• vor 4 Monaten
Transkript
00:00:00Die Verträge habe ich Ihnen als PDF-Datei gemeldet.
00:00:17Genau. Wenn Sie die öffnen, dann sehen Sie zwei neue Paragraphen.
00:00:24Ich habe die Abfindung der Vorstände in Paragraph 87 neu gefasst.
00:00:28Genau. Wenn Sie das bitte markieren könnten, Sabine.
00:00:58Darf ich, Mama?
00:01:18Du darfst mir die Servietten holen. Im Küchenschrank, linke Schublade.
00:01:25Bitte, Mama. Sag ja.
00:01:27Nein. Guck mal, Marco, du warst das ganze letzte Wochenende bei deinem Vater.
00:01:31Und deine Parkentante Christine kommt extra für dich.
00:01:35Ich denke, du freust dich auf sie.
00:01:36Schon. Aber heute ist Fußball. Und das Spiel ist total super wichtig.
00:01:42Kommt sie schon.
00:01:45Nee, das geht sowieso klar.
00:01:47Aber sagen Sie bitte, Henry, dass er die Verträge zur Firmenübernahme am Montag auf dem Tisch hat.
00:01:53Wie bitte?
00:01:54Sabine, ich verstehe dich so schlecht. Ich verstehe.
00:01:57Ja, Montag. Also sagen Sie, Henry, am Montag hat er sie auf dem Tisch. Ja? Ciao.
00:02:02Hallo.
00:02:03Entschuldige.
00:02:04Ich sag mal, Wirtschaftsanwälte haben wohl nie Urlaub, oder?
00:02:06Doch, jetzt. Du siehst gut aus.
00:02:07Echt? Danke. Aber du wirst immer eleganter.
00:02:09Oh mein Gott. Danke.
00:02:11Ja, mir geht's super. Du bist hier. Ich habe die ganze Woche frei.
00:02:13Habe ich für dich.
00:02:14Oh, danke.
00:02:15Papagei.
00:02:18Ist das Marco?
00:02:19Ja, der ruiniert gerade mit seinem Fußball mein Gartenhäuschen. Aber das ist nicht weiterschlimm.
00:02:22Da habe ich genau das Richtige für dich.
00:02:23Ehrlich?
00:02:24Du siehst gut aus. Deine Strähnchen, wie findest du die?
00:02:27Hey.
00:02:28Hey.
00:02:29Hier, probier. Ich glaube, es haben alle unterschrieben.
00:02:31Wow, echt für mich?
00:02:33Ja, zieh es mal über.
00:02:34Es ist so schön, dass du wieder mal da bist.
00:02:36Ich habe euch auch vermisst.
00:02:39Das sieht klasse aus, Marco. Super.
00:02:41Finde ich auch. Bestimmt auch.
00:02:43Nein, Marco. Ende der Diskussion, okay?
00:02:45Na nun.
00:02:47Heute ist irgend so ein super wichtiges Fußballspiel und er will das unbedingt mit Felix nicht angucken.
00:02:51Also, wenn es nur meinetwegen ist. Ich bin ja fast eine Woche da.
00:02:56Okay, zisch ab. Sonst kommst du noch zu spät zum Anpfiff.
00:03:02Aber um acht bist du zurück. Du schreibst morgen eine Mathearbeit, okay?
00:03:04Halt, Moment mal. Wollten wir nicht mal wieder um die Häuser ziehen? So wie früher?
00:03:10Okay, neun. Aber nur ausnahmsweise und Papa soll dich nach Hause bringen, okay? Versprochen?
00:03:15Tschüss.
00:03:16Hab Spaß.
00:03:18Tschüss, viel Spaß.
00:03:20Tschüss.
00:03:22Kaffee? Kuchen? Sahne?
00:03:24Alles.
00:03:26Das ist nicht der Dinger aus der Tanzschule?
00:03:50Meinst du Jan?
00:03:52Nein.
00:03:54Ja. Erinnerst du dich noch, wie die Jungs losgespurtet sind, um uns zum Tanzen aufzufordern?
00:03:59Und der Dicke...
00:04:01Jan.
00:04:02Ja, also Jan. Der rutscht aus und rutscht beuchtens auf mich zu.
00:04:07Alle haben sich totgelacht.
00:04:10Oh mein Gott, was macht der denn da?
00:04:12Guck doch rüber.
00:04:16Frech he, gut gemacht. Warte, warte.
00:04:17Ja!
00:04:19Ja!
00:04:21Ja!
00:04:23Ja!
00:04:25Ist das nicht toll!
00:04:27Ja!
00:04:29Ja!
00:04:31Herrlich.
00:04:33Na, na, fick.
00:04:35Nee, nee, nee.
00:04:37Ah.
00:04:39Schnell.
00:04:41Und, aus.
00:04:43Fünften, dann steigen wir auf.
00:04:44Yes!
00:04:45So, und jetzt müssen wir los.
00:04:46Komm.
00:04:47Ey, das ist genug.
00:04:48Und jetzt noch Radfahren?
00:04:49Nein, das kommt nicht in Frage.
00:04:50Wir müssen jetzt los.
00:04:51Es ist schon sehr spät geworden.
00:04:52Bitte, Felix.
00:04:53M-m.
00:04:54Ich hab mir keine Lust, mir von deiner Mutter den Kopf abreißen zu lassen.
00:04:58Außerdem hast du morgen Mathearbeit.
00:05:00Ich fahr Rad, auch nichts.
00:05:01Auch nicht das mit der Cola und den Hamburgern und der Schokolade.
00:05:06Weißt du, wie man das nennt?
00:05:07Erpressung.
00:05:08Nur zu unserem Berg rauf und wieder runter.
00:05:11M-m.
00:05:12Manchmal frage ich mich, ob nicht alles anders gekommen wäre, wenn wir verheiratet gewesen
00:05:18wären.
00:05:19Du hättest dich trotzdem in Georg verliebt, weil du mit Felix einfach nicht glücklich
00:05:21warst.
00:05:22Naja, aber vielleicht wäre ich dann ja glücklich gewesen.
00:05:27Nur wegen eines Rings am Finger?
00:05:28Nein, weil ich dann gewusst hätte, dass er wirklich zu mir steht.
00:05:38Hattest du irgendwann mal das Gefühl, dass Felix nicht einfach nur so mit mir zusammen
00:05:42ist, sondern weil es ihm wirklich was bedeutet?
00:05:44Ihr wart elf Jahre zusammen.
00:05:46Es muss ihm was bedeutet haben.
00:05:47Marco bedeutet ihm was.
00:05:48Und deswegen ist er bei mir geblieben.
00:05:49Guten Abend, Herr Arnold.
00:05:50Guten Abend.
00:05:51Judith.
00:05:52Hallo, Papa.
00:05:53Warum hast du denn nicht Bescheid gesagt, dass du da bist, Christine?
00:06:14Ich ruf dich an und dann gehen wir was essen, ja?
00:06:19Gehen wir?
00:06:20Ja.
00:06:21Wiedersehen, Herr Arnold.
00:06:22Tschüss, Judith.
00:06:23Guten Abend.
00:06:24Guten Abend.
00:06:25Opa, so ist es wert.
00:06:26Ja.
00:06:27Und wo ist jetzt der Drachen?
00:06:28Das da.
00:06:29Das da ist der kleine Drachen.
00:06:30Und du bist der große.
00:06:31Du hast mir immer noch nicht gesagt, was ich dir zum Geburtstag wünschte, hm?
00:06:55Dass du wieder nach Hause kommst, Papa.
00:07:01Du weißt doch, dass das nicht geht, hm?
00:07:05Aber ich will den Dirk nicht.
00:07:07Der ist blöd.
00:07:08Nein, der ist schon schwer in Ordnung.
00:07:10Außerdem tut es dir Judith gut.
00:07:12Und solange es Judith gut geht, geht es uns beiden doch auch gut, oder?
00:07:16Das ändert doch nichts zwischen uns.
00:07:18Ich bin doch dein Papa.
00:07:20Für immer.
00:07:21Immer?
00:07:22Ja, für immer.
00:07:24Also, was wünschst du dir zum Geburtstag?
00:07:29Ich wünsche mir den größten Drachen der Welt.
00:07:35Und den lassen wir steigen.
00:07:37Bis hinauf zu den Sternen.
00:07:39Geht in Ordnung.
00:07:43Marco?
00:07:44Marco?
00:07:45Warum kann Felix nicht einmal pünktlich sein?
00:07:59Das ist bestimmt Mama.
00:08:07Marco!
00:08:08Ich verstehe das nicht.
00:08:10Erst klingelt das Handy durch und dann heißt es, der Teilnehmer ist nicht zu erreichen.
00:08:13Zu Hause geht auch keiner ran.
00:08:16Es ist schon halb zehn.
00:08:24Und, kannst du stehen?
00:08:26Ja.
00:08:28Zu Hause machen wir da ein Pflaster drauf, ja?
00:08:32Vielleicht, wenn ich heute bei dir übernachte.
00:08:35Mama sagt immer, am nächsten Tag sieht alles anders aus.
00:08:39Aber ich fürchte, du wirst bis zum nächsten Tag auch noch da in der Hose.
00:08:42Komm, wir fahren jetzt weiter.
00:08:45Oh nein.
00:08:47Die Bremse ist in den Über.
00:08:50Weißt du, was das heißt?
00:08:51Schieben.
00:08:52Ja.
00:08:53Weitschieben.
00:08:54Hier.
00:08:57Schieben.
00:09:08Sag mal, wusste Felix eigentlich, dass Marco noch kommt?
00:09:12Wieso?
00:09:15Du meinst, ihm ist schon auf dem Hinweg zur Mühle was passiert?
00:09:18Und er jetzt irgendwo im Straßengraben liegt?
00:09:22Judith, bitte.
00:09:23So kannst du doch nicht Autofahren.
00:09:26Judith, bitte.
00:09:30Judith.
00:09:33Hallo?
00:09:36Felix.
00:09:37Ja, jetzt beruhig dich, Judith. Es ist überhaupt nichts passiert.
00:09:41Ja, weil wir danach noch rausgegangen sind.
00:09:45Mein Handy, ja, das ist mir leider runtergefallen.
00:09:48Ist kaputt gegangen.
00:09:51Ja, ich weiß, dass du morgen eine Mathearbeit schreibst.
00:09:56Kannst du ihn jetzt noch nach Hause bringen?
00:09:59Äh, das halte ich für keine so gute Idee,
00:10:02weil Marco schläft doch schon, weißt du?
