Zum Stanglwirt E29-Verzähl’ halt scho!

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Es gibt allerlei Neuigkeiten im Hause Stangl. Eine davon macht sofort die Runde: Dem Kaplan wurde vor der Gaststätte der neue Blasebalg für die Orgel mitsamt Laster geklaut. (Text: Premiere)

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00:00Mama, dann hör mir halt du mal zu.
00:04Mein Gott, warum erzählst denn das ausgerechnet mir?
00:07Ich versteh doch nix von eurem Holz.
00:09Aber mit irgendwem muss ich doch reden.
00:11Schau, mein lieber Herr Vater, der hat ja nix mehr,
00:13als wie seine Bürgermeisterwahl im Kopf, nicht?
00:16Was steht da denn überhaupt schon wieder?
00:18Frag mich was Leichtes.
00:20Den ganzen Tag tanzt er mir vor die Füße rum.
00:23Und wenn du ihn wirklich mal brauchst, ist er nicht auffindbar.
00:26Ach, ich sag dir was.
00:28Dein Kreuz ist das einfach mit dem.
00:30Was sagst du jetzt? Du sag mal.
00:32Du gefällst mir eigentlich gar nicht mehr in der letzten Zeit.
00:34Oh, meine Mama. Ich gefäll mir schon lang nimmer.
00:37Hast Sorgen? Ich verzeih halt schon.
00:39Ja, was soll ich da großartig sein?
00:41Du weißt doch selber, dass jetzt alles an mir hängt.
00:43Das sehe ich wirklich im Büro und alles.
00:46Und ich möchte nicht immer so da sein, als wenn mir das wurscht wäre.
00:48Ich möchte einmal alle Viere gerade sein lassen. Verstehst du mich?
00:51Freilich verstehe ich dich. Ich bin doch deine Mutter.
00:54Ah, da schau her.
00:59Da ist ja meine liebe Gemahlin von Gott an vertraut.
01:05Da hast du noch was anvertraut.
01:08Könntest du mir sagen, wo meine grau-gräulichen Socken geblieben sind?
01:12Deine grau-gräulichen Socken sind im Kühlschrank.
01:15Heule, hüte deine vorlaute Zunge.
01:18Wie kommen die Socken in den Kühlschrank?
01:21Ach geh, machst du wieder so einen Blödsinn daher jetzt.
01:24Die ganzen 40 Jahre, wo wir zwei jetzt verheiratet sind,
01:27sind die Socken immer in der untersten Schublade von der Kommode.
01:30Deswegen brauchst du deine Stimme nicht erheben.
01:32Halt doch voran.
01:34Übrigens ein Recht für den guten Tag, mein Sohn.
01:36Ja, grüß dich, Opa, Opa.
01:38Zu was brauchst du überhaupt grau-gräuliche Socken?
01:40Zu meinem grau-gräulichen Trachtenanzug, ne?
01:43Wo willst du mit deinem grau-gräulichen Trachtenanzug überhaupt hin?
01:46Um die grau-gräuliche Mai-Andacht habe ich gehört.
01:50Das ist doch nicht passend.
01:55Und das im Sommer?
01:57Na ja, gut, Mama.
01:59Dann gehe ich auch wieder raus in meinen Bräderverschlag.
02:02Das wäre schon wieder pur.
02:04Kopf hoch.
02:06Genau, auch wenn das Haus nicht gewaschen ist.
02:14Was möchtest du schon wieder tun?
02:16Eigentlich wollte ich erstens sagen,
02:19dass ich es als eine Sauerei empfinde,
02:22dass die Sylvie, deine Enkelin und unser Keiner, der Toni,
02:26einfach auf Hochzeitsreise fahren, obwohl sie gar nicht verheiratet sind.
02:30Und zweitens wollte ich sagen,
02:32dass sich die Plakate von unserem Fastbürgermeister
02:35von der Druckerei abgehalten haben.
02:37So, und?
02:39Ja, nix.
02:41Das heißt, es wäre noch zu erwähnen,
02:43dass er auf diesen Plakaten sehr geschmeichelt draufschaut.
02:46Ach, so schön ist der in Wirklichkeit nicht.
02:49Du, sag mal, hast du sonst vielleicht auch noch Sorgen, oder?
