• vor 2 Monaten
Furchtbarer Fund im Wald: An einem kleinen Badesee liegen Julia und ihr Freund – ermordet. Der Mord weckt bei Benno Berghammer Erinnerungen an einen ähnlichen Fall, der zehn Jahre zurückliegt. Damals wurde der geistig zurückgebliebene Lois Flicker – gegen Bennos Überzeugung – als Täter verurteilt. Flicker, inzwischen wieder auf freiem Fuß, und Julias Ex-Freund Tom kristallisieren sich als Hauptverdächtige des aktuellen Mordfalls heraus. Toms Alibi stellt sich als falsch heraus und die Waffe seines Vaters ist verschwunden … Im Zuge der Ermittlungen holt Benno auch die alten Akten noch einmal hervor und entdeckt, dass wichtiges Beweismaterial zurückgehalten wurde. Als er seinen damaligen Täter-„Kandidaten“ Roland Schwaninger und dessen Vater, Gerichtspräsident Schwaninger, ordentlich Dampf macht, ist die Lösung des alten Falles schon ziemlich nahe, doch bis zum Abschluss des heutigen Mordes ist es noch ein schwerer Weg … (Text: Sat.1)

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Transkript
00:00:00Verehrte Frau Berghammer, wenn Sie partout nicht modernisieren wollen, dann muss ich Ihre Pension leider aus unserem Angebot herausnehmen.
00:00:06Den Gästen muss man heutzutage etwas mehr bieten können. So etwas liegt natürlich schon lange nicht mehr im Trend.
00:00:11Trend? Bei uns geht es familiär und herzlich zu. Und nicht so unpersönlich, wie in so einer Bettenburg.
00:00:17Mit Toilette und Bad auf dem Gang. Eines wohlgemerkt, Frau Berghammer.
00:00:21Das ist wie beim Feng Shui. Man lässt das Überflüssige einfach weg.
00:00:26Kennen Sie das, Feng Shui? Das ist voll chinesisch.
00:00:29Tja, mir kommt das alles ein bisschen spanisch vor. Ich glaube, da dürften Sie etwas missverstanden haben.
00:00:33Wissen Sie, ein Herr Professor aus Würzburg, der hat zu mir gesagt, Frau Berghammer, hat er gesagt,
00:00:38Sie haben den Feng Shui schon praktiziert, bevor er von den Chinesen zu uns rübergekommen ist.
00:00:44Da schauen Sie mal rein. Lauter Widmungen von sehr zufriedenen Gästen.
00:00:49Tja, das ist alles gut und schön, aber ich würde das Ganze hier als unkomfortabel bezeichnen.
00:00:54Und ich glaube, so etwas kann man unseren Gästen nicht mehr länger zumuten.
00:00:58Wir haben die Leute alles, was sie brauchen. Und wenn etwas nicht da ist, dann wird es besorgt.
00:01:03Es hat sich noch nie jemand beschwert.
00:01:06Tja, Ihr Haus entspricht nicht mehr den Erfordernissen des modernen Tourismus.
00:01:09Sagen Sie, haben Sie denn rund um die Uhr warmes Wasser im Haus?
00:01:12Meine Gäste sind ordentliche Leute. Die nehmen Rücksicht aufeinander.
00:01:16Da duscht keiner mitten in der Nacht.
00:01:18Da gibt es kein durchgehend warmes Wasser.
00:01:21Ah, Benno, Gott sei Dank, da bist du ja.
00:01:24Das ist der Herr Hausmann.
00:01:26Stell dir vor, unsere Pension sollte auf einmal nicht mehr gut genug sein.
00:01:30Was geht, Herr Berghammer?
00:01:32Ja, ich sage halt irgendwas.
00:01:34Ja, was soll ich da gerade sagen?
00:01:36Wiederschau'n.
00:01:40Auf meinen Sohn ist wirklich Verlass.
00:01:44Frau Berghammer, wenn Sie bereit sind, ein paar Investitionen zu tätigen,
00:01:48dann könnten wir über eine Wiederaufnahme in unser Angebot sprechen.
00:01:51Es tut mir sehr leid, aber so kann ich natürlich keine Empfehlungen in den Tourismusverband abgeben.
00:01:56Was Sie da machen, das ist existenzgefährdend.
00:01:59Liebe Frau Berghammer, selbstverständlich bedauere ich das zutiefst.
00:02:02Aber Sie müssen auch meine Position verstehen.
00:02:04Schließlich bin ich für das Wohl der gesamten fremden Verkehrswirtschaft in Bad Tölz verantwortlich.
00:02:09Und da kann ich natürlich nicht auf jeden Einzelnen Rücksicht nehmen.
00:02:13Schönen Tag noch, Frau Berghammer.
00:02:15Weißt du, wer das war?
00:02:17Ja, das war der Herr Hauswirt.
00:02:20Das ist ein ganz wichtiger Mensch vom Tourismusverband.
00:02:23Der hat einen enormen Einfluss.
00:02:28Der will uns jetzt das Wasser abgraben.
00:02:30Und du, du machst nicht einmal dein Maul auf, dass du mir hilfst.
00:02:33Das ist wieder typisch.
00:02:35Sauber, der Herr Hauswirt. Wie weit hat er es gebracht?
00:02:38Ja, das ist meine Ruin.
00:02:40Da können wir dann unsere Pension zusperren.
00:02:42Was heißt da unsere Pension? Das ist immer nur deine Pension.
00:02:45Mir nervt das eh, wenn hier dauernd Leute umeinander schleichern.
00:02:48Sag mal, spinnst du jetzt komplett?
00:02:50Lieber mehr Privatsphäre haben wir da, Herrin.
00:02:52Ja, was brauchst denn du? Privatsphäre?
00:02:54Du bringst ja nicht einmal eine Schwiegertochter daher, weil du zu faul bist dazu.
00:02:59Jetzt lassen wir das Thema.
00:03:01Sag mal lieber, was es heute zum Essen gibt.
00:03:03Weil da, Herrin, da sehe ich nichts Gescheites.
00:03:05Ja, bei dem Stress komme ich auch noch zum Kochen.
00:03:09Also, ich gehe jetzt.
00:03:10Wo willst du denn hin?
00:03:11Das Wirtshaus. Ich habe Hunger.
00:03:14Und dass du mich einladen könntest nach all der Aufregung, das würde dir nicht einfallen.
00:03:19Dann gehe ich halt mit. Freilade ich euch. Kein Problem.
00:03:44Grüß Gott.
00:03:52Einen rosa Tee und einen hübschen Samen?
00:03:54Ja, klar.
00:04:06Servus, Julia.
00:04:07Hallo, Tom.
00:04:08Was willst du mit dem?
00:04:09Das ist mein neuer Freund.
00:04:11Servus, du Koffer.
00:04:13Ist das dein Ernst, oder?
00:04:15Bitte verschwinde. Lass sie in Ruhe.
00:04:17Was willst du von der Julia hören? Das ist mein Mädel.
00:04:20Hör doch vorne auf.
00:04:22Das ist aus, Tom. Geh das nicht in deinen Kopf rein.
00:04:25Das hast du nicht verstanden. Du sollst sie in Ruhe lassen.
00:04:27Fragt keiner.
00:04:28Mach keinen Scheiß, okay?
00:04:35Boah, das war jetzt richtig gut.
00:04:37Das kannst du dir wirklich helfen, Tom.
00:04:39Genau. Zähl bitte.
00:04:40Danke für die Einladung.
00:04:42Gern geschehen. Keine Ursache. Ist doch selbstverständlich, Mama.
00:04:45Das macht einen 52 Mark, Herr Berghammer.
00:04:47Eigentlich ist er nicht bloß gut, sondern auch noch sehr preiswert.
00:04:56Das ist zu blöd, dass wir mein Geld vergessen.
00:04:58Hast du eins dabei?
00:05:00Wenn du mich schon einmal einladest.
00:05:04Das hätte mir die Kleine denken können.
00:05:07Wenn ich dich nicht hätte.
00:05:13Komm.
00:05:30Du Spielverderber.
00:05:36Was ist mit Ihnen, junge Dame?
00:05:38Immer noch nicht genug?
00:05:40Du darfst nicht gucken.
00:05:42Sonst komm ich nämlich nicht raus.
00:05:44Na was? Willst du die ganze Nacht da drin bleiben?
00:05:47Ja.
00:05:49Na also gut.
00:05:51Überredet.
00:06:01Du Schwungel.
00:06:06Jetzt steh ich.
00:06:11Da ist jemand.
00:06:13Was?
00:06:15Ach Quatsch.
00:06:17Das ist nur der Wind.
00:06:20Hast du etwa Angst?
00:06:30Da ist nichts.
00:06:41Hey.
00:06:43Wie lange willst du noch pennen?
00:06:45Auf dich wartet jede Menge Arbeit.
00:06:48Wo hast du dich gestern Nacht rumgetrieben?
00:06:50Weiß ich nicht, Junge.
00:06:52Ich will dich Punkt 8 meiner Arbeit sehen.
00:06:54Wie alle anderen auch.
00:06:56Ist ja schon gut.
00:06:58Ich komm gleich.
00:07:02Warst du wieder mit der kleinen Bammer unterwegs?
00:07:05Nein.
00:07:07Nein?
00:07:09Seit wann interessiert dich, was ich tue?
00:07:14Ist was?
00:07:16Ja.
00:07:28Und, habt ihr schon was gefunden?
00:07:30Er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die leeren Hülsen einzusammeln.
00:07:38Benno, der Mann schreit jeden Morgen hier vorbei.
00:07:41Und, ist ihm was Verdächtiges aufgefallen?
00:07:43Nee.
00:07:45Ausgerechnet Rosen.
00:07:47Was meinst du damit?
00:07:49Das sind doch fast noch Kinder.
00:07:51Der Totenstab ist voll ausgeprägt, aber es lässt sich nichts genaues berechnen.
00:07:54Ich schätze, dass die beiden mindestens 6 bis 7 Stunden tot sind.
00:07:57Das würde bedeuten, dass die Morde ungefähr um 1 Uhr nachts passiert sind.
00:08:01Das Mädchen wurde durch einen Kopfschuss getötet.
00:08:03Und der Körper des Jungen weist zwei Anschussöffnungen auf.
00:08:06Also, wenn ihr die beiden nicht mehr braucht, bringen wir sie in die Gerichtsmedizin.
00:08:09Was ist das nur für ein Mensch, der dazu fähig ist?
00:08:12Erste Liebe, was?
00:08:14Sieht mir eher wie ein Ritualmord aus.
00:08:16Das hätte mir gerade noch gefehlt, dass so ein Narr ist schon hier in der Gegend.
00:08:19Herr Berghammer!
00:08:21Das haben wir in der Jacke von dem Jungen gefunden.
00:08:23Felix Nowak aus Wien.
00:08:25Gerade einmal 19 Jahre alt.
00:08:27Was ist das?
00:08:28Den hat er auch dabei gehabt.
00:08:30Laut Anhänger stammt der von der Jugendherberge hier.
00:08:32Wahrscheinlich hat er dort ein Zimmer gehabt.
00:08:34Was wissen wir über das Mädchen?
00:08:36Hat keinen Ausweis dabei gehabt.
00:08:38Wie schaut es bei ihr aus mit Geld und Wertsachen?
00:08:40Alles da, soweit wir das beurteilen können.
00:08:42Na ja, das habe ich nicht anders erwartet.
00:08:45Soweit ich weiß, treffen sich hier am Weiher immer die Liebespärchen.
00:08:49Sagen Sie mal, Herr Berghammer, da hat es doch vor Jahren einen ähnlichen Mord gegeben.
00:08:53Können Sie sich daran erinnern?
00:08:54Ja, das weiß ich schon. Das war vor ungefähr 10 Jahren.
00:09:05Ich brauche eine Personenauskunft. Flicker. Alles Flicker.
00:09:08Ich muss genau wissen, wo der sich momentan aufhält.
00:09:11Rufen Sie bitte sofort zurück, wenn Sie etwas in Erfahrung gebracht haben, weil das pressiert.
00:09:15Ja, danke schön.
00:09:17Die Kollegen haben Radspuren entdeckt. Höchstens ein paar Stunden alt.
00:09:20Dann war ja der Täter mit dem Rad unterwegs.
00:09:22Ah, du glaubst also auch, dass es ein Eher war.
00:09:24Über die Quote braucht man es nicht streiten, oder?
00:09:26Worauf hat der Kollege vorhin eigentlich angespielt?
00:09:28Was für ein ähnlicher Mord?
00:09:30Ach, das war eine ganz alte Geschichte.
00:09:35Ist das Ihre Tochter?
00:09:41Ja.
00:09:45Ich möchte mit ihr einen Augenblick allein sein.
00:09:49Selbstverständlich.
00:10:04Herr Dr. Baumann, wir können das auch später machen.
00:10:06Herr Kommissar, ich will, dass Sie den Mörder meiner Julia finden, und zwar schnell.
00:10:11Bringen Sie das Schwein zur Strecke, bevor ich es tue.
00:10:13Das sind wir zuständig, Herr Dr. Baumann.
00:10:15Ich verspreche Ihnen, wir werden es nicht machen.
00:10:17Herr Dr. Baumann.
00:10:19Herr Dr. Baumann.
00:10:21Herr Dr. Baumann.
00:10:23Herr Dr. Baumann.
00:10:25Herr Dr. Baumann.
00:10:27Herr Dr. Baumann.
00:10:29Herr Dr. Baumann.
00:10:31Herr Dr. Baumann.
00:10:33Ich verspreche Ihnen, wir werden alles tun, was in unserer Macht steht.
00:10:37Also, wie war das gestern Abend?
00:10:39Sie wollte bei einer Freundin übernachten.
00:10:41Ich habe mir ja nichts dabei gedacht.
00:10:43Das hat sie ja schon öfter gemacht.
00:10:46Nehmen Sie doch Platz, bitte.
