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Vor Thomas’ (Rudi Decker) Haustür steht auf einmal ein Motorrad. So sehr sich Opa Stangl (Peter Steiner) nach außen hin darüber ärgert, so sehr würde er in Wirklichkeit selbst gerne damit fahren. (Text: Premiere)

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Transkript
00:00Der Bua, was hätt i denn machen sollen, wenn die Christa weg is?
00:10Ich hab mich doch um alle kümmern müssen, oder?
00:13Geh Mama, du kümmerst dich doch immer schon gern um andere.
00:16Anders geht's doch bei dir gar ned.
00:18Hab i dich wirklich so vernachlässigt?
00:20A bissl schon.
00:21Und grad bei dir hab i mir denkt, du brauchst mich am allerwenigsten.
00:24Du denkst ja sowieso bloß a weh an deine Madln, ned?
00:27Aber zwischendurch möcht i halt auch noch a bissl bemerkt werden.
00:30Und zum Beispiel auch von dir.
00:32Ach geh, Thomas, sag doch sowas ned.
00:34Is schon gut.
00:35Jetzt lauf ned so ferngesteuert in der Gegend umanand.
00:37Sitz di her zu mir, i muss dir was sagen.
00:39Ja, das kann i mir schon denken.
00:41Muss i mal wieder einen Stoßdämpfer spielen zwischen dir und den Opa, stimmt's?
00:44Was dir nicht allzu schwer fallen dürfte.
00:47Wenns jetzt du auf meine Figur anspielst, gell?
00:50Dann ham wir schon ausgeredet, das sag i dir.
00:52Du Mama, pass auf.
00:53Was denn?
00:54Was würdest du sagen, wenn ich ein Motorradl hätt?
00:57Zu was?
00:58Ja, zum Fahren natürlich.
00:59Warum?
01:00Jetzt schau halt ned so fassungslos.
01:01Im Hof draußen steht ein Morz drum Feuerstuhl.
01:04Aha.
01:05Und wie möchtest du dir seinen Opa beibringen?
01:08Du Mama, ich bin ein erwachsener Mensch.
01:10Ich arbeite von in der Früh bis auf die Nacht und verdiene dementsprechend Geld.
01:14Und sollt i vielleicht Angst ham vorm Opa, bis i selber mal Kinder hab.
01:17Na ja, aber wenn wir doch einen Opa kennen, wird er sich ja weh aufregt.
01:20Im Dreikopf, wegen jener Kleinigkeit.
01:23Du, ich hab keine Angst.
01:24Ja, du ned, aber ich.
01:26Ja, ja, sag schon mal.
01:28Was ist denn?
01:30Sag einmal.
01:35Da steht ein Motorrad aufm Hof.
01:37Haben wir vielleicht Besuch?
01:39Papperle, red dich nicht auf.
01:41Nein? Warum soll ich mich aufregen?
01:45Oder soll das vielleicht heißen?
01:47Schienemaschine, gell Papa?
01:49Was?
01:50Ja, du nachgemachter Rockefeller-Purto.
01:53Was fällt denn dir? Das kommt überhaupt nicht in Frage.
01:56Auf meinem Hof gibt es kein Motorrad mehr.
02:00Wie viel PS hat denn die Maschine?
02:03Siehst Papa, nachdem du ja die Deinige endgültig zerlegt hast,
02:07hab ich doch gewusst, dass du dich wieder freust.
02:09Also, Servus mein Lieber.
02:10Nein, nein, bleib da.
02:11Ich hab mich noch nicht zu Ende entrüstet.
02:13Ach komm, geh weiter.
02:14Lass dein Wut an mir aus.
02:15Ich spiel ganz gerne Blitzerblätter.
02:17Warum sagst du mir sowas ned, Frau?
02:19Weil ich es selber erst erfahren hab.
02:21Sag einmal, Peter, warum regst du den Alwe so auf?
02:25Ich rege mich immer auf, weil es mein gutes Recht ist,
02:28dass ich mich immer aufrege.
02:29Na gut, dann reg dich halt auf.
02:31Aber bedenkt doch, der Bub hat jetzt monatelang hart gearbeitet.
