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00:00:00 [Musik]
00:00:03 Die härteste Arbeit für Bodo Ignaz. Er darf Thomas Hissler nach Hause tragen.
00:00:19 Und eine kleine Anekdote noch zu Rudi Völler. Sein Klubkamerad Giannini darf sich jetzt die
00:00:23 Haare abschneiden lassen, nachdem der Rudi hier den Cup geholt hat.
00:00:28 [Applaus]
00:00:31 Uns Butter sehen allein, meine Damen und Herren, während Sie hier die Spieler im
00:00:38 Pult sehen, die zu den Fans laufen. Ganz alleine steht auf dem Rasen des
00:00:44 Olympiastadions Franz Beckenbauer.
00:00:48 [Musik]
00:00:51 Weltmeister. Zum zweiten Mal. Einmal als Spieler und einmal als Trainer.
00:01:15 Mehr ging nicht.
00:01:19 Dabei wäre es beinahe nichts geworden.
00:01:23 [Musik]
00:01:34 [Applaus]
00:01:37 [Musik]
00:01:44 [Applaus]
00:01:52 [Musik]
00:01:58 [Applaus]
00:02:01 Beckenbauer! Wie soll das immer sein mit dir? Ich habe heute auf 450 Mark gewonnen.
00:02:13 Aber nicht so schlussvoll spielen. Nein, schade eigentlich.
00:02:17 Versicherungsnehmer anrufen, Hornigumsmalschmieren, neuen Abschluss finalisieren.
00:02:22 Kriegst du es hin? Ist ja keine Raketenwissenschaft. Kleiner Tipp.
00:02:28 Schlaumer. Braucht man nicht im Versicherungswesen. So, kriegst keinen Vertrag nach der Lehre.
00:02:48 Einen Vertrag habe ich trotzdem bekommen. Allerdings nicht bei der Allianz.
00:02:55 Franzi, einen festen Arbeitsplatz bei der Allianz, den gibt man doch nicht einfach auf.
00:02:59 Das ist ja so etwas wie eine Lebensversicherung. Dein Bruder arbeitet ja auch was Gescheites.
00:03:04 Und spielt Fußball nebenbei. Herr Schwan sagt, wie nicht. Herr Schwan, der Herr Schwan.
00:03:08 Ist das vielleicht die heilige Schrift, was dein Herr Schwan verkündet?
00:03:11 Du Mama, bitte, ich muss. Wenn ich gleich beim ersten Mal, wo der neue Trainer da ist, zu spät komme,
00:03:15 dann wird das nie was, dass ich Stammspieler werde. Stammspieler? Mit 18?
00:03:19 Der Pelé war mit 16 schon bei der Nationalelf. Ach so, bist jetzt schon der Pelé?
00:03:23 Nein, aber der Herr Schwan sagt, ich kann das schaffen.
00:03:25 Buah, das sagt er dir jetzt. Aber dann brauchst du bloß einmal einen Fußbrecher oder was und dann fängt er dich nicht mehr.
00:03:33 Außerdem spielen die Bayern in der Regionalliga. Wer weiß, ob es die in ein paar Jahren überhaupt noch gibt.
00:03:38 Warum gehst du nicht einfach zu die Sechziger? Nein, zu die Sechziger gehe ich nicht.
00:03:43 Der Walter hat doch gesagt, gegen die Sechziger hat er eine Watsching gekriegt.
00:03:46 Vater, ich kann das nicht machen, die nächsten 50 Jahre.
00:03:49 Du hast recht, Herr Kübelmeier, Beckenbauer, Allianz-Versicherung.
00:03:52 Ich sehe gerade, Ihre Hausratsversicherung müsste dringend aufgestockt werden.
00:03:55 Das ist einfach nicht mein Leben. So, was ist denn dann dein Leben?
00:04:00 Fußball ist mein Leben.
00:04:02 Du weißt doch, wie wahnsinnig laut das im Stadion ist. Dass du dein eigenes Wort nicht verstehst.
00:04:10 Aber obwohl da tausende Zuschauer brüllen, ist in mir drin ganz still.
00:04:14 Ich habe diesen ganzen freien Raum da vor mir und ich weiß innerlich ganz genau, wo der Ball hin muss.
00:04:20 Und genau da spiele ich den dann auch hin und der kommt auch an.
00:04:23 Und dann ist es einfach genau das, was ich am besten kann.
00:04:26 Weil da fühle ich mich irgendwie daheim.
00:04:29 Da ist dein Daheim.
00:04:31 Ihr habt so ein Leben lang alles für mich gemacht und ich bin euch unendlich dankbar dafür.
00:04:38 Aber in dem Büro da, da gehe ich kaputt.
00:04:41 Du sollst nicht kaputt gehen.
00:04:57 Aber der Vater muss...
00:04:59 Den überlass einmal mir.
00:05:01 Hab ich, Mama.
00:05:06 *Musik*
00:05:08 Weiter zu Hansi.
00:05:34 Fußball. Adolf. Erhard. Herbert.
00:05:37 Arnold. Werner. Kupfer. Schmieds. Peter.
00:05:41 Eier. Sepp. Ein bekanntes Katze. Vincent.
00:05:44 Beckenbauer. Pflanz.
00:05:47 Sie zu spät. Sie nix Fußballer. Sie.
00:05:51 Weiche Stück Sahnetorte.
00:05:54 Moment einmal, ich bin doch kein...
00:05:55 Erst kommen Sie zu spät und dann wollen Sie diskutieren? Das ist nicht gut!
00:05:59 Nein, ich hab halt ein bisschen länger Arbeit.
00:06:00 Der Katze kommt.
00:06:01 Gas!
00:06:03 Sie kein Kämpfer. Sie wie Strohhalm.
00:06:07 Herr Tchaikowski, kleinen Moment mal.
00:06:10 Herr Schwamm, der hat mich einfach umgeschubst.
00:06:13 Was wollen Sie, Schwamm?
00:06:14 Geben Sie ihm den Ball, dann haben Sie keine Fragen mehr.
00:06:16 Schicknimas haben Fragen, nur Antworten. Strohhalm kriegen nicht Ball.
00:06:21 Strohhalm geht besser Schuhe putzen als spielen Fußball.
00:06:24 Los, geben Sie ihm den Ball.
00:06:26 So Männer, wer bei mir Stammplatz haben will, muss sich anstrengen, sonst kommt gleich nach Hause zu Mama Biegel.
00:06:36 Was soll ich machen, dass dieser Truppe? Soll ich machen Köche? Soll ich machen Trompete? Soll ich machen Wurstbrate?
00:06:45 Was sagen Sie, Schwamm?
00:06:46 Sie sollen sie in die Bundesliga bringen. Sie sollen ganz oben mitspielen, bis keiner mehr vor Ihnen steht.
00:06:50 Sie reden von welcher Mannschaft?
00:06:52 Von der da, vom FC Bayern.
00:06:54 FC Bayern, das zur Zeit fünfte Platz Oberliga sieht. Das kämpft um Aufstieg in Regionalliga. Träumen Sie weiter, Schwamm, träumen Sie weiter.
00:07:02 Träumen Sie weiter, Schwamm, träumen Sie weiter.
00:07:04 Schönen guten Tag.
00:07:06 *Musik*
00:07:09 *Musik*
00:07:12 *Musik*
00:07:14 *Musik*
00:07:36 *Musik*
00:07:38 *Musik*
00:07:40 *Musik*
00:07:42 Was ist das?
00:07:43 Das ist Strohhalm.
00:07:45 *Musik*
00:07:47 Also Herr Trainer.
00:07:49 Also, ich sehe Möglichkeiten.
00:07:53 Meier ist eine Katze von einzigen, große Zukunft.
00:07:57 Problem, Sturm von der Mannschaft, das ist ein Lüftchen.
00:08:00 Schwamm, Sie fahren Nördlingen.
00:08:02 Was soll ich denn in Nördlingen?
00:08:04 Sie kaufen Stürmer. Name Gerd Müller. Kleines, dickes Müller.
00:08:09 Ist er denn wirklich so gut?
00:08:11 Nicht gut, bester.
00:08:14 Strohhalm, herkommen.
00:08:19 *Stimmengewirr*
00:08:22 Zick zuerst dachte, sie vollkommen unslos.
00:08:25 Aber jetzt, Zick neu gedacht.
00:08:28 Zick und du werden beste vom Welt.
00:08:32 Ja gut.
00:08:34 *Stimmengewirr*
00:08:36 *Musik*
00:08:38 *Musik*
00:08:40 *Musik*
00:08:42 *Musik*
00:08:44 *Musik*
00:08:46 *Musik*
00:08:48 *Musik*
00:08:50 Franz, absolut tabu.
00:08:52 Aber Sie haben doch gesagt, dem Mann muss seinen Weg gehen.
00:08:56 Ja, da habe ich von mir geredet.
00:08:58 Frau Schiller ist verheiratet, vergiss es.
00:09:01 Schon klar.
00:09:03 Fußball muss sein Nummer eins im Leben.
00:09:06 Sonst du nie Nummer eins.
00:09:09 Frauen wichtig, aber sie nicht wie Fußball.
00:09:14 Natürlich nicht.
00:09:16 *Musik*
00:09:25 *Klopfen*
00:09:27 *Klopfen*
00:09:29 Entschuldigung, Frau Schiller.
00:09:31 Ich wollte fragen, ob Sie eine Briefmarke für mich hätten.
00:09:36 Und was, wenn ich jetzt nein sage?
00:09:39 Dann wäre das sehr schade, weil ich wollte Ihnen schreiben.
00:09:45 Und was wollten Sie mir schreiben?
00:09:50 Ich hätte Sie gefragt, ob Sie Lust auf einen Spaziergang mit mir hätten.
00:09:56 Bei mir hat der Blitz sofort eingeschlagen.
00:10:00 Bei der Brigitte hat es noch gedauert.
00:10:04 Und stimmt es, dass du schon Vater bist?
00:10:08 Als ich angefangen habe bei der Allianz, gab es nicht die Ingrid.
00:10:13 Ein feiner Kerl, sicherlich.
00:10:15 Aber es war halt eine Jugendliebe.
00:10:18 Ich war 18.
00:10:20 Und wie alt bist du jetzt?
00:10:23 Immer noch 18.
00:10:25 Aber heiraten wolltest du sie nicht?
00:10:29 Ich wollte auf die Richtige warten.
00:10:32 Ich habe immer geglaubt, wenn ich sie sehe, dann erkenne ich sie auch.
00:10:37 Und du?
00:10:40 Ich bin verheiratet.
00:10:43 Er war 10 Jahre älter, ich war 10 Jahre blöder.
00:10:48 Könnte es sein, dass es nicht nur der glücklichsten Ehe klingt?
00:10:54 Das hast du gut rausgehört für einen, der erst 18 ist.
00:10:59 Danke.
00:11:01 Und du?
00:11:03 Was stellst du dir so vor in deinem Leben?
00:11:07 Einfach alles.
00:11:09 Dass meine Eltern ein eigenes Haus haben, und ich natürlich auch.
00:11:13 Und Kinder will ich, und die Welt sehen.
00:11:16 Und ich will der beste Fußballer der Welt sein.
00:11:22 Du lachst so schön.
00:11:27 Und deswegen wolltest du ja mit mir spazieren gehen. Oder wozu?
00:11:47 Ich gratuliere dir zum Pokal. Einfach unglaublich.
00:12:06 Danke schön.
00:12:08 Franz, komm rauf, du hast Besuch.
00:12:11 Ja?
00:12:13 Franz, das ist der Verdienst ihres Sohnes.
00:12:17 Das ist ja unfassbar, was er da geleistet hat.
00:12:21 Der Aufstieg in die Bundesliga innerhalb von drei Jahren,
00:12:24 wo der FC Bayern gleich Dritter wird.
00:12:26 Er kommt schon.
00:12:28 Und jetzt hat er den Pokalsieg.
00:12:30 Herr Kramer, das weiß ich ja. Aber mir geht das alles viel zu schnell.
00:12:33 Er ist ja noch nicht einmal volljährig.
00:12:35 Schauen wir, wer da ist.
00:12:37 Franz, das ist der Herr Kramer.
00:12:39 Das ist der ...
00:12:41 So ist es.
00:12:45 Freut mich, Franz.
00:12:47 Sehr angenehm, Herr Kramer.
00:12:49 Ja, der Herr Schön wollte ihn in die Nationalmannschaft treiben.
00:12:54 Wenn du dir das zutraust und du das willst.
00:12:58 Ob ich das will?
00:13:00 Du wärst der jüngste Nationalspieler, den unser Land jemals hatte.
00:13:03 Vorausgesetzt natürlich, deine Eltern geben ja ein Verständnis.
00:13:10 Franz, du weißt ja, dass ich kein Freund von dem Ganzen bin.
00:13:13 Ich weiß auch immer noch nicht, was Fußballer für ein Beruf sein soll,
00:13:17 wenn man bloß bis 30 ausüben kann und nicht weiß, was dann wird.
