Am Mittwochabend wurde Hans-Joachim Watzke mit dem Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden augezeichnet. Nach der Verleihung appellierte er an die Gesellschaft und lobte das Engagement der DFL gegen Rassismus und Antisemitismus.
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SportTranskript
00:00Wir sind nicht die Schulmeister für andere Clubs, aber es ist natürlich so, du musst
00:10Dinge offen ansprechen und du musst auch klare Haltungen haben.
00:13Und bei uns, bei Borussia Dortmund, weiß jeder, wer eine antisemitische Haltung einnimmt
00:23oder eine rassistische Haltung in anderen Bereichen einnimmt, der ist bei uns raus.
00:28Und das sollte man vielleicht auch ab und zu öfter und auch deutlicher mal sagen.
00:32Das würde vielleicht helfen.
00:34Ich glaube, die DFL hat da überhaupt keinen Nachholbedarf, weil es gibt kaum eine Organisation,
00:40die so deutlich und so offen und so klar sich gegen Rassismus und Antisemitismus stellt
00:47wie die DFL.
00:48Ich habe da eigentlich schon Schwierigkeiten damit, wenn ich auf einmal so viel Lob in
00:52konzentrierter Form höre.
00:54Das ist man im Fußball eigentlich gar nicht mehr gewohnt.
00:56Du weißt ja im Prinzip, wenn du gewinnst, ist es normal und wenn du verlierst, dann
00:59bist du eh ein Idiot und insofern hat sich das heute sehr, sehr gut angefühlt.
01:04Aber ich habe heute schon den ganzen Tag ein sehr zwiespältiges Gefühl gehabt.
01:09Ich empfinde das als größte Ehre meines Lebens, wird auch sicher keine größere mehr kommen,
01:16aber ich empfinde auch eine unheimliche Verantwortung deshalb und diese Verantwortung hat mir heute
01:21auch ganz schön zu schaffen gemacht.
01:23Ich bin heute nicht pfeifend irgendwie durch Berlin gegangen, sondern diese außerordentliche
01:29Auszeichnung in ganz schwierigen Zeiten, wo Deutsche jüdischen Glaubens mittlerweile
01:37wieder Angst haben müssen, da empfinde ich, das bedrückt mich sehr stark und da empfinde
01:43ich auch eine sehr starke Verantwortung.