Der junge Karl Marx (2017) stream deutsch anschauen

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00:00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:00:30Untertitel der Amara.org-Community
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00:01:53Um sich grünes Holz anzueignen,
00:01:56muss man es gewaltsam von seinem organischen Zusammenhang trennen.
00:02:00Beim Raffholz dagegen wird nichts vom Eigentum getrennt.
00:02:05Nur das bereits vom Eigentum getrennte wird vom Eigentum genommen.
00:02:15Und trotz dieses wesentlichen Unterschiedes nennt ihr beides Diebstahl
00:02:21und bestraft beides als Diebstahl.
00:02:30Es gibt zwei Arten von Verderbtheit, sagt Montesquieu.
00:02:46Die eine, wenn das Volk die Gesetze nicht befolgt.
00:02:50Die andere, wenn es durch die Gesetze verdorben wird.
00:02:53Die eine, wenn das Volk die Gesetze nicht befolgt.
00:02:57Die andere, wenn es durch die Gesetze verdorben ist.
00:03:23Ihr habt den Unterschied zwischen Diebstahl und Sammeln verwischt.
00:03:46Aber ihr irrt, wenn ihr glaubt, es sei in eurem Interesse.
00:03:50Das Volk spürt die Strafe, aber es sieht nicht das Verbrechen.
00:04:00Und weil es kein Verbrechen sieht, wo es bestraft wird,
00:04:05solltet ihr es fürchten, denn es wird sich reichen.
00:04:10Und? Zufrieden, Karl?
00:04:15Ob ich zufrieden bin, Sterner?
00:04:17Ich weiß es nicht.
00:04:19Es ist ja ein wenig dein Werk, dass es so weit gekommen ist.
00:04:23Schön, ich bin mit zwei Dingen zufrieden.
00:04:26Erstens, dass mein Artikel eine Wirkung gehabt hat.
00:04:29Und zweitens, dass wir dem preußischen Despotentum
00:04:31jetzt endlich mal ins Gesicht schauen können.
00:04:33Ja, das gefällt mir ganz gut.
00:04:35Und das soll verboten werden?
00:04:37Dass die Zeitung zerschlagen und uns das Wort abgeschnitten wird?
00:04:39Und dass wir ins Gefängnis kommen?
00:04:41Was hätte ich denn tun sollen?
00:04:43Den Mund halten? Mich zensieren lassen?
00:04:44Ja, sehr fein.
00:04:46Seid gerecht, wovon sind wir denn nun die Opfer?
00:04:48Von unserem Erfolg.
00:04:50Und den schulden wir zuvorderst Karls Texten, das muss ich dir zugeben.
00:04:52Und was ist das Ergebnis?
00:04:54Dass wir tot sind.
00:04:56Schöner Erfolg, Hut ab!
00:04:58Bravo, Karl!
00:05:00Wir geben nicht auf!
00:05:02Wir sehen die Tür aufbrechen, dann massakrieren die uns!
00:05:04Hört doch auf!
00:05:06Haltet den Mund!
00:05:08Schluss!
00:05:10Warum fürchten wir uns?
00:05:12Sie können die Rheinische Zeitung töten.
00:05:14Und stopfen.
00:05:16Aber was sie nicht töten können, ist das Denken.
00:05:18Wir knicken nicht ein.
00:05:20Wir gründen eine neue Zeitung.
00:05:22Ja, wir suchen Geld zusammen.
00:05:24Voll mit denselben Eselein.
00:05:26Die Rheinische Zeitung voll mit Eselein?
00:05:28Ja, Truge, ein Haufen Gekragel, das die Weltrevolution antetteln will.
00:05:30Ohne die leiseste Idee und ohne jedes Konzept.
00:05:35Und was macht ihr?
00:05:37Ihr denkt immer nur darüber nach, was man alles durch die Blume sagen kann.
00:05:40Ihr schreibt vage Literaturkritiken und vage Resümees
00:05:42über vage politische Doktrinen.
00:05:44Jetzt ist er sofort zurück!
00:05:46Ich hab genug von deiner Arroganz.
00:05:48Alle haben mir genug!
00:05:51Ja.
00:05:53Ja, ich hab auch ein bisschen genug von dir, Herr Bauer.
00:05:55Und von euch ganzen Junghegelianern und Freigeistern,
00:05:58wie er euch Beifallsteilchen nennt.
00:06:00Amüsiert euch nur weiter, ihr Clowns.
00:06:02Karl!
00:06:04Nein, ich, Truge, ich hab genug mit Nadelstichen zu kämpfen.
00:06:06Ich will endlich mit Kollenschlägen kämpfen.
00:06:08Ich hab genug von der Heuchelei, der Dummheit und der brutalen Autorität.
00:06:10Wir sind verboten!
00:06:12Gut so.
00:06:14Karl, was machst du?
00:06:16Ein paar Nächte hinter Gittern wird uns allen ganz gut tun.
00:06:18Meine Damen, er ist soweit.
00:06:34Karl, ich hab ein Angebot für Sie.
00:06:37Ruhe!
00:06:41Ich will eine neue Zeitschrift gründen.
00:06:43Anders.
00:06:45Freier.
00:06:47Moderner.
00:06:49Mutiger.
00:06:52Paris.
00:06:54Wäre das was für Sie?
00:07:11Jemand hat die Deckel von den Dampfmaschinen entfernt.
00:07:14Zwei Leute haben Verbrennung.
00:07:16Es muss endlich aufhören.
00:07:18Unerträglich.
00:07:20Aber würden wir damit gleich rechnen?
00:07:23Wir haben die Nachrichten vergessen.
00:07:27Wer hat das durchgeschnitten?
00:07:3910 zu 1, das ist diese irischen Hundewahl.
00:07:42Lass es mit Rossina!
00:07:4310 zu 1, das ist diese irischen Hundewahl.
00:07:46Was ist mit Roshin?
00:07:49Ja, was ist mit Roshin?
00:07:50Das Mädchen, das am Webstuhl eingeschlafen ist und ihre Finger verloren hat?
00:07:55Wer gibt ihr die Finger zurück?
00:07:57Wenn Sie erlauben, bitte.
00:07:59Sei still.
00:08:00Das wird Sie lernen, besser aufzupassen.
00:08:02Geld gibt's fürs Arbeiten, nicht fürs Schlafen.
00:08:05Vorsicht.
00:08:07Sie wiegeln sich auf.
00:08:08Bezahlt?
00:08:09Ja!
00:08:10Sie hat nicht geschlafen drei Tage lang und jetzt können Sie verschwinden und sterben?
00:08:14Das nennen Sie eine Arbeit?
00:08:15Ruhe!
00:08:17Die Kosten der Reparatur werden von den Löhnen abgezogen.
00:08:20Das habt ihr jetzt davon.
00:08:22Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass ich euch nicht alle rausschmeiße.
00:08:26Maschinen reparieren ist teuer.
00:08:28Arbeitskräfte in Manchester hingegen nicht.
00:08:32Zehn Finger ist wohl alles, was wir wert sind.
00:08:35Und wenn wir die verlieren, gehören wir auf den Müll.
00:08:37Wollen Sie das damit sagen, ja?
00:08:39Das ist diejenige, die über die kleine Roisin gesprochen hat.
00:08:42Sie ist die Rätelsführerin.
00:08:44Wie war noch gleich Ihr Name?
00:08:45Fragen Sie einfach mich, mein Herr.
00:08:47Ich habe einen Mund, ich kann sprechen.
00:08:49Einen ziemlich großen, so wie es sich anhört.
00:08:52Mein Name ist Mary Burns.
00:08:57Geboren in Tipperary.
00:08:59Und jetzt eine Sklavin in der Irmin & Engels Spinnereien Manchester, England.
00:09:09Los, weg mit ihr.
00:09:12Sie kann sich ihr Essen anderswo verdienen.
00:09:14Du hast gehört, was er gesagt hat. Raus!
00:09:17Und alle anderen mit großen Ideen können gleich mitgehen.
00:09:40Die faulen Äpfel müssen aussortiert werden.
00:09:43Ich will eine Liste.
00:09:45Aller Unruhestifter und Aufrührer!
00:09:48Vater, denken Sie nicht, dass es jetzt genug ist.
00:09:53Willst du mir erklären, wie man eine Fabrik führt?