02:52Nein, das heißt doch,
02:54erstens kannst du für mich das Sorgerecht übernehmen,
02:57und zweitens warte ich immer noch drauf,
03:00dass mein Prüfträger, der Erich,
03:02endlich von meiner wartenden Hand anhält.
03:05Ja, aber auf dem Auge hört der schlecht.
03:08Also, bei dem Problem kann er dir nicht helfen.
03:11Na, dann steh auf und such dir Arbeit.
03:13Die brauch ich nicht suchen, die find ich schon.
03:15So, ja, da ist recht.
03:17Da hab ich doch einen,
03:19einen grau-gräulichen Socken gefunden.
03:23Den zweiten hast du wahrscheinlich frischen, ha?
03:26Geht. Lass mich doch mal in Ruhe mit den grau-gräulichen Socken.
03:30Übrigens, meine Plakate sind da von der Druckerei.
03:33Na, hör auf! Und, bin ich gut getroffen, ha?
03:36Interessiert mich nicht.
03:38Was?
03:39Ich hab den Kopf im Original.
03:41Oh.
03:42Bin nicht scharf drauf,
03:43dass du mir auch noch von jedem Baum entgegen grinst.
03:46Hm, dein Charme ist halt wie der Hohenberg.
03:49Solltest du den Kameraden dieses einsamen Socken gefunden haben,
03:53dann darfst du mir meine Rede abhören.
03:56So ist es mal so.
04:04Grüß dich Gott, liebe Schwägerin.
04:06Und auf Wiedersehen.
04:08Wo ist denn Duri?
04:10Ich hab noch was Wichtiges zu erledigen.
04:12So, und da putz dich gleich so auf, gleich mit Hut.
04:15Sitz dich her und verzeih halt schon, gell?
04:17Ja.
04:18Ja.
04:19Also, bei was?
04:21Die Zeit ist noch nicht reif dafür, meine Liebe.
04:25Na, lasst es bleiben.
04:27Ja, das Duri.
04:28Du hast ja auch kein Wörterl geschnauft,
04:30dass die Silvia mit dem Toni wohlbemerkt unverheiratet...
04:35Ja.
04:36...auf Hochzeitsreise sind.
04:37Also, das hat mich schon sehr getroffen.
04:39Na, ich hab's ja selber nicht gewusst.
04:41Das ist anscheinend heute so Mode,
04:43dass die jungen Leute die ganzen Entscheidungen in den Rennen treffen.
04:46Verstehst du das?
04:47So, und jetzt wünsch ich dir ein gutes Gelingen.
04:54Also, jetzt lass mich die einfach da allein stehen.
05:00Also, da macht der Geheimnis gar kein Freib mehr,
05:03wenn sich keiner dafür interessiert.
05:06Also, Thomas, das musst du mir unbedingt noch erzählen.
05:09Das mach ich doch.
05:10Das ist ja eine heiße Story.
05:12Das sag ich dir doch.
05:13Also, erzähl's. Ich bin ganz ober.
05:16Ja, unsere liebe Tante Leni, gell?
05:20Immer zur Stelle, wenn's was zu hören gibt, gell?
05:24Aber es geht nix zum Hören.
05:26Ja, die Tante Leni, die flackt wie ein altes Kriegsschiff.
05:32Traumschiff, wollt ich sagen.
05:34Sag mal, wen oder was reißt man denn heute wieder auf?
05:38Also, ihr braucht mich gar nicht zu der Plecke, gell?
05:41So, und zur Strafe erzähl ich euch jetzt nicht, was ich vorhabe.
05:47Und wenn's euch zreißt.
05:49Dann zreißt schon eher die.
05:53Ihr seid mir ja viel zu grün.
05:55Ich entferne mich.
05:57Und schon sticht sie in den See.
06:00Jetzt erzähl schon.
06:01Steffi, das war's.
06:02Das ist nicht zu glauben.
06:04Gigantisch.
06:06Dieses Plakat und dieses milde, väterliche, allesverstehende Antlitz.
06:15Wer soll denn das sein?
06:17Was?
06:18Kennst du den?
06:19Nein.
06:20Ihr dummen, blöden Lümmeln.
06:23Ja, und der Spruch da, gell?
06:25Ein Mann vom Volk, fürs Volk.
06:28Gigantisch, gell?
06:29Ist der von dir, Papa?
06:30Heilig!