00:10:48Wie hatte die Freundin geheißen?
00:10:50Birgit Hauser.
00:10:53Ich habe heute Morgen mit ihr telefoniert.
00:10:56Ich habe sofort gespürt, dass irgendwas Schreckliches passiert sein muss.
00:11:00Haben Sie irgendeinen Verdacht?
00:11:04Er hatte ganz kleine Hände bei der Geburt.
00:11:07Und Grübchen, wenn sie lacht.
00:11:11Entschuldigung.
00:11:13Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.
00:11:16Ich kann mir ungefähr denken, wie Ihnen zumute sein muss.
00:11:20Ja?
00:11:24Alle mochten Julia.
00:11:27Sie war ein herzensguter Mensch.
00:11:30Das muss ich Ihnen sagen.
00:11:33Das muss mit diesem Jungen zusammenhängen.
00:11:35Wer weiß, in welche Kreise sie da geraten ist.
00:11:38Was ist eigentlich mit Julias Mutter?
00:11:41Wir sind geschieden.
00:11:43Aber ich, ich habe das Sorgerecht für Julia.
00:11:46Wo hält sich die Mutter momentan auf?
00:11:50Herr Kommissar, man kann ihr viel zutrauen, aber das, das nicht.
00:11:55Die ist irgendwo auf dem Kanal und macht Urlaub.
00:11:58Sie übrigens ihre Lieblingsbeschäftigung.
00:12:00Hat die Julia einen festen Freund gehabt?
00:12:02Nein, dafür ist sie doch viel zu jung.
00:12:06Gewesen.
00:12:08Sie hat mir was von einem Tom oder Tommy erzählt.
00:12:13Sie hat sonst niemand mit nach Hause gebracht.
00:12:16Außer ihre Freundin.
00:12:18Und wie hat dieser Tom mit vollem Namen geheißen?
00:12:22Tut mir leid, aber ich kann mich nicht an den Namen erinnern.
00:12:26Glauben Sie, dass er was mit dem Mord zu tun hat?
00:12:29Also, ich glaube mal zunächst gar nichts.
00:12:32Aber wir müssen natürlich möglichst viel über die Lebensgewohnheiten
00:12:35ihrer Tochter und des Opfers in Erfahrung bringen.
00:12:38Herr Kommissar, das hat sie nur da draußen am Weiher gewollt.
00:12:57Der hat mir gerade noch gefehlt.
00:13:00Tut, Frau Flicker.
00:13:02Kennen Sie mich noch?
00:13:05Kommissar sind Sie in der Zwischenzeit geworden, habe ich gehört.
00:13:08Dann hat sich's also gelohnt.
00:13:11Das ist meine Kollegin, die Frau Lorenz.
00:13:14Wir würden gerne ein paar Worte mit ihrem Sohn reden, mit dem Lois.
00:13:17Der wohnt ja wieder bei Ihnen, wie ich gehört habe.
00:13:21Was wollen Sie denn von ihm?
00:13:23Gestern Nacht ist ein Mord passiert.
00:13:26Am Weiher ist ein junges Liebespaar erschossen worden.
00:13:29Er war die ganze Nacht in seiner Kammer.
00:13:32Mit seinen Schundheften.
00:13:35Sagen Sie uns nicht, wo er ist, weil ich das gerne von ihm selber höre.
00:13:40Auf der Wiese.
00:13:42Hinter dem Haus.
00:13:46Lois!
00:13:48Herr Flicker!
00:13:50Moment! Halt!
00:13:52Lorenz, rück uns hin!
00:13:54Kollege Berghammer, die kennen Sie ja bereits.
00:13:56Servus, Lois!
00:13:59Wir hätten ein paar Fragen, Lois.
00:14:02Spider.
00:14:04Wie meinst du jetzt das?
00:14:06Ich heiße jetzt Spider.
00:14:08Okay, von mir aus, Spider.
00:14:10Also, wo warst du gestern Nacht?
00:14:12Sagen wir mal so zwischen elf und zwei.
00:14:14In meiner Kammer.
00:14:17Was haben Sie da gemacht?
00:14:20Spider-Man gelesen.
00:14:22Kennen Sie den Spider-Man?
00:14:24Ja, schon mal von ihm gehört.
00:14:26Haben Sie einen Fahrrad-Spider-Man?
00:14:28Nur Spider.
00:14:30Der Spider-Man, der braucht kein Fahrrad.
00:14:32Der kommt überall hin. Einfach so.
00:14:34Okay.
00:14:36Der Spider-Man hat kein Fahrrad.
00:14:38Aber Spider hast du eins.
00:14:42Sag mal, Spider.
00:14:44Kennst du ein Mädchen namens Julia Bammer?
00:14:48Ich hab's Ihnen ja gleich gesagt.
00:14:50Mal eine andere Frage, Frau Flicker.
00:14:52Gibt's bei euch im Haus irgendeine Waffe?
00:14:56Damals nicht.
00:14:58Und heute auch nicht.
00:15:00Okay, das langt mir dann fürs Erste.
00:15:02Wiederschauen.
00:15:04Tschüss, Spider.
00:15:08Da suchen sie.
00:15:10Und wo sie suchen sollten,
00:15:12da suchen sie nicht.
00:15:14Die Trotteln.
00:15:16Der hat doch einen Knall.
00:15:18Oder tut er bloß so?
00:15:20Ja, normaler ist der nicht geworden,
00:15:22seit er wegen der Geschichte in der Glabsmühle war.
00:15:24Was ist denn damals eigentlich passiert?
00:15:26Das war ungefähr vor zehn Jahren,
00:15:28da ist an der gleichen Stelle mit einem Jagdgewehr
00:15:30ein Liebespaar erschossen worden.
00:15:32Und der Täter hat um die ermordeten
00:15:34einen Kreis von Rosen rumgelegt.
00:15:36Vor zehn Jahren? Da hast du doch gerade mal angefangen.
00:15:38Ja, ja, den Fall hat damals aufgeklärt mein Vorgänger,
00:15:40der Kommissar Kilian.
00:15:42Der ist da kurz davor in Pension gegangen.
00:15:44Darauf arbeitest du doch auch, in mein Hase.
00:15:46Bist du wahnsinnig, dass ich bloß noch in Empfängen
00:15:48gegangen bin?
00:15:50Das war ein schwerer Asthmatiker.
00:15:52Das eine Opfer war eine Mädel,
00:15:54ein bisschen jünger als die Julia.
00:15:56Die war befreundet mit einem gewissen Roland Schwanninger,
00:15:58seinerzeit frischgebackener Abiturient.
00:16:00Und das andere Opfer war ein Bub,
00:16:02der mit ihr gespusen gehabt hat.
00:16:04Ja, aber dann hätte dieser Schwanninger doch geradezu
00:16:06ein klassisches Motiv.
00:16:08Ja, das schon, aber sein Vater war Gerichtspräsident
00:16:10und da konnte man dem Sohn naturgemäß
00:16:12nicht viel nachweisen.
00:16:14Aber den Pfleger schon, nehme ich an.
00:16:16Der hat uns dadurch aufgefallen,
00:16:18dass er an dem Bayer jungen Liebespaaren
00:16:20aufgelauert hat.
00:16:22Ein Spanner, wie schön.
00:16:24Der Spider ist in der Tat
00:16:26nach betrunken aufgegriffen worden
00:16:28und hat im Verhör ein Geständnis abgelegt.
00:16:30Was war mit der Tatwaffe?
00:16:32Die ist leider nie gefunden worden.
00:16:34Im Prozess hat der Loyster an das Geständnis widerrufen,
00:16:36aber die Geschworenen haben ihm nicht mehr geglaubt.
00:16:38Was ist mit dir, Benno?
00:16:40Glaubst du, dass er der Mörder gewesen ist?
00:16:42Ich kann mir das nur schwer vorstellen,
00:16:44dass mein Vorgänger den Fall so schnell
00:16:46zu den Akten gelegt hat.
00:16:56Auf mit der Eröffnung!
00:16:58Deine Kanzlei.
00:17:00Jetzt müssen nur noch die ersten Klienten kommen.
00:17:02Darüber mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
00:17:04Ich bin sehr stolz auf dich, mein Junge.
00:17:06Danke.
00:17:08Na ja, ich hätte die Kanzlei
00:17:10etwas klassischer eingereicht.
00:17:12Du meinst Altenlösung.
00:17:14Tölz ist nicht München.
00:17:18Lieber junger Freund,
00:17:20warum machen Sie denn ein so ernstes Gesicht?
00:17:22Freuen Sie sich doch mit uns.
00:17:24Sie haben es also noch gar nicht gehört?
00:17:26Ausnahmweihe wurde ein junges Pärchen ermordet.
00:17:32Das ist doch nicht ernst.
00:17:34Leider ja.
00:17:36Nicht auszudenken, wenn uns das die ganze Saison versaut.
00:17:38Ach, du lieber Gott.
00:17:40Bring mir mal einen Schnaps.
00:17:46Haben Sie denn schon eine Ahnung, wer es gewesen ist?
00:17:48Leider nein.
00:17:50Vielleicht können Sie uns hier weiterhelfen, Frau Kornmann.
00:17:52Das Verhältnis der Julia zu ihren Mitschülerinnen,
00:17:54wie war das? Gab es irgendwelche Eifersüchteleien oder sowas?
00:17:58Frau Kornmann.
00:18:00Julia war sehr beliebt.
00:18:02Hatte sie Kontakt zu älteren Schülern?
00:18:04Natürlich.
00:18:06Einige haben schon versucht, bei ihr zu landen,
00:18:08aber es war kein Erfolg.
00:18:10Da hat ihr Vater schon aufgepasst.
00:18:12Wie meinen Sie das?
00:18:14Bis vor einem halben Jahr hat ihr Vater sie täglich
00:18:16zur Schule gebracht und abgeholt.
00:18:18Ich weiß nicht, wie er es zeitlich hingekriegt hat.
00:18:20Er hat als Kiefernchirurg einen guten Ruf.
00:18:22Aber was?
00:18:24Er hat seine Tochter sehr verwöhnt.
00:18:26Ich glaube, ihre Mitschüler haben sie darum ziemlich beneidet.
00:18:30Apropos Mitschüler.
00:18:32Der Dr. Bammer hat eine gewisse Birgit erwähnt.
00:18:34Birgit Hauser.
00:18:36Die beiden waren eng befreundet.
00:18:38Können wir mit dir mal reden?
00:18:42Birgit, kommst du bitte mal?
00:18:46Die beiden Herrschaften sind von der Kriminalpolizei
00:18:48und möchten dir gern ein paar Fragen stellen.
00:18:50Brauchen Sie mich noch?
00:18:52Im Moment nicht. Danke, Frau Kornmann.
00:18:56Birgit, du warst doch die beste Freundin von Julia.
00:18:58Da hat sie dich doch bestimmt in all ihre Geheimnisse eingeweiht.
00:19:02Wie war das gestern?
00:19:04Das hat aber nicht gestimmt, oder?
00:19:06Das war nur eine Ausrede.
00:19:08Sie hat sich mit Felix getroffen.
00:19:10Die beiden wollten im St. Tropez abtanzen.
00:19:12Wie lange ist es eigentlich schon gegangen mit dem Felix?
00:19:16Sie haben sich vor zwei Monaten kennengelernt,
00:19:18als wir mit der Klasse nach Wien gefahren sind.
00:19:20Und?
00:19:22Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Julia tot sein soll.
00:19:24Uns geht es ähnlich.
00:19:26Es ist aber leider so.
00:19:28Ich frage mich die ganze Zeit, wer so etwas macht.
00:19:30Birgit,
00:19:32es ist mir ganz besonders wichtig,
00:19:34dass du uns alles erzählst,
00:19:36was uns vielleicht irgendwie weiterhelfen könnte.
00:19:38Julia war voll in Felix verliebt
00:19:40und er hat ihr versprochen, sie in Tölz zu besuchen.
00:19:42Tom war mächtig sauer.
00:19:44Welcher Tom?
00:19:46Das ist ihr Ex, Tom Reif.
00:19:48Sie hat wegen Felix mit ihm Schluss gemacht.
00:20:02Kann ich was für Sie tun?
00:20:04Wir suchen den Tom Reif.
00:20:06Tommy, das ist mein Sohn.
00:20:08Der ist da hinten.
00:20:10Was wollen Sie denn von ihm?
00:20:12Kripo Tölz.
00:20:14Ist es wegen der kleinen Bummer?
00:20:16Ja, ich weiß.
00:20:18Eine von unseren Leuten hat es uns
00:20:20morgen bei der Arbeit erzählt.
00:20:22Ich habe es zuerst gar nicht glauben können.
00:20:24Besonders traurig scheinen Sie aber
00:20:26mit dem Tod Ihrer Freundin nicht zu sein.
00:20:28Was soll das? Nur weil ich nicht rumheulen?
00:20:30Ich muss ja nicht gleich jedem zeigen.
00:20:32Schon gut, Herr Reif.
00:20:34Sie hat sich sitzen lassen, nicht wahr?
00:20:36Wegen einem anderen.
00:20:38Das wäre sowieso nie was geworden mit uns.
00:20:40Sie war irgendwie zickig,
00:20:42ziemlich verwirrt und so.
00:20:44Herr Reif, wo waren Sie gestern Nacht
00:20:46zwischen elf und zwei Uhr morgens?
00:20:48St. Tropez bis zum Viere.
00:20:50Da ist Sperrstunde.
00:20:52Die Julia soll auch in der Disco gewesen sein.
00:20:54Haben Sie sie dort gesehen?
00:20:56Ja.
00:20:58Ich weiß nicht, wie der Typ heißt.
00:21:00Tom,
00:21:02kannst du mich zum Nachhilfeunterricht fahren?
00:21:04Haben Sie sich mit ihr unterhalten?
00:21:06Ich habe Hallo gesagt.
00:21:08Was ist jetzt? Bringst du mich hier oder nicht?
00:21:10Mann, du nervst.
