe ja verpachten.
08:48Da könnte man echt was draus machen.
08:50Konzerte, Ausstellungen,
08:52Dichterlesungen und so weiter.
08:54Ja, sowas fehlt bei uns in der Stadt.
08:56Jawohl, Herr Bürgermeister.
08:58Aber die Stadtverwaltung hat es anscheinend
09:00nicht so mit der Kultur.
09:02Kultur ist teuer.
09:04Und wirft nichts ab.
09:06Schau mal.
09:08Eine Schießbude.
09:10Ich werd wahnsinnig.
09:12Mensch, toll.
09:14Wow.
09:38Jetzt verstehe ich,
09:40warum du doppelt Olympiasieger geworden bist.
09:42Weil ich hier auf die Welt komme und viel übe.
09:44Wäre das nicht ein schöner Hang für uns?
09:46Ja, das geht leider nicht.
09:48Das ist zu lawinengefährlich.
09:50Das scheinen die aber nicht zu wissen.
09:52Da sind die wahnsinnig.
09:54Hey.
10:06Sag mal, seid ihr wahnsinnig?
10:08Habt ihr einen Sprung in der Schüssel?
10:10Wieso, was ist denn los?
10:12Habt ihr nicht das Schild gesehen? Lawinengefahr.
10:14Im Zweifel fahren wir vor der Lawine her, oder?
10:16Das ist blöd, als ob ich es selten gehört.
10:18Sagen Sie,
10:20sind Sie nicht?
10:22Ja, natürlich, der ist das.
10:24Vielleicht doch ein bisschen übertrieben, oder?
10:26Na gut, fahren wir raus.
10:28Das hört sich besser an. Jetzt fahrt's mir mal genau nach.
10:36Was ist denn mit dir los?
10:38Was hast du gesehen?
10:40Wenn du wüsstest, wie nah du an der Wahl bist.
10:42Wer sind denn die beiden, die mit Markus runterfahren?
10:44Ich glaub's nicht.
10:46Ich glaub's einfach nicht.
10:48Was glaubst du nicht?
10:50Der Blonde da.
10:52Das ist mein Mann.
11:02Ah, Bernie.
11:04Grüß dich.
11:06Hast deinen Dienst quittiert, oder?
11:08Ja.
11:10Aber nicht so freiwillig wie du.
11:12Tja, ja.
11:14Das Leben kann sehr hart sein.
11:16Dein Freund Valentin hab ich gehört.
11:18Oder deine Freundin.
11:20Was interessieren mich die Bettgeschichten von den anderen Leuten?
11:22Okay, was?
11:24So weit ist das schon.
11:32Also, Herr, mein Vetter.
11:34Der Herr Bürgermeister und die Heidi.
11:36Hast du gehört? Sie hat geklebt.
11:38Die Heidi? Was denn?
11:40Im Ludwigskeller?
11:42Keller? Sie hat einen Keller geerbt?
11:44Ja, die sind bei uns zu wirtschaften, weißt du.
11:46Das hat er von ihrem Onkel Aloysius gehört.
11:48Genau, und der ist vor vier Wochen in die ewigen Jagdgründe reingegangen.
11:52Hallihallo!
11:54Musst du nicht regieren?
11:56Tja, bei so einem schönen Wetter.
11:58Und so einem fundigen Schnee.
12:00Sag mal, Heidi, was machst du jetzt eigentlich mit dem Ludwigskeller?
12:02Wenn ich das schon wüsste.
12:04Willst du nicht pachten?
12:06Oder du, Valentin?
12:10Da, kommen Sie.
12:12Ja, dann geh ich jetzt.
12:14Hast du jetzt schon ein Geschäft als Detektiv?
12:16Ich kann mich gar nicht retten von einem Darfbrechen.
12:32Ich habe an einen Kultur- und Szenentreff gedacht.
12:34Ja, möglicherweise könnte man für das Programm
12:36sogar einen Zuschuss von der Stadt machen.
12:38Das wäre doch was für den Bernie, oder?
12:40Der Bernie als Wirt?
12:42Der wäre doch selber sein bester Gast,
12:44solange er so drauf ist wie zur Zeit.
12:46Wahrlich, oder Bernie?
12:48Ich möchte so gern wissen,
12:50was der Harald da draußen ausbaut,
12:52der alte Drecksau.
12:54Ich weiß nicht, was er da draußen ausbaut,
12:56aber ich weiß, was er da draußen ausbaut.
12:58Ich weiß nicht, was er da draußen ausbaut,
13:00aber ich weiß, was er da draußen ausbaut,
13:02der alte Drecksau.
13:04Von was redest du eigentlich?
13:06Den ganzen Tag beobachte er euch schon.
13:08Wer?
13:10Der Harald.
13:12Was, uns?
13:14Du meinst den faulen Dynamit?
13:16Geh, wer interessiert sich denn für dich?
13:18Vielleicht übt er bloß.
13:20Zuerst bräuchte man natürlich mal ein Programm.
13:22Und den richtigen Namen finden.
13:24Ja, und einen Pächter oder einen Geschäftsführer,
13:26dem natürlich Kultur eine Herzenssache ist.
13:30Wenn du von mir redest.
13:32Herzenssache.
13:34Nie wieder.
13:38Kathrin!