00:09:56Nein, Vater.
00:09:58Ich will eine Liste.
00:10:00Ich will eine Liste aller Unruhestifter und Aufrührer!
00:10:04Ich will eine Liste aller Unruhestifter und Aufrührer!
00:10:07Nein, Vater.
00:10:09Das gehört nicht zu meinen Absichten.
00:10:17Das nächste Mal.
00:10:37Sie sind überrascht.
00:10:39Es war weit.
00:11:07Entschuldigung, was ist da drin?
00:11:22Entschuldigung, was ist da drin?
00:11:25Da drin, die Ehren.
00:11:27Ah ja, danke.
00:11:29An ihrer Stelle würde ich die meiden.
00:11:33Wo ich meine Mädchen kenne,
00:11:37im Sommer, als sie früh geboren sind,
00:11:42bin ich der Mann, der meine Kühe schlägt
00:11:46und dann der Dereck.
00:11:57Erlauben Sie mir, mich vorzustellen?
00:11:59Wir wissen, wer Sie sind.
00:12:00Halt den Mund!
00:12:02Wieso sprichst du mit ihm?
00:12:04Er ist der Sohn vom Boss.
00:12:06Wer?
00:12:07Ich, ja, Boss.
00:12:08Er ist Engelssohn von den Ermenent Engelsspinnereien
00:12:11in der Regent Road and Bridgewater.
00:12:13Dort, wo wir uns die Finger wund gearbeitet haben bis heute
00:12:16und gefeuert wurden.
00:12:18Ja.
00:12:19Ich bin Engelssohn.
00:12:21Und mein Vorname ist Friedrich, aber nennen Sie mich Fred.
00:12:24Oder Freddy.
00:12:25Was wollen Sie, Mister?
00:12:27Sie haben hier überhaupt nichts zu suchen.
00:12:29Es gibt so viele Pups auf der anderen Seite vom Oerwe
00:12:31für Gentleman wie Sie.
00:12:32Ja, Gentleman, die uns rauswerfen wie Hunde.
00:12:36Irische Hunde, mehr sind wir nicht für euch.
00:12:40Wir sind alle irische Hunde, oder, Paddy?
00:12:43Ja.
00:12:44Und ich weiß auch schon, wer seinen Tabaksaft
00:12:46über die hübsch polierten Stiefel des Gentleman spucken wird.
00:12:49Ja, pass bloß auf.
00:12:50Das verkrafte ich.
00:12:52Und bitte hören Sie auf, mich ein Gentleman zu nennen.
00:12:55Ich bin kein Engländer, auch kein Gentleman.
00:12:57Was Sie nicht sagen.
00:12:59Ich hasse und ich verachte Gentleman.
00:13:02Das sind Schweine, die Fett ansetzen vom Schweiß der Arbeiter.
00:13:07Er macht sich über uns lustig.
00:13:11Wisst ihr, was ich denke?
00:13:12Nein.
00:13:13Ich denke, er will uns verhöhnen, deshalb ist er hier.
00:13:15Der hat Nerven.
00:13:16Ich möchte euch dafür gewinnen, dass ihr mir helft.
00:13:19Deswegen bin ich hier.
00:13:20Wie, er will uns gewinnen?
00:13:21Was für eine Art Gewinn wird das wohl sein?
00:13:23Ich arbeite an einem Buch und ich brauche eure Schilderung.
00:13:26Ein Buch, er schreibt ein Buch.
00:13:29Über die Lage der arbeitenden Klasse in Manchester und Leeds.
00:13:42Ist das eine goldene Uhr, die Sie da haben?
00:13:47Von welchem Schweiß wurde die gekauft?
00:13:49Okay, Paddy, machen wir kein Fass auf deswegen.
00:13:51Schilderungen aus erster Hand wollen Sie also?
00:13:55Und das hier ist eine Arbeiterhand, alles klar?
00:13:58Und die landet gleich auf Ihrer Gentleman-Nase, wenn Sie nicht sofort hier verschwinden.
00:14:03Also gehen Sie.
00:14:14Was, wenn ich lieber bleibe?
00:14:28Geht's wieder?
00:14:31Sind Sie verletzt?
00:14:38Ja.
00:14:40Auf wunderbare Art und Weise.
00:14:49Los!
00:14:57Was ist, Alphonsin?
00:14:59Nichts, Madame Jenny, sie ist aufgewacht.
00:15:05Schon gut, ich nehme sie.
00:15:14Ich vertraue ihr nicht, der kleine Alphonsin.
00:15:17Sie bestiert uns, sie schnüffelt herum, sie ist falsch.
00:15:20Ach, dann kann ruhig stehen.
00:15:23Schulden ihr zwei Monate.
00:15:28Lähmchen.
00:15:31Mein Lähmchen.
00:15:33Wenn Lähmchen zu uns kommen könnte.
00:15:48Was, zehn Suppen noch trinken?
00:15:52Nein.
00:15:55Nach Lähmchen.
00:15:59Sie war drei Jahre in Metz, sie kommt hier zurecht.
00:16:02Deine ergebene Dienerin.
00:16:05Dein großes Haus, dein großer Park.
00:16:07Deine geliebte Familie.
00:16:09Warum bloß habe ich dich da rausgerissen?
00:16:11Siehst du, jetzt schaffe ich es nicht mal, dass mich Ruge bezahlt.
00:16:13Karl.
00:16:15Soll ich dir sagen, was dein größter Fehler ist?
00:16:18Ja, bitte.
00:16:19Du bist ungerecht.
00:16:20Ach ja?
00:16:21Ja.
00:16:22Ungerecht mit den anderen.
00:16:24Mit mir.
00:16:25Mit Ruge.
00:16:27Ruge ist ein schlechter Zahler, aber er ermöglicht uns Paris.
00:16:31Und er hat dich mir geschenkt.
00:16:33Ohne ihn wären wir immer noch nicht verheiratet.
00:16:35Ah, und du glaubst ohne Paris?
00:16:39Ich bin glücklich, Karl.
00:17:09Oh.
00:17:39Gute Nacht.
00:17:42Wenn's auch die Leut' verbringt, wenn's auch die Leut' verbringt,
00:17:49lieb ich dich doch.
00:18:10Irgendwann wirst du deiner Mutter ja doch mal ihre Enkelin vorstellen müssen.
00:18:17Ich soll nach Trier zurück?
00:18:19Nur für eine Weile.
00:18:23Und nutze die Gelegenheit, um von Mama etwas Geld zu bekommen.
00:18:28Ja.
00:18:29Ja, das wäre eine Idee.
00:18:34Wenn wir dir hier zu viel sind, wenn wir dir zu Last fallen,
00:18:38Jennychen und ich...
00:18:39Jetzt bist du ungerecht.
00:18:40Nein.
00:18:41Wunderbare Idee.
00:18:42Mein reaktionärer Bruder wird sicher sehr erfreut sein,
00:18:45wenn ich zurückkomme, um zu betteln.
00:18:47Komm, ich hab' nichts gesagt.
00:18:49Aber, weißt du, ich hör' schon seine Predigt.
00:18:52Über die Missaion seiner Schwester
00:18:54mit dem atheistisch-jüdischen Sozialisten,
00:18:57der mit seinem Sozialismus die Welt umbringt.
00:19:00Einen atheistisch-jüdischen Sozialisten,
00:19:02der mit seinem subversiven Beschreiben
00:19:04noch nicht einmal für die Familie aufkommen kann.
00:19:06Das ist fertig getan.
00:19:07Alles jetzt hier.
00:19:08Alles, alles.
00:19:09Den bedrimmten Teich musst du trinken.
00:19:11Genug.
00:19:13Du hast gewonnen.
00:19:18Ich hab' zwei Bücher in Arbeit.
00:19:21Und da sind ja noch die Artikel.
00:19:25Du solltest Ordnung reinbringen.
00:19:31Hier.
00:19:35Mit Ruge.
00:19:37Mit Ruge bist du zu kulant.
00:19:39Er ist nicht arm.
00:19:41Er hat Anteile an der Bahnlinie Köln auf Werk gekauft.
00:19:45Der Ruge?
00:19:48Ja.
00:19:49Alle Welt weiß das.
00:19:50Ich weiß das nicht.
