Zum Stanglwirt E39-Schreck, lass nach

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Erna Stangl (Erna Waßmer) steht auf einmal mit dem Möbelwagen vor der Tür. Das Problem: Keiner der Stangls hat von ihrem Einzug gewusst. Opa Stangl (Peter Steiner) ist außer sich. (Text: Premiere)

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Transcript
00:00Ja, kurze Türken noch mal, ah, gibt's denn sowas, ah?
00:06Ah, bin ich jetzt wieder ein Stanglwirt oder ein Malerpatscher, ah?
00:10Ja, wie schaut's denn da aus, Herr?
00:13Was denn? Ich mag nicht mehr! Ende, finito!
00:17Das war der letzte Elefant meines Lebens!
00:20Freilich magst du noch pappern.
00:22Schau, du selber hast ja gesagt, dass los entscheidet, und die hat's halt getroffen.
00:26Das war einwandfrei manipuliert!
00:28Ach, geh weiter, bis du jetzt lang geschimpft hast, ist dir wieder ein Elefant fertig.
00:32Wär doch ganz nett!
00:34Nö, damit hat kein Pferd gehört!
00:36Du lieber Himmel!
00:38Ja, schön!
00:41Wie kann denn ein einzelner Mensch so viel Dreck machen?
00:45Ja, der pappt ja den ganzen Tisch vor lauter Farbe, anstatt dass er die Viecher umhält!
00:50Na, magst halt selber, oder? Ich hab euch sowieso im Verdacht, dass ihr mich verschaukelt habt!
00:55Ach, geh weiter, geh weiter, mach dich doch nicht lächerlich!
00:58So, der Kaffee ist auch fertig.
01:01Also hinter dem Menschen, der hat doch die ganze Zeit nachgeputzt!
01:06Mein Gott, schaut ihr mal an, die ganzen Schürzen hat er verklebt!
01:10Geh her, binde ihm halt den Latz an!
01:13Schön, ich will auch die Augen, aber da nicht!
01:17Ah, du solltest eine Zebra sein!
01:20Schau her, das ist ja ganz gesprengelt!
01:24Chefin, schau mal, die Giraffe, die schaut aus wie ein Fliegenpilz!
01:32Und der Elefant, der ist ja lila!
01:36Raus schon, geh weiter!
01:42Na, Opeli!
01:47Wie geht's dir denn mit deiner Malerei?
01:50Jetzt mal der lila Elefanten!
01:53Jetzt siehst du mal, wer das ist, wenn man da gebläckt wird!
01:56Ich sag nur, Gulasch!
01:58Aber meine lila Elefanten werden wenigstens nicht fressen!
02:01Ja, du willst doch unbedingt, dass das Los entscheidet!
02:05Opa, ich geb dir einen Tipp!
02:07Zebras sind meistens längs gestreift und nicht quer!
02:12Weißt du, Silvi, vielleicht gibt's in Afrika Gegenden, wo es quergestreifte Zebras gibt!
02:19Oh, Herr, lass es mich ertragen!
02:23So, die nächste Fuhr ist ja fertig!
02:28Ja, da, schau her!
02:31Auch diese Modelle werden ihre Liebhaber finden, gell?
02:35Jetzt langt's wohl, aber die ganze Familie macht's über mich lustig!
02:39Das werd ich euch nie vergessen, solange ich lebe!
02:42Ende der Debatte!
02:46Guck mal, Schatz, ich sag, du kommst mal rüber zu mir!
02:50Na, wie geht's denn unserem Herrn Zoodirektor?
02:54Das ist ja wirklich schrecklich!
02:56Das ist ja schrecklich!
02:57Schön!
02:58Und vor allem, wobei, dieses Zebra hier, Opa, das hat irgendwie den Schlafanzug verkehrt rum an!
03:05Ich meine, das ist ein ganz entzückender Schlafanzug!
03:08Wunderschön, wunderschön!
03:11Amüsiert euch nur hinter meinen Rücken!