00:21:12Die Mama hat aber gesagt, du sollst mit mir fahren.
00:21:14Ich habe keine Zeit für sowas.
00:21:16Können Sie sich daran erinnern,
00:21:18wann die Julia mit dem Felix
00:21:20die Disco verlassen hat?
00:21:22Ich weiß nicht genau.
00:21:24Hat mich nicht interessiert.
00:21:26So gegen elf, glaube ich.
00:21:28Warum fangt sich dieses Beier,
00:21:30was sich gestern Nacht rumgetrieben hat?
00:21:32Sie meinen diesen
00:21:34Leus Flicker?
00:21:36Ja, der ist doch nicht ganz richtig im Kopf.
00:21:38Und obendrein ist er ein Spanner.
00:21:40Die Julia hat richtig Angst vor dem gehabt.
00:21:42Er hat aber gesagt, dass er sie gar nicht kennt.
00:21:44Ja,
00:21:46dann lügt er.
00:21:48Die Julia hat mal eine Panne mit dem Rad gehabt.
00:21:50Da hat er sie einfach samt dem Rad auf den Traktor gepackt
00:21:52und hat sie heimgefahren.
00:21:54Das müssen Sie sich mal vorstellen.
00:21:56Das ist doch nett von ihm.
00:21:58Ja.
00:22:00Seit er hat, hat er nachgestellt.
00:22:02Am Anfang fand die Julia das noch ganz lustig.
00:22:04Aber dann ist er auf die Nerven gegangen.
00:22:06Das ist halt der Depp.
00:22:24Ich habe Ihnen doch gesagt,
00:22:26dass Sie auf dem Hof nichts verloren haben.
00:22:28Wenn Ihnen das lieber ist,
00:22:30dann besorgen wir uns ein Untersuchungsbefehl
00:22:32und kommen zurück und stellen Ihnen die ganze Bude auf den Kopf.
00:22:34Können Sie auch haben.
00:22:36Ja, ja.
00:22:38Mit uns können Sie es ja machen.
00:22:54Hallo, Spider.
00:22:56Du hast die Julia doch gekannt.
00:23:00Warum hast du uns das nicht gleich gesagt?
00:23:02Was suchen Sie denn überhaupt?
00:23:04Wissen wir selber nicht so genau.
00:23:06Wir haben immer noch keine Tatwaffe.
00:23:14Spider.
00:23:16Was hast du hinter deinem Rücken?
00:23:20Andere Hand.
00:23:22Andere Hand.
00:23:30Wo ist das her?
00:23:32Gefunden.
00:23:38Geschenkt.
00:23:40Also was nun?
00:23:44Die Dame hat das Spider geschenkt.
00:23:46Welche Dame?
00:23:48Dame.
00:23:50Spider.
00:23:54Wir finden das schon raus, Lois.
00:23:56Verlass dich drauf.
00:24:10Herr Weike.
00:24:12Ja, bitte.
00:24:14Ich kapiere das einfach nicht.
00:24:16Womit hast du denn ein Problem?
00:24:18Oh Mann, die ganzen Medaillen.
00:24:20Und die Pokale.
00:24:22Polieren Sie die eigentlich jeden Tag?
00:24:24Also, wie die glänzen,
00:24:26würde meine Mutter ganz blass vorneid werden.
00:24:28Komm, setz dich wieder hin.
00:24:30Du bist hier, um zu lernen,
00:24:32wie man das Volumen eines allgemeinen Prismas berechnet.
00:24:34Als ob das irgendjemand bräuchte.
00:24:36Sag sowas nicht.
00:24:38Vielleicht willst du später mal Architektur studieren.
00:24:40Ja, vielleicht.
00:24:42Sag sowas nicht.
00:24:44Vielleicht willst du später mal Architektur studieren.
00:24:46Da musst du sowas können.
00:24:48Warum eigentlich ausgerechnet, Julia?
00:24:54Ich weiß es nicht.
00:24:56Was wäre gewesen, wenn ich mich in Felix verliebt hätte?
00:25:00Ist sowas vorherbestimmt?
00:25:02So darfst du nicht denken.
00:25:04Warum nicht?
00:25:12Wir machen für heute besser Schluss mit dem Unterricht.
00:25:16Haben Sie Ihre neuen Nachbarn schon kennengelernt?
00:25:18Ich habe sie noch nicht einmal richtig zu Gesicht bekommen.
00:25:20Sie sind doch erst vor ein paar Tagen eingezogen.
00:25:22Sie kommen doch morgen zur Trauerfeier.
00:25:24Ich weiß nicht.
00:25:26Ich habe Julia kaum gekannt.
00:25:28Sie müssen aber kommen.
00:25:30Julia hätte es sicher so gewollt.
00:25:32Tschüss, Herr Weikel.
00:25:42Jetzt werde ich dir sagen, Louis, wie das zugegangen ist.
00:25:44Du bist den beiden nachgeschlichen, weil du in Julia verknallt warst.
00:25:46Genau wie damals.
00:25:48Nein!
00:25:52Dann hast du gesehen, was die beiden anstellen
00:25:54und da hast du durchgedreht,
00:25:56weil du gern an seiner Stelle gewesen wärst, oder?
00:25:58Nein!
00:26:00Und dann hast du es dir geschossen.
00:26:02Nein! So war es nicht.
00:26:04Wie ist es dann gewesen?
00:26:06Sag es uns.
00:26:08Ich habe es dir gesagt.
00:26:10Wie ist es dann gewesen? Sag es uns.
00:26:12Ich bin die ganze Nacht am Hof gewesen.
00:26:14Der Vater von der Julia
00:26:16hat das Halszug eindeutig als das ihre
00:26:18identifiziert.
00:26:20Du hast uns also angelogen.
00:26:22Ich habe nicht gelogen.
00:26:24Auch wie der war.
00:26:26Ich habe gedacht, wenn ich das jetzt sage,
00:26:28dann verdächtigen sie sofort den Speider.
00:26:30Das hast du ja auch geschafft.
00:26:34Ich will nach Hause.
00:26:36Verschwind.
00:26:38Heim?
00:26:40Hau ab.
00:26:44Danke.
00:26:46Danke.
00:26:48Bist du sicher?
00:26:50Aufgrund welcher Beweise
00:26:52soll ich den festhalten?
00:26:54Auch wie der war.
00:26:56Ich habe mir schon gedacht,
00:26:58Herr Kollege,
00:27:00dass Sie irgendwann hier auftauchen werden.
00:27:02Ich darf Sie doch Kollege nennen?
00:27:04Ja, selbstverständlich.
00:27:06Haben Sie schon eine Spur?
00:27:08Nichts Konkretes.
00:27:10Und was ist mit dem Flicker?
00:27:12Der ist wieder entlassen.
00:27:14Herr Killer,
00:27:16ich habe die Akten damit durchgeschaut.
00:27:18Sind Sie wirklich sicher,
00:27:20dass der Flicker die beiden ermordet hat?
00:27:22Das ist gut möglich.
00:27:24Aber so hundertprozentig überzeugt
00:27:26klingt das nicht bei Ihnen.
00:27:28Ich hatte zu dieser Zeit
00:27:30mein Gesuch um Versetzung
00:27:32in den vorzeitigen Ruhestand
00:27:34schon angereicht.
00:27:36Aber Sie könnten ja
00:27:38den Fall nochmal aufrollen.
00:27:40Sie wissen ja, wie das ist,
00:27:42wenn man keine neuen Beweise hat.
00:27:44Dann wird das von jedem Richter
00:27:46sofort abgeschmettert.
00:27:48Deshalb habe ich Ihnen ja auch
00:27:50was mitgebracht.
00:27:52Was ist das?
00:27:54Die Haare stammen von dem Doppelmord
00:27:56vor zehn Jahren.
00:27:58Wir haben sie in der Hand
00:28:00des ermordeten Jungen gefunden.
00:28:02Er hat die Haare dem Mörder ausgerissen.
00:28:04Davon stand aber nichts in den Akten.
00:28:06Ja, ich weiß.
00:28:08Vielleicht hatte jemand großes Interesse,
00:28:10dass sie für immer verschwinden.
00:28:12Wer?
00:28:14Können Sie sich das nicht denken?
00:28:16Der Weg in die Frühpension
00:28:18hätte steiniger sein können.
00:28:22Von wem sind diese Haare?
00:28:26Ich habe damals eine morphologische
00:28:28Untersuchung durchführen lassen.
00:28:30Das kam so aus Interesse.
00:28:32Allein für mich.
00:28:34Und was ist dabei rausgekommen?
00:28:36Sie könnten von Flicka stammen.
00:28:40Aber dafür gibt es ja heute Methoden,
00:28:42die das mit Sicherheit feststellen.
00:28:44Warum haben Sie die Haare
00:28:46nicht einfach weggeschmissen?
00:28:48Das war so eine Art Rückversicherung für mich.
00:28:50Ach, und heute brauchen Sie die nicht mehr?
00:28:54Ich werde sehr bald an einem Ort sein,
00:28:56wo mir niemand mehr was anhaben kann.
00:28:58Das ist doch eine Katastrophe.
00:29:00Wenn die unsere Pension aus dem Angebot streichen,
00:29:02dann kommt überhaupt keiner mehr.
00:29:04Du hast doch nichts gegessen.
00:29:06Was?
00:29:08Nein.
00:29:10Ich überlege die ganze Zeit,
00:29:12was der alte Schwaninger,
00:29:14der pensionierte Richter,
00:29:16was der für eine Rolle spielt.
00:29:18Das ist doch eine gute Idee.
00:29:20Ich bitte den Bertl,
00:29:22dass er für mich ein gutes Wort einlegt
00:29:24beim Hauswirt wegen der Pension.
00:29:26Schwaninger, Richter-ID!
00:29:28Was?
00:29:30Und wie konnte der dir helfen?
00:29:32Ich habe einen Ehrenvorsitzenden,
00:29:34der ist im Tourismusverband.
00:29:36Das ist aber kein Grund.
00:29:38Warum um Himmels Willen nennst du den Bertl?
00:29:40Mei,
00:29:42der hat so viel geschwärmt für mich.
00:29:44Wir waren in derselben Tanzschule
00:29:46und dann haben wir zusammen
00:29:48den Abschlussballer eröffnet.
00:29:52So alt schaut er noch gar nicht aus.
00:29:54Was soll denn das jetzt schon wieder heißen?
00:29:56Mama, das war ein Witz.
00:29:58Ja, ein Uralter.
00:30:02Schau mal.
00:30:04Kannst du mal sehen.
00:30:06Schwaninger,
00:30:08sein Sohn hat rechts und rechts die Kanzlei eröffnet.
00:30:10Respekt.
00:30:12Tüchtig wie der Vater.
00:30:14Der ist jünger wie du
00:30:16und hat eine Bilderbuchkarriere hingelegt.
00:30:18Weil man ihm nie was nachweisen konnte.
00:30:20Hör doch auf
00:30:22mit deinen Verdächtigungen.
00:30:24Die Schwaningers,
00:30:26das sind hochanständige Leute.
00:30:28Hey Mama,
00:30:30alte Liebe rostet nicht.
00:30:32Kaliber 5,6 Millimeter.
00:30:34Möglicherweise eine Sportpistole.
00:30:36Dabei schauen die Dinger so harmlos aus.
00:30:40Was können Sie mir sonst noch erzählen, Herr Doktor?
00:30:42Also der erste Schuss
00:30:44ist im rechten Schulterblatt des Jungen stecken geblieben.
00:30:46Das wäre weiter nicht schlimm gewesen,
00:30:48aber der zweite Schuss war tödlich.
00:30:50Der ist aus nächster Nähe abgegeben worden
00:30:52und hat die Arrochter praktisch zerfetzt.
00:30:56Vermutlich haben die beiden gar nicht gemerkt,
00:30:58dass der Mörder sich ihnen nähert.
00:31:00Und der, der schießt zuerst das Mädel.
00:31:02Der Bub versucht noch zu fliehen,
00:31:04aber wie wir wissen, zu spät.
00:31:06Und dann hat er dieses Leichenarrangement
00:31:08quasi komponiert.
00:31:10Ja, die beiden liegen ja da, als ob sie friedlich schlafen würden.
00:31:12Ich habe auch keinerlei Anzeichen
00:31:14einer Vergewaltigung feststellen können.
00:31:16Interessant.
00:31:18Wenn Sie mal an die Tatzeit waren.
00:31:20Naja, so um ein Uhr rum.
00:31:22Also wenn Sie mich fragen, ich tippe,
00:31:24er von den Ritualen macht.
00:31:26Da würden die Rosen dazu passen.
00:31:28Was will er damit sagen?
00:31:30Das muss doch eine Bedeutung haben.
00:31:32Ein Kreis von roten Rosenblättern.
00:31:34Vielleicht will uns der Täter nur
00:31:36auf die falsche Fährte locken.
00:31:38Könnten Sie mir hier vor einer Genanalyse machen?
00:31:40Natürlich. Das sind die von diesem Flicker.
00:31:42Genau das möchte ich wissen.
00:31:48Gibt Deine Hand.
00:32:12Gibt Deine Hand.
00:32:20Du schön und zart gebildet.
00:32:28Ich bin Freund und komme nicht zu Strafen.
00:32:44Sei guter Mut, ich bin nicht winzig.
00:32:58Soll Zahn in meinen Armen schlafen.
00:33:26Morgen, ich hab Dir frische Brezen mitgebracht.
00:33:38Danke, ich hab keinen Hunger.
00:33:40Mäßchen, ist Dir irgendwas auf den Magen geschlagen?
00:33:42Ich glaub bei dem Liebespaarmord von vor 10 Jahren
00:33:44ist ganz miserabel ermittelt worden.
00:33:46Oh Mann, Benno, fang nicht wieder damit an.
00:33:48Also ich hab was, was Deine Stimmung
00:33:50vielleicht heben könnte.
00:33:52Da bin ich aber gespannt.