13:42Also ich muss noch mal mit dir reden.
13:44Was gibt's denn da noch zu reden?
13:48Du, das hast du falsch aufgefasst.
13:50Niemand hat dich hier als
13:52Magd oder Putzfrau hingestellt.
13:54Das bist du bloß ein.
13:56Solange der Aiblinger Bauer noch gelebt hat,
13:58bin ich da herum auf dem Hof Hausfrau gewesen.
14:00Und keiner hat mir dreigeredet.
14:04Und der Bauer ist immer zufrieden gewesen,
14:06so wie ich das gewirtschaftet hab.
14:08Zwei Herrinnen kannst du eben nicht geben
14:10auf so einem Hof.
14:12Aber jetzt, wo wir langsam immer mehr
14:14Feriengäste haben,
14:16gibt's doch genug zu tun für uns zwei.
14:18Solange du anschaffen kannst.
14:20Eine muss das sagen haben.
14:22Ich will mir aber nichts mehr dreigelassen von dir,
14:24dass du das weißt.
14:26Sag mal, hast du einen Verfolgungswahn?
14:28Siehst?
14:30Genau das ist's.
14:32Jetzt willst du mich schon als geisteskrank hinstellen.
14:34Geisteskrank?
14:36Verfolgungswahn ist eine Geisteskrankheit.
14:38Und hast du nicht gerade gesagt,
14:40ich hätte einen Verfolgungswahn?
14:42Gerade hast du es gesagt.
14:50Hey da, schaut her, ausgezeichnet.
14:52Da machen wir ein Podium.
14:54Von allen Seiten einsiedigen.
14:56Da oben ein paar Scheinwerfer.
14:58Die Wände rundherum.
15:00Riesenwandgemälde hin.
15:02Hier kommt eine flexible Bestuhlung hin.
15:04Musikex zum Stehen.
15:06Kabarett zum Sitzen.
15:08Wunderbar.
15:10Super. Machen wir gleich einen Vertrag?
15:12Ja genau, einen Vertrag machen wir.
15:14Einen, wo bis ins letzte Detail alles festgelegt ist.
15:16Richtig, und das besprechen wir jetzt gleich.
15:18Und was weg ist, das pumpt nicht mehr.
15:20Das hat der Großvater immer gesagt.
15:24Donnerstag, 16.43 Uhr.
15:26Valentin Kroger und Janine Marell
15:28verlassen den Ludwigsgrillen.
15:30Sag einmal,
15:32du bist immer noch eine verheiratete Frau.
15:34Glaubst du wirklich,
15:36dass der Schanz beobachten lässt?
15:38Dem traue ich alles zu.
15:40Aber warum?
15:42Warum, warum?
15:44Vielleicht denkt er, er kann daraus Kapital schlagen.
15:46Und so wie du ihn geschildert hast,
15:48ist er nur hinter Kohle her.
15:50Vergiss ihn einfach.
15:52Na ja,
15:54sie küssen und
15:56Gott sei Dank,
15:58sie küssen und umarmen sich.
16:00Weiterungen
16:02nicht auszuschließen.
16:12Vorsicht, wenn du so weitermachst,
16:14wirst du mich nicht mehr los.
16:16Das will ich gar nicht.
16:18Weißt du, der Haberl,
16:20das war ein Vorgänger,
16:22ein Polizist in Gottes Gnaden.
16:24Echt.
16:26Ein Ermittler ist auch das Dagegenist
16:28der Scherenkolms überhaupt nichts.
16:30Der, wenn sich einen Fall verbissen hat,
16:32hat ihn nicht mal losgelassen.
16:34War fair zu den Untergebenen,
16:36hart aber gerecht zu Leuten,
16:38die was ausgefressen haben.
16:40Vielleicht sollte ich doch in Rügen drumbleiben.
16:42Da war was.
16:44Vielleicht ein Streuen an der Karte.
16:46Fahren wir heim.
16:50Na, gibt's nicht.
16:58Sag einmal,
17:00weißt du überhaupt, wie spät das schon ist?
17:04Ja, gleich Mitternacht.
17:06Ja, und
17:08willst du nicht aufhören?
17:12Wir können ja gar nicht mehr miteinander reden.
17:14Weißt du,
17:16die Diskussion, die wir dann wieder haben werden,
17:18die kann ich auch alleine führen.
17:20So.
17:26Entschuldige, Kathi.
17:28Aber wir haben doch über alles gesprochen.
17:30Du hast gesagt, du kommst mit und wir probieren's.
17:32Das ist ja schon fast ein halbes Jahr her.
17:36Und wenn was noch so weit weg ist,
17:38dann ist es ja schon ein halbes Jahr her.
17:40Und wenn was noch so weit weg ist,
17:42dann hat man doch nicht so viel Angst davor.
17:44Weißt du,
17:46als ich mich damals entschlossen habe,
17:48deinetwegen nach Bayern umzusiedeln,
17:50dann ist mir das auch nicht leicht gefallen.
17:52Deshalb willst du jetzt auch wieder zurück.
17:54Oder vielleicht doch ein bisschen was anderes.
17:58Immerhin soll ich Bürgermeister von Sassnitz werden, ne?