03:14Ich sehe alles, und was ich nicht sehe, das kann ich ahnen!
03:19Du darfst aber deine Farbhaferl bald ein bisschen auf die Seite stellen,
03:22dass noch die Tassen noch Platz haben!
03:29Unser ewiges Liebestag!
03:32Kunststück nach der langen Trennung!
03:34Na, lass einmal schauen, Opa, das ist ja schön!
03:38Na wirklich, ganz schön, ja!
03:40Und so naturgetreu, gell?
03:43Na ja, bis auf dieses quergestreifte Zebra!
03:47Das Maß ist voll!
03:49Als Oberhaupt der Familie lasse ich mich nur zum Gespeck machen!
03:55Komm, jetzt leckst du mir die Sache nicht so hart aus!
03:58Sag einmal, bist denn du narisch?
03:59Was?
04:00Schmeißt du dem Maler ein bisschen einen Kaffee, kann er nicht?
04:01Jawohl, ich bin vielleicht narischer!
04:03Weil ich sehe nur noch Elefanten!
04:05Nur noch lila Elefanten, alles lila!
04:07Alles lila, nur noch lila!
04:15Na, sag einmal, wer meult denn jetzt weiter?
04:17Der meult schon wieder!
04:19Herr Schröder!
04:21Ja, hier!
04:22Was glauben Sie, für was Sie Gehalt beziehen bei mir?
04:25Das kannst du nachmachen, Ihre Rumschmuserei!
04:28Hinaus, die Gaststube des Gästebedieners!
04:31Ist jemand da?
04:32Noch nicht, aber es kann ja jemand kommen!
04:34Das ist ja eine umwerfende Logik!
04:37Ich gehöre jetzt immerhin zur Familie!
04:40Da möchte ja wohl nicht alle Roman-Tessen Kaffee trinken können, oder?
04:43Du Silvi, dein Toni wird sich langsam ein bisschen aufmüpfig!
04:48Ja, der Opa ärgert ihn aber einen ganzen Tag!
04:51Da zieht ein großer Möbelwagen bei uns in den Hof rein!
04:55Zieht vielleicht bei uns jemand aus?
04:57Nein!
05:00Also, das ist ja so...
05:02Was?
05:03Da zieht jemand ein!
05:05Hä?
05:06Ich hab ja gar nicht gerechnet, dass die heute schon kommen!
05:09Sag das bitte nochmal, aber ganz langsam!
05:12Ich glaube, ich höre nicht richtig!
05:15Tante Leni!
05:16Wenn wir dich jetzt richtig verstanden haben, dann willst du hier...
05:20Ja, was ist denn da schon wieder eingefallen?
05:23Tante Leni, sowas muss man doch mit der Familie besprechen!
05:28Tante Leni, Tante Leni!
05:30Also, Tante Leni, das ist wirklich das härteste Stück, was du dir jemals geleistet hast!
05:35Peter, sag halt auch mal was!
05:37Ah, es hupt!
05:40Ich glaube, die wollen abladen!
05:43Was?
05:44Da sag einmal, da steht ein Trum-Auto draußen!
05:47Die laden lauter ein Kaffee in unseren Hof!
05:49Ja, was mach ich denn mit dir, hä?
05:52Denn ich werde Gefährstmacher!
05:54Einsinn nur mit meiner Genehmigung!
05:56Vater, bleib da!
05:58Da hilft jetzt alles nichts mehr, nicht wahr?
06:00Und ihr drei geht jetzt raus und helft abladen!
06:03Was?
06:04Wir drei?
06:05Wir drei?
06:06Da schau her, da schau her!
06:08Schau auf, gehst du an in dem Haus!
06:10Jawohl, momentan schon!
06:12Weil wer so narrisch ist wie du jetzt, kann keinen klaren Gedanken fassen!
06:15Ja, also ich konnte es auch nicht!
06:17Aber Leni, ich bin fassungslos!
06:19Aber...
06:20Aber ich gehör doch zu euch!
06:23Oder?
