Der Schwarzwaldhof -06- Lauter Liebe

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00:00:00Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
00:00:19Mädchen!
00:00:27Moment.
00:00:31Rechtsum.
00:00:52Morgen, Mutter.
00:00:53Guten Morgen.
00:01:01Guten Morgen.
00:01:02Morgen, Schatz.
00:01:03Kann ich Kaffee von euch haben? Unsere ist alle.
00:01:05Klar.
00:01:09Veronika!
00:01:10Denkst du an den Termin mit den Bewerberinnen?
00:01:14Natürlich, Mutter.
00:01:31Wo ist meine verdammte weiße Bluse?
00:01:35Also, der Schrank ist definitiv zu klein für zwei, Max.
00:01:39Ja, ein bisschen Ordnung wäre nicht schlecht.
00:01:42Bis jetzt habe ich meine Sachen immer gefunden.
00:01:45Oh, oh.
00:01:47Wozu braucht ein Mensch so viele Hemden?
00:01:49Das wäre jetzt eigentlich mein Text.
00:01:51Hey!
00:01:52Was?
00:01:53Nicht so!
00:01:55Für so viel Pingeligkeit habe ich keine Zeit.
00:01:57Zeit hättest du, wenn du ein bisschen mehr Ordnung halten würdest.
00:01:59Lass mich mal dahin. Komm.
00:02:01Also, du bist hier mit Sack und Pack eingezogen.
00:02:03Das finde ich auch schön.
00:02:04Aber so langsam verdrängst du mich aus meinem Reich.
00:02:06Denk ja nicht, dass ich das nicht mitkriege.
00:02:09Was haben wir denn da?
00:02:12Meine Bluse.
00:02:14Hey!
00:02:19Ich kaufe dir einen neuen Schrank.
00:02:21Und den hier nehme ich.
00:02:23Ich dachte, du wolltest die Küche schließen.
00:02:26Ich dachte, du wolltest die Küche aufräumen.
00:02:28Ich dachte, du wolltest die Küche aufräumen.
00:02:32Meine Küche ist drüben im Hotel. Schon vergessen?
00:02:34Du kannst doch auch mal was machen.
00:02:36Hey, ich habe sechs Wochen Berufsschule hinter mir.
00:02:38Gestern war mein erster Tag wieder im Hotel.
00:02:43Ja, und dann war da noch der Tarantella-Club mit deinen Freundinnen
00:02:46und Hochgitassen und die halbe Nacht Party.
00:02:48Ja, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, warst du erst um halb vier zu Hause.
00:02:52Ja, und?
00:02:53Du hättest ja mitkommen können. Du bist ja immer müde.
00:02:56Dass man als Chefkoch total fertig ist, wenn man von der Arbeit kommt,
00:02:59das kannst du dir natürlich nicht vorstellen.
00:03:03Mann, ey, du hast noch nicht mal Kaffee gekauft.
00:03:05Ja, reg dich nicht so auf. Kriegen eh bei Mama welchen.
00:03:08Deine Mama, immer und überall, ey. Das geht mir so was von auf den Senkel.
00:03:11Weißt du, was es geht? Drüben im Hotel Frühstück.
00:03:12Was bist denn du so schlecht genau?
00:03:14Ja, dann guck dich mal um, dann weißt du es.
00:03:17Ich bin nicht eine von deinen Küchenhilfen.
00:03:19Bin ich nicht deine Putzfrau?
00:03:23Nein.
00:03:38So lob ich mir meinen Max.
00:03:41Was tut man nicht alles, um es der Frau recht zu machen.
00:03:44Tee.
00:03:46Geht die Liebe auch so weit, dass du eine stinknormale Kaffeekanne aufsetzen?
00:03:50Du sollst doch seit deiner Magengeschichte nicht mehr so viel Kaffee trinken.
00:03:53Kleiner Espresso.
00:03:55Ja.
00:03:58Wo ist denn...
00:04:01Was suchst du?
00:04:02Die Bewerbungsunterlagen.
00:04:03Die habe ich gestern hier in Sicherheit gebracht.
00:04:06Damit sie nicht verloren gehen.
00:04:08Hier, bitteschön.
00:04:09Langsam habe ich das Gefühl, wir haben ein Meine-Ordnung-Deine-Ordnung-Problem.
00:04:12Nein, wir haben ein Meine-Ordnung-Deine-Unordnung-Problem.
00:04:16Nein.
00:04:17Dann haben wir gleich auch noch ein Gewalt-in-der-Ehe-Problem.
00:04:19Noch sind wir nicht verheiratet, noch darf ich dich hauen.
00:04:22Brauchst du einen starken Mann, der dich verteidigt?
00:04:24Was machst denn du schon wieder hier?
00:04:25Es ist gestern Abend spät geworden im Hotel, da hat er hier geschlafen.
00:04:28Das ist schon das dritte Mal die Woche.
00:04:30Ja und?
00:04:31Ich meine, der hat sich für teures Geld eine eigene Wohnung gekauft. Wozu?
00:04:36Keine Sorge Max, du bist mich sofort wieder los.
00:04:39Schwarzbrot.
00:04:41Ich hole mal Brötchen.
00:04:42Ich muss eh tanken.
00:04:43Äh, Brötchen?
00:04:44Ja.
00:04:45Für ein kleines Frühstück im großen Kreis der Familie?
00:04:48Ja, sehr große Familie.
00:04:50Na, das Frühstück ist auch nicht drin, die Pflegerin stellen sich gleich vor.
00:04:53Doch erst um neun.
00:04:55Opa. Morgen.
00:04:56Morgen Harald.
00:04:59Was brauchst du?
00:05:00Lore.
00:05:01Die ist oben.
00:05:02Wo oben?
00:05:03Ich bring dich.
00:05:04Ich weiß Bescheid.
00:05:06Ich kann nur hoffen, dass bei den Bewerbungen jemand dabei ist, damit meine Mutter entlastet ist.
00:05:10Wann? Wann sind wir eigentlich mal alleine?
00:05:14Was?
00:05:15Ja, ich bin ja mit dir zusammen, nicht mit deiner Familie.
00:05:19Jetzt mach mir bitte kein schlechtes Gewissen Max, ich hab genug Stress.
00:05:23Harald.
00:05:24Erst wird was gegessen.
00:05:28Gut, dann warte ich auf die Brötchen.
00:05:30Ja, dann warte auf die Brötchen.
00:06:01Ah!
00:06:03Ah!
00:06:13Ist Ihnen was passiert?
00:06:17Ja, ich liege am Boden, mein Fahrrad liegt am Boden.
00:06:21Meine Klamotten sind dreckig, was eben neu war.
00:06:25Alles kann in den Schmeißmüller.
00:06:27Alles kann in den Schmeißmüller.
00:06:30In bitte was?
00:06:31Schmeißmüller. Kann in den Müller geschmissen werden.
00:06:36Sie sind nicht von hier, was?
00:06:38Ich bin von einer Gegend, wo die Männer anständig waren, nicht wie Idioten.
00:06:41Tut mir leid.
00:06:44Das kann man auch Schmeißmüller.
00:06:47Wie komm ich jetzt weg? Und vor allem, wie komm ich jetzt hin?
00:06:49Hören Sie...
00:06:51Wenn die Männer sagen hören Sie, das ist immer ein Anfang einer Katastrophe.
00:06:54Ich wollte nur...
00:06:56Also, Sie und Ihr Rad. Wohin Sie wollen?
00:07:00Sie sprechen noch komischer Deutsch als ich.
00:07:03Das liegt am Schock.
00:07:05Stefan.
00:07:07Eva.
00:07:09Also, wo kann ich dich hinbringen?
00:07:13Kennst du das Hotel Schwarzwaldhof? Ich hab dort einen Termin.
00:07:17Nun, nun, sieh mich an. Wie sehe ich aus?
00:07:20Also...
00:07:21Ich finde, du siehst Bombe aus.
00:07:24Bombe.
00:07:26Also gut.
00:07:29Sehr gut.
00:07:43Na los.
00:07:51Was willst du um Schwarzwaldhof?
00:07:53Ich bewerbe mich als Altenpflegerin bei Hotelbusiness.
00:07:57Sehr feines Hotel. Sehr feine Leute.
00:08:10Ich mach dir einen Vorschlag.
00:08:12Während du deinen Bewerbungsgespräch hast, repariere ich dein Rad. Okay?
00:08:16Warum tust du das?
00:08:18Das ist ja wohl das Mindeste.
00:08:20Hast du Absichten dahinter?
00:08:22Ich helfe dir, weil mir das mit dem Unfall leidtut.
00:08:25Und außerdem find ich dich nett.
00:08:28Danke.
00:08:30Na los. Jetzt hol dir deinen Job.
00:08:33Aber das kann ein bisschen dauern.
00:08:35Hast du keine Arbeit? Du kannst nicht die ganze Zeit auf mich warten.
00:08:39Und hinterher lade ich dich auf ein Eis ein. Okay?
00:08:43Viel Glück.
00:08:45Guten Tag, Herr Huck.
00:08:49Meine Tochter wird jeden Augenblick kommen.
00:08:52Wir werden sie dann einzeln aufrufen.
00:08:55Dann hat jeder von Ihnen die Gelegenheit,
00:08:58sich persönlich bei uns vorzustellen.
00:09:01Wir suchen eine Vollzeitpflegekraft
00:09:04für den Senior der Familie Hofer.
00:09:09Was?
00:09:11Wir suchen eine Vollzeitpflegekraft
00:09:14für den Senior der Familie Hofer.
00:09:17Was stehen Sie denn da so um?
00:09:20Suchen Sie sich einen Platz.
00:09:23Welchen?
00:09:25Ja, also, wenn Sie schon in solchen Dingen so unselbstständig sind,
00:09:29dann scheinen Sie mir für die Pflege eines Demenzkranken
00:09:33völlig ungeeignet.
00:09:35Vielen Dank für die leckeren Brötchen.
00:09:38Ah, die Brötchen. Ich hatte aber einen Unfall.
00:09:41Du hattest einen Unfall?
00:09:43Ja, mir ist nichts passiert, aber die Mühle hier,
00:09:46die muss zum Check-up ins Krankenhaus.
00:09:48Was?
00:09:49Sind es die Bewerbungen?
00:09:51Stefan, ich habe keine Zeit. Was willst du denn damit?
00:09:54Hör mal, ich interessiere mich schließlich auch dafür,
00:09:57wer Opa in Zukunft betreuen soll.
00:09:59Ich habe keine Zeit, Gepär.
00:10:01Wenn ihr ausgeliefert habt,
00:10:03dann kümmert euch um die untere Teilanlage.
00:10:05Da ist irgendwie eine Pumpe ausgefallen.
00:10:07Das kann aber Nachmittag werden.
00:10:09Grüß Gott.
00:10:11Ah, Martin.
00:10:13Der Küchenchef persönlich.
00:10:15Buongiorno.
00:10:17Und der Vize.
00:10:19Wow.