18:02Und seitdem mich euer Karl Gruber
18:04ab und zu mal über die Schulter gucken lässt,
18:06da kommt mir das alles
18:08gar nicht mehr so bannischwierig vor.
18:10Vielleicht schaffe ich's doch.
18:12Wir wollen aber jetzt darüber reden,
18:14ob's ich schaffe.
18:18Wo du hingehst,
18:20da will ich auch hingehen.
18:22So hat's jedenfalls
18:24in dem Bibeltext geheißen
18:26bei unserer Hochzeit.
18:28Du hast ja recht.
18:32Da herum auf dem Hof kann ich auch nicht bleiben.
18:34Da herum auf dem Hof kann ich auch nicht bleiben.
18:52Weißt du was?
18:54Mir kommt's vor, als wären wir schon viel länger zusammen.
18:58Janine,
19:00ich muss dir was sagen.
19:02Wir haben uns ja schon mal verheiratet.
19:04Nein, das ist nicht gerade, aber
19:06ich hab's auch nicht vorher.
19:08Schon verstanden.
19:10Aber ich muss nicht sofort ausziehen?
19:12Na, wo denkst du denn hin?
19:14Aber weißt du, ich wollte ja nicht,
19:16dass du dir falsche Hoffnungen machst.
19:18Ganz schön praktisch. Für dich.
19:26Dann muss was geschehen.
19:28Geh, die Katja geht doch eh mit Jan Petersen
19:30rauf nach Rügen.
19:32Dann verlasse ich mich nicht mehr drauf.
19:34Solange die auf dem Hof ist,
19:36läuft sie als ständiger
19:38fleischgewordener Vorwurf rum.
19:40Wenn wir sie behalten,
19:42dann muss sie sich unterordnen.
19:44Soll ich einmal mit dir reden?
19:46Das wäre jetzt das Letzte,
19:48was ich vorgeschlagen hätte.
20:00Hallo Janine.
20:02Sascha.
20:04Können wir mal ein paar Takte miteinander reden?
20:06Klingt mir aus.
20:08Ich würde auch gern wissen,
20:10was du hier für ein Spiel treibst.
20:12Es ist doch ganz einfach.
20:14Ich interessiere dich überhaupt nicht mehr.
20:16Wenn ich was anderes behaupten würde,
20:18würdest du doch tot umfallen.
20:20Stimmt.
20:22Was willst du?
20:24Reden wir erstmal drüber,
20:26was du willst.
20:28Wenn ich es richtig sehe,
20:30möchtest du vor allem frei sein.
20:32Ich würde sonst was dafür geben,
20:34wenn ich dich endlich los wäre.
20:36Na wunderbar.
20:38Um nichts anderes geht's mir.
20:40Aber so einfach kann ich einer Trennung
20:42nicht zustimmen.
20:44Immerhin wirst du meine Frau.
20:46Lass das, ja?
20:48Sonst bin ich schneller weg,
20:50als du denken kannst.
20:52Was verlangst du?
20:54Red mit deinem Vater.
20:56Die Scheidung kostet euch eine Viertelmillion.
20:58Du spinnst doch total.
21:00Dein Vater zahlt garantiert.
21:02Sonst mache ich ihm ja so einen Skandal,
21:04dass er zumindest in Bayern
21:06seine Geschäfte vergessen kann.
21:08Was bist du bloß für ein mieser Mensch.
21:10Jeder muss sehen, wo er bleibt.
21:12Du machst doch nichts anderes
21:14mit deinem kleinen Dorfpolizisten.
21:16Bist du wenigstens gut im Bett?
21:18Ja.
21:20Außerdem bietet uns die Hypo-Bank
21:22einen um 3,4 Prozent
21:24günstigeren Kredit.
21:26Wenn Sie bereit sind,
21:28mit diesen Konditionen gleich zu ziehen,
21:30dann...
21:40Dazu gehört eine ganze Portion Frechheit,
21:42das muss ich schon sagen.
21:44Hat Janine schon mit dir gesprochen?
21:46Janine ist nicht hier.
21:48Du meinst, sie wohnt nicht hier bei dir?
21:50Sie ist gar nicht in der Gegend.
21:52Sie ist keine fünf Kilometer von hier.
21:54Droben auf dem Alblinger Hof.
21:56Sie wohnt bei diesem Gruber.
21:58Und die beiden haben ganz offensichtlich
22:00ein Verhältnis miteinander.
22:02Meine Frau und ein stinkt normaler Dorfpolizist.
22:04Und wenn da nicht ruckzuck Schluss ist damit,
22:06mache ich einen Riesenskandal.
22:08So was ist gerade nötig.
22:10Dieser Gruber ist ja Lover.
22:12Da geht kein Weg dran vorbei.
22:14Und ich denke überhaupt nicht dran,
22:16bloß um diesen Dorfbullen heiraten zu können.
22:18Dieser Feind den Gruber?
22:20Als mein Schwiegersohn?
22:24Das ist nun auch nicht direkte Wunschfrauen
22:26meiner schlaglosen Nächte.
22:28Um ehrlich zu sein,
22:30da bist du mir noch im Arsch lieber,
22:32als dieser Gruber im Gesicht.
22:34Hört sich an, als würde endlich mal
22:36ein ernsthafter Gegner erwachsen.
22:38Letzten Erfrauben dieser Mann.
