Bettina Schön - Die fünfte Kolonne-Stahlschrank SG III (1966)

  • vorgestern
Bettina Schön - Die 5. Kolonne-Stahlschrank SG III (1966)
Transcript
00:00Ich glaube, Sie sind gekommen.
00:15Diesmal die Hauptakte zu P.V. und Herrn Renz, die sich noch auf dem Ball befand, abgeholt
00:21und mitgebracht.
00:22Ja, ich selbst habe Herrn Austaum gebeten, sie sollte mir bestätigen, dass ich das auch
00:25wirklich getan hatte.
00:26Ich weiß ja schon selbst nicht mehr, was ich...
00:27Herr Dr.
00:28Gregor hat die Akte in den Stahlschrank zurückgelegt, ich habe es selbst gesehen.
00:31Ja, es ist dieselbe Situation wie vor drei Tagen, d.h. nicht ganz dieselbe, anscheinend
00:36hat der Dieb diesmal Durst gehabt, er hat eine Flasche Cognac ausgetrunken, d.h. sie
00:39war noch halb voll.
00:40Sie ist hier auf dem Tisch.
00:41Fünfundzwanzig...
00:42Das wollten Sie doch wissen.
00:43Ich kenne Sie, sehen, ich kenne Sie.
00:44Es war kinderleicht, Sie herauszubekommen.
00:45Ich war doch fast täglich dabei, wenn der Stahlschrank geöffnet wurde.
00:46Und an dem Glas haben Sie wohl Lippenstifte entdeckt?
00:58Allerdings.
00:59So.
01:00Und weil der Lippenstift an dem Glas ist, muss dieser Lippenstift von mir sein.
01:03Und weil der Lippenstift von mir ist, muss ich den Cognac getrunken haben.
01:06Und weil ich den Cognac getrunken habe und die Zahlen kenne, bin ich die Aktendiebin.
01:11So zieht ein kluger Kriminalist doch seine Schlüsse nicht, weil...
01:14Fräulein Renz.
01:15Ich weiss nicht, dass Sie mir auf Schritt und Tritt nachspionieren.
01:17Glauben Sie, ich wüsste nicht, dass Sie Erkundigungen über mich eingezogen haben.
01:21Sogar bei meiner Hausmeisterin.
01:23Woher nehmen Sie die Unverfrorenheit, in mein Privatleben einzudringen?
01:27Woher nehmen Sie die Unverschämtheit, mich zu verdächtigen?
01:29Wenn Sie meine Wohnung und meinen Wagen meinten, sind Sie auf dem Holzweg, mein Lieber.
01:33Ich habe von Haus aus Mittel genug, um mir ein paar Annehmlichkeiten leisten zu können.
01:37Und ich arbeite, weil es mir Freude macht, und ich arbeite nicht, um an Geheimakten heranzukommen.
01:41Na, dann glauben Sie vielleicht, ich sei so dumm, Sie so schnell wie möglich hierher...
01:44Fräulein Renz, ich habe Sie bisher weder verdächtigt, noch beschuldigt.
01:48Aber wenn Sie wollen, können Sie uns jetzt ein paar Fragen klar beantworten.
01:52Sie verkehren mit einem Herrn Carvelli, und Sie sind mit Ministerialrat von Jensen befreundet.
01:56Bei ihm verschwanden Akten, genau wie hier.
01:58Vielleicht können Sie uns jetzt...
02:00Sie!
02:01Gott!
02:02Das ganze Jahr legt man eingezwinkt in Konventionen, und die paar Tage, die man sich mal austoben kann!
02:07Da kommen Sie daher und wollen mich verdächtigen, dass ich...
02:09Bitte, bitte, bitte, um Gottes Willen, beruhigen Sie sich doch, Fräulein Renz!
02:12Also, wirklich, Herr Bergmann, dass Sie die Zahlen weisen, ist meine Schuld, und der Lippenstift am Cognac-Glas...
02:17Mein Gott, ich habe Fräulein Renz gebeten, ein Cognac mit uns zu trinken!
02:19Aber mit dem Aktendiebstahl hat sie nicht das geringste zu teilen.
02:22So, wie denken Sie sich das eigentlich?
02:24Diesmal ist die Hauptakte PV 100 verschweißen.
02:26Ich hätte sie nicht in den Schrank zurücklegen sollen, aber ich war doch nur ein paar Stunden außer Haus.
02:31Hören Sie, meine Herren, ich brauche die Akte...
02:33Das kann ich nur hoffen, Herr Bergmann.

Empfohlen