00:10:21Ja, wir kommen gerade aus dem Krankenhaus.
00:10:24Ja.
00:10:26Ja.
00:10:27Ja, wir kommen gerade vom Markt
00:10:29und dachten, wir holen mal die Bestellung schnell selber ab.
00:10:32Ja, so?
00:10:34Wir wollten doch gerade liefern.
00:10:36Und außerdem bräuchten wir auch noch zwei Dutzend Seiblinge,
00:10:38wenn es geht.
00:10:40Dann ladet ihr mal um. Ich äh, ich ändere den Lieferschein.
00:10:43Und du hältst schön mit, Luca, ja?
00:10:45Ja.
00:10:47Erst alles rein, dann alles raus.
00:10:49Ja, so ist das.
00:10:51So, das ist aber praktisch.
00:10:53Ich trage die Seiblinge mit der Hand nach, ja?
00:10:55Okay.
00:10:57Hier hat ja alles seinen Platz.
00:10:59Ja, was hast du denn gedacht?
00:11:01Du kennst halt anders bei den Hofers.
00:11:03Tja, die Hofers.
00:11:05Und wir zwei angeheiratet, was?
00:11:08Naja, du so fast.
00:11:10Wahrscheinlich klüger.
00:11:12Wie?
00:11:14Ich meine, ist auch egal.
00:11:16Wir können heulen.
00:11:18Aber lieber nicht.
00:11:20Was ist denn los?
00:11:22Ich wusste ja vorher, worauf ich mich bei Merle einlasse.
00:11:25Da hat sie ja mal recht.
00:11:27Aber in letzter Zeit...
00:11:29Sie geht zum Beispiel dauernd alleine aus mit ihren Freundinnen.
00:11:33Geht auch mit.
00:11:35Aber sie scheint überhaupt keine Sehnsucht nach mir zu haben.
00:11:37Du müsstest mal dabei sein, wenn wir alleine zu Hause sind, ja?
00:11:40Sie lacht überhaupt nicht mehr über meine Witze.
00:11:42Ist so distanziert.
00:11:44So kritisch.
00:11:46Motzt ständig.
00:11:48Und weißt du, warum sie so ist?
00:11:49Keine Ahnung.
00:11:51Ich bin wie immer.
00:11:53Aber Merle hat sich total verändert bei mir.
00:11:55Da ist überhaupt kein Miteinander.
00:11:57Da ist nur so ein Nebeneinander.
00:11:59Wie so eine gut funktionierende Küchenmaschine.
00:12:01Technisch und kalt.
00:12:03Die ist nur mit sich beschäftigt.
00:12:05Mit dem Hotel, mit ihrer Ausbildung.
00:12:07Und ich, ich lauf so nebenher.
00:12:09Die geht mit totaler Selbstverständlichkeit davon aus,
00:12:11dass sich immer alles um sie dreht.
00:12:13Und dann wirst du plötzlich ein Möbelstück.
00:12:15Ich weiß, wie sich das anfühlt.
00:12:17Ich kenn das.
00:12:19Wir sind dann soweit.
00:12:29Ich geh mal davon aus, das ist unser Gespräch.
00:12:32Ja klar.
00:12:38Danke.
00:12:50Auf geht's.
00:13:01Hallo.
00:13:10Guten Tag.
00:13:12Guten Tag.
00:13:13Guten Tag.
00:13:19Hier, Ihr Hemd.
00:13:23Hemd klemmt.
00:13:26Schlemmt.
00:13:28Bist du offen?
00:13:30Dann mach's doch zu, du kleines Mäuschen.
00:13:33Darf ich?
00:13:35Bitte darum.
00:13:37Ich bin Eva Janek.
00:13:39Albert Hofer.
00:13:41Ah, das sind Sie, der Senior.
00:13:44Wer bist du?
00:13:46Ich bin hier, um mich zu bewerben.
00:13:49Ich bin eine staatlich geprüfte Altenpflegerin.
00:13:56Dann bist du meinetwegen hier?
00:13:59Nicht schlecht, Herr Specht.
00:14:02Sie sind fertig.
00:14:04Nun können Sie angeln gehen.
00:14:19Aber Herr Hofer, das müssen Sie doch nicht.
00:14:33Herr Mann, es hat sich doch keiner zacken aus der Krone gebrochen, weil er mal mit anpackt.
00:14:37Lassen Sie mich das machen, das ist schließlich mein Geschäft.
00:14:40Ich bestehe darauf.
00:14:42Ich habe schließlich Wichtigeres zu tun.
00:14:45Na gut, da haben Sie auch wieder recht.
00:14:50Danke, Herr Mann.
00:14:53Aus dem Saulus ist er schließlich auch ein Paulus geworden.
00:14:58Ich habe im Warschau Medizin studiert, wollte Ärztin werden.
00:15:02Aber dann haben Sie es nicht geschafft.
00:15:05Aber nein, es war nur, mir fehlte das Geld.
00:15:08Da bin ich nach Berlin, wollte etwas verdienen um mein Studium.
00:15:11Zu finanzieren?
00:15:13Fortzusetzen.
00:15:15Ich war Putzfrau bei zwei sehr netten Herren in Charlottenburg.
00:15:19Kellnerin in einer italienischen Kneipe.
00:15:22Die war nicht gut.
00:15:24Dann habe ich eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht.
00:15:28Gute Aufgabe, vielleicht besser als weiter zu studieren.
00:15:32So dachte ich.
00:15:34Na ja, meine letzte Stelle war drei Jahre in Baden-Baden bei einer alten Dame.
00:15:38Die ist nun aber gestorben.
00:15:41Hoffentlich nicht Ihretwegen, Mutter.
00:15:44Nein, nicht meinetwegen.
00:15:46Ihr Herz ist einfach stehen geblieben.
00:15:49Mit 94.
00:15:51Oh.
00:15:53Ja gut, was versprechen Sie sich denn von der Arbeit hier bei uns?
00:15:57Also, wie ich geschrieben habe in meine Bewerbung.
00:16:00Ihre Bewerbung, ich weiß nicht ...
00:16:03Ja, da komme ich ja genau rechtzeitig.
00:16:05Genau rechtzeitig.
00:16:07Das ist mein Sohn.
00:16:09Stefan?
00:16:11Ach, Sie kennen meinen Enkel?
00:16:18Ich verstehe nur nicht, warum du dich ausgerechnet für diese Eva Jannik stark machst.
00:16:23Das kann ich dir sagen, die junge Frau ist hübsch.
00:16:25Also, ich hatte ja nun ausreichend Zeit, Evas Bewerbung gründlich zu lesen.
00:16:29Und abgesehen davon, dass sie tatsächlich hübsch ist ...
00:16:32Ja, sie ist perfekt.
00:16:35Hübsch ist kein Argument. Perfekt.
00:16:37Wie definierst du perfekt?
00:16:40Ja, sie hat eine gute Ausbildung, oder?
00:16:43Das haben andere auch.
00:16:45Meine Güte, jetzt block doch nicht so.
00:16:47Eva ist halt irgendwie ...
00:16:49Ja, was?
00:16:51Ja, keine Ahnung.
00:16:53Eben, keine Ahnung.
00:16:55Und deshalb bin ich wie die andere.
00:16:57Und du meinst die mit dem ...
00:16:58Ne, Mutter, die hat mir Angst gemacht.
00:17:00Albert?
00:17:02Ich weiß, warum ihr hier zusammensitzt.
00:17:04Albert, ich komme gleich.
00:17:06Du hast mir gar nichts mehr zu sagen.
00:17:08Was? Bist du denn so unfreundlich? Sie meint es doch nur gut mit dir.
00:17:11Sie ist nicht mehr zuständig für mich. Eva Jannik ist jetzt zuständig.
00:17:14Woher kennst du nur Eva?
00:17:16Ihr denkt wohl, ich kriege nichts mehr mit, aber ich kriege alles mit.
00:17:19Ich will keine andere als die Eva.
00:17:21Wenn ihr mir die nehmt, dann streike ich.
00:17:25Dann streike ich auch.
00:17:26Ja, aber das ist nicht so einfach, Albert.
00:17:29Doch, so einfach ist das. Eva oder keine.
00:17:33Ja, dann ist es wohl entschieden.
00:17:36Danke.
00:17:51Es ist nach zwölf.
00:17:53Hm.
00:17:54Muss das unbedingt alles heute noch erledigt werden?
00:17:57Buchhaltung nicht, das hasse.
00:18:02Morgen ist doch auch noch ein Tag.
00:18:04Macht eigentlich normalerweise Stefan, aber der drückt sich natürlich.
00:18:10Ich möchte mit dir schlafen.
00:18:13Ja, leg dich doch schon ins Bett, wenn du müde bist.
00:18:18Hey, das sind Originalbelege.
00:18:21Hörst du mir eigentlich zu?
00:18:22Was ist denn los?
00:18:24Morgens tanzt hier deine ganze Familie rum,
00:18:27tagsüber hockst du in deinem Kasten da drüben,
00:18:30und jetzt sitzt du auch noch abends bis in die Puppen vorm Computer.
00:18:33Max, das ist eine Arbeit, die getan werden muss.
00:18:35Das geht dir mit deinem Forellenhof auch nicht anders.
00:18:37Ja, wieso bin ich dann hier eingezogen?
00:18:39Wie?
00:18:41Das ist doch kein Zusammenleben.
00:18:43Machst du mir jetzt Vorwürfe?
00:18:45Das ist das Letzte, was ich brauchen kann.
00:18:47Offensichtlich reden wir aneinander vorbei.
00:18:49Wieso? Wir unterhalten uns doch gerade.
00:18:51Gute Nacht.
00:18:53Wo ist Schaffen?
00:18:56Lieber Gott, schenk mir einen Tag,
00:18:58an dem die Leute um mich herum normal sind und keine Probleme machen.
00:19:09Guten Morgen.
00:19:11Wir sind etwas in der Bredouille.
00:19:13Wieso?
00:19:15Heute reist doch dieser berühmte Pianist aus Amerika,
00:19:17Richard Cornelius.
00:19:18Er hat die Parksuite gebucht und einen Einzel mit Park-Pick.
00:19:21Ja, und?
00:19:23Soweit ich weiß, haben Sie wohl mit seiner Agentin gesprochen.
00:19:25Und die hat eine lange Liste mit Sonderwünschen für die Suite gemeldet.
00:19:28Aber die liegt uns nicht vor. Wir können nichts vorbereiten.
00:19:30Und Ihr Sohn, der weiß auch nichts.
00:19:33Oh.
00:19:35Die Kalle da hinten noch ein bisschen rauszupfen.
00:19:39Herr Herrmann, haben Sie die...
00:19:41Veronika, ich muss unbedingt...
00:19:43Nee, jetzt nicht Mutter Herrmann, die Whiplisten für diese Woche.
00:19:45Haben Sie die?
00:19:46Nein, aber das habe ich der Gitta schon gestern gesagt.
00:19:48Ja, das hat er gestern schon gesagt.
