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00:00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:00:30Untertitel der Amara.org-Community
00:01:00Tanz mit der Durr, waltz mit der Durr bis nach Schweinau, mit der Durr
00:01:05Tanz mit der Durr, waltz mit der Durr bis nach Schweinau
00:01:18Warum sollen wir uns des Lebens, des Lebens nicht erfreuen?
00:01:23Warum sollen wir uns des Lebens nicht erfreuen?
00:01:28Bei Tanz und Flötenspiel hat man die Freude viel
00:01:34Tanz mit der Durr, waltz mit der Durr bis nach Schweinau, mit der Durr
00:01:39Tanz mit der Durr, waltz mit der Durr bis nach Schweinau
00:01:59Ja und wenn wir bis halb acht nicht zu Hause sind, dann?
00:02:02Genau, im oberen Kühlschrankfach.
00:02:06Ja, entweder die Bio Putenbrustfilets oder die Tofu-Würstchen.
00:02:08Ja, entweder die Bio Putenbrustfilets oder die Tofu-Würstchen.
00:02:10Ja, entweder die Bio Putenbrustfilets oder die Tofu-Würstchen.
00:02:12Frag ihn einfach, was er lieber mag.
00:02:14Ne, weißt du was? Mach einfach beides, er soll sich dann entscheiden.
00:02:16Ne, weißt du was? Mach einfach beides, er soll sich dann entscheiden.
00:02:23Du, wir sind ganz bald zu Hause.
00:02:25Lukas, hörst du mich? Hörst du die Mama?
00:02:29Schatz, bist du noch ...
00:02:34Ich wollte nur mal hören, ob's läuft. Ja, find ich auch gut.
00:02:38Aber wir sind vor zehn Minuten von zu Hause losgefahren.
00:02:48Wer ist denn das? Die Mama von Fritz.
00:02:50Ah, der kleine Streber.
00:02:52Nein, Patrick, genau so nicht. Ja, ja, ja, ich reiß mich zusammen.
00:03:04Musst du jetzt auf dem Schulhof rauchen?
00:03:07Siehst du irgendwelche Schüler?
00:03:18Wenn das jemand schafft, dann du, ja?
00:03:20Schließlich ist es das erste Mal, dass du jemanden feuerst.
00:03:24Jemanden heilegst zu gehen.
00:03:26Dir macht das sogar ein bisschen Spaß, oder?
00:03:29Nein.
00:03:31So ein bisschen? Nein.
00:03:32Und ein klitzekleines bisschen?
00:03:35Nein, das ist die Grundschullehrerin unserer Tochter.
00:03:38Was soll daran Spaß machen?
00:03:43Na gut, nur ein ganz kleines bisschen.
00:03:51Was ist? Du hast da tatsächlich Spaß dran.
00:03:54Ach, da.
00:03:55Lass es sein, sonst kannst du da reingehen.
00:03:58Sonst machst du das, das mein ich toternst.
00:04:01Dann gehst du da rein und machst das.
00:04:03Hey, komm. Hey, komm her.
00:04:06Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:04:10Wild Street Cat, you're a real gone guy
00:04:14I wish I could be as cat real wild
00:04:17But I got cat class and I got cat style
00:04:33Hallo, ich bin Wolf.
00:04:36Patrick.
00:04:37Hallo. Hi.
00:04:38Wir kennen uns. Hallo.
00:04:40Wer fehlt noch?
00:04:41Der Marek, Papa.
00:04:42Nur die Mailbox.
00:04:43Vielleicht steht er im Stau.
00:04:45Das ist Samstag Nachmittag.
00:04:48Ach, der kneift.
00:04:49Aber vorher große Töne spucken.
00:04:51Wenn es drauf ankommt, ist es nicht weit her mit der Courage.
00:04:55Und was ist mit dieser...
00:04:57Julia Mama, die hat abgesagt, leider.
00:04:59Babysitter nicht aufgetaucht?
00:05:02Was für eine scheiß Ausrede.
00:05:04Wie auch immer, jetzt gehen wir rein und bringen das hinter uns.
00:05:08Ja.
00:05:19Ich mache keinen Handschlag mehr für diese Eltern.
00:05:22Du bist ein Elternsprecher.
00:05:24Ich sag ja, danach.
00:05:31Nüchtern betrachtet sägen wir die sowieso viel zu spät ab.
00:05:35Wir müssen jetzt geschlossen auftreten.
00:05:38Wer nicht mitziehen will, der soll gehen.
00:05:40Darf ich um eine Sache bitten?
00:05:43Ich werde sprechen.
00:05:44Ich werde sagen, was Sache ist.
00:05:47Wenn ich das gesagt habe, ist es nicht nötig,
00:05:50dass einer von euch das wiederholt.
00:05:52Also keine Volksreden.
00:05:54Warum siehst du mich dabei so an?
00:05:56Und bitte keine Diskussionen über das eigene Kind.
00:06:00Und bitte keine Gefühlsausbrüche.
00:06:02Ich glaube, da kommt jemand.
00:06:05Tag. Was gibt es denn?
00:06:07Wir sind der Elternsprechtag.
00:06:09Weiß ich nichts von.
00:06:10Jetzt wissen Sie es.
00:06:12Von Frau Müller.
00:06:13Christa oder Ute?
00:06:15Ja, Christa oder Ute Müller.
00:06:17Woher soll ich das wissen?
00:06:19Ute Müller.
00:06:20Ja, ja, Ute.
00:06:22Dann warten Sie, bis Frau Müller kommt.
00:06:24Hören Sie mal zu.
00:06:26Sie machen hier nur Ihren Job.
00:06:28Wahrscheinlich funktionieren da drin alle Steckdosen.
00:06:31Aber das ist nicht unser Problem,
00:06:34wenn Frau Müller vergisst, das hier anzusagen.
00:06:37Guten Tag.
00:06:38Guten Tag.
00:06:39Sie ist ein bisschen im Stress.
00:06:42Moment, der Wagen da.
00:06:43Sie können da nicht parken.
00:06:45Wir zählen hier nur die Fakten auf.
00:06:48Das Klima in der Klasse ist schlecht.
00:06:51Alle sind in den schriftlichen Noten abgesackt.
00:06:54Es gibt zu viele Hausaufgaben.
00:06:56Aber das sage ich nur, wenn es wirklich nötig ist.
00:06:59Die Gesprächskreise, bei denen die Kinder von zu Hause erzählen,
00:07:04ist die reinste Gehirnwäsche.
00:07:06Das ist Kleinkram.
00:07:07Hast du nicht erlebt?
00:07:09Ich sage doch nicht, dass das Kleinkram ist.
00:07:12Was habe ich vor 3 Minuten gesagt?
00:07:14Solche Dinge dürfen wir nicht bringen.
00:07:17Ich wollte nur sagen,
00:07:18dass die Gesprächskreise für Janine eine Belastung sind.
00:07:22Wir wollten die Einzelschicksale außen vor lassen.
00:07:25Ich will nichts über Ihren pädagogischen Ansatz hören.
00:07:29Sie hat sich doch...
00:07:31HP.
00:07:32Wie bitte?
00:07:33Hans-Peter.
00:07:34Ja, genau.
00:07:35Hans-Peter hat sich mit ihr getroffen.
00:07:38Janine ist nicht unruhig.
00:07:40Wolf, das sage ich zum letzten Mal.
00:07:43Hör auf mit Janine.
00:07:44Sie hat den Termin mit deinem Mann ausgesessen.
00:07:48Sie nimmt uns nicht ernst.
00:07:50Eltern sind eine Begleiterscheinung von Schülern.
00:07:53Schüler sind eine Begleiterscheinung ihres Jobs.
00:07:56Wir dürfen keinen Ungeheuer aus ihr machen,
00:07:59wo wir zufrieden waren.
00:08:01Aber jetzt heult sie vor der Klasse rum
00:08:04und haut unsere Kinder in die Pfanne.
00:08:07Wahrscheinlich die Wechseljahre.
00:08:09Da bin ich erleichtert, dass du nichts gegen die Wechseljahre hast.
00:08:14Ich wollte nur sagen, dass ich nichts persönlich gegen sie habe.
00:08:18Hier ist offen.
00:08:19Lange aber so.
00:08:27Ist aber frisch hier.
00:08:29Ich mache die Heizung an.
00:08:39Schön, oder?
00:08:40Ja.
00:08:42Wie hieß von Fritz?
00:08:45Oh, das Ganze.
00:08:46Oh.
00:08:48Mit Lukas?
00:08:52Äh, das weiß ich gar nicht mehr so genau.
00:08:56Auf eines sollten wir uns vereinigen.
00:08:59Keine persönlichen Angriffe.
00:09:01Sie steht wahrscheinlich schon genug unter Druck.
00:09:05Augen auf bei der Berufswahl.
00:09:07Es darf nicht demütigend für Sie werden.
00:09:10Das kann für eine Frau das Berufliche ausbedeuten.
00:09:14Arbeitslos ist der totale Horror.
00:09:16Wir legen ihr nur nahe, die Klasse abzugeben.
00:09:20Im Westen ist Arbeitslosigkeit auch schlimm.
00:09:23Darf ich daran erinnern, dass wir immer Vollbeschäftigung hatten?
00:09:27Voll vielleicht, aber beschäftigt.
00:09:30Sehr witzig.
00:09:31Ja.
00:09:32Da kommt sie übrigens.
00:09:40Muss das sein mit den Blumen?
00:09:43Sie hat die Klasse von Anfang an betreut.
00:09:46Dafür bedankt man sich.
00:09:47Das gehört sich so.
00:09:49Erst Feuern, dann Blumen hinterherschmeißen.
00:09:52Blumen feuern ist auch doof.
00:09:54Nochmal, wir feuern sie nicht.
00:09:57Ich übergebe einfach den Strauß.
00:09:59Mehr nicht.
00:10:00Als Mutter des Klassenbesten kann man das machen.
00:10:04Ich bin hier, oder? Ja.
00:10:06Ich unterstütze euch, weil ich es wichtig finde, solidarisch zu sein.
00:10:11Es ist auch gut, dass du hier bist.
00:10:14Nicht nur die Eltern der leistungsschwachen Kinder.
00:10:17Das kann man so nicht sagen. Sag ich aber so, Wolf.
00:10:21Wir konzentrieren uns darauf, worum es geht.
00:10:24Die Müller muss weg.
00:10:25Ich will nicht darüber nachdenken, ob sie Weltreise oder Sozialamt geht.
00:10:30Ob mit Blumen in der Hand oder ohne.
00:10:33Wir machen was Verrücktes und handeln zielorientiert.
00:10:37Können wir uns einigen?
00:10:39Gut.
00:10:45Leistungsschwache ist nicht das richtige Wort für Janine.
00:10:50So, Tag zusammen. Guten Tag, Frau Müller.
00:10:53Ich bin doch noch nicht zu spät, oder?
00:10:56Ein, zwei Minütchen, das geht noch.
00:10:59Ich begrüße Sie alle herzlich zu unserem Elterngespräch.
00:11:03Es tut mir leid, dass ich verschieben musste.
00:11:06Aber ich bin im Moment etwas eingespannt.
00:11:09So.
00:11:10Sind wir komplett?
00:11:12Es fehlt ein Vater, der ist nicht zu erreichen.
00:11:15Ja, also, wenn Sie wollen, wir können ja schon mal anfangen.
00:11:20Wir können aber auch noch ein bisschen warten.
00:11:23Ich glaube, der kommt nicht mehr.