02:34Das hat er sich alles selber verdient.
02:36Ja.
02:37Alter Glatze.
02:39Das sieht dir, alter Esel, wieder ähnlich.
02:43Was?
02:44Kauft sich der wieder ein Motorrad?
02:47Vielleicht darf er ein bisschen schauen von wegen alter Esel.
02:49Überleg, was du sagst.
02:51Sonst sag ich dir, was du mich kannst.
02:53Ist ja wahr.
02:55Mich auslachen wegen so einem harmlosen Führerschein
02:58und selber von Tag zu Tag depperter werden.
03:01Also, Erna, dass du das erlaubst, das ist mir unverständlich.
03:06Der kann doch das Motorrad genauso wenig auf ihm,
03:10als wir seine alten Maschinen.
03:12Das ist der springende Punkt, der mich so wahnsinnig irgert.
03:16Herrschaftszeiten.
03:18Nein, ich glaub's dir nicht.
03:20Du redst schon immer wie so ein Schmarrn daher,
03:22obwohl du nichts davon weißt.
03:24Das Motorrad gehört doch an Thomas und nicht an Opa.
03:27Was? An Thomas?
03:29Ja.
03:30Also, Erna, dass du das zulasst, das ist mir unverständlich.
03:34Jetzt hör doch endlich mal auf mit deinen Weisheiten.
03:37Du schrei mit mir nicht so.
03:39Ich muss jetzt arbeiten.
03:41Ja, du und dein Führerschein.
03:44Das ist sowieso das Geistloseste,
03:46was ich bis jetzt in meinem Leben gehört hab.
03:49Du, hast du diesen heißen ...
03:55Leni, hast du diesen heißen Feuerstuhl gesehen?
04:01Heiß, gell?
04:03Ich bin ja nicht über Nacht erblindet.
04:06Nein, und der Thomas schaut aus, hinreißend.
04:13Der Helm und das Ganze drumrum.
04:17Und wie der auf der Maschine drumsitzt.
04:21Ich krieg ganz weiche Knie.
04:24Dann passt's halt zu deiner weichen Birne.
04:28Und überhaupt, wenn ich mir mein Sportcoupé,
04:32wenn ich das dann hab,
04:34was glaubst du, den schnupf ich ja wie nichts.
04:37Und jetzt verschwind, weil ich muss mich jetzt konzentrieren.
04:41Du, im Übrigen, ich hab mich ebenfalls entschlossen,
04:45den Führerschein zu machen.
04:47Hast du?
04:48Ja.
04:49Da seh ich nicht lach.
04:51Da gehört nämlich dann schon ein Mindestmaß von Intelligenz her.
04:56Schau dir mal diese schwierigen Fragen an.
05:00Okay, schwierig, das ist doch ganz leicht.
05:04Da sind doch lauter Bilder dabei.
05:07Das zum Beispiel heißt,
05:09Gasthof zum springenden Hirschen.
05:12Stimmt's?
05:14Also, das heißt,
05:18diese Scheibe heißt,
05:21Vorsicht, Wildwechsel.
05:24Ja, meiner, komm, das wird's halt ein bisschen später.
05:28Oder da, das ist ja noch einfacher.
05:32Da dürfen die roten Autos
05:36nur an diesen schwarzen Autos vorbeifahren.
05:40Moment mal, die Autos mit den anderen Farben
05:43dürfen die da gar nicht fahren.
05:46Mein Gott, ich halt's nicht aus.
05:49Das heißt Überholverbot.
05:52Ich ertrag es nicht.
05:55Servus, ihr zwei Hütten.
05:59Ah, Santee Lenny,
06:02lernst schon wieder ganz brav für deinen Führerschein.
06:05Da möchte ich dich gleich mal was fragen.
06:07Sag mal, was machst du,
06:09wenn nachts ein Besoffener mitten auf der Fahrbahn liegt,
06:12und du kommst mit dem Auto daher?
06:14Was machst du da?
06:16Das ist doch sonnenklar.
06:18Hupen und zügig weiterfahren.