00:10:05Ja, ich bringe ihn morgen pünktlich.
00:10:08Ja, versprochen. Judith, gute Nacht.
00:10:12So mit 100 ist es schlimmer geworden.
00:10:15Setz dich mal da hin.
00:10:20Tu mal das Bein da rauf, vorsichtig.
00:10:27Ich möchte, dass endlich wieder Ruhe in unser Leben kommt.
00:10:30Das verstehe ich.
00:10:32Aber Felix ist nun mal Marcos Vater.
00:10:34Er wird sich nicht in Luft auflösen, Vater.
00:10:36Ich höre immer nur Vater, Vater, Vater.
00:10:38Das ist Felix nun mal.
00:10:40Natürlich.
00:10:42Ich will ihm ja auch Marco gar nicht wegnehmen.
00:10:45Aber er nimmt ihn mir weg.
00:10:47Christine, er nimmt mir mein Kind weg.
00:10:52Ganz subtil.
00:10:54Immerhin habe ich mich ja in einen anderen Mann verliebt
00:10:57und damit diese wunderbare Familie zerstört.
00:11:00So, als guter Vater muss man das natürlich in dem auffangen,
00:11:04in dem man dem Kind alles erlaubt, nur noch verwöhnt.
00:11:13Ich bin einfach nur die Böse.
00:11:15Quatsch.
00:11:16Quatsch.
00:11:29Schönen Tag.
00:11:30Ja.
00:11:35Hey, viel Glück.
00:11:37Guten Morgen.
00:11:38Morgen.
00:11:51So ist das immer.
00:11:59Marco?
00:12:01Ja?
00:12:03Marco?
00:12:06Bist du hingefallen?
00:12:07Hast du dir wehgetan? Zeig mal.
00:12:10Au.
00:12:11Das ist ja leicht geschwollen.
00:12:13Ich hole dir was zum Einmassieren, ja?
00:12:15Hat Papa schon alles gemacht.
00:12:17Ist nur ne Zerrung.
00:12:19Was habt ihr 2 wieder angestellt?
00:12:22Nichts.
00:12:23Wirklich?
00:12:25Du Mama, wir haben gewonnen.
00:12:27Und uns fehlen nur noch 5 Punkte.
00:12:29Und dann steigen wir auf.
00:12:32Frühstück.
00:12:33Marco, was ist passiert?
00:12:36Ich hab doch schon gesagt, nichts.
00:12:38Du hast bestimmt noch nicht geschlafen, als Papa angerufen hat, stimmt's?
00:12:42Doch, ich war total müde nach dem Radfahren.
00:12:45Ach, ihr wart also noch Radfahren,
00:12:47obwohl du um 9 zu Hause sein solltest und heute Mathe schreibst?
00:12:51Marco, wir haben uns doch was versprochen.
00:12:55Dass du und ich, wir beide, uns nie anlügen.
00:12:58Richtig?
00:12:59Also, hast du schon geschlafen, als Papa angerufen hat?
00:13:06Marco, das geht nicht.
00:13:08Es geht nicht, dass du mich anlügst,
00:13:10nur damit du und dein Vater tun könnt, was ihr wollt.
00:13:13Klär das mit Felix.
00:13:14Ja, aber ich muss mich doch verlassen können.
00:13:17So, und solange das nicht endlich geklärt ist,
00:13:20werdet ihr euch halt nicht mehr sehen, okay?
00:13:30Hey.
00:13:34Deine Mama hat sich Sorgen gemacht und deshalb ist sie verärgert.
00:13:39Zu Recht.
00:13:42Komm, jetzt ziehst du dir neue Hose an und dann gehen wir frühstücken, ja?
00:13:47Du hast mir nicht gesagt, dass Marco vom Fahrrad gestürzt ist,
00:13:51sondern hast mich stattdessen angelogen.
00:13:53Und weißt du, was das Allerschlimmste ist?
00:13:55Du bringst Marco dazu, dass er mich anlügt.
00:13:58Ach, du wolltest mich nicht beunruhigen.
00:14:00Weißt du, was ich glaube? Du bist einfach nur feige.
00:14:03Richtig feige.
00:14:04Du bist schon immer vor deiner Verantwortung weggelaufen.
00:14:09Ich werde dir sagen, wann du Marco wiedersehen kannst, okay?
00:14:13Du hast Rechte?
00:14:14Oh nein, mein Lieber.
00:14:15Wenn ich nicht will, dann hast du überhaupt keine Rechte.
00:14:18Und das weißt du ganz genau.
00:14:20Ich kann dir noch nicht sagen,
00:14:22ob du zu Marcos Geburtstag kommen kannst.
00:14:26Nochmal, ich entscheide, wann und wo du Marco sehen wirst, okay?
00:14:38Marco!
00:14:55Marco!
00:15:25Marco!
00:15:47Tine!
00:15:48Endlich!
00:15:52Das darf ich doch noch zu dir sagen.
00:15:54Du hast die Ewigkeit nicht mehr bei uns blicken lassen.
00:15:57Viel Arbeit.
00:15:58Dein Vater hat noch eine Mardant eingeschoben.
00:16:01Natürlich.
00:16:02Aber da du ja ganz anders bist als dein Vater,
00:16:05sprechen wir auch ein bisschen über Arbeit.
00:16:07Willst du einen Kaffee?
00:16:08Ja.
00:16:10Und?
00:16:12Was macht deine Arbeit?
00:16:14Im Moment wirklich eine Firmenübernahme ab.
00:16:16Clara, wenn das klappt, dann bin ich da, wo ich immer hin wollte.
00:16:19Gut, ich freue mich.
00:16:21Aber was tust du, wenn du mal jemanden brauchst?
00:16:23Ich habe Freunde.
00:16:24Und wer sind deine Freunde?
00:16:25Außer Judi, die du vielleicht zweimal im Jahr siehst.
00:16:39Was wollt ihr?
00:16:40Einmal das Geheimnis.
00:16:41Gehen wir?
00:16:45Ja, Vater.
00:16:46Über was wollen wir denn jetzt reden?
00:16:48Über das Wetter vielleicht?
00:16:49Oder über den Wein?
00:16:50Oder dieses hübsche gelbe Spiegelei auf deinem Teller?
00:16:54Oder darüber,
00:16:55dass Mama die beste Bratkartoffelköchin der Welt gewesen ist?
00:16:58Über dich.
00:16:59Über dich möchte ich gern reden.
00:17:01Ich habe gelesen,
00:17:02dass du Partnerin in deiner Kanzlei werden sollst.
00:17:05Sieht ganz gut aus.
00:17:07Gerade wickele ich noch einen interessanten Fall ab.
00:17:10Eine Firmenübernahme durch Amerikaner.
00:17:12Ich bin sehr stolz auf dich.
00:17:14Hast du das?
00:17:15Nein.
00:17:16Sag deiner Freundin Judith,
00:17:18sie täuscht sich,
00:17:19wenn sie glaubt,
00:17:20dass uneheliche Väter keine Rechte haben.
00:17:22Sie kann Herrn Bergmann
00:17:23den Umgang mit seinem Sohn nicht verbieten.
00:17:25Aber das will sie doch auch gar nicht.
00:17:27Was sie möchte,
00:17:28sind geregelte Abläufe und Frieden.
00:17:30Vor dem Gesetz
00:17:31ist die Vater-Sohn-Beziehung wichtiger
00:17:33als der Wunsch der Mutter nach Frieden.
00:17:35Wenn ich Herrn Bergmann richtig verstanden habe,
00:17:37will deine Judith
00:17:38nur nicht in ihrem neuen Familienleben gestört werden.
00:17:41Vater,
00:17:42Judith gibt sich wirklich Mühe.
00:17:44Wie dem auch sei.
00:17:45Ich habe Herrn Bergmann geraten,
00:17:47vor Gericht zu gehen,
00:17:48falls die Kindesmutter
00:17:49nicht vernünftig mit sich reden lässt.
00:17:51Kindesmutter?
00:17:52Du kennst Judith,
00:17:53seit sie 6 Jahre alt ist.
00:17:54Und jetzt willst du sie und Marco
00:17:56in einem Prozess
00:17:57um das Umgangsrecht hineinziehen?
00:17:59Ich ziehe niemanden in irgendetwas hinein.
00:18:01Es geht mir nur um das Recht meines Mandanten.
00:18:03Und was ist mit dem Wohl des Kindes?
00:18:05Was ist mit Marco?
00:18:06Vielleicht denkst du darüber mal nach.
00:18:08Und was ist mit dir?
00:18:09Was ist mit Marco?
00:18:10Vielleicht denkst du darüber mal nach.
00:18:21Die Leidenschaft hat sie von mir.
00:18:31Hallo, Christina.
00:18:33Können wir reden?
00:18:40Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino.
00:18:43Einfach Kaffee, bitte.
00:18:45Milch, Zucker?
00:18:46Schwarz.
00:18:47Und bitte ohne Arsen.
00:18:51Wie kommst du eigentlich darauf,
00:18:52dass ich dich nicht leiden kann?
00:18:53Weil ich ja für die Zeite bin?
00:18:56Ich will keinen Krieg, Christina.
00:18:58Warum nimmst du dir denn einen Anwalt?
00:19:01Hier.
00:19:02Für Marco.
00:19:04Zum Geburtstag.
00:19:05Für Marco.
00:19:06Für Marco.
00:19:07Zum Geburtstag.
00:19:24Es war nicht richtig, Marco zu sagen,
00:19:26dass er seine Mutter anlügen soll.
00:19:28Ich habe ihm nicht gesagt,
00:19:29dass er seine Mutter anlügen soll.
00:19:37Vielleicht wollte er mich ja nur beschützen.
00:19:40Ein Vater muss sein Kind schützen und nicht umgekehrt.
00:19:43Und jetzt willst du ihn auch noch vor Gericht zerren?
00:19:45Ich will, dass die Sache offiziell geklärt wird.
00:19:47Mehr nicht.
00:19:48Ich habe keine Lust mehr auf Judiths Willkür.
00:19:50Sie ist seine Mutter.
00:19:51Und ich bin sein Vater.
00:19:52Und deswegen fühle ich nicht wie ein Egoist,
00:19:53auf der sich nur dafür rächen will,
00:19:54dass er verlassen worden ist.
00:19:59Ich bitte dich.
00:20:02Ich bitte dich wirklich.
00:20:04Überleg dir das mit dem Anwalt.
00:20:08Bitte.
00:20:27Hallo Judith.
00:20:32Ja.