00:11:25Vielleicht warten wir noch zwei Minuten.
00:11:28Sonst muss alles doppelt gesagt werden.
00:11:31Da haben Sie recht.
00:11:32So, hier.
00:11:34Eine kleine Entschädigung, weil Sie warten mussten.
00:11:37Greifen Sie ruhig zu.
00:11:46Also, zu lang sollten wir auch nicht warten.
00:11:49Ja, gut.
00:11:51Dann nutze ich vielleicht die Gelegenheit,
00:11:54ein paar Worte zu sagen, bevor wir zum Thema kommen.
00:11:58Ja.
00:11:59Also, ich habe die Klasse ja jetzt schon eine ganze Weile.
00:12:03Und es macht mir große Freude, Ihre Kommentare zu hören.
00:12:07Und ich freue mich, wenn Sie mir ein paar Fragen stellen.
00:12:11Also, ich habe die Klasse ja jetzt schon eine ganze Weile.
00:12:15Und es macht mir große Freude, Ihre Kinder zu unterrichten.
00:12:20Die meisten sind aufmerksame und fleißige Schüler,
00:12:23die auch untereinander sehr verantwortungsvoll miteinander umgehen.
00:12:28Letzte Woche haben wir unser Umweltprojekt abgeschlossen.
00:12:32Ich finde, es ist richtig schön geworden.
00:12:35Haben Sie es sich schon angeschaut?
00:12:37Ja, das haben wir gesehen, das ist sehr schön.
00:12:41Zu unserem kleinen Chorauftritt beim Kulturtag,
00:12:44da sind alle Kinder mit großer Freude bei der Sache.
00:12:48Das wäre es erst mal meinerseits.
00:12:50Ja, also, ich weiß nicht, aber von mir aus...
00:12:53Vorher würde ich Ihnen noch gerne den hier übergeben.
00:12:57Ich bin selbst im pädagogischen Bereich tätig
00:13:01und weiß, wie schwierig es ist,
00:13:03Kinder zu motivieren und ihnen Wissen zu vermitteln.
00:13:07Ach, das ist ja... Sie sind ja ein Dankeschön.
00:13:10Ihnen allen vielen Dank.
00:13:14Na, hoffentlich wägt mir der nicht nachher, bis ich zu Hause bin.
00:13:20Frau Müller, ich will nicht lange um den heißen Brei reden.
00:13:24Die schriftlichen Noten der meisten Kinder
00:13:27haben sich zum Teil dramatisch verschlechtert.
00:13:30Das Lernklima ist schlecht und es gibt eine Unruhe in der Klasse,
00:13:35die Sie anscheinend leider nicht in den Griff bekommen.
00:13:38An dessen Ende das Zeugnis steht,
00:13:41dass über den weiteren Schultypus entscheidet.
00:13:44Da werden die Weichen gestellt.
00:13:46Wir haben kein Vertrauen mehr in Ihre pädagogischen Fähigkeiten.
00:13:50Also haben wir die Entscheidung getroffen,
00:13:54dass es keinen anderen Weg gibt, als Ihnen nahezulegen,
00:13:57die Klasse abzugeben.
00:14:02Wir glauben Ihnen alle, dass Sie sehr an den Kindern hängen.
00:14:06Auch in Anbetracht Ihrer Verdienste in den letzten Jahren.
00:14:10Wir können halt nur vom jetzigen Stand ausgehen,
00:14:13und der ist untragbar.
00:14:37Ja, haben Sie auch die Schulleitung darüber informiert?
00:14:40Nein, das haben wir bewusst nicht getan,
00:14:43um Ihnen die Möglichkeit zu geben, für Ihren Rückzug eine Begründung zu finden,
00:14:48die Sie in den Augen der Schulleitung nicht beschädigt.
00:14:52Ja, wie Sie das begründen wollen, bleibt ganz allein Ihnen überlassen.
00:14:57Von uns erfährt offiziell niemand etwas.
00:14:59Ja, das ist auch ganz unabhängig von unserer persönlichen Sicht.
00:15:03Sie sind für die kleineren Klassen eine wunderbare Lehrerin,
00:15:08aber diese Umwelt-Bastelarbeit ist ja auch wirklich schön.
00:15:12Aber es passt einfach nicht.
00:15:14Also, Sie haben sich getroffen
00:15:16und sind gemeinsam zu dieser Entscheidung gelangt?
00:15:19Ja. Und ich möchte noch einmal betonen,
00:15:22dass wir hier im Namen aller Eltern der Klasse sprechen.
00:15:26Fast aller Eltern.
00:15:28Es ist die große Mehrheit aller Eltern, für die wir hier sprechen,
00:15:32und die gemeinsam die Entscheidung gefällt hat.
00:15:35Ja, und wo sind die anderen Eltern?
00:15:38Naja, wir haben gedacht, dass es auch für Sie einfacher ist,
00:15:42wenn nicht alle Eltern da sind.
00:15:45Es geht ja auch nicht mehr um Entscheidungsprozesse.
00:15:48Die Entscheidung ist gefallen.
00:15:50Spät genug.
00:15:53Und warum erfahre ich das erst jetzt?
00:15:55Warum hat man mir das nicht mitgeteilt,
00:15:58als Ihre Entscheidungsprozesse noch liefen,
00:16:01Mein Mann hat sich vor 3 Wochen mit Ihnen zu einem Gespräch getroffen
00:16:06und alle Bedenken formuliert.
00:16:08Da hatten Sie ausreichend Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren.
00:16:12Welche Vorwürfe denn? Wir haben zusammen Kaffee getrunken.
00:16:15Und ich habe ihm erklärt, warum die Klasse meiner Meinung nach
00:16:19unruhig ist, woraufhin er meinte, das könne ja manchmal vorkommen.
00:16:23Und dann haben wir die Bastelarbeit Ihrer Tochter angeschaut.
00:16:27Das hat er mir völlig anders dargestellt.
00:16:29Ja, so war es.
00:16:32Und wenn das Gespräch eine solche Bedeutung hatte,
00:16:35dann müsste Ihr Mann eigentlich jetzt hier sein,
00:16:38damit man klären könnte, warum es so unterschiedliche Wahrnehmungen gibt.
00:16:42Mein Mann hat heute einen Termin.
00:16:44Ach, hier wird über meine berufliche Zukunft verhandelt
00:16:48und Ihr Mann hat einen Termin.
00:16:50Da hat sie schon recht.
00:16:52Er müsste da sein, um das aufzuklären.
00:16:55Das wäre nur fair.
00:16:57Ja, gut.
00:16:59Reden wir über die Gründe.
00:17:01Frau Jesko, was genau sind die Probleme, die Lukas hat?
00:17:05Frau Müller, wir werden jetzt nicht über einzelne Kinder sprechen.
00:17:09So viel Zeit wird ja wohl noch sein, oder?
00:17:11Also, Lukas hatte ja Anfangsschwierigkeiten,
00:17:14aber beim Umweltprojekt machte er auf mich einen glücklicheren Eindruck.
00:17:19Der Kur scheint ihm auch viel Spaß zu machen.
00:17:21Kommt er denn langsam in der Klasse an?
00:17:24Frau Müller, darum geht es jetzt nicht.
00:17:26Gut, bitte.
00:17:28Er kommt nämlich gar nicht in der Klasse an.
00:17:31Es wird immer schlimmer.
00:17:33Am Anfang ist er manchmal noch eingeladen worden,
00:17:36aber jetzt gar nicht mehr.
00:17:38Er sitzt jeden Nachmittag vor seinem Nintendo und nie ruft ihn jemand an.
00:17:42Selbst beim Fußball lassen die ihn nicht mitspielen.
00:17:45In seiner alten Schule war er richtig gut integriert.
00:17:48Das war eine Montessori-Klasse.
00:17:50Da hat er sich nach den Ferien immer richtig auf die Schule gefreut.
00:17:54Das wäre noch Köln zurückgehen.
00:17:56Ich kann das gar nicht erzählen, das zerreißt mir das Herz.
00:18:00Vielleicht müssen wir nicht ganz so ausführlich werden.
00:18:03Zu Geburtstagen wird er auch nicht eingeladen, nie.
00:18:06Man fragt sich eben, was die Schule unternimmt, um ihn zu integrieren.
00:18:10Die Schule, da interessiert sich doch keiner für ihn.
00:18:13Ich meine, das ist doch hier quasi Ausland für Lukas.
00:18:16Ganz so würde ich es nicht sagen, aber wenn es so weitergeht,
00:18:20dann landet er auf der Realschule oder Mittelschule.
00:18:23Dabei braucht er besondere Förderung.
00:18:26Ich sag gleich was dazu, ich will erst sammeln.
00:18:28Fritz geht es doch aber noch gut, oder?
00:18:30Ich habe nicht das Gefühl, dass er unter der Unruhe leidet.
00:18:34Fritz hat ihn auch nicht zum Geburtstag eingeladen.
00:18:36Fritz hat gar nicht gefeiert.
00:18:38Frau Müller, wir werden jetzt nicht alle Kinder durchgehen.
00:18:41Das können wir gerne machen, da habe ich einiges zu erzählen.
00:18:45Also, Fritz hat konstant gute Leistungen und trotzdem haben auch Sie den Eindruck,
00:18:49dass diese Klasse einen Lehrerwechsel braucht.
00:18:51Wenn so viele andere Kinder Probleme haben.
00:18:54Aber Fritz nicht.
00:18:56Fritz nicht.
00:18:57Gut, dann sammeln wir jetzt,
00:18:59warum die Kinder der anderen Eltern Probleme haben
00:19:02und überlegen gemeinsam, woran das liegen könnte.
00:19:05Nein, Frau Müller, Missverständnis.
00:19:07Niemand will hier sein Kind durchboxen.
00:19:10Es geht um die Gesamtatmosphäre
00:19:12und die hat mit einem fehlenden pädagogischen Konzept zu tun
00:19:16und damit zwangsläufig mit Ihrer Person, um mal deutlich zu werden.
00:19:19Ich hätte Sie in den nächsten Tagen sowieso zu einem Gespräch gebeten, Frau Hövel.
00:19:23Weil Laura im Moment schwierig ist.
00:19:25Ich weiß, dass meine Tochter schwierig ist.
00:19:27Es geht aber um Ihr fehlendes Konzept.
00:19:29Ich habe ein Konzept.
00:19:30Dann ist es das falsche.
00:19:31Entschuldigen Sie mal, ich bin ausgebildete Pädagogin, ja.
00:19:34Ich kenne meine Schüler und ich kenne die Lernziele.
00:19:37Ich habe den vorgeschriebenen Lernstoff zu vermitteln
00:19:39und den interessant und anschaulich aufzubereiten.
00:19:43Das kostet mich einen großen Teil meiner Freizeit.
00:19:45Ja, davon haben Lehrer ja genug.
00:19:47Aber es können nicht alle gleich gut sein.
00:19:50Es ist immer noch eine Schule
00:19:51und da geht es auch um Leistung, Lernbereitschaft und Auffassungsvermögen.
00:19:55Darüber können wir gerne reden
00:19:57und darüber, wie Sie als Eltern
00:19:58diesen Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule unterstützen können,
00:20:02aber nicht über meine Qualifikation.
00:20:04Das verbitte ich mir.
00:20:05Ich könnte kotzen, wenn ich das höre.
00:20:08Sie blasen sich hier auf, das ist unerträglich.
00:20:10Ich höre mir das nicht länger an.
00:20:12Herr Heider, ich lasse mich von Ihnen nicht anschreien.