06:25Ja, und deine Wohnung?
06:27Hab ich gekündigt!
06:29Ja!
06:31Muss jetzt der Möbelwagen wieder wegfahren?
06:34Komm, Leni, geh in dein Zimmer, ist besser!
06:37Papa, und du setz dich zur Mama hin!
06:39Der Möbelwagen samt Inhalt verschwindet wieder!
06:43Ja, jetzt lass einmal an Stefan reden, Papa, bitte!
06:46Ja, also was ich sagen möchte, besonders dir, Mama, weil du bist eine Frau, du müsstest das verstehen!
06:52Schau, du hast dein ganzes Leben deine Aufgaben gehabt, nicht?
06:56Und diese Aufgaben haben dein Leben erfüllt!
06:59Na, siehst du das? Jetzt kriegst du wieder diesen weichen, warmen Blick!
07:03So mag ich dich, Mama!
07:05Aber ich krieg einen warmen, weichen Blick!
07:07Ja, das wissen wir schon, Vater!
07:09Du hast ihn inwendig!
07:11Aber jetzt frage ich euch, was hat die Tante Leni?
07:14Heimgeschickt hat man sie immer wieder in ihre kleine Stadtwohnung, nicht?
07:17Und immer wieder ist sie gekommen mit ihrem Koffer und ihrem Wellensittich und pläderhorst rein und ist Mistfisch!
07:22Ja, und warum?
07:24Weil sie halt auch ein bisschen was von dem haben wollte, womit du, Mama, in deinem Leben so reich beschenkt worden bist!
07:30Wärme, Liebe, die Geborgenheit einer Familie!
07:34Und diesen Wunsch drückt die Tante Leni in einem Satz aus!
07:39Ich gehöre doch zu euch!
07:41Stefan, das hast du jetzt wirklich wunderbar gesagt!
07:45Mein Stefan, du bist so ein gütiger, edler Mensch!
07:49Ja, und so sozial bist du beschränkt heut!
07:52Was machen wir denn jetzt?
07:54Mama, was sagst du?
07:56Die Tante Leni zieht bei uns ein!
07:59Sag mal, wer hat denn diesen Sperrmüll da rausgestellt?
08:03Das ist kein Sperrmüll, Toni!
08:05Die Tante Leni zieht bei uns ein!
08:07Ja?
08:08Na, da legst du die nieder, wie wir Preußen sagen!
08:14Halt! Halt!
08:17Halt, Halt, Halt, Halt, Halt, Halt, Halt, Lehrerchen!
08:20Kaum bringt man Ihnen das Kartenspiel bei,
08:22schon beginnen Sie ganz unverschämt zu schummeln!
08:25Schummeln? Wie geht das denn?
08:27Herr Pfarrer, das kann doch unser Lehrer gar nicht!
08:31Dafür ist er doch viel zu tappig!
08:33Also ich darf doch bitten, ich bin nicht tappig!
08:35Nein, das ist er wirklich nicht!
08:37Halten Sie den Mund, Bürgermeister, es kommt nichts Bescheides dabei raus!
08:40Also Herr Pfarrer, glauben Sie ja nicht nur, weil Sie zufällig geistlicher sind,
08:45können Sie mich bei jeder Gelegenheit anflammen!
08:48Also erstens bin ich nicht zufällig geistlicher geworden,
08:51sondern wahrscheinlich, weil es der liebe Herrgott so gewollt hat.
08:55Zweitens, bedarf es keiner Schwierigkeit, Sie auf die Schippe zu nehmen.
08:59Meistens merken Sie es ja gar nicht!
09:01Drittens, was sagen Sie zu zweitens?
09:04Und viertens, spielen Sie aus!
09:06Mein Gott, warum kann unser Pfarrer kein Bayer singen?
09:09Mein Gott!
09:10Herr Pfarrer, wie geht es Ihnen denn aus?
09:12Was wollen Sie von Tante Leni und Karsten reintragen?
09:16Ich sag Karsten von der Tante Leni.
