Almut Eggert - Die fünfte Kolonne-Der Fall Schurzheim (1967)

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Almut Eggert - Die fünfte Kolonne-Der Fall Schurzheim (1967)

Könnte die Omi von Anna Rot sein!
Transcript
00:00Wie geht es dir, Ingrid?
00:18Danke, gut.
00:19Prost.
00:20Was macht man?
00:21In welcher Abteilung bist du jetzt?
00:22Verdammt sein, bitte.
00:23In Kölsch, bitte.
00:24In Kölsch.
00:25Allgemeine Verwaltung.
00:26Zur Zeit noch als Schreibkraft.
00:27Zur Zeit noch?
00:28Was heißt das?
00:29Die Herren sind sehr nett zu mir.
00:30Ganz im Vertrauen hat man mir angedeutet, dass ich demnächst als Sekretärin in die
00:31Abteilung Technik komme.
00:32Tüchtig, tüchtig.
00:33Und konntest du schon von deinen...
00:34Ja, ich habe hier ausführliche Berichte über zwei Offiziere aus dem Luftwaffenführerstab
00:35verheiratet.
00:36Stehen wegen anderweitiger Verpflichtungen vor dem...
00:37Danke.
00:38...vor dem finanziellen...
00:39Bitte.
00:40...vor dem finanziellen...
00:41Bitte.
00:42...vor dem finanziellen...
00:43Bitte.
00:44Bitte.
00:45Bitte.
00:46Bitte.
00:47Bitte.
00:48Bitte.
00:49Bitte.
00:50Bitte.
00:51Bitte.
00:52Bitte.
00:53Bitte.
00:54Bitte.
00:55Wir hatten das in der Wohnung festgemacht, das ist möglich.
00:56Sehr schön.
00:57Dann werden die beiden Herren wohl bei der Mitarbeit eingeladen werden.
00:58Weißt du schon welche Abteilung mit der Entwicklung des Gerätes zu tun hat?
01:07Ich hoffe, die Abteilung Technik.
01:11Das wäre zu schön.
01:13Wie kann ich Dich benachrichtigen?
01:15Falls ich dich sehen muss, also wenn etwas los ist.
01:18Drei bis 400 Meter von unserem Verwaltungsgebäude entfernt ist eine Baustelle mit einem Kran
01:22Kran, und davor ist ein überdachter Fußgängerweg. Da gehe ich jeden Tag durch.
01:28Ingrid! Ich habe eine Überraschung für dich. Wirklich?
01:33Ahnst du nichts? Nein. Du kommst mal zu uns, schon in den nächsten Tagen.
01:37Helmut! Ja, komm. Ich freue mich ja so.
01:42Du kommst natürlich als Sekretärin zu uns, nicht als Schreibkraft.
01:45Also zu dir. Ach, dann muss ich ja wieder sie zu dir sagen.
01:49Oberleutnant Mischke.
01:52In meine Abteilung? Das wird nicht gehen, leider. Ich habe alles versucht, weißt du, aber...
01:59Ach, ich bedauere es auch gar nicht.
02:01Ingrid!
02:02Nein, wirklich, Helmut. Wir jeden Tag im Büro zusammen werden. Arbeit bringt auch viel Ärger mit sich.
02:08So finde ich es viel netter. Ich bin in deiner Nähe, wenn wir uns am Tag mal schnell sehen wollen.
02:13Und am Abend nach dem Dienst sind wir frei, wie bisher. Und keiner belastet den anderen.
02:18Belastet?
02:20Naja, du weißt doch, wie ich das meine. Mit Bürokram und so.
02:25Komm, wir feiern meine Versetzung. In deiner Nähe.
02:31Schau mal, da kommt sie.
02:33Nett sieht sie aus.
02:35Tag, Ingrid. Wie geht es dir?
02:37Gut.
02:38Das ist Eva, unsere neue Mitarbeiterin. Das ist Ingrid.
02:41Guten Tag, Eva. Tag, Ingrid.
02:44Wie sieht es aus in Bonn?
02:47Ach, Eva weiß über alles Bescheid. Du kannst ganz offen sprechen.
02:51Ich bin noch in der inneren Führung.
02:55Warum?
02:57Ich weiß es nicht. Kaum.
03:00Aber was hast du denn getan, um an die Pläne ranzukommen?
03:03Ich müsste schon in der Abteilung Technik sitzen.
03:06Nein, das sagte ich doch bereits.
03:08Du kannst ganz offen sprechen.
03:10Mein Kontakt zum Führungsstab bringt mich nicht an die Unterlagen heran. Leider. Übergesprochen.
03:17Ja? Und?
03:19Er hat nichts damit zu tun. Mit dem Gerät.
03:22Und?
03:24Hörst du mich? Meine Neugierde. Er hat mit unserer gemeinsamen Arbeit zu tun.
03:28Und möglicherweise entdeckst du als seine Freundin auch ein paar kleine Schwächen an ihm, die du ausnutzen kannst.
03:37Das wäre auch eine Möglichkeit.
03:39Eben.
03:42Wo bist du eigentlich geboren, Ingrid?
03:47In Stettin. Das habe ich dir doch schon mal erzählt.
03:51Wie kommst du denn jetzt darauf?
03:54Ach, nur so.
03:56Mir ist einfach mal aufgefallen, dass ich wenig von dir weiß.
03:59Über deine Eltern, wo du aufgewachsen bist. Das interessiert mich doch.
04:03Ja, ja, natürlich. Nett, dass du danach fragst.
04:07Aufgewachsen bin ich in Treptow. Das ist ein Stadtteil von Berlin.
04:11Ja, und meine Eltern leben heute noch dort.