00:13:23 Aber der Herr Kramer hat gesagt, dass er dafür sorgt,
00:13:27 dass du auf dem Teppich bleibst.
00:13:30 Versprochen.
00:13:35 Vergiss nie, wo du herkommst, Bua.
00:13:38 Okay, das kann und wird nicht.
00:13:48 Ein Jahr später ging's schon nach England.
00:13:51 Meine erste WM.
00:13:53 * Musik *
00:14:09 Herr Albert und Hans, Klaus-Dieter und Max,
00:14:17 Lothar und Willi, Franz und Helmut,
00:14:23 aus dem Augsburger und München.
00:14:27 Und Helmut, du hättest dem Jungen keine Flausen gekauft, ne?
00:14:31 Na, ich doch nicht.
00:14:35 Alles klar.
00:14:36 Morgen früh um sieben.
00:14:37 Bald klauen.
00:14:50 Wie viel?
00:14:53 4.000.
00:14:54 Pro Spiel?
00:14:56 Na, pro Monat natürlich.
00:14:59 Aber 400 Mark Siegprämie.
00:15:05 Was?
00:15:07 Das, was die dir zahlen.
00:15:09 Das kriegen bei uns in Bologna die Balljungen.
00:15:12 Wer macht denn deine Verträge?
00:15:15 Ja, ich darf ja noch gar nicht.
00:15:17 Mein Vater halt.
00:15:19 Der steht bei der Post?
00:15:21 Ja.
00:15:22 Wenn du wieder daheim bist, dann reitsch mit dem Robert Schwan.
00:15:26 Und dem stell ich einen schönen Gruß von mir.
00:15:29 Das kriegen wir schon.
00:15:40 Es ist sagenhaft.
00:15:41 Jeder lange Pass von Beckenbauer kommt millimetergenau an.
00:15:44 Das sind Kombinationen wie aus der Fußball-Fibel.
00:15:48 Beckenbauer, Tor, Tor durch Beckenbauer.
00:15:51 Sein drittes WM-Tor schon.
00:15:55 Beckenbauer, Beckenbauer.
00:15:58 Was für ein Schuss.
00:15:59 Was für eine Technik.
00:16:00 Es ist unglaublich,
00:16:01 welche Spielerpersönlichkeit dieser junge Mann schon hat.
00:16:04 Das ging natürlich schon alles ziemlich schnell.
00:16:07 Nein, gestern spielst du noch gegen Borussia Neukirchen.
00:16:10 Und ein paar Wochen später
00:16:12 schreibt die New York Times einen Artikel über dich.
00:16:15 Und du bist 20.
00:16:17 Abendzeitung, Beckenbauer und Haller beherrschen das Mittelfeld.
00:16:21 Das Beste ist die Bild.
00:16:23 Beckenbauer und Haller sind das beste Mittelfeld-Gespann aller Zeiten.
00:16:28 Und Beckenbauer könnte zum herausragenden Spieler dieser WM werden.
00:16:34 Ja, Wahnsinn.
00:16:35 Was sagt denn der Vater?
00:16:38 Warte, ich geb dann.
00:16:40 Das ist doch teuer.
00:16:42 Sag's dem Arme, wie stolz du auf ihn bist.
00:16:46 Ein Bub.
00:16:47 Ich wollt nur sagen, dass ich nicht so viel Geld habe.
00:16:52 Ich wollt nur sagen, dass ich wirklich ...
00:16:55 Äh, Franzi?
00:16:57 Warte mal, ich muss nachwerfen.
00:17:00 Franz!
00:17:02 Ich bin weit.
00:17:04 Er ist nimmer dran.
00:17:06 Franz, bist ...
00:17:08 Hallo? Mama?
00:17:19 Vielleicht warst du zu früh für ihn.
00:17:22 Na gut, dann schon.
00:17:27 Wir spielen im Mittelfeld Mann gegen Mann.
00:17:31 Und wenn wir den Ball erobern,
00:17:33 kann ich's nicht oft genug sagen,
00:17:35 dann nach Möglichkeit sofort kontern.
00:17:38 Schnell durchs Mittelfeld.
00:17:40 Und falls die Engländer nach vorne kommen,
00:17:43 bleibt konzentriert.
00:17:45 Lass die nicht zur Entfaltung kommen.
00:17:48 Konzentriert.
00:17:50 Und wach.
00:17:52 Schauen wir uns das Mittelfeld mal an.
00:17:55 Wir haben hier Nobby Stiles.
00:17:57 Kontrolliertes Mittelfeld.
00:17:59 Aber auch ein Zerstörer.
00:18:01 Der hat im Halbfinale Eusebio praktisch aus dem Spiel genommen.
00:18:05 Das Problem ist ...
00:18:07 Er spielt wie eine absolute Drecksau.
00:18:10 Man könnte das zivilisierter ausdrücken, aber ...
00:18:14 Stimmt.
00:18:17 Wir haben ihn mal gefragt,
00:18:19 vor welchem Spieler auf der Welt er Angst hat.
00:18:22 Und er hat gesagt ...
00:18:24 Vor Nobby Stiles.
00:18:26 Ross Dieter, den übernimmst du.
00:18:29 Du musst machen, was Eusebio versäumt hat.
00:18:32 Das absolute Zentrum der Tommys ist Bobby Charlton.
00:18:36 Spielmacher, kann alles am Ball
00:18:39 und hat eine überragende Spielübersicht.
00:18:42 Die gute Nachricht ist,
00:18:44 dass wir auch so einen haben.
00:18:46 Franz ...
00:18:48 Du übernimmst Charlton.
00:18:51 Du kannst alles, was er kann.
00:18:54 Nur besser.
00:18:56 Dem zeigst du's, Junge.
00:19:00 Und wenn du's gut machst,
00:19:02 vergess ich sogar, dass du ein Bayer bist.
00:19:05 Aber ich nicht, dass du ein Preis bist.
00:19:08 Aber Herr Schön, entschuldigen Sie, ist das wirklich richtig?
00:19:12 Herr Kramer, wir haben das doch ...
00:19:15 Lass es uns noch einmal durchdenken.
00:19:17 Charlton ist überall auf dem Platz.
00:19:19 Bis ganz vorne.
00:19:21 Wenn Franz immer da sein muss, wo Charlton ist,
00:19:24 dann verschenken wir seine Qualitäten im offensiven Mittelfeld.
00:19:28 Er hat vier Tore geschossen.
00:19:30 Herr Kramer, wir haben das diskutiert.
00:19:33 Wir bleiben bei unserem Konzept.
00:19:36 Franz ...
00:19:38 Bobby Charlton ist dein Mann.
00:19:42 * Musik *
00:19:46 * Musik *
00:20:14 Obacht!
00:20:16 Schau, die Queen ist im Fernsehen.
00:20:19 Alter, was geht los?
00:20:24 Pst, pst, machst du lauter?
00:20:26 Jetzt geht's gleich los.
00:20:28 Pst, jetzt!
00:20:34 Was geht los?
00:20:36 Schiedsrichter-Dienst aus Basel, schaut zur Uhr.
00:20:39 Alles ist fertig.
00:20:41 Das große Spiel hat begonnen.
00:20:44 Der Franz.
00:20:46 Der Franz!
00:20:48 * Funk *
00:20:50 Wer hat den Ball gebracht? Deine Chica hat den Ball gebracht.
00:20:56 Franz!
00:21:00 Zu Charlton!
00:21:02 Mei, oh, mei.
00:21:04 Er ist immer bei Charlton.
00:21:06 Er ist immer bei Charlton.
00:21:08 So er kann nie freien Erfahren, welcher Idiot hat ihm gesagt.
00:21:12 * Spannungsvolle Musik *
00:21:14 Hält.
00:21:19 Sehr schön.
00:21:21 Haller.
00:21:23 Tor!
00:21:25 Jawohl, 1 und ...
00:21:27 12. Minute.
00:21:29 Haller.
00:21:31 Mehr brauche ich ja nicht zu sagen.
00:21:33 Tor!
00:21:35 Tor!
00:21:37 England liegt in diesem Turnier zum 1. Mal in Rückstand.
00:21:41 * Spannungsvolle Musik *
00:21:43 Servus, Bruder.
00:21:49 Super.
00:21:51 Achtung, hey!
00:21:55 * Spannungsvolle Musik *
00:21:57 * Spannungsvolle Musik *
00:22:02 Jener, der England ebenfalls mit einem Kopfballtreffer
00:22:06 gegen Argentinien in die Vorschlussrunde gebracht hat.
00:22:10 Und da ...
00:22:16 Tor!
00:22:19 Nein!
00:22:21 2 zu 1.
00:22:23 Schade.
00:22:25 Schade um den Fehlschlag von Höttges.
00:22:28 Weiter nach vorne.
00:22:30 Nur noch 1 Minute zu spielen.
00:22:32 Gleich ist es vorbei.
00:22:34 Foul!
00:22:36 Foul, jawohl.
00:22:38 Ja, natürlich.
00:22:40 Ich sage ja immer, die Engländer haben das Fairplay erfunden,
00:22:45 aber nicht alle Spieler wissen es.
00:22:48 90. Minute.
00:22:50 Welche Dramatik in diesem Spiel.
00:22:53 Foul!
00:22:59 Tor!
00:23:01 Ja!
00:23:03 Tor!
00:23:05 Tor!
00:23:07 Tor!
00:23:09 Tor!
00:23:11 Und es wird 2 mal 15 Minuten nachgespielt.
00:23:14 Ja.
00:23:16 Das schaffen Sie, Opa.
00:23:19 Sicher.
00:23:21 So kämpfen wir mit Deutschen.
00:23:26 Das ist ein Handicap für die Engländer.
00:23:29 Sie glaubten, den Sieg in der Tasche zu haben.
00:23:33 Steilt.
00:23:38 Achtung, Achtung.
00:23:41 Nein!
00:23:43 Nicht im Tor.
00:23:45 Kein Tor.
00:23:47 Der war nicht drin.
00:23:49 Der war nicht drin.
00:23:51 Oder doch?
00:23:53 Das entscheidet der Linienrichter.
00:23:56 Tor!
00:24:01 Schiedsrichter Dienst hatte den Treffer zunächst nicht anerkannt.
00:24:06 Das wird nun wieder Diskussionen geben.
00:24:09 Gespielt 11 Minuten.
00:24:11 Der war an die Latte und dann vor die Linie.
00:24:14 Nicht auf die Linie, hinter die Linie oder irgendwas.
00:24:20 Der war ja auch nachgewiesen worden.
00:24:23 Ja, nix.
00:24:25 Aber mein Gott, der Schiedsrichter entscheidet.
00:24:29 Fünfer Nummer 9.
00:24:31 Irgendjemand hat mal gesagt, Fußball ist die schönste Sache der Welt.
00:24:36 Aber er kann auch die beschissenste Sache sein.
00:24:39 Und genau so ist es.
00:24:41 * Schüsse *
00:24:43 Männer!
00:25:05 Heute habt ihr verloren.
00:25:09 Aber eigentlich seid ihr Gewinner.
00:25:12 Eine stolz ertragene Niederlage ist auch ein Sieg.
00:25:18 Kopf hoch, Junge. Es geht immer weiter.
00:25:32 Hey, das Versichern ist nicht der letzte WM.
00:25:35 Das ist doch alles einfach nur Scheiße.
00:25:38 Vielleicht nicht alles.
00:25:40 Da draußen hat dich die ganze Welt gesehen.
00:25:43 Weißt du, was das heißt?
00:25:45 Du wirst bald reich sein. Steinreich sogar.
00:25:48 Aber sicher. Ich bin weiter. - Wirst du sehen.
00:25:51 Du Arschloch! - Hey!
00:25:53 Neckt mich am Arsch.
00:25:55 Franz, halt dich fest.
00:26:02 Intermailand bietet unfassbare 2 Mio. für dich.
00:26:05 Und das heißt?
00:26:07 Intermailand will dich als Spieler.
00:26:09 Aber die 2 Mio. kriegt doch der Verein.
00:26:12 Selbstverständlich. - Aber ich würde da mehr verdienen.
00:26:15 Weit mehr.
00:26:17 Na gut, dann machen wir das.
00:26:19 Nein, Franz. Das machen wir nicht.
00:26:22 Warum nicht? Ich dachte, ich bin ein Star.
00:26:25 Das bist du auch.
00:26:27 Aber ich will nicht, dass du nur eine Sterschnaupe bleibst.
00:26:31 Franz.
00:26:33 Ich hab mich ein bissel da draußen umgehört.
00:26:36 Ich hab dir eine Karte als Werbeträger.
00:26:39 Du könntest 5 für eine Autogrammstunde kriegen.
00:26:43 Wie jetzt? 5?
00:26:47 Ja, was wohl 5?
00:26:49 500 Mark.
00:26:53 5.000.