06:31Mit diesem Satz ist doch alles gesagt.
06:33Na ja.
06:34Sag mal, Opa, hast du wenigstens schon die Redeintus, die wir dir aufgesetzt haben?
06:38Hör doch auf, dieses intellektuelle Geschwafel.
06:40Dieses Juristen.
06:41Dieses Zeug, das kein Mensch versteht.
06:43Hör doch auf.
06:44Das ist doch umso besser, Papa.
06:46Alles, was der Wähler nicht versteht, davor hat er unheimlich Respekt.
06:50Sehr richtig.
06:51Außerdem kommt's als Politiker nicht drauf an, was du sagst,
06:55sondern wie du das sagst.
06:56Opa, das muss rüberkommen.
06:58Ja, genau.
06:59Hör auf, sag's mir lieber, wie ich mich hinstellen soll.
07:02Dynamisch, scharf oder vielleicht ganz lächerlich.
07:07Also, Papa, sei mir nicht böse.
07:09Wenn's dir so hinstellt bei deiner eventuellen Antrittsrede,
07:13hast du zumindest einen Heiterkeitserfolg.
07:15Du wärst gerne gefangen, gell?
07:17Da ist er jetzt aber raus zu mir, gell?
07:20Du, Papa.
07:21Der Opa weiß nicht, wie er sich bei seiner Antrittsrede hinstellen soll.
07:27Jetzt müssen wir ihn beraten.
07:28Wie immer halt, oder?
07:30Das Problem ist die Entscheidung zwischen forsch oder leger.
07:34Stefan, pass mal auf, wie das klingt.
07:36Meine lieben Freunde und Mitbürger.
07:40Nichtssagend.
07:41Abdroschen.
07:42Oder vielleicht geliebte Brüder.
07:46Gevater.
07:47So was sagt ein Pfarrer, aber kein Bürgermeister.
07:50Freunde, Mitbürger.
07:52Sag halt einfach Genossen und Rinnen.
07:55Rinnen?
07:56Also, Stangl-Opa, so gewinnst du nicht einmal einen Blumentopf.
08:02Jetzt pass mal auf.
08:04Ich würde jetzt ganz schlicht und ergreifend sagen,
08:08meine hochverehrten Wähler und Nichtwähler.
08:14Hoffentlich verwählst du dich nicht.
08:16Aber schlecht übelst du dich nicht, gell?
08:18So ist es.
08:19Außerdem kannst du sagen, was du magst.
08:21Bürgermeister wirst du nie.
08:25Aha.
08:29Das ist ja wieder mal pünktlich.
08:33Da war es mir ausnahmsweise mal eine brandheiße Neuigkeit
08:36und dann ist kein Mensch da, der mir das erzählen kann.
08:38Was haben Sie denn da für kleine Gurken?
08:40Die rentieren sich ja gleich gar nicht zum Essen.
08:42Das ist ja nicht zu fassen.
08:44Hallo, was ist denn?
08:45Was ist denn?
08:46Wann rührt sich da in dem Saftlau noch mal einer?
08:48Wer schreit denn da so?
08:50Ja, natürlich die liebe Frau Birnstiegel.
08:53Grüße Sie gut.
08:54Grüße Sie gut.
08:55Grüße Sie gut.
08:56Meinen Sie vielleicht, ich habe Zeit,
08:57dass ich mir da Platz für den Bauch stelle?
08:59Wo ist denn die Oschi?
09:00Hat sie schon wieder ein Kind gekriegt?
09:01Nein, die ist mit Hirn immer noch einzigem Kind heute beim Doktor.
09:05So, Frau Birnstiegel.
09:07Und sonst, gibt es was Neues für die Zeit?
09:09Oh, ja, freilich gibt es was Neues.
09:11Sie, bei dem Heimatabend, gell?
09:13Da hat es doch unser Kaplan so furchtbar scheiße wichtig gehabt.
09:16Weil er nämlich den neuen Orgelblase
09:18bald persönlich mit dem Lieferwagen hergefahren hat.
09:21Und jetzt da draußen vor dem Stanglwirtsch, die hat er doch gesagt, gell?
09:24Aber jetzt kommt's! Nach dem Heimatabend ist der nicht mehr draußen gestanden.
09:29Gestohlen haben sie ihn, samt dem Auto!
09:31Den Kaplan?
