Rentner haben niemals Zeit E04-Der Fund

  • vor 2 Monaten
Im Ferienheim angekommen, kennt Pauls Tatendrang keine Grenzen. So ist Anna froh, als er eines Vormittags allein mit seinem alten Kollegen Fritz zum Angeln fährt, während es sich die beiden Frauen im Liegestuhl bequem machen. Fritz ist seit sechs Jahren Witwer, und wie es scheint, hat er nun ein neues Glück gefunden. Doch ein peinlicher Zwischenfall stellt seine Beziehung zu Hanna auf eine schwere Probe. Im Angelkahn findet Fritz die Brieftasche eines anderen Urlaubers. Statt sich über die ehrliche Rückgabe zu freuen, beschuldigt der Mann Fritz, einen größeren Geldbetrag daraus gestohlen zu haben. Hanna will Fritz helfen und macht damit alles noch schlimmer. (Text: MDR)
Transcript
00:00Musik
00:19Musik
00:49Guten Morgen!
00:51Guten Morgen!
00:53Guten Morgen!
00:55Guten Morgen!
00:57Musik
01:04Musik
01:09Musik
01:16Musik
01:21Heute Abend gehen wir tanzen, ja?
01:24Wenn wir nicht zu müde sind.
01:26Dann schlafen wir eben nachmittags ein bisschen.
01:28Bei dem Wetter. Tschüss!
01:30Tschüss!
01:32Vorsicht!
01:34Alles in Ordnung?
01:36Tschüss!
01:38Alles in Ordnung?
01:40Tschüss!
01:42Musik
02:07Anniken, aufstehen! Der Hahn hat geknetzt.
02:15Bis jetzt habe ich nur dich gehört, Paul.
02:20Wie spät ist es denn?
02:22Gleich halb sieben.
02:26Oh Gott, mal sechs vorbei. Das ist ja rücksichtslos.
02:30Ich will schlafen.
02:33Es ist herrlich heute.
02:36Ich war schon über eine Stunde im Wald und habe Rehe fotografiert.
02:39Du hast ja selbst im Urlaub rummeln.
02:42Und die Jungs freuen sich doch drauf.
02:46Hast du gut geschlafen?
02:48Nein.
02:50Warum denn nicht?
02:52Geträumt zu Hause geht alles durcheinander.
02:55Das sieht dir ähnlich.
02:59Da verreisen wir endlich mal in unserem Leben und du träumst von zu Hause.
03:03Ja, lass mal, Anniken.
03:05Jetzt gehen wir schön wandern.
03:08Nein.
03:11Mir tun noch die Füße von gestern weh.
03:15Geh du mal allein.
03:17Fritz und Hanna wollen doch auch mitgehen.
03:20Hast du ja jeden Abend.
03:22Oh, ohne dich ist das doch nichts.
03:25Ach, ach, ach.
03:28Ja, was du jetzt sagst.
03:37Übrigens, zwischen Fritz und Hanna spinnt sich was zusammen.
03:42Du spinnst dir was zusammen.
03:46Und die passen prima zueinander.
03:48Paul, wenn der Kuckuck schreit, ist nicht allemal gleich Sommer.
03:55Wie ich den Fritz kenne.
03:57Na, den kenne ich doch wohl besser.
03:59Du wirst sehen, wir feiern hier noch Verlobung.
04:02Tu erst selbst das Gras wachsen.
04:07Morgen.
04:11Was sind die schön.
04:13Danke.
04:15Die sind aber nicht von mir.
04:17Zu wem dann?
04:20Morgen.
04:22Morgen.
04:24Morgen.
04:26Morgen.
04:28Na, schon rausgeschlafen?
04:30Hör mal, Paul, die Bäcker sind doch früh aufstehen.
04:33Mein Mann, der denkt immer, er verpasst was.
04:36Kann doch sein.
04:38Als Rentner muss man die Zeit nutzen.
04:42Man hat uns beide bedacht.
04:44Fragt sich nur wer.
04:47Soll nur ein kleiner Trost sein
04:49für die anstrengende Wanderung gestern.