04:14Mein Vater arbeitet in einem VEB. Volkseigene Betrieb.
04:18Ah, ja. Hast du auch in volkseigenen Betrieben gearbeitet?
04:22Ja, drüben gibt es kaum noch private Firmen.
04:24Ach, deshalb bist du auch in die Bundesrepublik gekommen.
04:28Eigentlich ja.
04:31Ist das schwer für dich?
04:33Was?
04:34Na, ich meine der Gedanke, dass ich von drüben bin.
04:37Ach, Unsinn. Spielt doch überhaupt keine Rolle.
04:40Du bist hier. Das ist die Hauptsache.
04:42Ja, das finde ich auch.
04:44Und das meinen die hohen Herren im Ministerium wohl auch inzwischen.
04:48Ab morgen arbeite ich bei euch.
04:50Ab morgen schon?
04:51Ja.
04:52Ist ja großartig.
04:53Ja, finde ich auch.
04:54Erstmal nur als Urlaubsvertretung.
04:57Aber das ist doch ein Anfang, findest du nicht?
04:59Urlaubsvertretung?
05:01Ja, mein Chef hat mich heute gefragt, ob ich eine Kollegin bei euch vertreten wollte.
05:06Ich habe natürlich Ja gesagt.
05:12Äh, bitte.
05:13Ja.
05:14Setzen Sie bei Aktennotizen das Diktatzeichen auch oben rechts ein, oder wie?
05:18Die Technik macht manches anders, deshalb frage ich lieber.
05:21Fragen Sie nur.
05:23Bitte.
05:24Guten Tag, Herr Nebel.
05:25Freut mich, Sie kennenzulernen.
05:27Wie gefällt es Ihnen bei uns?
05:28Dankeschön, sehr gut.
05:30Alles Gute weiterhin.
05:42War irgendetwas?
06:12Nein, nichts.
06:14Schöner Lutz, das müssen Sie nochmal schreiben.
06:17So hatte ich das nicht getiert.
06:18Entschuldigung.
06:20Ist Ihnen etwas in die Wunde?
06:21Nein, nein.
06:37Danke.
06:38Bitte.
06:53Ah, da bist du ja.
06:54Du, ich habe heute leider keine Zeit.
06:56Eine Verwandte von mir in Köln.
06:58Ich habe dir von ihr erzählt.
06:59Der geht es leider nicht gut.
07:00Ich habe es eben erst erfahren.
07:02Tut mir leid.
07:03Komm, ich bringe dich nach Köln.
07:04Ach, wir sehen uns ja morgen.
07:05Na ja, dann bringe ich dich wenigstens zur Haltestelle.
07:07Danke.
07:08Bitte.
07:30Ingrid?
07:36Komm, steig ein.
07:37Wir haben nicht viel Zeit.
07:38Wir haben Anweisungen von der Zentrale weiterzumachen.
07:41Ach, du scheinst nicht gerade begeistert zu sein.
07:44Hast du besondere Gründe?
07:46Nein.
07:48Spricht man im Ministerium schon über die Sache mit Ludwig?
07:51Ich weiß es nicht.
07:53Hast du dich dafür überhaupt nicht interessiert?
07:55Soweit ich konnte schon.
07:56Aber?
07:57Ich konnte nichts erfahren.
07:58Und dein Oberleutnant?
08:00Hat auch nicht mit dir darüber gesprochen?
08:02Nein.
08:03Und du nicht mit ihm?
08:04Nein.
08:06Nun ja, das wird dir jetzt auch nicht mehr nötig sein.
08:11Es liegt dir doch daran, deinen Herrn Mischke zu schonen.
08:13Ist das wichtig?
08:15Eines Tages vielleicht.
08:17Aber im Augenblick ist anderes wichtiger, da hast du recht.
08:21Wie lange bist du noch in der Abteilung Technik?
08:23Ich weiß es nicht.
08:24Du weißt heute sehr wenig, Ingrid.
08:26Ich kann es nicht ändern.
08:27Wir müssen es aber ändern.
08:28Du wirst Material haben.
08:29Und zwar schnellstens.
08:30Kein Material wäre nicht gut für dich.
08:34Sobald du es hast, gibst du mir Nachricht über den Briefkasten.
08:37Du tust es in eine Schachtel und die Schachtel in einen Plastikbeutel.
08:41Den Plastikbeutel hängst du an die verabredete Stelle drüben im Café.
08:52Ja.
08:54Ja.
08:56Danke.
08:57Ich arbeite noch alles auf.
09:02Was Besonderes?
09:04Nein, nichts weiter.
09:07Frau Preusch kommt schon morgen wieder aus dem Urlaub.
09:09Ja.
09:40Guten Abend.
09:46Entschuldigen Sie bitte, Ihren Kolleginnen geht es nicht anders.
10:02Darf ich Ihre Tasche bitte mal sehen?
10:03Bitte?
10:04Reine Routineangelegenheit, kommt nicht oft vor.
10:08Darf ich mir bitte mal den Inhalt ansehen?
10:14Sind nur vorbeugende Maßnahmen.
10:25Darf ich bitte mal die Tasche haben?
10:28Bitte schön.
10:39Danke sehr.
10:42Würden Sie bitte mal den Mantel öffnen?
10:44Ja.
11:00Ist aber spät geworden, Ingrid.
11:01Komm.
11:02Würdest du mich heiraten?
11:04Du hast schon öfter davon gesprochen.
11:06Ich bin nie darauf eingegangen.
11:07Heute, heute frage ich dich.
11:11Würdest du mich heiraten?
11:34Danke schön.
11:41Es liegt ein Haftbefehl gegen Sie vor.
11:43Wollen Sie bitte mitkommen?
11:45Kommen Sie bitte.

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