00:19:50Ja, dann gucken wir im Büro nach.
00:19:52Lass den Korb hier, Gitta, das kann der Sven machen.
00:19:58Was machst du da eigentlich, Mutter?
00:20:00Ich sorge dafür, dass wir eine anständige Blumendekoration haben.
00:20:05Hast du die bestellt?
00:20:07Einer muss es hier machen.
00:20:09Mutter, das geht doch nicht.
00:20:11Ich habe auch welche bestellt und die kommen heute Mittag.
00:20:13Du kannst dich doch da nicht einmischen.
00:20:14Das kostet ja doppelt und dreifach.
00:20:16Ja, aber die sind doch viel schöner.
00:20:20Herrmann, rufen Sie Frau Köster an und bestellen Sie die Blumen ab
00:20:22und bitten Sie tausendmal um Entschuldigung.
00:20:24Selbstverständlich, Frau Hofer.
00:20:28Veronika.
00:20:30Oh, der Schwarzhäuser.
00:20:32Jetzt reg dich bitte nicht künstlich auf, das macht dich hässlich.
00:20:34Zieh dir die roten Flecken an deinem Hals an.
00:20:36Du bist wieder völlig überfordert.
00:20:38Du brauchst Hilfe.
00:20:40Wenn man mich in Ruhe arbeiten ließe,
00:20:42dann hätte ich auch alles perfekt im Griff.
00:20:44Wenn diese Eva heute anfängt,
00:20:46dann werde ich doch als Krankenpflegerin nicht mehr gebraucht.
00:20:48Worüber ich wirklich froh bin, das sage ich ganz ehrlich.
00:20:51Mutter, bitte komm auf den Punkt.
00:20:53Dann könnte ich doch wieder in meinen alten Beruf zurück
00:20:55als Hausdame.
00:20:57Entschuldigung, was?
00:20:59Das habe ich doch früher gut gemacht, oder?
00:21:01Wir haben, ehrlich gesagt, und das weißt du Mutter,
00:21:04die Position der Hausdame nur für dich geschaffen,
00:21:06die gab es früher nicht und die brauchen wir auch jetzt nicht.
00:21:09Du tust gerade so, als ob ihr mich nur irgendwie beschäftigen wollte,
00:21:12damit ich Ruhe gebe.
00:21:14Könnte was dran sein.
00:21:17Also, wenn ich ein Tonbandgerät hätte und aufzeichnen würde,
00:21:20was du mir gegenüber alles vom Stab lässt
00:21:22und das dann im Fernsehen senden würde,
00:21:24Millionen von Zuschauern würden in Tränen ausbrechen.
00:21:30So, das muss hier irgendwo sein.
00:21:34Also, ja, hier.
00:21:36Richard Cornelius, Pianist, New York.
00:21:38Besonderwünsche.
00:21:40Ja, aber welche?
00:21:42Ich weiß nur, dass die Agentin hier angerufen hat
00:21:45und gesagt hat, dass er durch Deutschland tourt,
00:21:47aber was genau er...
00:21:49Moment, darf ich?
00:21:51Ja.
00:21:53Die Sondermünsche legen wir immer im Ordner extra ab.
00:21:55Den habe ich mal eingeführt.
00:21:57Ja, da habe ich es ja auch abgespeichert.
00:21:59Ich frage mich, ob ich langsam so vergesslich werde wie Albert.
00:22:01Voila, trocken.
00:22:03Danke Mutter.
00:22:05Die Position der Hausdame gab es früher nicht,
00:22:07die brauchen wir auch jetzt nicht.
00:22:09War das nicht so?
00:22:10Ja.
00:22:12Wir müssen den Schreifen auf einem Türschwinn,
00:22:14damit er auch im dunklen Weg ins Bad findet.
00:22:16Rosshaarkissen 2, frisches Obst, biologisch keine Linien.
00:22:19Und bis auf die Rosshaarkissen ist das ja alles machbar.
00:22:22Aber sowas gibt es doch heute kaum noch.
00:22:24Und wieso wollen das alles noch schaffen?
00:22:26Kommen Sie, Gitta, nicht reden, arbeiten, ich helfe Ihnen.
00:22:29Unentgeltlich.
00:22:35Richard Cornelius.
00:22:37Das ist nämlich einer der größten Pianisten,
00:22:38den wir haben.
00:22:40Was spielt er denn?
00:22:43Friedrich Chopin.
00:22:45Die Töten.
00:22:47Nocturnes.
00:22:49Zum Beispiel Opus 15 Nummer 3 in G-Moll.
00:22:51Und endet in G-Dur.
00:22:53Wir haben da natürlich die Mazurken.
00:22:56Dafür ist er weltberühmt.
00:22:58Nie gehört.
00:23:00Ja, sowas hört ihr natürlich nicht mit euren Knöpflen im Ohr
00:23:03und eurem Technik-Firlefanz.
00:23:04Er kommt, los, holt die Chefin.
00:23:18Maestro.
00:23:20A very warm welcome in the Grand Hotel Schwarzwaldhausen.
00:23:25Sie können ruhig Deutsch mit ihm reden.
00:23:27Herr Cornelius ist deutsch.
00:23:29Ja.
00:23:30Das hat er jetzt schon verstanden.
00:23:32Danke.
00:23:34Sehr freundlich.
00:23:36Kümmern Sie sich um unser Gepäck, guter Mann.
00:23:38Ja.
00:23:42Willst du Wurzeln schlagen, Richard?
00:23:45Nein, nein.
00:23:47Eile, Brenda.
00:23:54Herr Cornelius ist der Chef.
00:23:56Ja.
00:23:58Herr Cornelius ist erschöpft.
00:24:00Er möchte sofort auf sein Zimmer.
00:24:02Nicht hudeln, Brenda, nicht hudeln.
00:24:04Ich hoffe, es ist alles vorbereitet.
00:24:06Selbstverständlich, gnädige Frau.
00:24:08Lassen Sie mal stecken, ich bin keine gnädige Frau.
00:24:10Guten Tag.
00:24:12Hofer, mein Name. Herzlich willkommen.
00:24:14Ach, Frau Hofer, das ist gut.
00:24:16Ihr Mitarbeiter scheint ja ein bisschen.
00:24:18Richard?
00:24:20Melu?
00:24:22Das gibt's doch nicht.
00:24:24Richard, was machst du denn hier?
00:24:25Wie kommst du denn hierher?
00:24:27Mit dem Auto.
00:24:29Max, darf ich dir meinen Freund Max Henninger vorstellen?
00:24:32Max, das ist Richard Cornelius.
00:24:34Angenehm.
00:24:36Das werden wir noch sehen, was?
00:24:38Dann sind Sie sicher Brenda de Berg, Richard.
00:24:40Drachen.
00:24:42Ich bin die Agentin von Herrn Cornelius.
00:24:44Guten Tag.
00:24:46Komm, wir gehen im Leben auf und wiedersehen.
00:24:48Erzähl mal, wieso bist du...
00:24:50Nein, nein, nein, jetzt gehst du erst mal auf dein Zimmer.
00:24:52Ich hoffe, Veronika ist mit Ihnen nicht genauso streng
00:24:53wie Brenda mit mir.
00:24:55Nein, die ist ganz zart zu mir.
00:24:57Das müssen Sie mir nachher alles ganz genau erzählen.
00:24:59Sie trinken noch einen mit, oder?
00:25:01Später vielleicht.
00:25:03Was haben Sie denn da? Das riecht ja köstlich.
00:25:05Geräucherte Saiblinge.
00:25:07Max hat eine Fischwirtschaft.
00:25:09Also wir haben eine Fischwirtschaft. Ich bin beteiligt.
00:25:11Ein Fischhändler?
00:25:13Spannend.
00:25:15Hopp, hopp, hopp, hopp, Richard, auf geht's.
00:25:17Melu?
00:25:19Wir sehen uns gleich.
00:25:21Ach, Sie müssen mir nachher alles über geräucherten Saiblingen erzählen.
00:25:25Oh Gott.
00:25:27Will der mich verarschen?
00:25:29Nein, Max, der ist nur lustig.
00:25:31War noch was?
00:25:33Wieso Melu?
00:25:35Ach, das ist eine alte Geschichte.
00:25:47Einmal das Hühnerfrikasee à la maison.
00:25:51Und einmal das Züricher Geschnetzelte.
00:25:53Guten Appetit wünsche ich Ihnen.
00:25:55Danke.
00:25:57Entschuldigung.
00:26:01Was kann ich für Sie tun?
00:26:03Sie können diesen Dreck abservieren.
00:26:05Wie bitte?
00:26:07Ich hatte Zürcher Geschnetzeltes bestellt und nicht Zürcher Versalzenes.
00:26:10Oh, das tut mir total leid.
00:26:12Ich gebe das sofort an die Küche weiter.
00:26:14Kann ich Ihnen irgendwas anderes?
00:26:16Nein, danke. Bitte bringen Sie mir einfach nur die Rechnung.
00:26:21Oh, du Penner, wo bleibt die Bernese?
00:26:26Na, Schnecke, wie ist das Leben?
00:26:29Schnecke? Sag mal, fehlts dir?
00:26:32Und das Geschnetzelte ist von dir?
00:26:34Nee, ist vom Chef.
00:26:36Wo ist er?
00:26:38Na, oben.
00:26:51Martin?
00:26:53Ja?
00:26:55Was machst denn du schon wieder hier?
00:26:57Ja, was macht ein Küchenchef im Getränkekeller?
00:27:00Martin, da läuft irgendwas gewaltig aus dem Ruder.
00:27:03Das war jetzt die vierte Beschwerde, die ich hatte.
00:27:05Was ist daran witzig?
00:27:07Nichts, aber ich lach trotzdem.
00:27:09Du solltest das verdammt noch mal ernst nehmen.
00:27:11Wir im Service müssen es nämlich ausbaden,
00:27:13wenn die Leute was reklamieren.
00:27:15Und das ist nicht komisch.
00:27:17Abgesehen davon, ich dachte, du wolltest einen Stern erkochen.
00:27:20Nein, ich scheiß auf Sterne!
00:27:25Was ist denn los mit dir?
00:27:29Ich liebe dich, Sternchen.
00:27:34Hast du getrunken?
00:27:36Was soll das denn schon wieder, ja?
00:27:38Ich koche schließlich mit Alkohol,
00:27:40dann probiert man den natürlich auch mal,
00:27:42das tun alle Köche.
00:27:44Ja, ist ja schon gut.
00:27:46Ich will jetzt nicht streiten mit dir,
00:27:48aber bitte geh raus und mach einen guten Job.
00:27:50Ich mach meinen Job.
00:27:52Natürlich mach ich meinen Job.
00:28:10Wie lange ist das alles her?
00:28:13Ab einem gewissen Alter sollte man nicht mehr nachrechnen.
00:28:16Oh, danke, dass du mich an mein Alter erinnerst.
00:28:17Du hast dich seit damals überhaupt nicht verändert.