00:20:34Liebes Brief.
00:20:35Na ja, nicht gerade.
00:20:36Wie war das Essen mit deinem Vater?
00:20:38Ach, das Streiten mit ihm hat mir wieder keinen Spaß gemacht.
00:20:41Du kannst stundenlang in eine Richtung fahren
00:20:43und kommst trotzdem nicht aus Schanghai raus.
00:20:45So groß ist die?
00:20:4617 Millionen.
00:20:4717 Millionen Menschen leben da.
00:20:49Stell dir vor.
00:20:50Manche sagen sogar, es wären 22.
00:20:52Das sind 22-mal so viele in Köln.
00:20:57Christine, das ist mein Georg.
00:20:59Georg, das ist Christine, meine liebste und beste Freundin.
00:21:02Hallo.
00:21:03Judith hat mir schon so viel von Ihnen erzählt.
00:21:05Hoffentlich nur Gutes.
00:21:06Gutes und Interessantes.
00:21:08Okay, ich hole uns einen Sekt zum Anstoßen.
00:21:10Ja, ich komme mit.
00:21:12Entschuldigung, wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen.
00:21:14Fast eine ganze Woche.
00:21:20Na, so scheint sich ja ganz gut ein Georg zu verstehen.
00:21:25Ich bin nur so nett zu ihm,
00:21:26damit Papa zu meinem Geburtstag kommen darf,
00:21:29aber nicht verraten.
00:21:31Und, wie findest du sie?
00:21:32Supersympathisch.
00:21:34Die kommt wirklich aus Wipperfürd?
00:21:35Ich bin auch aus Wipperfürd.
00:21:37Gott sei Dank.
00:21:39So schön, dass du wieder hier bist.
00:21:41So.
00:21:43Hör auf hier.
00:21:45Der alte Kahn im Tor.
00:21:47Da ist er, siehst du?
00:21:51Wenn Felix nicht zum Abendsgeburtstag kommen darf,
00:21:53wird Marco dir und Georg das verdammt übel nehmen.
00:21:56Du machst damit nicht nur seine Feier kaputt,
00:21:58sondern vielleicht auch das...
00:21:59Das, was gerade zwischen den beiden entsteht.
00:22:03Ja, du hast völlig recht.
00:22:05Ich war einfach nur sauer, natürlich kann er kommen.
00:22:30Ja.
00:22:34Ja.
00:22:35Danke.
00:23:01Das ist Papa.
00:23:03Die sind aber früh dran.
00:23:05Guten Tag. Guten Tag, Frau Kindlein. Einschreiben, bitte.
00:23:09Danke. Danke. Tschüss. Tschüss.
00:23:15Was sind denn die Preise? Ich wollte ein paar auf den Tisch legen.
00:23:25Dein Vater droht für Felix eine Klage auf Umgangsrecht an.
00:23:31Dein Vater droht für Felix eine Klage auf Umgangsrecht an.
00:23:35Hast du davon gewusst? Ich habe versucht, das zu verhindern.
00:23:49Judith, ich wollte dich nicht beunruhigen.
00:23:52Wenn du mir das sagen müsstest, wäre ich vorbereitet gewesen.
00:23:55Ich habe versucht, bei Felix etwas zu erreichen.
00:23:57Was ist denn los? Ich will ihn nicht wegnehmen.
00:24:06Verschwinde. Wieso?
00:24:08Verschwinde! Sag deinem Anwalt, du hast keine Chance.
00:24:12Judith, nicht. Judith, denk doch. Heute ist Marcos Geburtstag.
00:24:22Falsche Entscheidung, falscher Zeitpunkt.
00:24:25Ja, kann schon sein. Christina.
00:24:30Warte mal, bitte.
00:24:41Würdest du ihm bitte Marco geben? Und was soll ich ihm sagen?
00:24:51Was soll ich ihm sagen?
00:24:55Was soll ich ihm sagen?
00:25:09Marco bekommt schon einen Drachen.
00:25:20Und wie ist der? Von Papa?
00:25:23Das ist ein Lenkdrachen. Der ist original aus China.
00:25:26Wollen wir ihn ausprobieren?
00:25:28Danke, aber ich bekomme schon einen von meinem Vater.
00:25:32Papa!
00:25:37Du solltest mit Marco reden.
00:25:45Juhu!
00:25:47Juhu!
00:25:54Ah, super. Gleich bist du dran.
00:25:59Das ist jetzt mein Papa.
00:26:24Ich hab ihn. Ich hab getroffen.
00:26:28Soll ich dich anmalen?
00:26:31Lass mich in Ruhe.
00:26:33Du bist doof.
00:26:37Einen Moment, bitte. Entschuldigung.
00:26:41Sag Marco endlich, dass Felix nicht kommt.
00:26:45So, aber jetzt.
00:26:47Willst du nicht endlich mal deinen Geburtstag genießen?
00:26:50Schau mal, wie viel Mühe sich Georg gegeben hat.
00:26:53Scheiß Georg.
00:26:55Scheiß Georg?
00:26:57Ich finde, du bist verdammt ungerecht, Marco.
00:27:00Wo ist Papa?
00:27:03Ich weiß, dass Georg nicht dein Vater ist,
00:27:06aber vielleicht könnte er ja so ein guter Freund sein.
00:27:09Ich weiß, dass er nicht dein Vater ist,
00:27:12aber vielleicht könnte er ja so ein guter Freund sein.
00:27:15Was meinst du?
00:27:17Hat Papa meinen Geburtstag vergessen?
00:27:31Und ich? Und ich?
00:27:33Ich sag's euch gleich.
00:27:35Ich sag's euch gleich.
00:27:42Ich sag's euch gleich.
00:27:54Marco?
00:27:56Ich bin's, Christine.
00:27:58Darf ich reinkommen?
00:28:00Ja.
00:28:13Dein Papa, der hat dich bestimmt nicht vergessen.
00:28:17Wahrscheinlich ist er krank.
00:28:19Glaubst du? Ehrlich?
00:28:23Ich weiß, dass dein Papa dich nicht vergessen hat.
00:28:27Dein Papa hat dich sehr lieb.
00:28:42Und ich dachte, du bist meine Freundin.
00:28:44Gerade weil ich deine Freundin bin.
00:28:46Du verlierst Marco, wenn du so weitermachst.
00:28:48Was versuchst du zu verhindern, indem du mir noch mehr entfremdest?
00:28:51Ich entfremde ihn dir nicht.
00:28:53Ich möchte nur, dass es Marco gut geht.
00:28:55Ich möchte, dass es dir und Marco gut geht.
00:28:57Ja, natürlich.
00:28:59Du hast ja auch so wahnsinnig viel Ahnung von Familienleben,
00:29:02und ich möchte, dass es dir und Marco gut geht.
00:29:04Ja, natürlich.
00:29:06Du hast ja auch so wahnsinnig viel Ahnung von Familienleben,
00:29:08und ich möchte, dass es dir und Marco gut geht.
00:29:10Du hast ja auch so wahnsinnig viel Ahnung von Familienleben
00:29:12und von Kindern, richtig?
00:29:18Entschuldige bitte, Christine.
00:29:20Ich will mich nicht mit dir streiten.
00:29:23Wenn Marco und Felix zusammen waren,
00:29:25habe ich mich immer wie eine Fremde gefühlt.
00:29:28Und als du gerade oben warst und mit ihnen gesprochen hast,
00:29:30war es genauso.
00:29:32Ich komme einfach nicht mehr an ihnen ran.
00:29:35Felix nimmt bestimmt die Klage zurück,
00:29:37wenn du einen Schritt auf ihn zugehst.
00:29:39Felix, es geht hier um mich!
00:29:41Aber es geht auch um Marco!
00:29:44Er hat trotz alledem ein Recht auf seinen Vater!
00:29:48Hallo?
00:30:06Felix ist nicht Marcos Vater?
00:30:11Judith?
00:30:14Ach, hier bist du.
00:30:17War das in Ordnung?
00:30:19Ja, natürlich.
00:30:21Ich finde, wenn Marco schon streikt,
00:30:23sollten wir uns um die Gäste kümmern.
00:30:25Ja.
00:30:27Hallo.
00:30:43Hat Marco der Drachen gefallen?
00:30:46Was?
00:30:49Ob ihm der Drachen gefallen hat.
00:30:51Felix, es tut mir so leid.
00:30:54Sie hat ihm den Drachen nicht gegeben?
00:30:56Weil Georg einen besseren hat, stimmt's?
00:31:01Weißt du, Christine, es geht mir ja nicht darum,
00:31:03mich an Judith zu rächen.
00:31:05Ich will nur verhindern, dass Marco irgendwann mal
00:31:07in meinem Leben nicht mehr vorkommt.
00:31:09Verstehst du?
00:31:11Ist irgendwas passiert? Du siehst so blass aus.
00:31:13Nee, ist überhaupt nichts passiert.
00:31:15Und Georg, da brauchst du dir gar keine Sorgen machen.
00:31:17Der hat gar keine Intention, den Marco wegzunehmen.
00:31:19Wirklich nicht.
00:31:21Ach, nein?
00:31:23Ich geh gar nicht mehr zu dieser Familie.
00:31:25Tschüss.
00:31:27Tschüss.
00:31:29Tschüss.
00:31:32Gehen wir ein Stück?
00:31:38Ich bin bei ihr geblieben wegen...
00:31:40wegen Marco.
00:31:45Als sie mir damals gesagt hat, dass sie...
00:31:48schwanger ist, das war...
00:31:50für mich wie ein...
00:31:52Also...
00:31:54Schock?
00:31:56Nein, kein Schock, das war für mich unvorstellbar.
00:31:58Ich konnte mir das überhaupt nicht vorstellen.
00:32:00Judith und ich, die ganze Familie und so.
00:32:02Aber ich bin geblieben.
00:32:04Weil wir zusammen ein Kind haben.
00:32:10Marco und ich sind wie Pech und Schwefel.
00:32:14Und ich glaube auch, dass ich ein guter Vater bin für Marco.
00:32:18Wir hättest wirklich heiraten können.
00:32:20Du weißt doch, wie wichtig ihr das ist.
00:32:22Christine, heiraten, komm.
00:32:24Das ist doch nicht immer die Lösung, oder?
00:32:26Hätte ich alle belügen sollen?
00:32:28Aber neben jemandem zu leben und jeden Tag zu spüren,
00:32:30dass er nur aus Pflichtgefühl bei dir bleibt.
00:32:32Diese Nähe, die kann verdammt grausam sein.