22:40Niemand hat mir mehr Prügel in den Weg gelegt als der.
22:42Und immer mit diesem miesen Anspruch,
22:44der Handel für das Recht und die Gerechtigkeit.
22:46Widerlich.
22:48Ich bin mit der Scheidung einverstanden.
22:50Janine wird erleichtert sein.
22:52Schön, sehr schön.
22:54Dir wäre dann nur noch
22:56der Vermögensausgleich
22:58und der Versorgungsausgleich zu klären.
23:00Wie ist das Gesetz befiehlt?
23:02Ich bin absolut mittellos.
23:04Sozialhilfeempfänger, um ganz genau zu sein.
23:06Du lügst.
23:08Ich kann es beweisen.
23:10Aber ich bin gern bereit,
23:12das Gesetz zu überwinden.
23:14250 Mille und ich unterschreibe sofort.
23:16Passt, Geier.
23:24Sascha Morell, ja.
23:26Habe ich ein Mitglied?
23:28Nein, das ist nur eine Auskunft.
23:30Jetzt sind Sie nicht so neugierig.
23:32Wohnt er bei Ihnen oder wohnt er nicht bei Ihnen?
23:34Danke.
23:36So ein Bett, glaubst du?
23:38Wo könnte er noch sein?
23:40Nein.
23:42Genau, der Kasthof.
23:48Kati?
23:50Ja, der Falkenstein, grüß dich.
23:52Ist der Wigger da?
23:54Ja, danke.
23:56Wigger, servus.
23:58Ich brauche die Auskunft von dir.
24:00Ich suche einen Typen, der heißt Sascha Morell.
24:02Ja, Sascha Morell.
24:04Preis, wie heißt denn sonst schon so?
24:06Gelsenkirchen?
24:08Der wohnt bei dir?
24:10Ich brauch noch das Zimmernummer.
24:12444.
24:14Okay, gut, dann weiß ich, wo ich ihn finde.
24:16Freitag über den Stammtisch, ist ja ganz klar.
24:18Gut, servus.
24:22Sascha Morell, wo geht's denn da hin?
24:24Gut.
24:30Grüß Gott.
24:32Ich bin gesorgt.
24:34Ich sehe meinen Kollegen vom Kultusministerium
24:36wieder im hundenhausen, aber ich sehe da schwarz.
24:38Grüß Gott, mein lieber Harald.
24:40Wie läuft's denn?
24:42Erfüllt eindeutig den Tatbestand des Ehebruchs.
24:44Was sagst du da, Harald?
24:46Naja, das ist ja heutzutage
24:48auch nicht mehr so schlimm wie früher.
24:50Seitdem kann man es gegen jemanden verwenden.
24:52Wenn man ihm nicht draufkommt,
24:54dann ist es ja nicht so schlimm.
24:56Aber wehe, man kommt ihm drauf.
24:58Ah, Ehebruch.
25:00Das heißt nicht begehren deines nächsten Weib.
25:02Das gilt auch andersherum.
25:04Tobias, zu Zeiten von Emanzipation
25:06und Quotenfrau, du sollst nicht
25:08begehren deiner nächsten Mann...
25:10Nein, nein, in dem Fall ist es schon so,
25:12wie es in der Bibel steht.
25:14Redest du von jemanden, den wir kennen?
25:16Mir bringst du Bier, bitteschön?
25:18Ein Kamillentee.
25:24Muss aber unter uns bleiben.
25:26Sag einmal, weißt du nicht, mit wem du redest?
25:28Naja, klar, du bist ja sozusagen
25:30bei Geheimnis geschult, nicht wahr?
25:32Witz, ich habe es nicht.
25:34Ich bin es gewohnt,
25:36allerhöchste Staatsgeheimnisse,
25:38streng vertraue ich nicht.
25:40Sie verstehen mich.
25:42Ich bin auch der Letzte,
25:44auf den ihr hört.
25:46Außerdem, der Valentin ist mein Cousin.
25:48Wir haben schon traurig genug zusammen.
25:50Da mische ich mich nicht auch noch
25:52in seine Liebesgeschichten ein.
25:54Gruber, du bist doch auch Bürgermeister
25:56und somit der erste Mann am Ort.
25:58Ein Ehebrecher als Polizeischiff,
26:00das geht ja nicht bei uns in Oberbayern.
26:02Wo kommen wir denn da hin?
26:04Franken vielleicht, wo man mehr protestantisch ist.
26:06Komm,
26:08das ist doch heute nicht mehr so.
26:10Weiß ich ja, weiß ich ja,
26:12aber wenn das jetzt jemand politisch ausnutzen will,
26:14denk doch einmal an Bill Clinton
26:16oder die Kennedys.
26:18Wir sind in Bayern.
26:20Ja, es gilt aber immer noch die politische Korrektnis, nicht?
26:24Außerdem wollen wir doch auch unseren Freund
26:26Bode nicht verkritzen.
26:28Wollen wir über alle reden, die ein hohes Amt innehaben?
26:32Und trotzdem ihren Ehefrauen nicht treu sind?
26:34Du untersteh dich, Gruber.
26:36Du weißt, unsere Partei
26:38ist in diesen Dingen sehr empfindlich.
26:40Es gilt immer noch, was man nicht weiß,
26:42macht einen nicht heiß.
