Opa Stangl (Peter Steiner) entdeckt einen Liebesbrief, der an seine Frau (Erna Waßmer) gerichtet ist. Er ist außer sich vor Eifersucht. (Text: Premiere)
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00:00Uschi, tu dir nicht so viel Würst raus vom Kühlraum, das ist nicht gut bei dieser Wärme.
00:12Wissen Sie, Frau Stange, bestimmte Personen meckern gleich, wenn es keine Auswahl gibt.
00:17Ja, die bestimmten Personen kenne ich schon. Da kann die ganze Theke voller Fleisch sein, da kaufen sie doch bloß 100 Gramm Leberkäse.
00:24Da haben Sie auch wieder recht.
00:26Ach, übrigens, vielen Dank, dass ich meine Kleinheit wieder mitbringen durfte.
00:30Ja, das ist doch ganz klar, Uschi.
00:32Allweil besser, als wenn ihr auf der Straße rumlungert und wenn ein schlechter Gesellschaft ist.
00:37Ja, genau.
00:38So, schau her, meine Frau.
00:40Was denn?
00:44Wo ist denn der Ordner mit den alten Bauplänen?
00:47Der Ordner ist auf dem Speicher in der alten Truhe.
00:50So wichtige Dokumente gehören nicht auf den Speicher.
00:53Das hab ich damals auch gesagt. Aber du wolltest ja die muffigen Ordner nicht in der Wohnung haben, nicht?
00:58Hol sie bitte, ich bin im Lager.
01:00Hol das doch selber!
01:03Wenn ich was sagen darf.
01:04Was denn?
01:05Der Chef ist die ganze Woche schon so kritisch.
01:07Ja, das weiß ich schon.
01:09Der ärgert sich auch bloß so, weil ihn der Kaplan auch nicht mitgenommen hat mit dem Motorradl.
01:16Uschi, eine kurze Frage hätte ich.
01:20Geht es Ihrer Frau wieder schlechter?
01:22Ja, ganz gut. Leider.
01:24Was ich fragen wollte, diese Dame, die neulich da gesessen ist.
01:29Wisst ihr schon, die mit den Pulverl.
01:31Kommt die vielleicht öfters?
01:33Ja, da schau her.
01:35Der Herr Birnstinger wird doch nicht auf dumme Gedanken kommen.
01:38Nein, nein, das ist nur so.
01:40Diese Dame hat eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt, wenn ich mich so ausdrücken darf.
01:46Wobei mir der Anblick der Dame so hin und wieder durchaus genügen würde.
01:51Wenn Sie mich verstehen.
01:53Wie gewillt Sie sich auf einmal ausdrücken, Herr Birnstinger.
01:56Ja, das ist die Tragik meines Lebens.
01:58Kein Mensch ahnt, was ich alles ausdrücken könnte, wenn ich nur dürfte.
02:04Bitte um Vergebung, war nur eine Frage.
02:08Hat Sie meine Frage erschreckt?
02:09Nein, nein, gar nicht.
02:13Sag einmal, was sollst denn du da im Laden, Herrin?
02:17Frau Wehweh, ich wollte eine Freude machen und dir ein Würstchen kaufen.
02:25Bitte schön, lasst es dir schmecken.
02:33Ich glaube, der schwingt.
02:35Drückt mir den Knall, der doch glatter Würstchen kann.
02:37Was sagen wir denn zu so einem Hirschen?
02:40Er war aber wirklich sehr besorgt um Sie.
02:42Dann wäre es gescheiter, er täte nicht immer in die Wirtschaft rennen.
02:45Ich habe ja überhaupt keine Nerven mehr.
02:49Ich bin ja total am Ende mit meinen Kraftreserven.
02:52Ach, Sie armen.
02:53Oh ja, ich bin sehr arm.
02:54Sehr arm sogar.
02:55Es wird immer schlimmer.
02:57Und dann diese Erbschaft, was mich das Nerven gekostet hat.
03:00Und bis ich das Luder wieder losgekauft habe.
03:02Mein Gott, das ist furchtbar.
03:04Und zu allem Übel hat man noch so einen Deppen daheim.
03:06Der einem keinerlei Hilfe ist.