00:20:02Was sind Sie bei den Zigarren?
00:20:04Moskani?
00:20:05Londres?
00:20:06Verona?
00:20:08Zigarren?
00:20:11Zigarren?
00:20:13Zigarren?
00:20:14Zigarren.
00:20:15Alles, was Sie wollen, Bürger.
00:20:17Ich habe Robusto, Verona und Londres.
00:20:19Nicht so teuer, nicht so teuer.
00:20:22Die hier.
00:20:24Weißt du, wenn Sie es schaffen, die zu rauchen?
00:20:29Zwei für fünf, in Ordnung?
00:20:30Bürger, ich erteile das Wort unserem Gast aus Lyon,
00:20:34der uns die Ehre seines Besuchs erweist,
00:20:36unser verehrter, unser großer Proudhon.
00:20:41Bravo.
00:20:44Liebe Freunde, Kameraden, Bürger,
00:20:48mit der größten Freude nehme ich unter euch Platz
00:20:50bei diesem republikanischen Bankett.
00:20:54Man will diese Bankette abschaffen,
00:20:56weil man vor eurer Wut Angst hat.
00:20:58Und zu Recht hat man Angst.
00:21:01Denn das Volk erhebt sich gegen die Willkür der Polizei.
00:21:05Und der Durst nach Freiheit gewinnt gegen die Repression.
00:21:10Denn es seid ihr, ihr seid es, die Handwerker,
00:21:13all die Schuster, die vielen Schneider,
00:21:16die Weber, die Zimmermänner,
00:21:18die den Reichtum dieses Landes erzeugen.
00:21:21Und die Arbeiter, ja?
00:21:22Was ist mit den Straßenbauern und den Schmieden?
00:21:24Was ist mit denen?
00:21:25Ich vergesse sie nicht.
00:21:27Diese Männer, diese Frauen und Kinder,
00:21:29angekettet an die neuen Maschinen,
00:21:31die Feuer spucken und aus der Hölle kommen.
00:21:34Menschen, die manchmal nicht mal Brot haben,
00:21:36um bei Kräften zu bleiben.
00:21:38Man muss es klar und deutlich sagen,
00:21:40das ist Mord und nicht anderes.
00:21:46Und ich komme zu meinem Thema.
00:21:48Was ist die Sklaverei?
00:21:50Ich behaupte, es ist Mord, meine Freunde.
00:21:53Da stimmt ihr mir wohl alle zu.
00:21:55Also wenn ich die wichtige Frage aufwerfe,
00:21:58was ist Eigentum?
00:22:00Und die Antwort lautet Diebstahl,
00:22:02muss ich mich dann immer wieder erklären?
00:22:04Eigentum, ja, aber welches?
00:22:06Das private Eigentum? Das bürgerliche?
00:22:09Ich kenne diesen Mann, das ist Karl Marx.
00:22:12Ich spreche vom Eigentum im Allgemeinen,
00:22:14was auf einem Naturrecht beruht,
00:22:16wie Freiheit, Gleichheit, Sicherheit.
00:22:18Aber das sind Abstraktionen, oder?
00:22:20Das sind Rechte, Naturrechte.
00:22:23Die Freiheit, die Gleichheit und die Sicherheit eines jeden
00:22:27beeinträchtigt nicht die der anderen.
00:22:29Im Gegenteil, die verstärkt sie.
00:22:32Denn das sind unsere sozialen Naturrechte.
00:22:35Das, was wir unter Eigentum verstehen,
00:22:38greift notwendigerweise in die Freiheit,
00:22:40die Gleichheit und die Sicherheit anderer ein.
00:22:43Das ist ein Naturrecht, das antisozial ist.
00:22:48Deshalb verlange ich nicht, dass jeder am Eigentum teilhat.
00:22:52Ich verlange ganz einfach, dass es abgeschafft wird.
00:22:56Bravo!
00:22:58Nieder mit dem Eigentum, nieder mit dem König,
00:23:01dem Staat, es lebe die Anarchie!
00:23:06In Ordnung, wir halten uns einig.
00:23:08Aber Vorsicht, die Ohren des Feindes sind gespitzt.
00:23:13Bravo!
00:23:22Michael Aleksandrovich Bakunin.
00:23:25Wie ich höre, hast du Streit gesucht mit dem Meister.
00:23:28Nun ja, die anderen nennen ihn Meister.
00:23:30Für mich gibt es weder Meister noch Gott noch König.
00:23:34Karl Marx. Ich bin kein Anarchist.
00:23:37Dachte ich mir.
00:23:38Ich lese die deutsch-französischen Jahrbücher.
00:23:40Deine Hand.
00:23:42Ich kann das gut erkennen, wenn es in den Adern kocht.
00:23:45Und es kocht in den Adern deiner Schriften, mein Freund.
00:23:49Sie lesen die Jahrbücher? Warum schreiben Sie sie nicht?
00:23:54Prudent.
00:23:56Darf ich vorstellen, Marx.
00:23:58Die deutsch-französischen Jahrbücher.
00:24:00Guten Tag, Marx.
00:24:01Sehr erfreut.
00:24:03Meine Frau, Jenny.
00:24:05Sehr erfreut.
00:24:06Guten Tag.
00:24:07Grün überträgt mir die Jahrbücher.
00:24:09Dann verfälscht er sie sicher.
00:24:12Ich glaube, junger Mann, Sie lieben den Krawall zumindest in Disput.
00:24:15Das widerspricht sich.
00:24:17Stimmt, Sie sind ja Hegelianer.
00:24:19Vor allem bin ich Materialist.
00:24:21Sie haben meine Frage bezüglich des Eigentums nicht beantwortet.
00:24:24Ich denke mal, ich habe den Begriff definiert.
00:24:26Ah, und der Diebstahl?
00:24:28Wie definieren Sie den?
00:24:30Muss man den definieren?
00:24:31Wie jeder weiß, ist es die Verletzung fremden Besitzes.
00:24:34Kann sein, ich verstehe Sie nicht richtig.
00:24:36Nun, Sie verstehen mich sehr wohl.
00:24:37Wenn Sie das sagen, also Eigentum und Besitz ist demnach dasselbe.
00:24:42Sie sagen, Eigentum ist Diebstahl.
00:24:45Also wenn ich das Eigentum von jemandem stehle, was stehle ich dann?
00:24:48Den Diebstahl.
00:24:50Sie geben nur vor, Sie würden es nicht verstehen, vermute ich.
00:24:53Karl gibt nie etwas vor.
00:24:55Was er sagen will, ist, dass Ihre Formulierung ein Bild ist.
00:24:59Ein schönes, aber was besagt die Redewendung?
00:25:02Es ist ein Bild, das sich in den Schwanz beißt.
00:25:05Ich muss schon sagen, Ihre Frau kennt sich mit Redensacken aus.
00:25:10Nicht wahr, Grün?
00:25:19Meine Freunde, große Neuigkeiten.
00:25:21Le Faubourg St. Antoine brennt.
00:25:23Was ist denn passiert?
00:25:26Alles hat angefangen mit einem Schußer.
00:25:29Er bringt seinem Patron Schuhe für drei Francs.
00:25:32Der findet die Arbeit schlecht und zahlt ihm nur 50 sous.
00:25:36Unser Bursche ist damit nicht einverstanden.
00:25:38Der Drecksack schmeißt ihn da rauf und raus.
00:25:40Der Schußer kommt mit seinen Kameraden zurück und schlägt alles kaputt.
00:25:43Prompt kommt die Polizei ins Spiel.
00:25:45Der Bullen und die Nationalgarde.
00:25:47Ein Aufstand.
00:25:49Weitling, beruhige dich.
00:25:51Aufstände im Faubourg gibt es jeden Tag.
00:25:53Das ist noch keine Revolution.
00:25:55Nein, aber es geht heiß her.
00:25:57Ich suche, was ich tun kann.
00:26:01Ich suche Arnold Ruge.
00:26:12Ruge wohnt nebenan.
00:26:14Gehen Sie durch diese Tür dort.
00:26:16Wissen Sie, dass da unten ein Spitzel steht?
00:26:18Der Mann mit dem schmutzigen Halstuch?
00:26:20Ja.
00:26:21Schwierig, ihn nicht zu bemerken.
00:26:24Einer Ihrer Landsleute?