26:44Und die Affäre von Hauptkommissar Gruber
26:46mit dieser verheirateten Frau,
26:48also da ist die Sachlage ja virulent.
26:50Sag einmal,
26:52von wem hast du das eigentlich?
26:54Sagen wir mal,
26:56aus nicht gut unterrichteten Kreisen.
27:00Du tust da gerade so aus,
27:02als wäre ich beim Valentin
27:04lieber doch erziehungsberechtigt.
27:06In einer christkatholischen Stadt wie der unseren
27:08kann eine solche Geschichte tödlich werden.
27:10Besonders, wenn es sich um eine Amtsperson handelt.
27:14Du weißt ja, in Sachen der Tugend
27:16bin ich nicht unbedingt der Experte.
27:20Kann aber doch kommen, mit zunehmendem Alter.
27:22Also ihr könntet euer geschlampertes Verhältnis
27:24auch einmal legalisieren.
27:26Man fängt an, gute Ratschläge zu geben,
27:28wenn man selber kein schlechtes Vorbild
27:30mehr sein kann.
27:34Ja da schau her,
27:36der Herr Bode.
27:40Ich habe gehört, ihr wollt jetzt auch endlich heiraten?
27:42Du und deine Heidi.
27:44Wenn es nur an mir ginge,
27:46dann hätten wir schon zwei Kinder.
27:48Wann geht es schon auch uns Männern?
27:52Einen schönen guten Tag.
27:54Grüß Gott.
27:56Ist denn der Herr Gruber Junior zu Hause?
27:58Ja, der muss oben sein.
28:00Valentin,
28:02Besuch für dich.
28:04Und, wie läuft es so auf Ihrem Ferienhof?
28:06Wir haben ja eigentlich noch gar keine Werbung gemacht.
28:08Aber im Sommer, dann
28:10wird es schon richtig losgehen.
28:12Das ist ja auch gar keine Saison.
28:14Nein, ich drücke Ihnen die Daumen.
28:16Oh, danke.
28:18Wir müssen es eh der Heidi drücken,
28:20dann geht es los.
28:22Ah, der Herr Gruber.
28:24Grüß Gott, Herr Bode.
28:26Ich hätte eigentlich auch ganz gerne meine Tochter gesprochen.
28:28Die ist oben, soll ich sie holen?
28:30Nein, nein, lassen Sie mal.
28:32Eines nach dem anderen.
28:34Können wir hier irgendwo unter vier Augen reden?
28:36Freilich. Gehen wir raus, der Ruf ist groß genug.
28:4211.14 Uhr, Bode und
28:44Pan und Gruber kommen aus dem Haus.
28:46Als Sie damals meine Tochter Lisa gerettet
28:48und uns alle sicher aus dem Berg gebracht haben,
28:50da habe ich Ihnen zwar gesagt,
28:52dass ich Ihnen ewig dankbar sein werde.
28:54Aber ich habe damals eigentlich
28:56nicht gemeint,
28:58dass ich Sie quasi als Schwiegersohn
29:00akzeptieren würde.
29:02Herr Bode, selbst im Märchen,
29:04wenn einer die Prinzessin von dem bösen Drauchen rettet,
29:06dann bekommt er das Mädel früher oder später
29:08zur Frau. Aber selbst im Märchen wäre
29:10diese Verbindung leider
29:12nicht möglich. Aber so hässlich bin ich doch
29:14auch wieder nicht. Nein, nein.
29:16Wenn ein Mensch, der geht durchs Leben, schaut nicht rechts,
29:18schaut nicht links und so einem
29:20entgeht dann halt leider auch mal was.
29:24Der Blick geht es überhaupt nicht durch.
29:26Meine Tochter Janine
29:28ist seit sieben
29:30Jahren verheiratet.
29:32Und zwar gut, sehr gut sogar.
29:34Schauen Sie mal.
29:42Ich weiß auch nicht, wie sie darauf kommt,
29:44wie sie sich ausgerechnet
29:46mit Ihnen einlassen kann.
29:48Sie ist sehr glücklich verheiratet.
29:50Und Ihr Mann ist ein tüchtiger Kerl.
29:52Eine sehr schöne Braut, aber
29:54der Typ, der schaut nach gar nichts aus.
29:58Allein der Lebensstandard,
30:00den die beiden gewohnt sind.
30:02Ich verstehe.
30:04Also, mein lieber Grube,
30:06mit dem größten Wohlwort.
30:08Jetzt übertreiben Sie nicht, Herr Bode.
30:10Lassen Sie sich einen freundschaftlichen Rat geben.
30:12Der wäre,
30:14ich soll die Finger von der Prinzessin lassen.
30:16Ja, dringend.
30:18In eine so gute Ehe
30:20bricht man nicht ein.
30:22Das ist einfach unanständig.
30:24Sie müssen es ja wissen.
30:26Ich verlasse mich da auch ganz auf Sie.
30:28Zumal Ihre Tochter wahrscheinlich dieselbe moralische Einstellung hat.
30:30Herr Gruber, wir sehen uns.
30:32Ja, ich muss weiter.
30:34Aber,
30:36wenn Sie nochmal darüber reden möchten,
30:38ich habe immer Zeit für Sie.
30:4011.40 Uhr fährt er.