09:18Du stell dir vor, die Tante Leni zieht bei uns ein.
09:22Übrigab!
09:23Ja, aber zuvor hilfst du mir noch, komm, gehen wir!
09:25Dieser Strom kommt mir nicht ins Haus!
09:27Der Karsten, der kommt rein, der ist von der Mamas Seele, gell?
09:33Leni, schau doch mal da raus, da steht ein ganzer Hof voller Graffe!
09:36Ja, was ist denn jetzt, raus oder rein?
09:39Ja, rein natürlich!
09:41Das ist aber nett, bin schon da!
09:45Grüß Gott, mein Mann!
09:47Ja, was wollen denn Sie da?
09:49Was ich will, das hab ich letzte Woche schon dreimal gesagt.
09:52Einen Ringleoner möchte ich gern.
09:55Ja, den kriegen Sie doch nicht da im Flur, sondern drüben im Laden.
09:58Ja, da ist aber keiner, aber man denkt ja, der ist heute mal bereit.
10:01Ja, ist schon gut, aber dann werden wir gleich runterkommen.
10:05Tante Leni, könntest du dich eventuell von diesem Monstrum von Sessel trennen,
10:10der da im Hof steht?
10:11Nein, nein, in diesem Sessel, da ist der Großvater Selig schon gestorben.
10:17Den liebe ich, gell?
10:19Kein einziges Möbelstück wird entfernt.
10:22Da muss ich aufpassen, komm!
10:24Also, Stefan, du hast wunderbar gesprochen.
10:27Mir ist auch ganz warm geworden ums Herz.
10:29Aber wenn ich den ganzen Verhau da draus ziehe,
10:31dann könnte ich alles kurz und klar schlagen.
10:33Vorsicht, Vorsicht, Sessel, schau mal!
10:35Schau mal, was mir die Tante Leni vererbt hat!
10:38Einen antiken Blumenständer!
10:41Um Gottes Willen!
10:43Oh, ist der schön.
10:44Schau mal, wobei, Herr Erdbeben, von dem ich nix gemerkt hab.
10:50Schau mal, Erich, diesen Blumenständer könnte man doch ins Schlafzimmer stellen.
10:56Was für ein Schlafzimmer?
10:58In unseres.
11:01Ja, das weiß ich heute noch nicht, ob wir mal ein gemeinsames Schlafzimmer haben.
11:05Und in dein Schlafzimmer darfst du stellen, was du willst.
11:08Erich, Erich, sag mir mal, was lieb ist.
11:12Dass du jetzt immer in den unmöglichsten Umgebungen so erotische Anwandlungen haben musst.
11:18Was überlegst du denn jetzt?
11:21Wie ich am schnellsten in die Gaststube komme.
11:24Ach, du Blindgänger!
11:27Wie schaut's aus, Stengel? Hast du eine Eingewartierung gekriegt?
11:30Ach, was blödsinn, aber ich bin froh, dass Sie da sind, Herr Bürgermeister.
11:34So gern es mir auch leidtut, ich kann nix dafür, dass dieser Fahrer dieses Schild umgewälzt hat.
11:41Ich hab ihm extra noch drauf aufgehört und gesagt, pass auf das Schild auf, aber er ist überfahren.
11:47Stengel, wie ich dich kenne, hast du ihm doch aufgetragen, extra darüber zu fahren.
11:52Also die Antwort darauf fehlt und das Beichtgeheimnis, Herr Pfarrer.
11:56Stengel, jetzt mach dir keine unnötigen Gedanken.
11:59Was?
12:00Ein Anruf genügt und ein neues Schild ist da.
12:03Herr Lehrer, sind Sie für mich noch nicht tätig geworden?
12:06Ja, aber selbstverständlich, Herr Stengel, Ihr Auftrag wurde prompt erfüllt.
12:09Deswegen braucht er nicht so blähen, oder?
12:11Stengel, Stengel, Stengel, hä? Lässt er dir schon wieder einen Brieflein schreiben?