00:26:26Kennen Sie den jungen Mann?
00:26:29Nein.
00:26:32Was gedenken Sie, gegen diesen Spion zu unternehmen?
00:26:36Er notiert nur, wie er rein und raus geht.
00:26:38Was soll man schon machen?
00:26:40Ihr könnt ihm schon mal einen aufs Maul geben.
00:26:42Ich hätte kein Problem damit.
00:26:44Machen Sie das bloß nicht.
00:26:46Wir sind hier nur geduldet.
00:26:47Darauf warten Sie doch nur.
00:26:49Liebling, soll ich dir auch noch was einschenken?
00:26:51Nur ein Fingerbreit, meine Liebe.
00:26:53Nur ein Fingerbreit, ja?
00:26:59Hervorragend.
00:27:00Ganz hervorragend.
00:27:02Sagen Sie, leider kann ich Sie nicht sofort bezahlen.
00:27:05Das kann ich leider nicht.
00:27:06Ich komme erst mal zurecht.
00:27:08Das ist nett.
00:27:09Sie erlauben?
00:27:10Ja, sicher.
00:27:11Es ist eine sehr gute Idee.
00:27:13Danke.
00:27:14Ich komme erst mal zurecht.
00:27:15Das ist nett.
00:27:17Sie erlauben?
00:27:18Ja, sicher.
00:27:19Es ist mir eine Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
00:27:21Von anderen kann man das nicht sagen.
00:27:23An wen denken Sie?
00:27:24Feuerbach?
00:27:25Feuerbach.
00:27:27Ich warte immer noch, wer den Text verliebt.
00:27:29Nein, an Marx.
00:27:32Ach ja, der.
00:27:34Kennen Sie ihn?
00:27:37Wir sind uns mal in Berlin begegnet, ja.
00:27:39Mit dem Mann eine Zeitung zu machen.
00:27:41Ein unmöglicher Kerl, wie?
00:27:42Unmöglich ist das richtige Wort.
00:27:44Seine Texte sind nie rechtzeitig fertig.
00:27:46Er findet immer einen Grund, irgendetwas hinauszuschieben.
00:27:49Außerdem ist er ein unplättiger Mensch.
00:27:51Wie ich ihn nur einladen konnte, Dache und Tisch mit ihm und seiner Frau zu teilen.
00:27:55Seiner Frau?
00:27:56Mein Gott, seine Frau.
00:27:58Eine Furie oder ein Fischwein.
00:28:01Und wem ist die Rede?
00:28:06Da unten steht ein Spitze, weißt du das?
00:28:09Scheint so.
00:28:10Karl, darf ich vorstellen, Friedrich Engels.
00:28:19Haben wir uns nicht schon mal irgendwo gesehen?
00:28:23Ich muss in meine Küche.
00:28:29Berlin.
00:28:32Im Salon von Bettina von Ahlem.
00:28:35Exakt.
00:28:37Sie waren sehr arrogant.
00:28:38Kann sein, ich war jung.
00:28:40Und reich.
00:28:41Und das haben Sie auch allen gezeigt.
00:28:43Daran kann ich mich jetzt nicht erinnern.
00:28:45Ich mich schon.
00:28:47Sie haben vom Kommunismus geredet, als hätten Sie ihn erfunden.
00:28:49Mit Ihren Offiziershippoletten und den Goldknöpfen.
00:28:53Das war lächerlich.
00:28:54Warum in der Vergangenheit herumstochern?
00:28:56Richten wir den Blick auf die Zukunft?
00:28:58Eben, Hoge, Sie wissen, warum ich hier bin.
00:29:01Ich sagte Ihnen doch meine derzeitige Situation.
00:29:03Meine Situation ist folgende.
00:29:06Ich habe ein krankes Kind und eine Familie zu ernähren.
00:29:08Und Sie schulden mir das Geld für zwei Artikel.
00:29:10Sie müssen mir zuhören.
00:29:11Sie haben Eisenbahnaktien, alle Welt weiß das.
00:29:14Die Aktie ist gefallen.
00:29:16Ist mir egal, dann verkaufen Sie eben mit Verlust.
00:29:18Hoge, ich habe Ihnen zwei fundamentale Artikel geliefert.
00:29:20Und ich verlange, was Sie mir schulden.
00:29:22Hoge, brauchen Sie eine Anleihe?
00:29:23Hat Sie irgendjemand was gefragt?
00:29:25Ich habe Hoge gefragt.
00:29:26Auf keinen Fall nehme ich auch nur einen zu von einem...
00:29:29Ja, von einem.
00:29:30Von einem Amateur mit Goldknöpfen, der nichts Besseres zu tun hat,
00:29:33als sich seine faule Zeit mit der Kanallie in den Vorstädten zu vertreiben.
00:29:36Karl, Karl, bitte.
00:29:39Warten Sie hier.
00:29:41Ich gucke mal, ob ich...
00:29:42Ja, machen Sie das.
00:29:43Ob ich irgendwas finden kann, ja?
00:30:00Sie scheinen mich ja gut zu kennen.
00:30:01Haben Sie meine Texte gelesen?
00:30:05Ich habe Ihre gelesen.
00:30:08Insbesondere die Kritik der hegelschen Rechtsphilosophie.
00:30:11Das ist mir vollkommen gleichgültig.
00:30:12Ach ja?
00:30:32Chablis aus 1839.
00:30:34Er weiß, wie man Gäste empfängt, dieser Hoge.
00:30:37Selbst, wenn er schlecht zahlt.
00:30:39Nein?
00:30:51Ich habe noch nie etwas gelesen, was so präzise und so einigend gewesen wäre.
00:30:57Sie haben die hegelsche Dialekte vom Kopf auf die Füße gestellt.
00:31:01Ich bin 24, Sie dürften kaum älter sein.
00:31:06Sie sind der größte materialistische Denker unserer Zeit.
00:31:10Sie sind ein Genie, mein Lieber.
00:31:14Ein Genie.
00:31:15Ein Genie.
00:31:22Diese Studie über das englische Proletariat.
00:31:27Die Lage der arbeitenden Klasse in England.
00:31:29Ja.
00:31:31Das ist von mir.
00:31:33Sie verzeihen mir meine Offenheit?
00:31:36Nur zu.
00:31:37Ich ertrage alles.
00:31:41Das ist eine erstklassige Arbeit.
00:31:45Niemand vor Ihnen hat das geschafft.
00:31:47Es gibt nur einen Ausdruck dafür.
00:31:50Das ist kolossal.
00:31:57Karl!
00:32:04Das ist besser als Ihr Zeug, oder?
00:32:07Das ist anders.
00:32:11Sie haben eine Kenntnis der Arbeiterwelt, wie ich sie noch nirgends gesehen habe.
00:32:15Manchester, die Elendsbehausung, die Manufaktur.
00:32:19Sie kennen sowohl die Ärmsten der Armen als auch die einflussreichsten Kreise der bourgeoisie wie ihre Westentaschen.
00:32:24Wie machen Sie das?
00:32:28Es ist mir unangenehm, Ihnen das zu sagen.
00:32:32Ich bin Prokurist bei meinem Vater, der da drüben zusammen mit einem Partner drei Spinnereien besitzt.
00:32:37Ein Dutzend weitere in Barmen.
00:32:39Schön und gut, aber die andere Seite.
00:32:42Die Ärmsten der Armen?
00:32:43Ja.
00:32:45Das ist was anderes.
00:32:48Das ist eine Liebesgeschichte.
00:32:51Sind Ihre Papiere in Ordnung?
00:32:53Ich müsste irgendwo meinen Pass haben, ja.
00:33:03Gehen wir lieber kein Risiko ein.
00:33:05Zur Zeit sind Sie Ausländern gegenüber Misstrauisch, besonders gegenüber Deutschen.
00:33:09Folgen Sie mir einfach.
00:33:10Nicht stehenbleiben.
00:33:12Auf mein Zeichen biegen wir bei der Passage rechts ab.
00:33:16Jetzt.
00:33:17Stehenbleiben!
00:33:18Zwei Leute kommen mit mir!
00:33:20Lass liegen! Lass liegen!
00:33:21Hey!
00:33:22Das ist ein Ärmstück!
00:33:23Lassen Sie stehen!
00:33:24Hey, bleiben Sie da hinten!