30:46Valentin!
30:48Baby, was machst du denn hier?
30:50Das sollte ja vielleicht ich
30:52erst einmal dich fragen.
30:54Hast du Valentin noch gesprochen?
30:56Ja.
30:58Ich habe ihm erstmal reinen Wein
31:00eingeschenkt.
31:02Du hast was?
31:04Ich habe ihn darüber aufgeklärt, dass du verheiratet bist.
31:06Das weiß er doch längst.
31:08Bitte was? Wie?
31:10Ja, ich habe ihm alles ganz genau erzählt.
31:12Man glaubt ja nicht, dass ich dich oder Sascha dabei geschont hätte.
31:14Was hast du getan?
31:16Das Lügen habe ich mir schon vor einer ganzen Weile abgewöhnt.
31:18Im Übrigen interessiert sich Valentin
31:20eh nicht besonders für mich.
31:22Ja, aber ich meine, ich habe doch eben jetzt hier...
31:24Warum sagt er dann nichts?
31:28Lässt mich eiskalt ins Messer laufen.
31:30Ich rede und rede und rede.
31:32Der hört mit großen Augen zu und weiß längst alles.
31:34Na, warte.
31:38Warte.
31:52Blutzahlerei, jetzt verstehe ich, worum es geht.
32:02Ah, genau.
32:08Ah, grüß die Feindin.
32:10Ah, Kerstin, servus.
32:14Hast du sowas ähnliches wie einen Generalschlüssel?
32:16Hast du zufälligerweise
32:18sowas wie einen Durchsuchungsbefehl?
32:20Ich bin eigentlich privat hier.
32:22Ach so.
32:24Da wohnt aber jetzt ein Mann drin,
32:26seit gestern sogar mit einer Frau.
32:28Ich weiß, der Sascha, Sascha Morell,
32:30ist ein alter Freund von mir.
32:32Ich sperre da mal auf.
32:34Aber nur, weil du Polizist bist.
32:36Ausnahmsweise.
32:38Ja, das darfst du nicht vergessen.
32:44Boah, ich krass mich erwarten.
33:06Sascha? Bist du da?
33:10Beinahe wäre ich meiner Schwester
33:12über den Weg gelaufen.
33:14Das wäre vielleicht ein Ding gewesen.
33:16Ich konnte mich gerade noch so aus der Sichtweite bringen.
33:18Hast du gewusst, dass Janine hier ist?
33:26Was ist?
33:28Kommst du? Ich warte auf dich.
33:30Ich habe Lust, den ganzen Tag
33:32mit dir im Bett zu verbringen.
33:34Wir haben leider schon was anderes vor.
33:36Valentin.
33:38Saubere Verwandtschaft.
33:48Ja, Herr Haberl, hereinspaziert.
33:50Ist gut.
33:52Und was wird jetzt das,
33:54wenn das einmal fertig ist?
33:56Szene-Kneipe. Jazz, Kabbel,
33:58Kleinkunst.
34:00Ja.
34:02Jazz, Kabbel, Kleinkunst.
34:04Modernes Volkstheater,
34:06wenn einem das was sagt.
34:08Herr Haberl, ich habe im Fernsehen gesehen,
34:10jeder Privatdetektiv verbraucht ein Stammkneipen.
34:12Unbedingt. Wie war es bei uns?
34:14Ja, ja.
34:16Sie haben ja eigentlich gesagt,
34:18es ist nicht mehr andienstlich, oder?
34:20Wie kommen Sie jetzt darauf?
34:22Sonst hätten Sie gesagt, grüß dich, Valentin.
34:26Läuft da schon ein Bier oder was?
34:28Ja, ja, freilich.
34:30Aber vorerst nur aus der Flasche.
34:32Aha. Dann würde ich sagen,
34:34zwei.
34:36Also, ich heiße jetzt Dirk.
34:38Und jetzt sind wir bei dir.
34:40Gut.
34:42Ähm,
34:44ruck dich mal um.
34:46Los geht's.
34:48Ich brauche nämlich
34:50einen Urlaut.
34:54Wie in alten Zeiten,
34:56sozusagen.
35:00Jetzt pass einmal auf.
35:10Sie haben nichts verlernt, oder?
35:12An alten Affen brauchst du klettern auch nicht mehr lernen.
35:14Wir wollen eine Hochfahrt machen.
35:16Rauf auf den Grat und auf der Nordseite runter.
35:18Sie fahren ja nicht schlecht.
35:20Aber ohne Führung kommst du da nicht runter.
35:22Die Lawinengefahr hat auch noch die Züge genommen.
35:24Und da gibt es nur eine Passage, über die man runterkommt.
35:26Neuschnell hat es auch noch gegeben.
35:28Spuren siehst du keine mehr.
35:30Man muss halt aufpassen.
35:32Ja, auskennen muss man sich. Das ist's.
35:34Werden Sie uns dann führen?
35:36Nein, heute nicht. Aber das nächste Mal schon.
35:40Es ist doch immer das Gleiche.
35:42Die Einheimischen spielen sich auf,
35:44als ob das alles eine Riesenwissenschaft wäre.
35:46Dabei sieht man so einen Hang doch an,
35:48ob er gefährlich ist oder nicht.
35:50Und vorgestern?