00:33:54Lass hören.
00:33:56Erstens, Tom Reif hat kein wasserdichtes Alibi.
00:33:58Er war nicht den ganzen Abend in der Disco,
00:34:00sondern war zwischendurch ein paar Stunden weg.
00:34:02Gibt's irgendwelche neue Erkenntnisse in Sachen Rosen?
00:34:04Also die Nachforschungen bei den Blumengeschäften
00:34:06haben nichts ergeben.
00:34:08Aber ein Rosenverkäufer kann sich daran erinnern,
00:34:10dass Felix in der Disco welche gekauft hat.
00:34:12Na gut, den Felix können wir nicht mehr verhaften.
00:34:14Vielleicht handelt es sich um einen Nachahmungstäter,
00:34:16der von dem damaligen Doppelmord Bescheid wusste.
00:34:18Vielleicht.
00:34:20Und zweitens, Dein Freund Roland Schwanninger
00:34:22ist im selben Reitclub wie Julia gewesen.
00:34:24Glaubst Du, er hat mit der Sache was zu tun?
00:34:26Keine Ahnung.
00:34:28Aber jedenfalls ist es ein willkommener Anlass,
00:34:30dem Herrn Anwalt einen Besuch abzustatten.
00:34:32Danke.
00:34:34Alles Gute.
00:34:36Danke.
00:34:38Servus, Marianne.
00:34:40Hans?
00:34:42Was machst Du denn hier?
00:34:44Ich bin hier, um Dir zu helfen.
00:34:46Was?
00:34:48Was machst Du denn hier?
00:34:50Ich hab Dich gar nicht gesehen.
00:34:52Ich bin weiter hinten gesessen.
00:34:54Es ist furchtbar, was passiert ist.
00:34:56Ich kann es immer noch nicht glauben.
00:34:58Ja.
00:35:00Manchmal möchte man nicht malen,
00:35:02wie grausam das Leben sein kann.
00:35:06Birgit hat mir davon erzählt.
00:35:08Nimmt sie Nachhilfeunterricht bei Dir?
00:35:10Sie tut sich im Watt ein bisschen schwer.
00:35:12Ein bisschen ist gut.
00:35:14Du wärst ein prima Lehrer geworden.
00:35:18Im Grunde genommen bin ich ja fast sowas wie ein Privatlehrer.
00:35:22Nachfrage herrscht genug.
00:35:24Wie geht's denn Dir sonst?
00:35:26Ich komm ganz gut zurecht.
00:35:28Du hast geheiratet,
00:35:30hab ich gehört.
00:35:32Das weißt Du doch.
00:35:34Aber
00:35:36Du hast keine Kinder, oder?
00:35:40Du hast Dir doch nicht so sehr gewünscht,
00:35:42wie...
00:35:44Wir lassen uns halt ein bisschen Zeit damit.
00:35:46Verstehe.
00:35:52Du
00:35:54bist noch schöner geworden.
00:35:56Danke.
00:35:58Was ist los?
00:36:00Nichts.
00:36:02Ich hab bloß gleich ne Besprechung.
00:36:04Marlene, Du brauchst mir nichts vormachen.
00:36:06Ich kenn Dich viel zu gut.
00:36:08Christian merkt sowas momentan gar nicht.
00:36:10Der hat mir noch seine Firma im Kopf.
00:36:12Tut mir leid.
00:36:14Ich dachte immer,
00:36:16Deine Ehe würde...
00:36:18Ist schon okay.
00:36:20Wenn Du willst, dann können wir mal einen Kaffee trinken gehen.
00:36:22Ein bisschen reden, das täte mir sicher ganz gut.
00:36:24Ja, gern.
00:36:26Nächste Woche, rufst Du mich an?
00:36:28Ciao.
00:36:40Herr Kommissar, nehmen Sie Platz.
00:36:42Kann man auf sowas sitzen?
00:36:44Nein, nein.
00:36:46Ich bleib lieber stehen.
00:36:48Wie Sie möchten.
00:36:50Aber ein Mordsbüro haben Sie hier.
00:36:52Da wird Ihr Vater mächtig stolz auf Sie sein, oder?
00:36:54Sie sind doch nicht gekommen, um mich das zu fragen, oder?
00:36:56Also, was kann ich für Sie tun?
00:36:58Ich bin da wegen dem Mordfall
00:37:00Julia Bammer Felix Nowak.
00:37:02Davon hab ich schon gehört.
00:37:04Sie haben die Julia gekannt, oder?
00:37:06Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?
00:37:08Na, das ist reine Routine.
00:37:10Jetzt sind Sie nicht beunruhigt, aber immerhin
00:37:12waren Sie damals einer der Hauptverdächtigen.
00:37:14Der Reitklub, das ist es.
00:37:16Deshalb kommen Sie auf die Idee.
00:37:18Julias Vater ist dort auch Mitglied.
00:37:20Und Sie wissen genau,
00:37:22meine Unschuld ist damals eindeutig erwiesen.
00:37:24Naja, vielleicht hat dieser Lois Flicker
00:37:26jahrelang unschuldig für einen anderen gebüsst.
00:37:28Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
00:37:30Er hat meine Freundin ermordet.
00:37:32Dürfen wir doch mal fragen,
00:37:34wo Sie vorgestern Nacht waren?
00:37:36Darauf hab ich gewartet.
00:37:38Ich war hier im Büro,
00:37:40weil ich bis spät gearbeitet habe.
00:37:42Nicht so gut, oder?
00:37:44Naja, das wird sich noch herausstellen,
00:37:46aber wären Sie einverstanden
00:37:48mit der Abgabe einer Speichelprobe?
00:37:50Wozu soll das gut sein?
00:37:52Immerhin gibt es vor den Doppelmorden
00:37:54gewisse Parallelen, die Rosen zum Beispiel.
00:37:56Sie wollen einen Gegentest machen?
00:38:00Haben Sie überhaupt eine Gegenprobe?
00:38:02Wir haben am Tatort Tate sichergestellt.
00:38:04Gratuliere.
00:38:06Dann brauchen Sie also nur noch den Mörder.
00:38:08Naja, das ist auch in Ihrem Interesse.
00:38:10Weil wenn Ihr Alibi hieb- und stichfest ist,
00:38:12dann haben Sie ja nichts zu befürchten.
00:38:14Ich halte es für eine ziemlich überflüssige Idee,
00:38:16aber ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.
00:38:22Herr Kommissar Bergkammer, ich begrüße Sie.
00:38:24Ah, Herr Richter.
00:38:26Habe die Ehre.
00:38:28Wie geht's, mein lieber Freund?
00:38:30Immer unterwegs im Dienst der Gerechtigkeit?
00:38:32Ja, die Gerechtigkeit hat bei uns
00:38:34eh immer Konjunktur.
00:38:36Wie geht's Ihnen?
00:38:38Genießen Sie Ihren wohlverdienten Ruhestand?
00:38:40Und wie, lieber Freund.
00:38:42Aber ich sage Ihnen, ich habe jetzt
00:38:44weniger Freizeit als früher.
00:38:46Sagen Sie, kommen Sie vor meinem Sohn?
00:38:48Ja, ich habe ihm kurz meine Aufwartung gemacht.
00:38:50Sie werden doch keinen Anwalt brauchen,
00:38:52Herr Kommissar.
00:38:54Nicht, dass ich Ihnen das wünsche,
00:38:56aber falls, dann sind Sie bei meinem Sohn
00:38:58immer der Lois Flicker.
00:39:00Verstehe.
00:39:02Der Loisl hat doch hoffentlich ein Alimiter.
00:39:04Ja, ja, freilich hat er eins.
00:39:06Gott sei Dank.
00:39:08Wie Sie wissen, habe ich mich seinerzeit
00:39:10sehr dafür eingesetzt, dass man ihn
00:39:12in die psychiatrische Staffel zuüberstellt.
00:39:14Ich habe mich immer gefragt,
00:39:16warum Sie das gemacht haben.
00:39:18Wir alle wissen doch,
00:39:20der Loisl ist nicht wirklich böse.
00:39:22Er ist psychisch krank,
00:39:24und so ein Mensch gehört in kein Gefängnis.
00:39:26Trotzdem, es ist schon ein sehr, sehr edler Zug von Ihnen,
00:39:28Herr Richter,
00:39:30sich für den Mörder der Freundin Ihres Sohnes einzusetzen.
00:39:32Schönen Tag noch.
00:39:38Bestimmt.
00:39:40Ich bin nicht den ganzen Abend
00:39:42in der Disko gewesen.
00:39:44Warum haben Sie uns das nicht gleich erzählt?
00:39:46Und dann sind Sie den beiden zum Weiher rausgefolgt, oder?
00:39:48Bin ich nicht.
00:39:50Ich habe ja gesagt,
00:39:52andere Mütter haben auch noch hübsche Töchter.
00:39:54Wo sind die Zeugen, die gesagt haben,
00:39:56dass Sie mindestens zwei Stunden weg waren?
00:39:58Ich bin noch mit dem Wagen rumgefahren.
00:40:00Warum?
00:40:02Einfach so.
00:40:04Ich musste erst mal runterkommen.
00:40:06Ich hatte Stinkwut.
00:40:10Besitzt jemand in Ihrer Familie eine Waffe?
00:40:14Mein Vater hat eine Pistole.
00:40:16Kann ich die mal sehen?
00:40:18Na ja.
00:40:20Eigentlich ist es mir ein Erinnerungsstück.
00:40:22Ich war mal Sportschütze, müssen Sie wissen.
00:40:24Bei den Landesmeisterschaften
00:40:26habe ich meinen dritten Platz gekriegt.
00:40:30Das gibt's doch nicht.
00:40:32Stimmt was nicht?
00:40:36Können Sie mir das erklären?
00:40:40Wann haben Sie die Pistole das letzte Mal gesehen?
00:40:44Keine Ahnung.
00:40:46Ich kann mich nicht erinnern.
00:40:48Ich benutze die ja nie.
00:40:50Und dann lassen Sie so eine Waffe
00:40:52unverschlossen einfach rumliegen?
00:40:54Was kann denn schon passieren?
00:40:56Die Munition, die habe ich ja weggeschlossen.
00:40:58Hier, in meinem Schreibtisch.
00:41:00Kann ich mal sehen?
00:41:10Herr Reif,
00:41:12wo waren Sie gestern Nacht
00:41:14zwischen elf und zwei Uhr morgens?
00:41:16Jetzt hört's aber langsam mal auf.
00:41:18Ich hab dir gesagt,
00:41:20die Kleine macht nur Ärger.
00:41:22Na ja, Ihre Waffe ist weg.
00:41:24Da wird man wohl noch fragen dürfen.
00:41:26Ich war kegeln.
00:41:28Es ist spät geworden.
00:41:30Ein Freund hat mich dann nach Hause gefahren,
00:41:32so um ein Uhr.
00:41:34Da ist die Waffenkarte.
00:41:36Hat vielleicht Ihr jüngerer Sohn
00:41:38damit rumgespielt?
00:41:40Hat vielleicht jemand von Euch
00:41:42die Waffenkarte geholt?
00:41:44Na, also ich war's nicht.
00:41:48Herr Reif,
00:41:50hier steht,
00:41:52die Sportpistole hat ein Kaliber von 5,6 Millimeter.
00:41:54Das sieht nicht gut aus für Ihren Sohn.
00:42:12Wir kaufen nichts.
00:42:18Ja, grüß dich, Bertl.
00:42:20Ja, Gräsi.
00:42:22Bist du's wirklich?
00:42:24Ja, freilich.
00:42:26Aber ja,
00:42:28das Räser.
00:42:30Ist das eine Überraschung.
00:42:32Unheilig.
00:42:34Unheilig.
00:42:36Das Räser.
00:42:38Ist das eine Überraschung.
00:42:40Unheilig.
00:42:42Unheilig.
00:42:46Komm, komm.
00:42:48Ich muss dir unbedingt meine Rosen zeigen.
00:42:52Sind sie nicht eine Pracht.
00:42:54Wunderschön.
00:42:56Immer wenn ich hier bin,
00:42:58kann mir der Rest der Welt nicht geholt bleiben.
00:43:00Schön sind sie.
00:43:02Leider,
00:43:04wildert mein Sohn ja immer öfter rum.
00:43:06Immer dann, wenn er für irgendeine
00:43:08Beziehung kommt.
00:43:10Aber sag,
00:43:12was fühlt dich zu mir?
00:43:14Kennst du das?
00:43:16Das sind die Bilder
00:43:18von unserem Abschlussball.
00:43:20Die habe ich kürzlich beim Aufräumen gefunden.
00:43:22Nein.
00:43:24Ja.
00:43:26Das kann nicht wahr sein.
00:43:28Doch.
00:43:30Die müssen wir uns unbedingt gemeinsam
00:43:32in Ruhe anschauen.
00:43:34Übrigens, Herr Berghammer,
00:43:36was ist denn da mit diesem Bauernbub?
00:43:38Ich glaube nicht, dass der was mit dem Mord zu tun hat.
00:43:40Warum sind Sie sich da so sicher?
00:43:42Unser Fall weist
00:43:44unübersehbare Parallelen
00:43:46zu diesem Liebesparmord vor 10 Jahren auf.
00:43:48Beim ersten Hinschauen schon,
00:43:50aber bei genauerer Betrachtungsweise
00:43:52gibt es einfach zu viele Abweichungen.
00:43:54Ach, er ist ein stadtbekannter Spinner.
00:43:56Und Spanner.
00:43:58Ich sage Ihnen noch eins, ich bin mir nicht einmal sicher,
00:44:00ob der Burschen den Mord von vor 10 Jahren überhaupt begangen hat.
00:44:02Das ist ja interessant.
00:44:04Sie sind Ihrer Meinung ziemlich allein auf weiter Flur.
00:44:06Man hätte damals auch
00:44:08in andere Richtungen ermitteln müssen.