00:20:14Ja, dann wissen Sie mal, wie das ist.
00:20:15Sie schreien die Kinder ja auch ständig an.
00:20:17Wie bitte? Wolf, es geht jetzt zu weit.
00:20:19Ihr schleimt doch hier nur rum.
00:20:21Unsere Kinder sind unglücklich.
00:20:23Meine Janine kommt nach Hause und ist so blockiert,
00:20:26dass sie nicht mal mehr die einfachsten Rechenaufgaben zustande kriegt.
00:20:30Sie sitzt da und sagt, dass sie blöd ist
00:20:32und geht morgens mit Bauchschmerzen in die Schule.
00:20:36Ich kümmere mich jede freie Minute um sie, damit sie durchhält.
00:20:39Leistungsbereitschaft, Fleiß.
00:20:42Frau Müller.
00:20:44Was? Zwei Tage.
00:20:46Wir haben zwei Tage an diesem scheiß Kastanienmännchen gebastelt,
00:20:50um sie nicht zu enttäuschen.
00:20:52Leistungsbereitschaft, Fleiß.
00:20:54Frau Müller, das sind Kinder.
00:20:55Und die sind total terrorisiert.
00:21:00Und ich auch.
00:21:02Hier.
00:21:05Das hier ist die Realität, Frau Müller.
00:21:07Wir wollen sie nicht mehr.
00:21:08Aus dem Haus!
00:21:14Ich muss hier mal eins klarstellen.
00:21:16Diese Liste hier, die hilft Ihnen gar nichts.
00:21:20Darüber entscheidet nämlich immer noch die Schulleitung oder das Schulamt.
00:21:24Da haben Sie als Eltern nicht das Geringste mitzureden.
00:21:28So weit sind wir noch nicht.
00:21:30Dass Eltern einen Lehrer einfach so abschießen können,
00:21:33da gibt es klar definierte Dienstwege.
00:21:35Und das ist das Schlimmste.
00:21:37Das ist das Schlimmste.
00:21:39Das ist das Schlimmste.
00:21:41Definierte Dienstwege.
00:21:44Und wenn Sie glauben, dass ich meine Klasse abgebe,
00:21:46nur weil Ihnen plötzlich in den Sinn kommt, mich hier runterzuputzen,
00:21:50dann haben Sie sich geschnitten.
00:21:52Ich bin immer noch Beamtin im öffentlichen Dienst,
00:21:55Herr Heider, und nicht Ihr Dienstmädchen.
00:21:59Glauben Sie bloß nicht, Sie können uns hier einschüchtern.
00:22:02Wir leben in einem freien Land.
00:22:04Und was Sie da abziehen, ist immer noch Pionierlager und kein moderner Unterricht.
00:22:07Ich mache einen modernen Unterricht.
00:22:09Ich kaufe von meinem privaten Geld Unterrichtsmaterial.
00:22:11Ich habe den Chor aufgebaut.
00:22:13Ich gebe zusätzlichen Förderunterricht.
00:22:15Und was hilft das alles, wenn die Begabung fehlt?
00:22:17So, das höre ich mir nicht länger an.
00:22:19Wer auf dem falschen Posten sitzt, fliegt.
00:22:22Warum soll das in der Schule anders sein?
00:22:24Halt! Moment, warten Sie, Frau Müller, bitte.
00:22:27Das geht gerade völlig in die falsche Richtung.
00:22:30Nein! Doch.
00:22:31Wir machen das nämlich auch in Ihrem Interesse.
00:22:33Was wissen Sie denn über meine Interessen?
00:22:35Wir wissen, dass Sie ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein haben.
00:22:38Aber es ist keine Schande, sich einzugestehen,
00:22:40dass man überfordert ist oder ausgebrannt.
00:22:43Bernhard ist sehr häufig bei Lehrern.
00:22:49Wie bitte?
00:22:50Wir hätten das gerne unerwähnt gelassen.
00:22:53Ja, aber wir wissen zufällig, dass Sie eine Therapie machen.
00:22:57Das zeigt doch, dass Sie sich selber des Problems bewusst sind.
00:23:01Wenn es so weit kommt, dass Sie als erwachsener Mensch
00:23:03vor einer Klasse in Tränen ausbrechen,
00:23:05dann ist vielleicht der Punkt erreicht,
00:23:07an dem man sich eine Pause oder einen Wechsel zugestehen muss.
00:23:10Aber dazu wollen wir Sie ermutigen.
00:23:14Welche Therapie denn?
00:23:18Naja, Lukas hat erzählt, dass Sie kürzlich früher gegangen sind,
00:23:21weil Sie zur Therapie mussten.
00:23:23Ach, das hat Lukas erzählt, ja?
00:23:25Ja, ganz arglos hat er das erzählt, er weiß doch gar nicht, was das ist.
00:23:30Das sind also Ihre Gründe?
00:23:32Ja, ich kann mir vorstellen, dass Ihnen das unangenehm...
00:23:34Ich muss zur Physiotherapie, wegen meinem Rücken!
00:23:37Ich bin nicht ausgebrannt, ich habe Rückenprobleme.
00:23:41Man wird ja wohl noch Rückenschmerzen haben dürfen.
00:23:46Und geheult haben Sie auch wegen Ihrer Rückenschmerzen, oder was?
00:23:49Sie halten sich da jetzt mal raus, Herr Heider.
00:23:51Ich habe geweint, Herr und Frau Jesko,
00:23:54weil Ihr Sohn, der einen solchen Unsinn über mich erzählt,
00:23:57mich die ganze Stunde lang mit Papierkügelchen beschossen hat,
00:24:00und zwar so lange, bis ich eins davon mitten im Auge hatte.
00:24:03So was tut weh.
00:24:05Ich hoffe, dass man merkt, dass er sieht,
00:24:08was es bedeutet, anderen Menschen wehzutun.
00:24:10Damit er sieht, dass es nicht nur ihn auf der Welt gibt,
00:24:13sondern auch andere Menschen.
00:24:15Ihr Sohn dreht durch, wenn er nicht die ganze Aufmerksamkeit bekommt.
00:24:18Der kann ja nicht mal eine halbe Minute stillsitzen.
00:24:21Wenn ich die Zeit, die ich für ihn brauche,
00:24:23für den Rest der Klasse hätte, dann wäre das Lernklima besser.
00:24:26Ja, weil er unterfordert ist, das ist bei Hochbegabten immer so.
00:24:29Der ist doch nicht hochbegabt, das ist ein klarer Fall von ADS.
00:24:32Das müssen Sie auch die Fachlehrer fragen.
00:24:34Wir haben ihm Zeit gelassen, dass er die Umstellung schafft,
00:24:38aber das ist ein grundsätzliches Problem.
00:24:40Ihr Sohn ist einer der Hauptgründe,
00:24:42warum die Klasse seit Schuljahresbeginn nicht mehr funktioniert.
00:24:45Und ehrlich gesagt dachte ich, dass es genau darum heute geht.
00:24:48Denn abgesehen von Fritz sind hier ziemlich genau die Eltern der Kinder,
00:24:52die mir die größten Probleme machen.
00:24:54Und da können wir auch gleich über Ihre Tochter reden.
00:24:57Herr Heider, dass Janine ihre Aufgaben nicht alleine macht,
00:25:01das ist mir schon länger aufgefallen.
00:25:03Denn wenn ich sie im Unterricht etwas frage,
00:25:05dann hat sie nicht den leisesten Schimmer.
00:25:07Also wenn Sie ihr schon die Hausaufgaben machen,
00:25:10dann sollten Sie auch dafür sorgen,
00:25:12dass Ihre Tochter wenigstens in der Nähe ist.
00:25:14Und warum hat sie keinen Sch...
00:25:16Ruhe! Wir sind jetzt mal eine Minute still.
00:25:19Weil sie die ganzen Schulstunden damit beschäftigt ist,
00:25:23Laura anzuhimmeln, die mündliche Mitarbeit für Streberkram hält
00:25:26und die ganze Zeit damit beschäftigt ist,
00:25:28mit ihrem Eildingsaphon rumzuspielen.
00:25:30Wenn die beiden schon überhaupt mal einen Stift in die Hand nehmen,
00:25:33dann nur um In- und Outlisten zu schreiben.
00:25:35Ihre Tochter hat keine Bauchschmerzen wegen des Unterrichts.
00:25:39Die hat Angst vor Lauras Launen.
00:25:41Und wenn die nicht so oft fehlen würde,
00:25:43dann wäre Janine noch viel schlechter in der Schule.
00:25:45Womit ich bei Ihnen bin, Frau Hövel.
00:25:47Das hier sind die Entschuldigungen,
00:25:50die Laura in den letzten zwei Wochen abgegeben hat.
00:25:53Ist das Ihre Unterschrift?
00:25:55Wenn ja, dann wissen Sie ja,
00:25:57dass ihr Kind im letzten Halbjahr schon bei zehn Fehltagen liegt.
00:26:00Wenn nicht, dann sollten Sie sich vielleicht etwas mehr
00:26:03mit Ihrer Tochter beschäftigen.
00:26:06Kinder, die lernen wollen, wie Fritz.
00:26:08Die lernen auch etwas,
00:26:10aber alles kann die Schule auch nicht auffangen.
00:26:13Also fassen Sie sich gefälligst an Ihre eigenen Nasen,
00:26:16bevor Sie mich hier für Ihre Fehler verantwortlich machen.
00:26:20Wow.
00:26:26Die kann doch nicht einfach abhauen.
00:26:28Das geht ja nun gar nicht.
00:26:30Wolf, bleibst du bitte hier?
00:26:32Du hast schon genug Unheil angerichtet.
00:26:34Ich? Wenn ich hier nicht Tacheles geredet hätte,
00:26:37wäre das doch nie weitergegangen.
00:26:39Und was hat das gebracht?
00:26:41Also, auf welcher Seite du heute bist,
00:26:43das könnte ich nicht sagen.
00:26:45Weil das hier von Anfang an verkorkst war.
00:26:48Nicht, dass die sich noch was antut.
00:26:50Naja, labil genug ist sie ja offensichtlich.
00:26:52Da darf man ja gar nicht drüber nachdenken.
00:26:54Ja, die tut sich nichts an.
00:26:56Die rennt zur Schulleitung und petzt.
00:26:59Und wenn die ihre Version zuerst erzählt hat, dann gute Nacht.
00:27:02Rein rechtlich sehen wir auch alt aus.
00:27:04Da hat die Müller schon recht.
00:27:06Marie-Anne, bitte jetzt nicht.
00:27:08So hat noch nie jemand über mein Kind gesprochen.
00:27:12Und so darf auch nie jemand über mein Kind sprechen.
00:27:15Das lasse ich nicht zu.
00:27:17Lukas hat kein ADHS.
00:27:19Scheiße.
00:27:21Ich gehe zurück nach Köln.
00:27:23Hier kann man doch nicht leben.
00:27:26Was sind das für Menschen hier?
00:27:28Wie bitte?
00:27:30Marina, ich bin jetzt 10 Jahre hier.
00:27:32Und ohne guten Willen geht das eben nicht.
00:27:34Jammern hilft da überhaupt nichts.
00:27:37Machen die Ossis schon selber.
00:27:39Was hat das Ganze denn jetzt plötzlich mit dem Osten zu tun?
00:27:41Im Westen wäre das ja nicht so einfach.
00:27:44Im Westen wäre das anders gelaufen.
00:27:46Einfacher kurz gesagt.
00:27:48Wer hat sich denn zum Chefsprecher gemacht?