06:27Also, wenn die Santee Lenny je einen Führerschein kriegt,
06:30dann hilft nur noch die Mausenflucht.
06:32Oder gleich am besten auswandern.
06:35Sag mal, Gerdi, hockst du bloß noch in der Stube herum?
06:38Nein, jetzt zum Beispiel wollte ich gerade rausgehen
06:42und dem Feuerstuhl Tom bei seinem Start zuschauen.
06:46Brumm, brumm, brumm.
06:48Das glaub ich jetzt eh wieder weniger.
06:50Was meinst denn du, was mit der der Bügelwäsche ist?
06:53Wieso? Die steht da draußen.
06:55Ja, die wirst jetzt du bügeln. Darum.
06:57Sehr richtig.
06:59Wieso sage ich?
07:01Komm, Oma, bleib ganz cool.
07:04So.
07:06So, liebe Gerdi.
07:08Und da ist deine Wäsche.
07:10Das ist eine Gemeinheit.
07:12Und jetzt komm, Oma.
07:14Ja.
07:16Aha, aha.
07:18Das ganze Jahr streiten sie.
07:21Aber geil, wenn es gegen mich geht,
07:23da sind sie sich plötzlich einig.
07:26Ich würde mich einfach stehen lassen
07:28mit dieser Haufen Bergbügelwäsche.
07:30Ganz allein.
07:32Gerdi, die Uschi sagt gerade,
07:34dass sich der Thomas ein Motorrad gekauft hat.
07:37Stimmt das?
07:39Schaut ihn aus, dann siehst du es selber.
07:42Ui, ich wäre ja wahnsinnig.
07:45Ja, wenn ich diesen Bergwäsch sehe.
07:47Und dann muss ich.
07:49Da ärgere ich mich auch im Bauch.
07:51Jetzt, Papa.
07:53Was denn?
07:56Du machst deine Spritztür ohne mich?
07:59Jawohl, ohne dich.
08:01Das verzeihe ich dir nie.
08:03Ich werde es verkraften.
08:05Wow.
08:07Diese Lederklamotten.
08:10Mir wäre ganz schön wach.
08:13Thomas, du nimmst sie aber auch mal mit, oder?
08:16Nein, nein, nein.
08:18Mich nimmst du mit, gell?
08:20Tut mir leid, meine Damen.
08:22Vielleicht ein anderes Mal.
08:24Hast du Lust auf eine Spritztür?
08:26Thomas, du weißt doch genau,
08:28dass ich vom Laden nicht wegkomme.
08:30Das übernimmt sicher und gerne die Gerdi, stimmt's?
08:33Das ist ja ein dicker Hund.
08:35Wieso ich?
08:37Ja, sag einmal.
08:39Was machst denn du mit der Uschi?
08:41Was mache ich denn?
08:43Ich mache euch alle nur darauf aufmerksam,
08:45dass es mich auch noch gibt.
08:47Und zwar ab heute den Feuerstuhl-Tom.
08:50Auf geht's, Uschi.
08:52Siehst du's?
08:54Der war schneller als du.
09:03Ich bin sprachlos.
09:05Ich bin einfach sprachlos.
09:07Das sagst du jetzt schon zum 20. Mal.
09:09Halt endlich deine Klappen.
09:11Nein, wenn ich sprachlos bin ...
09:13Ach, Gerdi, dann sei es halt endlich auch einmal.
09:17Ich muss euch doch sagen, dass ich sprachlos bin.
09:20Sonst wisst ihr doch gar nicht, dass ich sprachlos bin.
09:23Noch ein einziges Wort.
09:25Und wir müssen in Zukunft leider ohne dich auskommen.
09:28Chefin, ich werde bedroht!
09:31Traut sich doch tatsächlich dieser Holzhacker Casanova,
09:34die Uschi abschleppen.
09:36Oh, ich trau noch durch.
09:38Jetzt führ den nicht so auf.
09:40Er bringt das schon wieder.
09:42Ja, aber in welchem Zustand?
09:44Kennt doch den Thomas.
09:46So schlimm ist er auch wieder nicht.
09:48Oh, leider.
