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Der australisch-britische Konzern Rio Tinto will im Westen Serbiens Lithium fördern. Das Land, das in die EU will, verfügt über große und qualitativ hochwertige Lithiumvorkommen. Doch die Einwohner sind skeptisch, fürchten bei der Förderung von LIthium die Zerstörung der Umwelt.

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Transkript
00:00Er ist Landwirt in der siebten Generation.
00:03Der 48-jährige Zlatko Kokanovic hängt an seinen zwei Dutzend Kühen,
00:08liebt das Dorfleben in Gornje Nedelce.
00:11Wir sind Landwirte, betreiben ausschließlich Viehzucht.
00:16Wir verkaufen um die 100.000 Liter Milch im Jahr.
00:20Davon lebt meine Familie, meine fünf Kinder.
00:23Wir haben nicht vor, daran etwas zu ändern.
00:26So wie viele andere Bauern im äußersten Westen Serbiens.
00:30Doch genau hier, im Jadatal, will der Konzern Rio Tinto Lithium abbauen.
00:35Ein wichtiger Bestandteil von Batterien für die Elektromobilität.
00:40Der Konzern hat schon Bauernhöfe im Jadatal aufgekauft.
00:43Eine Mine könnte, so Untersuchungen, 58.000 Tonnen Lithium fördern.
00:48Genug für die Herstellung von über einer Million Elektrofahrzeuge.
00:53Wir wissen von Serbiens Reichtum, dem enormen Potenzial,
00:57den gesicherten Reserven von 158 Millionen Tonnen Lithium, Borat, Erz.
01:02Die Regierung verspricht, dass bei der Förderung
01:05die strengen Umweltstandards der EU eingehalten werden sollen.
01:09Serbien ist zwar kein EU-Mitglied, bemüht sich aber um die Aufnahme.
01:13Die Kontrolle können nur staatliche Institutionen leisten.
01:17Der Investor wird sagen, ich übergebe ihnen die Dokumentation,
01:21die Grundlage meiner Arbeit ist.
01:24Dann ist es an den Institutionen der Republik Serbien, dies zu kontrollieren.
01:30Diesen Worten schenken viele in der Opposition kein Glauben.
01:34Der Parlamentsabgeordnete Alexander Jovanovic
01:37tritt auf bei Massenprotesten gegen den Lithiumabbau.
01:41Wo immer Rio Tinto in der Welt war, hinterließ er Verwüstungen, Unglück.
01:46Es kam zu Bürgerkriegen.
01:48Kulturelle Denkmäler und die Natur wurden zerstört.
01:52Skepsis herrscht auch bei unabhängigen Experten.
01:55Er kennt Studien zur Umweltverträglichkeit des geplanten Lithiumabbaus.
02:02Das Erz wird durch intensive unterirdische Explosionen abgebaut.
02:06Für die Verarbeitung von Lithium
02:08sollen täglich 1100 Tonnen konzentrierte Schwefelsäure verwendet werden.
02:13Es wird einen Berg von Rückständen hinterlassen,
02:16der über Jahrhunderte die Umwelt verschmutzen wird.
02:22Rio Tinto gibt sich diskussionsbereit.
02:25Das Unternehmen hat bislang 600 Millionen Euro investiert
02:28und will weitere 2 Milliarden Euro in das Projekt stecken.
02:31Der Konzern setzt beim Abbau auf genaue Planung, umweltverträgliche Verfahren.
02:36Die Mine soll tausende neue Jobs schaffen.
02:40Dieses Projekt ist zu 100% sicher.
02:43Es wurde nach den weltweit höchsten Standards entwickelt.
02:46Wir werden kein großes Loch in den Boden graben.
02:49Im Gegenteil, unser Ziel ist eine unterirdische Mine.
02:52Auf der Erdoberfläche wird Landwirtschaft betrieben, darunter ist die Mine.
02:57Das wird keinen Einfluss haben auf das Wasser für die Landwirtschaft oder das Trinkwasser.
03:03Auch wenn die Förderung unterirdisch erfolgen soll,
03:06Zlatko Kokanovic und seine Nachbarn misstrauen allen.
03:09Den Konzern, der Regierung, den Gerichten, den staatlich kontrollierten Medien.
03:14Es ist immer diese Angst da, ob der Abbau kommen wird oder nicht.
03:19Natürlich bin ich gegen die Mine.
03:23So einen Abbau errichtet man dort, wo niemand lebt.
03:26Wir werden hier kein Wasser haben.
03:31Die Stimmung im Jadatal ist angespannt.
03:34Er klebt an seiner Scholle, will nicht wegziehen.
03:38Niemand darf diese Gräbe ausheben.
03:41Um das zu verhindern, bin ich bereit, mein Leben zu geben.
03:48Ein Kompromiss bei der Lithiummine scheint derzeit kaum möglich.
03:52Zu groß ist das Misstrauen der Menschen gegenüber den staatlichen Institutionen und Rio Tinto.
03:57Die Regierung hat angekündigt, frühestens in zwei Jahren grünes Licht für die Förderung zu geben.
04:04Untertitel der Amara.org-Community

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