00:27:51Das heißt Elternsprecher.
00:27:53Und das bin ich, weil ihr mich in freier und geheimer Wahl dazu gemacht habt.
00:27:55Schon vergessen?
00:27:57Keiner von euch hat sich aufstellen lassen.
00:27:59Und ich hätte das auch besser mal bleiben lassen sollen.
00:28:02Ja, allerdings.
00:28:04Ach, auf einmal werden wir kämpferisch.
00:28:06Ich hatte darum gebeten, dass ihr mich machen lassen sollt.
00:28:08Na klar.
00:28:10Die Wessis reden und die Ossis halten die Schnauze, oder was?
00:28:12Der eine schwenkt um und der andere wird cholerisch.
00:28:15Wenn es um Konflikte geht, wird das hier immer unterirdisch.
00:28:17Ist das so eine Art Arbeiter- und Bauern-Spätschand
00:28:19auf eurer Genkarte, oder woher kommt das?
00:28:21Ja klar, wir sind Schuld, ne?
00:28:23Und immer beleidigt, das werde ich vergessen.
00:28:26Und kannst du jetzt bitte endlich mal aufhören zu flennen, Marina?
00:28:28Das nervt echt.
00:28:30Das tue ich nicht.
00:28:32Und wie oft habe ich gesagt, nicht über das eigene Kind reden.
00:28:34Natürlich.
00:28:37Jetzt haben alle außer dir Fehler gemacht.
00:28:39Wenn ich hier nicht auf den Tisch gehauen hätte,
00:28:41da wäre doch nie rausgekommen, wo die wahren Probleme in der Klasse herkommen.
00:28:44Von deiner Tochter nämlich
00:28:46und diesem Klassenkasper mit ADS.
00:28:48Ah!
00:28:50Moment.
00:28:52Ich will das hier in aller Deutlichkeit sagen.
00:28:55Egal, was die Müller gerade behauptet hat,
00:28:57Lukas hat kein ADS.
00:28:59Und er ist auch nicht der Klassenkasper.
00:29:01Hochbegabt haben die auf der Montessori gesagt.
00:29:03Hochbegabt.
00:29:06Katja, du scheinst ja hier die Besonnenste zu sein.
00:29:08Hast du den Eindruck, dass Lukas der Klassenkasper ist?
00:29:10Na ja.
00:29:12Ich habe schon gehört, dass er schwierig ist.
00:29:14Wie bitte?
00:29:16Weißt du eigentlich, was der durchmacht?
00:29:19Er wird hier gemobbt, die Kinder grenzen ihn aus.
00:29:21Wessi-Arsch, hat ein Kind zu ihm gesagt.
00:29:23Wer hat denn das gesagt?
00:29:25Egal.
00:29:27Ja, wer denn?
00:29:30Laura hat das gesagt.
00:29:32Die Wessis grenzen die Wessis aus.
00:29:34Das ist ja mal wirklich eine ganz neue Dimension.
00:29:36Die schnappt einfach ein Schimpfwort auf,
00:29:38was das bedeutet.
00:29:40Aber das ist doch auch schon wieder ein ganz klares Zeichen dafür,
00:29:43welche Kinder hier die Probleme machen.
00:29:45Jetzt mach aber mal halblang.
00:29:47Und was ist das? Gefälschte Entschuldigung?
00:29:49Aufständig mit irgendwelchen Zetteln hier rumzuwedeln.
00:29:51Das nervt.
00:29:54Das ist ein Alarmsignal, Jessica.
00:29:56Was kann ich denn dafür, dass deine Tochter zu blöd für sowas ist?
00:29:58Meine Tochter ist nicht blöd!
00:30:00Die hat ihre Tasche vergessen.
00:30:09Das heißt, sie kommt wieder?
00:30:11Da will ich nicht nochmal begegnen.
00:30:14Da kann ich für nichts garantieren.
00:30:16Ja, eine Frau, die so abfällig über ihre Schüler spricht,
00:30:18die ist untragbar.
00:30:20Morgen gibt es einen gemeinsamen Termin mit der Schulleitung.
00:30:22Sonst rufe ich beim Schulamt an
00:30:25und dann werde ich die ganze Schule in Verruf bringen.
00:30:27Darauf könnt ihr euch verlassen.
00:30:29Das ziehe ich auch notfalls alleine durch.
00:30:31Sie kann auch nach Hause gegangen sein und holt ihre Tasche morgen.
00:30:33Ohne Schlüssel?
00:30:36Jede normale Frau hat ihren Schlüsselbund in der Handtasche.
00:30:38Kann mal einer von euch an der Tür aufpassen?
00:30:40Sehr gern.
00:31:04Das heißt, wir warten.
00:31:08Ja.
00:31:38Das heißt, wir warten.
00:32:08Das heißt, wir warten.
00:32:38Die wartet bestimmt zwei Klassenzimmer weiter,
00:32:40bis wir gehen und holt dann ihre Tasche.
00:32:42Und am Montag kriegen wir unsere Tasche.
00:32:44Kannst du kurz eine Sekunde ruhig sein, Wolf?
00:32:46Ich muss nachdenken.
00:32:49Danke.
00:32:53Also.
00:32:55Wir sind uns, glaube ich, alle über Folgendes einig.
00:32:57Wenn wir die ganze Angelegenheit nicht heute hinter uns bringen,
00:32:59dann wäre das strategisch eine Katastrophe.
00:33:02Und wir dürfen auf keinen Fall zulassen,
00:33:04dass die Schüler in die Schule gehen.
00:33:06Das ist eine Katastrophe.
00:33:08Und wir dürfen auf keinen Fall zulassen,
00:33:10dass sie mit der Schulleitung redet, bevor wir mit ihr fertig sind.
00:33:12Aber auf gar keinen Fall.
00:33:15Das heißt, sollte sie tatsächlich noch irgendwo hier in der Schule sein...
00:33:17Ja.
00:33:19Müssen wir sie suchen.
00:33:21Genau.
00:33:23Einer muss hierbleiben, falls sie auftaucht.
00:33:26Ich mach das.
00:33:28Ich warte mit dir.
00:33:30Ich glaube, das kriege ich auch alleine hin, Wolf.
00:33:32Marina, bitte.
00:33:35So, am besten teilen wir uns auf.
00:33:37Ihr zwei flucht in dem Flügel, Richtung Turnhalle.
00:33:39Und wir im Schwimmbad.
00:33:41Hört ihr das auch?
00:33:54Die ist beim Direktor.
00:33:56Der ist krank.
00:33:58Echt?
00:34:00Ja.
00:34:05Aber leider geht die jetzt komplett unter Realitätsverlust.
00:34:07Oder was?
00:34:10Die hat echt den Schuss nicht gehört.
00:34:35Haben Sie Frau Müller gesehen?
00:34:37Müsste die nicht bei Ihnen sein?
00:34:40Haben Sie sie gesehen oder nicht?
00:34:42Was ist denn passiert?
00:34:44Nichts ist passiert.
00:34:46Und warum suchen Sie sie dann, wenn nichts passiert ist?
00:34:48Das geht sie gar nichts an.
00:34:51Wenn Sie sie sehen, sagen Sie ihr, sie soll unbedingt zurück in die Klasse kommen.
00:34:53Und zwar so schnell es geht.
00:34:55Ja, danke.
00:35:00Gefälschte Entschuldigung.
00:35:02Gefälschte Entschuldigung.
00:35:05In dem Alter.
00:35:07Ziemlich beunruhigend.
00:35:09Hör zu, ich habe nicht die geringste Lust,
00:35:11über meine bezaubernde und miserabene Tochter zu reden.
00:35:13In Ordnung? Frau Müller?
00:35:16Ich werde auf jeden Fall nicht mehr zulassen,
00:35:18dass Janine unter schlechten Einfluss gerät.
00:35:20Meine Tochter zwingt deine Tochter nicht,
00:35:22ständig hinter ihr her zu dackeln.
00:35:24Weil sie zusammen Lerngruppe machen.
00:35:27Und das nimmt Janine ernst. Sie ist ein soziales Kind.
00:35:29Sie hilft gern.
00:35:32Meine Tochter ist einfach heilfroh,
00:35:34wenn sie mal deinem Freizeit-Terror entkommt
00:35:36und mit Laura am Computer daddeln kann.
00:35:38Die daddeln? Ich denke, die machen Lerngruppe.
00:35:40Die daddeln. Und das ist auch gut so.
00:35:45Frau Müller!
00:35:47Ich meine es ernst, Patrick.
00:35:49Ich hole Lukas hier raus sofort.
00:35:51Lass uns das einfach zu Hause schieben.
00:35:53Ich habe das Gefühl, du hast gar nicht mitbekommen,
00:35:56was du über unser Kind gesagt hast.
00:35:58Marina, wir müssen realistisch bleiben.
00:36:00Ich war in jedem blöden VHS-Kurs.
00:36:02Ich war in jeder Bürgerinitiative.
00:36:04Ich bin Lesepatin, ich bin sogar Baumpatin.
00:36:07Ich habe wirklich jeden Scheiß versucht, um hier anzukommen.
00:36:09Das hast du wirklich getan.
00:36:11Und jetzt red nicht mit mir, als ob ich schwachsinnig wäre.
00:36:13Das tue ich nicht, Marina.
00:36:15Frau Müller!
00:36:18Ich habe das alles ausgehalten.
00:36:20Aber wenn es Lukas schlecht geht,
00:36:22wenn dieses wunderbare Kind unglücklich ist,
00:36:24dann ist Schluss.
00:36:26Wir hauen ab. Mach du doch, was du willst.
00:36:29Das geht nicht, und das weißt du.
00:36:31Das ist mir scheißegal, hörst du?
00:36:34Marina, ich habe mir Dresden nicht ausgesucht.
00:36:36Und ich werde diesen Job auch nicht einfach so aufgeben.
00:36:38Frau Müller!
00:36:40Und dafür willst du unser Kind opfern?
00:36:42Computerspiele machen dumm, Jessica.
00:36:45Die löschen den Lernstoff durch Endorphine.
00:36:47Das ist erwiesen.
00:36:49Die machen nicht dumm, sondern normal.
00:36:51Mir wird ganz schwindelig, wenn deine Tochter erzählt,
00:36:53was du alles mit ihr durchziehst.
00:36:56Mathe-Olympiade, English for Kids
00:36:58und zur Belohnung Gehirnjogging?
00:37:00Kein Wunder, dass bei dir nichts mehr in die Birne passt.
00:37:02Das macht dir aber Spaß.
00:37:04Dir macht das Spaß, sonst niemandem.
00:37:06Dann such dir einen Job, kauf dir einen Hund,
00:37:09aber lass das arme Kind in Ruhe.
00:37:11Das wollte ich dir schon lange mal sagen.
00:37:13Du, kein Problem.
00:37:15Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Tochter.
00:37:17Ich mache es mir auf jeden Fall nicht so einfach.
00:37:20Dann ist ja gut.
00:37:22Wir machen im Erdgeschoss weiter.
00:37:24Da oben ist sie nicht.
00:37:26Na klar.
00:37:28Ich checke nur kurz, ob Katja allein klarkommt.
00:37:30Sekunde.
00:37:33Komm gleich nach.
00:37:35In Köln habe ich Freunde.
00:37:37Ja, da verstehe ich die Leute.
00:37:39Da hält man beim Bäckermann Schwätzchen
00:37:41und wird nicht gleich angeblafft,
00:37:44als ob man die Brötchen klauen würde.