00:32:34Ja, weil soll ich nur, weil wir getrennt sind,
00:32:36aus Marcos Leben für immer verschwinden?
00:32:38Natürlich nicht.
00:32:40Deswegen pfeift mein Vater zurück.
00:32:50Hallo.
00:33:12Kaffee?
00:33:14Ja, danke.
00:33:20Danke.
00:33:30Es war nur einmal.
00:33:32Wer?
00:33:34Jan.
00:33:36Der Dicke,
00:33:38der in der Tanzschule übers Parkett geschlittert ist?
00:33:40Der sieht jetzt richtig gut aus.
00:33:42Wirklich.
00:33:46Felix und ich hatten einen fürchterlichen Streit an diesem Tag.
00:33:50Ich war in unserer Kneipe
00:33:52und hab da zufällig angetroffen.
00:33:56Na ja, und dann haben wir über die alten Zeiten geredet,
00:33:58viel gelacht.
00:34:00Und dann ist das einfach passiert.
00:34:08Die ganzen Jahre hab ich völlig verdrängt,
00:34:10dass es diese Nacht überhaupt gegeben hat.
00:34:14Ich hab so sehr gehofft,
00:34:16dass Felix Marcos Vater ist.
00:34:18Na ja, und irgendwann hab ich's dann wirklich vergessen,
00:34:20dass das passiert ist.
00:34:24Für mich war Felix Marcos Vater.
00:34:26Immer.
00:34:28Du hättest mit Felix darüber reden müssen.
00:34:32Ja, aber was, wenn er dann
00:34:34einen Vaterschaftstest verlangt hätte
00:34:36und mich verlassen hätte?
00:34:38Im tiefsten Inneren hast du also immer gewusst,
00:34:40wer der Vater ist?
00:34:42Du hättest mit Felix darüber reden müssen.
00:34:44Mein Gott, Judith, man kann doch Liebe nicht erzwingen,
00:34:46schon gar nicht durch ein Kind.
00:34:48Nein, nicht erzwingen,
00:34:50aber hoffen.
00:34:52Ich hab so sehr gehofft,
00:34:54dass er mich doch noch liebt.
00:34:58Dass wir eine richtige Familie sind.
00:35:00Wir waren eine richtige Familie.
00:35:02Und warum hast du es dann nicht dabei belassen,
00:35:04sondern diesen Test machen lassen, gerade jetzt?
00:35:08Du drehst dir die Dinge so,
00:35:10wie du sie gerade brauchst.
00:35:12Aber es geht hier nicht nur um dich.
00:35:14Es geht auch darum, wie Markus und Felix sich fühlen werden,
00:35:16wenn sie die Wahrheit erfahren.
00:35:20Kreuthur, bitte einarbeiten, Ausdruck und Intendie geben.
00:35:22Ja?
00:35:24Danke, Sabine.
00:35:26Hallo, Clara.
00:35:30Zwei Besuche in einer Woche?
00:35:34Was ist denn los mit dir?
00:35:36Du machst doch nicht tatsächlich Urlaub?
00:35:38Hat er Zeit?
00:35:40Für dich immer.
00:35:42Er hat Zeit, dass ich dich im Restaurant hab sitzen lassen.
00:35:44Ich weiß.
00:35:46Was führt dich trotzdem zu mir?
00:35:48Ich möchte, dass du dafür sorgst,
00:35:50dass Felix seine Klage zurücknimmt.
00:35:52Ich werde ihn sogar noch daran bestärken,
00:35:54jetzt, da deine Freundin Judith
00:35:56ihn nicht mal mehr mit seinem Sohn
00:35:58Geburtstag feiern lässt.
00:36:00Nur,
00:36:02Markus ist nicht Felix' Sohn.
00:36:04Vater,
00:36:06wenn du jetzt Felix in eine Klage rein treibst,
00:36:08dann kommt alles raus.
00:36:10Ich nehme an, Felix hat damals
00:36:12die Vaterschaft offiziell anerkannt.
00:36:14Sicher, ich gehe davon aus, dass er das hat.
00:36:16Dann hat er doch dieselben Rechte
00:36:18wie ein unehelicher Vater.
00:36:20Dann mach, Judith, das unter vier Augen klar.
00:36:22Sag ihr das.
00:36:24Ich möchte nicht, dass Markus Felix verliert.
00:36:26Ich weiß.
00:36:28Ich weiß.
00:36:30Sag ihr das.
00:36:32Ich möchte nicht, dass Markus Felix verliert.
00:36:34Sag ihr denn,
00:36:36Judith lässt ihm die Vaterschaft aberkennen?
00:36:38Das kann sie noch?
00:36:40Nach all den Jahren?
00:36:42Die Mutter steht immer fest.
00:36:48Ich werde Herrn Bergmann raten,
00:36:50schon mal einen offiziellen Vaterschaftstest
00:36:52bei Gericht zu beantragen.
00:36:54Das ist dann wohl am besten.
00:36:56Zumindest kommt er dann um die Unterhaltszahlungen herum.
00:36:58Es geht doch Felix nicht ums Geld, Vater.
00:37:00Er liebt seinen Sohn.
00:37:02Auch wenn er weiß, dass er nicht der leibliche Vater ist?
00:37:08Das hier war ein privates Gespräch.
00:37:10Ich habe Judith versprochen,
00:37:12dass niemand davon was erfährt.
00:37:14Herr Bergmann ist mein Mandant, Christine.
00:37:16Ich kann und darf ihm nicht verschweigen,
00:37:18was du mir gerade erzählt hast.
00:37:20Vater, das darfst du nicht.
00:37:22Oder...
00:37:24Oder was wäre, wenn...
00:37:26Wenn Felix trotzdem um Marco kämpfen möchte?
00:37:30Dann werde ich ihm davon abraten.
00:37:32Es ist langwierig, mühsam, kostet viel Geld.
00:37:36Und die Erfolgsaussichten...
00:37:56Christine?
00:37:58Na, was brauchst du?
00:38:00Kommode, Schrank?
00:38:02Vielleicht ein schönes neues Hochbett?
00:38:04Starke schwarzer Kaffee?
00:38:06Natürlich ohne Arsen.
00:38:08Felix... Moment!
00:38:10Du glaubst doch nicht im Ernst,
00:38:12dass ich Marco einfach so aufgebe.
00:38:14Das werde ich nicht tun.
00:38:16Und wenn ich vor Gericht gehen muss,
00:38:18so einfach ist das.
00:38:20Marco ist nicht dein Sohn.
00:38:22Marco ist nicht...
00:38:24Ich habe den Vaterschaftstest selbst gesehen.
00:38:26Warte, was ist denn für ein Vaterschaftstest?
00:38:28Judith hat einen Vaterschaftstest machen lassen.
00:38:30Was soll denn das heißen, Vaterschaftstest?
00:38:32Ich wollte dir das sagen,
00:38:34nur bevor mein Vater dir das sagt.
00:38:36Du bist so wahnsinnig, hör auf!
00:38:46Mist.
00:38:54Felix, mach jetzt bitte keinen Blödsinn.
00:38:59Felix?
00:39:03Felix, nicht!
00:39:25Felix!
00:39:28Es tut mir weh!
00:39:30Lass sie in Ruhe!
00:39:32Ich will von ihr hören,
00:39:34dass ich nicht Marcos Vater bin.
00:39:36Und ich will, dass sie mir das ins Gesicht sagt.
00:39:38Du hast mich die ganzen Jahre belogen.
00:39:40Bist du dir das klar?
00:39:42Du warst mein Vater!
00:39:44Du warst mein Vater!
00:39:46Du warst mein Vater!
00:39:48Du warst mein Vater!
00:39:50Du warst mein Vater!
00:39:52Du hast mich die ganzen Jahre belogen. Bist du dir das klar?
00:39:54So war das doch überhaupt nicht!
00:39:56Marco und ich, unsere ganze Familie, das ist doch eine einzige Lüge!
00:39:58Ich hab's doch selber nicht gewusst!
00:40:00Raus!
00:40:02Ich hab's doch erst jetzt erfahren!
00:40:04Ich kann dir alles erklären.
00:40:06Nein, du packst jetzt besser deine Sachen
00:40:08und fährst zurück nach Köln an deinen verdammten Schreibtisch!
00:40:22Tschüss!
00:40:52Fußballspielen war echt cool!
00:40:54Und, habt ihr gewonnen?
00:40:563 zu 0!
00:40:58Wie viel habt ihr gewonnen?
00:41:003 zu 0!
00:41:02Das glaub ich nicht! Klasse!
00:41:04Ich sag's doch!
00:41:06Profi!
00:41:08Fährst du wieder nach Köln?
00:41:10Ja!
00:41:12Dann fährst du wieder nach Köln!
00:41:14Dann fährst du wieder nach Köln!
00:41:16Dann fährst du wieder nach Köln!
00:41:18Dann fährst du wieder nach Köln!
00:41:20Dann fährst du wieder nach Köln!
00:41:22Ja, ich muss.
00:41:24Die Arbeit.
00:41:26Du,
00:41:28wenn irgendwas ist, ja,
00:41:30also wenn du,
00:41:32wenn du mich anrufen möchtest,
00:41:34du hast doch meine Telefonnummer, ne?
00:41:36Und meine Adresse.
00:41:38Und hier hab ich noch meine Karte für dich.
00:41:40Falls du's vergessen solltest.
00:41:42Also wenn was ist, rufst du mich an.
00:41:44Wie?
00:41:46Oh.
00:41:48Oh, mehr.
00:42:16Arbeiten am Wochenende?
00:42:18Genau wie du, Henry.
00:42:20Was bleibt mir übrig, wenn meine beste Mitarbeiterin
00:42:22so engagiert ist?
00:42:24Ja, ich hab ja versprochen,
00:42:26dass die Vertragsunterbrüche pünktlich fertig sind.
00:42:28Komm doch mal wieder zum Abendessen vorbei.
00:42:30Hm?
00:42:32Ich würd mich freuen.
00:42:46Tschüss.
00:43:16Musik
00:43:40Komm, zu mir, zu mir!
00:43:42Super!
00:43:44Ja, fang!
00:43:48Hey, ich geh auch ins Tor, Jungs!
00:43:50Komm!
00:43:56Kannst du ausmachen?
00:44:06Zu mir!
00:44:08Super!
00:44:10Ja, fang!
00:44:14Hey, ich geh auch ins Tor, Jungs!
00:44:16Komm!
00:44:20Hallo.
00:44:22Georg hat Karten besorgt.