09:32Na schmarrn! Den, den, den Blasebalg, sag ich doch, passen Sie doch auf, was ich Ihnen erzähl!
09:38Ist das nicht eine Tragödie? Die ganze Gemeinde hat gespart, gell?
09:43Aber wir, ich hab auch nämlich einen Fünfer hergegeben.
09:46Und dann wird der einfach gestohlen, ja bitte!
09:48Und Sie?
09:49Der Fünfer?
09:50Ach schmarrn, der Kaplan! Nein! Das, das, das Auto!
09:54Also, ich seh gar nicht, was Sie jetzt da haben.
09:57Also, ich kann mir keinen Menschen im Dorf vorstellen, der einfach einen Blasebalg braucht.
10:03Brauchen Sie sonst noch was, liebe Frau Bernd-Stingl?
10:05Ja, eigentlich...
10:06Grüß Gott, meine Damen!
10:07Ja, Frau Bernd-Stingl!
10:10Haben Sie schon gehört, Frau Bernd-Stingl?
10:12Ja, ja, ja.
10:13Ich komm dann gleich wieder, gell, wenn Sie fertig sind.
10:16Mit einem armen, lieben Kaplan bleibt schon wirklich kein Schicksalsschlag erspart.
10:21Also, liebste Fräulein Friederke, seien Sie meine Bess.
10:24Aber diesmal ist es ja eine Verschussung.
10:25Ein bissel verwirrt und bodgert ist der Kaplan schon.
10:28Was?
10:29Ja, ich bitte Sie, so einen wertvollen Orgelblasebalg,
10:31den lasst man doch nicht einfach auf der Straße draußen stehen, oder?
10:33Ja, was reden Sie denn da? Der war doch im Auto!
10:37Bloß weiß er halt nimmer so genau, ob er nicht einen Schlüssel hat stecken lassen.
10:41Ja, die Polizei war heute auch schon am Fahrhof.
10:44Nein, das ist ja kaum unglaublich.
10:47Also, es ist ja fürchterlich.
10:49Da mag man gleich gar nimmer in die Kirche reingehen,
10:51wenn im Fahrhof schon die Polizei ein- und ausgeht, oder?
10:54Da gehen Sie ja sowieso nicht allzu oft rein.
10:58Sie haben doch bloß die größte Freude, wenn Sie wieder was zum Ratschen haben.
11:02Und passen Sie gut auf,
11:04dass das Gift, das Sie verspritzen, nicht eines Tages wieder zurückkommt,
11:08weil der Tatenstroh da steckt.
11:12Das ist ja kaum unglaublich.
11:14Da bleibt mir ja gleich die Luft im Hals stecken.
11:17Oh, und das sag ich Ihnen auch.
11:19Meine 5 Mark, die will ich wieder haben.
11:22Das sagen Sie einem geordneten Herrn Kaplan.
11:28So, jetzt ist es mir wesentlich wohler.
11:30Der Herr möge mir verzeihen.
11:32Und heute kriegt mein lieber Kaplan auf den Schreck mit seinem Blasebalg
11:37eine schöne, frische Kalbsleber.
11:40Hallo? Ist denn keiner da?
11:43Bei uns ist immer einer da.
11:45Bis auf die Zeit, wo keiner da ist.
11:48Ist das klar?
11:50Also, liebe Pfarrersköchin, was steht zu diensten?
11:53Eine Kalbsleber, bitte.
11:55Eine Kalbsleber, gut.
11:57Hast du schon gehört, Gerdi?
11:59Was gibt's denn Neues?
12:01Der Blasebalg für die Orgel
12:03war mitsamt den Lieferwagen nach dem Heimatabend weg.
12:07Gestohlen!
12:10Also, ist doch die Weitschlechtkeit.
12:13Also, mir täte es ja im Traum nicht einfallen,
12:16dass sich ein Blasebalg gestohlen hat.
12:19Weil wir grad vom Balg reden.
12:21Da kommt ja mein Ehrich.
12:23Aber die Ehre.
12:25Eine Postkarten-Einschreibung machen wir nicht.
12:28Prüfpaket-Boot ist wieder da.
12:30Klingeling, klingeling.
12:33Ja, was soll jetzt das?
12:35Ja, sag einmal, du Unwissende.