12:16Herr Bürgermeister, Herr Stengel wäre durchaus in der Lage, seine Korrespondenz selbstständig auszuführen.
12:22Ich betrachte es als eine freundschaftliche Pflicht im Hause Stengel gegenüber, ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
12:29Das haben Sie jetzt schön gesagt, Herr Lehrer.
12:31Amen.
12:32Lieber Bürgermeister, wäre es nicht mal an der Zeit, auch etwas für die Gemeinde zu tun?
12:37Wie wäre es, wenn Sie mal ein paar so kleine Elefanten anmalen würden?
12:40Ja, da würden sich die Pfarrerskirchen furchtbar darüber freuen.
12:43Also Stengel, das kannst du dir gleich abschminken.
12:46Dass ich eins von deinen Holzelefanten anmale, soll doch der Herr Lehrer machen.
12:51Meine Herren, ich bin Pädagoge, kein Maler.
12:53Und ich bin Gastrologe und kein Maler.
12:55Und ich bin Bürgermeister und kein Maler.
12:58Gut, also mach es doch her. Du kannst es machen. Du kannst malen.
13:03Ich bin beim Tapezieren, wenn dich jemand fragen sollte, lieber Stengel.
13:07Und das nicht mehr lange. Ich bin ja schon ganz blöd, ich sehe ja bloß ein Tapeten.
13:11Ja, und der Stengel sieht nur noch Elefanten, Elefanten, Elefanten.
13:15Und wo er auch hinguckt, sieht der Stengel Elefanten.
13:18Komm, bleib hier, ich spendiere dir einen Schnaps, den der Stengel nachher bezahlt.
13:22Und jetzt zeige doch endlich, natürlich bezahlst du den,
13:25und jetzt zeige doch endlich mal dem Lehrerchen, was ein Grasober ist.
13:29Also, der lernt das nie.
13:36Seid mir gegrüßt.
13:41Der Bierenstengel, dem verbannt werde ich immer größer.
13:45Meine Kopfverletzung muss anscheinend doch schwieriger sein, als wir angenommen, ja.
13:50Das wissen wir schon lange.
13:52Wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte,
13:54Ihr Aussehen ist nicht unähnlich dem eines indischen Maharadschers, sehr kleidsam.
13:58Ja, das hat mein alter Herr gesagt.
14:00Alter hast gesagt, du schaust aus wie ein Maharadschka.
14:04Leider muss ich mit so heftigen Kopfbewegungen noch sehr vorsichtig sein.
14:08Bierenstengel, ich bin kein Freund von großen Worten,
14:11aber ich kann nur sagen, du bist und bleibst bescheuert, der Herr Verzeihung.
14:15Amen.
14:17Servus beinand.
14:19Ja, wie schaust denn du aus?
14:21Bist du nachträglich noch unter dem Omnibus gekommen?
14:24Das muss ausdiskutiert werden.
14:26Sag einmal, Bierenstengel, wie setzt jetzt du eigentlich dein Hut auf?
14:30Ganz einfach, wie das Tüppelchen auf den I.
14:35Ihr gestattet, dass ich nicht einstimme, ja?
14:38Ja, ja, wir wissen schon, dass du dich nicht mehr erschüttern darfst.
14:41Sag einmal, Peter, hast du nichts anderes zu tun,
14:43als mir, dass du hier rumsitzt?
14:45Nicht, dass ich wüsste.
14:46Du gehst jetzt raus und kümmerst dich um den Verhau im Hof.
14:49Und wenn die Leni nicht gerade da ist, dann schaust du, dass du was wegbringst, gell?
14:53Ja, wohin, wohin soll ich denn wegbringen?
14:55Ja, in mein Zimmer. Wohin sonst?
14:58Natürlich, und vor euer Haus kommt ein großes neues Schild.
15:02Gasthof zum Stangel, Metzgerei und Antiquitäten.
15:06Was?
15:07Ja, okay.
15:09Das ist halt unschön.