00:33:25Hey!
00:33:26Stehenbleiben!
00:33:41Guten Tag.
00:33:42Was fällt Ihnen ein?
00:34:11Hilfe! Hilfe!
00:34:13Ich darf in die Polizei!
00:34:15Helfen Sie mir!
00:34:16Zu der Seite!
00:34:40Ja, das habe ich schon gesagt.
00:34:58Um nochmal auf Ihre Texte zurückzukommen.
00:35:01Das Einzige, was Ihnen fehlt, wenn Sie erlauben, nur zu.
00:35:05Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Ihre Kritik an der Religion und am Idealismus sind maßgebend.
00:35:10Aber lesen Sie die Englischen Ökonomen.
00:35:13Riccardo mit Bente.
00:35:16Das ist die Grundlage für alles.
00:35:19Lesen Sie Englisch?
00:35:21Ich lerne schnell.
00:35:23Und Schach.
00:35:29Noch einen auf mich.
00:35:31Noch einen?
00:35:33Kellner! Noch zwei.
00:35:37Gut.
00:35:39Da kann ich nur das machen.
00:35:43Und Matt.
00:35:46Trinken wir auf die Köpfe, die wirklich denken und auf alle Freigeister.
00:35:54Prost.
00:35:57Hab ich nicht gesehen.
00:35:59Hey! Kellner!
00:36:05Weißt du, mit Ruge ist es vorbei.
00:36:07Ich werde meine Texte dem Vorwärts geben.
00:36:12Ich setze völlig auf den Trockenen.
00:36:16Ich auch.
00:36:17Kellner!
00:36:18Nein, im Ernst, ich brauche Geld.
00:36:20Hab ich dir jemals von meiner Frau erzählt?
00:36:23Jenny?
00:36:25Die schönste Aristokratin von ganz Trier.
00:36:28Das ist eine Westfalin.
00:36:30Eine der angesehensten Familien des Landes.
00:36:34Und wen hat sie geheiratet?
00:36:35Sie geheiratet mich.
00:36:40Den Sohn eines konvertierten Juden.
00:36:50Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich sie mich macht.
00:36:55Das ist ein Glück.
00:36:59Und du?
00:37:00Hm?
00:37:04Was?
00:37:06Hast du nicht irgendwas von einer großen Liebe erzählt?
00:37:10Kompliziert.
00:37:12Auf uns!
00:37:17Also, auf uns!
00:37:19Geht's besser?
00:37:24Nicht besonders.
00:37:28Aber ich bring dich jetzt nach Hause.
00:37:30Nein!
00:37:32Ich bring dich nach Hause.
00:37:34Hier.
00:37:36Danke.
00:37:49Weißt du...
00:37:54Ich glaube, ich hab was verstanden.
00:37:56Durch dich.
00:37:59Durch dich hab ich was verstanden.
00:38:01Ich auch. Durch dich.
00:38:03Nein, nicht durch dich.
00:38:06Hör zu.
00:38:08Bis jetzt haben alle Philosophen...
00:38:10Philosophen?
00:38:11Jetzt hör mir doch mal zu.
00:38:13Jetzt komm, ich bring dich nach Hause. Nimm meine Hand.
00:38:15Alle Philosophen haben eine Idee.
00:38:16Jetzt komm, ich bring dich nach Hause. Nimm meine Hand.
00:38:18Alle Philosophen haben bis jetzt immer nur interpretiert.
00:38:23Die ganze Welt interpretiert.
00:38:29Aber man muss sich verändern.
00:38:33Und mit was?
00:38:35Mit wem?
00:38:39Proudhon.
00:38:41Er wird uns helfen.
00:38:43Komm!
00:38:46Komm!
00:39:17Karl?
00:39:19Karl, wo bist du?
00:39:43Oh Gott.
00:39:44Oh Gott, mein Kopf.
00:40:15Sie gehen schon?
00:40:20Danke für Ihre Gastfreundschaft.
00:40:23Ihre Großzügigkeit.
00:40:26Mich rufen wichtige Angelegenheiten.
00:40:28Herzensangelegenheiten.
00:40:30Vergiss nicht unsere Angelegenheit.
00:40:32Wie könnte ich?
00:40:36Wir haben heute Nacht nicht nur getrunken.
00:40:38Wir haben Notizen gemacht.
00:40:40Wir werden etwas veröffentlichen.
00:40:41Wir zwei.
00:40:43Kritisieren Stirner, Bauer.
00:40:45Diese sentimentalen Sozialisten.
00:40:47Die ganze Berliner Clique.
00:40:49Alle von der kritischen Kritik, wie sie ihr Geschmiere nennen.
00:40:51Das wird einschlagen wie ein Pulverfass, Jenny.
00:40:53Pulverfass?
00:40:55Mein Herr?
00:40:57Und der Titel?
00:40:59Wir haben kaum die Grundlagen geschaffen.
00:41:01Weil mir gerade einer in den Sinn kommt.
00:41:03Ein Titel, wenn ich euch so ansehe.
00:41:06Die Kritik der Kritik.
00:41:08Die Kritik der Kritik.
00:41:09Die Kritik der kritischen Kritik.
00:41:23Der echte Preis für alles.
00:41:27Der wahre Preis für den Mann, der ihn erwerben will.
00:41:32Das ist die Leidenschaft und die Probleme.
00:41:34Die Mühe und der Opfer.
00:41:39Die Leidenschaft und die Probleme.
00:41:48Der echte Preis für alles.
00:41:50Der echte Preis für den Mann, der ihn erwerben will.
00:41:52Erwerben.
00:41:54Erwerben.
00:41:56Erwerben.
00:41:58Erwerben.
00:42:00Erwerben.
00:42:02Erwerben.
00:42:04Erwerben.
00:42:06Erwerben.
00:42:07Ermerksam.
00:42:10Labour.
00:42:12Was ist der erste Preis?
00:42:17Der ursprüngliche Kaufpreis,
00:42:20der für alle Dinge bezahlt wurde.
00:42:26Wissen sie?
00:42:28Karl hat sie ins Herz geschlossen.
00:42:30Er ist schwierig in Sachen Freundschaften.
00:42:32Er hat noch nie jemanden mit nach Hause gebracht.
00:42:35Sie sind der erste Besucher.
00:42:37war das möglicherweise kein so schönes Erlebnis.
00:42:42Ich habe Ihren Essay gelesen.
00:42:45Und es sprudelt wie Champagner.
00:42:47Ich sehe, ich ermesse, was Sie zu Karls Arbeit beitragen.
00:42:51Nur gibt es...
00:42:53Verzeihen Sie mir bitte meine Direktheit.
00:42:55Er hat nicht Ihre Kondition.
00:42:57Sie sind eher sportlich.
00:42:59Nach einer durchzechten Nacht sind Sie frisch und munter.
00:43:01Er braucht zwei Tage, um sich davon zu erholen.
00:43:04Also reißen Sie ihn mit, wohin Sie wollen.
00:43:06Aber versuchen Sie ihn zu mäßigen.
00:43:10Sie sind wirklich außergewöhnlich, Frau Marx.
00:43:14Jenny.
00:43:15Jenny.
00:43:17Sie sind bewundernswert.
00:43:20Sie hätten ein reiches und müßiges Leben führen können.
00:43:23In Ihrer Geburtsstadt umgeben von Luxus und Genuss
00:43:25und das mit jemandem aus Ihrer Klasse.
00:43:27Der tödlichen Langeweile bin ich entkommen. Ja.
00:43:31Es gibt kein Glück ohne Auflehnung.
00:43:33Ohne Auflehnung gegen die herrschende Ordnung.
00:43:35Gegen die alte Welt.
00:43:36Das ist das, was ich glaube.
00:43:38Und ich hoffe, dass ich diese alte Welt sehr bald zusammenbrechen sehe.
00:43:42Wir beide.
00:43:44Nein.
00:43:46Wir drei.
00:43:47Jenny.
00:43:50Wir heben Sie aus den Angeln.
00:43:53Diese alte Welt.
00:43:57Vielleicht müssten wir etwas mehr als drei sein.
00:44:00Oder?
00:44:03Ja.
00:44:10Wissen Sie, mein lieber Marx,
00:44:12in meiner Kindheit als kleiner, schmutziger Bauernjunge
00:44:15habe ich Kartoffeln gejätet,
00:44:17den Weizen gedroschen, Kühe gehütet.