03:08Uschi, ich helfe Ihnen da.
03:09Nein, Herr Stangl, die ist nicht da.
03:11Aha.
03:12Grüß Gott sagt man bei euch wohl nicht mehr, oder was?
03:14Na ja, dann gehe ich halt wieder.
03:16Stopp, stopp, stopp, Frau Birnstingl.
03:18Was?
03:19Die Wurst müssen Sie vielleicht schon zahlen, gell?
03:21Ja, wieso denn?
03:22Hat die mein Alter nicht gezahlt?
03:23Nein.
03:24Gut, dann zahle ich es auch nicht.
03:25Dem wäre ich aber jetzt was erzählt.
03:28Ja, da schau her.
03:30So, Frau Birnstingl, sehen wir einmal wieder.
03:33Ja, jetzt war es nichts mit dem Ohio, gell?
03:36Nein, hören Sie mir bloß mit dem Ohio auf.
03:39Aber ich muss Ihnen sagen,
03:40ich hätte mich ja nie auf so ein Rennschnauf geguckt, gell?
03:43Nein, da hätten wir ja unseren Verwalter gehabt, das ist ja ganz klar.
03:46Aber so im Vertrauen.
03:47Ich bin sehr froh, dass ich das Ding wieder los bin.
03:49So, so.
03:50Ja.
03:51Was sagen Sie denn zu unserem Kaplan?
03:52Ja, so was hat es ja noch nie gegeben.
03:54Kaplan auf dem Motorrad.
03:55Ja, da haben jetzt Sie wieder recht.
03:57Und den Gestank und den Krawall, den der macht,
03:59wenn der einen Berg rauf fährt.
04:00Das ist ja furchtbar.
04:02Ja, grüß Gott, die Damen.
04:04Soll ich einen Stuhl bringen?
04:06Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein.
04:08Du hast dich ja wieder scheißerlüchtig.
04:10Ja, weißt du, unser Opa läuft wie der Amoker.
04:14Weiß der Geier warum.
04:16Und die Chefin sucht er.
04:17Nein, nein, nein.
04:18In eurem Haus, da geht es immer zu.
04:19Das ist ja fürchterlich.
04:20Das ist ja schlimmer, als bei den Hottentotten.
04:23Verkneifen Sie sich Ihre Bemerkungen, ja.
04:25Du Geier, und du verkneif dir deine Frechheiten.
04:27Du kannst im Übrigen erst einmal mitreden,
04:29wenn dich einer zusammengeräumt hat, gell?
04:31Und bei dem Feuchtelmoser,
04:32da wird der Autoschnabel sauber bleiben.
04:34Das weißt du aber schon.
04:35Ja, wie geschehen.
04:39Ach, Gerdi, das darfst du nicht ernst nehmen.
04:41Ach, die Birnstinke habe ich ja noch nie ernst genommen.
04:44Ja, da hast du recht.
04:45Uschi, wenn die Chefin kommt,
04:47die soll sich sofort in der Kommandozentrale melden.
04:50Ist gut.
04:51Ja, grüß Gott.
04:52Grüß dich, Uschi.
04:53Mei, dass du dich selber noch aushältst, da Herren.
04:56Warum?
04:57Ich bin gern bei den Stangen.
04:58Ja, das kann man schon denken,
05:00warum du so gern da bist, gell Frau Wagner?
05:02Ja, freilich, der Steffl ist ja auch ein netter Bursche
05:05und so anständig, gell?
05:06Ja, das ist doch nicht zu fassen.
05:08Da hören schon wieder alle aufs Gras wachsen.
05:10Sag einmal, Uschi, weißt du, wo die Chefin ist?
05:14Ich weiß nicht.
05:16Also, da hält sie aus dem ganzen Haus umher,
05:19da wäre er wohl da.
05:20Ui, ui, da sollte man gleich warten lassen.
05:22Ja, ein narrischer Gimpel wäre schon allweil der Stangl.
05:24Können wir bloß froh sein,
05:25dass der nicht Bürgermeister geworden ist.
05:27Höre ich jetzt bald etwas, ha?
05:29Einen anderen Ton, bitte.