12:37Hast du noch nie von dem großartigen Filmwerk gehört,
12:40wenn der Postmann zweimal klingelt hat?
12:43Aber ich verzeihe dir diese Bildungslücke, Bussi.
12:46Ah!
12:48Ja, wo bist denn?
12:50Schauen wir's Ihnen, Herr Feuchtelmoser.
12:52Ja, bist denn du noch ganz sauber?
12:54Ich habe doch tatsächlich die zwei Damen verwechselt.
12:57Haben Sie ein Himbeer-Marmelade gegessen, Fräulein Frieders?
13:01Das ist mir grad noch abgegangen,
13:03dass mir ein Brieftrager abschlägt.
13:06Übrigens, es war Erdbeer-Marmelade.
13:09So, okay.
13:11Ehrich, das hast du mit voller Absicht gemacht.
13:15Ich schwöre, ich habe in voller Erwartung deiner Lippen,
13:18nicht wahr, meine Augen, geschlossen.
13:20Da muss mir die Frieda direkt ins Gesicht reingelaufen sein.
13:23So, ins Gesicht reingelaufen.
13:25Na ja, ausnahmsweise verzeihe ich dir noch.
13:27Aber jetzt krieg ich ein Busserl, gell?
13:29Gedauere, mein Kontingent für heute ist leider erschöpft.
13:32Passt.
13:34Erich, jetzt sag ich dir was, und zwar in aller Deutlichkeit.
13:38Also pass mal auf.
13:40Du Trampeltier trampelst auf meinen zarten Gefühllummern
13:44als wie ein Ochs auf der Weide.
13:46Jetzt sag nicht immer ach ja.
13:48Ach nein.
13:50Meine kassbarsten Kinderjahre von 1993 bis 1994
13:55hab ich dir geopfert.
13:57Und was hab ich jetzt davon?
13:59Mich.
14:01Erich, Erich, Erich.
14:03Wann haltest du jetzt endlich um meine wartende Hand an?
14:07Was für eine Hand hättest du gerne losgebracht?
14:11Im Frühstücksraum vom Altersheim können wir mal drüber reden, gell?
14:15Taulehrer.
14:17Wo hast du das schon?
14:19Am Glasbalkon? Kein Plan, haben sie gestohlen.
14:21Erich!
14:23Erich, das ist mir WURST!
14:27Ach, dieser Mensch bringt mich noch um meinen ganzen Verstand.
14:31Warum geb ich dem nicht einen Tritt,
14:33dass er sein Leben lang kein Radl mehr braucht?
14:35Was kann ich dir sagen, warum?
14:37Weil du keinen anderen mehr aufreichst, gell?
14:40Und jetzt möcht ich, dass du meinen Kopf bzw. mein Porträt hinaushängst.
14:46Es steht im Endspurt zu.
14:48Also dalle, dalle, dalle.
14:50Ja, ja, das kennt's.
14:52Mich anplärren, das kennt's.
14:54Anschaffen, das kennt's.
14:56Mich kennt's!
14:57Was?
14:58Das sag ich nicht, weil ich eine Tame bin.
15:01Du freche Noppen, du freche Doof!
15:05So, jetzt geht's weiter.
15:07Also, wie fang ich jetzt an?
15:09Bürger, liebe Bürger und Bürgerinnen.
15:12Der Lehrer, der Lehrer, der Lehrer.
15:16Ja, Herr Lehrer, sagen Sie mal,
15:18was schuppert Sie denn umeinander,
15:20als wäre ein kostümiertes Känguru?
15:23Ich jogge.
15:24Joggen?
15:25Schönen guten Tag, lieber Herr Stang.
15:27Wie finden Sie übrigens meinen neuen Outfit?
15:29Was?
15:30Kleidet mich doch ganz vorzüglich.
15:31Ja, ja.
15:32Ich darf Sie doch demnächst auch wieder im Fitness-Club begrüßen.
15:34Ja, bitte schön.
15:35Gehen Sie mal rein, gefallen und bleiben Sie stehen.
15:37Sie bringen mich ganz durcheinander, Sie machen mich nervös.
15:39Außerdem sind Sie noch ein paar Wochen zu spät dran.
15:42Der Club ist zu.
15:44Was? Wie, wie, wie? Aber warum denn?
15:46Warum? Weil Sie ihn geschlossen haben
15:48und alle Männer haben kampflos kleinen Ball gegeben.
