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Die New Yorkerin Milagros Franco hat seit ihrer Geburt eine Behinderung. Sie arbeitet bei einer NGO in Brooklyn, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt. Ihr Weg zur Arbeit ist eine tägliche Herausforderung. Wir haben sie begleitet und erfahren, welche Hürden sie täglich überwinden muss.

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Transkript
00:00New York City, eine der teuersten Städte weltweit.
00:05Wer hier lebt, muss sehen, wo er oder sie bleibt.
00:09So auch Milagros Franco. Die gebürtige New Yorkerin hat es eilig.
00:13Sie muss nach der Arbeit Einkäufe erledigen.
00:16Wir fahren nach Burl Hall, nehmen den Aufzug und steigen in die U-Bahn.
00:21Milagros ist seit ihrer Geburt behindert, hat in New York studiert und arbeitet bei einer NGO in Brooklyn, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt.
00:37Sie lebt auf der anderen Seite des East River in Manhattan und ist auf die Metro angewiesen.
00:42Ich komme so schneller nach Hause. Von meinem Büro aus sind es nur ein paar Häuserblöcke.
00:52Auch wenn selbstbestimmte Mobilität ein Menschenrecht ist, in New York hat nur jede dritte Metro-Station einen Aufzug.
01:03Wenn ich allein im Aufzug bin, achte ich darauf, dass niemand hinter mir steht, aus Sicherheitsgründen.
01:13Drogenabhängige bedrängen gelegentlich Passagiere. Milagros Franco hat das auch schon erlebt.
01:20Für einen Menschen mit Behinderung ist es klug, dort in den Zug einzusteigen, wo sich der Schaffner befindet. Falls etwas passiert, weiß er, dass ich da bin.
01:29Spätestens 2055 soll New Yorks Metro größtenteils barrierefrei sein. So entschied ein Gericht nach Klagen von NGOs.
01:39Doch derzeit passiert wenig. Die Stadt sagt, es fehle das Geld.
01:43Ich habe Probleme mit der Orientierung. Oft vergesse ich, in welche Richtung sich die U-Bahn-Türen öffnen.
01:49Ist die Metro überfüllt und steht man in einer Ecke des Zuges und man kommt nicht raus, verpasst man seine Haltestelle.
01:55Deshalb bleibe ich in der Mitte des Zuges stehen. Andere müssen damit leben.
02:02Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen, denn Milagros leidet an einer sogenannten Cerebralparese, einer Bewegungsstörung.
02:11Geschädigt sind dabei das Nervensystem und die Muskulatur. Der Weg aus dem Zug nicht ganz leicht.
02:18Jetzt will sie auf dem Weg nach Hause Tierfutter einkaufen. Sie lebt mit einer Katze.
02:26Dies ist ein neu errichtetes oder frisch renoviertes Gebäude. Es sollte einen Knopf geben zum Öffnen der Türen.
02:38Gleichberechtigter Zugang zu Geschäften, das ist kein Privileg. Es gibt Gesetze.
02:43Die schreiben fest, Menschen mit Behinderung dürfen nicht diskriminiert werden.
02:47Hier gibt es eine gut bestückte Katzenabteilung, denn ihre Mitbewohnerin muss abnehmen.
02:52Ich suche nach einer Diät für Katzen. Vielleicht auf der anderen Seite.
02:58Milagros findet überall schnell Anschluss.
03:02Ich liebe Hunde. Sag das nur nicht meiner Katze. Wie heißt das Hündchen?
03:08Ich bin vernaht in Tiere.
03:12Warten vor der Kasse. Sie könnte sich wegen ihrer Behinderung vordrängeln, doch sie will wie alle anderen Kunden behandelt werden.
03:21Und wenn es um Politik geht, ist sie wie die meisten New Yorker liberal eingestellt.
03:27Ich will, dass die Leute sehen, dass ich wähle. Ich bin eine stolze Demokratin, auch wenn meine Kandidatin diesmal verloren hat.