05:31Sucht doch du deine Frau selber
05:33und schikaniert nicht die ganze Familie.
05:35Ich habe wahrlich was Besseres zu tun,
05:37als mich ständig deinen Launen auszusetzen, gell?
05:40Also, Uschi, wenn der da fort ist, hol ihm ein Brotzeug, gell?
05:44Ist gut.
05:45Uschi?
05:46Ja?
05:47Geh in die Kühlung und zähl die Leona.
05:49Bitte, was soll ich?
05:50Die Leona sollst du zählen.
05:51Ja, ich geh ja schon.
05:52Das ist ja nicht zu fassen,
05:54nach fast 40-jähriger Ehe
05:56und ich, Kirsch, war immer treu.
05:59Ist nicht zu fassen, liebe Erna.
06:02Aha, eine Nachricht von dir.
06:04Was ist los?
06:05Warum meldest du dich nicht?
06:07Das schöne Treffen, das Spaziergänge,
06:09Monschein, dein Martl.
06:11Sag einmal, Peter,
06:12was schreist denn du schon wieder das ganze Haus zusammen, ha?
06:16Wer bitte ist Martl?
06:18Mein Gott, was soll ich jetzt?
06:20Du wärst doch ein Martl können,
06:21wenn er fast jeden Tag bei uns in der Wirtschaft sitzt.
06:24Also doch, gestehe.
06:26Was soll ich gestehen?
06:27Glaubst du, du regst mich auf?
06:29Mach jetzt bitte mit mir keine Spielchen.
06:31Herr Stange?
06:32Weiterzählen!
06:34Also so ist recht.
06:35Weißt du, was er da sagt?
06:36Wenn du wieder normal bist,
06:37dann kannst du mit mir wieder reden, gell?
06:38So bleibst.
06:39Was ist denn das?
06:40Ein Brief.
06:41War der Postbote schon da?
06:42Aha.
06:43Beweismaterial vernichten.
06:45Nicht mit mir, gell?
06:47Was ist los?
06:48Ja, du hast meint,
06:49haha, ich bin so blöd
06:51und komm nicht mehr hinauf auf den Speicher
06:55und schau nicht mehr hinein in die Truhe.
06:57Aber du irrst, du bist überführt
07:00und das wird unangenehme Folgen für dich haben, meine Beste.
07:04Du Bestie.
07:05Hör doch!
07:07Ich glaub, du sollst lieber zum Doktor gehen.
07:09Was ist denn mit den Folgen?
07:10Was denn für Beweismaterial?
07:12Deine Frechheit, da fragst du auch noch.
07:15Deine, deine verhängnisvolle Affäre.
07:19Tag zusammen.
07:21Ja, ja, da bin ich.
07:24Ja, nun guckt mich nicht so an, als wäre ich jetzt Mona Lisa.
07:28Ich bin nicht Annemie Schmitz aus Köln-Bock-Le-Münd.
07:32Och, ich bin die neue Haushaltshilfe.
07:35Sagen Sie mal, jetzt bin ich aber platt.
07:38Sind Sie nicht der berühmt-berüchtigte Stangelwirt?
07:42Ich hab doch schon so viel von Ihnen gehört.
07:45Ich hab doch schon so viel von Ihnen gehört.
07:48Ja, haben Sie denn mein Telegramm nicht gekriegt?
07:50Ich hab doch noch den Zettel von der Post.
07:52Moment.
07:55Ach, das ist ja der Telegramm.
07:57Die hat ja nur eine größere Goschn wie die Anita.
08:01Und das wird für uns sehr bitter.
08:08So, die haben jetzt aber schön geschlafen, gell.
08:11Und hoch nicht auf die, was es da zum Horchen gibt.
08:14Weil die haben nämlich alle miteinander einen Schlag, gell.
08:17Was, wir hätten einen Schlag? Und von dir redest du nicht, hä?
08:21Bist du ruhig? Das Kind hört mit, gell.
08:25Sag mal, hast du eigentlich schon was genaueres erfahren, was da los ist?
08:30Ja, pass auf.
08:32Unsere Chefin soll in eine verhängnisvolle Affäre verwickelt sein.