00:44:24Wir drei gehen morgen ins Stadion.
00:44:26Freust du dich?
00:44:28Mein Gott, ich kann da auch nichts dafür,
00:44:30dass dein Vater gestern nicht gekommen ist.
00:44:32Du wolltest nicht, dass er kommt.
00:44:36Ja, da hast du recht.
00:44:38Marco, dein Vater und ich,
00:44:40du weißt ja, dass wir uns im Moment
00:44:42nicht so gut fühlen.
00:44:44Da gibt es was, was noch zwischen uns ist,
00:44:46was geklärt werden muss,
00:44:48was es uns allen nicht leicht macht.
00:44:50Und was ist das?
00:44:56Marco, dein Vater...
00:45:00Dein Vater ist nicht...
00:45:08Mach dir keine Sorgen.
00:45:10Wir kriegen das alles wieder hin.
00:45:12Das verspreche ich dir.
00:45:14Okay?
00:45:30Hey, sag Anton's Mutter,
00:45:32liebe Grüße und sei pünktlich zurück fürs Stadion, okay?
00:45:34Okidoki!
00:45:36Tschüss!
00:45:40Tschüss!
00:46:10Tschüss!
00:46:40Marco?
00:46:42Was machst denn du hier?
00:46:44Wo ist deine Mama?
00:46:46Ich bin allein gekommen.
00:46:48Du bist doch Anwältin.
00:46:50Kannst du mir nicht helfen,
00:46:52dass ich wieder mit meinem Papa zusammen sein darf?
00:46:56Oje.
00:46:58Oje.
00:47:00Möchtest du was trinken?
00:47:04Möchtest du dich setzen?
00:47:10Hör mal,
00:47:12ich war so alt wie du,
00:47:14als nicht mein Papa,
00:47:16aber meine Mama weggegangen ist.
00:47:18Und das tut weh.
00:47:20Und man möchte,
00:47:22dass das aufhört
00:47:24und das alles wieder so ist wie vorher,
00:47:26aber das wird es nicht.
00:47:28Es wird anders.
00:47:30Und irgendwann
00:47:32wird es auch wieder richtig schön.
00:47:34Und hat das lange gedauert?
00:47:36Ja.
00:47:50Du brauchst keine Anwältin, Marco.
00:47:52Ich bin mir sicher,
00:47:54wenn du mit deiner Mama noch mal redest...
00:47:56Die redet doch nicht mit mir.
00:48:00Papa!
00:48:02Marco!
00:48:04Marco!
00:48:06Marco!
00:48:08Oh Gott, ist das schön, dich zu sehen.
00:48:10Oh Gott.
00:48:12Oh, lass dich anschauen.
00:48:14Oh Gott, wir haben uns so lange nicht gesehen.
00:48:16Oh mein Gott, ist das schön.
00:48:20Wie kommt ihr denn überhaupt hierher?
00:48:22Neben dem Zug.
00:48:24Ja, wo ist die Mama?
00:48:26Zu Hause.
00:48:28Zu Hause? Bist du alleine mit dem Zug gefahren?
00:48:30Bist du verrückt?
00:48:32Danke, Christine.
00:48:36Hallo.
00:48:44Na?
00:48:46Ist die versammelte Mannschaft zum Angriff bereit?
00:48:48Marco ist bei Christine in Köln.
00:48:50Was macht er denn da?
00:48:52Na okay, dann fahren wir nach Köln,
00:48:54holen ihn ab und gehen zum Spiel.
00:48:56Er will nicht zum Fußballspiel.
00:48:58Er will mit Christine reden.
00:49:00Warum redet er denn mit ihr und nicht mit mir?
00:49:12Und jetzt noch in den Zoo?
00:49:14Nee, wirklich nicht, wir müssen.
00:49:16Los, an die Mutterwagen.
00:49:18Komm, die halbe Stunde, die haben wir doch noch, oder?
00:49:20Okay.
00:49:22Dann schnell.
00:49:30Ich weiß.
00:49:32Ich hätte ihm längst sagen müssen,
00:49:34dass Felix nicht sein Vater ist.
00:49:38Ich hab's ja auch wirklich versucht, gestern Abend.
00:49:40Ich hab's einfach nicht übers Herz gebracht.
00:49:46Ich find es ja gut, dass du das alles alleine regeln willst.
00:49:50Aber vielleicht hilft's, wenn ich mal dabei bin.
00:49:54Ich weiß.
00:49:56Wenn ich mal dabei bin.
00:50:00Danke.
00:50:08Ich hab keine Ahnung, wie sie das gemacht hat,
00:50:10aber sie muss ja irgendwas von mir gefunden haben,
00:50:12sonst hätte sie doch diesen Vaterschaftstest niemals machen können.
00:50:14Ist sie dazu überhaupt berechtigt?
00:50:16Judith schon.
00:50:18Sie ist alleinige Sorgerecht.
00:50:20Der Vater in dem Fall ja nicht, das ist absurd.
00:50:22Komm, geh jetzt endlich.
00:50:26Du weißt, dass Judith nicht möchte,
00:50:28dass Marco es erfährt.
00:50:30Ja, das ist klar.
00:50:32Das tut weh, was?
00:50:36Weißt du,
00:50:38als du mir das mit Marco erzählt hast,
00:50:40das hat wehgetan, und ich hab es auch nicht kapiert,
00:50:42und ich werde es auch nicht kapieren, und da ist er.
00:50:48Dann rasten auf einmal die ganzen Bilder durch meinen Kopf,
00:50:50weißt du?
00:50:52Mit Vergangenheit, mit Marco,
00:50:54und gleichzeitig hab ich gedacht, das ist doch eine Lüge.
00:50:56Das Ganze ist eine verdammte Lüge.
00:51:00Ich meine, sie muss es doch über die ganzen Jahre gewusst haben,
00:51:02sonst hätte sie doch niemals diesen Test machen lassen.
00:51:06Na, ist doch egal.
00:51:10Eines ist mir auf jeden Fall klar.
00:51:12Ich bin sein Vater.
00:51:14Und das bleibe ich auch.
00:51:16Und darum werde ich kämpfen.
00:51:20Hier oben sind noch mehr Hasen!
00:51:22Hier oben!
00:51:24Christina.
00:51:28Würdest du uns helfen?
00:51:30Hör zu, ich hab meinen Job in Köln.
00:51:32Und vom Familienrecht hab ich überhaupt gar keine Ahnung.
00:51:34Ich kann auch mal mit meinem Vater reden.
00:51:36Nein, nein, nein.
00:51:38Ich möchte, dass du diesen Fall übernimmst.
00:51:40Um das Unmögliche möglich zu machen?
00:51:42Komm, wir gehen.
00:51:44Tschüss, mein Großer.
00:51:56Marco, wir müssen!
00:51:58Deine Mutter wartet.
00:52:00Komm, komm, komm, jetzt. Ab nach Hause.
00:52:02Die Mama wartet. Los, lauf, lauf!
00:52:04Das ist zwischen dir und Mama, dass ich dich nicht mehr sehen darf.
00:52:08Komm, komm, komm.
00:52:10Das ist zwischen dir und Mama, dass ich dich nicht mehr sehen darf.
00:52:16Bitte, Papa.
00:52:18Ich hält das nicht mehr aus.
00:52:20Also gut, ich würd's dir sagen.
00:52:22Nein, Felix, bitte nicht.
00:52:24Ich möchte's ihm jetzt sagen.
00:52:26Also, das...
00:52:28Das wird jetzt noch nicht zwischen uns ändern oder so.
00:52:30Das...
00:52:32Das wird vielleicht auch wehtun, aber...
00:52:34Ich bin nicht dein Vater, Marco.
00:52:36Ich bin nicht dein Vater, Marco.
00:52:38Aber das ändert jetzt überhaupt nichts zwischen uns, weißt du?
00:52:40Warte, Marco, bitte!
00:52:44Marco!
00:52:46Ich hab die Bremsen nicht gefunden.
00:52:48Die Bremsen! Marco, warte!
00:52:50Marco!
00:53:06Marco!
00:53:36Marco!
00:53:40Marco!
00:53:42Marco!
00:53:48Oh Gott.
00:53:54Ich hab schon telefonisch angemeldet,
00:53:56vielleicht auch eine Minute zu.
00:53:58Die Werte sind auch soweit okay.
00:54:02Wie sind die Eltern?
00:54:04Der Vater und die Mutter hab ich auch schon verständigt.
00:54:08Judith Kindler, ich bin die Mutter von Marco Kindler.
00:54:10Frau Kindler, Herr Bergmann,
00:54:12der Zustand Ihres Sohnes ist stabil.
00:54:14Trotzdem möchte ich Marco erst einmal
00:54:16dabehalten und ihn gründlich untersuchen.
00:54:18Wir wollen ein Schädel-Hirn-Trauma ausschließen.
00:54:20Ein Schädel-Hirn-Trauma?
00:54:22Aber was ist denn überhaupt passiert?
00:54:24Du hast mir nur gesagt, dass sich Marco verletzt hat.
00:54:26Er ist vom Fahrrad gestürzt.
00:54:28Aber er war doch bei dir in Köln.
00:54:30Mit dem Zug.
00:54:32Ja, wir sind da angekommen.
00:54:34Wieso denn wir?
00:54:36Warst du auch in Köln?
00:54:38Ja, das können Sie alles später in Ruhe klären.
00:54:42Kommen Sie bitte, Frau Kindler, Herr Bergmann.
00:54:44Nein, nicht Herr Bergmann, nur ich.
00:54:46Und ich möchte auch nicht,
00:54:48dass Sie in Zukunft irgendwelche Informationen
00:54:50über den Gesundheitszustand meines Sohnes
00:54:52an Herrn Bergmann weiterleiten.
00:54:54Bitte.
00:55:02Christina, ich bin überhaupt nicht mehr so sicher,
00:55:04ob es richtig war, ihm zu sagen,
00:55:06dass ich nicht sein Vater bin.
00:55:08Es war für dich der richtige Zeitpunkt.
00:55:10Aber was hättest du denn machen sollen?
00:55:12Marco wollte in der Antwort.
00:55:14Hättest du ihn belügen sollen, so wie Judith das immer tut?
00:55:16Und dann mit schlechtem Gewissen rumlaufen?
00:55:18Schlechtes Gewissen? Sie weiß doch überhaupt gar nicht, was das ist.
00:55:20Du siehst doch, wie sie reagiert.
00:55:22Sie ist aufgeregt.