15:52Was mach ich denn da?
15:54Ich schuppe Sie in die Dorfsrausche rauf und runter,
15:56dann haben wir wenigstens mir was zu lachen.
15:59So sollten Sie nicht mit mir reden, mein lieber Stangl.
16:02Auch ich bin ein Wähler.
16:04Ist Ihnen übrigens schon zu Ohren gekommen?
16:06Dem Herrn Kaplan wurde nach unserem grandiosen Heimatabend
16:09quasi unter dem geistlichen Hinterteil weg
16:12der Blasebalg St. Auto entendet.
16:15Na, Herr Stochart, da sieht man wie es ist.
16:18Die Unfähigkeit dieses jetzigen Bürgermeisters.
16:21Warten Sie doch, bis ich an das Ruder komme.
16:23Und jetzt hört ein bisschen auf mit der...
16:25Sie machen mich ganz nervös mit der Hupferei.
16:27Kaufen Sie uns auch nichts.
16:29Wollen Sie vielleicht ein paar Radlioni haben?
16:31Vorsicht, mein lieber Stangl, Vorsicht.
16:33Unter Umständen könnte eine einzige Stimme
16:36über sein oder nicht sein entscheiden.
16:38Was?
16:40Lassen Sie mich mal in Ruhe.
16:42Wenn er mir nicht schon so oft geholfen hätte,
16:44dann würde ich sagen, er ist ein Depp und bleibt einer.
16:48Aber...
16:51Aber keiner sagt mir,
16:54wie ich mich besser rausstellen könnte
16:57als zukünftiger Bürgermeister.
16:59Ich bin und bleibe eben ein einsamer Kämpfer.
17:08Hey, Stanglwirt.
17:11Nächste Zeit wirst du das Gelt nicht mehr herhackst.
17:14Ich muss doch lernen.
17:16Tragst uns doch die ganze Ruhe raus.
17:18Was lernst du denn auswendig?
17:20Red halt, wie der Taschnabe gewachsen ist.
17:22Alles andere wird einem geschwollen, ein Krampf.
17:24Das kennst du doch du nicht aus.
17:26Kümmer dich lieber um dein Auge.
17:28Hab alles im Griff.
17:30Übrigens muss euch endlich klar werden,
17:32dass ich als zukünftiger Bürgermeister
17:34ganz andere Kriterien ausschlaggeben kann, oder?
17:38Ich komme da nicht stundenlang zu euch reinhocken.
17:41Hört, hört. Es spricht der Krite.
17:43Was? Gebildet?
17:45Eingebildet.
17:47Grüß euch.
17:49Habe die Ehre.
17:51Wie schaut's aus? Geht was?
17:54Nur unser Herr Bürgermeister hat leider keine Zeit.
17:57Ach so. Aber Bier bringst du mir schon?
18:00Ja, guter Bier kriegst du.
18:02Also warte mal auf.
18:04Diese Blasbank-Story kennst du ja bestimmt schon.
18:07Aber jetzt kommt das Knüppeltick.
18:09Also raus damit. Komm, komm.
18:11Unser lieber Batschiger Herr Kaplan
18:13hat im Lieferwagen einen Zündschlüssel stecken lassen.
18:16Der überaus kluge Bürgermeister spannt das,
18:19schnappt sich das Auto und fährt ins Spitzenhaus damit.
18:22Flos zu der Gaudi, wie er der Polizei erklärt hat.
18:25So ein Hirsch.
18:27Drei Tage haben sie umeinandergesucht
18:29und waren auf Verbrecherjagd.
18:31Normalerweise gehört der Anzeig wegen der Irreführung
18:34oder in der Richtung.
18:36Was? Er bringt doch wieder ein Tier,
18:38wo er sich reinschlupfen kann, wo er sich rauswurzelt.
18:41Hier gehört schon lange ein anderer Bürgermeister her.
18:45Wer das wohl sein wird?
18:47Kann ich mir überhaupt kaum vorstellen.
18:49Ich finde, das gehört ausdiskutiert,
18:51weil es kommt kein Besserer nach.
18:53Aha, ich lache dann in einer Stunde, gell?
18:56Aha.
18:58Das ist ja logisch, dass du schon wieder beim Stangl hockst.
19:02Mandei, da schau doch mal her.