08:36Ja, da sollen diskrepierende Briefe auftaucht sein.
08:41Was? In ihrem Alter?
08:44Ich bin erschüttert.
08:46Ja.
08:47Ja, wenn mein Bruder ein manchmal ein Depp ist.
08:50Aber das hat er nicht verdient, gell.
08:52Der arme Stangl-Opa. Belogen und betrogen.
08:57Eine Welt bricht für ihn zusammen.
09:00Nein, nein, ich glaub's aber trotzdem nicht, dass unsere Chefin sowas tut.
09:04Dann hast du keine Ahnung von den leidenschaftlichen Abgründen einer weiblichen Seele.
09:11Wie komm ich da raus?
09:14Ach ja, unsere im tiefsten Inneren verborgenen Leidenschaften, gell, müssen gewaltsam unterdrückt werden.
09:23Ich weiß ja das. Mir geht's ja bei meinem Bustler genauso.
09:27Ja, da schau her, auf einmal tritt ein neuer Mann in dein Leben und schon ist's passiert.
09:33Ja, und schon kannst du diese Leidenschaften nicht mehr da bremsen, gell.
09:39Eigentlich beneid ist ja unsere Chefin um diese verhängnisvolle Affäre.
09:47Ja, ja.
09:48Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein.
09:50Chefin!
09:51Nein, nein.
09:52Chefin, ich bin fertig mit die Gelben Ruhm. Was gibt's denn dazu?
09:57Nix.
09:58Nix?
09:59Naja, immer noch besser wie gar nix.
10:02Ich möchte euch jetzt bloß eins sagen.
10:05Alles was ihr hört und was ihr meint, das stimmt nicht.
10:09Ja, wenn das nicht stimmt, dass das nicht stimmt, was stimmt denn dann, dass das stimmt?
10:13Also wir möchten nämlich auch gerne informiert sein, gell.
10:17Ja, dann fragt's den Opa, der wird euch mit Sicherheit erklären.
10:20Nein, der sagt doch nix.
10:23Glaubst du, dass ich das mit meinen Eltern noch mitmachen muss? So eine bodenlose Verdächtigung.
10:28Ach geh, lass ihn doch reden.
10:31Ja, Schwägerin, der beruhigt sich schon wieder.
10:34Tatsache ist ja, dass du eine Freude hast dabei, ne?
10:38Ja, und ein bisschen eine Abwechslung in deinem trüsten Ehealltag.
10:44Was?
10:45Aber, liebe Erna, wir vergönnen dir deine verhängnisvolle Affäre von ganzem Herzen, gell.
10:54Ja, sag einmal, seid ihr überhaupt noch zum Retten?
10:57Ein sauberer Trost seid ihr zwei, wirklich?
10:59Wirklich.
11:00Also, wir wollten dir doch nur unsere Solidarität kundtun.
11:04Ohne Zuschlag.
11:06Ihr seid ja noch tiefer, als ich überhaupt geglaubt hab.
11:09Komm, geh weiter gerne, ich richte dich hier dazu.
11:11Brotzeit, Herr Christ und der Stefan kommen.
11:13Und einen sage ich euch, ihr wollt seinen Schnabel nicht holen.
11:17Aha!
11:21Nix Aha!
11:23Was willst denn?
11:25Von dir nix, dich übersehe ich.
11:27Ich verstehe dich aber sehr gut.
11:29Mir ist auch wurscht, wenn ich dich sehe.
11:31Aber eins möchte ich wissen, das sagt er jetzt gleich, was in dem Brief drin steht.
11:35Ich möchte wissen, warumst du mich verdächtig sagst.
11:37Das dürfte so passen.
11:39Leni, bring das unschuldige Kind nach draußen, soll kein Zeuge sein bei diesem Sumpf.
11:45Mein Gott.
11:50Erna, was immer auch passiert.
11:52Wir sind in deiner Nähe.
11:55Ah!
12:01Peter, ich bitte dich, wenn die Kinder heute vom Urlaub zurückkommen.
12:05Und ich hoffe, dass du deine sieben Sinne noch beieinander hast.
12:09Und dass man mit dir normal reden kann.
12:11Schamen muss man sich von der ganzen Familie.