03:37Ich bin mir nicht sicher, welche Politik Trump für Menschen mit Behinderung verfolgen wird.
03:43Sorgen, die sich viele in New York machen.
03:46Kürzt Trump die Sozialleistungen, hätte das Auswirkungen auf den sozialen Wohnungsbau.
03:51Menschen mit Behinderung sind auf preiswerte Wohnungen angewiesen.
03:57Das ist New York. Wohnraum ist knapp. Besonders barrierefreier Wohnraum.
04:04Entsprechende Wohnungen zu finden ist eigentlich unmöglich. Und doch schaffen es die Leute.
04:11Trump könnte Gesundheitsprogramme kürzen. Das alarmiert NGOs, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzen.
04:18Eine der prominentesten Aktivistinnen ist Sharon McLennan. Seit ihrem sechsten Lebensjahr ist sie blind.
04:24Ich hoffe, dass Trump Berater hat und die sie ihm die Kosten nennen werden, die in Wirklichkeit entstehen für Menschen mit Behinderung.
04:32Wir möchten, dass sie so unabhängig wie möglich leben können.
04:37Die Kosten dafür lassen Amerikas Schuldenberg nicht wachsen.
04:46Bisher ist es noch unklar, welche Prioritäten die nächste Regierung setzen wird.
04:51Immerhin ist in den letzten Jahren in New York viel erreicht worden für Menschen mit Behinderung.
04:56So müssen hier die Taxis barrierefrei sein.
04:59Nach dem Einkauf im Tiergeschäft auf zum Weihnachtsmarkt. Barrierefreiheit ist Bürgerrecht eigentlich.
05:08In diesen Buden kaufe ich normalerweise nicht ein. Sie sind nicht zugänglich.
05:14Außer jemand ist bereit rauszukommen, um mir das Produkt zu zeigen.
05:18Allen im Stand mit Trüffelsalami kann sie nicht vorbei.
05:23Ich liebe Salami.
05:26Ist es scharf?
05:30Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich weiß das zu schätzen.
05:34Ich hoffe, dass es Ihnen geholfen hat.
05:37Ich hoffe, dass es Ihnen geholfen hat.
05:40Ich hoffe, dass es Ihnen geholfen hat.
05:43Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich weiß das zu schätzen.
05:47Nachdem sie auf dem Markt auch Strümpfe mit Katzenmotiven ergattert hat, trifft sie zufällig eine Freundin.
05:55Beide sind froh, dass es nicht schneit. Andere mögen die weiße Pracht herbeisehnen.
06:00Rollstuhlfahrern in New York erschwert der Schnee das Leben sehr.
06:05Ich mag die Weihnachtszeit nicht.
06:09Für mich dreht sich zu Weihnachten alles um die Familie.
06:14Es geht um das Geben, nicht um das Nehmen.
06:18Wir Amerikaner sind gierig.
06:21Wir wollen etwas haben, nicht jemandem etwas geben, der es wirklich braucht.
06:26Zu meiner Familie habe ich kein Problem.
06:29Zu meiner Familie habe ich keine Verbindung.
06:34Deshalb ist es etwas deprimierend.
06:38Ich habe nur eine Familie von Freunden.
06:41Doch das ist nicht dasselbe.
06:44Zeit, um nach Hause zu fahren. Die Katze wartet.
06:48Sie möchte nicht weg aus New York. Das ist ihre Stadt.
06:52Hier hat sie eine Aufgabe. Sich engagieren für andere Menschen mit Behinderung.
06:56Immerhin ist das jede Elfte in der über 8 Millionen Einwohner Stadt.
07:02Das Leben ist nie einfach, aber man muss weitermachen, egal was passiert.
07:08Lerne einfach weiterzumachen und kreativ zu sein beim Lösen von Problemen.
07:13Immer weitermachen und sehen, wo man bleibt.
07:17Mit dieser Haltung ist sie nicht allein in New York.

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