Beißender Gestank wabert über dem Gelände des Recyclinghofs. Berge aus Müll türmen sich auf. Es wimmelt vor Ratten, die hier ihr Paradies gefunden haben. Für die 31 Mitarbeiter des Recyclinghofes ist das ihr Arbeitsplatz. Peter sortiert am Fließband den Abfall, der von der Industrie und aus dem Sperrmüll hier landet: zehn Stunden lang im Stehen, den Blick nach unten gerichtet auf das Fließband, auf dem der Müll nur so vorbeirauscht. Besser, als arbeitslos zu sein, sagt Peter. Währenddessen weist Lee draußen in der Müllhalle die Lkw ein und kontrolliert die Ladungen. Nachschub, 250 Tonnen Müll am Tag. Im Vergleich zu den Lkw und den Müllbergen wirkt Lee fast verloren. Nur seine Trillerpfeife schützt ihn. Damit hält er auch Siggi in Schach, wenn er mit seinem Radlader dröhnend den Müllberg zusammenschiebt. Er ist der alte Hase im Team. Seit knapp 30 Jahren „thront“ Siggi hoch oben in seinem Radlader. Wie ist es, Tag für Tag im Müll zu arbeiten und den Dreck der anderen zu beseitigen? Stundenlang am Fließband zu stehen und den kleinsten Schnipsel Folie aus dem Müllberg zu fischen? Sieben Tage lang arbeiten die Autoren Anke Hillmann und Nikolas Migut auf dem Recyclinghof. Dabei bringt der Müll sie an ihre Grenzen, benebelt ihre Sinne, zeigt ihnen aber auch Menschen, für die der Müll mehr ist als nur der Dreck der anderen.
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