09:50Ist jetzt die Uschi noch nicht da.
09:52Du weißt doch gar nicht, wo der mit dir hingefahren ist.
09:55Aber das eine schwör ich dir,
09:57noch mal pfuscht mir der nicht ins Handwerk.
09:59Da brauchst du nicht schwören, ich kündige der Uschi.
10:02Also Oma, das wenn du es machst, dann ...
10:04Was dann?
10:06Mein lieber, froh bin ich, wenn deine Eltern wieder vom Urlaub zurück sind.
10:09Ich hab keine Lust, dass ich für jeden die Verantwortung übernehme.
10:12Was ist denn mit dir, Gerdi?
10:14Ich bin sprachlos.
10:16Erna?
10:18Ich brauch meine Herztropfen.
10:22Er braucht seine Herztropfen.
10:24Die müsstet ja eh schon Kiniweiss saufen.
10:28Wo haben denn Sie die Herztropfen?
10:30Richtig im Nachkastl.
10:34Also ich glaub, ich werd narrisch.
10:36Ich lauf mir platt fürs Wege die Aufträge,
10:39kümmer mich um die Pläne,
10:41und er der andere, der macht so einen schönen Tag,
10:43lässt alle viere Grad sein,
10:45und kurft irgendwo in der Weltgeschichte rum.
10:47Ja bin ich denn der Depp vom Dienst?
10:49Du, Steffi, da ist grad eine Lieferung gekommen.
10:51Komm, du musst abladen helfen.
10:53Das ist dem Thomas seine Arbeit.
10:55Der ist jetzt aber grad nicht da.
10:57Geh weiter, der Opa ist schon auf 80.
10:59Und ich auf 120.
11:03Und wenn der ganz andere kommt, möchte ich unverzüglich Bescheid.
11:09Ja, was machen wir jetzt?
11:11Ich bin sprachlos.
11:13Entführung einer Metzgerei-Verkäuferin.
11:15Und das am helllichten Tag.
11:17Ich bin sprachlos.
11:19Und ich bin hungrig.
11:21Ich hol mir eine Wurst.
11:23Ich glaub, ich bin von lauter Hunger schon sprachlos.
11:27Gestattest schon, gell?
11:29Grüß Gott.
11:31Grüß Gott, Fräulein Frieder.
11:33Was darf's denn sein?
11:35Ja da, schau her.
11:37Bedient heut net die Gärde?
11:39Die ist heut sprachlos.
11:41Aha.
11:43Ja, können Sie jetzt albern?
11:45Die Wurst noch net heiß machen.
11:47Nein!
11:49Du bist sprachlos.
11:51Schade.
11:53Na ja, dann packst mir vier Paar ein, gell?
11:55Ist ja recht.
11:57Stellt's euch grad vor,
11:59wir kriegen demnächst am Pfarrhof Besuch aus Amerika.
12:01Hoffentlich nicht aus Ohio.
12:03Ja, das wär auch wieder so ein Winter, gell?
12:05Ich bin ja wirklich nicht boshaft,
12:07So, Fräulein Frieder, da sind jetzt die Würstchen.
12:09Ich schreib's gleich ins Büchlein, gell?
12:11Ja, danke, Markus.
12:13Du bist ein netter Bursch.
12:15Die Frau, die dich einmal kriegt, darf sich freuen.
12:17Ja, sie weiß es nur noch nicht.
12:19Ich bin sprachlos.
12:21Was hat's denn?
12:25Also wegen dem Besuch aus Amerika, gell?
12:29Da lern ich heut jetzt Englisch.
12:31Ein bisschen was kann ich schon.
12:33How you do?
12:35Ja.
12:37Man möchte sich ja schließlich ein bisschen verständigen, gell?
12:41Can you give me a little from this Labrador?
12:45Was meinst du?
12:47Ein Leberwuls?
12:49Ja, momentan.
12:51Jetzt geh halt mal her, Gerda, der Leberwuls.
12:53Komm doch mal raus.
12:55Grüß Gott.
12:57Gut, dass ihr ihn jetzt seht, Fräulein Frieder.