12:13Dann schäme dich.
12:15Und bilde dir ja nicht ein, dass ich wegen irgendwas, was gar nicht existiert, zu Kreuze kriege.
12:19Ich verzichte.
12:21Und du sollst mich viel besser kennen.
12:23Mein lieber Mann.
12:25Bitte keine Vertraulichkeiten.
12:27Oh, mein lieber Mann.
12:29Du weißt ganz genau, dass ich die besseren Nerven habe.
12:31Und dass ich die Kämpfe besser überstehe, wie du.
12:33Ende der Debatte.
12:35Und weitere Schritte werde ich mir überlegen.
12:37Ja, überleg sie dir.
12:39Ja.
12:41Servus ihr zwei.
12:43Heute habe ich eine ganz besonders gute Nachricht.
12:47Wir auch.
12:49Abi, wieder mal Krisenstimmung.
12:51Ja, du musst entschuldigen.
12:53Den Rest des Tages werde ich in den Gasträumen verbringen.
12:57Und ich bitte nicht, belästigt zu werden.
13:01Scheinbar doch was Ernsteres.
13:03Sag einmal, was ist denn los, Oma?
13:05Oh, mein Bub, ich weiß es selber nicht.
13:07Der Opa hat mir heute auf einmal einen Brief unter die Nase gehalten.
13:11Und behauptet, ich würde ihn betrügen.
13:13Was sagst du jetzt da?
13:15Du Arsch.
13:17Das ist ja der Wahnsinnshammer, Oma.
13:19Herrschaft, habt ihr keine saudummen Worte?
13:21Entschuldige mal, aber da fällt mir nichts mehr anders ein.
13:25Ich setze dich mal her zu mir.
13:27Du Oma, so ganz im Vertrauen.
13:29Ich meine, mir kannst du doch alles sagen.
13:31Mit wem hast du denn?
13:33Du glaubst, du kriegst keine Parasiten in die Hütte.
13:37Aber jetzt sag mir doch wenigstens du.
13:39Dann deine Freudennachricht.
13:41Vielleicht ist der Tag doch noch zum Retten.
13:43Oma, ich habe in meiner Zwischenprüfung einen Durchschnitt von 1,2.
13:48Mir kann nichts mehr passieren. Ich bin richtig happy.
13:51Mei, ich gratuliere dir, Bub.
13:53Hey!
13:55Was ist denn da los?
13:57Warum gratulieren die, Oma?
13:59Ich hab ja nur erzählt, dass ich super durch die Zwischenprüfung gekommen bin.
14:03Aha, ist das alles?
14:05Das ist wieder einmal typisch.
14:07Wenn es mich in einer Prüfung erbröselt, dann gibt es einen Riesenschrei.
14:10Aber wenn nichts ist, oder wenn schon was ist, dann sagt kein Mensch was.
14:14Dazu, mein lieber Bruder, machen wir das Theater mit dir schon viel zu lange mit.
14:18Mein Schwesterlein spricht. Das muss ich nicht haben.
14:21Ich suche mir Trost und Anerkennung woanders.
14:27Oma, was ist denn?
14:30Ist was mit dem Opa?
14:32Du Oma, willst du mal nach dem Opa sehen?
14:37Nein!
14:39Der ist ja ein bisschen durstig. Der kippt einen nach dem anderen.
14:42So er doch!
14:43Na gut, dann lasse ich ihn weitersaufen.
14:46Oma!
14:48So!
14:49Mama!
14:51Hey!
14:53Oma!
14:55Was ist denn da passiert?
14:57Lass es euch anschauen. Ist eigentlich nichts passiert mit dem Flieger.
15:00Mei, da waren wir ja nicht da, Mama, gell?
15:03Geh her, lass dir eine Pustel geben.
15:06Mein lieber, du siehst voll gar nicht gut aus.
15:08Danke dir, mein Sohn.
15:09Ja.
15:10Für dich schaust du jetzt wahrscheinlich besser aus.
15:12Mei, du und deinen Hunger haben wir so wieder.
15:14Weil im Flugzeug den Frost bringst du ja nicht runter, gell?
15:17Was hast du uns denn schönes gekocht zur Begrüßung?