00:44:10Ach, Sie sollten sich lieber bemühen,
00:44:12den aktuellen Fall so schnell als möglich zu lösen,
00:44:14statt sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen.
00:44:16Wir bemühen uns eh, was anderes tun wir sowieso nicht.
00:44:18Denken Sie nur daran, welche negativen Auswirkungen
00:44:20das auf den Tourismus haben wird,
00:44:22wenn der Täter nicht bald gefasst wird.
00:44:24Respekt, da hat er schnell reagiert, der Herr Richter, ade.
00:44:26Was soll das wieder heißen?
00:44:28Nix, auch nur laut gedacht.
00:44:30Ich warme Sie, Herr Berghammer.
00:44:32Wenn ich das Gefühl habe,
00:44:34dass Sie sich bei Ihren Ermittlungen verzetteln,
00:44:36dann werde ich sie übernehmen.
00:44:38Haben wir uns verstanden?
00:44:44Was hast denn du vor?
00:44:50Auf die alten Zeiten.
00:44:52Prosit.
00:44:58So.
00:45:00Und jetzt will ich doch mal sehen,
00:45:02ob du immer noch so gut Walzer tanzen kannst.
00:45:04Wie früher.
00:45:30Wie früher.
00:46:00Benno, was machst denn du da?
00:46:02Sehr bekannte Tiefrau.
00:46:04Herr Berghammer,
00:46:06ich muss schon sagen,
00:46:08ich bin etwas überrascht von der Art,
00:46:10wie Sie plötzlich hier hereinpassen.
00:46:12Hinter dem Krach nachgegangen.
00:46:14Das hier ist mein Sohn,
00:46:16der Benno Berghammer.
00:46:18Und das da ist der Bertl,
00:46:20ich meine, der Herr Dr. Bertolt Schwaninger,
00:46:22Richter, ade.
00:46:24Herr Dr. Bertolt Schwaninger, Richter, ade.
00:46:26Und ich, wir sind uns wohlbekannt.
00:46:28Shampoos am helllichten Tag, Saubersorge.
00:46:30Mama, packt's ab, wir gehen heim.
00:46:32Was?
00:46:34Herr Berghammer, bei allem Respekt, den Sie Ihrer Mutter
00:46:36gegenüber vermissen lassen,
00:46:38aber das ist immer noch Ihrer Frau Mutter Angelegenheit.
00:46:40Herr Dr. Schwaninger,
00:46:42mit Ihnen habe ich auch ein Hündchen zu rufen.
00:46:44Ich erwarte von Ihnen,
00:46:46dass Sie sich in Zukunft aus den polizeilichen Ermittlungen raushalten.
00:46:48Wie darf ich das verstehen?
00:46:50Sie wissen ganz genau, was ich meine.
00:46:52Schon seinerzeit haben Sie die Polizeiarbeit
00:46:54massiv beeinflusst.
00:46:56Also lassen Sie es in Zukunft.
00:46:58Wenn es wahr ist.
00:47:00Was erlauben Sie sich?
00:47:02Wie reden Sie denn mit mir?
00:47:04Ich lasse mir rotzige Unterstellungen nicht länger gefallen.
00:47:06Mama, packt die zusammen jetzt.
00:47:10Ich tue dir deinen Willen,
00:47:12damit du dich nicht noch mehr blamierst.
00:47:14Schamen muss man sich mit dir.
00:47:16Machen Sie nur weiter so, Herr Berghammer,
00:47:18und ich versichere Ihnen,
00:47:20Sie werden enorme Schwierigkeiten bekommen.
00:47:22Endlich zeigen Sie Ihr wahres Gesicht.
00:47:24Das steht Ihnen gleich viel besser.
00:47:26Es bleibt mir nur noch übrig,
00:47:28mich für meinen Sohn zu entschuldigen.
00:47:30Ich bitte dich.
00:47:40Dr. Schwaninger, ich gehe davon aus,
00:47:42dass Sie mich verstanden haben.
00:47:54Horror-Meldungen.
00:47:56Nichts als Horror-Meldungen.
00:47:58Unsere Gäste sind beunruhigt.
00:48:00Sie ängstigen sich.
00:48:02Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht,
00:48:04welcher Schaden dadurch für die gesamte Region
00:48:06entstehen kann?
00:48:08Es könnte sein,
00:48:10dass sich bei dem alten Fall
00:48:12eine neue Beweislage ergibt.
00:48:14Und wenn sich das erhärtet,
00:48:16dann müsste ich die Geschichte
00:48:18neu ausprobieren.
00:48:20Das ist eine gute Idee.
00:48:22Und wenn sich das erhärtet,
00:48:24dann müsste ich die Geschichte
00:48:26neu aufrollen.
00:48:28Eine neue Beweislage?
00:48:30Wovon sprechen Sie denn überhaupt?
00:48:32Sie sollten sich schnell darum kümmern,
00:48:34diesen neuen Fall aufzuklären.
00:48:36Sie haben damals ausgesagt,
00:48:38Ihr Freund Roland Schwaninger
00:48:40hätte sich zur Tatzeit bei Ihnen aufgehalten.
00:48:42Wie ich in die Akten gelesen habe,
00:48:44haben Sie angeblich Videos angeschaut.
00:48:46Jaja, und jetzt wollen Sie natürlich
00:48:48wissen, welche das waren.
00:48:50Mir ist aufgefallen,
00:48:52dass Sie danach die Karriereleiter
00:48:54ziemlich schnell hochgedonnert sind.
00:48:56Hat da jemand
00:48:58gutes Wort für Sie eingelegt?
00:49:00Lieber Herr Berghammer,
00:49:02das ist eine reine Schikane von Ihnen.
00:49:06Na gut, von mir aus
00:49:08richten Sie Ihre Muttern schon einen Gruß aus.
00:49:10Wir nehmen Ihre Pension wieder ins Angebot auf.
00:49:12Zufrieden?
00:49:14Nicht schlecht pariert, Herr Hauswirt.
00:49:16Aber passen Sie auf, dass ich nicht
00:49:18Ihre Bestechung anhänge.
00:49:20Sie hören von mir wieder schon.
00:49:22Bitte.
00:49:46Schön, dass du dich auch schon mitgelässt.
00:49:48Sag du eins, da haben wir in der Wespennest einen gestochen.
00:49:50Damit kannst du eigentlich nur die Schwanningers malen, oder?
00:49:52Genau.
00:49:54Der Junge hat die Julia aus dem Reitclub gekannt
00:49:56und der alte Schwanninger, der züchtet Rosen.
00:49:58Na toll.
00:50:00Ist das alles?
00:50:02Ich habe einen von den Rosen, die der Alte züchtet,
00:50:04zusammen mit denen, die wir jetzt am Tatort gefunden haben,
00:50:06ans Botanische Institut zur Untersuchung eingeschickt.
00:50:08Ach Benno, du glaubst doch nicht im Ernst,
00:50:10dass Schwanninger Junior Rosen
00:50:12aus des Vaters Garten am Tatort hinterlässt.
00:50:14Es ist gescheiter, man hat eine Analyse.
00:50:16Hör endlich auf
00:50:18in den alten Geschichten rumzuwühlen.
00:50:20Ich stehe auf dem Standpunkt,
00:50:22wenn wir den alten Fall gelöst haben,
00:50:24haben wir auch den Schlüssel zum neuen.
00:50:26Das glaub ich dir ja.
00:50:28Aber bitte zurück zur Gegenwart.
00:50:30Ich habe mir das Tagebuch von Julia Bammer besorgt.
00:50:32Woher weißt du, dass sie eins geführt hat?
00:50:34Weil jedes Mädchen in dem Alter ein Tagebuch hat.
00:50:36Ich hatte auch eins.
00:50:38Und? Steht was Erhellendes drin?
00:50:40Sie hat fast jeden Tag eine Eintragung gemacht.
00:50:42Auch über Felix
00:50:44und wie sie den Wiener Prater kennengelernt hat.
00:50:46Sie hat allerdings nicht daran geglaubt,
00:50:48dass er sein Versprechen wahrmacht und sie in Tölz besucht.
00:50:50Ihr Freund Tom muss deswegen ganz schön sauer gewesen sein.
00:50:52Du, aber was ist anders?
00:50:54In Sachen Pistole sind wir da schon weiter.
00:50:56Sie suchen jetzt im Weiher danach.
00:50:58Übrigens,
00:51:00sie hatte deinen Freund Flicker im Verdacht,
00:51:02dass er ihr das Seibentuch gemopst hat.
00:51:04Ach, hat uns der Louis wieder aufgelogen.
00:51:06Und noch was,
00:51:08alle ihre Freunde und Bekannte nennt sie mit Vornamen.
00:51:10Nur hier stehen Initialen. HW.
00:51:12Er ist sehr schüchtern,
00:51:14sehr süß und ich glaube,
00:51:16er ist in mich verknallt.
00:51:18Wer ist HW?
00:51:20Das ist mein Nachhilfelehrer, Hans Weickel.
00:51:22Hast du mit Julia über ihn gesprochen?
00:51:24Sie hat gemeint, er würde eigentlich folgend aussehen.
00:51:26Was heißt eigentlich?
00:51:28Herr Weickel hinkt ein bisschen.
00:51:30Wie hat er sich Julia gegenüber verhalten?
00:51:32War das irgendwie auffällig? Ganz normal.
00:51:34Julia schreibt in ihrem Tagebuch,
00:51:36sie glaubt, der Nachhilfelehrer hätte sich in sie verknallt.
00:51:38Das stimmt überhaupt nicht.
00:51:40Sie haben sich bloß zweimal gesehen.
00:51:42Julia hat versucht, mit ihm zu flirten,
00:51:44aber ihm war das bestimmt unangenehm.
00:51:46Hat er das gesagt?
00:51:48Ich hab's auch so gemerkt.
00:51:50Er hat sich nicht wohl gefühlt,
00:51:52wenn er mal für ein paar Minuten mit ihr allein war.
00:51:54Also, bis nächsten Dienstag.
00:51:56Wiedersehen.
00:52:12Sag mal, ist das nicht der Bruder von diesem Tom?
00:52:14Ja, ich wundere nur,
00:52:16dass der alte Reif so hübsche Söhne zustande gebracht hat.
00:52:18Pass bloß auf, dass dich das Jugendamt nicht erwischt.
00:52:20Wie witzig.
00:52:42Scheint niemand da zu sein.
00:52:44Dann leite halt nur mal.
00:52:46Wieso ich?
00:52:48Wer denn sonst?
00:53:00Grüß Gott.
00:53:02Sind Sie der Herr Weickl?
00:53:04Ja. Worum geht's?
00:53:06Mein Name ist Berghammer, Kriminalpolizei Bad Tölz.
00:53:08Das ist meine Kollegin, die Frau Lorenz.
00:53:10Können wir Sie mal sprechen?
00:53:12Kommen Sie rein.
00:53:14Nehmen Sie doch bitte Platz.
00:53:16Danke, wir stehen lieber.
00:53:18Wir sind hier wegen dem Mordfall Julia Bammer.
00:53:20Julia Bammer?
00:53:22Sie haben das sicher schon davon gehört.
00:53:24Haben Sie sie gekannt?
00:53:26Sie ist die Freundin
00:53:28einer meiner Nachhilfeschülerinnen.
00:53:30Herr Weickl,
00:53:32könnte es sein,
00:53:34dass das Mädchen heimlich für Sie geschwärmt hat?
00:53:36Nein, überhaupt nicht.
00:53:38Wie kommen Sie denn darauf?
00:53:40Wir haben diesbezüglich
00:53:42bei Ihrem Tagebucheintrag gefunden.
00:53:44Ja, wie es scheint, hat sie geglaubt,
00:53:46dass Sie in sie verknallt wären.
00:53:48Bei Mädchen in Ihrem Alter
00:53:50geht leicht die Fantasie durch.
00:53:52Sie hat ihre Freundin
00:53:54ein-, zweimal vom Nachhilfeunterricht hier abgeholt.
00:53:56Wir haben ein paar Worte
00:53:58miteinander gewechselt.
00:54:00Mehr nicht.
00:54:02Herr Weickl, wo waren Sie gestern Nacht
00:54:04zwischen elf und zwei Uhr morgens?
00:54:06Zuhause.
00:54:08Ich gehe abends so gut wie nie aus dem Haus.
00:54:10Ich habe ferngesehen.
00:54:16Und was haben Sie gesehen?
00:54:18Gabruder, wie er die Welt sah.
00:54:20Wollen Sie jetzt auch noch wissen,
00:54:22worum es darin geht?
00:54:26Was hältst du davon?
00:54:30Was sagen die?
00:54:32Ich glaube, wir sollten es mal
00:54:34mit den Eltern umhören.
00:54:36Die scheinen hier ziemlich neugierig zu sein.
00:54:42Aha, interessant.
00:54:44Nene, Sie haben mir wirklich sehr geholfen.
00:54:46Vielen Dank.
00:54:48Ich habe das jetzt recherchiert.
00:54:50Dieser Film, Gabruder, wie er die Welt sah,
00:54:52ist tatsächlich zu dem Zeitpunkt gelaufen,
00:54:54wie der Weickl gesagt hat.
00:54:56Ich habe auch eine wichtige Information für dich.
00:54:58Der Weickl hat vor fünf Jahren
00:55:00einen schweren Unfall gehabt
00:55:02und das hat den Weickl verursacht.
00:55:08Die Praxis ist geschlossen.
00:55:10Entschuldigen Sie die Störung, Herr Doktor.
00:55:12Wir hätten doch noch ein paar Fragen an Sie.
00:55:14Tag.
00:55:16Ach, Sie sind's.
00:55:18Guten Tag.
00:55:24Ich habe gedacht,
00:55:26das beste Mittel dagegen ist Arbeit.
00:55:28Resultat?
00:55:32Ich habe alle meine Patienten nach Hause geschickt.
00:55:34Verstehe.
00:55:36Der Name Hans Weickl
00:55:38sagt Ihnen doch was.