00:26:58 Und 30 bis hoch zu 70 für Werbekampagnen.
00:27:01 Und 100 für einen Plattenvertrag.
00:27:03 Das ist das Doppelte von dem, was der Freddie Quinn kriegt.
00:27:07 Aber der Franz kann doch gar nicht singen.
00:27:10 Klar kann ich singen.
00:27:12 Es spielt keine Rolle, ob der Franz singen kann.
00:27:15 Ihr zählt ausschließlich die Popularität.
00:27:18 Und die wird noch weiter steigen.
00:27:20 Dann steht dir die Welt offen.
00:27:22 Herr Schwan, die Summen, die Sie hier nennen,
00:27:28 die sind für uns ja quasi unvorstellbar.
00:27:31 Wir sind ja nur einfache Leute.
00:27:33 Könnten Sie das nicht in die Hand nehmen?
00:27:36 Also das Geschäftliche?
00:27:38 Ja, klar. Wenn Sie das wünschen.
00:27:41 Ja.
00:27:44 Ja, das wär uns schon recht.
00:27:47 Dann trinken wir drauf.
00:27:52 Auf den Franz.
00:27:55 Prost. - Prost.
00:27:57 Du hast doch nie mal alle Tassen im Schrank.
00:28:00 Du kannst nicht technischer Direktor des FC Bayern
00:28:03 und gleichzeitig Finanzberater eines seiner Spieler sein.
00:28:06 Und das steht wo? - In deinem Vertrag mit uns.
00:28:09 Du bist dem Wohl des Vereins verpflichtet.
00:28:12 Was machst du denn als unser Direktor,
00:28:14 wenn der Franz plötzlich das Dreifache Gehalt will?
00:28:17 Dann zahl ich ihm das, weil er es wert ist.
00:28:19 Und weil es in deine Tasche wandert.
00:28:21 Du Vorschlag, wenn dir das nicht passt,
00:28:23 dann schmeiß mich doch einfach raus.
00:28:25 Da bin ich so dicht davor geraten.
00:28:27 Da würd ich an deiner Stelle noch mal überlegen.
00:28:29 Der Franz ist ein Schwan, den hält keiner mehr auf.
00:28:32 Und ob der FC Bayern davon profitiert,
00:28:34 das kannst jetzt gerade du entscheiden.
00:28:37 Ach, Gott.
00:28:40 Arschloch. - Sag ich ja.
00:28:43 Ja, der Herr Schwan.
00:28:55 Wobei ich ihn jetzt Robert nennen dürfte.
00:28:59 Mr. 20% haben sie ihn ja immer genannt.
00:29:02 Das war aber eben auch wert.
00:29:08 # Gute Freunde kann niemand trennen.
00:29:17 # Gute Freunde sind nie allein.
00:29:21 # Weil sie eines im Leben können.
00:29:25 # Füreinander da zu sein.
00:29:29 # Gute Freunde kann niemand trennen.
00:29:33 # Gute Freunde sind nie allein.
00:29:37 # Weil sie eines im Leben können.
00:29:41 # Füreinander da zu sein.
00:29:45 Bitte.
00:29:51 # Lass doch die anderen reden.
00:29:55 Kraft in den Teller, Knorr auf den Tisch.
00:29:59 Danke, aus. - Super.
00:30:01 Noch einmal, bitte.
00:30:03 # Nicht auseinander gehen.
00:30:07 Warum?
00:30:09 # Gute Freunde kann niemand trennen.
00:30:12 # Gute Freunde sind nie allein.
00:30:16 # Weil sie eines im Leben können.
00:30:20 # Füreinander da zu sein.
00:30:24 # Gute Freunde kann niemand trennen.
00:30:28 # Gute Freunde sind nie allein.
00:30:32 # Weil sie eines im Leben können.
00:30:36 # Füreinander da zu sein.
00:30:46 # Glück kannst du leicht ertragen.
00:30:50 Im Leben war erst mal alles geregelt.
00:30:53 Nur auf dem Spielfeld war ich noch nicht ganz zufrieden,
00:30:57 weil ich nicht da spielen durfte, wo ich am besten bin.
00:31:01 Sondern nur hier, im defensiven Mittelfeld.
00:31:04 Ich muss aber der Libero sein, der Verteidiger ohne Deckungsaufgabe.
00:31:08 Aber der Bundestrainer wollte davon nix hören.
00:31:11 Du verstehst aber mehr vom Fußball, richtig?
00:31:14 Der hat ja auch ein Zuschauer-Spieler-Klub erfunden.
00:31:17 Alle hinten reingestehen. Da hat er Erfolg gehabt.
00:31:20 Aber da sind die Zuschauer eingeschlafen.
00:31:23 Die wollen nicht jedes Spiel nur 1 zu 0 gewinnen.
00:31:26 Deswegen müssen wir den Libero anders interpretieren.
00:31:29 Nicht als letzten Mann, der nur nach hinten absichert,
00:31:32 sondern als freien Mann, der die Übersicht über das Spielfeld hat.
00:31:36 Und von da aus die Bälle verteilt.
00:31:38 Oder selber durchs Mittelfeld marschiert und damit den Angriff einleitet.
00:31:42 Nicht unbedingt.
00:31:44 Der Libero hat das gesamte Spiel nach vorne verlagert
00:31:47 und damit die Abwehr entlastet.
00:31:49 Aber nur, wenn's klappt. - Weil ich glaub, das.
00:31:52 Spiegelierst du auf einen Trainerschein? - Im Leben nicht.
00:31:55 Am Ende bist du doch immer nur der Depp.
00:31:58 Da schau her, da ist unser neuer Depp.
00:32:01 Dann erklär's ihm doch mal.
00:32:04 * Stimmengewirr *
00:32:06 Mach! Und das, was der Verketti bei Inter auf der linken Außenbahn macht,
00:32:17 das würd ich bei uns gerne in der Mitte machen.
00:32:20 Als Libero.
00:32:22 Eine Frage hätte ich noch.
00:32:24 Äh, ja?
00:32:26 Wer ist noch mal der Trainer? - Sie natürlich, Herr Zivic.
00:32:32 Das macht dann für jeden Kiesel einen Kombisprung für jeden von euch.
00:32:36 Dann müsst ihr nicht mehr so viel über Taktik nachdenken.
00:32:40 * Pfiff *
00:32:42 * Pfiff *
00:32:48 Danke, Franz. Gut gemacht.
00:32:51 Vielleicht hab ich trotzdem ein Gescheh für uns.
00:32:58 * Pfiff *
00:33:01 Und es gab noch einen, der nicht ganz zufrieden war.
00:33:05 Aber 5000 sind doch gutes Geld.
00:33:08 Bei einer Marktwert von 5 Mio.
00:33:10 Da deckeln die deine Höchstprämie bei 5000.
00:33:13 Das ist DFB pur. Die leben doch in der Steinzeit.
00:33:16 Und flennen dann rum, wenn einer nach dem anderen abwandert.
00:33:19 Ihr seid deutscher Meister geworden.
00:33:21 Du bist gleich mehr die Werbehonorare.
00:33:23 Das fehlte noch, dass Sie da auch den Finger drauf hielten.
00:33:26 Robert, ich mag Geld auch, aber mehr Geld hilft mir nicht.
00:33:29 Wenn ich nicht da spielen darf, wo ich am besten bin.
00:33:32 Darum geht's mir. Und nicht um ein paar Pfennige mehr.
00:33:35 Pfennige. Genau.
00:33:37 Schau.
00:33:39 Du verdienst eine Mark.
00:33:42 Jede Scheibe hier sind 10 Pfennige.
00:33:45 Eine Mark.
00:33:47 20 Pfennige krieg ich.
00:33:50 Ja, in dem Augenbiss dahin bist du einverstanden.
00:33:53 Brigitte, kann ich deinen Teller haben? - Freilich.
00:33:56 Das ist die Steuer. Du hast 80 Pfennige.
00:33:59 Minus 53% Einkommenssteuer,
00:34:02 minus Kranken- und Rentenversicherung etc., pp.
00:34:07 Bleiben dir von deiner Mark 23 Pfennige.
00:34:12 Bei einer Inflationsrate von zurzeit 8%,
00:34:15 heißt das in 7 Jahren,
00:34:18 deine Mark ist weg.
00:34:23 Unglaublich, wie Sie das erklären können, Herr Schwan.
00:34:27 Ich kenn nur zwei intelligente Menschen auf der Welt.
00:34:30 Robert Schwan am Vormittag und Robert Schwan am Nachmittag.
00:34:34 Ja, und da kann man nix machen.
00:34:37 Ich hab mit dem Neudecker geredet.
00:34:40 Es gibt jetzt ein offizielles und ein inoffizielles Gehalt.
00:34:48 Bei Freundschaftsspielen im In- und Ausland gibt's Bar auf die Kralle.
00:34:53 Und was heißt das?
00:34:56 Das heißt mehr Freundschaftsspiele.
00:34:58 Noch mehr? - Brigitte, das gehört einfach dazu.
00:35:01 Ja, und dann hatte ich noch ein Gespräch mit dem Herrn Pöner.
00:35:06 Du und ich, Franz, wir gründen eine Firma in der Schweiz.
00:35:12 Dein Grundkapital bist du.
00:35:14 Meins, meine Erfahrung.
00:35:18 Einziges Tätigkeitsfeld,
00:35:20 die Vermarktung des Fußballspielers Beckenbauer.
00:35:24 Ja, und dann?
00:35:27 Sinkt deine Steuerlast um über 40%.
00:35:30 Das heißt, von der Mark bleiben mir nicht nur 23 Pfennige,
00:35:35 sondern mehr als das Doppelte.
00:35:37 Da sieht man, dass du ein gelernter Versicherungskaufmann bist.
00:35:41 Beckenbauer, zwei Sätzen.
00:35:43 Der bayerische Finanzminister segnet das ab.
00:35:46 Das geht schon so.
00:35:48 Zumindest im Falle eines Nationalheiligtums.
00:35:52 Ich hab dir was vorbereitet.
00:35:55 Mama!
00:35:59 Schau, Franz.
00:36:05 Franz Beckenbauer, Robert Schwan gründen eine GmbH.
00:36:08 Kannst du in Ruhe durchlesen? - Das passt schon.
00:36:11 Dann so.
00:36:15 * Sie lachen. *
00:36:17 Jetzt kriegt er noch einen Hasen.
00:36:23 Der Hanswurst.
00:36:25 * Er macht ein Geräusch. *
00:36:27 Is me, is me.
00:36:29 Mehr Freundschaftsspiele, wie der das schon sagt.
00:36:32 Wenn das nur so geht.
00:36:34 Der denkt keine Sekunde dran, was das für uns heißt.
00:36:37 Hat er dir erklärt, mehr Pfennige von der Mark.
00:36:40 Guten.
00:36:42 * Er macht ein Geräusch. *
00:36:44 Jetzt geht's heim essen. Papa kommt gleich.
00:36:57 Franz, was es für dich und mich heißt.
00:37:11 Für dich und die Buben. Du bist doch sowieso kaum mehr daheim.
00:37:15 Was soll ich denn machen? Kündigen vielleicht.
00:37:18 3 Monate vor Mexiko.
00:37:20 Und nach Mexiko kommt wieder eine WM.
00:37:23 Und davor eine EM.
00:37:25 Und 4 Meisterschaften und 4-mal DFB-Pokal.
00:37:28 Und dazwischen Freundschaftsspiele.
00:37:30 Ich bring halt das Geld heim.
00:37:32 Das ist eben die Realität, unsere Lebensrealität.
00:37:35 Wenn ich noch bei der Allianz bin,
00:37:37 würde ich nicht ansatzweise so viel Geld heimbringen.
00:37:41 Als wir uns kennengelernt haben, hast du gesagt, du willst alles.
00:37:46 Das will ich doch immer noch.
00:37:52 Ich auch mit dir.
00:37:54 Aber jetzt haben wir bloß noch den Fußball.
00:37:57 Weißt du was?
00:38:03 Lass mich die WM spielen und danach reden wir, ja?
00:38:08 * Musik *
00:38:12 * Musik *
00:38:40 Es lief gut in Mexiko, weil wir die Engländer heimgeschickt haben.
00:38:44 War eben doch kein Tor in Wembley.
00:38:47 Aber im Halbfinale, da ging's gegen Italien.
00:38:54 Das Jahrhundertspiel haben sie das hinterher genannt.
00:39:00 Stimmt ja auch, weil wer bis dahin noch nicht gewusst hatte,
00:39:04 was Fußball heißt, der wusste das spätestens nach diesem Spiel.
00:39:09 * Musik *
00:39:13 * Applaus *
00:39:15 Viel Glück, Leute.
00:39:39 Für mich war es ab der 65. Minute der pure Schmerz.
00:39:43 Das sieht nicht gut aus für Franz Beckenbauer.
00:39:50 Ich bin nicht sicher, ob er noch weiterspielen kann.