15:11Das war halt nicht wahr.
15:13Das fragen wir halt ab.
15:15Steffl, ich bin nicht angestellt, um dir deine Prüfungsfragen abzuhorchen.
15:19Also, dir fällt doch jeden Tag was anderes ein.
15:22Gell? Ich bin sehr erfinderisch.
15:24Ja.
15:25Aber du, das weißt schon, gell,
15:27dass wenn ich bei dieser entscheidenden Prüfung wieder durchfalle,
15:30dass nur ganz alleine du dran schuld bist,
15:32weil du mich nicht abgefragt hast.
15:34Ja, selbstverständlich ich und nicht deine Faulheit.
15:37Sag einmal, woher weißt denn du, dass ich faul bin?
15:40Ja, das hat sich rumgesprochen.
15:42Tja, es hat sich aber auch herumgesprochen,
15:45dass der Stangel eine ganz liebe, zuckrige Metzgerei-Verkäuferin hat,
15:50die ein ganz süßes Goscherl hat,
15:53wie ein Karamellgurtl.
15:56Also klappst, Steffl.
15:58Am liebsten würd ich dir ein Ladenverbot geben.
16:01Tja, das geht leider nicht, weil ich nämlich hier zu Hause bin.
16:05Und deswegen bist du mir ausgeliefert.
16:08Geh, Uschi, ich mag dich doch.
16:10Mei, das weiß ich doch, aber ...
16:13Also diese Metzgerei, die muss ein ungemein erotisches Flair haben.
16:18Tja, du musst das ja wissen.
16:20Geh weiter, Markus, drück dich wieder.
16:22Erst, wenn ich diesen Zettel gepappt hab.
16:25Weißt du, da lehnen sie mich, da wellen sie dich schon wieder davon.
16:29Ach so, wie?
16:30Markus!
16:31Was denn?
16:32Markus, schön langsam, gell?
16:35Aber ganz sicher geht meine Tapete die Wand entlang.
16:39Nach unten.
16:41Hast du das Fenster aufgebracht?
16:43Freilich.
16:45Ich hab doch zu dir gesagt,
16:47du sollst auf gar keinen Fall vor dem Abend das Fenster aufmachen.
16:53Ja, aber das hab ich doch aufmachen müssen,
16:55weil sonst noch so ein Dampf drin ist.
16:57Und schrei, wenn ich zu Hause bin, schrei, die Iau!
17:00Alter, Markus.
17:01Du hast das Fenster aufgelassen,
17:04obwohl du gewusst hast,
17:06dass mein heiß geliebter Wellensittich, der Bäderl,
17:10dass der frei rumfliegt.
17:12Also du, ich sag dir was,
17:14wenn der nicht mehr kommt,
17:16du kaufst mir einen.
17:18Genauso wie der Bäderl, gell?
17:20Genauso himmelblau.
17:22Und Mama muss auch sagen zu mir.
17:26Ja, ich kauf dir einen Wellensittich.
17:29Und dir kleb ich die Tapeten wieder hin.
17:32Gut.
17:33Ich mach ja alles.
17:34Bin ja der Depp vom Dienst.
17:36Gerutscht mir doch ein Buckel runter.
17:38Kreuzweiß.
17:41Also das mach ich sicher nicht.
17:44Ja, und ich, ich weiß noch was Schöneres.
17:48Wir haben schon gewusst, putze die nicht überhaupt.
17:51Meine Familie.
17:54Und in diese Familie, meinst du, soll ich einheiraten?
17:59Also dass ihr Frauen immer alle so endgültig denken müsst.
18:03Ach du Uschi, da fällt mir jetzt grad ein,
18:06ich muss ja unbedingt raus und draußen helfen.
18:09Also Pferde dabei.
18:11Das Wort heiraten ist immer noch die beste Schocktherapie.
18:15Winzeli, jetzt bleib doch da.
18:17Glaub doch deiner lieben Abnett.
18:20Du bist noch viel zu schwach, dass du die Karten hältst.