00:28:20Du hast früher immer schon so falsche Komplimente gemacht.
00:28:23Hör auf.
00:28:25Ich war unsterblich in dich verliebt.
00:28:27Und trotzdem hast du mir mein Herz gebrochen
00:28:29an meinem 16. Geburtstag.
00:28:31Weißt du das eigentlich?
00:28:33Welche Ehre für unser Haus!
00:28:35Das ist, ähm ...
00:28:37Dolores Schmidt, ich bin die Hausdame.
00:28:39Mr. Cornelius, wenn Sie Wünsche oder Fragen haben,
00:28:42bitte teilen Sie mir das mit.
00:28:44Sehr gerne.
00:28:45Genau genommen ist das meine Mutter.
00:28:47Ich bin selber Künstlerin.
00:28:49Allerdings ein anderes Fach.
00:28:51In welchem Fach darf ich Sie mir denn vorstellen?
00:28:53Operette, aber das ist lange her
00:28:55und ich will Sie auch nicht langweilen.
00:28:57Nein, nein, das tun Sie überhaupt nicht.
00:28:59Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit,
00:29:01miteinander zu plaudern.
00:29:03Künstler unter sich,
00:29:05wir haben uns ja immer so viel zu erzählen.
00:29:07Veronika hat leider gar keinen Sinn für die schönen Künste.
00:29:09Ja, Mutter.
00:29:12Wir sehen uns später.
00:29:13Ja.
00:29:21Ich möchte dich nur daran erinnern,
00:29:23dass du bereits einen Mann hast.
00:29:25Also ...
00:29:27Gut, Mutter, darf ich dich dran erinnern?
00:29:29Du bist hier nicht die Hausdame, ja?
00:29:31Warum in aller Welt willst du nicht, dass ich dich entlaste?
00:29:34Warum willst du denn unbedingt arbeiten?
00:29:36Warum genießt du nicht dein Leben in deinem Alter?
00:29:38Spiel bitte nicht auf mein Alter an.
00:29:40Wir können uns ja gerne mal gemeinsam vor den Spiegel stellen.
00:29:43Siehst du, genau das ist der Grund,
00:29:45warum ich dich hier nicht haben will.
00:29:47Du würdest mich von morgens bis abends nur beleidigen.
00:29:49Och, du konntest die Wahrheit noch nie vertragen.
00:29:51Wir würden nur streiten.
00:29:53Ist das dein letztes Wort in dieser Angelegenheit?
00:29:55Ja, das ist es.
00:30:00Handy kriegen Sie von uns, damit Ihnen keine Kosten entstehen.
00:30:03Und damit wir Sie Tag und Nacht erreichen können.
00:30:06Meine Mutter scherzt gerne.
00:30:08Also wie gesagt, Kosten und Logis sind frei.
00:30:10Das Zimmer drüben im Hotel haben Sie ja schon gesehen, ne?
00:30:13Das allerdings müssen Sie selber sauber machen.
00:30:16Die Zimmermädchen sind nicht dafür zuständig.
00:30:18Ja.
00:30:21Ich freue mich.
00:30:23Ja, ich auch. Auf gute Zusammenarbeit.
00:30:25Danke.
00:30:27Ich weise Sie dann gleich hier ein.
00:30:29Eben, Ihre Kopie.
00:30:31Wir sind sehr erleichtert,
00:30:33dass Sie sofort bei uns antreten können.
00:30:35Es ist so schlecht,
00:30:37habe ich mich um Arbeit nun auch wieder nicht gekümmert.
00:30:40Ja.
00:30:54So, Albert, hier kommt eine reizende junge Dame,
00:30:57die von nun an ganz für dich da ist.
00:30:59Guten Tag, Herr Hofer.
00:31:01Oh, mein Mäuschen ist da. Nun freue ich mich aber.
00:31:03Eins muss ich von Anfang an klarstellen.
00:31:05Strickte Trennung von Privat und Job.
00:31:08Ach, Albert, und komm aus dem hässlichen Eimer.
00:31:12Das war wegen der Gummistiefel, ich hatte dicke Füße.
00:31:15Quatschkopf.
00:31:17Nein!
00:31:20Kannst du uns was singen, Mäuschen?
00:31:22Lore kann singen. Lore, sing doch was für uns, bitte.
00:31:25Ach, Albert, ich singe nicht mehr.
00:31:27Ich bitte darum.
00:31:29Ich bringe dir Socken und Schuhe, und Sie bleiben so lange da.
00:31:38Hi, ich ...
00:31:41Ich wollte nur unseren Neuzugang begrüßen.
00:31:44Danke, du bist ja toll.
00:31:47Alles Gute zum Start.
00:31:49Hey!
00:31:52Opa, Socken und Schuhe vergessen?
00:31:54Ich bin verliebt in die kleine Fingerweck.
00:31:56War zuerst da,
00:31:58aber jetzt ist sie wieder da.
00:32:00Und jetzt ist sie wieder da.
00:32:02Und jetzt ist sie wieder da.
00:32:04Und jetzt ist sie wieder da.
00:32:05Und jetzt ist sie wieder da.
00:32:07Und jetzt ist sie wieder da.
00:32:09Und Jurek war zuerst da.
00:32:35Ja.
00:32:59Veronika!
00:33:05Mein erstes richtig großes Konzert, Frederic Chopin, ausverkauftes Haus.
00:33:23Ich betrete die Bühne und plötzlich denke ich, ich schaff das nicht, ich kann nicht
00:33:31spielen, ich bin wie gelähmt.
00:33:33Gott.
00:33:34Und was macht das Publikum?
00:33:37Es applaudiert.
00:33:39Es applaudiert frenetisch, Veronika, du kannst dir das nicht vorstellen.
00:33:42Das war eine warme Woge der Sympathie, das war mutmachend pur.
00:33:47Ich krieg richtig Gänsehaut, guck.
00:33:48Dann hab ich losgelegt.
00:33:50Es war ein Triumph, mein Durchbruch.
00:33:53Danach hatte ich einen Plattenvertrag in der Tasche, ich ging auf Tournee quer durch die
00:33:56Vereinigten Staaten und nach der ersten CD lief sie wie geschnitten Brot für mich.
00:34:00Richard Schindhuber.
00:34:01Ach, Lulu.
00:34:02Meinen richtigen Namen kennt außer dir fast niemand mehr.
00:34:06Das klingt wie ein Märchen, alles.
00:34:11Ja.
00:34:12Aber eines, in dem es auch böse Echsen, bedrohliche Riesen gibt und ... Ach, da kommt ein Freund.
00:34:18Ah, suchst du mich?
00:34:21Guten Abend.
00:34:22Richard erzählt gerade von seiner Karriere.
00:34:25Setzen Sie sich zu uns, Max, wir begnüssen gerade unser Wiedersehen.
00:34:28Er ist auf der ganzen Welt berühmt für seinen Tchaikovsky.
00:34:30Super.
00:34:32Super, ja, ich hab's nicht so mit der Klassik, das hat wahrscheinlich mit meiner Mutter zu
00:34:35tun.
00:34:36Junger Mann!
00:34:38Es scheint Ihrer Aufmerksamkeit in Gange zu sein, dass wir noch ein Glas benötigen.
00:34:42Bemühen Sie sich nicht, selbst ist der Mann.
00:34:47Der ist aber auch nicht nur nett.
00:34:50Was denn, Künstler, Max?
00:34:53Ich hoffe, Sie nehmen auch mit einem Weinglas vorlieb.
00:34:58Kommt davon, was drin ist.
00:34:59Champagner.
00:35:00Na dann.
00:35:02Ja, auf dich, Richard.
00:35:09Also ich war noch nie ein großer Fan von den Polen.
00:35:12Welcher Pole?
00:35:14Chopin.
00:35:15War Pole.
00:35:16Meine Mutter war Polin, sein Vater war Franzose, er ist in Warschau geboren.
00:35:20Was du alles weißt.
00:35:22Ich hab's eher mit seinen Förderern.
00:35:24Franz Liszt, Berlioz, Robert Schumann.
00:35:27Aber das ist natürlich eine Geschmacksfrage, klar.
00:35:32Tischhändler und Musikkenner, wie geht das denn zusammen?
00:35:35Vorurteile sind ein Zeichen von Dummheit.
00:35:38Vielleicht denken Sie mal drüber nach.
00:35:42Wir sollten nicht weiter über Musik reden, du langweilst dich.
00:35:45Überhaupt nicht.
00:35:49Es stört Sie, wenn ich Veronikas Hand halte, Max?
00:35:52Genau genommen, ja.
00:35:54Wissen Sie, ich sehe Veronika und ich fühle mich wie in einer Zeitmaschine.
00:35:59Erinnerst du dich noch, wie wir bei mir auf dem Zimmer gehockt haben?
00:36:02Küssen, Fummeln und immer die Angst, dass gleich meine Mutter reinkommt.
00:36:08Ich muss jetzt.
00:36:11Sauer?
00:36:14Eher schlapptrocken.
00:36:29Dieses Arschloch.
00:36:46Max Henninger, leider nur die Mailbox, bitte hinterlassen Sie mir eine Nachricht.
00:36:50Hallo Mama.
00:36:53Na?
00:36:55Hm, das riecht gut.
00:36:59Ich habe gehört, es gab Beschwerden.
00:37:05Köstlich.
00:37:08Gibt es irgendwelche Probleme in der Küche, von denen ich nichts weiß?
00:37:11Könnte der Martin auch nicht besser.
00:37:15Merle, ist was mit Martin?
00:37:19Merle?
00:37:22Ich decke den Tisch.
00:37:29Du isst hier nichts, Loreley.
00:37:32Lasse ich mich an? Ich habe meine Figur seit den 70ern behalten.
00:37:35Und das kommt nicht vom Essen.
00:37:37Für mich kannst du ruhig dick sein. Ich mag jedes Gramm an dir.
00:37:40Danke, aber ich bleibe lieber so, wie ich bin.
00:37:45Die Kleine ist auch nicht von schlechten Eltern.
00:37:48Die Kleine, die Kleine, was hast du bloß mit der?
00:37:51Junges Gemüse.
00:37:52Bisher nichts.
00:37:54Also Albert, in deinem Alter.
00:37:58Ich habe mich in keinem Alter vor der Leidenschaft gefeiert.
00:38:01Die muss ich erst mal bewähren.
00:38:04Du brauchst keine Angst zu haben.
00:38:07Ich habe keine Angst.
00:38:10Ich kenne das.
00:38:13Du kommst dir plötzlich überflüssig vor.
00:38:16In unserem Alter ist es doch das Wichtigste,
00:38:19sich nicht allein und verlassen zu fühlen.
00:38:22Und vor allem gebraucht zu werden.
00:38:26Friederike?
00:38:27Eber.
00:38:28Und du denkst, was ist mit mir?
00:38:31Ich muss kein Hotel leiten. Ich singe nicht mehr.
00:38:34Ich angle nicht. Der Albert braucht mich nicht mehr.
00:38:37Das ist aber nicht so, Loreley.