12:59Was ist denn eigentlich aus unseren Spenden geworden
13:01für den Kaplan sein Radl?
13:03Ach, da werds schauen.
13:05Es hat sich nämlich was ergeben,
13:07dass wir die Spenden für die Kirchenheizung
13:09hernehmen können.
13:11Ja, mehr kann ich noch nicht sagen.
13:13Gerdi, man die jetzt please.
13:17Mein Leberhorn.
13:19Wui, wui.
13:21Jetzt redst du schon Englisch.
13:23Also wirklich, Fräulein Frieder.
13:25Ein Kalbsbraunmächti.
13:27Wie geht's denn überhaupt der Björn Stinglerischen?
13:29Die muss sie ja sauber erwischt haben.
13:31Ja, anscheinend.
13:33Der Lorenz hat nicht einmal mehr Zeit zum Kartenspielen,
13:35weil er sich dauernd um seine Gattin kümmern muss.
13:37Also dann, nice to see you.
13:39Bye, bye.
13:41Bye, bye.
13:43Jetzt hat sie einen Vogel.
13:45Anscheinend ist von der Zeit,
13:47als sie auf den Kaplan gespielt hat,
13:49doch was hängen geblieben.
13:5120 Mark krieg ich.
13:53Da ist der andere noch nicht da.
13:55Nein!
13:57Ach, Eierleni soll ja einen Führerschein machen,
13:59wenn sie so viel Geld verlebt.
14:01Also, in einem Punkt muss ich der Björn Stingl schon recht geben.
14:03Ein bisschen eine geschupfte Familie seid ihr schon.
14:05Viel Glück beieinander.
14:07Oh.
14:09Markus?
14:11Markus, ich muss dir was sagen.
14:13Was denn?
14:15Ich bin sprachlos.
14:17Ich hab mir was festgedacht.
14:19Gerti, Gerti, du sollst jetzt augenblicklich die Wäsche spügeln.
14:21Also, sonst verliert die Chefin noch
14:23den Rest ihrer mühsam aufrechterhaltenden Fassung.
14:25Hat sie mir angeschafft.
14:27Also, was in diesem Hause auch passiert,
14:29immer bin ich das unschuldige Opfer.
14:31Und das macht mich so einfach
14:33sprachlos.
14:35Also, ich muss jetzt wieder weiter.
14:37Ach ja, Tante Leni,
14:39und du fleißig lernen für die Führerscheinprüfung.
14:41Oh, schwinde bloß, gell?
14:43Lass mich von dir völlig nicht verarschen.
14:45Du, ich find das wirklich spitze,
14:47was du für einen Schneid hast.
14:49Ehrlich?
14:51Ja.
14:53Also, du, muss ich wirklich sagen,
14:55da bin ich direkt sprachlos.
14:57Und wenn du dann dein Sportcoupé gekauft hast,
14:59dann machen wir miteinander eine Spritztour, gell?
15:01Ja.
15:03Ich kann dieses Wort Spritztour nicht mehr hören.
15:05Ach, da schau her, das mag ich.
15:07Die Gerti, meine Schwester,
15:09fressen meine Würste,
15:11und ich nage am Hungertuch.
15:13Du bist noch nie verhungert.
15:15Was?
15:17Opa, geh weiter, sitz dich her,
15:19kriegst auch ein Würstchen.
15:21Ja, ja, das sind Zustände.
15:23Ja, ja, den Spruch käme schon geschenkt.
15:25Von wem hat er denn diesen Motorradl-Splen?
15:27Von dir?
15:29Und der Steffi, der rennt den Hof draus rum,
15:31wie ein wild gewordener Knollfrosch?
15:33Ui, da müsst ihr aufpassen,
15:35nicht, dass die zwei wieder aufeinander losgehen,
15:37wie damals mit der Ramona.
15:39Eine Familie ist das.
15:41Du, wir halten die nicht.
15:43Also das hab ich jetzt nicht verdient, gell?
15:45Aufhören!
15:53Na, also.
15:55Ja, sag mal, bist denn du wahnsinnig?