18:23Die sind zu schwer für dich.
18:25Ich bin zwar schwach, aber so schwach bin ich auch wieder nicht.
18:27Ich brauch diese Entspannung für meine Genesung.
18:30Weil daheim, da krieg ich gleich immer furchtbare Kopfschmerzen.
18:34Ach red doch keinen Schmarrn.
18:36Ich tu dir jetzt dein Beterle schön überziehen, gell.
18:38Und dann tu ich dir noch eine schöne Geschichte aus der Zeitung vorlesen.
18:41Und dann wird's dir gar nicht langweilig und dann hast du Ruhe.
18:44Schau, du kommst aber schnell jetzt da.
18:47Und wegen dem, du liegst nicht flach, wenn ich heimkomm, klar?
18:50Mannsbult, Mannsbult, Mannsbult.
18:53Mein Gott, Fräulein Uschi.
18:55Haben Sie dieses Frick wieder gesehen, was ich mit diesem Blutsmannsbult hab?
18:59Ich sag Ihnen, ich weiß nicht, wie lange ich diese enorme Belastung noch aushalte.
19:04Sagen Sie mal, geht's Ihnen den Alben noch nicht besser, Frau Birnstingl?
19:07Ach, woher denn?
19:09Der ist doch schlimmer wie ein kleines Kind.
19:11Ich sag's Ihnen, gerade mit so einer schweren Gehirnverschüttung,
19:15da muss er doch ganz lange im Bett bleiben.
19:18Mein Held.
19:20Mei, hoffentlich kriegt er mir nicht noch einen Rückfall, gell.
19:23Ja, wie so einen Rückfall?
19:25Ja, ich bitte Sie, denken Sie doch einmal nach, Fräulein Uschi.
19:28Wenn der mit seinem bissl Hirn und mit seinem Rausch wieder irgendwo hinrennt,
19:32ja, dann ist doch bis in alle Ewigkeit alles verloren, oder?
19:35Jetzt ist Hans-Heiter-Kalbslieber da.
19:37Äh.
19:38Hä?
19:39Blauer Wellensittich entsprungen.
19:42Jetzt saufen die Wellensittiche auch schon.
19:45Entsprungen.
19:47Wahrscheinlich war er so besoffen, dass er nicht mehr fliegen konnte.
19:51Habt ihr eine Postkarten-Einschreibmachnahme-Prüfbegebote?
19:55Nein.
19:56Du obergescheiter, sinngescheiter Postbot,
19:58hast mir wieder verkehrte Post in meine Prüfkastel reingeschmissen, oder nicht?
20:01Vorsicht, Frau Birnstickel, gell.
20:03Als Retter ihres Gatten erwarte ich, in Zukunft mit mehr Respekt behandelt zu werden.
20:07So.
20:08Und wenn du glaubst, dass ich dir dafür bis an mein Lebensende dankbar bin,
20:11dann hast du dich getäuscht.
20:13Wiederschauen.
20:16Haben Sie das jetzt gehört, Frau Uschi?
20:19Undankt ist der Welt, aller Last der Anfang.
20:22Hier die Post.
20:24Ja, danke.
20:25Wer weiß, mit einem Würstchen, das nichts kostet.
20:27Ah, freilich.
20:28Da, schauen Sie her, kriegen Sie ein Wienerl.
20:30Dankeschön, Frau Uschi.
20:31Auf Wiedersehen.
20:32Bis demnächst in diesem Stangl-Theater.
20:34Ja, Wiederschauen.
20:36Du, sag einmal.
20:38Hä?
20:39Was hast denn du mit meinem Postler zu schaffen, hä?
20:43Was soll jetzt ich mit dem Erich zu schaffen haben?
20:46Aha!
20:48Du bist überführt.
20:50Wieso sagst du Erich?
20:52Ja, mei, weil er so hoaßt.
20:54Moment einmal, gell.
20:55Nur zu deiner Information.
20:57Das ist immer noch mein Erich.