00:38:43Ich brauche dich.
00:38:46Sehr sogar.
00:38:56Ich brauche Albert.
00:39:01Ganz großes Tennis.
00:39:03In der 112 hat ein Gast die Badewanne überlaufen lassen.
00:39:06Dann bin ich hoch, um ihn zu fragen, wie so etwas passieren kann.
00:39:09Und...
00:39:10Was ist denn hier los?
00:39:12Wie?
00:39:13Es ist so still.
00:39:15Es reicht doch, wenn du redest.
00:39:17Wie bist du denn drauf?
00:39:19Fürchte, Merle hat Kummer.
00:39:21Kummer?
00:39:22Ich habe kein Kummer.
00:39:25Du kannst bei Martin liegen.
00:39:27Stefan, lass deine Schwester in Ruhe.
00:39:29Merle, ich habe es dir immer gesagt.
00:39:31Der Typ ist nichts für dich.
00:39:33Und er wird auch nie was für dich sein.
00:39:35Besser, du siehst es jetzt, als dass du dich noch länger damit quälst.
00:39:38Und ich kann mir auch nicht mit ansehen,
00:39:40wie meine kleine Schwester sich fertig macht.
00:39:42Merle, du musst dich von ihm trennen.
00:39:44Da führt kein Weg dran vorbei.
00:39:46Du bist ein unsensibles Arschloch.
00:39:48Was?
00:39:49Ja, nahezu recht.
00:39:51Wo zum Teufel bleibt eigentlich dieser Max Henninger?
00:39:54Ist Essen schon fertig?
00:40:24Das ist ja idyllisch.
00:40:26Ein See, ein Feuer, ein Mann.
00:40:28Fehlt nur noch der treue Hund zum Kraulen.
00:40:31Du bist ja jetzt da.
00:40:33Danke, ich mag zynische Männer.
00:40:35Ist die Frage, welche zynisch ist.
00:40:39Ist dieser große, graue, einsame Wolf entschuldige bitte,
00:40:42was soll das?
00:40:44Wieso?
00:40:45Wieso?
00:40:46Ich habe gekocht, du kommst nicht,
00:40:48du rufst mich nicht an.
00:40:51Du sitzt hier alleine, kriegst keinen Ton raus.
00:40:54Ich verstehe das nicht.
00:40:56Tja, Veronika, das ist offensichtlich unser Problem.
00:40:59Unser Problem?
00:41:01Ja, natürlich nur mein Problem, weil du hast ja keins.
00:41:06Ich fühle mich mit unserer Situation einfach nicht wohl im Moment.
00:41:10Ich weiß nicht, nimmst du mich überhaupt wahr?
00:41:13Nimmst du mich ernst?
00:41:16So empfindest du das?
00:41:18Ja, so empfinde ich das.
00:41:22Meinst du, ich habe nicht genug Zeit für dich?
00:41:25Ja, für diesen Heini hast du ja offenbar jede Menge Zeit.
00:41:29Du bist eifersüchtig.
00:41:32Max, ich will doch nichts von Richard.
00:41:34Ja, aber vielleicht will er was von dir.
00:41:36Max, wir sind alte Schulfreunde.
00:41:38Ja, es sieht aber ganz anders aus.
00:41:41Irgendwas stimmt da nicht.
00:41:43Ich habe das Gefühl,
00:41:45du nimmst unsere Partnerschaft auf die leichte Schulter.
00:41:48Soll ich sie schwer nehmen?
00:41:50Ich komme mir neben dir vor wie ein Möbelstück.
00:41:54Das ist ganz schön starker Tobak, Max.
00:41:57Wenn ich weiter so nebenher laufe,
00:41:59dann kann ich auch wieder bei dir ausziehen und allein leben.
00:42:03Ja, das stimmt.
00:42:05Aber du musst mir doch was sagen.
00:42:07Ich möchte bei dir ausziehen und allein leben.
00:42:15Willst du dich trennen?
00:42:17Ich möchte jetzt in aller Ruhe
00:42:19und alleine über unsere Beziehung nachdenken.
00:42:24Klingt wie ein Rausschmiss.
00:42:27Und ich wünsche mir, dass du das auch tust.
00:42:31Mhm.
00:42:33Dann wünsche ich dir
00:42:35noch einen schönen Abend mit deinem See und deinem Feuer.
00:43:01Merle!
00:43:03Philipp!
00:43:05Schön, dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?
00:43:09Das ist nicht so wichtig. Du musst ja weg.
00:43:12Für dich habe ich immer Sprechstunde, das weißt du doch.
00:43:15Selbst wenn ich auf dem Weg zu einem Patienten bin.
00:43:18Also, was gibt's denn?
00:43:20Ich habe ein paar Fragen für dich.
00:43:22Ich habe ein paar Fragen für dich.
00:43:24Ich habe ein paar Fragen für dich.
00:43:26Ich habe ein paar Fragen für dich.
00:43:29Selbst wenn ich auf dem Weg zu einem Patienten bin.
00:43:32Also, was gibt's denn?
00:43:34Es geht um Martin.
00:43:36Komm, wir gehen kurz rein.
00:43:47Also, schieß los.
00:43:51Ich weiß gerade nicht so richtig, was mit ihm los ist.
00:43:56Ist er krank?
00:43:59Das weiß ich eben nicht.
00:44:02Er wird nachlässig in der Arbeit.
00:44:04Er ist aggressiv mir gegenüber, hat Launen.
00:44:07Nachts fällt er immer öfter betrunken ins Bett.
00:44:10Ich find leere Flaschen im Müll.
00:44:12Überall versteckter Alkohol.
00:44:14Sogar im Getränkekeller des Hotels.
00:44:18Ich...
00:44:20Ich hab das noch niemandem erzählt.
00:44:22Und jetzt schäme ich mich ein bisschen.
00:44:25Ich hab das Gefühl, ihn gerade verraten zu haben.
00:44:28Das ist nicht normal.
00:44:31Ich fühl mich trotzdem komisch.
00:44:36Du willst einen Rat von mir als Arzt.
00:44:39Aber ist dir die Sache nicht selbst schon längst klar?
00:44:46Martin sagt, er sei okay.
00:44:48Es lägen an mir unsere dauernden Streitereien.
00:44:55Das Verstecken.
00:44:58Martin ist alkoholkrank, Merle.
00:45:02Um eine gewissenhafte Analyse zu geben,
00:45:05müsste ich mit ihm reden.
00:45:07Er darf auf keinen Fall wissen, dass ich hier war.
00:45:10Das klingt gezart, was ich sage.
00:45:12Aber alkoholkranke Menschen haben eine negative Energie.
00:45:16Die ziehen nicht nur sich runter,
00:45:18sondern auch die, die ihm am nächsten sind.
00:45:21Das ist eine schwierige Situation für dich.
00:45:24Du musst ihn damit konfrontieren.
00:45:27Du musst ihm sagen, dass du für ihn da bist.
00:45:30Wenn das nichts nützt, musst du dich trennen.
00:45:33Sonst gehst du mit vor die Hunde.
00:45:40Wir haben uns gestritten.
00:45:42Warum?
00:45:44Er meint, ich hab mehr Zeit für dich und keine Zeit für ihn.
00:45:48Hat er recht?
00:45:50Natürlich nicht. Er ist nur wockig.
00:45:54Deswegen hab ich mich im Hotel abgemeldet.
00:45:57Jetzt geh ich mit dir durch die Natur.
00:46:05Diese Brenda ...
00:46:07Brenda ist alles für mich.
00:46:09Sie ist meine Managerin, meine Agentin, mein Feldwebel.
00:46:13Sie ist meine Nervensäge und mein Schutzschild.
00:46:16Ich würde keinen einzigen Tag organisiert kriegen ohne sie.
00:46:20Aber meine Geliebte ist sie nicht.
00:46:23Dann hast du niemanden.
00:46:27Ich hab kein Rind und kein Kind.
00:46:32Die Musik ist deine Rettung, weißt du?
00:46:35Ich hab ein Apartment in New York, ein Haus auf Long Island,
00:46:39ein Pied-A-Terre in Paris.
00:46:41Alles schön, alles sehr teuer.
00:46:43Aber ich bin nie da.
00:46:45Und wenn, dann sitze ich auf einer Couch
00:46:48und starre auf wertvolle, moderne Kunst.
00:46:52Oder aufs Meer.
00:46:54Das rauscht.
00:46:56Dann klingeln die Eiswürfel im Whisky-Glas.
00:46:59So ist es.
00:47:01Dann klirren nur die Eiswürfel im Glas.
00:47:04Ansonsten Stille, Leere, Einsamkeit.
00:47:08Milou, du bist eine Hellseherin.
00:47:11Du und deine Dramatik.
00:47:13Das ist nicht lustig, das ist mein Leben.
00:47:16Ja.
00:47:19Ich hab Sehnsucht nach einem echten Zuhause.
00:47:22Nach einer Familie.
00:47:24Das ist aber auch nicht immer nur lustig.
00:47:27Nein? Nein.
00:47:30Ein Hindernis.
00:47:32Zeit für eine Helden.
00:47:39Du liebst also diesen langweiligen Fischhändler?
00:47:43Das kann ich gar nicht glauben.
00:47:45Der ist nicht langweilig.
00:47:48Anders als du.
00:47:57Hallo, mein Junge.
00:47:59Hallo.
00:48:01Gibt es irgendetwas, wobei ich dich unterstützen kann?
00:48:05Nee.
00:48:07Alles Bingo-Bocho.
00:48:09Ach, Stefan.
00:48:11Ich scheine irgendwie überflüssig zu sein.
00:48:14Rufer?
00:48:16Was?
00:48:20Eva, ich komm sofort.
00:48:24Lore, tut mir leid, leider keine Zeit zum Quatschen.
00:48:28Ich hab ihn nur für 5 Minuten allein gelassen.
00:48:32Ich will eine Frau.
00:48:34Ich will eine Frau.
00:48:36Una donna, una donna.
00:48:38Ich will eine Frau.
00:48:40Donna, donna, donna.
00:48:42Ich will eine Frau.
00:48:45Ich will eine Frau.
00:48:47Una donna.
00:48:49Was ist denn hier los?
00:48:51Wie ist er denn da hochgekommen?
00:48:53Ich weiß es nicht.
00:48:55Los, kommen Sie runter.
00:48:57Ich wusste doch, dass Sie nichts taugen.
00:49:00Lore.
00:49:02Albert, komm wieder runter.
00:49:04Nee.
00:49:06Mir zuliebe.
00:49:08Eierdiebe.
00:49:10Albert.
00:49:12Triebe.
00:49:15Angel.
00:49:17Gute Idee.
00:49:19Na komm, Opa.
00:49:21Lass mich.
00:49:23Du, hau ab.
00:49:27Deine Großmutter wird mich schmeißen.
00:49:30Hä?
00:49:32Ich hab nicht aufgepasst.
00:49:34Ich bin schuld.
00:49:36Ach, Quatsch.