00:39:53 Ich glaube, er spielt nicht weiter.
00:39:55 Aber das werden die Ärzte entscheiden müssen.
00:39:58 Aber wenn Beckenbauer liegen bleibt, muss es ernst sein.
00:40:01 Und Verlängerung, 1:1.
00:40:03 Es brodelt in diesem Stadion, es kocht, es läuft fast über.
00:40:07 Im Koch-Torf ist hier Mats-Diekens-Stadion angebracht.
00:40:10 Die Spieler brauchen dringend eine Erholung.
00:40:13 Scheiße, was ist denn das?
00:40:16 Eine ganz große Scheiße ist das.
00:40:18 Also ziemlich sicher, das Schultergelenk.
00:40:21 Das ist gebrochen, das war es.
00:40:23 Auf gar keinen Fall. Ich spiel weiter.
00:40:26 Im Ernst?
00:40:27 Spiel ich mit der Schulter oder mit den Füßen?
00:40:30 Gib mir mal die Mullbinde.
00:40:32 Bist du echt sicher?
00:40:35 Ich flieg doch nicht um die halbe Welt, um euch zuzuschauen.
00:40:39 So ist richtig, Junge.
00:40:43 Oh, bist du deppert.
00:40:47 Wer spielt weiter? Franz Beckenbauer spielt weiter.
00:40:51 Und wer den Kaiser Beckenbauer immer nur als feinen Herrn gesehen hat,
00:40:55 als diesem eleganten Distanzfußballer,
00:40:57 der sich immer aus dem Größten rausgehalten hat,
00:41:00 der möge ab jetzt bitte für immer schweigen, meine Damen und Herren.
00:41:04 Dann ging es erst so richtig los.
00:41:06 Ein Tor fiel nach dem anderen.
00:41:08 Uwe Seeler köpfelt nach vorne.
00:41:11 Da springt ein Italiener dazwischen.
00:41:13 Tor! Goal! 2 zu 1 für Deutschland.
00:41:16 Da kommt der Ball, wird gut hereingeschaufelt.
00:41:20 Und, gut geschießt, Tor!
00:41:22 Seeler von Held, genau Burgknecht vor die Füße.
00:41:25 Und jetzt eine Möglichkeit durch Riva.
00:41:30 Schießt, wunderbar, das wird Tor.
00:41:32 3 zu 2 für Italien.
00:41:34 Aus dieser Fehlentscheidung des Schießlichters heraus.
00:41:37 Beckenbauer ist in diesem Spiel genau einarmig.
00:41:41 Er kann anders nicht mehr spielen.
00:41:43 Er hat also nicht mehr das echte Balancegefühl.
00:41:46 Er kann nicht mehr auskeimen, wie er sein Körpergewicht verteilt.
00:41:50 Von Krawowski, die Bude hat den Ball.
00:41:52 Hebt ihn herein, Uwe Seeler.
00:41:54 Tor! Tor durch Müller.
00:41:56 Tor!
00:41:59 Tor durch Müller.
00:42:01 Der Italiener greift an.
00:42:03 Bonitegna und Tor für Italien.
00:42:06 Und dann war es vorbei.
00:42:13 Jahrhundertverlängerung, hätte es heißen müssen.
00:42:20 Nicht Jahrhundertspiel.
00:42:22 Wieder war es nichts mit dem Weltmeistertitel.
00:42:29 Noch mal 4 Jahre warten.
00:42:31 Aber immerhin waren es wilde Jahre.
00:42:37 Lange Haare, freie Liebe.
00:42:41 Plötzlich schien alles möglich und erlaubt.
00:42:44 Und auch zum FC Bayern kamen die jungen Wilden.
00:42:47 Der Paul und der Uli.
00:42:49 So Männer, wir sind da.
00:42:55 So Männer, die beiden hier,
00:42:58 muss ich sich schon nicht vorstellen.
00:43:01 Seht ihr, dass du Haare vorhältst?
00:43:07 Das wirst du gleich sehen.
00:43:09 Und mit den beiden Neuen kam der Erfolg.
00:43:13 Die wurden 3-mal hintereinander deutscher Meister.
00:43:17 Und haben sogar den Europapokal der Landesmeister gewonnen.
00:43:22 Der Fußball vom FC Bayern war revolutionär.
00:43:25 Allerdings nicht nur der.
00:43:27 Ich glaube, dass Che Guevara
00:43:29 eine der wichtigsten Personen unserer Zeit ist.
00:43:32 Einer Zeit, die sich gerade massiv im Wandel befindet.
00:43:35 Du hast ja einen sauberen Kameraden.
00:43:38 Vom Mauer schwimmen aber Maserati-Fahnder.
00:43:41 Bentley. - Was?
00:43:43 Ein Bentley-Fahnder.
00:43:45 Aber er sagt, er ist öffentlicher Kommunist beim FC Bayern.
00:43:49 Das ist doch nicht ... - Irren soll man nicht widersprechen.
00:43:53 Mich interessiert weder Che Guevara noch der Mauer.
00:43:56 Mich interessiert die Meisterschaft und der Europapokal.
00:43:59 Auf jeden Fall richtig, dass du dich nicht verrückt machen lässt.
00:44:03 Und mit der Brigitte?
00:44:05 Naja, im Grunde ist es immer das Gleiche.
00:44:10 Dass ich mehr Zeit für sie und die Buben haben muss.
00:44:14 Aber ich muss halt arbeiten.
00:44:16 Du bist aber auch ihr Mann.
00:44:19 Und einen Vater brauchen deine Kinder auch.
00:44:22 Also, ich zahl dann mal.
00:44:24 Du hast vollkommen recht, Franz.
00:44:26 Die Mama und ich haben es auch durchmüssen,
00:44:29 wenn ich mal am Samstag Dienst gehabt hab.
00:44:32 Am Mittwoch will sie schon wieder ins Theater.
00:44:35 Und nach Bayreuth will sie auch mit mir.
00:44:38 Da werd ich wahnsinnig zwischen all den Leuten mit ihr nicht klunkern.
00:44:42 Aber Musik ist aber auch was Schönes.
00:44:44 Ich kann das, es dauert 3 Stunden, wenn nicht sogar 3,5.
00:44:48 Apropos, ich muss heim.
00:44:50 Zu einer Lesung.
00:44:52 Eine Lesung? - Ja.
00:44:54 Bei euch? - Ja.
00:44:57 * Stimmengewirr *
00:45:00 Wenn ich dann alle bitten dürfte, Platz zu nehmen.
00:45:21 * Stimmengewirr *
00:45:24 Das muss jetzt wirklich sein.
00:45:28 Mein Gott, wie waren sie überlegen.
00:45:31 Wenn nicht, dann stehen wir wenigstens gemeinsam.
00:45:35 Amen.
00:45:37 Außerdem sprachen sie von Dingen und v.a. von Personen,
00:45:40 die er nicht kennen konnte, als ob er sie kennen müsste und eingeweiht sei.
00:45:45 Das von Handtke hier verwendete narrative Modell
00:45:48 nimmt die lineare Handlungsabfolge lediglich als Ansatzpunkt
00:45:52 für die Analyse menschlichen Bewusstseins.
00:45:55 Bzw. der Thematisierung des Verhältnisses
00:45:58 zwischen diesem Bewusstsein und den Zeichen,
00:46:02 die Wirklichkeit wahrnehmbar erst konstituiert.
00:46:15 Bravo.
00:46:18 Nun, danke.
00:46:26 Bevor wir in eine größere Diskussion übergehen,
00:46:30 würde ich mich freuen, wenn der Fachmann, der anwesend ist,
00:46:34 etwas dazu sagen würde.
00:46:36 Herr Mayer.
00:46:42 Ja, ich hab das Buch schon gern gelesen.
00:46:46 Aber der Titel ist aus meiner Sicht ein vollkommener Schmarrn.
00:46:54 Ein Schmarrn?
00:46:56 Schauen Sie, über 80% aller Elfmeter werden verwandelt.
00:47:00 Wovon soll denn der Torhüter Angst haben?
00:47:03 Wenn er Angst haben muss, dann wohl der Schütze.
00:47:06 Aber wenn ich beim Elfmeter Angst hab,
00:47:09 dann muss ich auch Machtwächter werden.
00:47:12 Das ist aber doch eine Metapher.
00:47:15 Das mag schon sein, aber dann ist die Metapher ein Schmarrn.
00:47:19 Ich find das im Grunde auch.
00:47:21 Wenn Sie sagen, das ist ein Ansatzpunkt
00:47:24 für die Analyse menschlichen Bewusstseins,
00:47:27 warum geht's dann um jemanden, der eine Frau kennenlernt
00:47:31 und sie gleich erwürgt?
00:47:33 Das ist ja schon eher eine Ausnahmesituation.
00:47:36 Meistens jedenfalls.
00:47:38 Schön, dass ihr da wart.
00:47:40 Wie habt ihr mir das antun können?
00:47:43 Was denn? Der Sepp hat seine Meinung gesagt.
00:47:46 Und ich auch.
00:47:48 Ja, aber ihr redet über Peter Handtke.
00:47:51 Ihr sagt, da schmarrn dazu.
00:47:53 Brigitte, was willst du?
00:47:55 Ich war mit dir im Theater, auf dieser Scheiß-Ausstellung.
00:47:59 Ich hab Ja gesagt zu Bayreuth.
00:48:01 Und das drang Sturm?
00:48:03 Nein, aber jetzt sitzen schon fremde Leute in meinem Wohnzimmer
00:48:07 und ich hab gesagt, irgendwann brauch ich das.
00:48:10 Das musst du noch lauter sagen, dann machen die Buben alle auf.
00:48:14 Wir wollten mehr Zeit miteinander verbringen.
00:48:17 Wo soll ich am Spielfeldrand das Zelt aufstellen?
00:48:20 Franz, wir sind Mann und Frau.
00:48:24 Ich will nicht, dass das hier ein Zweckbündnis wird.
00:48:27 Das will ich auch nicht.
00:48:29 Aber wenn man über so was diskutieren muss,
00:48:32 dann ist es schon längst eins.
00:48:36 Das heißt?
00:48:38 Ja, schon klar, was Sie jetzt von mir denken.
00:48:54 Aber haben Sie schon mal probiert, gleichzeitig Weltmeister zu werden
00:48:58 und ein guter Ehemann zu sein?
00:49:00 Eben.
00:49:03 Und eines muss ja auch klar sein.
00:49:06 2 Wochen vor dem Amt FIF zur Fußball-Weltmeisterschaft
00:49:15 sind heute die 22 Nationalspieler der Bundesrepublik
00:49:18 in der Sportschule Malente eingetroffen,
00:49:21 wo die Fußballer auf das Turnier vorbereitet werden sollen.
00:49:25 Willkommen. - Danke.
00:49:28 * Musik *
00:49:31 Da kann ein Mensch nur so viel Tuhe haben.
00:49:37 Sepp, hast du das schon gehört? - Ja, Spinnerwärts.
00:49:52 Das geht gar nicht. - Ich kümmere mich schon drum.
00:49:55 * Tür wird geschlossen. *
00:49:57 Schmarrn, oder?
00:50:00 20.000 Mark für den Titel.
00:50:02 Das sagen die? Das ist ihre Siegprämie.
00:50:05 Was spinnen die denn?
00:50:07 Wissen die, was die Holländer kreieren? Und die Italiener?
00:50:10 Wir sind der Spielerrat. Was sagen wir?
00:50:12 Dass sie schlechter können, das sagen wir.
00:50:14 Oder du, Franz, du sagst das eher. - Alles klar.
00:50:17 100.000? Seid ihr wahnsinnig?
00:50:20 Glaub ich eher nicht.
00:50:22 Die Zahl orientiert sich am internationalen Vergleich.
00:50:25 Franz, 20.000 Mark sind für viele Menschen da draußen ein Jahresgehalt.
00:50:33 Wie sollen wir das vermitteln, dass euch das nicht reicht?
00:50:36 Das müssen Sie doch nicht vermitteln.
00:50:38 Ihr Jahresgehalt haben Sie den Leuten auch nicht vermittelt.
00:50:41 Also, das ist doch ... - Ihr sagt 20, wir sagen 100.
00:50:44 Wo treffen wir uns da jetzt? - Ernsthaft, Franz.
00:50:47 Wir sind auf dem türkischen Bazar.
00:50:49 Hier tut's, als wär man in Augsburg eine Puppenkiste.
00:50:52 Ausgangssperre, kein Alkohol, keine Frauen.
00:50:54 Und jetzt bietet's hier gestandene Nationalspielern,
00:50:57 die nicht nur Spitzensportler, sondern auch Spitzenverdiener sind,
00:51:01 was an, was ein totaler Witz ist.
00:51:03 Glaubt's ihr ernsthaft,
00:51:05 die kann man mit so einem Taschengeld motivieren?