04:51Und eine Aufmunterung für die heutige.
04:53Nee, ich mache heute einen Ruhetag und sonne mich.
04:57Richtig, das mache ich auch.
04:59Gleich nach dem Frühstück ziehe ich mich um.
05:02Ja, da guckste, Paul, was?
05:04Bleiben wir eben alle zusammen auf der Terrasse.
05:07Richtig, machen wir einen Ruhetag.
05:11Nee, nee.
05:13Ich habe es euch vorgenommen.
05:15Geht mal auf.
05:17Weißt du was, Paul?
05:19Gehen wir angeln.
05:21Na, das ist doch eine gute Idee.
05:23Was sollen wir denn im Urlaub mitfischen?
05:25Erstens beruhigt das Angeln die Nerven.
05:27Und zweitens lassen wir die uns abends braten.
05:29Na, dann Petri Heil.
05:31Petri Dank.
05:39Er stammt aber nicht von mir.
05:41Das glaube ich, Paul.
05:43Als ob die jetzt welcher bekommen würde.
05:45Ein Gläschen werden Sie mir doch nicht abschlagen, Frau Schmidt.
05:48Fritz.
05:50Ich staune, so kenne ich dich ja gar nicht.
05:52Tja, danke, Kollegin.
05:54Guten Morgen.
05:56Guten Morgen.
05:58Guten Morgen.
06:00Na mal du, Geburtstag?
06:02Nee, Urlaub.
06:04Was soll das denn für ein Kreislauf sein?
06:06Ja, eine richtige Ruderpartie tut es auch.
06:08Ich komme gerade vom See her.
06:10Ich habe meine Frau zum Bahnhof rüber gerudert.
06:12Alter Arschloch.
06:14Ihre Frau ist wohl verreist?
06:16Sie ist zur Stadt, kommt heute Abend zurück.
06:18Und jetzt werde ich mich ohne Angst vor den Kalorien ans Frühstück machen.
06:21Fräulein.
06:23Gehen Sie doch mit angeln, Herr Enderle.
06:25Heute steht eine Radtour auf dem Programm.
06:27Dazu kriege ich meine Frau ohnehin nicht.
06:29Nun aber Prost.
06:31Worauf denn?
06:33Du musst doch einen Anlass haben.
06:35Ja, also ...
06:38Auf unseren Urlaub.
06:40Weiter nichts.
06:42Das hörst du doch noch, Paul.
06:44Und ihr wohl, Herr Güller.
06:46Und dass ihr viele Fische fangt.
06:48Und heute Nachmittag gehen wir alle in die Försterei Kaffee trinken.
06:51Abgemacht, Herr Schmidt.
07:08Und nun behalt dich doch, Paul.
07:10Fritz, vielleicht gibt es hier Regenwürmer.
07:12Ach, wir angeln mit Zeit.
07:19Du, sieh mal, was ich gefunden habe.
07:21Was denn?
07:27Eine Brieftasche.
07:29Äh, ja.
07:31Wem gehört sie denn?
07:33Sie gehört mir.
07:35Äh, ja.
07:37Wem gehört sie denn?
07:39Mensch, du, die gehörte Herr Enderle.
07:41Er kann sich ja gratulieren, dass wir angeln sind.
07:44Bringen wir sie ihm gleich zurück, ja?
07:46Warum denn?
07:48Er ist doch Radfahren, hat Zeit bis mittags.
07:50Oder zieht es dich so zu deiner Hanna?
07:58Das klingt vielleicht albern.
08:01Aber ich meine ...
08:06ist das sich verlieben können ...
08:09an ein Alter gebunden?
08:12Ich glaube nicht.
08:14Wissens, dass man vorsichtiger wird.
08:16Sicherlich.
08:18Andererseits ...
08:21sehr genaues Prüfen erfordert sehr viel Zeit.
08:24Das kenne ich aus der Buchhaltung.
08:26Ich bin bald 50.
08:29Jetzt ist es vielleicht schon zu spät.
08:32Irgendwie erinnert mich die Hanna sehr an meine Frau.
08:35So ihr Häusers.
08:37Sogar ihr Gang.