00:49:39Man wird im Alter für die anderen nach und nach unsichtbar.
00:49:44Auf einmal ist man Luft.
00:49:46Und dagegen muss man sich wehren, und zwar laut.
00:49:50Oder verrückt sein.
00:49:52Ich bin so enttäuscht von Veronika.
00:49:55Warum gibt sie mir keine Chance, in den Hotelbetrieb zurückzukehren?
00:50:01Ich hab das doch nicht schlecht gemacht, oder?
00:50:05Du machst alles sehr gut, Loretta.
00:50:08Nur weil ich ein Kostenfaktor sein könnte?
00:50:12Geht es denn immer nur ums Geld?
00:50:15Ich würde es ja auch umsonst machen.
00:50:18Du darfst dich nie zu billig verkaufen.
00:50:21Gutes Geld für gute Arbeit.
00:50:23Das war immer meine Devise, als ich noch Hoteldirektor war.
00:50:27Ist auch eine Form des Widerstandes.
00:50:30Außerdem musst du ja von was leben.
00:50:34Und wieder dazugehören.
00:50:38Machst du den Donner?
00:50:40Ich hatte schon als Kind vor dem Gewitter Angst.
00:50:44Sing doch was, Loretta.
00:50:48Ich sing nicht mehr.
00:50:50Die Zeiten sind vorbei.
00:50:52Nie mehr.
00:50:55Und pfeifen kann ich auch nicht.
00:51:04Ah.
00:51:29Ja, und jetzt?
00:51:32Alles von langer Hand vorbearbeitet.
00:51:35Romantischer Spaziergang.
00:51:37Setz dich.
00:51:39Sommerregen.
00:51:41Einsame Heustadel.
00:51:44Naja, und im Film würden sie sich dann küssen, oder?
00:51:47Im wahren Leben auch.
00:51:55Ich liebe Max.
00:51:58Da kann man nichts machen.
00:52:02Ich liebe dich.
00:52:17Der Opa sitzt oben mit dem Baum.
00:52:20Das glaubt ja keiner.
00:52:22Und dann ruft er, ich will eine Frau.
00:52:27Die arme Eva, die muss denken, wir sind völlig verrückt.
00:52:32Ach, du bringst mich zum Lachen.
00:52:36Na, der Martin nicht so, ne?
00:52:38Nichts gibt's uns.
00:52:40Das soll's ja auch.
00:52:42Ich hab dich so lieb.
00:52:44Ich dich auch.
00:52:47Aber manchmal, da bist du so...
00:52:50Ja?
00:52:52So rumsig.
00:52:55Rumsig?
00:52:57Ja, rumsig eben.
00:52:59Also laut.
00:53:02Schnell, oberflächlich.
00:53:06Ich red so gern mit dir.
00:53:08Und ich vertrau mich dir auch gerne manchmal an.
00:53:11Aber dann fegst du über alles so weg.
00:53:13Und dann trau ich mich nicht mehr.
00:53:16Das ist doch alles nur Show.
00:53:18Ja, scheiß Show.
00:53:20Okay, jetzt mal ohne Show.
00:53:23Was ist denn los?
00:53:28Hallo, ihr beiden.
00:53:30Es sieht aber gemütlich aus.
00:53:32Ist es auch?
00:53:34Ist eure Mutter da?
00:53:36Nein.
00:53:38Ist sie drüben?
00:53:40Nein.
00:53:42Wisst ihr, wo sie ist?
00:53:44Nein.
00:53:46Hast du die Fischbestellung für nächste Woche?
00:53:48Nein.
00:53:50Die hat Martin.
00:53:52Und der ist drüben in der Küche.
00:53:54Vielen Dank für diese erschöpfenden Auskünfte.
00:53:56Dann geh ich mal selber schauen.
00:53:59Ich bin gespannt, wie es euch zeitlich kommt.
00:54:01Haltet sie fest, klettet sie an.
00:54:03Ich muss dringend mit dir sprechen.
00:54:05Okay.
00:54:09Martin trinkt.
00:54:13Ich treffe mich später mit ihm auf ein Gespräch.
00:54:17Aber ich weiß gerade nicht, was ich machen soll.
00:54:25Na, Leute, wir treffen uns gleich.
00:54:28Das ist gut.
00:54:30Viel Glück.
00:54:40Dir auch viel Glück.
00:54:46Vielen Dank für diesen wunderschönen Nachmittag.
00:54:54Max!
00:54:57Wartest du auf mich?
00:54:59Wie ich sehe, hast du intensiv über unsere Beziehung nachgedacht.
00:55:03Ich bin da, wenn du mich brauchst.
00:55:05Ganz toller Spruch.
00:55:07Super.
00:55:09Wir waren spazieren und haben uns nur unterhalten.
00:55:11Du brauchst dich nicht rechtfertigen.
00:55:13Ich sehe, was los ist.
00:55:15Was soll denn los sein?
00:55:17Sag es mir.
00:55:19Warum fühle ich mich bei dir immer so unter Druck?
00:55:21Du sagst, mach dies, mach das.
00:55:23Ich denke über unsere Beziehung nach.
00:55:25Max!
00:55:27Ich muss meine Fische ausliefern.
00:55:49Das kann doch nicht dein Ernst sein, mein Lieber.
00:55:52Du hast mich für einen lächerlichen Aufzug verkleidet,
00:55:54durch diese schreckliche Landschaft zu latschen.
00:55:56Und dann mit dieser ...
00:55:58dieser Provinznudel von Hoteldirektorin.
00:56:02Veronika ist keine Provinznudel.
00:56:06Und diese Landschaft ist meine Heimat.
00:56:08Dein privates Gewesen spielt hier überhaupt keine Rolle.
00:56:12Ich bin für deine Karriere verantwortlich, für dein Können.
00:56:16Du hättest proben sollen.
00:56:18Ich probe schon noch, keine Sorgen.
00:56:21Ich weiß, dass es ein Fehler war, hierher zu kommen.
00:56:23Ferien machen, abschalten, die Seele baumeln lassen.
00:56:27Für dich gilt Arbeit, Arbeit, Arbeit.
00:56:29Disziplin, Konzentration, Kraft.
00:56:33Das musst du mir nicht sagen, Brenda.
00:56:35Du kannst dir nämlich Ablenkungen nicht erlauben.
00:56:37Und am Ende stürzt du dich auch noch in eine Affäre mit dieser ...
00:56:39Stopp! Halt, Brenda!
00:56:41Du bist immer noch meine Angestellte.
00:56:45Und du lebst ganz gut von meinem Geld.
00:56:48Und von dem System, Richard Cornelius.
00:56:53Also bitte halt dich zurück.
00:57:04Zwei Doofe, ein Gedanke, was?
00:57:09Ich bin mir nicht so sicher, ob wir noch den gleichen Gedanken haben.
00:57:15Ich bin ein bisschen unglücklich, weißt du?
00:57:17Ich auch, Sternchen.
00:57:21Da ist immer so ein hin und her und her und hin da drin.
00:57:25Ich merke das doch.
00:57:27Ich denke schon manchmal, du hast mich gar nicht mehr lieb.
00:57:31Dummkopf.
00:57:33Dummkopf?
00:57:41Bei mich ist alles so unerträglich geworden.
00:57:44Ich kann so nicht mehr weiterleben.
00:57:47So nicht leben?
00:57:49So nicht weiterleben?
00:57:51Das mit dem Trinken.
00:57:55Das ist wie so eine schwarze Krähe auf meiner Schulter.
00:57:59Und ich versuche sie zu verscheuchen, aber ich weiß einfach nicht wie.
00:58:03Ich finde, dass du ganz schön übertreibst und dramatisierst.
00:58:05Ich meine, mal einen über den Durst zu trinken, das ist doch ...
00:58:07Jetzt beschönige das doch nicht auch noch, wenn ich schon so ehrlich mit dir rede.
00:58:11Du trinkst. Und das musst du dir eingestehen.
00:58:14Und wenn du unsere Beziehung retten willst,
00:58:16dann musst du was dran ändern.
00:58:18Du musst einen Entzug machen.
00:58:20Ja, ich bin also so ein durchgeknallter Alki
00:58:22und das ist dir zu anstrengend
00:58:24und deswegen schickst du mich in so eine Klinik oder was?
00:58:26Ich kann dich gar nicht schicken, da musst du selber hinwollen.
00:58:28So geht es jedenfalls nicht weiter.
00:58:32Du lässt mich im Stich.
00:58:34Ach, jetzt ...
00:58:36Stell dich doch nicht dauernd als Opfer da, Mensch.
00:58:40Ich lasse dich nicht im Stich, ich versuche dir zu helfen.
00:58:43Was für eine unartige Hilfe.
00:58:45Uns beiden.
00:58:49Und trennst dich.
00:58:53Auf Probe.
00:58:57Vielleicht hilft dir das alles besser zu begreifen.
00:59:01Trink dein Wasser alleine.
00:59:03Ich geh mal lieber.
00:59:05Probe.
00:59:13Ja.
00:59:31Martin, kann ich dich einen Moment sprechen?
00:59:33Ja, was?
00:59:37Ich kriege ja mit, dass Merle und du Probleme haben.
00:59:39Ja, toll.
00:59:42Martin, ich bin nicht dein Feind.
00:59:44Es ist eure Sache, das geht mich auch nichts an,
00:59:46aber was mich was angeht, ist, wenn die Küche drunter leidet.
00:59:50Ich habe gerade auf meinem Schreibtisch eine Beschwerdemail gefunden
00:59:52und es ist offensichtlich kein Einzelfall.
00:59:54Stefan hat gesagt ...
00:59:56Ach, er stänkert doch gegen mich, wo er nur kann.
01:00:00Martin, du bist ein verdientes Mitglied der Familie.
01:00:02Ich schätze dich, deine Loyalität, deinen Humor,
01:00:04aber hier geht es nicht ums Private, sondern ums Professionelle
01:00:06und da haben wir offensichtlich ein Problem.
01:00:08Welches Problem?
01:00:10Sag mal, langsam werde ich sauer.
01:00:12Ich rede hier mit meinem Küchenchef.
01:00:16Du bist ein ausgezeichneter Koch, Martin,
01:00:18aber wenn wegen persönlicher Sorgen deine Arbeit drunter leidet,
01:00:20dann kann ich das nicht hinnehmen.
01:00:24Ich lasse mir durch dich den Ruf vom Schwarzwaldhof nicht ruinieren, ja?
01:00:26Ja, schmeißt mich doch alle raus.
01:00:32Also, auf der Ebene kann ich nicht mit dir reden.
01:00:35Entweder du änderst die Situation oder ich tue das.
01:00:37Denk drüber nach.
01:01:05Stefan!
01:01:07Ewa!
01:01:09Hast du meinen Anruf nicht gehört?
01:01:11Ich habe geduscht.
01:01:13Kommst du mit mir was trinken?
01:01:15Stefan, ich muss morgen früh wieder Bett hupfen.
01:01:17Bett hupfen?