19:04Was haben wir denn da? Was ist denn das?
19:07Aber Herzelein, siehst du das nicht?
19:09Ein Topf, was denn sonst?
19:11Ein Topf, ein Topf.
19:14Was habt den Idiot angeschafft?
19:16Hast du mir was angeschafft?
19:18Was schreist du mich an vor Zeugen?
19:20Das verbiete ich mir hiermit ausdrücklich.
19:23Jawohl.
19:24Und ausdrücklich vor diesen Zeugen sage ich dir jetzt,
19:27ich hab mich bemüht, dich als Mann zu akzeptieren,
19:30aber ich kann's nicht, weilst du nämlich ein Depp bist.
19:33Und du wirst immer ein Depp bleiben.
19:36Weißt du das bestimmt?
19:38Hundertprozentig.
19:40Habe ich dir nicht angeschafft, du sollst die Kartoffeln kochen?
19:43Aber ich hab doch die Kartoffeln hingestellt.
19:45Ja, und wie ich heimgekommen bin, was war da?
19:47Die Platte hat geklingelt.
19:49Unser ganz schönes Häusl hätten niederbrennen können.
19:52Da!
19:58Steht da sehr gut.
20:00Passt wie ein Zylinder.
20:03Geh weiter, komm. Sei nicht so blöd.
20:05Tu den Topf runter.
20:07Und somit ist meine mühsame, errungene Autorität
20:10wieder beim Teufel wegen einem Topf Kartoffeln.
20:13Denk dir nix, Lenz.
20:15Irgendwann passiert ja schon auch mal ein Missgeschick.
20:18Dann schlagst du zurück.
20:20Aber gnadenlos.
20:22Ich grüße euch.
20:24Da kommt unser Blasbald-Entführer.
20:27Interessierend wär's mich schon,
20:29was du dabei gedacht hast, Bürgermeister.
20:32Denkt er?
20:34Ist schon gut, Steingl.
20:36Eine Runde für alle.
20:38Was ist, Steingl?
20:40Kannst du deine Antrittsrede schon?
20:42Ich kann's gar nicht begreifen.
20:44Der geht da rein, als wenn überhaupt nichts gewesen ist.
20:48Ich sage nur Flurbereinigung.
20:51Was regt's euch denn so auf?
20:53Ich habe doch nur die Ausschreibung als Bauland vorangetrieben.
20:57Ja, aber es wird kein Bauland. Verstehst du?
21:00Jawohl.
21:02Und dein gescheiter Freizeitzenter
21:06kommt auch nicht in unsere Dorfmitte.
21:09Weil wir für so ein Mammutprojekt überhaupt keinen Platz haben.
21:13Und weil das Verschwendung von Steuergeldern ist.
21:16Was wollt ihr denn eigentlich?
21:18Tankstelle habt ihr keine wollen.
21:20Das Freizeitzenter wollt ihr jetzt auch nicht.
21:23Herrschaft, ich lass mich doch vor euch nicht zum Hans-Wurst-Macher.
21:27Wärst dann immer eine Angelegenheit.
21:29Wir wollen, dass das alles so bleibt, wie es ist.
21:32Jawohl. Aus ist und Gott ist Apfel. Amen.
21:35Zwei Karten spielen. Jawohl.
21:37Herr Doktor, jetzt lassen Sie mich doch nicht davon.
21:41Sie müssen mir unbedingt was verschreiben.
21:45Ich bin in der letzten Zeit so nervös.
21:48Fräulein Leni, dann kommen Sie zu mir in die Praxis.
21:51Ich möchte mich jetzt 10 Minuten hinsetzen
21:54und ganz in Ruhe ein Bierchen trinken.
21:57Ja, das kann ich.
21:59Aber Sie als Doktor müssen sich doch auch mit den Viechern auskennen.
22:04Ach so.
22:05Ich meine, mein Bäderl.
22:07Ja?
22:08Das ist mein Wellensittich.
22:10Der ist in der letzten Zeit so komisch.
22:14Kann das sein, dass ein Vogel Fieber hat?
22:18Fieber?
22:19Ja.
22:20Ein Vogel?
22:21Ja.
22:22Machen Sie ihm sicherheitshalber ein paar Wadenwickel.
22:25Wadenwickel?
22:27Aber Herr Doktor.
22:29Was denn noch?