00:37:46Jetzt hör nicht mit deiner Scheiß-Kölnlei auf!
00:37:48Mann!
00:37:50Oder verdiene einfach mal was mit deinen Übersetzungen.
00:37:52Dann gehen wir von mir aus sofort zurück.
00:37:55Ist doch so.
00:37:57Ich werde nicht auf Hartz IV landen,
00:37:59nur damit der Junge jemand hat, mit dem er Fußball spielen kann.
00:38:02Und ob der Bäcker freundlich ist zu dir oder nicht,
00:38:04ist mir ehrlich gesagt auch scheißegal.
00:38:06Worauf es ankommt, ist, dass Brötchen Geld kosten.
00:38:08Und das verdiene ich. Und zwar hier.
00:38:10Also bleiben wir. Der Rest ist Luxus.
00:38:13Spießer und Macho.
00:38:15Du bist wirklich eine unwiderstehliche Kombination.
00:38:17Komm du einfach mal aus deinem Gutmenschen-Ghetto raus.
00:38:19Zurück in die Realität.
00:38:21Da lebe nämlich ich.
00:38:24Das war ein ziemlich finsterer und zugiger Ort.
00:38:26Ich arbeite auch.
00:38:28Ich meine richtiges Arbeiten.
00:38:34Und jetzt freue ich mich gleich wieder.
00:38:36Das gibt's doch nicht.
00:38:40Es tut mir leid.
00:38:46Du hast es wirklich provoziert.
00:38:48Ich würde liebend gerne in der Realität leben.
00:38:50Mit einem glücklichen Kind.
00:38:52Ich laufe den ganzen Tag rum und versuche ja,
00:38:54jeden und alles zu verstehen.
00:38:57Ich mach das nicht mehr.
00:38:59Ich will auch mal verstanden werden.
00:39:01Ich will unter Leuten leben, die so sind wie ich.
00:39:03Ich will nach Hause.
00:39:12Ich will, dass unser Sohn von Lehrern unterrichtet wird.
00:39:14Die ihn achten.
00:39:17Und die es schaffen, dass er gerne zur Schule geht.
00:39:19Für keine Lehrerin,
00:39:21die einen verhaltensgestörten Klassenkasper bezeichnet.
00:39:30Versprichst du mir, dass diese Frau nie wieder
00:39:32auch nur einen Tag unseren Sohn unterrichten wird?
00:39:34Versprichst du mir das?
00:39:41Hi.
00:39:43Hi.
00:39:45Ich kann auch wieder gehen.
00:39:47Wenn es dir unangenehm ist,
00:39:49ein paar Minuten mit mir allein zu sein.
00:39:52Ist es nicht.
00:39:54Ich bin auch nicht gekommen,
00:39:56um dir Vorwürfe zu machen.
00:39:58Soweit solltest du mich kennen.
00:40:02Okay.
00:40:08Ich habe das akzeptiert,
00:40:10dass das nicht mehr ging für dich.
00:40:12Und ich hatte gehofft, dass du das merkst.
00:40:14Es gibt also keinen Grund,
00:40:16sich aus dem Weg zu gehen.
00:40:20Okay.
00:40:29Obwohl ich allen Grund gehabt hätte,
00:40:31verletzt zu sein.
00:40:33Nicht wütend, aber verletzt.
00:40:35Denn ich hatte schon den Eindruck,
00:40:37dass da mehr zwischen uns war.
00:40:40Zumindest so viel,
00:40:42dass man das nicht nur mit einer SMS beenden sollte.
00:40:44Wäre dir eine schöne, lange Mail lieber gewesen,
00:40:46die deine Frau dann liest?
00:40:48Wenn du mir das gesagt hättest,
00:40:50dann hättest du auch andere Möglichkeiten gegeben,
00:40:53als so eine knappe Abfuhr.
00:40:55Nachvollziehbarer, nicht so kalt,
00:40:57so Schluss, aus, basta.
00:40:59Jetzt machst du mir ja doch Vorwürfe.
00:41:01Ich stelle nur fest,
00:41:04es wäre auch anders gegangen,
00:41:06das Schluss machen.
00:41:08Ich hole meinen Kakao.
00:41:14Ich sehe ja ein,
00:41:16dass die Kinder sich nicht mehr verstanden haben.
00:41:18Sag ich auch gar nicht.
00:41:21Ich meine ja nur,
00:41:23wenn du wirklich gewollt hättest,
00:41:25dann hätten wir sicher einen Weg gefunden,
00:41:27dass die Kinder sich wieder verstehen.
00:41:29Dann darf man den Launen seines Kindes
00:41:32auch nicht immer gleich nachgeben.
00:41:34Die Kinder haben sich nie verstanden, Wolf.
00:41:36Die ganze Zeit nicht.
00:41:38Fritz findet Mädchen doof, das ist ganz normal in dem Alter.
00:41:40Und Janine hat es auch gehasst, ständig bei uns zu sein.
00:41:43Die wollte immer nur zu Laura.
00:41:45Aber nicht dich.
00:41:47Aber,
00:41:49da habe ich mir vorgenommen,
00:41:51nie wieder was mit einem verheirateten Mann anzufangen.
00:41:54Außerdem bin ich einfach zu alt für eine Affäre,
00:41:56die sich auf einem Rücksitz von einem Opel Astra
00:41:58und einem alten Datschensofa abspielt.
00:42:00Wir sind doch nie erwischt worden.
00:42:02Ja, wir sind aber auch nicht mehr 16.
00:42:05Tut mir leid, dass ich dir nicht mehr bieten konnte.
00:42:07Ist schon okay.
00:42:16Hallo?
00:42:24Ich glaube, der ist nicht an.
00:42:26Warte mal.
00:42:46Na super.
00:42:48Lass mich mal.
00:42:50Bitte.
00:42:57Soweit war ich auch schon.
00:42:59Ich dachte, unsere Beziehung ist intensiv.
00:43:02Und romantisch.
00:43:04Und jetzt sagst du, sie ist unbequem und anstrengend.
00:43:06Du bist anstrengend, Wolf.
00:43:08Wenn man sich nicht mehr anstrengt,
00:43:10kann man sich nicht mehr anstrengen.
00:43:12Du bist anstrengend, Wolf.
00:43:15Wenn man sich ab und zu trifft.
00:43:17Wenn es gerade passt.
00:43:19Aber dieses ständig eifersüchtig sein.
00:43:21Und dieses ständig Nachspionieren.
00:43:23Ich war ganz zufällig in dem Café.
00:43:26Du hast viel zu oft angerufen.
00:43:28Warst unvorsichtig vor den Kindern.
00:43:30Und das Schlimmste ist,
00:43:32dass du versucht hast, Tritts zu erzielen.
00:43:34Wenn ein Kind nicht guten Tag sagt, wenn man da reinkommt,
00:43:37dann ärgert mich das.
00:43:39Und das soll auch ruhig mal von einem Mann gesagt bekommen.
00:43:41Was ist denn so falsch an mir?
00:43:43Du bist verheiratet und hast ein Kind.
00:43:53Ich kann Heidrun nicht verlassen.
00:43:55Das sollst du doch auch gar nicht.
00:43:58Aber das muss doch irgendwie gehen.
00:44:00Andere Leute mit Kindern haben doch auch Affären.
00:44:02Wie machen die das denn?
00:44:04Was ist das denn jetzt für eine bescheuerte Frage, bitte?
00:44:06Ich habe noch nicht einen Grund gehört, der mir einleuchtet.
00:44:09Ja, dann tut es mir leid.
00:44:11Ja.
00:44:21Hat es dir wenigstens Spaß gemacht, mit mir zu schlafen?
00:44:23Sag am besten gar nichts mehr.
00:44:25Ist besser.
00:44:28Glaub mir.
00:44:30Oh, du scheiße.
00:44:32Was ist denn?
00:44:34Ich will nicht.
00:44:36Komm schon.
00:44:39Gib doch her, gib doch her jetzt.
00:44:41Oh, ich mach jetzt.
00:44:43Bitte.
00:44:45Das kann doch nicht wahr sein.
00:44:47Tim, Tim, Tim.
00:44:55Ich kann nicht mehr.
00:44:57Ich kann nicht mehr.
00:44:59Ich kann nicht mehr.
00:45:02Ich kann nicht mehr.
00:45:04Ich kann nicht mehr.
00:45:06Ich kann nicht mehr.
00:45:12Hallo?
00:45:14Hallo?
00:45:16An den Hausmeister.
00:45:18Falls sie das waren.
00:45:21Es sind noch Eltern in der Schule.
00:45:23Also Licht an.
00:45:25Scheiße.
00:45:27Patrick Jesko erobert den Ball. Und Jesko, Jesko, Jesko und Rebound.
00:45:37Na komm.
00:45:58Aufhören!
00:46:08Nochmal.
00:46:21Hallo?
00:46:23Romula?
00:46:28Hey, Laura, weißt du, wo ich gerade bin?
00:46:32In eurem neuen Schwimmbad. Das ist richtig schön geworden.
00:46:35Da weiß man endlich, wo die ganze Kohle aus Brüssel hinfließt.
00:46:38Das muss ich jetzt nicht verstehen. Was gibt's denn?
00:46:43Oh, Schätzchen, woher soll ich das denn wissen, wo die sind? Ich bin doch nicht dein Dienstmädchen. Frag doch deinen Bruder.
00:46:49Warte mal, Entschuldigung, warum erlaubt denn der Papa überhaupt, dass ihr DVDs gucken dürft am Nachmittag?
00:46:54Gib ihn mir mal, bitte.
00:46:59Wann war das denn?
00:47:03Und wo ist er hin?
00:47:07Du, ich muss jetzt leider Schluss machen. Ich melde mich gleich nochmal, ja? Tschüssi.
00:47:12Sauer Arschloch.
00:47:24Hast du das Handy ausgeschaltet, weil du dich dann sicherer fühlst, hm?
00:47:27Hör zu, ich bin hier gerade dabei, die Scheiße auszubügeln, die du uns alle eingeborgt hast, ja?
00:47:32Und du solltest heute einfach nur auf die Kinder aufpassen und was tust du? Du verpisst dich.
00:47:36Und da frag ich mich doch, so als liebevolle Ehefrau, warum macht er das?
00:47:40Und warum schaltet er sein Handy aus? Da fällt mir überhaupt nichts ein.
00:47:43Außer vielleicht, dass sie die Schnöpfe wieder gemeldet hat bei dir oder du dich bei ihr.
00:47:46Und wenn das der Grund ist, wenn dir nicht irgendetwas einfällt, was glaubhaft oder entschuldbar ist,
00:47:50irgendwas aus der wilden Männerwelt, was mir als Frau gerade nicht einfällt,
00:47:55du, dann fliegt heute Abend sowas von die Kuh.
00:48:14Ja, ich bin's nochmal. Ich bin hier in einer halben Stunde fertig und dann komme ich nach Hause.
00:48:17Und dann wirst du zu Hause sein und dann wirst du mir einen Grund geben,
00:48:20einen glaubhaften Grund, warum du nicht zu Hause warst. Ich bin gespannt. Ich freue mich.
00:48:23Ich freue mich.
00:48:31Ah! Scheiße!
00:48:38Scheiße! Scheiße! Scheiße!
00:48:45Willst du auch noch einen Kakao?
00:48:48Nein, danke. Ich hatte schon.
00:48:50Abends will ich schlafen,
00:48:5614 Engel um mich stehen.
00:49:02Ich weiß, singen kann ich auch nicht, ist mir aber egal.