15:57Rast dir in die Kurve rein,
15:59dass ich nur noch einen Haken schlagen kann,
16:01sonst werd ich jetzt vollkommen der Batz.
16:03Erich, lebst du noch?
16:05Nein.
16:07Jetzt beruhig dich doch grad wieder,
16:09ich hab dich doch gesehen.
16:11Aber ich dich nicht.
16:13Meine ganze Post ist durcheinandergekommen.
16:15Jetzt kann ich wieder von vorne zum Sortieren anfangen.
16:17Wie viele Briefe hast du zum Sortieren?
16:19Zwei Stück.
16:21Und jetzt zu dir, mein Sohn.
16:23Wo warst du?
16:25Moment, Moment, das will ich wissen.
16:27Quatsch mich da in der Zwischen.
16:29Wo kommst du her?
16:31Sag mal, was habt ihr denn jetzt wohl für Probleme?
16:33Die Usch ist doch vollkommen unbeschadet zurück.
16:35Naja, aber mich hätt's bald der Breslake.
16:37Frau Stangl, ich bitte vielmals um Entschuldigung,
16:39aber ich bin ja gar nicht mehr zum Nachdenken gekommen,
16:41so schnell hat mich der Thomas überrumpelt.
16:43Mei, dass ich mich dann noch einmal bei mir machen darf.
16:45Also Thomas,
16:47ich bin ja nicht der Breslake,
16:49also Thomas,
16:51ich bin gern bereit, dir noch einmal zu verzeihen,
16:53aber eins wollen wir mal klarstellen.
16:55Für Vergnügungen mit und bei der Uschi
16:57bin in Zukunft nur noch ich zuständig, ja?
16:59Ich hab nix dagegen.
17:01Gut, dann drück ich halt noch mal ein Auge zu, Uschi.
17:03Zeig dir ein Scherzlo und geh wieder an deine Arbeit.
17:05Ja, ist gut.
17:07Vielen Dank, Frau Stangl.
17:09Aber ich drücke kein Auge zu, mein Sohn.
17:11Papa, bevor du weiterredest,
17:13du regst dich vollkommen umsonst auf.
17:15Ich reg mich nie umsonst auf.
17:17Und wenn du glaubst,
17:19dass ich wegen dir literweise Herztropfen nehme,
17:21dann hast du dich getäuscht
17:23und jetzt gehst du mit mir hinaus,
17:25meine Lederkluft ist raus zum Entlüften
17:27und machst mit mir eine Spritztour.
17:31Ich bin schon wieder sprachlos.
17:37Mein Gott.
17:39Bin ich froh, Herr Pfarrer,
17:41dass ich ihn nicht triff.
17:43Nun, meine Tochter, was bewegt dein Gemüt?
17:45Herr Pfarrer,
17:47schauen Sie mich doch mal an.
17:49Ich meine,
17:51ich bin doch keine unanseeliche Frau.
17:53Tja, das Beurteilen
17:55übersteigt meine Kompetenz als Priester.
17:57Ich meine, hast du mich das nur so gefragt
17:59oder willst du zur Beichte kommen?
18:01Nicht nötig.
18:03Ein tugendsameres Geschöpf
18:05als für mich werden Sie im ganzen Landkreis nicht finden.
18:07Tugend aus Mangel an Gelegenheit
18:09ist nicht sehr viel wert.
18:11Herr Pfarrer,
18:13ich war wirklich eine Schönheit.
18:15Ja, ja, lang, lang ist es her.
18:19Die Männer,
18:21die sind mir reihenweise nach.
18:23Wirklich?
18:25Wirklich.
18:27Und ich weiß nicht,
18:29auf einmal ist Lehmann mir vorbeigegangen.
18:31Und darum bäume ich mich jetzt auf
18:33und...
18:35Und machst den Führerschein.
18:37Es ist zwar sehr schwer,
18:39durch deine grausen Gedanken zu steigen,
18:41mein liebes und gutes Kind,
18:43aber ich hoffe, dass du auf dem richtigen Weg bist.
18:45Ja, das hoffe ich auch.
18:47Also, ich möchte nur wieder mal
18:49eine neue Aufgabe haben.