00:55:24Aufgeregt? Ja, das ist ja immer, wenn es um Marco geht.
00:55:26Wenn er mit seinem kaputten Knie nach Hause kommt,
00:55:28wer regt sich auf? Judith.
00:55:30Ich bin mir sicher, dass sie ihren Schädel-Hirn-Traum hat,
00:55:32aber wer regt sich auf, Judith?
00:55:34Ich darf ihr nicht mal mal reinzuheben.
00:55:36Weißt du was?
00:55:38Sie sollte lieber lernen, loszulassen.
00:55:40Ja, das wäre vielleicht richtig.
00:55:42Trotz alledem versucht sie, eine gute Mutter zu sein.
00:55:44Ich geh wieder rein.
00:55:50Kommst du mit?
00:56:00Tut mir leid, aber Sie dürfen hier nicht rein.
00:56:22Und?
00:56:24Marco hat eine leichte Gehirnerschütterung.
00:56:26Wie?
00:56:28Er hat eine leichte Gehirnerschütterung,
00:56:30muss einen Tag hier bleiben zur Beobachtung
00:56:32und dann darf er wieder nach Hause.
00:56:34Danke, Judith, danke.
00:56:44Warum hast du das gemacht?
00:56:46Warum hast du hinter meinem Rücken
00:56:48ein Treffen zwischen Felix und Marco arrangiert?
00:56:50Christine, ich kann da überhaupt gar nichts dafür.
00:56:52Marco und ich haben unabhängig voneinander
00:56:54die Reise angetreten nach Köln.
00:56:56Du warst meine Freundin.
00:56:58Ich hab dir vertraut.
00:57:00So, jetzt komm, setz dich mal hin
00:57:02und lass uns miteinander reden.
00:57:04Gut, reden wir.
00:57:06Was hat Marco so durcheinander gebracht,
00:57:08dass er sich auf sein Rad gesetzt hat
00:57:10und nur noch weg wollte von dir?
00:57:12Ich habe Marco gesagt,
00:57:14dass ich nicht sein leiblicher Vater bin.
00:57:18Weißt du was?
00:57:20Warum?
00:57:22Warum?
00:57:24Warum hast du das getan?
00:57:26Willst du dich an mir rächen?
00:57:28Willst du ihn gegen mich aufhetzen?
00:57:30Du, du, du, immer nur du.
00:57:32Es geht hier nicht um dich, Judith.
00:57:34Es geht hier um Marco.
00:57:36Ja, genau.
00:57:38Und deshalb werde ich morgen auch zu meinem Anwalt gehen
00:57:40und dafür sorgen, dass du nicht mehr in seine Nähe kommst
00:57:42und dass du auch vor dem Gesetz nicht sein Vater bist.
00:57:54Hallo, Vater.
00:57:58Ich möchte heute nicht mehr nach Köln zurück.
00:58:00Kann ich hier übernachten?
00:58:06Aber ich wollte dich mit Bratkartoffeln überraschen.
00:58:08Aber es sind ja keine Kartoffeln da,
00:58:10auch keine Eier und kein Schinken.
00:58:12Deshalb habe ich uns auch eine Pizza Piccante besorgt.
00:58:14Bitteschön.
00:58:16Danke.
00:58:18Aber es sind ja keine Kartoffeln da,
00:58:20auch keine Eier und kein Schinken.
00:58:22Deshalb habe ich uns auch eine Pizza Piccante besorgt.
00:58:24Mit viel Knoblauch.
00:58:26Und ein kurzer Gerichtstermin morgen.
00:58:28Platte wie immer da oben.
00:58:30Gibt's Ketchup?
00:58:32Habe ich immer im Haus.
00:58:34Seit du klein warst,
00:58:36hast du Tomaten gehasst
00:58:38und Ketchup geliebt.
00:58:40Daran hat sich nichts geändert.
00:58:48Auch wenn Judith meint,
00:58:50dass du ihr Vertrauen missbraucht hast,
00:58:52du hast sie nicht verraten.
00:58:54Sie selbst verrät sich gerade
00:58:56und alles,
00:58:58was sie vielleicht sogar einmal Gutes wollte,
00:59:00sie liegt falsch, nicht du.
00:59:02Danke, Vater.
00:59:04Warum kapiert Judith nicht,
00:59:06dass Marco seinen Vater braucht
00:59:08und dass sie ihren Jungen verliert,
00:59:10wenn sie so weitermacht?
00:59:12Dazu ist sie zu verhärtet.
00:59:14Ich erlebe das fast jeden Tag in meiner Kanzlei.
00:59:16Und nicht nur bei Frauen.
00:59:18Ich würde so gerne was für Felix tun
00:59:20und vor allen Dingen für Marco.
00:59:22Das kannst du nicht.
00:59:24Aber du kannst es.
00:59:26Herr Bergmann hat sich mit Marco
00:59:28gegen den Willen der Mutter getroffen.
00:59:30Resultat, Marco hatte einen Unfall
00:59:32und kam ins Krankenhaus.
00:59:34Aber so war das doch gar nicht.
00:59:36Aber genauso wird Judith es vor Gericht darstellen.
00:59:38Dann stelle ich es eben richtig.
00:59:40Aber hast du nicht selbst gesagt,
00:59:42dass Felix tut, was er will,
00:59:44dass er sich an keine Abmachungen hält,
00:59:46dem Jungen alles durchgehen lässt?
00:59:48Außerdem wird Judith Felix vorwerfen,
00:59:50dass er dem Jungen
00:59:52seelische Schaden zugefügt hat.
00:59:54Nur weil er ihm die Wahrheit gesagt hat?
00:59:56Hm.
00:59:58Weil er ihm so völlig unvorbereitet
01:00:00die Wahrheit gesagt hat.
01:00:02So was muss man anders machen.
01:00:04Und wie macht man das?
01:00:06Wie sagt man seinem Sohn,
01:00:08dass man nicht sein Vater ist?
01:00:10Jedenfalls
01:00:12wird das Familiengericht Felix vorwerfen,
01:00:14er hätte wissen müssen,
01:00:16wie sehr er den Jungen dann mittrifft.
01:00:18Fazit ist,
01:00:20Felix ist nicht der leibliche Vater,
01:00:22er stört den Familienfrieden
01:00:24und er gefährdet die Seele und die Gesundheit des Jungen.
01:00:26So wird es Judiths Anwalt darstellen.
01:00:28Das heißt,
01:00:30du möchtest den Fall abgeben.
01:00:32Vor Gericht hat Herr Bergmann
01:00:34so gut wie keine Chance.
01:00:36Das bedeutet doch, dass er eine Chance hat.
01:00:38Felix ist eine Kleine,
01:00:40aber er hat eine Chance, Vater.
01:00:42Ach, Kind.
01:00:44Großeltern und Geschwister
01:00:46haben ein Recht auf Umgang,
01:00:48wenn es dem Wohl des Kindes dient.
01:00:50Gleiches gilt für Bezugspersonen,
01:00:52wenn diese mit dem Kind
01:00:54längere Zeit in häuslicher Gemeinschaft gelebt haben.
01:00:56Das ist es doch. Das ist es.
01:01:00Henry,
01:01:02tut mir leid, wenn ich dich so spät noch störe,
01:01:04aber ich wollte dir nur sagen,
01:01:06dass ich heute Abend im Gespräch nicht dabei sein kann.
01:01:08Ist aber kein Problem.
01:01:10Sabine hat alle Unterlagen und ist sehr gut eingearbeitet.
01:01:12Es gibt überhaupt gar keinen Grund,
01:01:14mich so anzuschreien.
01:01:20Hör mal zu,
01:01:22ich gebe dir jetzt einen Grund, mich anzuschreien.
01:01:24Ich nehme mir noch meinen Resturlaub.
01:01:26Warum?
01:01:28Weil ich dafür sorgen will,
01:01:30dass ein Kind seinen Vater nicht verliert.
01:01:32Du schmeißt mich raus,
01:01:34wenn ich komme?
01:01:36Ich kündige.
01:01:54Bist du verrückt geworden?
01:01:56Ich habe dich nicht um deine Meinung gefragt,
01:01:58sondern nur gebeten, dir ein Wohl zur Verfügung zu stellen.
01:02:00Du sollst Partnerin
01:02:02in einer renommierten Kanzlei werden
01:02:04und gibst das auf für nichts.
01:02:06Nichts?
01:02:08Für ein Kind zu kämpfen, das seinen Vater liebt und braucht,
01:02:10das ist für dich nichts?
01:02:12So meine ich das nicht.
01:02:14Nein, nachdem Mama gestorben ist.
01:02:16Das ist vorbei.
01:02:18Das stimmt, aber damals war ich mittendrin.
01:02:20Wie oft habe ich im Bett gelegt und habe deine Schritte gezählt,
01:02:22als du über mir auf und ab gelaufen bist?
01:02:24Wie oft?
01:02:26Und dann, wenn das Kindermädchen vor dem Fernseher eingeschlafen ist,
01:02:28dann bin ich auf die Straße gelaufen.
01:02:32Davon weiß ich ja gar nichts.
01:02:34Und dann habe ich hoch zu deinem Fenster geschaut.
01:02:36Und dann habe ich gesehen,
01:02:38wie dein Schatten sich im Licht bewegt.
01:02:40Und das, das war ein gutes Gefühl.
01:02:42Das war nämlich warm und vertraut.
01:02:44Und dann bin ich zurück ins Bett.
01:02:46Und dann habe ich auf dich gewartet,
01:02:48dass du vielleicht mal kommst und mir gute Nachtgrüße gibst.
01:02:50Aber du bist halt nicht gekommen.
01:02:52Da waren immer nur deine Schritte.
01:02:54Und irgendwann
01:02:56bin ich halt eingeschlafen.
01:03:02Christine,
01:03:04nach dem Tod deiner Mutter...
01:03:06Weißt du was, Vater?
01:03:08Wenn man einsam ist,
01:03:10dann hat man zwei Möglichkeiten.
01:03:12Entweder man zerbricht,
01:03:14oder man wird stark.
01:03:16Und genau deshalb,
01:03:18weil du es nicht tust,
01:03:20werde ich eben jetzt dafür sorgen,
01:03:22dass Felix und Marco gewinnen.
01:03:32Ich habe immer noch keine Ahnung von Familienrecht.
01:03:34Aber wir haben eine echte Chance, Felix.
01:03:36Es gibt da ein Paragrafen,
01:03:38das Umgangsrecht für Personenregeln...
01:03:40Hör auf! Hör auf!
01:03:42Ich kann es nicht mehr hören.