00:49:07Heidrun hat heute Betriebsfeier.
00:49:1025 Jahre Touristin vor Sachsen mit Buffet und buntem Programm.
00:49:16Vielleicht sollte ich da jetzt hingehen.
00:49:19Dann sagt mir wenigstens keiner, dass ich ein Volltrottel bin.
00:49:24Spaßbremse vielleicht, weil ich nicht lustig bin.
00:49:29Ich meine, für einen Volltrottel halten sie mich wahrscheinlich trotzdem,
00:49:34aber sie sagen es mir wenigstens nicht.
00:49:36Ich meine, sie haben ja Rechten.
00:49:40Ich bin ja schon mit der Erziehung einer Grundschülderin überfordert.
00:49:49Was soll ich machen?
00:49:51Soll ich ihr sagen, sei genauso rücksichtslos wie die anderen Kinder,
00:49:55diese kleinen, dreisprachigen Aasgeier?
00:49:58Die klatschen meine Janine doch gegen die Wand.
00:50:02Wie soll das mal werden, wenn die ans Ruder kommen?
00:50:06Was denkst du denn da nach?
00:50:11Du machst dir viel zu viele Gedanken.
00:50:14Du hast gut reden.
00:50:15Du hast einen Job.
00:50:17Ein Kind, das nur eins nach Hause bringt.
00:50:20Das ist wirklich nicht wichtig da.
00:50:22Das kann nur sagen, wer das Problem nicht hat.
00:50:25Ich wäre froh, wenn Fritz mal eine schlechte Note nach Hause bringen würde,
00:50:30wenn ich dafür wüsste, was in ihm vorgeht.
00:50:34Wieso? Was ist denn mit ihm?
00:50:38Ich weiß es nicht.
00:50:40Ich komme überhaupt nicht an ihn ran.
00:50:41Er lebt in seiner eigenen Welt.
00:50:43Er braucht mich nicht, er braucht niemanden.
00:50:46Und ich habe nicht das Gefühl, dass er damit glücklich ist.
00:50:55Aber ich kann nichts machen.
00:51:00Die Noten sind mir wirklich egal.
00:51:04Mir werden die Noten auch egal sein,
00:51:06wenn Janine erst mal auf dem Gymnasium ist.
00:51:08Aber das muss ich schaffen.
00:51:10Dann lasse ich sie in Ruhe.
00:51:12Lass sie doch einfach jetzt schon in Ruhe.
00:51:15Mein Gott, sie ist ein ganz normales kleines Mädchen.
00:51:18Und wenn sie diese Laura bewundert,
00:51:20das weiß sie eben.
00:51:22Sie wird schon selbst drauf kommen.
00:51:24Hör doch auf, alles und jeden ständig kontrollieren zu wollen.
00:51:28Das kann ich nicht.
00:51:30Ich habe mehr Angst vor diesem scheiß Zeugnis als Janine.
00:51:33Ich kann kaum noch schlafen.
00:51:35Okay.
00:51:37Komm.
00:51:39Was ist denn?
00:51:41Komm, wir ändern es jetzt.
00:51:48Ah, nee.
00:51:53Fick die Kacke.
00:51:57Ich kann nicht mehr.
00:51:59Ich kann nicht mehr.
00:52:01Ich kann nicht mehr.
00:52:02Ich kann nicht mehr.
00:52:32Ich kann nicht mehr.
00:52:53Was machen Sie hier?
00:52:56Was machen Sie hier?
00:52:58Ich suche Frau Müller.
00:53:00Im Wasser?
00:53:02Das Schwimmbad ist nicht öffentlich.
00:53:06Das weiß ich. Vielen Dank.
00:53:09Sie können jetzt gehen.
00:53:11Na los, sonst haben Sie eine Klage wegen Belästigung am Hals.
00:53:15Der Wagen da drüben...
00:53:17Ja, ja, ja, da kümmere ich mich drum.
00:53:19Und keine Sorge, ich mache nachher auch das Licht aus.
00:53:32Sieh jetzt nach.
00:53:49Da drin ist Ihr Kalender, sieh dir die Noten an, dann weißt du Bescheid.
00:53:53Das kann ich doch nicht machen.
00:53:55Außerdem merkt die Mörder das, wenn jemand an ihrer Tasche war.
00:53:57Ich habe die Tasche vorhin schon ausgeräumt, oder?
00:54:08Kannst du nachsehen und es mir sagen?
00:54:10Mensch, Wolf, jetzt sei doch nicht so ein verdammtes Mädchen.
00:54:12Ja, ich weiß.
00:54:28Beeil dich mal, die kann doch jeden Moment kommen.
00:54:47Was ist denn?
00:55:09Sie hat sich überhaupt nicht verschlechtert.
00:55:11Sie ist gut.
00:55:12Und du hast dich verrückt gemacht.
00:55:14Wenn sie solche Noten hat, dann arbeitet sie mit.
00:55:17Und Laura, dieses kleine Miststück, hat sie auch nicht aus der Bahn geworfen.
00:55:25Meine kleine Janine kommt aufs Gymnasium.
00:55:28Hätte sie auch einfach mal vertrauen müssen.
00:55:38Entschuldige.
00:55:40Was denn?
00:55:42Den ganzen Mist, den ich gebaut habe, wie ich mich aufgeführt habe.
00:55:46Ist okay.
00:55:48Du hast mich da rausgeholt.
00:55:51Ich danke dir.
00:55:53Ich habe es schon gesagt und ich sage es nochmal.
00:55:56Völlig ohne Hintergedanken.
00:55:59Zum Abschied.
00:56:01Den wir nie hatten.
00:56:04Du bist eine wunderbare, großartige Frau.
00:56:10Du musst aber nicht wieder singen.
00:56:12Nein, ich würde dich nur gerne heute Abend zum Essen einladen.
00:56:15Das geht nicht.
00:56:16Dann lass uns ein Bier trinken gehen, ein halbes Stündchen.
00:56:19Dann gehen wir auseinander und ich werde dich nie wieder auf unsere Geschichte anschauen.
00:56:21Wolf, wirklich, ich...
00:56:27Ich will das nicht.
00:56:37Es tut so gut.
00:56:51Nur noch einen letzten Gefallen.
00:56:54Aber nur wenn du willst.
00:56:57Aber bitte, bitte, bitte, du darfst mir nicht böse sein.
00:56:59Versprichst du mir das?
00:57:00Wolf, ich werde garantiert nicht nochmal...
00:57:01Nein, nein, nein, nein, nein.
00:57:03Nur ansehen.
00:57:05Einmal kurz ansehen.
00:57:08Schön.
00:57:11Bitte?
00:57:13Nein.
00:57:15Ich meine deine Brüste.
00:57:16Könnte ich bitte noch einmal deine wunderschönen Brüste sehen?
00:57:18Nur für einen Moment.
00:57:22Das ist nicht dein Ernst.
00:57:25Tut mir leid.
00:57:26Vergiss es.
00:57:28Ich hätte dich nicht darum bitten sollen.
00:57:32Ein letztes Mal.
00:57:35Und dann nie wieder.
00:57:37Versprochen.
00:57:38Und nur mit Sicherheitsabstand.
00:58:01Oh.
00:58:05Macht ruhig weiter, Kinder.
00:58:07Ihr seid jung.
00:58:09Genießt das Leben.
00:58:10Wir machen doch gar nichts.
00:58:11Geht mich auch nichts an.
00:58:14Aber ist doch schön.
00:58:15Mann, wir sind doch alle erwachsen.
00:58:18Und du?
00:58:19Hm?
00:58:20Was ist mit dir passiert?
00:58:21Jetzt hör mir mal zu, Wolf.
00:58:22Ich werde darüber weder jetzt noch in Zukunft jemals reden.
00:58:25Ja?
00:58:26Also kein Grund, weiter auf das Thema einzugehen.
00:58:31Die Mülle ist wie vom Erdboden verschluckt, auch gut.
00:58:33Nutzen wir die Zeit.
00:58:34Ich habe weiß Gott noch andere Probleme.
00:58:37Hätte ich auch gleich drauf kommen können.
00:58:38Wo ist die Notenliste?
00:58:41Welche Liste?
00:58:42Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ihr noch nicht reingeguckt habt.
00:58:45Nein.
00:58:46Ja?
00:58:47Kurz.
00:58:49Na also.
00:58:50Und?
00:58:51Besser als gedacht.
00:58:53Viel besser.
00:59:01Und?
00:59:03Das verstehe ich nicht.
00:59:05Schlecht?
00:59:06Gut.
00:59:08Viel zu gut.
00:59:11Was zieht die Müller denn vorhin so über unsere Kinder her,
00:59:14wenn die solche Noten gibt?
00:59:16Läuft die?
00:59:17Naja, ist mir auch egal.
00:59:19Hauptsache Laura schafft die Qualifikation.
00:59:22Dann geht die auf eine Privatschule
00:59:25und die sollen die da irgendwie durchziehen.
00:59:28Vielleicht wird ihr nach der Pubertät alles besser.
00:59:30Vielleicht hat sie das ja alles früher hinter sich,
00:59:33wenn sie jetzt schon damit anfängt.
00:59:38Was denn?
00:59:40Ja, was soll ich mir da denn schön reden?
00:59:43Sie ist nun mal nicht die hellste Kerze im Leuchter,
00:59:45da mache ich mir keine Illusionen.
00:59:49Ich wünsche mir, ich hätte so einen Autisten wie deinen Fritz.
00:59:53Ähm, was ist mir jetzt rausgerutscht?
00:59:55Entschuldigung, ich bin nur so sauer auf meinen Mann.
00:59:59Er zählt mir das D-Block, dabei kriegt er das Maul nicht auf.
01:00:02Vielleicht hat sie es einfach falsch verstanden.
01:00:04Nee, nee, den darfst du einfach nicht alleine losschicken.
01:00:07Der raspelt nur Süßholz
01:00:08und er kapiert überhaupt nicht, worum es geht.
01:00:10Vögelt wie ein Weltmeister,
01:00:11aber als Vater ist der Typ ein absoluter Vollforsten.
01:00:15Ja, kann man nix machen.
01:00:17Auf jeden Fall müssen wir die Sache hier abblasen.
01:00:20Wie bitte?
01:00:23Solche Noten kriegen unsere Kinder bei keinem anderen Lehrer.
01:00:29Was denn, was guckt ihr denn jetzt so?
01:00:31Wenn die dem Sauhaufen solche Noten gibt,
01:00:33dann müssen wir die behalten,
01:00:34da dürfen wir doch kein Risiko eingehen.
01:00:36Also, ich glaube sehr wohl, dass auch ein anderer Lehrer
01:00:38meine Janine sehr positiv bewerten könnte.
01:00:41Ach Wolferl, es wäre so süß, wenn es nicht so traurig wäre.
01:00:45Ist das ernst?
01:00:47Und, willst du es drauf ankommen lassen?
01:00:55Na also.
01:00:58Wahnsinn, dann nimmt dieser Scheißtag
01:01:00doch noch eine Wendung zum Guten.
01:01:03Dreh durch.
01:01:04Und alles, was wir hier an den Kopf geworfen haben,
01:01:07wie soll das funktionieren?
01:01:09Katja, ich arbeite in einem Ministerium,
01:01:10du ahnst überhaupt nicht, was man alles zurücknehmen kann.
01:01:13Ich weiß nur, wie und wer.
01:01:17Und da bin ich ganz froh, dass du vorhin so unsolidarisch warst.
01:01:22War ich nicht.