01:01:19Ja, ganz früh aufstehen.
01:01:21Ich muss gut arbeiten.
01:01:23Ich bin auch in der Probezeit.
01:01:25Deine Großmutter, die ...
01:01:27Aber ich muss dich sehen.
01:01:29Ja, ja, ja.
01:01:32Ich bin in der Probezeit. Deine Großmutter, die ...
01:01:34Aber ich muss dich sehen.
01:01:36Aber du siehst mich doch.
01:01:38Komm.
01:01:40Nur ganz kurz.
01:01:42Gut, aber nur fünf Minuten, okay?
01:01:54Bestellungen für morgen.
01:01:56Sie sind soweit vorbereitet.
01:01:58Das Bruthaus habe ich abgeschlossen.
01:02:01Und Werner ist mit den Fütterungen auch soweit durch.
01:02:03Prima.
01:02:05Ich würde dann Feierabend machen.
01:02:07Gut, danke. Schönen Feierabend.
01:02:09Bis morgen.
01:02:13Henninger?
01:02:15Tag.
01:02:17Hier ist Martin.
01:02:19Martin? Geht's gut?
01:02:21Ne.
01:02:23Was ist denn los?
01:02:25Die mobben mich hier alle.
01:02:27Veronika will mich rauswerfen.
01:02:29Wieso?
01:02:31Bist du betrunken?
01:02:33Wieso reden immer alle davon, dass ich trinke?
01:02:35Ich trinke nicht mehr und nicht weniger als alle anderen auch.
01:02:37Wo ist Merle?
01:02:39Keine Ahnung.
01:02:41Martin, jetzt warte mal.
01:02:43Ich wollte doch nur Tschüss sagen.
01:02:45Lass uns reden. Ich höre dir zu.
01:02:47Ich sage dir nur eins.
01:02:49Lass dich von den Hofers nicht Platz machen.
01:02:51Hau auf den Tisch. Für mich auch mit.
01:02:53Wo bist du denn?
01:02:55Auf dem Weg nach oben.
01:02:58Arrivederci.
01:03:00Bist du im Hotel?
01:03:02Wo denn sonst?
01:03:04Bleib wo du bist. Ich komme.
01:03:06Brauchst du nicht.
01:03:08Ich setze mich gleich ins Auto und fahre los.
01:03:10Tschüss.
01:03:12Martin!
01:03:14Scheiße.
01:03:16Veronika, sei da.
01:03:18Bitte sei da.
01:03:27Ich kann nicht mehr.
01:03:58Das ging aber schnell.
01:04:00Warte.
01:04:04Was machst du denn hier?
01:04:06Das wollte ich dich gerade fragen.
01:04:10Fliegen!
01:04:12Mach keinen Scheiß, Alter.
01:04:16Das sagt der Richtige.
01:04:18Ich bin der Richtige.
01:04:20Ich bin der Richtige.
01:04:22Ich bin der Richtige.
01:04:24Ich bin der Richtige.
01:04:27Das sagt der Richtige.
01:04:29Martin, hör zu.
01:04:31Ich weiß, wir sind nicht gerade die besten Freunde, aber...
01:04:33Bleib da stehen.
01:04:35Oder auf Wiedersehen.
01:04:37Arrivederci.
01:04:39Bye-bye.
01:04:43Martin, wir können über alles reden.
01:04:45Verpiss dich.
01:04:47Veronika, warum gehst du nicht an dein Handy?
01:04:49Ich weiß gar nicht, wo hab ich's denn?
01:04:51Mann, verpiss dich!
01:04:57Scheiße!
01:04:59Herr Hofer, der Martin steht da im Fenster.
01:05:03Wie?
01:05:05Da!
01:05:07Martin!
01:05:09Geh da auf.
01:05:11Max, was macht der da?
01:05:13Ist der verrückt geworden?
01:05:15Keine Ahnung.
01:05:21Martin!
01:05:23Da ist ja die ganze Familie Hofer versammelt.
01:05:26Wir wollen dir doch nur helfen, Mann.
01:05:28Ihr Hofers steckt doch alle unter einer Decke.
01:05:32Du bist doch einer von uns.
01:05:34Jetzt auf einmal!
01:05:36Und du also auch!
01:05:38Ich bin kein Hofer.
01:05:40Komm da runter!
01:05:44Martin!
01:05:46Scheiße.
01:05:48Ich geh hoch.
01:05:50Merlin, nein, nein, nein.
01:05:52Er ist mein Mann!
01:05:54Kannst du doch Merlin nicht antun?
01:05:56Merle, Merle, Merle.
01:05:58Ihr denkt doch jeder nur an sich.
01:06:00Martin, jetzt reicht's wirklich.
01:06:02Warum stehen wir hier?
01:06:04Warum stehen die anderen da unten und haben Angst?
01:06:06Doch nicht, weil jeder nur an sich denkt.
01:06:08Komm.
01:06:10Alle denken im Augenblick nur an dich.
01:06:14Also, komm.
01:06:18Komm.
01:06:24Ah!
01:06:32Hast du ihn?
01:06:34Ah!
01:06:36Stefan, nicht gehen, bitte, Stefan!
01:06:39Ah!
01:06:43Ah!
01:06:55It's okay.
01:07:09So, mein Lieber.
01:07:17Da scheint was passiert zu sein.
01:07:19Ich geh mal schnell rüber
01:07:21und lass dich einen Moment allein, ja?
01:07:23Wo ist Eva?
01:07:25Sie hat jetzt frei.
01:07:27Ich will, dass sie kommt.
01:07:29Ach, Albert.
01:07:31Du und das Mädchen ist doch albern.
01:07:33Nein, das ist schön.
01:07:35Schön ist das.
01:07:38Geht nicht gegen dich, Loreley.
01:07:40Ich weiß.
01:07:58Ich komm mit.
01:08:00Merle, Merle, nein!
01:08:02Nein, Merle, nein, du bleibst hier.
01:08:04Ich möchte nicht, dass du auch noch zusammenklappst.
01:08:07Er ist in guten Händen, vertrau mir.
01:08:09Ich kümmer mich, ja?
01:08:11Ich komm gleich in die Klinik und kümmer mich um ihn, ja?
01:08:15Danke.
01:08:17Kinder, was ist denn hier los?
01:08:23Wer hat denn hier wieder nicht aufgepasst?
01:08:27Das ist alles meine Schuld.
01:08:29Heile, heile, Hetzchen.
01:08:33Es ist bald wieder gut.
01:08:36Die Tote.
01:08:38Ach, die Toten.
01:08:42Das ist der Schock, Merle.
01:08:46Eine ganz normale Reaktion des Körpers auf die Aufregung.
01:08:50Du wirst jetzt sehr tief und damit sehr gut schlafen
01:08:52und morgen wird es dir besser gehen, glaub mir.
01:09:00Mach dir keine Sorgen wegen Martin.
01:09:02Der ist jetzt in guten Händen.
01:09:06So.
01:09:16Ich wollte einfach nicht, dass ihr erfahrt, dass er trinkt.
01:09:20Das ist nicht deine Schuld, Merle.
01:09:30Merle braucht jetzt Ruhe.
01:09:32Einfach schlafen.
01:09:34Einfach schlafen.
01:09:52Danke, Eva.
01:09:54Das lieb von dir.
01:09:56Das wird mir gut tun.
01:09:58Ich werde gleich den Senior ins Bett bringen.
01:10:01Wie schön, dass Sie trotz der Aufregung
01:10:03Ihre Arbeit nicht vernachlässigen.
01:10:07Ja, ich nehme mir auch einen Schluck.
01:10:17Und?
01:10:19Sie schläft jetzt.
01:10:21Na, Gott sei Dank.
01:10:23Ja.
01:10:27Wo ist denn Max?
01:10:30Ich glaube, der ist drüben am Hotel.
01:10:34Also, ich denke,
01:10:36du solltest dich um deinen Freund kümmern.
01:10:38Nein.
01:10:44Nein.
01:10:46Na, geh schon, Veronika.
01:10:48Wir kommen alleine zurecht.
01:10:50Ja.
01:10:52Mama, geh.
01:11:00Warum kommst du nicht nach Hause?
01:11:02Wohin?
01:11:04Rüber.
01:11:08Veronika, ich muss jetzt erst mal ...
01:11:10Ich ...
01:11:12Ich ...
01:11:14Ich ...
01:11:16Ich ...
01:11:18Ich ...
01:11:20Ich ...
01:11:22Ich ...
01:11:24Ich ...
01:11:26Ich ...
01:11:29Ich würde so gerne ...
01:11:31Was?
01:11:35Ich hätte so gerne,
01:11:37dass alles wieder klar ist zwischen uns.
01:11:41Es geht mir genauso.
01:11:49Ich muss wieder rüber.
01:11:51Ich kann mich nicht so lange allein lassen.
01:11:53Also nicht, dass du jetzt denkst,
01:11:55dass wieder alle anderen wichtiger sind als du.
01:11:57Du gehst jetzt rüber zu deiner Familie
01:11:59und ich fahre auf meine Farm
01:12:01und lege mich ins Bett und schlafe.
01:12:03Und alles andere vertrage mir, okay?
01:12:27Gut ...
01:12:54Das ist ja fürchterlich.
01:12:56Das ist ja fürchterlich.
01:12:58Ich hab's mit eigenen Augen gesehen, Mädchen.
01:13:00Wir hätten ja alle beide abstürzen können.
01:13:02Ja, ist ja nichts passiert.
01:13:04Gott sei Dank.
01:13:06Ja, bis auf den armen Martin.
01:13:08Junge Mann?
01:13:10Ja, Sie meine ich.
01:13:12Bestellen Sie uns freundlicherweise für heute Mittag unsere Limousine?
01:13:14Sie reichen ab?
01:13:16Wie geplant, ja.
01:13:18Selbstverständlich.
01:13:20Pünktlich um eins, wir müssen nach Baden-Baden.
01:13:22Dort gibt doch der Herr Cornelius heute sein Konzert.
01:13:24Und Sie kommen bitte gleich mit und helfen mir beim Packen, ja?
01:13:26Entschuldigen Sie bitte.
01:13:28Meine Elisabeth und ich.
01:13:30Ja.
01:13:32Das ist nicht meine Elisabeth.
01:13:34Wir sind nämlich große Klassik-Fans.
01:13:36Das freut mich.
01:13:38Glauben Sie, ich meine...
01:13:40Hören Sie mich gerade wegen Karten an?
01:13:42Wir würden natürlich dafür bezahlen.
01:13:44Tut mir leid, es hat vier Wochen ausverkauft.
01:13:46Wollen wir dann?
01:13:48Gerne.
01:13:54Ja, Hermann.
01:13:56So kleine Lichter wie du.
01:13:58Die sollen sich halt nicht nach den Sternen greifen wollen.
01:14:08Ich habe dich heute früh gleich zu uns gebeten, Mutter,
01:14:10weil ich was mit dir besprechen wollte.
01:14:12Das nehme ich an.