00:55:40Wie kommen Sie ausgerechnet auf den?
00:55:44Ich habe diesen Namen im Tagebuch
00:55:46Ihrer Tochter entdeckt.
00:55:48Julia scheint ein bisschen für ihn geschwärmt zu haben.
00:55:52Das ist das Letzte, was ich mir vorstellen kann.
00:55:54Herr Doktor, wir würden gerne mehr erfahren
00:55:56über den Unfall, den Sie mit Hans Weickl hatten.
00:55:58Das ist kurz erzählt.
00:56:00Er war mit seinem Fahrrad
00:56:02nachts auf der falschen Straßenseite unterwegs.
00:56:04Ich habe ihn zu spät gesehen und
00:56:06so ist es passiert.
00:56:08Ist die Schuldfrage
00:56:10eigentlich geklärt worden?
00:56:12Ja.
00:56:14Meine Anwälte haben das geregelt.
00:56:16Erst jahrelang durch sämtliche Instanzen.
00:56:18Aber die Gerichte haben dann eindeutig
00:56:20auf Teilschuld erkannt.
00:56:22Wann war denn
00:56:24die letzte Verhandlung?
00:56:26Vor drei Monaten.
00:56:28Soweit ich weiß, haben die Ärzte ihn wieder
00:56:30prima hingekriegt.
00:56:32Und, hatten Sie danach noch Kontakt mit ihm?
00:56:34Nein.
00:56:36Wieso kannte er eigentlich Julia?
00:56:38Durch ihre Freundin Birgit.
00:56:40Julia hat sie öfters
00:56:42bei Herrn Weickl vom Nachhilfeunterricht abgeholt.
00:56:44Ach, deshalb.
00:56:46Was?
00:56:48Ihr habt mich schon gefragt,
00:56:50wieso er auf der Trauerfeier
00:56:52für Julia anwesend war.
00:56:56Mama!
00:57:04Mama, ich stehe mit meinen Ermittlungen
00:57:06noch ein bisschen auf den Schlauch.
00:57:08Sag mal, was fällt dir ein, wenn du hörst,
00:57:10Hans Weickl?
00:57:12Das ist ja ein Spitzensportler gewesen.
00:57:14Er ist im Skikader mitgefahren.
00:57:16Vor seinem blöden Unfall.
00:57:18Mama!
00:57:20Wenn du so weiter bügelst, kannst du das Hemd wegschmeißen.
00:57:22Weil dann ist es nicht wieder zerrissen,
00:57:24wenn es überschwemmt.
00:57:26Sag mal, ist das wieder einer von deinen Sau-Blöden-Witzen?
00:57:28Nein, es war ein kleiner Scherz.
00:57:30Nichts für ungut.
00:57:32Ja, das ist ein ganz fescher Mann gewesen,
00:57:34der Hans Weickl.
00:57:36Bei dem sind die Weiber Schlange gestanden.
00:57:38Und eine Verlobte hat er gehabt.
00:57:40Die hättest du mal sehen sollen.
00:57:42Um eine solche kannst du dich auch anschauen.
00:57:44Aber, naja, du mit deinen Manieren.
00:57:46Mama, hör mal auf mit dem Thema.
00:57:48Erzähl mir lieber, was so besonders war an dem Paar.
00:57:50Na ja, das war ja
00:57:52das reinste Traumpaar.
00:57:54Perfekt.
00:57:56Wie die zusammengepasst haben.
00:57:58Und, was ist dabei rausgekommen?
00:58:00Nichts.
00:58:02Nach dem Unfall war plötzlich Feierabend
00:58:04und sie hat einen anderen geheiratet.
00:58:06Sag mal,
00:58:08weißt du noch, wer das war?
00:58:10Ich meine, wer die geheiratet hat?
00:58:12Nein.
00:58:14Ja, der Mädchenname.
00:58:18Die war ganz schlank
00:58:20und dick geheißen.
00:58:22Und heute meine, ist die
00:58:24Lehrerin am Gymnasium.
00:58:26Lehrerin?
00:58:28Warum sagst du das nicht gleich?
00:58:30Ja, du hast mich ja nicht gefragt.
00:58:32Ist das wichtig?
00:58:34Alles ist wichtig.
00:58:38Und es legt sich unser Hans Weickl noch einmal mächtig ins Zeug.
00:58:40Er ist heute absoluter Traumpaar.
00:58:461,54 er schießt durchs Ziel.
00:58:48Ja, das ist Festzeit.
00:58:56Der Fans hier kennt keine Grenzen.
00:59:08Jetzt steigt seine charmante Verlobte zum Aufs Podium.
00:59:14Tja, so sehen Sieger aus,
00:59:16wenn man Ihnen nicht verraten hat,
00:59:18wollen Sie noch heuer heiraten.
00:59:42Luis!
00:59:44Luis!
00:59:54Luis?
01:00:08Luis?
01:00:14Luis?
01:00:16Luis?
01:00:40Gronkh, sie teilen uns.
01:00:42Bitte.
01:00:46Gronkh, sie teilen uns.
01:00:58Gronkh, sie teilen uns.
01:01:00Gronkh, sie teilen uns.
01:01:16Zurück, Donner!
01:01:18Geh die Wäsche schon unter Spanadu!
01:01:46Gronkh, sie teilen uns.
01:02:16Luis?
01:02:24Komm her.
01:02:30Was hast denn da für Kratzer?
01:02:36Du gehst mir nicht mehr aus dem Haus.
01:02:46Frau Kornmann, wir hätten ein paar Fragen an Sie.
01:02:48Ich bin schon spät dran, mein Unterricht beginnt gleich.
01:02:50Sagt Ihnen der Name Hans Weitel was?
01:02:52Ja, wir waren vor ein paar Jahren miteinander verlobt.
01:02:54Und warum haben Sie sich wieder getrennt?
01:02:56Es ging halt nicht mehr.
01:02:58Hatte das was mit seinem Unfall zu tun?
01:03:00Es war eine schreckliche Zeit für uns beide.
01:03:04Hans ist nach seinem Unfall in ein großes Loch gefahren.
01:03:08Ich dachte, die Ärzte hätten ihn wieder hingekriegt.
01:03:10Wer sagt das denn?
01:03:12Dr. Bammer.
01:03:14Das hätte ich mir ja denken können.
01:03:16Aber so toll ist es nicht gelaufen.
01:03:18Mit dem Skifahren ist es vorbei.
01:03:20Und ohne seinen Lieblingsfach Sport
01:03:22wollte er auch nicht mehr Lehrer werden.
01:03:24Und damit ist er nicht fertig geworden.
01:03:26Wie denn?
01:03:28Und von heute auf morgen dein ganzes Leben zerstört wird.
01:03:30Hans war vorher ein froher und offener Mensch.
01:03:34Und was ernährt er sich eigentlich in meiner Beziehung?
01:03:36In dem Sinne übt er ja nicht aus, oder?
01:03:38Er hat eine kleine Erbschaft gemacht.
01:03:40Und gibt Nachhilfestunden.
01:03:42Damit kommt er über die Runden.
01:03:44Ist ein sehr bescheidener Mensch.
01:03:46Und warum haben Sie ihn verlassen?
01:03:48Ich habe ihn nicht im Stich gelassen.
01:03:50Wenn Sie darauf anspielen.
01:03:52Es muss ziemlich hart für ihn gewesen sein.
01:03:54Es war auch keine leichte Trennung.
01:03:56Aber wenn ich damals bei ihm geblieben wäre,
01:03:58dann...
01:04:00dann wäre es auch nicht so schlimm gewesen.
01:04:02Wenn ich damals bei ihm geblieben wäre,
01:04:04dann...
01:04:06dann wäre ich drauf gegangen.
01:04:08Hans hat sich völlig abgekapselt.
01:04:10Sie müssen sich nicht rechtfertigen,
01:04:12Frau Kornmann.
01:04:14Das Ganze war ein ziemlicher Schock für ihn.
01:04:16Ich glaube, er hat seitdem auch
01:04:18keine Beziehung mehr gehabt.
01:04:20Na ja, was anders.
01:04:22Der Dr. Baumann nach dem Unfall,
01:04:24wie hat sich der da verhalten?
01:04:26Kein Wort der Entschuldigung.
01:04:28Nicht einmal in die Klinik ist er gekommen.
01:04:30Ich weiß, dass es dabei geht.
01:04:32Warum fragen Sie das alles?
01:04:34Das hat doch nichts mit Julia zu tun.
01:04:36Indirekt vielleicht schon.
01:04:38Wir müssen jedenfalls jeden überprüfen,
01:04:40der mit ihr Kontakt hatte.
01:04:42Und warum ausgerechnet Hans?
01:04:44Das ist so bei uns bei der Polizei
01:04:46benennendes Routine.
01:05:00Frau Flicker?
01:05:02Wir möchten Ihren Sohn sprechen.
01:05:04Wo ist er denn?
01:05:06Er ist nicht da.
01:05:10Interessiert es Sie gar nicht,
01:05:12warum wir mit Ihrem Sohn sprechen wollen?
01:05:14Der Lois wurde von einem Spaziergänger
01:05:16beim Beobachten des Liebespadels erwischt.
01:05:18Hat sie wirklich nichts Besseres zu tun?
01:05:20Frau Flicker, mit Ihrer Erlaubnis
01:05:22werden wir uns jetzt im Haus umsehen.
01:05:24Ohne Durchsuchungsbefehl
01:05:26kommen Sie da nicht rein.
01:05:28Jetzt machen Sie es uns doch
01:05:30nicht so schwer, Frau Flicker.
01:05:32Das müssen gerade Sie sagen.
01:05:34Glauben Sie, es ist leicht,
01:05:36wenn man so einen Buben hat?
01:05:38Geh dir halt ab!
01:05:40Los, hinterher!
01:05:42Aber ich ...
01:05:44Wer denn sonst kommt, sonst erwischen wir ihn nicht.
01:05:46Aber ich krieg's nicht.
01:05:48Was? Warum meinen Sie,
01:05:50dass ich Sie laufen lasse?
01:05:58Hinlegen!
01:06:04Das war nicht nett, Leute.
01:06:06Nicht nett.
01:06:10Tut mir leid, aber es geht nicht anders.
01:06:16Was ist los?
01:06:18Was ist los?
01:06:20Was ist los?
01:06:22Was ist los?
01:06:24Was ist los?
01:06:26Was ist los?
01:06:36Frau Flicker, machen Sie sich keine Sorgen.
01:06:38Das kriegen wir schon.
01:06:40Er ist zwar nicht ganz richtig im Kopf,
01:06:42aber er hat es sich getan.
01:06:44Er ist kein Mörder.
01:06:46Ich bin ja der Letzte, der das behauptet.
01:06:56Ich bin der Letzte, der das behauptet.
01:07:26Ich habe alles Richtige gemacht.
01:07:28Oh, das regelst du besser alleine.
01:07:30Komm, Spada.
01:07:32Was machen Sie an meinem Schreibtisch?
01:07:34Kann ich Ihnen suchen helfen, Frau Doktor?
01:07:36Ich wollte mir das Tagebuch der Ermordeten
01:07:38mal genauer ansehen.
01:07:40Sie verheimlichen ja alles von mir.
01:07:42Kann ich einen Kaffee haben?
01:07:44Können Sie sich noch daran erinnern,
01:07:46was ich Ihnen neulich gesagt habe?
01:07:48Ich weiß nicht genau, wovon Sie sprechen.
01:07:50Sie brauchen sich nicht zu verstellen,
01:07:52Herr Berghammer.
01:07:54Ich habe Ihnen von allen möglichen Leuten
01:07:56von Ihren Hirngespinsten erzählt.
01:07:58Alle mögliche, darf ich das aber nicht nennen.
01:08:00Sie können von Glück sagen,
01:08:02dass dieser Flicker nicht ein weiteres Mal
01:08:04gemordet hat. Noch nicht.
01:08:06Sie hätten ihn gleich am ersten Tag verhaften sollen.
01:08:08Aufgrund welcher Beweise?
01:08:10Übrigens,
01:08:12das Botanische Institut aus München
01:08:14hat mir ein Fax geschickt.
01:08:16Bei den beiden Proben würde es keine Übereinstimmung geben.
01:08:18Und dann folgt eine biochemische Analyse.
01:08:20Können Sie mir mal sagen, was das zu bedeuten hat?
01:08:22Das war so eine Idee von mir,
01:08:24der Vollständigkeit halber.
01:08:26Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Ihre Antwort
01:08:28nicht ganz so kryptisch wäre.
01:08:30Kriminalistik hat grundsätzlich mal was Kryptisches.
01:08:32Moment, Entschuldigung.
01:08:34Berghammer. Ah, Herr Doktor.
01:08:36Ja, gut.
01:08:38Dankeschön. Fertner.
01:08:40Und, wer war das?
01:08:42Der Dr. Sprung von der Pathologie.
01:08:44Gibt's was Neues?
01:08:46Nichts, was ich nicht schon gewusst hätte.
01:08:48Sie machen uns ja langsam
01:08:50bei den Leuten lächerlich.
01:08:52Ich sehe schon
01:08:54die Provinzschreiberlinge das Messer wetzen.
01:08:56Ich glaube, es ist besser,
01:08:58wenn ich jetzt die Ermittlungen leite.
01:09:00Bitte sehr, Frau Doktor. Ihr Fall?
01:09:02Was soll das jetzt schon wieder?
01:09:04So kenne ich Sie gar nicht.
01:09:06Oder ist es eine von Ihren bayerischen Schlitzohrigkeiten?
01:09:08Gott bewahre, Sünden würde ich mir fürchten.
01:09:10Übrigens, Frau Doktor,
01:09:12die großen Ohrringe,
01:09:14die haben meiner besser gestanden.
01:09:20Venedig.
01:09:22Kaffee Florian.
01:09:24Stell dir vor,
01:09:26da spielt ein
01:09:28Streichorchester.
01:09:30Lauter geil.