01:01:24Dann eben objektiv, wenn dir das lieber ist.
01:01:26Auf jeden Fall bist du die Einzige, die das machen kann.
01:01:28Die anderen haben uns alle zu sehr aus dem Fenster gelehnt.
01:01:32Ihr fahrt den Karren in den Dreck
01:01:33und ich soll ihn wieder rausziehen?
01:01:35Etwa so, ja.
01:01:37Sieh mal, wenn du mir nicht gesagt hättest,
01:01:38dass ich nachziehen soll,
01:01:39dann wäre das ja auch nicht nötig.
01:01:42Das ist sowas von unlogisch, Wolf.
01:01:45Alles, was du sagen musst, ist,
01:01:46dass wir in dem Gespräch gemerkt haben, wie engagiert sie ist,
01:01:49mit wie viel Leidenschaft sie die Kinder unterrichtet,
01:01:51wie groß ihr persönlicher Einsatz ist, blablabla,
01:01:53und dass wir froh sind, dass es zu dieser Aussprache kam.
01:01:56Und jetzt, wo alles ausgesprochen und geklärt ist,
01:01:59da haben wir, na?
01:02:01Eine neue Vertrauensbasis?
01:02:03Oder so.
01:02:05Das nimmt die uns doch niemals ab.
01:02:07Das muss sie.
01:02:08Die wird nämlich froh sein, wenn wir nicht zur Sprache bringen,
01:02:10wie sie über unsere Kinder hergezogen hat.
01:02:15Man hält sie doch sowieso für eine gute Lehrerin.
01:02:17Oder nicht?
01:02:22Und?
01:02:23Ja, nichts. Sie ist weg.
01:02:24Umso besser.
01:02:26Wir haben nämlich einen kleinen Strategiewechsel.
01:02:32Die Müller bleibt.
01:02:33Was?
01:02:34Sie war so freundlich, uns ihre Notenliste dazulassen.
01:02:37Es gibt keinen Grund, sie zu feuern.
01:02:38Die Noten sind absolut okay.
01:02:40Wirklich?
01:02:41Sie wäre ein Blödsinn, sie abzusingen.
01:02:42Ja, aber die Frau ist komplett irre.
01:02:44Ja, aber eine Irre, die gute Noten gibt.
01:02:46Und mehr kann man von einem Lehrer nicht verlangen.
01:02:48Also, ich bin zufrieden.
01:02:50Was hat Lukas für Noten?
01:02:52Müsst ihr schon selber nachschauen.
01:02:54Ja, wo ist die Liste?
01:02:55In ihrem Kalender in der Handtasche.
01:02:58Äh, Patrick?
01:03:00Beeil dich, wer weiß, wann die auftaucht.
01:03:02Patrick, lass das!
01:03:04Ich will die Noten nicht wissen.
01:03:05Was?
01:03:06Du hast mich ganz genau verstanden.
01:03:09Okay, ich seh kurz nach und danach reden wir über deine Bedenken.
01:03:13Wenn du noch eine glückliche Minute mit deiner Familie verbringen willst,
01:03:16dann lässt du die Tasche jetzt in Ruhe.
01:03:18Ich mach das für Lukas.
01:03:20Da drin steht, ob er aufs Gymnasium kommt oder nicht.
01:03:22Patrick, wir hatten doch gerade was ausgemacht.
01:03:24Daran werden auch keine Noten irgendwas ändern.
01:03:26Ja, aber...
01:03:27Du hast es mir versprochen.
01:03:28Ich weiß, aber...
01:03:29Mein Gott, im Sommer ist ja sie los.
01:03:31Jetzt denk doch mal pragmatisch.
01:03:33Ich bin nicht pragmatisch.
01:03:35Wenn du pragmatisch sagst, dann meinst du einfach nur opportunistisch.
01:03:38Könnt ihr das bitte zu Hause bei euch im Bett klären?
01:03:40Du hältst hier sowieso den ganzen Laden auf mit deinem Gejammer.
01:03:43Das heißt nicht Gejammer, Jessica.
01:03:45Das heißt Prinzipien.
01:03:46Hast du das Wort schon mal gehört?
01:03:47Prinzipien?
01:03:48Zu Prinzipien gehört zum Beispiel von der Schule mehr zu erwarten,
01:03:51als eine Irre, die gute Noten gibt.
01:03:53Gehst du da weg!
01:03:55Merkst du nicht, wie kindisch du dich hier aufhörst?
01:03:58Wie kindisch ist es denn bitteschön,
01:04:00eine Lehrerin erst rauszuschmeißen und es dann hinterher wieder zurückzunehmen?
01:04:03Wenn unsere Kinder sich so verhalten würden,
01:04:05dann hätten wir sie falsch erzogen.
01:04:07Da hat sie nicht ganz Unrecht.
01:04:09Sag mal, habt ihr sie nicht mehr alle?
01:04:11Ich glaube, es hackt.
01:04:12Wo lebt ihr denn?
01:04:13Ich bin hier heute angetreten,
01:04:15weil ich Laura auf dem Gymnasium haben will.
01:04:17Darum geht's, um nichts anderes.
01:04:19Das ist das Ziel.
01:04:21Die Stimmung ist mies, die Müller ist wunderlich,
01:04:23das ist mir scheißegal,
01:04:25weil die nämlich mündliche Noten gibt,
01:04:27die keines dieser kleinen Belgier hier verdient hat.
01:04:30Wir sollten drei Kreuze machen.
01:04:32Ein anderer Lehrer könnte nämlich die Klasse ganz objektiv beurteilen
01:04:35und dann wären unsere lieben Kleinen da, wo wir sie nicht haben wollen.
01:04:38Wo sie alle abkacken.
01:04:40Und wenn sie dann fragen, warum wir das nicht verhindert haben,
01:04:43und ihr sagt, weil es gegen eure moralischen Prinzipien geht,
01:04:47will ich hören, was die sagen.
01:04:48Viel Vergnügen.
01:04:49Dann werden die nämlich sagen, dass ihr den Arsch aufhabt.
01:04:51Und da haben sie Recht!
01:04:52Seit wann sind Eltern denn objektiv?
01:04:54Was ist das denn für ein Bockmist?
01:04:56Wenn ihr gute Menschen sein wollt, dann geht zu Amnesty.
01:04:59Aber lasst es nicht eure Kinder ausbaden.
01:05:02Mit der Einstellung hättest du vor 70 Jahren noch zur SS gehen können.
01:05:06Das wundert mich überhaupt nicht,
01:05:07dass dein Kind so richtig einen an der Waffel hat.
01:05:24Ich gehe.
01:05:25Kommst du mit?
01:05:26Nein.
01:05:29Du lässt es also zu, dass ich hier beschimpft werde?
01:05:31Ich habe vor allem gehört, wie du andere beschimpfst.
01:05:33Ist irgendwas von dem, was ich dir die ganze Zeit erkläre,
01:05:36überhaupt bei dir angekommen?
01:05:38Jetzt hör endlich mit deiner moralischen Erpressung auf.
01:05:40Das ist doch alles, was du hier abziehst.
01:05:42Aus jedem Scheiß machst du eine Frage der Moral.
01:05:45Und diese ständige Leier über Prinzipien.
01:05:48Du bist so zugedröhnt von deiner ganzen esoterischen Bioladen-Weltsicht,
01:05:52dass du überhaupt nicht mehr kapierst, was von außen kommt.
01:05:55Alles, alles, was ich von meinem Sohn erwarte,
01:05:59ist, dass er es aufs Gymnasium schafft
01:06:01und irgendwie, irgendwie seinen Schulabschluss hinbekommt,
01:06:05damit er sich später selber seine Brötchen kaufen kann,
01:06:08um mal in deiner albernen Parabel zu bleiben.
01:06:12Es muss ja nicht gleich die ganze Bäckerei sein.
01:06:17Weißt du überhaupt, was früher ein Brötchen gekostet hat?
01:06:22Hast du einen Job, Wolf?
01:06:24Was soll denn das jetzt?
01:06:25Ob du einen Job hast, habe ich gefragt.
01:06:28Nein.
01:06:29Was hat denn das damit zu tun?
01:06:30Ganz einfach.
01:06:31Kein Job, keine Arbeit, keine Meinung.
01:06:33Du kannst ja einfach nicht mitreden.
01:06:40Wolfgang!
01:06:47Na, du Peitsch!
01:06:50Wolfgang!
01:06:51Wolfgang!
01:06:53Wolfgang!
01:06:57Wolfgang!
01:07:10An eurer Vorbildfunktion müsst ihr echt noch arbeiten.
01:07:14Tja.
01:07:20Die Hausfrauen und Arbeitslosen hier sind moralisch
01:07:24und die Berufstätigen pragmatisch.
01:07:27Und jetzt fragt euch mal, warum das so ist.
01:07:29Aha. Und ich?
01:07:30Du?
01:07:31Du hast doch heute noch keine Meinung zu irgendwas gehabt.
01:07:34Zumindest keine, die so prägnant war, dass ich mich daran erinnere.
01:07:37Das heißt ja nur gar nichts.
01:07:38Ich geh schon mal Koffer packen.
01:07:40Du wirst mir noch dankbar sein.
01:07:41Das kann ich mir nicht vorstellen.
01:07:44Und die nehme ich mit.
01:07:46Die Tasche bleibt hier.
01:07:47Wenn du noch einen Schritt näher kommst,
01:07:49dann trete ich dich, dass du nicht mehr weißt, wo die Glocken hängen.
01:07:59Tö mit Ö.
01:08:02Das...
01:08:05Das kläre ich nachher.
01:08:07Also, wie sieht's aus, Wolf?
01:08:09Hauptschule für Janine oder nicht?
01:08:12Also so ein Arschloch wie du ist mir noch nicht untergekommen.
01:08:15Mag ja sein.
01:08:16Soll die Müller weg oder nicht?
01:08:17Sie soll bleiben.
01:08:19Auch wenn ich dann mit einem wie dir einer Meinung bin.
01:08:21Prima.
01:08:22Katja?
01:08:25Die Müller kommen!
01:08:37Sorry.
01:08:45Guten Abend, Frau Müller.
01:08:46Guten Abend, Frau Müller.
01:08:50Ja.
01:08:51Das war ein Unfall.
01:08:53Dafür kommen wir natürlich auf.
01:08:55Aber das Wichtigste ist ja, dass Sie nochmal zurückgekommen sind.
01:08:57Ja.
01:09:00Ja, ich danke Ihnen, dass Sie auf mich gewartet haben.
01:09:03Wir hatten nicht den Eindruck, dass das Gespräch schon beendet war.
01:09:06Nein.
01:09:08Nein, das war's auch nicht.
01:09:10Ich musste mich nur noch ein bisschen sammeln.
01:09:16Ich hab mich gerade gehen lassen und dafür möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen.
01:09:21Es tut mir leid.
01:09:23Sehr leid sogar.
01:09:25Wir haben uns auch nochmal in Ruhe ausgetauscht.
01:09:28Und vielleicht kann Katja ja mal zusammenfassen, zu welchem Ergebnis wir gekommen sind.
01:09:32Katja, wolltest du nicht was sagen?
01:09:35Ich? Nö.
01:09:36Wieso?
01:09:38Patrick kann doch was sagen.
01:09:41Wieso denn nicht?
01:09:43Marina könnte etwas über Prinzipien erzählen.
01:09:47Also vielleicht ist es ja auch besser, wenn ich beginne.
01:09:50Prinzipien, das ist ein gutes Stichwort.