15:20Nichts!
15:22Geh, geh, geh, Mama, komm, jetzt mach keine Witze.
15:24Also das sind wir nicht gewohnt von dir.
15:26Ah, Stefan, schön ist es wieder daheim, gell?
15:29Ja, du, aber unser Urlaub war schon auch schön.
15:32Jesus, ihr seid ja immer noch verliebt.
15:35Jawohl, und das bleiben wir auch.
15:38Mama, aber ich muss dir sagen, ein bissel enttäuscht bin ich ja jetzt schon.
15:41Freilich, wo wir eigens auf der Karte geschrieben haben,
15:43wir wünschen uns eine liebe Gnädelsuppe.
15:46Meine liebe Gnädelsuppe.
15:47Mei, ich hab's vergessen, das tut mir leid.
15:50Sag einmal, was bist denn so komisch, Mama?
15:53Ich bin nicht komisch, ich bin stocknerisch.
15:56Weil wir wieder da sind.
15:58Stefan, es hat so kommen müssen.
16:00Ja, kaum bist du daheim, folgt die Ernüchterung auf der Stelle.
16:04Weißt du was, ich hol euch eine Brotzeit, ja?
16:07Du nimm das an.
16:08Ah, hab ich doch richtig gehört.
16:10Ach Gott, das bin ich schon wieder.
16:12Ah, seid ihr vom Urlaub zurück?
16:15Ja, grüß dich, Vater.
16:17Du schaust aus.
16:18Ja, danke.
16:20Aber mein Befinden hält sich in Grenzen.
16:23Bist du krank, Opa?
16:25Freilich ist er krank, da.
16:27Ich verachte es.
16:29Komm, komm, komm jetzt.
16:30Jetzt will ich gleich wieder narrisch machen.
16:32Opa, jetzt red schon.
16:33Was ist los?
16:34Was hast du denn?
16:35Ich kann euch sagen, was ich hatte.
16:37Was?
16:38Ein verhängnisvolle Affäre.
16:40Was?
16:42Weißt du, was du da vorbringst?
16:44Nein, ich bin da nicht da vorbringst, Steffi.
16:47Ich hab jetzt mein Mittagsgehause, hab ein kleines Flascherl gegeben
16:50und jetzt iss ich noch schnell was.
16:52Du, hast du dich über meinen Brief gefreut?
16:54Sicher hab ich mich gefreut.
16:56Ein bisserl.
16:57Aber ich mag das nicht.
16:58Jeder liegt nur auf der Lauer, ob wir zwar reden miteinander.
17:01Das ist doch wurscht.
17:02Aber mir ist es nicht wurscht.
17:04Ach, schön.
17:05Deine Mittagspause ist genau in 2 Minuten und 36 Sekunden abgelaufen.
17:14Im Übrigen sieht man hier im Hause eure verhängnisvolle Affäre nicht gern.
17:21Also pappt sie doch mal beieinander.
17:23Hör di, schwing di.
17:25Also mit diesen Metzgerei-Verkäuferinnen hast du nix als wir Schwierigkeiten.
17:31Jetzt ist es nur noch 1 Minute und 56 Sekunden.
17:36Dein Countdown läuft.
17:39Ich warte im Laden.
17:42Im Kanzler Arena.
17:46Ah ja, meinen Herrn Sohn muss ich natürlich suchen.
17:50Servus Mama.
17:52Gut, siehst aus. Richtig erholt.
17:54Ja, Uschi, setz dich doch wieder hin.
17:57Ja, danke.
17:58Ja, wenn wir jetzt so schön beieinander sind, dann kann man mal reden miteinander.
18:03Mach uns jetzt bitte keine Moralpolitik.
18:05Da hab ich nach meinem Urlaub überhaupt keine Lust dazu.
18:08Aber wenn ihr beide wirklich glaubt, dass ihr euch gern habt,
18:11dann kann ich das natürlich nicht unterbinden.
18:13Ja, das siehst du ganz richtig.
18:15Frau Stangl, ich kann wirklich nix dafür.
18:17Oder fast nix.
18:20Aber zuerst einmal muss die Ausbildung abgeschlossen sein.