08:40Aber vielleicht ist das alles sowieso lächerlich.
08:43Wieso denn?
08:45Na ja, der Jüngste bin ich nicht mehr und der Schönste auch nicht.
08:48Ihr passt doch gut zusammen.
08:50Meinst du?
08:52Fußbeißen!
08:55Aber dann ist sie auch wieder ganz anders als meine Frau.
08:59Das muss ja so sein.
09:02Trotzdem ...
09:05man weiß man wirklich ...
09:07wie der andere ist.
09:11Sie kennen Herrn Böhler gut?
09:14Ja.
09:16Ist ein alter Kollege von meinem Mann.
09:18Wie man sich das nennt.
09:20Ja.
09:22Ich mag ihn.
09:25Ich würde ihn heiraten.
09:28Das müssen Sie entscheiden.
09:30Und er.
09:32Ich kann ihm ja schließlich keinen Heiratsantrag machen.
09:34Warum nicht?
09:36Ist doch heutzutage modern.
09:40Ich möchte keine Enttäuschung erleben.
09:44Ich muss sie ja nicht gleich heiraten.
09:47Ich muss sie nicht gleich heiraten.
09:49Ich muss sie ja nicht gleich heiraten.
09:52Allerdings ...
09:54wenn sie dir was bedeutet,
09:56dann musst du es ihr auch zeigen.
09:59Verloben zum Beispiel.
10:02Verloben?
10:05Oder soll das nur ein Abenteuer sein?
10:07Nein, nein.
10:10Wenn man sechs Jahre Witwer ist,
10:13hat man das Alleinsein über.
10:16Bei meinem Jungen bin ich auch nicht mehr gern gesehen,
10:18seitdem der verheiratet ist.
10:20Seine Schwiegermutter wohnt bei ihm,
10:22und wir sind uns nicht grün.
10:25Dann heirate wieder.
10:29Das Zimmer habe ich bereits durchsucht.
10:31Genau?
10:33Ich mache alles genau.
10:35Außer einem Knopf meines Vorgängers
10:37habe ich nichts gefunden.
10:40Aber heute früh hatte ich die Brieftasche noch.
10:43Die Katze wird sich freuen.
10:46Hast du die gefangen?
10:48Nein, ich habe sie nur gefüttert.
10:50Jetzt habe ich selber Hunger.
10:53Wir haben seine Brieftasche gefunden.
11:02Sie war fast unter das Bodenbrett gerutscht.
11:04Mein Rat war nicht verkehrt.
11:06Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.
11:09Ich hatte gestern 200 Mark von der Post geholt,
11:11was ich beweisen kann.
11:13Die lagen heute Morgen noch drin.
11:15Das kann ich beschweren.
11:17Und jetzt?
11:19Sind es nur noch 50.
11:21Ich habe die Brieftasche so eingesteckt,
11:23wie ich sie gefunden habe.
11:25Ihr Kollege Schmidt war dabei.
11:27Aber 150 Mark fehlen.
11:29Das ist ja ein Ding.
11:31Wollen Sie denn etwa behaupten,
11:33ich habe die Brieftasche gefunden?
11:35Ich behaupte nicht,
11:37ich stelle nur fest.
11:39Aber hören Sie mal, ich klaue doch nichts.
11:41Bei uns ist noch nie etwas weggekommen.
11:43Am besten wir klären das in meinem Zimmer.
11:48Allerdings, als er sie aufhob,
11:50habe ich nicht hingesehen.
11:52Aha.
11:54Bitte, Kollegin.
11:56Ich habe Paul, ich meine Kollegen Schmidt,
11:58sofort gerufen.
12:00Zu der Zeit hatte ich ja noch nicht mal nachgesehen,
12:02wem die Brieftasche gehört.
12:04Das habe ich erst gemacht,
12:06aber es ist nicht so,
12:08dass ich die Brieftasche gefunden habe.
12:10Ja, stimmt.
12:12Ja, das stimmt, genau.
12:14Trotzdem.
12:16Was heißt trotzdem?
12:18Sie verbürgen sich da.