01:09:53Setzen Sie sich bitte.
01:09:54Ich würde gerne etwas weiter ausholen.
01:09:56Keine Sorge, das machen hier alle.
01:09:58Ich bin jetzt seit mehr als 20 Jahren Lehrerin und ich liebe meinen Beruf.
01:10:02Ich mache bestimmt nicht alles richtig.
01:10:05Tue den Kindern sicher manchmal Unrecht, aber auch ich muss lernen.
01:10:10In jeder Klasse, mit jedem Kind neu.
01:10:12Denn die Schule hat sich verändert in den letzten Jahren.
01:10:17Die Kinder sind insgesamt unruhiger geworden.
01:10:20Sie können sich nicht mehr so gut konzentrieren.
01:10:22Sie stehen unter größerem Druck und das hat die Schule zu tun.
01:10:25Sie stehen unter größerem Druck und das hat nicht nur mit den Elternhäusern zu tun,
01:10:29sondern auch mit den veränderten Anforderungen.
01:10:33Ich versuche auf diese Veränderungen zu reagieren,
01:10:35zum Beispiel durch die Gesprächskreise.
01:10:38Ich habe das bestimmt nicht gemacht, um mich in ihr Privatleben einzumischen.
01:10:43Sondern um den Schülern die Möglichkeit zu geben, den Unterricht mitzugestalten.
01:10:50Was die Noten betrifft, ich weiß, dass sie damit nicht zufrieden sind.
01:10:53Das haben Sie mir vorhin ja auch gesagt.
01:10:55Aber ich habe keinen unbegrenzten Spielraum, wenn ich ein Kind bewerte.
01:10:59Und ich versichere Ihnen, dass alle Noten gerecht sind.
01:11:03Auch wenn Sie das Potenzial Ihrer Kinder naturgemäß anders bewerten.
01:11:07Sind die Noten von Lukas auch so?
01:11:10Also so gerecht wie die der anderen?
01:11:14Ja, natürlich. Wieso?
01:11:16Nur so.
01:11:18Aber manchmal bin ich auch am Ende meiner Kraft.
01:11:21Dann bin ich einfach nur wütend.
01:11:24Das muss ich leider zugeben, das ist dann einfach so.
01:11:27Zum Beispiel auf Lukas, wenn er andere Kinder schlägt oder Unsinn macht.
01:11:31Aber wenn ich dann höre, was er in den Gesprächskreisen erzählt,
01:11:34dann ist diese Wut auch sofort wieder verflogen.
01:11:39Lukas schlägt andere Kinder?
01:11:41Ja, das wissen Sie doch.
01:11:43Ich habe Fritz und Lukas doch berichtet.
01:11:45Ich auch. Ich habe Fritz und Lukas doch Briefe mitgegeben.
01:11:49Ich habe keinen bekommen.
01:11:50Ich auch nicht.
01:11:52Wir hatten zwei Streitschlichtungen in der letzten Zeit.
01:11:55Fritz wird von Lukas verprügelt?
01:11:57Ja, das geht schon seit ein paar Wochen so.
01:12:01Lukas hat nur erzählt, dass Fritz mit seinen guten Noten angibt
01:12:04und ihn das ärgert. Entschuldige, Katja.
01:12:07Wieso schlägt der Junge denn? Ich meine, das hat er noch nie gemacht.
01:12:10Früher hat er Zugebissen schon vergessen.
01:12:13Frau Müller, was hat denn Janine so erzählt?
01:12:18Ich habe den Kindern versprochen,
01:12:20dass nichts aus unseren Gesprächskreisen nach außen dringt.
01:12:23Sie haben vorhin darum gebeten, nicht über einzelne Kinder zu sprechen.
01:12:27Das würde ich jetzt auch gerne einfordern.
01:12:30Natürlich.
01:12:32Ich bin bestimmt nicht fehlerfrei und wir können über alles reden.
01:12:36Aber meine Prinzipien, meine pädagogischen Leitlinien
01:12:40sind nicht verhandelbar und deshalb führe ich darüber auch keine Diskussion.
01:12:46Und solange ich selbst das Gefühl habe, diesen Prinzipien treu zu bleiben,
01:12:50kann mich niemand dazu zwingen, die Klasse abzugeben.
01:12:57Und deshalb gebe ich die Klasse ab.
01:13:01Nicht ab.
01:13:03Ich gebe die Klasse ab.
01:13:10Ja.
01:13:18Ich gebe sie ab, weil ich vorhin gegen meine Prinzipien verstoßen habe.
01:13:24Ich habe mich dazu hinreißen lassen, schlecht über die Kinder zu sprechen
01:13:27und das ist nicht zu entschuldigen.
01:13:29Das darf mir nicht passieren, nicht als Lehrerin.
01:13:33Und die einzige Erklärung dafür ist,
01:13:35dass ich mit dieser Klasse vielleicht wirklich überfordert bin.
01:13:40Also ich schlage vor, dass ich für nächsten Dienstag
01:13:44einen Termin bei der Schulleitung mache und darum bitte,
01:13:48von der Arbeit in dieser Klasse aus gesundheitlichen Gründen freigestellt zu werden.
01:14:01Frau Müller, ich...
01:14:04Ich habe Ihnen Unrecht getan, das tut mir leid.
01:14:07Das tut mir wirklich leid.
01:14:10Frau Müller, jetzt lassen wir die Kirche mal im Dorf.
01:14:13Wir waren schon vor Ihrem schönen Plädoyer bereit,
01:14:16die ganze Sache auf sich beruhen zu lassen.
01:14:18Wissen Sie, ich glaube, das ist alles ein riesengroßes Missverständnis.
01:14:23Da ist einfach was gründlich schiefgelaufen in der Kommunikation,
01:14:26auch von unserer Seite.
01:14:28Speziell von unserer Seite.
01:14:30Speziell von unserer Seite.
01:14:32Aber wir haben alle gemerkt, mit welchem Engagement Sie Ihren Job machen.
01:14:36Das war imponierend.
01:14:38Beeindruckend, wirklich.
01:14:40Oh ja.
01:14:43Ich zum Beispiel wusste nicht, wie durchdacht Ihre Konzepte sind.
01:14:46Und jetzt mal unter uns Pfarrerstöchtern.
01:14:48Für Ihr Gemotze müssen Sie sich nicht schämen.
01:14:51Sicher denkt jeder von uns regelmäßig, dass er ein kleines Monster zu Hause hat, oder?
01:14:56Eigentlich nicht.
01:14:58Kinder nerven, so ist das nun mal.
01:15:00Aber jetzt kann man sich verständigen, jetzt kennt man sich besser.
01:15:03Also mir hat der heutige Abend das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten zurückgegeben.
01:15:06Oder sieht das irgendjemand anders?
01:15:11Also spreche ich im Namen aller, wenn ich sage, dass Frau Müller weitermachen soll?
01:15:19Und was ist mit den anderen Eltern? Sie haben doch da diese Liste.
01:15:22Das lassen Sie mal unsere Sorge sein. Das biegen wir denen schon irgendwie bei.
01:15:26Ja, aber ich will, dass Sie wissen, dass es in diesem Jahr für manche Kinder schlechte Zeugnisse geben wird.
01:15:35Ich habe Ihnen erklärt, wie das zustande kommt.
01:15:37Das ist schon angekommen. Sie haben ja auch nur Ihren Spielraum.
01:15:43Ja, also, wenn das jetzt ein Votum für meinen Unterrichtsstil und meine pädagogischen Kriterien ist,
01:15:52dann bin ich eventuell bereit, meinen Entschluss noch mal zu überdenken.
01:16:00Eventuell.
01:16:01Liebe Frau Müller, wir vertrauen Ihnen. Da können Sie uns ruhig auch mal ein bisschen vertrauen.
01:16:07Wer ist dafür, dass Frau Müller bleibt?
01:16:14Nein, Entschuldigung, Entschuldigung, bitte nein, das geht mir jetzt wirklich zu schnell.
01:16:18Sprechen Sie das bitte erst mit den anderen Eltern ab.
01:16:21Liebe Frau Müller, lassen Sie es mich anders versuchen.
01:16:25Vergessen wir alle bösen Worte, vergessen wir den ganzen Streit.
01:16:29Wir appellieren an Sie zum Wohle unserer Kinder. Bitte, Frau Müller, bitte bleiben Sie.
01:16:37Ich danke Ihnen. Ich bin entschuldigt.
01:16:47Sie haben wunderbare Kinder und wir sollten in Zukunft versuchen, etwas enger zusammen zu arbeiten.
01:16:56Ich, ich habe vielleicht wirklich nicht genug bedacht, wie sehr dieses Übergangszeugnis Sie alle belasten muss.
01:17:03Vielleicht, ja, vielleicht um Ihnen da ein bisschen entgegenzukommen, kann ich Ihnen die mündlichen Noten sagen,
01:17:10damit Sie wissen, wie Ihr Kind steht und gezielt ist.
01:17:13Und vielleicht, ja, vielleicht, um Ihnen da ein bisschen entgegenzukommen, kann ich Ihnen die mündlichen Noten sagen,
01:17:20damit Sie wissen, wie Ihr Kind steht und gezielt mit ihm arbeiten können.
01:17:26Das müssen Sie doch nicht.
01:17:27Das ist nicht nötig, Frau Müller.
01:17:28Doch, ich glaube, das bin ich Ihnen schuldig.
01:17:30Aber ich möchte vorher noch einmal betonen, es gibt Kinder, für deren Entwicklung es besser ist,
01:17:36auf einer Mittelschule glücklich zu sein, als unglücklich auf einem Gymnasium.
01:17:40Klar.
01:17:44Das ist schon gut so, Frau Müller, lassen Sie mal.
01:17:50Danke.
01:17:59Das muss ich dann wohl wirklich...
01:18:04Ich Dummi, da habe ich nur die Liste vom letzten Jahr dabei.
01:18:11Naja, das kann man ja dann auch in der Sprechstunde klären.
01:18:18So.
01:18:20Ja, also, wenn Sie keine weiteren Fragen haben, dann würde ich jetzt gerne gehen.
01:18:24Ich wohne außerhalb und möchte nicht, dass es so spät für mich wird.
01:18:27Aber ich denke auch, wir haben ja das alles geklärt, oder?
01:18:31Also dann, vielen Dank für die Aussprache und vielen Dank für das Vertrauen.
01:18:39Und ich denke, das mit dem Klassenklima, das kriegen wir schon wieder hin, oder?
01:18:50Also, ich bin dann mal weg. Tschüssi.
01:19:20Hahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahaha
01:19:50Abends will ich schlafen gehen,
01:20:0514 Engel um mich stehen,
01:20:122 zu meinen Häupten,
01:20:192 zu meinen Füßen,
01:20:262 zu meiner Hand,
01:20:392 in mich,
01:20:562 in mich,
01:21:262 in mich,
01:21:362 in mich,
01:21:462 in mich,
01:22:162 in mich,
01:22:262 in mich,
01:22:362 in mich,
01:22:462 in mich,
01:22:562 in mich,
01:23:062 in mich,
01:23:162 in mich,
01:23:262 in mich,
01:23:362 in mich,
01:23:462 in mich,
01:23:562 in mich,
01:24:062 in mich,
01:24:162 in mich,
01:24:262 in mich,
01:24:362 in mich,
01:24:462 in mich,
01:24:562 in mich,
01:25:262 in mich,
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01:25:562 in mich,
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01:26:162 in mich,
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01:26:462 in mich,
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01:27:062 in mich,

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