00:51:07 Es war mal eine Ehre,
00:51:09 für die Nationalmannschaft spielen zu dürfen.
00:51:11 Ja, freilich. Als man für den WM-Sieg
00:51:13 nur eine Kiste Gemüse gekriegt hat.
00:51:15 Weißt du was?
00:51:17 Ich hab mir vor, euch alle nach Hause zu schicken.
00:51:20 So kurz davor! - Wissen Sie was?
00:51:22 Das ist eine blendende Idee. Genauso machen wir das jetzt.
00:51:25 Verdammt! Franz!
00:51:28 Ah, der kratzt gerade.
00:51:35 Könnt ihr nach vorne, komm.
00:51:38 Auf geht's, Uli. Komm.
00:51:40 Das wird genau jetzt werden.
00:51:42 Nix machst du. - Ah, da kommt er schon.
00:51:46 Und?
00:51:48 70.
00:51:50 Wegsauger!
00:51:52 Und ein VW-Käfer. - Ein Schmarrn.
00:51:54 Na ja, dann müssen wir bloß noch eine Weltmeisterschaft gewinnen.
00:51:57 Und das Spiel gegen die DDR.
00:51:59 Ach so, die spielen doch schwindelig.
00:52:01 Die glauben dann noch an Winnetou und Karl Marx.
00:52:04 Sparbasser, Sparbasser ...
00:52:13 Und Tor!
00:52:15 Jürgen Sparbasser aus Markeburg.
00:52:17 1 zu 0 gewinnt die DDR-Nationalmannschaft.
00:52:20 Grünlarm, neues Deutschland,
00:52:23 deutsche demokratische Republik.
00:52:25 Warum wir heute gewinnen?
00:52:29 Herr Bundestrainer, die Presse der Bundesrepublik
00:52:33 war im Vorfeld des Spiels außerordentlich optimistisch.
00:52:36 Ist es möglich, dass Sie den Gegner unterschätzt haben?
00:52:40 Und hatten Sie vielleicht kein taktisches Konzept
00:52:43 für den Vorfeld des Spiels gegen Siloy?
00:52:45 Ich, äh, glaube nicht.
00:52:47 Bei einer WM darf man keinen Gegner unterschätzen.
00:52:50 Und haben Sie das? - Auf keinen Fall.
00:52:53 So etwas passiert im Fußball.
00:52:56 Wir sollten das WDR als ...
00:52:59 kleinen Unfall betrachten.
00:53:01 Dass wir gegen die DDR verlieren, bezeichnen Sie als kleinen Unfall?
00:53:05 Das ist jetzt vielleicht ein etwas unglücklicher Ausdruck gewesen.
00:53:09 Unfall in dem Sinne, dass so was eben passiert.
00:53:12 Natürlich selten. Aber es passiert. Der Ball ist rund.
00:53:15 Franz, eine Frage, bitte.
00:53:21 Wie kann das passieren, dass wir gegen die DDR verlieren?
00:53:25 Wie kann das passieren?
00:53:28 Das kann passieren, wenn eben der Schländrian ausbricht.
00:53:31 Weil das einfach überhaupt nicht ging, was da einige gemacht haben.
00:53:34 Wie wer zum Beispiel?
00:53:36 Wie der Uli zum Beispiel.
00:53:38 Was nützt uns der schnellste Stürmer Europas,
00:53:40 wenn der nur rumsteht? Oder der Jürgen?
00:53:42 Sie meinen Grabowski?
00:53:44 Ja, Grabowski und Kuhlmann und Floh, die hab ich auch nicht gesehen.
00:53:47 Ich mein, waren die überhaupt auf dem Platz?
00:53:49 Wie kommt das vor, als wären die bei der Ansprache vor dem Spiel
00:53:52 überhaupt nicht in der Kabine gewesen?
00:53:54 Da ist eine Kampf-Order ausgegeben worden.
00:53:56 Das muss einfach anders werden.
00:53:58 Wenn wir, Stand jetzt, in unserer Vorgruppe nur Zweiter werden sollten,
00:54:01 dann vermeiden wir in unserer Finalgruppe
00:54:03 Gegner wie Holland, Brasilien und Argentinien.
00:54:06 Das ist reine Spekulation.
00:54:08 Aber es muss ja alles noch gespielt werden.
00:54:10 Stattdessen würden wir dann gegen Polen, Schweden, Jugoslawien spielen.
00:54:15 Also wesentlich leichtere Gegner.
00:54:17 Das sind, wie schon gesagt, Spekulationen.
00:54:19 Ihr könntet euch jetzt nicht einfach so weiterwurschteln.
00:54:21 Das geht doch nicht.
00:54:22 Es gibt bei einer WM sowieso keine leichteren Gegner.
00:54:25 Ihr Vorgänger, der Sepp Herberger,
00:54:28 hat in der Vorrunde 1954 gegen Ungarn absichtlich verloren.
00:54:33 Gibt es da bei Ihnen ähnliche Erwägungen?
00:54:35 Selbstverständlich nicht.
00:54:37 Wir würden niemals ...
00:54:39 Entschuldigung, wir sind noch nicht fertig.
00:54:42 Ach, der Schmarrn ging ja schon in der Vorbereitung los.
00:54:45 3 mal 30 Minuten gegen eine Auswahl von Schleswig-Holstein.
00:54:48 Wer plant denn so was?
00:54:49 Ja, wer plant denn so was?
00:54:50 Ja, wer plant so was?
00:54:51 Der DFB plant so was.
00:54:52 Und dann der Krampf gegen Chile.
00:54:53 Da gab es nicht einmal ein flüssiges Kombinationsspiel.
00:54:55 Und gestern wieder alles nur durch die Mitte.
00:54:57 Das hätte nach 3 Stunden so weitergehen können.
00:54:59 Und der Gerd, der hätte immer noch auf ein Zuspiel gewartet.
00:55:02 Wir versuchen, in jedem Spiel unser Bestes zu geben.
00:55:05 Das muss man auch, wenn man Weltmeister werden will.
00:55:08 Sie meinen also, wir brauchen mehr Flügelspiel?
00:55:10 Ja, und mehr Dynamik, einfach alles.
00:55:12 Wir haben doch einen Bonhoff und einen Hölzenbein.
00:55:14 Sie wollen also, dass Bonhoff und Hölzenbein
00:55:16 für Hoeneß und Krabowski kommen?
00:55:18 Ich mache ja nicht die Ausstellung.
00:55:20 Aber auf unsere kämpferischen Fähigkeiten
00:55:22 müssen wir uns wieder besinnen.
00:55:23 Die müssen Angst vor uns haben und nicht umgekehrt.
00:55:25 Das ganze Spielsystem muss jetzt überprüft werden.
00:55:27 Wie? Aber Franz, bitte, noch eine Frage.
00:55:30 Nein.
00:55:34 Franz?
00:55:36 Spinnst du jetzt?
00:55:38 Warte mal, ich ruf dich zurück.
00:55:40 Ich glaube nicht, ne?
00:55:43 Sag mal, wie kannst du öffentlich fordern,
00:55:45 mich aus der Mannschaft zu nehmen?
00:55:47 Gegenfrage.
00:55:48 Wie kannst du denn einen derartigen Scheißdreck zusammenspielen?
00:55:51 Franz, du bist aber eh nicht der Trainer.
00:55:53 Weißt du was?
00:55:54 Wenn du jetzt die Leistung vom Uli gestern so richtig toll gefunden hast,
00:55:57 dann sag das doch jetzt mal mir und allen anderen hier.
00:56:00 Ich bin.
00:56:02 Ich bin.
00:56:08 Das kann und werde ich nicht akzeptieren.
00:56:16 Weil es die Wahrheit ist?
00:56:18 Du weißt genau, dass ich dir schon in der Libero-Frage entgegengekommen bin.
00:56:21 Weil ich recht konnte.
00:56:22 Darum geht es doch gar nicht.
00:56:23 Du stellst dich doch vor die Kameras und kritisierst deine Kameraden.
00:56:25 Wenn die spielen wie die größten Schwammerl.
00:56:27 Aus meiner Ansicht, alle Experten zeigen die Holländer hier den Fußball der Zukunft.
00:56:30 Und ich frage, haben wir ein Rezept dagegen?
00:56:33 Weißt du, was morgen die Zeitungen schreiben werden?
00:56:36 Machtübernahme durch Beckenbauer.
00:56:39 Wenn ein Spieler sich so verhört, dann kann es nicht im Sinne der Mannschaft sein.
00:56:43 Du vergisst, dass ich der Trainer bin.
00:56:46 Weißt du was, Helmut, dann schmeiß mich doch einfach raus.
00:56:49 Ja.
00:56:52 Genau das ist nämlich das Problem in Deutschland.
00:56:55 Dass man immer wieder auf Posten und Macht und Autorität zurückzieht.
00:56:58 Und deswegen werden wir mit unseren taktischen Ansichten von vorgestern von der Wirklichkeit eingeholt.
00:57:02 Und damit gewinnen wir auch keine WM.
00:57:05 Nach Meinung aller Experten hat Beckenbauers offene Kritik entscheidend dazu beigetragen,
00:57:13 dass die deutsche Elf nicht mehr wiederzuerkennen war.
00:57:16 Nur so konnten sie in der Wasserschlag gegen Polen das Finale erreichen.
00:57:20 Nun wird sich zeigen, ob Beckenbauers Spielideen den absoluten Härte-Test überstehen.
00:57:24 Auf die Deutschen wartet im Endspiel der Angstgegner Holland.
00:57:27 Finale daheim.
00:57:52 Und das ist dann ein Druck, der einfach unvorstellbar ist.
00:57:55 Wo du weißt, alle schauen auf dich.
00:58:00 Und wo du weißt, jeder Fehler kann eine Entscheidung sein.
00:58:05 Deswegen mach's besser keinen.
00:58:09 Und du hast Angst.
00:58:13 Beim dritten Mal muss es einfach klappen.
00:58:15 Das ist vielleicht die letzte Chance.
00:58:18 *Musik*
00:58:20 Guten Tag, meine Damen und Herren.
00:58:28 Ich hoffe, Sie sind wie immer zu Hause ebenso eingestimmt auf das große Spiel.
00:58:32 Auf das Finale dieses Fußball-Festivals 1974 zwischen der Mannschaft der Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland.
00:58:39 Los!
00:58:40 Los!
00:58:41 Kommt schon!
00:58:46 Mei, die ganze Schüssel.
00:58:48 Dass es dir nicht schlecht wird.
00:58:51 Prost, Herr Brand.
00:58:53 Auf uns.
00:58:56 Heute werden wir Weltmeister.
00:59:05 Ah, diese Kulisse.
00:59:07 Da ist auch die Grace Kelly.
00:59:09 Super Schauspielerin. Die haben wir sehr gern gesehen.
00:59:12 Die hat eine neue Frisur, oder?
00:59:14 Brand ist auch da.
00:59:16 Bei uns machen sie so einen Schiss wegen der Sicherheit.
00:59:19 Da ist der Papa. Da!
00:59:24 Ja, da ist der Papa.
00:59:26 Franz, zeig sie ihnen.
00:59:29 Jeder Fehler kann eine Entscheidung sein.
00:59:34 Jedes Foul auch.
00:59:36 Und wir hatten bis dahin noch nicht einmal einen einzigen Ballkontakt.
00:59:39 Kreuz gegen Fuchs.
00:59:41 Kreuz am Ball.
00:59:42 Und ...
00:59:44 Drei Stoß oder Elfmeter.
00:59:46 Das war nicht im Strafraum.
00:59:48 Das war ein Foul im Strafraum.
00:59:50 Franz, da brauchst du nicht rumreklamieren. Das ist ein Elfer.
00:59:53 Nach einer Minute, nach 60 Sekunden, Strafstoßentscheidung für die Niederlande.
01:00:00 Geht das schon wieder gut los.
01:00:02 Gut zu sehen für den Fall.
01:00:04 Und nächsten.
01:00:08 Der hat schon zwei Elfmeter für seine Mannschaft in diesem Turnier verwandelt.
01:00:12 Läuft an.
01:00:14 Schlecht.
01:00:16 Scheiße.
01:00:22 Nichts zu machen für Meier.
01:00:24 Noch 90 Sekunden.
01:00:26 Das ist ein Scheiß.
01:00:28 Das reißt mich schon rum.
01:00:30 Hölzenbein.
01:00:34 Breit läuft. Mitgegangen.
01:00:37 Ja, Foul.
01:00:39 Elfmeter.
01:00:41 Ein Elfer für uns.
01:00:43 Den schießt der Papa.
01:00:46 Den muss der Papa machen.
01:00:48 Paul, willst du den schießen?
01:00:56 Der schickt es da.
01:00:58 Jetzt nein, jetzt schleicht er.
01:01:00 Schauen Sie hin, meine Damen und Herren.
01:01:02 Geht der Breitner.
01:01:04 Ob Breitner die Nerven hat,
01:01:06 diese Aufgabe zu übernehmen beim Stande von 0 zu 1.