12:20Man hat doch Menschenkenntnis.
12:22Menschenkenntnis.
12:24Meine Herren, ich arbeite in der Materialbeschaffung.
12:26Sagt Ihnen das was?
12:28Menschenkenntnis.
12:30Was gehen mich Ihre schlechten Erfahrungen an?
12:32Ich habe jahrelang mit ihm im gleichen Betrieb gearbeitet.
12:34Können Sie das wirklich?
12:36So, jetzt habe ich aber genug.
12:38Zeigen Sie mich doch an, da steht's Telefon.
12:40Rufen Sie die Polizei, ich will das geklärt haben.
12:42Nicht doch, bitte.
12:44Hier, da untersuchen Sie meine Sachen.
12:46Lassen Sie den Unfug.
12:48Da drin steckt als Geld bestimmt nichts.
12:50Wenn Sie den Kollegen Göhler verdächtigen,
12:52ist es vielleicht doch das Beste.
12:54Verdächtigen, wo ich nichts beweisen kann.
12:56Oh nein, die 150 Mark sind meine Strafe fürs Verlieren.
13:00Außerdem bin ich um eine Enttäuschung reicher.
13:04Ich weiß, dass das Geld nichts ist.
13:06Mahlzeit, meine Herren.
13:10Ja, aber das heißt ja trotzdem,
13:12dass wir das Geld haben.
13:14Oder?
13:26Die werden auch denken, wer morgens Sekt trinkt,
13:28braucht mittags Geld.
13:30Ach, die Rede.
13:32Das ist doch keine Handlung.
13:34Dort muss die Schuld bewiesen werden.
13:36Vor dem Gerede die Unschuld.
13:38Das werden die beiden Männer schon.
13:40Ein Paul ist doch genauso verdächtig wie ein Göhler.
13:42Warten wir es ab.
13:44Was sollen wir abwarten?
13:46Dass einer dem anderen beweist, dass er lügt?
13:48Das kann keiner.
13:50Also bleibt es an Fritz hängen.
13:54Vielleicht brauchte er wirklich Geld.
13:56Ja, glauben Sie denn, dass er es genommen hat?
13:58Sind Sie so sicher?
14:00Bei meinem Mann ganz sicher.
14:04Die Verführung ist groß.
14:06Haben Sie immer alles abgegeben,
14:08was Sie gefunden haben?
14:10Nie Geld gehalten?
14:12Dass man Ihnen so viel rausgegeben hat?
14:14Nein, niemals.
14:16Verwundernswert.
14:18Vielleicht hat er winkt,
14:20das Geld wegzunehmen.
14:22Vielleicht hat er gewusst,
14:24vielleicht hat der Wind das Geld weggeweht.
14:26Es war windstill.
14:28Oder
14:30es hat schon ein anderer die Brieftasche
14:32vorher ausgeraubt.
14:36Jedenfalls kommen wir so nicht raus aus der Geschichte.
14:38Tja.
14:40Wie dann?
14:42Ich weiß auch nicht.
14:44Aber mir wird schon was einfallen.
14:54Also jetzt wollen wir uns zumindest nicht
14:56die Urlaubslaune verderben lassen.
14:58Das finde ich auch.
15:00Was schlippt der Affe auch sein Geld mit sich rum?
15:02Paul!
15:04Naja, ist doch wahr.
15:06Wie die mich alle angucken seit vorhin.
15:08Keiner guckt.
15:10Wer bekommt das Hähnchen?
15:12Ich.
15:14Ich.
15:16Ich.
15:18Ich.
15:20Ich.
15:22Wer bekommt das Hähnchen?
15:24Ich.
15:26Bitte schön.
15:28Einen anderen Gulasch.
15:32Guten Appetit.
15:34Danke schön.
15:36Mir hat es den Appetit verdorben.
15:38Ach was.
15:40Die halten mich doch hier alle für einen Dieb.
15:42Also ich nicht.
15:44Nein, Herr Göhler.
15:46Ich weiß,
15:48dass Sie das Geld nicht genommen haben.
15:50Aber damit ist auch nichts gebessert.
15:54Das finde ich auch.