00:44:20Einfach nur zu sitzen ist für mich eine Qual.
00:44:23Das mache ich nur für Sie, Kobe.
00:44:26Ist mir eine Ehre, Meister.
00:44:27Nicht schon wieder Meister.
00:44:29Das mache ich, weil Sie ein Künstler für das Volk sind.
00:44:31Bei den anderen kann ich nicht ausstehen.
00:44:33Und was ist mit Raphael, Da Vinci, Michelangelo?
00:44:36Die lehne ich ab.
00:44:38Kunst wird in der Stadt der Zukunft Kollektiv sein.
00:44:40Für das Kollektiv.
00:44:43Umwandlung der Läufer?
00:44:45Das ist riskant.
00:44:46Nur zu, tausch ihn aus.
00:44:49Mein Springer ist gesesselt.
00:44:53Wir spielen gleich nochmal.
00:44:54Der Zug ist von mir.
00:44:55Der ist unschlagbar.
00:44:56Es gibt keine unschlagbaren Züge beim Schach, Dr. Marx.
00:44:59Sie haben sich ihrer selbst zu sichern.
00:45:01Ich kann nicht mehr.
00:45:02Es tut mir leid, ich kann nicht mehr.
00:45:04Meinen lieben Freund kennen Sie ja bereits, Friedrich Engels.
00:45:09Nun, wir schreiben gerade über Sie.
00:45:11Wirklich?
00:45:12Wir verteidigen Sie gegen die deutschen Anhänger der kritischen Kritik.
00:45:15Wie Bauer und Konsorten.
00:45:16Zu denen auch Ihr Grün gehört.
00:45:18Die greifen mich an.
00:45:20Aber heftig.
00:45:21Und Sie verteidigen mich.
00:45:22Was, du verteidigst jemanden?
00:45:24Unter der Gürtellinie.
00:45:26Nein, ich glaube, in Ihrer Brust schlagen zwei Herzen.
00:45:29Der kritische Proudhon, der in abstrakten Kategorien denkt.
00:45:32Und der tatsächliche, der das tatsächliche Elend sieht.
00:45:36Wir verteidigen den zweiten.
00:45:37Gegen den ersten Proudhon.
00:45:39Nein, für die kritische Kritik sind Besitzen und Nichtbesitzen,
00:45:44was die dümmlicherweise haben und nicht haben nennen, nur abstrakte Kategorien.
00:45:47Nun, wir und Sie dagegen sagen, nichts zu besitzen, das ist keine abstrakte Kategorie.
00:45:52Das ist eine Tatsache.
00:45:53Eine niederschmetternde Tatsache.
00:45:55Heutzutage ist ein Mensch, der nichts hat, nichts wert.
00:45:58Das Geld macht seinen Wert aus.
00:46:01Und deshalb haben Sie zu Recht, tausendmal zu Recht, das ökonomische System analysiert.
00:46:06Die sozialistischen Autoren vor Ihnen haben es nicht getan.
00:46:09Ihr Buch ist das erste wissenschaftliche Manifest des französischen Proletariats.
00:46:16Danke.
00:46:18Gut, trinken wir auf Ihr Werk.
00:46:21Welcher Titel?
00:46:23Der Titel.
00:46:26Kritik der kritischen Kritik.
00:46:31Sehr wisshaft.
00:46:33Nun, das erscheint mir sehr dialektisch, sehr hegelianisch.
00:47:26Attentat auf die Königin von Freusen!
00:47:30Attentat auf die Kritik der Kritik!
00:47:33Attentat, Attentat auf die Königin von Freusen!
00:47:37Attentat, Attentat auf die Königin von Freusen!
00:47:42Attentat auf die Königin von Freusen!
00:47:45Attentat...
00:47:49Der wesentliche Punkt, das ist die Wahre.
00:47:55Die Arbeit, Eure Arbeit ist in gewissem Sinn eine Wahre.
00:48:00Eure Arbeitskraft verkauft Ihr an Euren Arbeitgeber wie eine Ware, oder?
00:48:06Mit dem Unterschied, Ihr seid nicht frei.
00:48:09Ihr seid gezwungen, sie zu verkaufen, um zu überleben.
00:48:11Wir krepieren hier!
00:48:12Und das zu dem geringsten Preis für Ihn.
00:48:14Es wird immer Arbeitgeber und Arbeiter geben!
00:48:16Nichts wird es immer geben!
00:48:17Nichts, das wird es immer geben, ist eine Formulierung der Bourgeoisie.
00:48:22Das will uns das Kapital gern Glauben machen.
00:48:24Aber alles bewegt sich.
00:48:27Alles unterliegt der Veränderung.
00:48:28Nichts dauert an.
00:48:30Alle sozialen Beziehungen, Sklaverei, Leibeigenschaft, Arbeitnehmerschaft sind historisch vorübergehend.
00:48:38Die Wahrheit ist, dass unter den jetzigen Bedingungen, die sich ändern müssen,
00:48:42der Bourgeois immer frei ist, die Arbeit zu nutzen.
00:48:45Und der Arbeiter immer gezwungen, sie zu verkaufen.
00:48:48Der Bourgeois spricht gerne von der Freiheit.
00:48:50Aber diese Freiheit ist nur für ihn, nicht für euch.
00:48:53Und das wisst ihr.
00:48:54Und das spürt ihr am eigenen Leib.
00:48:56Jeden Tag.
00:48:57Jeden Tag!
00:49:01Also, das Spiel ist nicht gerecht.
00:49:06So viel ist klar.
00:49:08Die Karten sind gezinkt.
00:49:10Welchen Fehler begehen also Reformer wie Proudhon,
00:49:14die die Gleichheit der Löhne als Ziel der sozialen Revolution betrachten?
00:49:18Sie träumen davon, ein System zu verbessern, das von Natur aus Elend produziert.
00:49:24Nicht davon, es grundsätzlich zu ändern.
00:49:26Proudhon ist ein großer Mann!
00:49:27Ja, ist ein großer Mann. Ohne Frage. Ein großer Mann.
00:49:31Aber kein großer Ökonom.
00:49:34Gut, er hat seinen Platz in unserer weitreichenden Bewegung, die jetzt stark wird, in New York.
00:49:38Deren Vertreter ich begrüße, Hermann Kriege!
00:49:41In Brüssel, in London, in Genf, ja sogar in Russland und vor allem in Deutschland,
00:49:48woher unser sehr berühmter Freund Waldling kommt.
00:49:55Und wo unser unseliger Friedrich Wilhelm Opfer eines Attentats wurde, wie ihr alle wisst.
00:50:01Missglückt, leider.
00:50:04Und auch in England, woher mein Freund Engels kommt.
00:50:08Und hiermit übergebe ich mit Stolz das Wort an Waldling.
00:50:17Du hast wirklich kein Blatt vor den Mund genommen?
00:50:21Hm, in Bezug auf das Attentat?
00:50:23Ja, entschuldige, ich hatte keine Zeit mehr, es dich lesen zu lassen.
00:50:25Du meinetwegen, ist es nicht schlimm.
00:50:27Aber der preußischen Botschaft wird es nicht gefallen.
00:50:30Für die, die es nicht gefallen haben.
00:50:32Du meinetwegen, ist es nicht schlimm.
00:50:34Aber der preußischen Botschaft wird es nicht gefallen.
00:50:37Für die habe ich es ja nicht geschrieben.
00:50:39Sei einfach vorsichtig, das ist alles.
00:50:41Die werden hart mit den Franzosen umgehen.
00:50:43Und wenn dir was passiert, dann kann ich nicht da sein, um dich zu verteidigen.
00:50:46Ja.
00:50:50Das heißt, die Koffer sind schon gepackt?
00:50:53Ja.
00:50:55Heute Abend bin ich in London und morgen früh in Manchester.
00:50:58Du wirst uns fehlen, komm her.
00:51:00Ich bin derjenige, der leiden wird.
00:51:02Und was ist mit der großen Liebe?
00:51:05Wenn es nur sie gäbe.
00:51:08Komm bald zurück, wir haben viel zu tun.
00:51:11Unsere Herzen schlagen einstimmig unter der großen Sonne der Liebe, unter der großen Sonne der Revolution.