01:14:14Sonst würde ich wohl nicht hier sitzen.
01:14:16Mir ist heute Nacht einiges klar geworden, Mutter,
01:14:18nach der schrecklichen Geschichte
01:14:20und nachdem ich mit Stefan gesprochen habe.
01:14:22Ich habe in letzter Zeit
01:14:24viel zu wenig mitgekriegt,
01:14:26was um mich herum los ist,
01:14:28weil ich mich ziemlich übernommen habe.
01:14:30Sicher hast du das.
01:14:32Weil du alles an dich reißt,
01:14:34dich für alles verantwortlich fühlst
01:14:36und völlig unorganisiert bist.
01:14:38Ja, so kann man es auch formulieren, Mutter.
01:14:40Jedenfalls möchte ich in Zukunft
01:14:42mehr Zeit für mich haben
01:14:44und mich mehr um die Familie kümmern und...
01:14:46Was Mama meint, ist,
01:14:48wir brauchen dich wieder als Hausdame.
01:14:52Ich nehme auch gerne in Kauf,
01:14:54dass wir uns fröhlich tanken.
01:14:58War das alles?
01:15:00Wie?
01:15:06Dann an die Arbeit, ihr Sklaven!
01:15:14Sklaven?
01:15:16Sklaven?
01:15:18Martin Buchner?
01:15:20Ganz hinten rechts.
01:15:42Sternchen.
01:15:48Hey.
01:16:02Was machst du denn für Sachen?
01:16:07Ich schiebe mich so.
01:16:14Ich hätte es um dich,
01:16:16ich hätte so nicht mit dir reden dürfen.
01:16:18Sternchen, du kannst doch nichts dafür.
01:16:22Es rattert die ganze Zeit in meinem Kopf.
01:16:28Was rattert denn da?
01:16:32Ich habe Angst.
01:16:36Immer dieselben Sätze.
01:16:42Wie kannst du es so sagen?
01:16:47Ich heiße Martin Buchner.
01:16:51Ich bin Chefkoch im Grand Hotel Schwarzwaldhof.
01:16:56Ich habe eine wunderbare Frau,
01:16:58die ich sehr liebe.
01:17:03Und ich bin alkoholabhängig.
01:17:16Pst.
01:17:46Seit wann bist du denn hier?
01:17:48Du warst so versunken.
01:17:50Ich habe dich nicht bemerkt.
01:17:52Das ist unverzeihlich.
01:17:54Ich will auch gar nicht stören.
01:17:56Veronika!
01:17:58Ja?
01:18:06Ich habe dich nicht bemerkt.
01:18:08Das ist unverzeihlich.
01:18:10Ich will auch gar nicht stören.
01:18:12Veronika!
01:18:14Ich habe das alles ernst gemeint, Milou.
01:18:18Ja, so ernst wie du was meinen kannst,
01:18:20ich kenne dich.
01:18:22Du bist ein Träumer und ein großer Junge.
01:18:26Richard, die Limousine wartet.
01:18:28Ich komme.
01:18:32Gute Reise.
01:18:40Spinner.
01:18:42Frau Hofer, ich würde mich sehr freuen,
01:18:44wenn Sie und Ihr Lebensgefährte
01:18:46zum Konzert nach Baden-Baden kämen.
01:18:50Oh, ja, ich komme.
01:18:52Wir kommen gerne.
01:18:54Danke, Brenda.
01:18:56Du wirst doch nicht am Ende noch
01:18:58Klassik-Fan werden.
01:19:00Wer weiß.
01:19:04Richard?
01:19:06Abflug.
01:19:12Danke.
01:19:16Die Sendung muss sich besser umsetzen.
01:19:22Vielen Dank.
01:19:24Danke sehr.
01:19:26So großzügig.
01:19:28Danke, danke.
01:19:30Lieb, wo kommst du, Richard,
01:19:32ehe du hier noch allen den Kopf verdrehst?
01:19:34Wir sind spät dran.
01:19:36Wir danken für Ihren Besuch, Mr. Cornelius.
01:19:38Wir wünschen Ihnen für heute Abend
01:19:40einen schönen Abend.
01:19:42Das ist eher unwahrscheinlich.
01:19:44Ich meine auch nicht Sie, sondern Mr. Cornelius.
01:19:46Herr Huck,
01:19:48Sie machen einen ausgezeichneten Job.
01:19:50Sie aber auch, Herr Cornelius,
01:19:52das muss ich wirklich mal sagen.
01:19:54Endlich merkt das mal jemand.
01:19:56Richard?
01:20:10Ein feiner Mensch.
01:20:12Naja, Künstler.
01:20:16Ein sehr feiner Mensch.
01:20:30Herr Henninger?
01:20:34Hast du ein Smoking?
01:20:36Und eins
01:20:38und zwei und drei.
01:20:40Sehr schön.
01:20:42Jetzt stoppeln wir die Arme aus
01:20:44und gehen mit dem ganzen Oberkörper nach unten.
01:20:46So, bis die Fingerspitzen
01:20:48den Boden berühren können.
01:20:50Aber Po hochhalten.
01:20:52Wie, Po hoch?
01:20:54So, wie ich hier sage.
01:20:56Vormachen.
01:20:58So.
01:21:00Radellos, sehr populistisch.
01:21:02Was ist denn hier los?
01:21:04Kann ich mitmachen?
01:21:06Gerne.
01:21:08Die Arme ausstrecken.
01:21:10Leg mal ra, Mensch.
01:21:12Alle können mitmachen.
01:21:14Und mit dem Oberkörper
01:21:16gehen wir nach unten.
01:21:18Die Kleine ist das Beste,
01:21:20was mir seit langem passiert ist.
01:21:22Mir auch, Opa, mir auch.
01:21:26Also ich habe über uns nachgedacht.
01:21:30Und?
01:21:32Wie, nix.
01:21:38Ich will dich nicht verlieren.
01:21:44Ich will dich auch nicht verlieren.
01:21:50Weisst du, wie du damals gesagt hast,
01:21:52dass du dich wie ein Möbelstück an meiner Seite fühlst.
01:21:54Ich war auch wie ein Möbelstück gefühlt.
01:21:56Ich habe gedacht, jetzt ist alles aus.
01:21:58Ich dachte, du interessierst dich nicht mehr für mich.
01:22:00Natürlich interessiere ich mich für dich.
01:22:02Ich hatte nur keine Zeit,
01:22:04weil ich immer denke,
01:22:06ich muss mich um alles, alles, alles kümmern.
01:22:08Welcher Heini?
01:22:12Mein alter Jugendfreund.
01:22:14Und dann sagt er zu mir,
01:22:16haben Sie was dagegen, wenn ich Ihre Hand halte?
01:22:18Und warum hast du nicht gesagt ja?
01:22:20Entschuldigung, da geht bei mir der Rollladen zu.
01:22:22Ja, das habe ich gemerkt,
01:22:24als ich da schön gekocht habe
01:22:26und hier in Silbersee kam
01:22:28und das war so schön.
01:22:30Ausweichen.
01:22:32Eben, wenn es notwendig ist.
01:22:34Ja, selbstverständlich.
01:22:36Was macht ihr denn da? Wollt ihr heiraten?
01:22:38Was?
01:22:40Wer weiß.
01:22:42Ihr könnt ja richtig gut aussehen.
01:22:44Danke.
01:22:48Dankeschön.
01:22:54Und jetzt Liegestütze.
01:22:56Und zwei.
01:22:58Und drei.
01:23:00Und vier.
01:23:04Ich habe die Beziehung zu dir viel zu selbstverständlich genommen.
01:23:08Ja, und ich habe dir viel zu viel Druck gemacht.
01:23:10Das tut mir auch leid, aber das ist...
01:23:14Dauernd streiten, wo ich eigentlich nur mit dir zusammen sein wollte, weißt du.
01:23:20Ich glaube, wir waren beide ziemlich idiotisch.
01:23:22Ja, ziemlich.
01:23:26Und was lernen wir daraus?
01:23:28Dass wir mehr Zeit füreinander haben müssen.
01:23:32Und das vollkommen recht, auch ohne Familie.
01:23:36Ohne Familie?
01:23:38Ja.
01:23:40Ja, und ohne schmierige Verehrer.
01:23:42Und überhaupt, wie komme ich eigentlich dazu,
01:23:44dich zu diesem Heini zu begleiten,
01:23:46und noch dazu in dem Aufzug?
01:23:48Max, das Konzert ist das Ereignis in der Saison.
01:23:50Alle anderen würden sich die Finger danach lecken,
01:23:52wenn sie Karten in der ersten Reihe hätten.
01:23:54Das sind wir alle anderen.
01:24:24Boah, deine Haare sind ein bisschen zu lang.
01:24:26Also, ich finde es schön so.
01:24:28Das ist ja schön, wenn du dich schön findest.
01:24:30Ich finde es jedenfalls nicht schön.
01:24:3410 Euro.
01:24:36Du gehst zum Röckle und lässt es schneiden.
01:24:42Frau Direktor?
01:24:44Herr Henninger?
01:24:46Herrmann, haben Sie heute schon was vor?
01:24:48Ich habe Dienst.
01:24:50Das kann ja Sven übernehmen, oder, Sven?
01:24:52Also, eigentlich muss ich ja zum Friseur.
01:24:54Wir haben uns da nämlich was überlegt.
01:24:56Wo Sie doch so ein großer Musik-Fan sind,
01:24:58wie Gitta erzählt hat.
01:25:00Ich glaube, ich bin.
01:25:02Träume ich jetzt schon, oder was?
01:25:04Und nehmen Sie die Elisabeth mit.
01:25:08Kein Friseur, du bleibst hier.
01:25:22Aha.
01:25:24Flore.
01:25:26Ich möchte Eva im Moment sprechen.
01:25:28Äh, Eva?
01:25:30Ja?
01:25:32Ich war die ganze Zeit nicht sehr freundlich zu Ihnen.
01:25:36Und deshalb möchte ich Ihnen jetzt sagen,
01:25:40ich bin froh, dass Sie hier sind.
01:25:44Sie machen Ihre Sache ganz ausgezeichnet.
01:25:46Danke.
01:25:48Ich werde ja rot.
01:25:54Weitermachen.
01:26:16Ich habe ganz vergessen, wie schön es bei dir ist.
01:26:20Wundert dich das?
01:26:22Was? Was Schönes?
01:26:24Nein, dass du es vergessen hast.
01:26:28Ich möchte jetzt mit dir anstoßen.
01:26:32Kein Problem.
01:26:46Auf was?
01:26:48Auf uns und unser neues Leben.
01:26:52Geht es ein bisschen genauer?
01:26:54Ja.
01:26:56Ich habe mir überlegt,
01:26:58ich nehme Urlaub von der Familie und ziehe zu dir.
01:27:00Das glaube ich jetzt nicht.
01:27:02Glaube es oder lass es.
01:27:08Dann glaube ich es.
01:27:16Tschüss.
01:27:46Untertitel der Amara.org-Community

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