22:30Einen Moment.
22:32Wadenwickel?
22:33Ja.
22:34Bei einem Vogel?
22:35Und Sie wollen?
22:36Ja, wir sollten das.
22:38Ja, ich weiß es auch nicht.
22:39Er verbraucht ja gar nicht so geistlos lachen.
22:42Das war eine ganz vernünftige Frage.
22:44Ja, ja.
22:45Da kann ich eine ganz vernünftige Antwort erwarten.
22:48Sag mal, Schwester, merkst du nicht,
22:50dass du dem Herrn Doktor schön langsam auf den Wecker gehst?
22:53Herr Doktor, ich komme aber trotzdem zu Ihnen in die Praxis.
22:57Weil ich habe in der letzten Zeit immer so einen Hustenreiz.
23:01Ja, das ist auch der einzige Reiz, den du noch hast.
23:04Nein!
23:05Nein!
23:06Nein!
23:07Nein!
23:08Nein!
23:09Nein!
23:10Nein!
23:11Nein!
23:12Nein!
23:13Nein!
23:14Nein!
23:15Nein!
23:16Nein!
23:17Nein!
23:18Nein!
23:19Nein!
23:20Nein!
23:21Nein!
23:22Präsentiert.
23:23Und nicht den ganzen Tag mich selbst aufhalten.
23:26Das geht hinaus in die Öffentlichkeit.
23:29In die Öffentlichkeit, da kennt den auch schon jeder.
23:32Was?
23:33He,?
23:34Ey du Gerdikem, lass doch mal anschauen.
23:36Da schaut es herzgeblich aus!
23:37Oh!
23:39Hey, mein lieber Freunde!
23:41Aber sehr geschmeichelt, du.
23:43Geil.
23:44Auf dem Plakat ist er viel schöner als in der Wirklichkeit.
23:49Nach einem Wort
23:51Du bist fristlos entlassen. Und wo bist du wieder?
23:55Da bin ich.
23:56Und merke, der seine lauf mir heute nicht noch einmal durch die Optik.
24:00Wir sind in einer Demokratie.
24:03Und in einer Demokratie darf man sagen, was man will.
24:06Naja, brauchst schon keine Angst haben.
24:09Ich mach schon ein Kreuzerl unter deinem Namen.
24:13Ja, mein lieber Feuchtelmoser, das würde ich mir gut überlegen,
24:17dieses scharfzüngige Wesen zum Trauerl da zu führen, was?
24:21Ich heile jetzt sowieso erst drei Tage, bevor ich stirb.
24:23Warum?
24:24Dann habe ich wenigstens jemand, der am Grab meine Blumen gießt.
24:31Ja, mein lieber Stangl, ich hätte ganz gern ein Bier getrunken.
24:34So, ja, wann denn?
24:36Ja, jetzt.
24:37Ach so, jetzt. Ja, ist gut.
24:39Scheint wirklich ein Katastrophentag zu sein heute.
24:41Ja, Herr Doktor, dann tät ich sagen, machen wir für Heilfeierabend.
24:45Spielen Sie ja unten mit, oder?
24:46Wo denken Sie denn hin? Ich muss gleich wieder in die Praxis.
24:48Nur ein Glas Bier, Stangl, und dann bin ich wieder voll einsatzfähig.
24:52Ja, gut.
24:53Ja, so ein Stangl, da fällt mir ein.
24:55Ich müsste halt unbedingt noch in die Stadt rein.
24:58Gehört in die Stadt. Hat der Fahrer von mir rausgebracht,
25:00und ich schleich die jetzt.
25:02Mein Auto ist aber in der Werkstatt.
25:04Kannst nicht du so nett sein und mich reinfahren?
25:07Ich? Ausgerechnet dich?
25:10Ja.
25:11Da muss ich ...
25:12Ich weiß gar nicht, warum, dass ich so blöd bin.
25:15Und gut, ich fahr gerne in die Stadt.
25:17Brav, Stangl, brav.
25:21Magst mich heute doch ein bisschen, gell?
25:24Ja, ja, manchmal denke ich mir immer,
25:26schade, dass ein Bürgermeister keine Kaffeemaschine ist.
25:31Wieso Kaffeemaschine?
25:33Eine Kaffeemaschine kann man entkalken.
25:36Ha, ha, ha, ha.
25:45Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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