00:51:23Wir, meine Freunde, meine Brüder, wir sind eins.
00:51:30Wir sind Olympia Zürich.
00:51:52Die Grenze ist da.
00:52:22Komm.
00:52:49Schnell.
00:52:52Komm.
00:52:58Monsieur Karl Marx?
00:53:01Der bin ich.
00:53:02Auf Befehl des Premierministers François Guiseau, im Namen des Königs werden Sie des Landes verwiesen.
00:53:08Des Königs von Frankreich oder Preußens?
00:53:10Er macht Witze.
00:53:12Innerhalb von 24 Stunden müssen Sie gehen.
00:53:1424 Stunden? Das ist wohl ein Scherz!
00:53:16Glauben Sie?
00:53:20Ihre Pässe.
00:53:22Ihre Pässe.
00:53:53In 24 Stunden? Um wohin zu gehen?
00:54:02Wohin?
00:54:23Wir müssen alles verkaufen, was wir haben.
00:54:26In einem Tag.
00:54:28Wir haben keine Wahl.
00:54:34Die haben schon alle das Landesverwiesen.
00:54:36Bakunin, Hess, sogar Hooge.
00:54:53Liebes?
00:54:55Bist du krank?
00:55:09Ich...
00:55:12Ich erwarte noch ein Kind.
00:55:22Die Grenze ist da.
00:55:52Die Grenze ist da.
00:56:14Ja, Vater?
00:56:16Wie geht es Ihnen?
00:56:18Wie geht es dir?
00:56:20Ich überlebe?
00:56:22Das wird nützlich sein.
00:56:23Und ich bezahle dich dafür.
00:56:25Ziemlich gut.
00:56:26Sind Sie hier, weil Sie mir vielleicht etwas sagen wollen?
00:56:33In meinem Londoner Club fragt man oft nach dir.
00:56:36Dein Freund Naylor sagt ständig, was treibt der junge Freddy eigentlich so?
00:56:41Ich kann nicht lügen.
00:56:42Was soll ich ihm sagen?
00:56:44Was immer Sie möchten, Vater.
00:56:46Sagen Sie, ich gehe auf die Fuchsjagd, spiele Karten und arbeite hart für Sie.
00:56:53Und wenn er mir das zeigt?
00:56:56Was soll ich ihm sagen?
00:56:57Dass das eine religiöse Schrift ist?
00:57:03Es ist nicht das, was Sie denken.
00:57:04Spiel nicht mit mir.
00:57:06Es ist keine Satire über Religion.
00:57:08Es richtet sich gegen die jungen Hegelianer, eine subversive Gruppe.
00:57:11Ich weiß, du hast keinen Respekt für irgendetwas oder irgendjemand oder mich.
00:57:16Aber behandel mich nicht wie ein Idioten.
00:57:17Als hättest du irgendwas gegen subversive Gruppen.
00:57:20Nun ja, es sollte heißen, Kritik der kritischen Kritik.
00:57:23Marx fügte die Heilige Familie hinzu, ohne mich zu fragen.
00:57:26Marx?
00:57:27Dass dein Name in Verbindung steht mit einem Marx!
00:57:33Darf ich Sie bitten, uns kurz allein zu lassen?
00:57:41Schöne Freunde hast du da.
00:57:44Ich habe keinen besseren.
00:57:46Und was er wert ist, das ahnen Sie nicht einmal.
00:57:48Provoziere mich nicht!
00:57:52Ich bitte Sie voller Respekt, nicht über mich zu urteilen.
00:57:55Bleiben wir bei unserem Arbeitsverhältnis.
00:57:57Ich bin Ihr Prokurist und als solchen bezahlen Sie mich.
00:58:02Um dir einen Dienst zu verweisen, vergiss das nicht.
00:58:05Meine Geduld hat ihre Grenzen.
00:58:08Ich bin noch keinen Tag hier und schon drohen Sie mir.
00:58:14Ich drohe dir nicht.
00:58:16Ich warne dich vor.
00:58:24Nächste Woche werden dein Bruder und deine Schwester konfirmiert.
00:58:29Ich nehme an, an diesem Abendmahl wirst du nicht teilnehmen.
00:58:34Vater.
00:58:35Vater.
00:58:37Wieso stellen Sie mir Fragen, wenn Sie die Antworten schon kennen?
00:58:42Wie konnte dieser Teufel nur in dich fahren?
00:58:47Wir gehen zur Kirche, wir gehen zur Arbeit.
00:58:50Und du faulenzt in der Höhle des Bösen mit Kommunisten und käuflichen Frauen.
00:58:55Ich bin noch nicht fertig.
00:58:56Wohin willst du?
00:58:58Frische Luft schnappen.
00:59:01Ich ersticke.
00:59:04Und was sage ich deiner Mutter?
00:59:16Möchten Sie ein Röhrchen, Sir? Für Ihre Zigarren.
00:59:19Ja, bitte.
00:59:21Danke.
00:59:23Möchten Sie ein Röhrchen, Sir? Für Ihre Zigarren.
00:59:27Zigarren?
00:59:29Gute Arbeit.
00:59:31Wie alt bist du?
00:59:32Weiß ich nicht, Sir.
00:59:34Manche sagen zehn, manche sagen acht.
00:59:37Höchstens sechs würde ich sagen.
00:59:39Danke.
00:59:46Wo sind sie?
00:59:48Hey, warte!
00:59:52Hilfe! Hilfe!
01:00:07Du bist es.
01:00:09Gott.
01:00:11Du bist es.
01:00:12Ich bin's.
01:00:14Schorti, das ist Friedrich.
01:00:16Er ist kein Wucherer.
01:00:18Wer ist er?
01:00:20Nun ja, wenn er nicht rumläuft und Geld an kleine Sträucher verteilt,
01:00:25ist er mein Mann.
01:00:27Lizzie, Friedrich ist zurück.
01:00:29Hallo, Friedrich.
01:00:34Gerade mit dem Schiff gekommen?
01:00:36Ja.
01:00:38Und?
01:00:40Gerade mit dem Schiff gekommen?
01:00:43Ich bin seit drei Tagen hier.
01:00:45Drei Tage?
01:00:47Und du kommst erst jetzt?
01:00:50Du Schuft.
01:00:52Du kennst meinen Vater nicht?
01:00:54Ach, nun, du kennst natürlich meinen Vater.
01:00:57Er ist entwandelt ins Gefängnis.
01:00:59Ich bin gerade ausgebrochen.
01:01:01Eine Schande ist das.
01:01:03Wir haben nicht mal ein Glas gutes Bier im Haus, um das zu feiern.
01:01:06Gibst du Schorti noch eine Ginni?
01:01:07Er hat sie verdient.
01:01:15Donnerwetter.
01:01:17Los, jetzt lauf.
01:01:19Ich will mit meinem Mann allein sein.
01:01:21Danke, Sir.
01:01:23Gern geschehen.
01:01:38Und wie laufen die Dinge so?
01:01:40Tut sich irgendwas?
01:01:42Oh, es tut sich nicht nur irgendwas, mein Schatz.
01:01:45Ich habe das Treffen für dich arrangiert, das du so sehr wolltest.
01:01:49Und?
01:01:51Und?
01:01:53Und?
01:01:55Und?
01:01:57Und?
01:01:59Und?
01:02:01Und?
01:02:03Und?
01:02:05Und?
01:02:08Ist dir der Bund der Gerechten ein Begriff?
01:02:12Erzähl.
01:02:37Sie können gehen.
01:02:59Ihnen ist jegliche politische Aktivität in diesem Land verboten.
01:03:03Das habe ich unterschrieben, ja.
01:03:08Bitte sehr.
01:03:20Kannst du das lesen?
01:03:23Ich habe eine Familie zu ernähren.
01:03:25Ich brauche diese Arbeit dringend.
01:03:27Tut mir leid, die Post muss auf leserlicher Schrift bestehen.
01:03:38Ich nehme jede Arbeit.
01:03:40Egal was.
01:04:08Wie geht es ihr, Lähnchen?
01:04:13Nein, noch nicht.
01:04:15Noch nicht, Herr Maas.
01:04:19Maaas!
01:04:21Maaas!
01:04:28Maaas!
01:04:30Maaas!