01:09:32Mit auf dem Markusplatz.
01:09:34Hast du das früh eintritt?
01:09:36Nicht direkt.
01:09:38Die holen sich da so vom Wien.
01:09:40Mei, Venedig. Das wäre wirklich schön.
01:09:42Da wollte ich immer schon hin.
01:09:44Aber der Benno, der fährt mit mir
01:09:46nirgendswo hin. Der ist einfach zu faul dazu.
01:09:48Wir beide könnten einen kleinen
01:09:50Ausflug hinmachen.
01:09:52Mit dem Zug von München ist das ein Katzensprung.
01:09:54Das können wir da nicht machen.
01:09:56Die Leute würden sich aus dem Auge zerreißen.
01:09:58Was geht dich denn das an?
01:10:00Was geht uns denn das an?
01:10:02Ich weiß schon.
01:10:04Die würden ja platzen von Leuten.
01:10:06Und ich würde so gerne mal die Sixtinische Kapelle sehen.
01:10:08Nein.
01:10:10Die ist so anders.
01:10:12Naja, das weiß ich schon.
01:10:14Aber ich kann doch den Benno
01:10:16nicht Mutter sein,
01:10:18allein in Tölz sitzen lassen.
01:10:20Der ist ja wohl alt genug, um mal zwei Tage
01:10:22auf sich selber aufzupassen.
01:10:24Da hast du auch wieder recht.
01:10:26Herr Hauswirt.
01:10:28Bleiben Sie bei Ihrer Aussage
01:10:30von vor zehn Jahren, dass Sie in der Mordnacht
01:10:32mit dem Roland Schwaninger Videos angeschaut haben?
01:10:34Herr Kammer, das habe ich Ihnen doch schon beim letzten Besuch gesagt.
01:10:36Ja.
01:10:38Ich stelle gerade eine Studienreise zusammen.
01:10:40Ich habe wirklich wenig Zeit.
01:10:42Ich kann Ihnen mitteilen, dass sich in diesem Fall
01:10:44der Mord in Tübingen garantiert wieder aufrollen werde.
01:10:46Ja und?
01:10:48Ich kann Ihnen da leider nicht ganz folgen.
01:10:50Mord verehrt nicht.
01:10:52Ich würde Ihnen also in diesem Zusammenhang
01:10:54empfehlen, sich genau zu überlegen, wie Sie sich verhalten.
01:10:58Ich lasse mich doch von Ihnen nicht einschüchtern.
01:11:00Wissen Sie was, Herr Berghammer?
01:11:02Ich sage überhaupt nichts mehr.
01:11:04Wenn es sich herausstellen sollte,
01:11:06dass Sie dem Herrn Schwaninger ein falsches Alibi verschafft haben,
01:11:08dann sind Sie wegen meiner dran.
01:11:10Wollen Sie mir vielleicht drohen?
01:11:12Dann können Sie ein ehrenvolles Amt
01:11:14als Kurdirektor abschreiben,
01:11:16weil bei meiner Disziplin es nicht sinnvoll ist.
01:11:18Hören Sie doch auf.
01:11:20Sie können mir keine Angst machen.
01:11:22Ich weiß nicht, ob Sie sich jemals überlegt haben,
01:11:24wie es im Knast zugeht,
01:11:26wenn man auf der Zelle ist mit zwei so Jungs,
01:11:28die einen überhaupt nicht mögen.
01:11:30Oder so ein Mann von Ihrem Aussehen,
01:11:32der holt sich gerne mal eine unheilbare Krankheit.
01:11:34Wenn Ihre Fantasie nicht ausreicht,
01:11:36sich das vorzustellen,
01:11:38ich kann Ihnen versichern,
01:11:40es wäre vernünftiger, mit der Polizei zu kooperieren.
01:11:42In Ihrem Fall können Sie es nur gewinnen.
01:11:44Ah ja, ich komm ja schon.
01:12:08Hallo, Hans. – Marianne.
01:12:11Was machst du denn hier? – Darf ich reinkommen?
01:12:20Dann setz dich doch hin.
01:12:27Darf ich dir was anbieten? – Lieber nicht. Es macht mich nur müde.
01:12:31Nur ein Schmuck.
01:12:32Ich habe ja fast nichts im Haus. – Das passt schon. Das reicht, danke.
01:12:37Wenn ich gewusst hätte, dass du ...
01:12:41Spielst du ja unsere Musik.
01:12:44Ich habe sie in letzter Zeit wieder öfter gehört.
01:12:48Marianne.
01:12:50Ich muss mit dir reden. – Gerne.
01:12:53Worum geht's?
01:12:54Ich muss dich fragen, ob du mir was sagst.
01:12:57Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
01:12:59Ich muss mit dir reden. – Gerne.
01:13:02Worum geht's? – Die Polizei, die war bei mir heute in der Schule.
01:13:07Ja, und? – Kannst du die Musik ausmachen?
01:13:12Wie du willst.
01:13:17Wie gut hast du Julia gekannt?
01:13:20Julia?
01:13:23Ich hab sie nur ein, zwei Mal gesehen.
01:13:26Als sie ihre Freundin bei mir abgeholt hat.
01:13:29Warum warst du dann auf der Feier?
01:13:32Ich dachte, das hätte ich dir bereits gesagt.
01:13:36Birgit hat mich darum gebeten.
01:13:38Aber du musst Mama doch hassen, nach dem, was sie dir angetan hat.
01:13:40Was kann seine Tochter dafür?
01:13:43Der Kommissar hat sowas angedeutet.
01:13:45Warum?
01:13:47Was hat er gesagt? – Nichts Konkretes, aber ...
01:13:51Du weißt doch, wie die sind.
01:13:54Marianne, du glaubst doch nicht, dass ich mit dieser Sache was zu tun hab, oder?
01:13:58Und der Unfall?
01:14:00Der Kommissar weiß davon.
01:14:02Warum hat er mich nicht selbst danach gefragt?
01:14:04Ich hätt es ihm auch gesagt.
01:14:06Marianne ...
01:14:08Lass dich nicht verrückt machen.
01:14:11Wie kannst du nur sowas denken?
01:14:13Du hast sicher recht.
01:14:15Wahrscheinlich seh ich schon Gespenster.
01:14:18Ganz sicher sogar.
01:14:21Es könnte alles wieder so werden wie früher.
01:14:23Bitte.
01:14:25Darüber haben wir so oft geredet.
01:14:27Ich bin jetzt auch wieder viel ausgeglichener.
01:14:30Finanziell geht's mir auch ganz gut.
01:14:32Und ich bin inzwischen verheiratet.
01:14:34Hast du das vergessen?
01:14:36Wir könnten ein Kind adoptieren.
01:14:38Wenn du dir eins wünschst.
01:14:40Oder ...
01:14:42Oder wir suchen einen Spender. – Hör auf.
01:14:46Was ist denn los mit dir?
01:14:48Ich hab gedacht, du ...
01:14:50Was hast du gedacht?
01:14:53Du wolltest mich doch wieder treffen.
01:14:55Das hast du selbst gesagt.
01:14:58Und dass deine Ehe nicht so gut läuft.
01:15:00Hör zu.
01:15:02Du wirst immer zu meinem Leben gehören, aber ...
01:15:04als Freund, ich dachte, das wär klar.
01:15:07Freund.
01:15:12Alles klar.
01:15:14Ich geh jetzt besser.
01:15:16Ich bring dich zur Tür.
01:15:18Ich find den Weg schon.
01:15:20Mach's gut.
01:15:24Du auch.
01:15:45Wie lange wollen Sie eigentlich noch leugnen, Herr Flicker?
01:15:48Dann geben Sie's doch endlich zu.
01:15:50Sie haben Julia Bammer und Felix Nowak ermordet.
01:15:52Nein! – Doch!
01:15:54Speider hätte besser auf die Julia aufpassen sollen,
01:15:56dann wär nix passiert.
01:15:58Was soll denn das nun schon wieder?
01:16:00Wer ist Speider?
01:16:02Ich bin Julia Bammer.
01:16:04Ich bin Julia Bammer.
01:16:06Ich bin Julia Bammer.
01:16:08Ich bin Julia Bammer.
01:16:10Ich bin Julia Bammer.
01:16:12Speider!
01:16:14Spider ist eine Comicfigur.
01:16:16Er scheint sich mit ihr zu identifizieren.
01:16:21Frau Dr. Zorna, er ist völlig fertig.
01:16:23Gönnen Sie ihm eine Pause.
01:16:25Doch nicht jetzt, kurz vor dem Geständnis.
01:16:27Hören Sie!
01:16:29Spider!
01:16:31Ich will Ihnen doch nur helfen.
01:16:33Aber Sie müssen mir auch ein wenig entgegenkommen.
01:16:35Ich will heim.
01:16:38Und Spider muss noch arbeiten.
01:16:40Aber das können Sie doch.
01:16:42Je schneller Sie ein Geständnis ablegen,
01:16:44desto früher sind Sie zu Hause.
01:16:46Ich hab einen Durst.
01:16:48Kann ich einen Schluck Wasser haben?
01:16:50Sie sind krank.
01:16:52Das weiß ich.
01:16:54Sie brauchen keine Angst zu haben.
01:16:56Sie müssen nicht ins Gefängnis.
01:16:58Sie kommen wieder in ärztliche Betreuung.
01:17:00Ich kann das arrangieren.
01:17:02Wenn Sie mir jetzt entgegenkommen.
01:17:08Spider will nicht dahin zurück.
01:17:10Hinsetzen!
01:17:12Da waren die Menschen böse zu ihm.
01:17:14Ich habe jetzt genug von Ihrer Sturheit.
01:17:16Sie sind der Liebespaar Mörder.
01:17:18Und wenn man Sie nicht überrascht hätte,
01:17:20dann hätten Sie wahrscheinlich einen weiteren Mord begangen.
01:17:22Ja.
01:17:24Ich war's, ich war's, ich war's.
01:17:26Aber hören Sie auf!
01:17:28Bitte!
01:17:35Um nochmal auf deinen Sohn zu kommen.
01:17:37Ich mach mir auch Sorgen um ihn.
01:17:40Warum machst du Sorgen um einen Benno?
01:17:42Naja,
01:17:44in dieser Mordgeschichte scheint er sich ja nicht gerade
01:17:46mit Hoben zu bekleckern.
01:17:48Ganz Tölz macht sich schon lustig.
01:17:50Aber der Hauptverdächtige läuft ja immer noch frei rum.
01:17:52Aha.
01:17:54Das könnte schon seine Karriere schaden.
01:17:56Und was das für die Tourismusbranche bedeutet,
01:17:58wenn man hier nicht einmal mehr in Ruhe
01:18:00sicher Urlaub machen kann.
01:18:02Das brauche ich dir ja wohl nicht zu sagen.
01:18:04Du machst dir also Sorgen um den Benno,
01:18:06weil er sich für den alten Fall interessiert?
01:18:09M-m.
01:18:11Schneefunk gestern.
01:18:13Es ist ungeschickt, was er da macht.
01:18:15Taucht bei meinem Sohn in der Kanzlei auf
01:18:17und belästigt ihn mit diesen harten Geschichten.
01:18:19Völlig absurd.
01:18:21Jaja.
01:18:23Das habe ich dem Benno auch schon gesagt.
01:18:25Naja, siehst du, dann sind wir ja einer Meinung.
01:18:27Vielleicht kannst du ein bisschen mäßigend auf ihn einwirken.
01:18:29Der Benno
01:18:31lässt sich in seine Arbeit
01:18:33von niemand reinreden.
01:18:35Auch von mir nicht.
01:18:38Das wäre aber in seinem eigenen Interesse.
01:18:42Was willst du denn damit sagen?
01:18:44Ach, jetzt schau.
01:18:46Der Roland hat gerade erst
01:18:48seine Kanzlei eröffnet
01:18:50und jetzt sowas.
01:18:52Das wirft trotzdem schlechtes Licht auf ihn.
01:18:54Red mal mit deinem Sohn,
01:18:56auf dich wird er schon hören.
01:18:58Und wenn er nicht auf mich hört?
01:19:01Tja.
01:19:03Da müsste ich mir ernsthaft was überlegen.
01:19:08Jetzt habe ich verstanden.
01:19:10Was?
01:19:12Deswegen der Sekt
01:19:14und die Einladung auf einen Urlaub.
01:19:16Ihr Großkopfhauten,
01:19:18ihr glaubt ja, ihr könnt euch alles richten.
01:19:20Riesl.
01:19:22Riesl, das verstehst du jetzt völlig falsch.
01:19:24Der Benno hat recht gehabt.
01:19:26Kein Rauch ohne Feuer.
01:19:28Quatsch, der einzige Brandstifter ist er selber.
01:19:30Servus, Bertl.
01:19:32Tschüss.
01:19:38Das die Kopfscham bei euch in der Familie zu kriegen.
01:19:40Schade.
01:19:50Der Doppelmord ist geklärt.
01:19:52Ich habe das Geständnis von Flicka vor mir liegen.
01:19:54Sie sehen doch, ich telefoniere.
01:19:56Ja, nachdem ich die Ermittlungen
01:19:58in die Hand genommen habe,
01:20:00ist es glücklicherweise ganz rasch gegangen.
01:20:02Ich rufe Sie gleich nochmal an.
01:20:04Ja, damit Sie alles Nötige
01:20:06für Ihre Konferenz veranlassen können.
01:20:08Herr Berghammer,
01:20:10Sie wissen es sicherlich schon von Frau Lorenz.
01:20:12Ich wäre ein bisschen vorsichtig
01:20:14mit vorzeitigen Erfolgsmeldungen,
01:20:16weil da kann man sich leicht blamieren.
01:20:18Sagen Sie, geht es Ihnen nicht gut, Herr Berghammer?
01:20:20Was wollen Sie eigentlich?
01:20:22Ich habe Ihnen niemanden mitgebracht.
01:20:24Der Fall ist gelöst.