01:01:09 Man konnte vieles sagen gegen den Paul.
01:01:11 Aber Eier hat er gehabt.
01:01:13 In der 24. Minute müssen wir das auch können.
01:01:19 Tor.
01:01:21 Ja.
01:01:23 Ja.
01:01:25 Tor.
01:01:27 Tor.
01:01:29 Ja.
01:01:33 Ja.
01:01:35 Super.
01:01:37 Tor.
01:01:39 Jetzt geht es hoch.
01:01:41 Bodenhof.
01:01:45 Müller.
01:01:47 Und 2 zu 1.
01:01:49 3 zu 1 für Deutschland.
01:01:51 Ja.
01:01:55 Tor.
01:01:57 Tor.
01:01:59 Tor.
01:02:01 Ja.
01:02:03 Tor.
01:02:05 Ja.
01:02:07 * Musik *
01:02:10 * Musik *
01:02:13 Auf dich, Franz.
01:02:36 * Musik *
01:02:40 * Musik *
01:03:08 Das war vielleicht der schönste Tag in meinem Leben.
01:03:11 Und das Beste ist, er war noch nicht vorbei.
01:03:14 Herr Beckenbauer?
01:03:17 Ja.
01:03:19 Ich wollte nur gratulieren, Herr Weltmeister.
01:03:22 Ach so.
01:03:25 Entschuldigung.
01:03:27 Dankeschön.
01:03:29 So gern.
01:03:31 Diana.
01:03:34 Diana.
01:03:37 Auf der Jagd nach Bildern, ja?
01:03:39 Das auch, ja.
01:03:42 Dann Waldmanns Heil.
01:03:44 Waldmanns Dank.
01:03:46 Franz, was ist jetzt?
01:03:48 Ja.
01:03:50 Entschuldigung, ich muss leider.
01:03:53 Dann ein andermal vielleicht.
01:03:55 Das würde mich freuen.
01:03:58 Könnte ich noch ein Foto von Ihnen machen?
01:04:06 Ich dachte schon, Sie fragen mich.
01:04:08 Diana war schon klar, das ist ein verheirateter Mann.
01:04:18 Und mir war es natürlich eh klar.
01:04:20 Aber mein Gott, was machst, wenn der Blitz einschlägt?
01:04:34 Ich hatte dann noch mehr Freundschaftsspiele.
01:04:37 Sozusagen verdächtig viele.
01:04:39 Das ist der Brigitte dann irgendwann aufgefallen.
01:04:42 Oder sie wollte mich wirklich nur überraschen.
01:04:46 Eine Überraschung war es dann auf alle Fälle.
01:04:49 Überraschung.
01:04:58 Ich weiß, in 3 Stunden ist das Spiel, aber ich hab gedacht nicht.
01:05:03 Franz?
01:05:05 Franz?
01:05:19 War sie das?
01:05:24 Franz?
01:05:26 Das war's.
01:05:28 Franz?
01:05:32 Weißt du, wie das war für mich?
01:05:34 Wenn du mal stirbst eines Tages, dann weißt du es.
01:05:37 Das weiß ich auch so.
01:05:39 Wie kannst du das machen, alles wegschmeißen?
01:05:41 Das will ich doch gar nicht.
01:05:43 Warum machst du es dann?
01:05:45 Schatz, du bist eine großartige Frau, aber das mit Diana, das war...
01:05:49 Wie wenn der Blitz einschlägt.
01:05:51 Und was macht man denn dann?
01:05:53 Dann geht man ins Hotel mit ihr.
01:05:55 Du willst mich ja gar nicht verstehen.
01:05:59 Weißt du nicht mehr, wie das mit uns war?
01:06:02 Am Anfang.
01:06:04 Das wagst du mir zu sagen.
01:06:08 Ich sag halt die Wahrheit.
01:06:15 Ist denn das falsch?
01:06:18 Das ist halt der Lauf der Zeit.
01:06:21 Ja, das ist der Lauf der Zeit.
01:06:23 Ja?
01:06:47 Sind Sie der Herr Beckenbauer?
01:06:49 Das liegt mir fern.
01:06:51 Anzengruber, Steuerfahndung München 3.
01:06:53 Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss.
01:06:56 Weil es diesbezüglich eine klare Absprache mit ihrem Vorgänger gab.
01:07:13 Deswegen werde ich gerade ein bisschen lauter.
01:07:16 Halt das...
01:07:18 Das ist jetzt bitte nicht der Ernst.
01:07:20 Ja, ganz sicher sogar hat das einen Nachspiel.
01:07:22 Grotze, du Ficks!
01:07:24 Sagt mir dieses Arschloch doch glatt, dass sein Vorgänger nicht mehr im Amt sei.
01:07:29 Deswegen heiße es ja Vorgänger.
01:07:32 Das ist doch Schweiz, was Sie da haben.
01:07:34 Das ist doch außerhalb Ihrer Zuständigkeit.
01:07:36 Wir nennen das Auslagerung in eine Subfirma.
01:07:38 Der bayerische Fiskus nennt das Steuerflucht.
01:07:41 Grotze Fünferl.
01:07:43 Du hast doch gesagt, das Ganze wäre absolut wasserdicht.
01:07:47 Oder habe ich das falsch in Erinnerung?
01:07:49 Wenn mir der bayerische Finanzminister das in die Hand hinein verspricht, dann ist das wasserdicht.
01:07:53 Super.
01:07:54 Bloß dass ein Späze eben nicht mehr im Amt ist und jetzt einen Nachfolger hat.
01:07:57 Wo dann man ja hätte denken können, wenn man gleichzeitig der intelligenteste Mensch am Vormittag und der intelligenteste Mensch am Nachmittag ist, oder?
01:08:03 Franz, das ist nur Geld.
01:08:04 Ja, mein Geld.
01:08:06 Oder hast du vorgehabt, dich an der Strafzahlung auch mit 20% zu beteiligen?
01:08:09 Doch wohl eher nicht.
01:08:10 Franz, pass mal auf.
01:08:12 Und hör endlich auf, hier alles vollzuquälen.
01:08:14 Echt, ich...
01:08:15 Du Sticklei!
01:08:17 Ja, das ist ein beschissenes Timing.
01:08:20 Aber du hast noch ein viel größeres Problem.
01:08:23 Aber sicher, mein Image.
01:08:25 Toll, Mr. Supermanager.
01:08:27 Wer braucht schon einen Wehrbeträger, der die Steuer bescheißt, richtig?
01:08:29 Nein, leider falsch.
01:08:31 Die Steuer bescheißt jeder in Deutschland. Damit kommst du dann durch.
01:08:34 Ja, was dann?
01:08:39 Die Presse weiß Bescheid.
01:08:44 Es geht los.
01:08:45 Und dann ging's los.
01:08:47 Das kann man sich heute schlichtweg nicht mehr vorstellen.
01:08:50 Also, was die Münchner Presse da für eine Macht gehabt hat.
01:08:53 Und wie die Leute das gefressen haben.
01:08:55 Für Diana war's ein Albtraum.
01:09:01 Das war, wie wenn sie den Franz Josef Strauß erschossen hätte.
01:09:04 Sie war die Hexe für die Leute.
01:09:06 Dass ja eigentlich ich meine Frau betrogen hatte, also...
01:09:10 Es ging fast ein bisschen unter.
01:09:12 Wiederschauen.
01:09:14 Grüß Gott. Ich hätte gern Reimond-Semmel.
01:09:16 Und Huren verkaufen wir nix.
01:09:18 Das gibt's ja nicht.
01:09:23 Diana hält das langsam nicht mehr aus.
01:09:25 Und ich auch nicht.
01:09:27 So kann das nicht weitergehen.
01:09:30 So hast du einmal ja angefangen.
01:09:41 Das ist noch gar nicht so lang her.
01:09:43 Aber mir kommt's vor wie eine Ewigkeit.
01:09:46 Der Robert meinte, ich soll nach New York gehen.
01:09:51 Amerika?
01:09:54 Mhm.
01:09:55 Ja, äh...
01:09:58 Gibt's denn da überhaupt Fußball?
01:10:01 Die wollen sich ja eben aufbauen da.
01:10:04 Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
01:10:08 Aber New York?
01:10:10 Du würdest vielleicht den Mohamed Ali sehen.
01:10:13 Die Verdienstmöglichkeiten wären gigantisch und Diana wäre aus der Schusslinie.
01:10:18 Soll ich das wirklich machen?
01:10:21 Ich find's ja spannend, wie du's sagst.
01:10:23 Aber ich frag ja dich.
01:10:24 Was ist denn mit deinen Buben?
01:10:28 Die gehen mir sowieso immer heim, wenn's geht.
01:10:31 Und in die Ferien hol ich sie zu mir.
01:10:34 Na ja, wenn du da so viel verdienst, dann...
01:10:37 musst du's ja machen.
01:10:39 Ich seh ja einmal für deine Buben später.
01:10:41 Meinst du wirklich?
01:10:44 Du warst halt weit weg.
01:10:55 Das wird der Mama wahrscheinlich das Herz brechen.
01:11:00 Ja, aber es gibt ja ein Telefon.
01:11:04 Und Flugzeuge.
01:11:06 Ja, ja.
01:11:07 Und es gibt den alten Spruch.
01:11:09 Der kürzeste Weg zu sich selber führt um die Welt herum.
01:11:13 Was ich leider zu spät verstanden hab, war,
01:11:32 dass in Amerika der Fußball aber kein Fußball war,
01:11:35 sondern eine Show.
01:11:37 Ja, ein bisschen peinlich war das schon alles.
01:11:40 Allerdings ausgezeichnet bezahlt und auch irgendwie eine Gaudi.
01:11:45 Nein, das New York eben.
01:11:47 Ich glaub, das hat mich fast ein bisschen wuschig gemacht im Kopf.
01:11:50 Aber wenn du mittags einen Mick Jagger triffst
01:11:56 und abends einen Andy Warhol
01:11:58 und der Warhol sogar ein Bild von dir malt,
01:12:00 ja, dann kannst du das ja vielleicht gar nicht verhindern.
01:12:04 Köln, Kaiserslautern, 3 zu 2.
01:12:06 60er HSV, 0 zu 1.
01:12:09 Wahnsinn.
01:12:11 Die Hamburger haben sich hinten reingestellt,
01:12:13 dann hat ihnen eine Konta in der 76. gereicht.
01:12:15 Dann sind die 60er jetzt was? 15.
01:12:18 16.
01:12:20 Bin langsam knapp.
01:12:21 Und wie ist es bei dir drüben?
01:12:24 Mei, Amerika halt.
01:12:27 Und eine gescheite Weißwurst gibt's auch nicht.
01:12:30 Die können jederzeit kriegen.
01:12:32 Du wolltest doch mal kommen.
01:12:34 Mach ich sicher die Tage.
01:12:37 Die Buben würden sich auch so freuen.
01:12:40 Mama, allein nächste Woche sind wir in Miami Beach, Detroit und Philadelphia.
01:12:45 Schau dir das mal auf der Karte an.
01:12:47 Bei uns daheim, da wär das wie wenn du in einer Woche
01:12:49 in Lissabon, Stockholm und Bukarest spielst.
01:12:52 Ja, sicherlich. Die amerikanischen Entfernungen sind gewaltig.
01:12:55 Ich weiß schon, dass die Buben sich freuen würden.
01:12:59 Sie kommen am Wochenende zu mir.
01:13:01 Ich mach einen Hackbraten, da stellen wir dann einen Teller für dich auf.
01:13:05 Du, da ist noch was, Franz.
01:13:13 Ja? Sag.
01:13:16 Der Vater liegt im Krankenhaus.
01:13:21 Sie sagen, es steht nicht gut um ihn.
01:13:24 Aber er sagt, es ist viel zu teuer, dass du herkommst.
01:13:28 Ich hab's dir gesagt.
01:13:31 *atmet tief ein*
01:13:34 *atmet tief ein*
01:13:37 *atmet tief ein*
01:13:39 *atmet tief ein*
01:13:41 *atmet tief ein*
01:13:45 *atmet tief ein*
01:13:47 *atmet tief ein*
01:13:50 *atmet tief ein*
01:13:53 *atmet tief ein*
01:13:56 *atmet tief ein*
01:13:59 *atmet tief ein*
01:14:02 *atmet tief ein*
01:14:05 *atmet tief ein*
01:14:08 *atmet tief ein*
01:14:11 *atmet tief ein*
01:14:14 *atmet tief ein*
01:14:16 So ein Schmarrn.
01:14:31 Ein langer Flug.
01:14:36 Dafür gibt's die doch.
01:14:43 Die Flugzeuge.
01:14:45 Und?
01:14:53 Wie ist es drin?
01:14:57 Nein.
01:15:01 Alles größer halt.
01:15:04 Hast du den getroffen?
01:15:11 Den Mohamed Ali.