20:59Und für dich, du nichtsagende Konditorei-Würstl- und Fleischverkäuferin, ja,
21:06ist das immer noch der Herr Feistlmoser.
21:09Ist das klar?
21:10Haben wir uns verstanden?
21:11So, und jetzt ruck unser Fleisch raus.
21:13Also, ich will ja nix sagen, gell.
21:15Aber ein bisserl spinnen tust du halt schon, Gerdl.
21:18Uschi!
21:19Ja?
21:20Das nimmst du zurück.
21:21Und zwar sofort und blitzartig.
21:23Oder irgendwann anders.
21:25Also, nein, diese Stangls.
21:29Nein, das muss man selbst erlebt haben, weil sonst glaubt man's nicht.
21:33Ich halt's nicht mehr aus.
21:34Ich halt's einfach nicht mehr aus.
21:36Ja, Frau Stangl, was ist denn los?
21:39Ach nix, Uschi.
21:40Ich möcht einfach bloß ein paar Minuten in Ruhe da sitzen.
21:43Brauchen Sie irgendwas?
21:44Ja, eine Ruhe.
21:46Bei uns ist wieder das reinste Narrenhaus.
21:48Die Leni überrascht uns mit ihrem Einzug.
21:50Der Markus rennt im Haus umher wie ein wilder Hummel.
21:53Der Leni, ihr wählen, seht euch raus beim Fenster raus.
21:55Unser Haus ist voller lauter Holzelefanten, voller lauter Farben.
21:58Was macht mein Alter?
21:59Dumme Witze!
22:00So, Mädl, und jetzt suchen wir ein Loch,
22:02da wo ich mich vergröchern kann
22:03und mindestens vier Wochen nicht mehr raus muss.
22:06Schreib ihn! Schreib ihn!
22:10Nein, nicht so! Die ist nicht da!
22:12Nein! Einmal, wie man's braucht, ist die nicht da!
22:16Ich danke dir, Uschi.
22:18Aber jetzt kann ich im Moment überhaupt keinen Menschen sehen.
22:20Ich glaub, sonst schreie ich.
22:22Du, Frau!
22:24Warum sagst denn du, du bist nicht da und nicht zu Hause,
22:28wenn du doch da und zu Hause bist?
22:31Herr Stangl, Ihrer Frau geht's grad nicht besonders gut.
22:34Das kann ich gar nicht verstehen. Warum?
22:36Du glaubst doch bei jeder Kleinigkeit zusammen.
22:39Schau mich an. Ich bin die Ruhe in Person.
22:44Grüß Gott beinand.
22:46Grüß Gott.
22:48Grüß Gott, Frau Bürgermeister.
22:50Grüß Gott, Frau Bürgermeister.
22:52Frau Stangl, Sie schauen ja gut aus.
22:55So richtig erholt.
22:57Ja, kunstig. Meine Frau ist ja auch die Gesundheit in Person.
23:01Im Gegensatz zu mir.
23:03Und wer ist schuld? Ihr Gatte.
23:06Die laufenden giftigen Angriffe und Belächtigungen
23:10bringen mich noch um Jahre meines Lebens.
23:13Jetzt übertreibt er aber schon.
23:16Was soll man da noch sagen, Frau Bürgermeister?
23:19Ja, was wollte sie heute eigentlich?
23:23Ich weiß, was sie heute wollen.
23:26Sie wollen diesen Sack mit Zootieren ihrem lieben Gatten mit nach Hause bringen.
23:32Zu was denn?
23:34Zum Anmalen der Tiere.
23:36Ich wollte sie eigentlich selber alle machen.
23:39Aber sie kennen ja den Dichtschädel von ihrem Gatten.
23:42Da hat sie mir gesagt, wenn mein liebes Weiberl kommen sollte,
23:47dann geb ihr diesen Sack mit den Zootieren mit.
23:51Was hat er gesagt? Mein liebes Weiberl?
23:54Ja.
23:55Jetzt glaub ich Spinner.
23:57Spinner tut der schon immer.
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