15:58Entschuldigt mich.
16:00Was ist denn?
16:02Mir ist nicht gut.
16:04Hanna!
16:06Herr Göhler.
16:08Sie glaubt mir auch nicht.
16:20Was macht man da bloß?
16:22Vielleicht hat es der Enderle selbst.
16:24Das beweise ich mal.
16:26Genauso will ich kann auch ich was beweisen.
16:28Du hast recht.
16:30Nur die Ruhe bewahren.
16:32Ja.
16:34Und zur Försterei, wie abgemacht.
16:38Meinst du, Fritz geht mit?
16:40Ja.
16:42Ja.
16:44Ja.
16:46Ja.
16:48Meinst du, Fritz geht mit?
16:50Ja, dann kümmere dich doch mal
16:52um deinen Freund.
17:00Herr Rhein.
17:02Was machst du denn da?
17:06Ich fahre.
17:08Das kommt gar nicht in Frage.
17:10Wie meinst du denn, ich laufe hier weiter Spießruten?
17:12Nur wenn du fährst, dann ist das wie ein Schuldbekenntnis.
17:14Du hast doch sowieso in aller Augen.
17:16Wenn du fährst, dann verfolgt es dich bis in den Betrieb.
17:18Ich werde es verschmerzen können.
17:20Nein, das kannst du nicht.
17:22Hör mal.
17:24Wir beide haben nichts zu verbergen.
17:26Nicht einmal uns selbst.
17:28Du hast es doch gar nicht gesehen,
17:30als ich die Brieftasche fand.
17:32Wir gehen jetzt in die Försterei.
17:34Wie abgemacht.
17:36Aber ohne mich.
17:38Ich fahre.
17:40Fritz, dabei bleibt es.
17:42Ich denke, wir gehen zur Försterei.
18:04Du zieh doch nicht so ein Gesicht, Fritz.
18:06Die Sache ist doch ausgestanden.
18:08Ausgestanden?
18:10Ja.
18:12Pass auf, Enderle
18:14sieht sein Unrecht ein
18:16und er entschuldigt sich bei dir.
18:18Der doch nicht.
18:20Du wirst es erleben.
18:22Nun lach mal.
18:24Nimmst du alles so leicht?
18:26Schade um jeden Tag,
18:28den man sich verdarben lässt.
18:30So darfst du das nicht sehen.
18:32Genau so.
18:34Schade um jeden Tag.
18:36Mich beschäftigt das noch wochenlang.
18:40Nein.
18:44Wenn das nicht doch noch
18:46mit einer Verlobung endet.
18:48Gerade deswegen.
18:50Das verbindet.
18:52Freu dich,
18:54wenn du recht hast.
19:04Ich sagte doch,
19:06ich sehe das Geld als Finderlohn an.
19:08Was soll das?
19:10Ich liebe keine faulen Tricks.
19:12Mir die 150 heimlich ins Nachttisch wach zu schmuggeln.
19:14Und wer soll das getan haben?
19:16Weiß ich doch nicht.
19:18Und warum legen Sie es dann auf unseren Tisch?
19:20Irgendwo muss ich es ja hinlegen.
19:22Da liegt es.
19:24Oje.
19:26Wer hat mir das angetan?
19:32Moment mal, Herr Enderle.
19:34Warum legen Sie denn das Geld
19:36auf Ihren eigenen Tisch?
19:38Vielleicht war es gar nicht in Ihrer Brieftasche,
19:40sondern von Anfang an in Ihrem Nachttischkasten.
19:42Nein, so kommen Sie mir nicht.
19:44Ich bin ein gewissenhafter Mann.
19:46Ich würde schon aus Vorsicht kein Geld
19:48im Nachttisch liegen lassen.
19:50Außerdem war mein Geld neuer.
19:52Genau so wie Sie andere ehrliche Menschen verdächtigen,
19:54verdächtige ich jetzt Sie, sich geirrt zu haben.
19:56Nur nicht den Mut haben, es zuzugestehen.
19:58Das verbitte ich mir.
20:00Bitte, bitte, Kollege.