01:20:26Herr Hauswirt.
01:20:28Der Bevorstehende ist der Herr Franz Hauswirt,
01:20:30unsere Staatsanwältin, die Frau Dr. Zirner.
01:20:33Der Herr Hauswirt möchte eine Aussage machen.
01:20:35Ich höre.
01:20:37Es geht um den Roland Schwanninge
01:20:39und seinen Vater.
01:20:46Ein Gerichtlicher auffordert uns
01:20:48zur Abgabe einer Speichelprobe.
01:20:52Das ist ja lächerlich.
01:20:54Was wollen Sie damit eigentlich beweisen?
01:20:56Dazu komme ich später.
01:20:58Irgendwo sagt der Franz Hauswirt,
01:21:00eidesstattlich versichert,
01:21:02dass er damals falsch ausgesagt hat
01:21:04um Ihren Sohn ein Alibi zu verschaffen.
01:21:06Sie sind ja verrückt geworden.
01:21:08Und damit bin ich schon bei Ihnen, Herr Richter.
01:21:10Aus Dankbarkeit haben Sie im Gegenzug
01:21:12den Franz Hauswirt karrieremäßig
01:21:14ein bisschen unter die Arme gegriffen.
01:21:16So nach dem Motto, eine Hand wäscht die andere.
01:21:18Das sind infame Unterstellungen.
01:21:20Seien Sie lieber vorsichtig
01:21:22mit dem, was Sie sagen.
01:21:24Schon recht, ich weiß schon, was ich mache.
01:21:27Das wird Ihnen noch leid tun, Herr Berghammer.
01:21:29Naja.
01:21:31Ihre Tage als Kommissar sind ja gezählt.
01:21:35Kennen Sie noch meinen Vorgänger,
01:21:37den Kommissar Kilian?
01:21:40Eintüchtiger, ungewissen, auf der Mark.
01:21:42Was er mit Ihnen zu tun hatte.
01:21:44Sie haben Kilian unter Druck gesetzt.
01:21:46Wenn er Ihnen nicht geholfen hätte,
01:21:48hätten Sie seine Frühpensionierung hintertrieben.
01:21:50Ohohoho!
01:21:52Wie bitte?
01:21:54Ich rede von den Haaren, die man damals
01:21:56in der Hand des ermordeten Jungen gefunden hat.
01:21:58So blöd bloß, dass der Kilian
01:22:00dieses Indiz bis heute aufgebaut hat.
01:22:02Das ist ja absurd!
01:22:04Und eins ist klar,
01:22:06diese Haare sind mit 99,9% Sicherheit
01:22:08nicht von Lois Flicker.
01:22:10M-m.
01:22:12Das hält vor keinem Gerichtstand, Herr Berghammer.
01:22:14Herr Dr. Schwanninger.
01:22:17Jetzt geben Sie endlich zu,
01:22:19dass Sie damals die beiden
01:22:21aus Eifersucht ermordet haben.
01:22:23Er bleibt doch. Sie bleiben doch.
01:22:25Die Genanalyse wird es an den Tag bringen.
01:22:27Da können Sie ganz beruhigt sein.
01:22:29Und der kommen Sie nicht aus.
01:22:31Ich habe...
01:22:33Du bist jetzt still.
01:22:39Wie lange wollen Sie noch
01:22:42nach der Pfeife Ihres Vaters tanzen?
01:22:44Siehst du denn nicht, was er vorhat?
01:22:46Hör jetzt endlich auf!
01:22:48Kilian ist bereit, auszusagen.
01:22:50Ich verbiete dir,
01:22:52ein Wort weiter zu sagen.
01:22:54Einmal werde ich nicht, was du sagst,
01:22:56dem Mordlut um den Kopf!
01:22:58Es hat keinen Sinn mehr zu lügen.
01:23:00Es stimmt.
01:23:03Ich habe die Morde damals begangen.
01:23:05Diese Aussage hat keinerlei juristische Relevanz.
01:23:07Sie sehen doch, wie Sie ihm zugesetzt haben.
01:23:09Mein Sohn ist mit den Nerven völlig am Ende.
01:23:11Seien Sie bitte endlich still!
01:23:13Sie haben jetzt die Chance,
01:23:15sich alles von der Seele zu reden.
01:23:17Machen Sie reinen Tisch.
01:23:22Ich habe gewusst, dass die beiden sich drüber erinnern.
01:23:24Ich habe gewusst, dass die beiden sich drüber erinnern.
01:23:26Ich habe gewusst, dass die beiden sich drüber erinnern.
01:23:29Ich habe gewusst, dass die beiden sich draußen am Weiher treffen würden.
01:23:33Es war ihr Lieblingsplatz.
01:23:36Franz Hauswirth und ich, wir hatten damals eine ganze Menge getrunken.
01:23:41Ich habe mich da in was hineingesteigert.
01:23:44Dann habe ich das Jagdgewehr von meinem Vater genommen.
01:23:47Bin raus.
01:23:49Und wie ich meine Freundin gesehen habe,
01:23:51das ...
01:23:55Ich hab nicht mehr gewusst, was ich tue.
01:23:57Ich wollte das nicht, das müssen Sie mir glauben, Herr Kommissar.
01:24:00Und dann ist Lois Flicker statt Ihrer in den Knast gegangen, oder?
01:24:04Er war ja von Anfang an verdächtig.
01:24:07Mein Vater hat gesagt, dass dem wird ohnehin nichts Gescheites.
01:24:10Aber meine Karriere wäre verbaut gewesen.
01:24:13Jetzt darf mich nur eins interessieren.
01:24:15Sie haben gesagt, Sie haben das mit dem Jagdgewehr Ihres Vaters gemacht.
01:24:19Warum haben das unsere Ballistiker nie nachweisen können?
01:24:23Der Lauf ist austauschbar.
01:24:26Ah, da hätte man auch selber drauf kommen können.
01:24:30Du bist ein Versager, Roland. Schlimmer noch, du bist ein Feigling.
01:24:39Der Ansicht bin ich nicht, Herr Richter.
01:24:43Mit dem Mord an Julia und dem Jungen habe ich nichts zu tun, das müssen Sie mir glauben, Herr Kommissar.
01:24:50Ich habe Sie ja nie verdächtigt.
01:24:56Und?
01:24:58Negativ.
01:25:08Schauen Sie selber.
01:25:17Die Kerben im Geschoss sind identisch.
01:25:20Also die Waffe aus dem Weiher ist eigentlich identisch.
01:25:24Also die Waffe aus dem Weiher ist eindeutig die Tatwaffe.
01:25:27Und sie ist auf den Vater von Tom Reif registriert.
01:25:30Bei dieser Waffe handelt es sich eindeutig um die Sportpistole Ihres Vaters
01:25:34und Sie wollen uns weismachen, Sie wüssten nicht, wie die in den Weiher gelangt ist.
01:25:37Sitzen bleiben!
01:25:38Wirklich nicht.
01:25:39Sie haben Felix und Julia aus Eifersucht ermordet und dann die Waffe ins Wasser geschmissen.
01:25:43Nein!
01:25:44Wie soll die Waffe sonst hineingeraten sein?
01:25:46Was weiß ich, finden Sie es raus.
01:25:49Junge Mann, Sie sitzen ganz schön in der Scheiße.
01:25:52Ein bisschen Kooperation wäre durchaus angebracht.
01:25:55Also, wer außer Ihnen und Ihren Familienmitglieden hat noch Zugang zum Waffenkorps des Vaters?
01:26:00Vielleicht einer der Mechaniker?
01:26:02Der dürfte sich ja vom Alp nicht dabei wischen lassen.
01:26:05Vielleicht hat ja mein kleiner Bruder die Waffe geklaut.
01:26:08Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, Ihr 13-jähriger Bruder hätte die Morde begangen?
01:26:12Nein, aber er könnte sie ja getauscht haben oder verloren.
01:26:18Klingt nicht sehr überzeugend, oder?
01:26:20Stimmt.
01:26:22Und sonst fällt Ihnen nichts ein?
01:26:25Sagen Sie mal, Ihr kleiner Bruder, der kriegt doch Nachhilfeunterricht.
01:26:29Ja, aber was hat denn das damit zu tun?
01:26:32Von wem?
01:26:35Der Typ heißt Weikel oder so.
01:26:39Ist er auch zu Ihnen nach Hause gekommen?
01:26:41Ja, einige Male. Die sind dann immer ins Wohnzimmer gegangen, was da am wohlsten ist.
01:26:44Ja, und was ist mit dem?
01:26:46Vergessen Sie es. Der Mann ist ein Krüppel.
01:26:49Gott schütze die Frauen. Sie sind wirklich der reinste Schambolzen.
01:26:53Mein Mann ist viel unterwegs. Baut gerade seine eigene Firma auf.
01:26:57Sehr schön haben Sie es hier.
01:26:59Ja, das finde ich auch.
01:27:01Das Haus haben mir meine Eltern zur Hochzeit geschenkt.
01:27:03Da ist Ihrem Ex-Verlobten ja einiges entgangen.
01:27:06Sind Sie seinetwegen gekommen?
01:27:08Ja.
01:27:10Was ist mit Hans?
01:27:13Wir glauben, dass Sie bei unserem letzten Gespräch ein wichtiges Detail vergessen haben.
01:27:17Wie kommen Sie darauf?
01:27:19Wir meinen, es muss vielleicht noch einen schwerwiegenden Grund gegeben haben,
01:27:23warum sich der Herr Weikel nach seinem Unfall so verändert hat.
01:27:26Ich habe Ihnen alles gesagt.
01:27:28Sie haben uns doch erzählt, dass Herr Weikel nach Ihnen keine Beziehung mehr gehabt hat.
01:27:32Ja.
01:27:34Könnte es sein, dass es Probleme damit gab,
01:27:38was man im Sinne des Kirchenrechts Vollzug der Ehe nennt?
01:27:42Er hat es nicht verkraften können.
01:27:46Daran ist unsere Beziehung dann zerbrochen.
01:29:09Guten Abend, Herr Weikel.
01:29:11Sie können sich sicher denken, weshalb wir gekommen sind.
01:29:13Nein, kann ich nicht.
01:29:15Jetzt hören Sie auf mit dem Katz-und-Maus-Spiel.
01:29:17Sie haben Felix Nowak und Julia Bammer ermordet.
01:29:20Was soll ich?
01:29:22Sie wollen sich am Dr. Bammer dafür rächen, dass er Ihnen Ihr Leben verpfuscht hat.
01:29:26Wie kommen Sie denn auf die Idee?
01:29:28Weil ich ein bisschen hinkenne?
01:29:30Das stört mich gar nicht mehr.
01:29:32Sind Sie nicht seit dem Unfall impotent?
01:29:35Wer sagt das?
01:29:36Sie haben mit Ihrer Ex-Verlobten gesprochen.
01:29:38Marianne, das ist nicht wahr.
01:29:43Doch.
01:29:45Deshalb hat sie sich ja auch von Ihnen getrennt.
01:29:48Das stimmt nicht.
01:29:50Wir haben... Sie...
01:29:53Das hat andere Gründe.
01:29:55Im Laufe der Jahre hat sich in Ihnen der Hass auf den Dr. Bammer aufgestaut.
01:29:59Dann hat sich der Zufall mit Julia zusammengeführt.
01:30:02Und da haben Sie beschlossen, sich zu rächen, indem Sie dem Bammer das wegnehmen, was ihm am liebsten ist, nämlich seine Tochter.
01:30:08Und zu diesem Zweck haben Sie im Haus von Herrn Reif die Tatwaffe gestohlen.
01:30:13Von welchem Reif sprechen Sie?
01:30:16Wir wissen, dass Sie seinem Sohn Nachhilfeunterricht gegeben haben.
01:30:21In der Nacht, als der Mord passiert ist, bin ich zu Hause gewesen.
01:30:25Das habe ich Ihnen bereits gesagt.
01:30:27Wir haben mit Ihrer Nachbarin gesprochen.
01:30:30Sie wissen ja, Ihre Tochter sitzt gerne am Fenster und schaut ein bisschen raus.
01:30:36Und die hat Sie in der Tatnacht gesehen, wie Sie mit dem Fahrrad weggefahren sind und erst nach einigen Stunden wieder zurückgekommen sind.
01:30:43Sie lügt!
01:30:44Herr Weigl, Sie können sicher sein, wir werden irgendetwas am Tatort oder an den Opfern finden, das von Ihnen stammt.
01:30:50Ein Haar, eine Vase...
01:30:52Hören Sie auf!
01:30:55Er ist vor meinen Augen zusammengebrochen.
01:30:58All die Jahre habe ich darauf gewartet, dass dieser verdammte Bammer so leidet.
01:31:03Der Mann wird sein Leben lang nicht mehr glücklich sein.
01:31:07Es ist mir egal, wenn ich dafür ins Gefängnis muss.
01:31:10Es gibt noch andere Möglichkeiten, sich Recht zu verschaffen.
01:31:13Wie denn? Durch die Justiz vielleicht?
01:31:17Jahrelange Prozesse für nichts!
01:31:19Herr Weigl, ich verstehe irgendwo Ihre Gefühle.
01:31:25Aber warum haben Sie zwei junge Menschen büßen lassen, die überhaupt nichts damit zu tun haben?
01:31:30Seit dem Unfall habe ich mich gefühlt, als würde ich in einer Telefonzelle dahinvegetieren.
01:31:38An den Wänden bunte Plakate von der Welt da draußen.
01:31:43Man kann die Tür von außen nicht öffnen.
01:31:47Niemand kann zu mir herein.
01:31:50Und niemand kann mich anrufen.
01:31:53Sie hätten die Tür von innen öffnen können.
01:32:24Das Mädel ist fast blind.
01:32:27Nach ein paar Metern sieht er überhaupt nichts mehr.
01:32:33Sie sitzt am Fenster, weil das ihr Lieblingsplatz ist.
01:32:53Untertitel von Stephanie Geiges

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