35:52Das war der beste Beweis,
35:54dass wir irgendwo irgendeine Lawine runtergehen sehen.
35:56Was denn? Er hat schon eine Ahnung davon.
35:58Quatsch. Ich will uns verarschen.
36:00Das ist alles.
36:02Also, haben sich
36:04keine Anhaltspunkte
36:06dafür ergeben.
36:08Für was jetzt?
36:10Ja, dass es zwischen den beiden
36:12zu intimen Beziehungen gekommen wäre.
36:14Nein, nein. Da schreibst du am besten
36:16zu intimen, ehegefährdenden
36:18Beziehungen. Ehegefährdenden.
36:20Das klappt wird seelig.
36:22Deinem Freund Bode kannst du noch recht sein, oder?
36:24Wenn der Janine-Mann keine Handhabe gegen sie hat.
36:26Außerdem hat er was mit seiner Schwägerin.
36:28Was?
36:30Ja, blöde Zauberei.
36:32Und woher willst du das wissen?
36:34Aus eigenen Anschauungen, sozusagen.
36:36Aber
36:38was
36:40schreiben wir jetzt?
36:42Einmal schreiben.
36:44Die intimen Beziehungen
36:46zwischen Janine Bode und Valentin Gruber
36:48sind geprägt durch eine starke
36:50skifahrerische Zusammenarbeit.
36:52Warum schreibst du nicht
36:54den Bericht, sag ich?
36:56Du hast es schließlich gelernt.
36:58Ja, weil ich momentan jeglicher
37:00journalistischen und tagesaktuellen Tätigkeit
37:02entsage.
37:04Das ist ein detektivischer Bericht, was?
37:06Ja, es
37:08Aber er kann es ja, weißt du.
37:10Und außerdem spart sich der Herr Hablmann, der Dionys,
37:12eine Schreibkraft.
37:14Das ist ein Gesichtspunkt, allerdings.
37:16Na ja, gut, wenn man mir
37:18gewisse künstlerische Freiheiten in der Gestaltung
37:20des Textes zugestehen könnte,
37:22dann könnte man mir vorstellen,
37:24dass man mich vielleicht überreden könnte.
37:26In Ordnung.
37:28Und wir trinken
37:30dabei unser Bier.
37:34Man muss nur wissen, wie es geht.
37:36Prost, Valentin.
37:38Prost, Dionys.
37:40Dionys.
37:42Sag einmal, sind die zwei Flaschen
37:44am Tiroler schon gefahren?
37:46Nein, die sind auf zum Grat.
37:48Sag einmal,
37:50sind denn die wahnsinnig?
37:52Ja, spinnen denn die?
38:12Jetzt ist es passiert.
38:14Du Kattl, ruf die Bergwacht.
38:16Sie sollen mit der Lawine umkommen.
38:34So, fertig.
38:36Sag ich doch, gelernt ist gelernt.
38:38Mal schauen.
38:40Mal schauen.
38:42Ja, fast schon professionell.
38:44Bei der einen oder anderen Formulierung
38:46hapert es noch ein bisschen,
38:48aber im Großen und Ganzen kann man es so lassen.
38:50Ja, aber man soll nicht merken, dass er geschwimmen hat, oder?
38:52Lawinenalarm.
38:54Zwei Skifahrer sind an der Kugler Nordwand
38:56verschüttet worden.
39:04Rechts einstechen.
39:06Und in den halben Schritt vor.
39:10Und links einstechen.
39:14Die haben bestimmt keinen Lawinenpipse dabei gehabt.
39:16Aber du hast es noch gewarnt.
39:18Natürlich habe ich sie gewarnt.
39:20Immer dasselbe mit den Affen.
39:26Ich verstehe das nicht.
39:28Wir suchen ihn schon seit Stunden
39:30und finden immer noch nichts.
39:32Wie kann einem da sowas passieren?
39:34Wie kann einem da sowas passieren?
39:36So ist er immer gewesen, dein Sascha.
39:38Mein Sascha.
39:40Unbedacht, selbstherrlich, rücksichtslos.
39:42Jetzt komm,
39:44du hast sie noch eine ganze Weile
39:46für einen Wunderknaben gehalten.
39:48Ach, red doch nicht.
39:50Hallo, wisst ihr schon was Neues?
39:52Brauchst nicht aufheben, Bürgermeister.
39:54Da sind eh schon wieder zwei dabei.
39:56Links.
39:58Und rechts.
40:00Rechts.
40:02So.
40:04Und rechte.
40:10Ich glaube, da liegt einer.
40:14Mit Stalling haben sie noch Glück gehabt.
40:16Hoffentlich ist es kein Fehler lang.
40:18Schau, die Kommando brauche ich.
40:26Da ist jemand.
40:30Da ist jemand.
40:48Sascha Morell.
40:50Da fehlt bloß noch der andere.
40:52Das finden wir auch noch.
40:54Weiter.
40:56Links.
40:58So.
41:00Und rechts.
41:02Der Hund sagt noch einmal an.
41:04Und Mitte.
41:06Einen halben Schritt vor.
41:08Ich habe was ansondiert.
41:10Bist du sicher?
41:12Ich glaube, da liegt der zweite.
41:14Schaufler, bitte raufkommen.
41:22Sie haben Glück gehabt.