01:03:44Marco wird lernen, ohne mich zu leben.
01:03:46Das tun Tausende von anderen Kindern auch.
01:03:48Lernen, ohne ihre Väter zu leben.
01:03:50Weißt du was?
01:03:52Ich mache dir folgenden Vorschlag.
01:03:54Fahr zurück nach Köln
01:03:56und nimm deine Kündigung zurück.
01:03:58Und dann,
01:04:00fahr zurück nach Köln
01:04:02und nimm deine Kündigung zurück.
01:04:16Du hast recht.
01:04:18Kinder lernen, ohne ihre Väter zu leben.
01:04:20Aber es bleibt eine Wunde.
01:04:22Egal, wie viel Leben man draufklatscht.
01:04:24Weil sie ihre Väter brauchen.
01:04:26Bis auf Weiteres
01:04:28soll ich keinen Kontakt mehr zu Marco haben.
01:04:30Hier.
01:04:32Seine Eilanordnung vom Gericht.
01:04:34Und Judith
01:04:36fägt die Vaterschaft jetzt offiziell an.
01:04:38Und außerdem soll ich einen Vaterschaftstest machen.
01:04:40Ausgerechnet ich.
01:04:42Könnt ihr mich dazu zwingen?
01:04:44Das Gericht braucht einen unabhängigen Vaterschaftstest.
01:04:48Ich habe nie gesagt, dass es einfach werden wird.
01:04:52Kann es vielleicht sein,
01:04:54dass du nur so edel tust
01:04:56Was soll denn das jetzt heißen?
01:05:04Marco ist nicht dein Sohn.
01:05:06Vielleicht würdest du deshalb nicht unkämpfen.
01:05:10Das soll ich dein Ernst?
01:05:12Du, von mir brauchst du dich nicht zu rechtfertigen.
01:05:16Judith scheint für dein Reagieren so, so ablehnend und verletzt.
01:05:20Und mit Marco hast du ja nun wirklich nicht mehr viel zu tun.
01:05:22Hör auf!
01:05:24Er erinnert sich an zehn verlorene Jahre.
01:05:26Lass den ganzen Mist hinter dir.
01:05:28Fang von vorne an.
01:05:30Du weißt ganz genau, dass es nicht so ist.
01:05:32Dann halte dein Versprechen, das du Marco gegeben hast.
01:05:34Dass du immer für ihn da sein wirst.
01:05:36Dann kämpfe um ihn.
01:05:38Wir haben doch überhaupt keine Chance.
01:05:40Wir haben es doch noch nicht mal versucht.
01:05:54Nur eine Brötchen.
01:05:56Nichts mehr Warmes.
01:05:58Danke, Clara, aber ich brauche nichts Warmes.
01:06:00Alles, was ich brauche, das ist eine zündende Idee.
01:06:02Oder wie ist es?
01:06:04Ein neues Gesetz.
01:06:06Oder ein Fingerzeig Gottes.
01:06:08Vielleicht genügt dir auch jemand,
01:06:10der sich manchmal für den Liebe jodelt.
01:06:12Tschüss.
01:06:14Tschüss.
01:06:16Leumundszeugnisse.
01:06:18Mancus Lirus?
01:06:20Ja.
01:06:22Leumundszeugnisse.
01:06:24Mancus' Lehrerin und einer Nachbarin.
01:06:26Am Abend sind wenigstens alle zu Hause.
01:06:28Und beide schreiben,
01:06:30wie sehr sich Felix um Marco immer gekümmert hat.
01:06:34Danke, Vater, danke.
01:06:36Wir brauchen noch mehr.
01:06:38Von Fußballtrainer,
01:06:40Freunden der Familie,
01:06:42anderen Leern.
01:06:44Wir?
01:06:46Das Umgangsrecht für nahestehende Personen
01:06:48kann man so und so auswägen.
01:06:50Wir müssen
01:06:52an den gesunden Menschenverstand des Richters appellieren.
01:06:54An sein Gefühl.
01:06:56Wir müssen ihm beweisen, dass Marco Felix braucht.
01:06:58Wir müssen dem Richter
01:07:00klar machen,
01:07:02dass es auch seine Chance ist,
01:07:04etwas für die Richter der Scheinväter zu tun.
01:07:06Ja, und besonders für die, die wirklich Väter sein wollen.
01:07:08Ja.
01:07:10Die anderen würden sie schön bei uns bedanken.
01:07:12Ja, stimmt.
01:07:20Ich wollte
01:07:22für dich da sein,
01:07:24Christine,
01:07:26aber seit dem Tod deiner Mutter.
01:07:32Paragraphen, Christine,
01:07:34sind etwas Reales.
01:07:36Daran kann man sich festhalten.
01:07:38Hat man ein Problem,
01:07:40schlägt man das Gesetzbuch auf,
01:07:42man sucht nach einer Lösung,
01:07:44bis man sie findet
01:07:46und gewinnt am Ende den Prozess.
01:07:48Seit dem Tod deiner Mutter
01:07:52habe ich keinen Prozess verloren
01:07:54und trotzdem
01:07:58war eigentlich auch nichts gewonnen.
01:08:00Und genau deshalb braucht uns Marco,
01:08:04weil man gegen Trauer nicht gewinnen kann.
01:08:08Das war's dann.
01:08:18Sie kriegen noch was raus.
01:08:22Leute, gibt's Tomaten?
01:08:24Ich hasse Tomaten.
01:08:34Antonis Krankenhaus?
01:08:36Einen Moment, ich verbinde.
01:08:40Entschuldigung.
01:08:42Ja?
01:08:44Einen Moment, ich verbinde.
01:08:46Entschuldigung.
01:08:48Zum neuen Vaterschaftstest.
01:08:56Und jetzt bitte
01:08:58den linken Arm freimachen, Herr Bergmann.
01:09:14Alles okay?
01:09:18Ja, alles in Ordnung.
01:09:20Wieso kommt Papa nicht mehr vorbei?
01:09:22Wieso ruft er nicht mehr an?
01:09:26Was denkst du denn?
01:09:28Hast du es ihm wieder verboten?
01:09:34Ja.
01:09:36Ja.
01:09:38Ja.
01:09:40Ja.
01:09:42Ja.
01:09:48Oder vielleicht
01:09:50weil ich nicht mehr sein Sohn bin?
01:09:58Was?
01:10:00Noch mehr Läumenszeugnisse?
01:10:02Das stieg ihn ja schon fast
01:10:04in eitelstattlichen Erklärungen.
01:10:06Und alle schreiben dasselbe.
01:10:08Felix Bergmann ist ein toller Vater.
01:10:10Das schreiben der Fußballtrainer, die Kindergärtnerin
01:10:13und sogar die Mutter von Anton, Marcos bestem Freund.
01:10:18Judith.
01:10:20Du willst für Felix einen Umgang mit Marco einklagen,
01:10:23aber damit kommst du nicht durch.
01:10:25Jetzt mach ich euch erst mal einen Kaffee
01:10:27und dann sprech ich dir in Ruhe miteinander.
01:10:29Einverstanden.
01:10:30Du bist für mich gestorben.
01:10:41Lieber Papa, du hast mir versprochen,
01:10:45dass du immer für mich da sein wirst.
01:10:49Du hast dein Versprechen gebrochen.
01:10:56Na, was machst du Schönes?
01:11:06Ich will dich nie wiedersehen.
01:11:09Ich hasse dich, Papa.
01:11:40Schickst du den Brief gar nicht ab?
01:11:46Wenn Papa nicht mein Papa ist, wer ist denn dann mein Papa?
01:11:56Ich werde dir das alles erklären, Marco, ganz bestimmt.
01:11:59Ich brauche einfach nur noch ein bisschen Zeit.
01:12:02Verstehst du das? Ja? Okay.
01:12:05Musik
01:12:35Marcio, Tine, hast du meinen Vater gesehen?
01:12:38Nein.
01:12:39Die Hauptverhandlung fängt gleich an.
01:12:41Ich komme nicht mit.
01:12:43Du hast Angst, dass wir verlieren.
01:12:45Diese Waage der Justitia
01:12:52hat mir deine Mutter zum 2. Staatsexamen geschenkt.
01:12:56Das ist dein Tag, Christine.
01:12:59Du bist mein Vater.
01:13:02Das ist dein Tag, Christine.
01:13:05Ich habe bei der Verhandlung nichts verloren.
01:13:08Ich brauche dich.
01:13:13Viel Glück.
01:13:25Nun, zunächst zum gerichtlich angeordneten Vaterschaftstest.
01:13:30Das Ergebnis ist beiden Parteien vor der Verhandlung zugegangen.
01:13:34Dabei wird festgestellt,
01:13:36dass Herr Bergmann nicht Markus' leiblicher Vater ist.
01:13:39Insofern hat die Klage von Frau Kindler
01:13:41zur Anfechtung seiner Vaterschaft Erfolg.
01:13:44Deshalb berufe ich mich auf dem § 1685 BGB
01:13:47und beantrage den Umgang des Scheinvaters als nahestehende Person.
01:13:51Die Leumundszeugnisse belegen,
01:13:53dass der Umgang mit Herrn Bergmann Symbole des Kindes ist.
01:13:57Wir bestreiten nicht, dass es Freunde und Nachbarn gibt,
01:14:00die Herrn Bergmann wohlgesonnen sind.
01:14:03Aber haben Sie Einblick in die tatsächliche Situation?
01:14:07Sind Sie immer dabei?
01:14:09Die Wahrheit ist, Herr Bergmann ist sprunghaft,
01:14:12extrem unzuverlässig
01:14:14und dabei ausgesprochen verantwortungslos.
01:14:18Bei den letzten 10 Besuchen kam er 7-mal zu spät.
01:14:21Er verletzt seine Aufsichtspflicht
01:14:23und schickt den Jungen abends alleine nach Hause.
01:14:26Vor allem aber hetzt er den Sohn meiner Mandantin auf,
01:14:29ist eifersüchtig auf das neue Familienleben
01:14:31und boykottiert es, wo er nur kann.
01:14:33Das stimmt doch so gar nicht. Das stimmt überhaupt nicht.
01:14:36Ich habe immer wieder versucht, meinem Sohn zu erklären...
01:14:39Sie sprechen von Marco.
01:14:41Ich habe versucht, ihm zu erklären,
01:14:43dass die neue Beziehung zwischen seiner Mutter und Georg Klingenhammer,
01:14:46dass es so wie es ist, alles gut ist
01:14:48und dass Georg Klingenhammer natürlich auch mit zur Familie gehört.