20:02Sie wären nicht der Erste, der immer nur recht behalten will
20:04wenn Sie mit 150 Mark jetzt plötzlich wieder da sind.
20:06Es sind aber nicht meine.
20:08Dann werde ich die Scheine
20:10an mich nehmen,
20:12bis sich der Besitzer meldet.
20:14Guten Abend.
20:16Guten Abend.
20:18Entschuldige, dass es zu spät geworden ist,
20:20aber ich war nach dem Kaffee und deinem Friseur.
20:22Und dann habe ich mir noch den Mantel gekauft.
20:24Bin ich hübsch?
20:26Wovon hast du ihn bezahlt?
20:28Von dem Geld, was ich mir heute Morgen
20:30aus deiner Brieftasche genommen habe.
20:32Aber das habe ich dir doch gesagt.
20:38Entschuldigung.
20:40Ich bitte um Entschuldigung.
20:44Komm bitte, Betty.
20:48Das war Rettung in höchster Not.
20:50Und darum spendiere ich jetzt
20:52Ihrem Tisch eine Tasche Fett.
20:54Bravo.
20:56Von den 150 Mark, die jetzt herlos ist.
20:58Nein, lieber nicht.
21:00Ja, wenn er sich meldet.
21:02Komm, setz dich zu uns.
21:04Also keine Widerrede.
21:06Du bist auch ein Leidtragender des heutigen Tages.
21:14Auf dass der Rest des Urlaubs
21:16besonders schön wird.
21:22Also du hast ihm
21:24das Geld hineingelegt?
21:26Ich hatte es schon befürchtet.
21:30Ich wollte dir helfen.
21:32Ach, helfen.
21:34Du hast gedacht, ich hätte es genommen.
21:36Ich wollte die Sache
21:38aus der Welt schaffen.
21:40Und dein Verdacht darin,
21:42den hättest du damit auch aus der Welt geschafft.
21:46Ich wäre damit fertig geworden.
21:50Ich verstehe.
21:52Nichts verstehst du.
21:54Ich wollte dir helfen.
21:56Meine Frau hätte mich erst gar nicht verdächtigt.
21:58Deine Frau ist sechs Jahre tot.
22:02Langsam musst du dich daran gewöhnen,
22:04dass andere anders sind.
22:08Und wenn ich mich nur nicht daran gewöhnen kann?
22:12Dann gefällt dir
22:14an mir nur,
22:16was dich an sie erinnert.
22:20Fritz, das ist mir zu wenig.
22:22Aber ich kann da auch nichts dafür, Hanna,
22:24dass ich sie dauernd noch vor Augen habe.
22:26Ich bin ich.
22:28Und du musst mich so nehmen, wie ich bin.
22:30Ich kann nicht nach einem Maßstab leben,
22:34den du dir aus verklärter Erinnerung zurecht machst.
22:36Was heißt denn aus verklärter Erinnerung?
22:38Du betrügst dich selbst.
22:42Du würdest auch mich betrügen.
22:46Mit einer Toten?
22:48Ja.
22:50Gerade das.
22:52Dagegen käme ich nie an.
22:56Schade, Fritz.
23:00Lassen wir es lieber,
23:02bis es auch für uns beide.
23:04Mach's gut.
23:08Hanna.
23:14Ich möchte bloß wissen,
23:16wer die 150 Mark
23:18ins Schubfach gelegt hat.
23:22Na, wer schon.
23:24Die Hanna.
23:26Äh.
23:30Das wäre aber ein großer Liebesbeweis.
23:34Da ist der Fritz ja zu beneiden.
23:38Na, dann beneide ihn.
23:54Die Hanna.
23:56Die Hanna.
23:58Die Hanna.
24:00Die Hanna.
24:02Die Hanna.
24:04Die Hanna.
24:06Die Hanna.
24:08Die Hanna.
24:10Die Hanna.
24:12Die Hanna.
24:14Die Hanna.
24:16Die Hanna.
24:18Die Hanna.
24:20Die Hanna.
24:22Die Hanna.
24:24Die Hanna.
24:26Die Hanna.
24:28Die Hanna.

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