01:15:13 Dann hab ich gar nicht gewusst,
01:15:18 dass du den so genockst.
01:15:21 Wie er sich da bewegt.
01:15:24 Es schaut ja so leicht aus.
01:15:29 Wie wenn gar nix dabei wär.
01:15:33 Bissl so so.
01:15:41 Wie du immer gespielt hast.
01:15:43 Pass auf Mama auf.
01:16:09 *Musik*
01:16:12 *Musik*
01:16:15 *Musik*
01:16:18 *Musik*
01:16:20 *Musik*
01:16:23 *Musik*
01:16:26 *Musik*
01:16:29 *Musik*
01:16:32 *Musik*
01:16:35 *Musik*
01:16:38 *Musik*
01:16:41 *Musik*
01:16:45 *Musik*
01:16:47 *Musik*
01:16:50 *Musik*
01:16:53 *Musik*
01:16:56 Rechts oder links?
01:16:59 Die.
01:17:02 Boah.
01:17:06 Wo ist denn die her?
01:17:09 Brooklyn.
01:17:13 Check, Maya, German-Wurst.
01:17:15 Check, Maya.
01:17:18 Danke.
01:17:24 Mh.
01:17:42 Na ja.
01:17:44 Gehen wir später noch ins Fifty-Four?
01:17:49 Auch heute eher nicht, ha?
01:17:54 Tag.
01:18:05 Jetzt sind wir schon wieder hier.
01:18:11 Weil's für die Bundesliga nimmer gereicht hat.
01:18:13 Weil du beim HSV ständig verletzt warst.
01:18:16 Ja.
01:18:19 Wie wir das erste Mal hierher sind, hab ich gedacht, wow.
01:18:23 Amerika, New York, Kosmos.
01:18:26 Aber eigentlich hample ich doch nur in einer Operettenliga rum.
01:18:33 Und das willst du nicht mehr?
01:18:36 Doch.
01:18:39 Na, ach, keine Ahnung.
01:18:41 Weiß ich doch auch nicht. Wer bin ich eigentlich?
01:18:44 Bloß noch ein Depp, der nicht aufhören kann, der mal Weltmeister war,
01:18:47 aber jetzt nur noch abkassiert, zusammen mit ein paar anderen
01:18:50 eh ausgemusterten Dinosaurier.
01:18:53 Du hast immer gesagt, du musst der Libero sein.
01:18:59 Ja. - Der freie Mann.
01:19:02 Ja.
01:19:04 Geh mal zurück, ha?
01:19:13 Mach mal das.
01:19:16 Oh.
01:19:19 Bin halt auch ein bissle der German Wurst.
01:19:23 * Musik *
01:19:26 * Musik *
01:19:28 * Musik *
01:19:57 * Musik *
01:19:59 Mei, ist das schön.
01:20:02 Ist nicht schön, ist wunderschön.
01:20:05 Jana, tu nicht nur Stroh an, du, jetzt weichest du die Gesandetorte.
01:20:08 Und du immer noch ein Arschloch.
01:20:11 Schön habt ihr's da. - Danke.
01:20:14 Was treibst du denn den ganzen Tag?
01:20:17 Schaust du beim Milchkorn an, Falk?
01:20:20 Ist ja sonst nix los in meinem Rentnerleben.
01:20:23 So ein Quatsch. Du hast die Bildkolumne, du machst Werbung.
01:20:26 Ich hab eine Kinderlizenz. - Danke.
01:20:28 Muss ich dir immer schon beibringen.
01:20:31 Darf ich doch besser in die Stadt zurückziehen?
01:20:34 Auf Land wird auch gehirnt, Sandetorte.
01:20:37 Ich wohne ja schließlich auch hier, bei mir ist alles in Ordnung.
01:20:40 Und Sandetorte, das mögen doch die Rentner, gell?
01:20:43 Schau mal, Jana, das hab ich dir auf dem Weg hierher gepflückt.
01:20:46 Vielen Dank.
01:20:49 Robert. - Sepp.
01:20:52 So, auf geht's, gleiches Anpfiff.
01:20:55 Jawohl, die haben wir weg.
01:20:57 Und da ist der Schlusspfiff.
01:21:00 Meine Damen und Herren, ich hätte Ihnen gern etwas anderes gesagt.
01:21:03 Aber zum ersten Mal in der Geschichte der Europamarktverschaffung ...
01:21:06 Das ist unvorstellbar. Unvorstellbar!
01:21:09 ... hat die deutsche Mannschaft bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
01:21:12 Und man muss kein Profit sein.
01:21:15 Ab jetzt wird es besonders für Jupp der Wall ganz, ganz schwer werden.
01:21:18 Na, servus. - Jupp der Wall ist schon weg.
01:21:21 Ich glaub, die ist noch Bundestrainer, aber er ist schon weg.
01:21:24 Ich weiß es noch nicht.
01:21:26 Wenn er nicht mehr zustande bringt wie diesen Rumpelfußball.
01:21:29 Die Frage ist nur, wer macht's dann?
01:21:32 Das müssen zum Glück nicht wir entscheiden,
01:21:35 sondern wie alles in Deutschland die höchste Instanz.
01:21:38 Also ich. - Schmarrn, Sepp. - Die Bild-Zeitung.
01:21:41 Hallo? - Ja, der Herr Hüß.
01:21:44 Servus. Wir haben gerade noch von Ihnen gesprochen.
01:21:47 Doch, natürlich verstehe ich den Ernst der Lage.
01:21:50 Aha.
01:21:53 Und was heißt Gespräch?
01:21:55 Blödsinn. Schon freilich.
01:21:58 Wo soll ich hin?
01:22:01 Aha.
01:22:04 Und dann kamen wir zusammen, um diese nationale Krise zu lösen.
01:22:07 Der Alfred Draxler ... - Der Reha, der hat ja früher wirklich Mühe gehabt.
01:22:10 ... und der Jörg Hüß, beide von der größten deutschen Tageszeitung.
01:22:13 Der Max Merkel, der nach eigener Einschätzung
01:22:16 größte Trainer aller Zeiten.
01:22:19 Und ich.
01:22:22 Ich erzähl's dir noch mal. Was ist mit Rebeck?
01:22:24 Okay. - Berti? - Bitte nicht.
01:22:27 Penthouse? - Da machen sie alle Abitur und studieren.
01:22:30 Toll. - Unerläutert Fußball, nicht Tennis.
01:22:33 Max Merkel. - Haben wir schon.
01:22:36 Bleibt nur noch einer übrig.
01:22:39 Macht uns, Franz.
01:22:42 Szenarisch.
01:22:45 Damit sich wieder ein ganzer Deutscherler auf mich stürzt.
01:22:48 Die warten doch dann Lust auf, dass ich sie sehen will.
01:22:51 Der Vorteil uns verrätert.
01:22:53 Franz, Deutschland ist Fußball und der geht gerade unter.
01:22:56 Und das Land will einen, der ihn rettet.
01:22:59 Ich verniedere meinen Trainerschirm.
01:23:02 Der Jupp Gerwal hat ihn.
01:23:05 Ich geh jetzt schiffen.
01:23:08 Jetzt mach's halt, Franz.
01:23:11 Franz, du hast den Respekt der Spieler, die Qualifikation hat das Alter.
01:23:14 Ja. Vorsicht.
01:23:17 Du bist so weit.
01:23:20 Nein.
01:23:22 Also ...
01:23:27 Wirklich nur, wenn gar nichts anderes geht.
01:23:30 Ich hätte es keine Sekunden mehr länger ausgehalten.
01:23:33 Garçon, bin Otto Tannig.
01:23:36 Ist das jetzt der Weg im deutschen Fußball?
01:23:39 Dass die "Bild"-Zeitung den Nationaltrainer bestimmt?
01:23:42 War ja nicht meine Idee.
01:23:45 Aber den öffentlichen Druck kann ja niemand mehr leugnen.
01:23:49 Wir müssen doch reden.
01:23:51 Wir reden doch gerade. Hast du die Bomsi an mich angerufen?
01:23:54 Ich bin ja offen.
01:23:57 Aber mir ist unklar, wie das gehen soll.
01:24:00 Die fehlende Trainerlizenz ist ein riesiges Problem.
01:24:03 Bin ich jetzt deswegen von München nach Frankfurt geflogen,
01:24:06 um zu erfahren, was für ein riesiges Problem das ist.
01:24:09 Franz, es gibt doch nicht nur uns. Es gibt eben auch die FIFA.
01:24:12 Und die hat ihre Regularien.
01:24:15 Gut. Dann reden Sie halt mit der FIFA.
01:24:18 Ja, ich werde es tun.
01:24:20 Und?
01:24:29 Ist das Gespräch erfreulich verlaufen?
01:24:32 Na ja, gar nicht so schlecht.
01:24:35 Aber richtig toll war es nicht mehr.
01:24:38 Na ja, dann ist das ja vielleicht noch ein guter Grund,
01:24:41 bald wieder herzukommen.
01:24:44 Schauen wir mal, dann sehen wir es schon.
01:24:48 Wieso eigentlich noch ein guter Grund?
01:24:50 Ja.
01:24:55 Wieso eigentlich?
01:24:58 Sie wissen ja,
01:25:07 der Blitz,
01:25:10 so ein Gewitter, das kann ja immer mal wieder
01:25:13 vollkommen unerwartet kommen.
01:25:16 Aber ist das tatsächlich so ernst?
01:25:18 Ja, das funktioniert mit uns beiden.
01:25:21 Mehr als dies.
01:25:24 Ich habe immer geglaubt, wenn ich sie sehe, dann erkenne ich sie auch.
01:25:27 Also die, die die richtige ist, auf die ich mein Leben lang gewartet habe.
01:25:30 Aber du weißt schon, dass du genau das schon mal geglaubt hast.
01:25:33 Aber eben nicht so.
01:25:36 Ja, was ist das Problem?
01:25:39 Das Problem ist, dass du Diana fallen lässt wie eine heiße Kartoffel.
01:25:42 Aber wenn da ...
01:25:45 Wenn sie so aussieht wie die Brigitte,
01:25:47 und Sekretärin ist sie auch noch unverheiratet,
01:25:50 das ist doch quasi ihre Doppelgängerin.
01:25:53 Die Brigitte ist die Brigitte und die Julia ist die Julia.
01:25:56 Und die Julia ist ein ganz ein feiner Kerl.
01:25:59 Und Mensch.
01:26:02 Franz, kannst du mal bitte dein Gehirn einschalten?
01:26:05 Was glaubst du, was die Presse da draus machen wird?
01:26:08 Was geht denn das schon wieder die Presse an?
01:26:11 Das geht die Presse an, dass die Presse deinen Werbewert bestimmt.
01:26:14 Die Oberherrschaft wird die Berichterstattung an uns reißen.
01:26:16 Im Fußball wie im Privaten.
01:26:20 Das musstest du auch noch machen, ja?
01:26:22 Du weißt doch, das sind Zeitschriften.
01:26:25 Und die sind nicht für dich.
01:26:28 Und die sind für dich.
01:26:31 Und die sind für dich.
01:26:34 Und die sind für dich.
01:26:37 Und die sind für dich.
01:26:40 Und die sind für dich.
01:26:43 Und die sind für dich.
01:26:47 Und die sind für dich.
01:26:49 Und die sind für dich.
01:26:52 Und die sind für dich.
01:26:55 Und die sind für dich.
01:26:58 Und die sind für dich.
01:27:01 Und die sind für dich.
01:27:04 Und die sind für dich.
01:27:07 Und die sind für dich.
01:27:10 Und die sind für dich.
01:27:13 Und die sind für dich.
01:27:16 Und die sind für dich.
01:27:18 Und die sind für dich.
01:27:21 Und die sind für dich.
01:27:24 Und die sind für dich.
01:27:27 Und die sind für dich.
01:27:30 Und die sind für dich.
01:27:33 Und die sind für dich.
01:27:36 Und die sind für dich.
01:27:39 Und die sind für dich.
01:27:42 Und die sind für dich.
01:27:45 Ja, frag.
01:27:47 Ich wollte dich fragen, wie du das finden würdest,
01:27:57 wenn wir heiraten.
01:28:00 Spinnst du?
01:28:06 Warum?
01:28:08 Willst du nicht erst mal die WM gewinnen?
01:28:15 Heiratst du mich dann?
01:28:17 Vielleicht.
01:28:21 Na gut, dann machen wir das.
01:28:23 Es sah allerdings dann in der Vorbereitung erst mal gar nicht nach WM-Titel aus.
01:28:34 So eine Scheiße!
01:28:36 Franz, du hast nur drei Sieger aus den letzten sieben Testspielt.
01:28:39 Was stimmt nicht?
01:28:41 Was stimmt nicht? Das ist schon wieder so eine tolle Frage.
01:28:44 Deswegen macht man ja Testspiele, um genau das rauszufinden.
01:28:47 Und das ist was?