18:51Ja, mein Kind,
18:53du redest zwar etwas wirr,
18:55aber ich verstehe dich ganz gut.
18:57Und jetzt lass mich endlich in Ruhe
18:59mein nächstes Bierchen trinken.
19:01Also,
19:03mein Guter,
19:05jetzt lasst ihr mich einfach sitzen
19:07mit meinem Kummer
19:09und meiner Angst,
19:11weil ich doch nächste Woche Prüfung habe.
19:15Und dann
19:17dann lass dir das eine sagen,
19:19da hast du noch in die Windel gepfeffert.
19:21Da bin ich schon auf einem Motorrad gesessen.
19:23Also,
19:25sag nicht, wie ich mit einer Maschine umzugehen habe.
19:27Vielleicht machst du doch etwas verkehrt.
19:29Man darf ein Motorrad nie wie eine Frau behandeln.
19:31Aber genau,
19:33ein Motorrad braucht nämlich Liebe.
19:35Nein, meine Brüder, streitet ihr schon wieder kräftig?
19:37Was?
19:39Papa, jetzt rührt er wieder ein.
19:41Sollt er vielleicht nicht doch deine Herbsttropfen holen?
19:43Geh mal aus die Augen.
19:45Und ich sag das noch mal,
19:47du regst dich vollkommen umsonst auf.
19:49Stange, das hab ich dir doch immer wieder gesagt.
19:51Du regst dich vollkommen umsonst auf.
19:53Herr Pfarrer, ich reg mich auf wann und wo und warum ich will.
19:55Du, Opa, guck mal.
19:57Was denn? Ich gucke nicht.
19:59Ich bin auch gar nicht in Stimmung,
20:01zu gucken zum Kuckuck noch einmal.
20:03Mein Guter, kommen wir doch nie voran zum Kuckuck.
20:05Sag doch mal,
20:07hast du und deine Frau ein Bettchen schlafen?
20:09Ja.
20:11Habt ihr beide ein Dach über dem Kopf?
20:13Ja, aber das ist ja nicht unseres.
20:15Und wer bezahlt den ganzen anderen Umbau?
20:17Ich denke doch du, oder sehe ich das falsch?
20:19Nein, das ist doch richtig.
20:21Aber wenn der Umbau bezahlt ist, ist doch das Dach wieder das meine.
20:23Oder sehe ich das falsch?
20:25Ja, ja, aber du hast jedes Mal eine neue Ausrede
20:27und ich stehe da wie ein Trottel.
20:29Da kann ich dir nicht widersprechen.
20:31Also, guckst du nun oder guckst du nicht?
20:33Und Opa, guck doch endlich.
20:35Ich bin kein Kuckuck.
20:37Opa, hast du dir die Pläne schon angeguckt?
20:39Nein!
20:41Opa, weißt du, es geht eigentlich darum,
20:43dass wir gern zwei Kinderzimmer hätten.
20:45Da muss man ein bisschen an die Zukunft denken.
20:47Du, lass den Opa in Ruhe.
20:49Der hat heute keinen Bock.
20:51Opale.
20:53Opale, sag mal, freust du dich denn gar nicht?
20:55Worüber soll ich mich freuen?
20:57Ja, dass du vielleicht mal Ur-Opale wärst.
20:59Wie bitte?
21:01Ja, ich meine, so ein Umbau, das dauert ja ganz schön lang.
21:03Und neun Monate, die sind halt so schnell vorbei.
21:05Ja, ja, das wusste ich ja noch gar nicht.
21:07Opale, willst du wirklich,
21:09dass das arme kleine Urenkelchen
21:11von einem Eck ins andere geschoben wird?
21:13Nein, das will ich nicht.
21:15Ich mag keine eckigen Urenkelchen.
21:17Ja, schau.
21:19Oder möchtest du,
21:21dass das kleine Bettchen
21:23in einem zugigen Rohbau stehen muss haben?
21:25Mei, ist ja die Weiber raffiniert.
21:27Du kannst mir das nicht vorstellen.
21:29Ja, ist ja die Weiber raffiniert.