18:23Vorher duld ich absolut keinerlei Affären.
18:25Versteht ihr zwar mich.
18:27Aber was vermittelt eine Oma Problemlosen?
18:29Tja, das ist wahr, ja.
18:31Eine Mama ist dann schon unbequemer, gell?
18:33Aber mit dem musst du leben.
18:36Mei, übrigens, Uschi, ganz ein liebes Buben hast du.
18:39Der ist lieb. Und der ist so brav.
18:42Sauber. Zwei Mütter. Da bin ich sowieso hergeschenkt.
18:45Uschi! Deine Zeit ist abgelaufen.
18:49Marsch in den Laden, gell?
18:51Ich komm gleich, Gerdi.
18:53Also servus, mein Scherzl. Und sei schön brav, gell?
18:56Bin ich da.
18:58Nein, also diesmal hat sie nicht dich gemeint.
19:03Ja, es kippet schon einmal zu.
19:06Mei, der gestaltet sich wieder wie der erste Mensch.
19:08Mit dem Lehrer kannst du eine Karte spielen.
19:10Da kriegst du Magenkrämpfe.
19:12Jetzt lass ihm halt Zeit zum Überlegen.
19:14Genau, immer diese Hektik.
19:16Herr Lehrer, wenn Sie von jedem Zug eine halbe Stunde Karten schauen,
19:18dann schlafen wir der Reihe noch ein.
19:20Wo ist denn überhaupt der Toni? Wird man ja nicht bedient.
19:22Hallo!
19:23Ja, ja, ich bin ja schon da.
19:25Drei Bier? Papa, mach's dir auch eins.
19:28Nein, danke schön.
19:29Na, Herr Lehrer, sind Sie wieder am Gewinnen?
19:31Der doch nicht, der schläft doch auch dabei.
19:33Jetzt gebt's halt einmal Ruhe.
19:35Herr Lehrer, wenn Sie von jedem Zug eine halbe Stunde Karten schauen,
19:37dann schlafen wir der Reihe noch ein.
19:39Dann eben nicht.
19:41Dieses dauernde Gestänke habe ich nicht nötig, meine Herren.
19:43Ja, ja, jetzt bleiben Sie sitzen.
19:45Auf Ihre Verantwortung.
19:47Um Gottes Willen.
19:49Hätte man lieber doch gehen lassen.
19:52Ja, Stefan, das war vielleicht eine Knochenarbeit.
19:56Den Auftrag hätten wir nie an Land gezogen,
19:59wenn ich die Balken jetzt kurz abgeschnitten hätte.
20:01Silvi, zwei Bier bitte.
20:03Also, ich muss schon sagen, ich bin direkt sprachlos.
20:05Ja, hoffentlich übernehmen wir uns da nicht.
20:07Ja, du kannst auf jeden Fall auf mich zählen, Stefan.
20:10Ich versteh zwar nicht recht viel vom Holz,
20:12aber für einen Handlanger reicht's immer noch.
20:14Also, Markus, in allererster Linie bist jetzt du für unseren Anbau zuständig.
20:18Vergiss mir das nicht, gell?
20:20Komisch.
20:22Als ich noch quasi zur Familie gehörte,
20:24war ich noch nicht so begehrt wie jetzt.
20:26Ja, ja, ja.
20:28Das ist ja jetzt nicht so passiert.
20:30Leni, Leni.
20:32Das hätte böse ins Auge gehen können.
20:34Ins Auge nicht, aber meine Knie hat's erwischt.
20:38Und mein Kopf, der brummt wie ein Bienenhaus.
20:42Euer Toni hatte Leni privaten Fahrunterricht erteilt.
20:46Bist denn du nicht ein Obleder?
20:48Wie kannst du denn sowas machen?
20:50Ja, und was oder wen hast du zusammengefahren, Tante Leni?
20:53Er ist schuld.
20:55Na, wenn sie auch so dusselig ist.
20:57Also, der gibt mich gleich dusselig.
21:00Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie nervös dieser Mensch ist.
21:03Zuerst schreit er ganz laut,
21:05Vorsicht, Baum!
21:07Dann lässt er mich rückwärts in den Hof reinfahren.