01:14:51Mein Mandant bestreitet die Verspätung gar nicht.
01:14:53Allerdings sind die Vorgaben für ihn und Marco sehr rigide.
01:14:56Und ganz sicher hetzt er den Jungen nicht auf.
01:14:59Das langjährige, enge Verhältnis zu seinem Vater
01:15:01dient Marco und seiner Entwicklung.
01:15:03Er ist nicht sein Vater.
01:15:05Und es schadet Marco, wenn er mit ihm ohne meine Erlaubnis
01:15:07mal eben nach Köln fährt und ihm vor den Kopf knallt,
01:15:09dass er nicht sein Vater ist.
01:15:11Hätte ich ihn auch mal belügen sollen?
01:15:13Bitte.
01:15:15Lassen Sie ihn nur, Frau Dr. Arnold.
01:15:17Du hättest es mir überlassen müssen.
01:15:19Dir? Ausgerechnet dir?
01:15:22Wissen Sie, Marco, der hat das auch alles gespürt
01:15:26und mich bedrängt, mich gefragt, was das hier alles soll.
01:15:31Und es war einfach der richtige Zeitpunkt, ihm die Wahrheit zu sagen.
01:15:34Und wo hat ihn diese Wahrheit hingebracht?
01:15:36Hä? Ins Krankenhaus?
01:15:38Er hat eine Kopfverletzung, er hätte tot sein können.
01:15:40Das Attest des behandelnden Krankenhausarztes.
01:15:43Ein unglücklicher Sturz mit leichter Gehirnerschütterung.
01:15:46Wissen Sie, Frau Kindler, Herr Bergmann,
01:15:51am liebsten würde ich von Marco selbst hören,
01:15:53dass er darüber denkt.
01:15:55Nein, das will ich nicht.
01:15:57Und es ist auch nicht nötig.
01:15:59Mir liegt Marcos Aussage vor.
01:16:02Sein letzter Brief an seinen Vater.
01:16:06Lieber Papa...
01:16:08Ach nein, das hat Marco ja durchgestrichen.
01:16:10Jetzt heißt es nur noch Felix.
01:16:12Felix, du hast mir versprochen,
01:16:14dass du immer für mich da sein wirst.
01:16:16Du hast dein Versprechen gebrochen,
01:16:18weil du nicht mein Vater bist.
01:16:20Ich will dich nie wieder sehen.
01:16:22Ich hasse dich, Papa.
01:16:24Marco?
01:16:48Im Schuppen muss noch so eine Schraubenkiste sein.
01:16:50Ich glaube, unten links.
01:16:52Hast du gefunden...
01:17:14Da ist eine Menge schiefgelaufen in letzter Zeit, Marco.
01:17:20Komm.
01:17:22Wir gehen und versuchen, es wieder in Ordnung zu bringen, ja?
01:17:26Marco schreibt, dass sein Vater sein Versprechen gebrochen hat,
01:17:29immer für ihn da zu sein.
01:17:31Er ist darüber traurig, er ist wütend und er ist verletzt.
01:17:34Das sind Gefühle, die man nur hat,
01:17:36wenn man etwas verliert, was einem sehr viel bedeutet.
01:17:40Man braucht nicht viel Fantasie, um zu erkennen,
01:17:42dass das hier kein Abschiedsbrief ist, Herr Kollege,
01:17:44sondern der verzweifelte Appell eines Jungen an seinen Vater,
01:17:47ihn weiterhin zu lieben
01:17:49und das zu erklären, was eine Mutter zu erklären versäumt hat.
01:17:52Und dieser Brief hier ist nicht nur ein Appell,
01:17:54er ist auch das Ergebnis, wenn Recht und Gesetz
01:17:56die Gefühle der Frau und Mutter schützen,
01:17:58nicht aber die Gefühle des Sohnes,
01:18:00der auch seinen Vater liebt und braucht.
01:18:04Vater sein ist mehr, als ein Kind finanziell abzusichern.
01:18:07Und es ist auch nicht prägend, ob dasselbe Blut in den Adern fließt.
01:18:10Prägend ist die Zeit, die ein Kind mit seinem Vater verbringt.
01:18:13Bei Herrn Bergmann und seinem Kind waren es zehn lange Jahre.
01:18:17Deshalb appelliere ich jetzt an Sie, Herr Vorsitzender.
01:18:19Sie wissen genauso gut wie ich,
01:18:21dass abwesende Väter immer als ablehnende Väter erlebt werden.
01:18:25Lassen Sie nicht zu, dass Marco das genommen wird,
01:18:28was bisher sein Leben auch ausgemacht hat,
01:18:30die Liebe zu seinem Vater und vor allen Dingen das Vertrauen,
01:18:34dass sein Vater ihn nie verlassen und immer für ihn da sein wird.
01:18:40Wenn du Marco jetzt dieses Urvertrauen nimmst,
01:18:43dann zerstörst du mehr, als du je wiedergutmachen kannst.
01:18:48Geben Sie Herrn Bergmann die Chance, seinem Sohn zu zeigen,
01:18:52dass er sich immer auf die Liebe seines Vaters verlassen kann.
01:19:08Marco, ich nehme an, du bist Marco.
01:19:12Würdest du bitte einen Moment draußen warten?
01:19:28Sie mögen in vielen Punkten recht haben, Frau Dr. Arnold.
01:19:32Doch solange die Eltern nicht mal in der Lage sind, miteinander zu reden,
01:19:36das haben Sie ja deutlich demonstriert,
01:19:38und sich nicht im geringsten Kompromiss bereit zeigen,
01:19:41kann für Marco gar nichts Vernünftiges entstehen.
01:19:45Deshalb sollten wir alle dem Kind jedweden Loyalitätskonflikt ersparen.
01:19:50Noch dazu, da Herr Bergmann nicht Marcos leiblicher Vater ist
01:19:54und ihm obendrein die Vaterschaft aberkannt werden wird.
01:19:57Was?
01:19:59So leid es mir tut.
01:20:01Das Gesetz gibt mir da wenig Spielraum.
01:20:04Ich muss Ihren Antrag auf Umgangsrecht ablehnen.
01:20:09Verantworten muss es die Mutter.
01:20:13Ich komme.
01:20:18Marco, ich komme.
01:20:20Max.
01:20:24Nein.
01:20:26Nein.
01:20:28Nein.
01:20:30Nein.
01:20:32Nein.
01:20:34Nein.
01:20:36Nein.
01:20:38Nein.
01:20:41Der Richter glaubt, dass es für dich besser sei.
01:20:44Dann werden wir uns nicht mehr wiedersehen.
01:20:47Ich habe alles versucht.
01:20:49Marco, es tut mir leid.
01:20:51Es tut mir wirklich sehr leid.
01:21:05Ich musste es tun.
01:21:07Auch wenn du recht gehabt hast und wir verloren haben.
01:21:10Du hast nicht verloren. Ein Kilo, bitte.
01:21:13Du hast Marco etwas gegeben, etwas sehr, sehr Wichtiges.
01:21:17Ich nehme hier noch die Eier, ja?
01:21:19Du weißt, dass Felix ihn liebt und sein Versprechen gehalten hat.
01:21:22Aber er weiß auch, dass es manchmal eine höhere Macht gibt.
01:21:25Das Gesetz.
01:21:273,99. Die Tomaten sind im Einkauf.
01:21:29Danke.
01:21:31Danke.
01:21:33Es ist nicht nur das Gesetz.
01:21:35Wie England sagt.
01:21:39Wie soll Marco glücklich werden,
01:21:41wenn Judith und Felix kein vernünftiges Wort miteinander reden können?
01:21:44Dein Plädoyer übrigens war recht gut.
01:21:46Recht gut? Das war ausgezeichnet.
01:21:48Das war ausgezeichnet.
01:21:51Aber jetzt, da du keinen Job mehr hast,
01:21:54meine Kanzlei braucht dringend eine begabte Anwältin.
01:22:00Ist das ein Ja?
01:22:05Ja.
01:22:20Na, wie steht's?
01:22:25Weißt du was?
01:22:27Morgen holen Georg und ich dich von der Schule ab
01:22:29und dann fahren wir nach Köln in diesen Vergnügungspark.
01:22:31Weißt du, wo du immer schon mal hin wolltest?
01:22:33Max in der Boot.
01:23:03Max in der Boot.
01:23:33Max in der Boot.
01:23:58Morgen.
01:24:00Hey, Frühstück ist fertig.
01:24:02Na, gut geschlafen, mein Schatz?
01:24:10Hammer.
01:24:12Hey, zieh dir was an.
01:24:14Juhu.
01:24:32So, ich muss zum Flughafen.
01:24:34Guck mal.
01:24:39Sehr toll.
01:24:59Auf eure Zusammenarbeit.
01:25:01Danke.
01:25:04Auf uns.
01:25:06Auf uns.
01:25:11Christine?
01:25:13Christine, hast du bitte einen Moment Zeit für mich?
01:25:16Ich hör immer.
01:25:19Ich hab mir gedacht, dass es vielleicht das einfachste wäre,
01:25:22wenn Felix und ich eine gemeinsame Anwältin hätten.
01:25:25Ich möchte gerne, dass du das Umgangsrecht für uns regelst.
01:25:28Also nur der Ordnung halber.
01:25:30Die beiden können sich natürlich sehen, so oft sie möchten.
01:25:34Und was ist mit der Vaterschaft?
01:25:37Ich möchte gerne, dass alles so bleibt, wie es ist.
01:25:44Gut, ich rede mit dem Richter.
01:25:47Danke.
01:25:56Papa!
01:25:58Marco! Marco!
01:26:29Bei deinem Plädoyer im Gericht, da hab ich echt was verstanden.
01:26:33Auch wenn ich es nicht gleich verstehen wollte.
01:26:36Nämlich, dass Felix Marcos Vater ist, weil er als sein Vater immer da war.
01:26:40Und dir?
01:26:42Danke.
01:26:52So.
01:26:54Schwarz.
01:26:57Milch.
01:27:00Milch und Zucker.
01:27:08Weißt du eigentlich, wer mein echter Vater ist?
01:27:13Wenn du möchtest, erzähl ich dir von ihm.
01:27:16Morgen vielleicht.
01:27:18Lassen wir jetzt endlich den Drachen steigen?
01:27:21Hast du ihn mit?
01:27:23Natürlich.
01:27:26Ja.
01:27:56Untertitel von Stephanie Geiges
01:28:26Untertitel von Stephanie Geiges