21:31Du kannst mich gar nicht unter Druck setzen.
21:33Auch nicht mit deinem zukünftigen, der wohl kommt.
21:35Nein? Also, tu das her da.
21:37Damit ich gucken kann.
21:39Opale, du bist doch unser bester.
21:41Opale, wenn sie nur sagt zu mir,
21:43schmilzt sich dahin
21:45wie eine Butter in der Sonne.
21:47Und das ist das,
21:49was ich so hasse an mir.
21:51Haben Sie das wieder erklärt, Herr Pfarrer?
21:53Vielleicht kann uns der Hochwürdig erklären,
21:55warum unser Herrgott die Frauen erschaffen hat.
21:57Der Herrgott schenkte dem Mann das Weib
21:59und sah, dass es sehr gut war.
22:01Sagen Sie, Herr Pfarrer,
22:03und deshalb frage ich mich,
22:05ob der liebe Gott nicht manchmal eine Brille bräuchte.
22:07So.
22:09Seid gegrüßt alle miteinander.
22:11Herr Bürgermeister.
22:13Na, ist es heute nicht wieder
22:15ein wunderschöner Tag?
22:17Du gehst bei der Tür rein
22:19und der schöne Tag ist gelaufen.
22:21Weißt du, Stangl,
22:23warum ich so gern zu dir reinkomme?
22:25Weil ich immer wieder neugierig bin,
22:27was dir für Liebenswürdigkeiten einbringen.
22:29Der geht bei der Tür rein
22:31und provoziert schon wieder.
22:33Irgendwann hängen Sie die zwei an der Gurgel.
22:35Wollen wir jetzt nicht endlich Karten spielen?
22:37Na ja, also sagen wir mal, Herr Bürgermeister,
22:39wann beginnt denn der grandiose Umbau
22:41deines Freizeitzenters?
22:43Wer soll denn da hineingehen,
22:45in dieses Freizeitzentrum?
22:47Wir gehen in unserer Freizeit zum Stanglwirten.
22:49Und unsere Weiber,
22:51Angetrauten, die haben keine Freizeit.
22:53Dafür sorgen wir, ja.
22:55Übrigens, Bürgermeister,
22:57hast du heute doch Ausgang gekriegt?
22:59Ja, nachdem deine Frau
23:01nämlich das letzte Mal zu Besuch gekommen ist.
23:03Ha, ha, ha.
23:05Lacht's nicht so geistlos.
23:07Ich bin in der Öffentlichkeit
23:09und zu Hause immer und jederzeit
23:11Herderlage.
23:13Daran hat noch keiner von uns gezweifelt.
23:15Da, Herr Pfarrer,
23:17da wäre mal der Helm.
23:19Halt!
23:21Ja, der will mitfahren.
23:23Und sagen Sie Herrn Kaplan,
23:25das Ledergewand ist im Koffer drin
23:27und die Maschine steht heut ums auf dem Fahrhof.
23:29Ja, mein Lieber, das werde ich sagen.
23:31Wird es nicht etwas albern aussehen,
23:33wenn ich mit diesem Topf auf dem Kopf nach Hause radle?
23:35Was ist los, Stangl?
23:37Ich habe dir schon so oft gesagt,
23:39du sollst dich nicht aufregen.
23:41Aber will ja nicht auf mich hören.
23:43Also gut, Papa, ich mach ein End.
23:45Die Maschine gehört Herrn Kaplan.
23:47Ja, die hat er von seinem Onkel geschenkt gekriegt.
23:49Jeder, außer ich.
23:51Und wieso dann Feuerstuhl-Tom?
23:55Na ja, weil unser Kaplan eben auch Thomas heißt.
23:57Thomas,
23:59der Kaplan steht draußen und fragt nach einem Helm.
24:01Was soll das denn schon wieder bedeuten?
24:03Meine liebe Garten,
24:05wenn du etwas mehr Kombinationsgabe hättest,
24:07wäre die Sache bereits erledigt.
24:09Darf ich um den Helm bitten?
24:11Ja, bitte, bitte.
24:13Und wehe,
24:15der nimmt mich nicht mit.
24:19Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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