21:09Und dann schreit er ganz laut,
21:12Vorsicht, Kuh!
21:14Ich bin so erschrocken,
21:16dass mir gleich der Fuß von der Kupplung runter ist.
21:19Ja, und dann ist die Kuh nicht mehr aufgestanden.
21:22Die Kuh hatte auch gar keine Chance, diesen Geschoss auszuweichen.
21:25Ich kam zufällig des Weges und den Vetrinär hab ich schon verständigt.
21:29Für die Leni.
21:30Quatsch, für die Kuh.
21:32Das kommt davon, wenn man eine Weibe ansteuern lässt.
21:34Also glaubst du, Toni, ich könnte da wutzeln?
21:39Ja, wem hat jetzt eigentlich diese Kuh gehört?
21:42Zu deiner Beruhigung, Markus, das war die eure.
21:45Was? Unsere Kuh?
21:47Leni, ich muss jetzt unbedingt das Knie ansehen.
21:50Also bitte, ich gewähre Ihnen einen Blick in mein Innerstes.
21:54Bitte folgen Sie mir.
21:56Ja, ich geh schon mit.
21:58Mein lieber Toni, da hast du aber wieder was angerichtet.
22:01Na ja, jedem kann mal was passieren.
22:03Na gut, lass mich doch in Ruhe.
22:05Ich zahle die Kuh und das Auto und dann hat's sich's.
22:07Alle, du hast es ja.
22:09Na, na, Herr Kaplan, jetzt sind Sie schon wieder ohne den Nierengurt vor.
22:13Also meine liebe, gute Frieda, wenn Sie nicht augenblicklich aufhören,
22:17mich mit diesem lächerlichen Ding zu verfolgen,
22:19dann warte ich eben noch ein bisschen.
22:22Dieses lächerliche Ding ist aber das Wichtigste beim Motorradfahren.
22:26Genau, sonst verkühlt man sich das Nierlein.
22:30Jetzt lacht's nicht. Unvernünftig sein wie ein Lausbuhr.
22:34Ich bleibe jetzt da und pass auf Sie auf. Jawohl.
22:38O Herr, der du so gütig und weise bist,
22:41warum hast du uns nicht vor übereifigen Pfarrhaushälterinnen bewahrt?
22:45Herzlichen Dank.
22:48Rett dich nicht mehr auf, die Kuh, die steht ja wieder.
22:52Rumpelt diese damische Amsel in meinen Hof rein
22:55und rennt meine beste Kuh über den Haufen.
22:57Die Kuh, die hat einen Schock
22:59und das ganze Hinterteil voller Schürfwunden.
23:02Brauchst viel Hilfepflaster.
23:04Und die Mille ist auch sauer.
23:06Also was Blödes ist, der nicht reingefallen ist,
23:08weil wir in den Hof reingefahren sind.
23:10Das war die breiteste Einfahrt.
23:12Da steht die blöde Kuh da rum.
23:14Noch ein Wort und dich gibt's nicht mehr, Freund.
23:17Ah, da ist er ja, da!
23:19Rühr hervor, Friedhof!
23:22Was spinnst denn so? Ihr habt die Kuh auf dem Gewissen.
23:25Wie redest denn du von meiner Gattin?
23:27Was?
23:29Kennst du das?
23:31Das ist ein Brief.
23:32Ja, das ist ein Brief, sehr richtig.
23:34Um Gottes willen, Alter, was machst du denn da?
23:37So was lässt der Stang nicht auf sich sitzen.
23:39Was?
23:40Spreche dein letztes Gebet!
23:41Oh Gott, ein Arzt!
23:42Stange!
23:43Geh in dich!
23:45Lass einmal sehen da.
23:49Hast du da vielleicht schon mal aufs Datum geschaut?
23:52Du Othello-Verschnitt, du Trauriger!
23:5514. Mai 1950.
23:57Na also!
23:59Jetzt geb mir ein Licht auf.
24:01Der Brief, der ist ja schon über 40 Jahre alt.
24:04Das war ja ein ganz anderer Mörtel.
24:06So?
24:07Hast du ein Glück, du bist noch einmal dem Tode entronnen.