41:24Sie haben Glück gehabt.
41:28Unser neues Sanatorium
41:30wird alle medizinischen Anwendungen
41:32auf dem modernsten Stand anbieten.
41:34Besonders auf dem Gebiet
41:36der Allergiebekämpfung
41:38haben wir hier die allerbesten
41:40Einwirkungsmöglichkeiten.
41:42Das hängt einerseits mit dem Fortschritt
41:44der Wissenschaften zusammen,
41:46den wir hier natürlich voll zum Tragen bringen werden.
41:48Andererseits aber auch
41:50mit dieser wunderbaren, reinen Luft
41:52hier in Oberbayern.
41:54Sehr schön.
41:56Sie formulieren ja Druckreif, Herr Bode.
41:58Wissen Sie,
42:00wenn man von Ihnen interviewt wird,
42:02dann ist das natürlich auch
42:04eine gewisse Herausforderung.
42:06So, wie meinen Sie das?
42:08Oh, ich glaube, das wissen Sie ganz genau.
42:10Auf jeden Fall
42:12kann Ihr Sender ja froh sein,
42:14dass dieser Bernie Ziegler weg ist
42:16und Sie jetzt dort das Sagen haben.
42:18Naja, der Bernie war als Reporter
42:20schon extra gelastet.
42:22Es muss sein Feind ihm lassen.
42:24Und ich bin ja nicht unbedingt seine Freundin.
42:26Bedingt auch nicht.
42:28Hoffe ich.
42:30Was meinen Sie denn damit?
42:32Naja, ich müsste mich ja sonst
42:34auf noch mehr Konkurrenz einstellen.
42:38Am Mikrofon sind Sie irgendwie
42:40direkter und sprechen
42:42weniger in Rätseln.
42:44Gut.
42:46Dann sage ich Ihnen jetzt
42:48direkt,
42:50wie ich das meine.
42:54Oh, Entschuldigung.
42:56Sagen Sie mal, haben Sie zu Hause Säcke vor den Türen?
42:58Oder warum klopfen Sie nicht an?
43:00Ja, wissen Sie, auf diese Art und Weise
43:02erfährt man Dinge, die man sonst nicht erfahren würde.
43:04Weißt was du bist, Valentin?
43:06Ja, Polizist.
43:08Hallo, ich bin's.
43:10Sag mal, einer wie du, der meldet sich hier gefälligst vorher an
43:12und platzt nicht einfach rein.
43:14Das gilt für Sie mindestens genauso, Grober.
43:16Also, das muss ich Dir mal vorstellen.
43:18Da verlangen die für den Lawinenrettungseinsatz
43:20nicht weniger als 7.880 Mark.
43:22Grüß Gott.
43:24Frau Mlösche, Programmchefin des
43:26Senders von Berg.
43:28Du musst mir da helfen. Du weißt ja, ich hab die Kohle überhaupt nicht.
43:30Warum sollte ausgerechnet ich Dir helfen?
43:32Weil Ihre Tochter Janine,
43:34weil Ihre Tochter Janine, also in der Ehe mit
43:36Herrn Morell so glücklich ist und
43:38er ist auch so ein tüchtiger Kerl und
43:40die beiden sind ja so einen hohen Lebensstandard gewohnt.
43:42Sie halten sich da raus, Grober.
43:44Und weil er ansonsten auch noch
43:46andere Kosten hat, und zwar die hier.
43:48Was ist das?
43:50Ja, das ist die Rechnung von der Detektei Haberl.
43:52Rechnung und Bericht.
43:54Und er hat mich gebeten, weil ich sowieso vorbeikomme,
43:56Sie ihn auszuhändigen.
43:58Danke.
44:00Was soll ich denn damit?
44:02Ja, Sie haben doch den Auftrag erteilt.
44:04Also, wirklich, der Bericht
44:06ist erstens einig.
44:08Ich hab gar nicht gewusst, was ich den ganzen Tag so mache.
44:10Und dann noch diese psychologischen Gutachten von Janine und mich.
44:12Also, der Bericht ist sein Geld wert.
44:14Jetzt reicht's mir.
44:16Bei allem Wohlwollen, Herr Bode,
44:18wenn ich noch vielleicht einen freundschaftlichen Rat
44:20erteilen dürfte.
44:22Hm?
44:24Ja, zahlen Sie doch die Bergrettung.
44:26Und die Recherchen von Haberl.
44:28Und im Gegenzug, das wäre recht unbillig,
44:30würde der Herr Morell vielleicht
44:32einer bedingungslosen Entscheidung zustimmen
44:34und Sie ein für alle Mal von sich befreien.
44:36Und Ihre beiden Töchter?
44:38Meine...
44:40Meine beiden Töchter?
44:42Ja, ich mein, die Lisa muss doch gewusst haben
44:44von der Janine, was das für ein Hadelump ist.
44:46Aber die Frau und sie, die machen mich unbelehrbar.
44:48Das Einzige, was Sie manchmal
44:50mit den Männern gemeinsam haben, gell?
44:52Stimmt.
44:54Übrigens, Ihre Tochter Janine ist
44:56heute Vormittag abgereist.
44:58Ich hab sie selber zum Zug gebracht.
45:02Noch einen schönen Tag allerseits.
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