01:28:49 Dass wir einen Scheiß zusammen spielen.
01:28:51 Das sind lauter gute Fußballer, nur sie spielen nicht gut Fußball.
01:28:54 Natürlich hat sich wieder ganz Deutschland auf mich gestürzt.
01:28:57 Die Anzahl der Bundestrainer war gerade gestiegen.
01:28:59 Von 60 auf 80 Millionen.
01:29:01 Und einer davon wusste sowieso alles besser.
01:29:04 Der Franz macht einen Riesenmist.
01:29:06 Und vor allem verunsichert er die Burschen.
01:29:10 Indem er die Spieler kritisiert?
01:29:13 Es ist doch auch so, dass da diese Distanz ist zwischen ihm und den Spielern.
01:29:19 Er war ja nie einer von ihnen.
01:29:21 Weil ihm ja in seiner Sicht, also in fußballerischer Hinsicht, niemand das Wasser reichen kann.
01:29:27 Am liebsten tat er ja noch selber mitspielen.
01:29:29 Im Grunde ist er ja bloß an sich selber interessiert.
01:29:32 Und vor allem nur von sich selber überzeugt.
01:29:35 *Applaus*
01:29:40 Mit seiner Horrortaktik wird Beckenbauer mehr und mehr zum Totengräber des deutschen Fußballs.
01:29:47 Nun wird es langsam kritisch.
01:29:49 Durch das dilettantische Wirken seiner einstigen Glanzfigur kann der deutsche Fußball größeren Schaden erleiden.
01:29:54 Der ist doch nicht ganz sauber.
01:29:56 Wer hat ihm das geschrieben?
01:29:58 Der Breitner.
01:30:00 Ah, der.
01:30:03 Der.
01:30:05 Das kann ich doch nicht einfach so stehen lassen, oder?
01:30:09 Ein leerer Topf am meisten klappert.
01:30:12 Ein leerer Kopf am meisten plappert.
01:30:18 Ja.
01:30:20 Ja.
01:30:22 Herr Beckenbauer, ein Kommentar zu Paul Breitner, bitte.
01:30:25 Nein, kein Kommentar.
01:30:27 Grüß dich.
01:30:28 Bitte.
01:30:29 Danke.
01:30:30 Aber es ficht sich schon an, oder?
01:30:32 Es ficht mich an, dass der Paul so ein Forum kriegt.
01:30:35 Wie der zum FCB gekommen ist, da hat er rundhum betet, er sei Kommunist und Che Guevara der Größte.
01:30:39 Aber die Kohle hat er sich eingesteckt und meines Wissens nach nicht an Che Guevara überwiesen.
01:30:42 Ach, mein Breitner ist nicht seriös?
01:30:44 Der Paul, der war schon immer ein Gestörter und ein Grundübel des deutschen Fußballs, der am allerbesten einfach den Mund halten sollte.
01:30:51 Der Paul, der war schon immer ein Gestörter und ein Grundübel des deutschen Fußballs, der am allerbesten einfach den Mund halten sollte.
01:30:59 So, der Beckenbauer will mich also mundtot machen.
01:31:03 Da vergisst er wohl, dass seine Teamchef Anno 1938 ist, gell?
01:31:09 Servus.
01:31:11 So weit Paul Breitner zu seinem einstigen Mannschaftskameraden und jetzigen Teamchef Franz Beckenbauer.
01:31:19 Der Ton wird härten.
01:31:21 Hört der Scheiß den nie mehr auf.
01:31:24 Franz, mach was.
01:31:26 Damit sich das immer weiter hochschackelt.
01:31:28 Der sagt ja quasi, du bist ein Nazi.
01:31:31 Da kannst du doch nicht schweigen, so.
01:31:34 Franz, du musst das stoppen.
01:31:39 Ein für allemal.
01:31:41 Ja.
01:31:55 Robert? Ja, hab ich gesehen.
01:31:59 Pass auf, du rufst jetzt den Harry an.
01:32:03 Ja.
01:32:07 *Musik*
01:32:34 Es gibt aber Leute, die sagen, sie nehmen Kritik nicht an.
01:32:39 Ich nehme Kritik an.
01:32:41 Aber nicht von geistigem Nichtschwimmen.
01:32:44 Naja, also.
01:32:46 Na.
01:32:48 Es stimmt ja.
01:32:50 Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert in der Vorbereitung, aber es ist eben ein Weg.
01:32:54 Und gerade jetzt in der Zeit ist der schwer.
01:32:56 Vor allem für den Fehlen.
01:32:57 Heißt?
01:32:59 Naja, die Öffentlich-Rechtlichen haben die Übertragungsrechte verloren.
01:33:01 Und plötzlich gibt es Bundesliga nur noch auf Sat.1.
01:33:04 Der DFB und die Vereine ziehen da mit, egal wie groß der Aufschrei ist.
01:33:07 Und wieso?
01:33:09 Weil die mehr zahlen.
01:33:11 Ach, die Transfersummen und Spielergeheter, das sind der Summen, die begreift bald keiner mehr.
01:33:15 Sie beklagen also die zunehmende Kommerzialisierung vom Fußball?
01:33:19 Ich war und bin doch Teil davon, Harry.
01:33:21 Das wäre ja verlogen, weil ich doch mein Leben lang daran verdient habe.
01:33:23 Aber, also wenn ich Sie richtig verstehe, Sie glauben, es findet gerade jetzt etwas statt?
01:33:30 Das Ende vom Fußball ist so, wie wir ihn alle kennen.
01:33:33 Nein, nein, nein, nein. Ich glaube, es findet gerade in der ganzen Welt etwas statt.
01:33:37 Der Regen und die Thatcher, die öffnen ja gerade die Geldschleusen.
01:33:40 Da geht es um gigantische Gewinne.
01:33:42 Die ganze Welt ist gerade im Umbruch.
01:33:45 Und da kann sich der Fußball eben nicht abkoppeln.
01:33:48 Ich glaube, ein gutes Fußballspiel wird nicht schlechter, weil es auf dem falschen Sender läuft.
01:33:53 Und was man ganz sicher niemals wird kaufen können, das ist das Spiel selbst.
01:33:58 Seine Magie, den Zauber, das Drama, dass der FC Entenhausen im Pokal einen von den großen Vereinen weghaut
01:34:07 und die Jungmillionäre dumm schauen und die Welt nicht mehr verstehen.
01:34:10 Dass immer wieder plötzlich einer auftaucht, wie ein Pele oder ein Eusebio.
01:34:15 Oder wie ein Sied am Eis als junger Bursch. Das hast du jetzt zugesagt.
01:34:18 Oder wie jetzt der Maradona, wo du spürst, der ist etwas ganz anderes.
01:34:27 Als ich zum ersten Mal den Pelé habe spielen sehen, da habe ich gedacht, was ist das jetzt?
01:34:31 Der schien zu schweben, für den galten ja gar nicht die normalen Regeln der Physik.
01:34:35 So wie wenn der Ali geboxt hat.
01:34:38 Auch die Komplexität der Raumaufteilung, dieses Ringen von Spielidee gegen Spielidee.
01:34:45 Dass du selbst gegen die beste Abwehr der Welt einen Weg finden kannst,
01:34:48 wie du den Ball in diesen blöden Kasten da reinkriegst.
01:34:50 Dass du selbst, wenn die Italiener ihren Zement anrühren, bis absolut niemand mehr durchkommt,
01:34:54 dass aber dann doch ein Brehme oder ein Lothar den Unterschied machen kann.
01:34:58 Dass du hoffnungslos hinten liegen kannst und dieses Scheißspiel nur noch abhacken willst.
01:35:02 Aber dann sagt einer, hey, da geht noch was.
01:35:05 Und dann kommt plötzlich was zusammen zwischen den elf Hänseln und du reißt das Spiel noch rum.
01:35:09 Und darum muss es gehen, immer.
01:35:12 Sonst ist der Fußball eines Tages in der Tat tot.
01:35:16 Aber ich für meinen Teil, ich werde dafür kämpfen, dass dieser Tag niemals kommt.
01:35:22 *Applaus*
01:35:25 Franz Beckenbauer, meine sehr verehrten Damen und Herren.
01:35:35 Franz Beckenbauer, wie er den Fußball liebt und wie er ihn uns erklärt.
01:35:41 Und dann kam am Ende doch noch alles zusammen.
01:35:49 Sicherlich die Mannschaft, aber sicher auch ein bisschen von mir.
01:35:54 Und vom Set natürlich.
01:35:57 Weißt du noch, wie du dem Cebic erklären wolltest, dass du durch Fußball gehst?
01:36:00 Und du hast gesagt, dass du selber nie Trainer wirst, weil der Trainer am Ende immer der Depp ist.
01:36:04 Dafür hast du es ganz schön beibracht.
01:36:06 Ceb schleicht jetzt.
01:36:08 Echt?
01:36:10 Okay.
01:36:18 Das wird jetzt keine blöde mehr schaffen, das Ansprache.
01:36:21 Weil die habe ich selber zu oft anhören müssen.
01:36:24 Das spiel ich jetzt gleich.
01:36:27 Das sind circa drei Milliarden Menschen.
01:36:30 Aber keiner von denen ist auch noch annähernd so stolz auf euch wie ich.
01:36:36 Ganz egal, was da jetzt gleich passiert.
01:36:39 Aber besser wäre schon mehr Hande weg, oder?
01:36:42 Viel besser.
01:36:44 So.
01:36:46 Und jetzt gehst du da raus und spielst Fußball.
01:36:50 Und genau das haben sie dann auch gemacht.
01:36:59 Welches Selbstvertrauen hat der Junge?
01:37:02 Freistoß.
01:37:06 Das ist ein Foul.
01:37:08 Jetzt komm.
01:37:10 Mit Baski.
01:37:12 Dreimal ein bester Stehen.
01:37:14 Und ...
01:37:16 Buh.
01:37:18 Scheiße, die müssen das nicht so machen.
01:37:20 Die müssen das über Außen machen.
01:37:22 Über Außen.
01:37:24 Lothar, spielst über Außen.
01:37:26 Und dann die Flankerei.
01:37:28 Und ...
01:37:30 Thomas Quatsch.
01:37:32 Quatsch.
01:37:38 Augenthaler.
01:37:40 Augenthaler.
01:37:42 Und ...
01:37:44 Das muss er pfeifen.
01:37:46 Das würde ich jetzt mal an ihn so sagen.
01:37:48 Und jetzt drückt sich eine.
01:37:50 Der Vali ist so blinder.
01:37:52 Der Vali ist so blinder.
01:37:54 Matthäus, Traumpass völler.
01:37:56 Und was gibt er?
01:38:02 Er gibt den Treffer.
01:38:04 Er gibt den Treffer.
01:38:06 Wenn ich den vorher an Augenthaler hätte,
01:38:08 dann hätte ich zehnmal eher gepfiffen,
01:38:10 als den an Völler.
01:38:12 Und jetzt kommt der Treffer.
01:38:14 * Spannungsvolle Musik *
01:38:42 Bleib so.
01:38:44 Ja.
01:38:46 Jawohl.
01:38:48 Aus. Das Spiel ist aus.
01:38:50 Deutschland ist vollkommen zu Recht.
01:38:52 Nach einer erstklassigen Vorstellung.
01:38:54 Fußballweltmeister 1990.
01:38:56 Der Kaiser hat die Krone,
01:38:58 die deutsche Mannschaft den Pokal.
01:39:00 Und wir hatten Spaß an diesem deutschen Team.
01:39:02 * Jubel *
01:39:04 * Musik *
01:39:06 * Musik *
01:39:08 * Jubel *
01:39:10 * Musik *
01:39:36 Weltmeister.
01:39:38 Einmal als Spieler
01:39:40 und einmal als Trainer.
01:39:42 Mehr ging nicht.
01:39:44 Ja gut.
01:39:46 Mehr geht ja auch eigentlich nicht.
01:39:48 Oder?
01:39:50 * Jubel *
01:39:52 * Musik *
01:39:54 * Musik *
01:39:56 * Jubel *
01:39:58 * Musik *
01:40:00 * Musik *
01:40:02 * Musik *
01:40:04 * Musik *
01:40:06 * Musik *
01:40:08 * Musik *
01:40:10 * Musik *
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01:40:38 * Musik *
01:40:40 * Musik *
01:40:42 * Musik *
01:41:09 Franz, Weltmeister, das ist ja 2-mal.
01:41:12 Was machst du jetzt, wo du als Gruner warst?
01:41:15 Was machst du jetzt?
01:41:16 (alle) Hey, hey, hey, hey.
01:41:18 Schauen wir mal.
01:41:21 Das sehen wir schon.
01:41:23 Oh.
01:41:29 Oh.
01:41:37 * Musik *
01:41:40 (alle) Hey, hey, hey, hey.
01:41:47 * Musik *
01:41:52 * Musik *
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01:42:14 * Musik *
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01:43:23 Copyright WDR 2021
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