01:04:32Maaas!
01:04:34Maaas!
01:04:36Maaas!
01:04:38Maaas!
01:04:40Maaas!
01:04:42Maaas!
01:04:44Maaas!
01:04:46Maaas!
01:04:48Maaas!
01:05:03Worauf warten Sie? Sie können jetzt zu ihr.
01:05:05Ja.
01:05:11Jenny!
01:05:24Es ist ein Mädchen.
01:05:26Schon wieder.
01:05:28Ist das alles, was du sagst?
01:05:35Es ist alles, was du sagst.
01:06:05Guten Tag, Laura.
01:06:10Können wir sie Laura nennen?
01:06:13Wenn Lähnchen damit einverstanden ist.
01:06:15Sicher.
01:06:17Lähnchen?
01:06:21Zum Glück ist sie da, Karl.
01:06:24Was hätte ich ohne sie getan?
01:06:28Lähnchen, das ist Laura.
01:06:31Gefällt Ihnen das, Laura?
01:06:33Das ist ein sehr hübscher Name, Herr Maas.
01:06:36Dann nennen wir dich also Laura.
01:06:55Mein lieber Karl,
01:06:58besonders scheußlich ist es nicht nur ein Bourgeois,
01:07:01sondern auch noch Fabrikant zu sein.
01:07:02Ein Bourgeois, der aktiv gegen das Proletariat vorgeht.
01:07:07Ein paar Tage bei meinem Vater
01:07:09haben mir dieses Grauen vor Augen geführt.
01:07:12Kommunistische Propaganda
01:07:14und gleichzeitig Schacher und Industrie zu betreiben.
01:07:18Das geht nicht.
01:07:21Ich halte das nicht durch.
01:07:33Mein lieber Friedrich,
01:07:36ich nehme Anteil an deinem Dilemma
01:07:39und deine Anwesenheit fehlt mir.
01:07:43Hier ist das materielle Leben materiell hart.
01:07:49Ich bin wieder einmal Vater geworden,
01:07:52aber ich lebe in einem neuen Land.
01:07:57Ich habe die Zeit, um mich zu verbessern.
01:07:59Ich bin wieder einmal Vater geworden.
01:08:04Jenny hat mir eine wunderbare Laura geschenkt.
01:08:09Da ich keine andere Möglichkeit sehe, meine Familie zu ernähren, denke ich über ein neues Buch nach.
01:08:17Es ist wichtig, glaube ich, zu erkennen, dass sich der Materialismus, so wie wir ihn verstehen,
01:08:22von dem Bourgeoisen-Materialismus insofern unterscheidet, als er eine Humanisierung der Gesellschaft anstrebt.
01:08:32Zwei Tage. Um mehr bitten wir nicht. Zwei Tage.
01:08:34Wir sehen, dass es immer zwei Tage sind.
01:08:36Das reicht Sie ermüden, Madame.
01:08:37Gut, dann eben die Gerichtsvollziehung.
01:08:39Gehen Sie. Verschwinden.
01:08:40Dann zahlen Sie.
01:08:41Was wollen die Herren?
01:08:43Wir wollen unser Geld, Monsieur.
01:08:45Und uns ausbluten.
01:08:48Verzeihung.
01:08:53Hier.
01:08:55Stimmt's so?
01:08:58Einen schönen Tag.
01:09:00So, und jetzt raus hier. Los.
01:09:04Durch welches Wunder!
01:09:06Woher kommst du?
01:09:07Von der Post.
01:09:08Hast du Arbeit gefunden?
01:09:09Geldeinweisung. Von Friedrich.
01:09:11Von Friedrich? Und gibt's Neuigkeiten?
01:09:13Sogar lebendige.
01:09:14Ah!
01:09:15Ah!
01:09:16Ah!
01:09:17Ah!
01:09:18Ah!
01:09:19Ah!
01:09:20Ah!
01:09:21Ah!
01:09:29Jenny.
01:09:31Lenchen.
01:09:37Ich wollte euch sagen...
01:09:41Es ist nicht so einfach zu sagen.
01:09:45Du weißt, dass Friedrich in London die Mitglieder des Bundes der Gerechten getroffen hat.
01:09:49Ja, und?
01:09:50Du kennst Weidling.
01:09:52Den erleuchteten Schneider, ja?
01:09:54Mach dich nicht über ihn lustig, Jenny.
01:09:56Er ist ein Anführer.
01:09:57Er hat geholfen, diese Organisation mit aufzubauen.
01:09:59Und sie ist größer und stärker geworden durch ihn.
01:10:01Hast du schon gesagt.
01:10:02Ja, und es sind auch Leute, die an etwas glauben.
01:10:04Was ihn fehlt, sind fundierte Ideen.
01:10:07Die du ihnen liefern kannst.
01:10:11Und was hat Friedrich gesagt?
01:10:20Er fordert mich auf, zu ihm nach London zu kommen.
01:10:24Um die Mitglieder der Liga zu treffen.
01:10:29Ich verstehe.
01:10:31Und ich soll auf die Kinder aufpassen mit Lenchen.
01:10:35Aber das macht ja nichts.
01:10:36Mit dem Geld von Herrn Engels kommen wir schon eine Weile aus.
01:10:42Nein.
01:10:45Nein.
01:10:46Friedrich braucht mich nicht wirklich.
01:10:48Er weiß, was zu tun ist.
01:10:51Ich bleibe.
01:10:52Jetzt setz dich wieder.
01:10:56Du bist verrückt.
01:10:58Eine solche Gelegenheit kommt nicht wieder.
01:11:00Und die lässt du dir entgehen?
01:11:02So wie ich es verstanden habe, ist es eine sehr starke Bewegung.
01:11:05Sie sind in vielen Ländern vertreten.
01:11:07In der Schweiz, in Deutschland.
01:11:09Also gelingt es dir, dich nominieren zu lassen.
01:11:12Zum Delegierten dieses Bundes seid ihr nicht mehr isoliert.
01:11:16Und gemeinsam könnt ihr eine Armee aufstellen,
01:11:19die mit der Zeit größer wird und dadurch unbesiegbar.
01:11:26Du musst dorthin fahren.
01:11:34Der Bund der Gerechten.
01:11:37Tu nach.
01:11:40Hilfe.
01:11:41Kommst du?
01:11:47Oh, der Herr Schneider-Weibling.
01:12:07Schnell.
01:12:09Du kommst spät.
01:12:11Mein Freund Karl.
01:12:12Meine Frau Mary.
01:12:14Und deine Frau?
01:12:17Sie sind so ein großartiger Mensch für Friedrich.
01:12:20Ich habe sie mir größer vorgestellt.
01:12:22Ich bin nur ein Mensch.
01:12:23Aber ich habe nicht erwartet...
01:12:25Sie können die Komplimente überspringen.
01:12:27Kommt.
01:12:28Hier entlang.
01:12:30Gehen wir.
01:12:41Und seid euch eurer Sache nicht so sicher.
01:12:44Das sind harte Burschen.
01:12:46Sie mussten viel einstecken.
01:12:48Und vertrauen niemanden.
01:12:50Aber sie haben gelesen, was ich...
01:12:51Ja, das auch.
01:12:52Vorsicht mit ihrem kritischen Dingsda.
01:12:55Das interessiert die nicht.
01:12:59Vielversprechend.
01:13:03Äh, hier.
01:13:05Hier.
01:13:07Äh, hier sind die Männer.
01:13:09Friedrich, den Sie schon kennen.
01:13:11Und das ist Karl.
01:13:14Karl Marx.
01:13:21Setzen Sie sich.
01:13:31Für den Bund gibt es zwei Arten von Menschen.
01:13:34Menschen, die durch harte Arbeit gestählt und geformt wurden.
01:13:38Und Menschen, die profitieren vom Ertrag dieser Arbeit.
01:13:41Die Bourgeoisie.
01:13:43Wenn ich Sie mir so ansehe,
01:13:45gehören Sie nicht zu den Ersteren.
01:13:47Also, ich habe in meinem Buch beschrieben...
01:13:49Sie schauen von außen auf die Zustände.
01:13:51Sie haben sie nicht erlebt.
01:13:53Haben Sie je in Ihrem Leben Armut erlitten?
01:13:55Gefängnis oder Verfolgung?
01:13:57Entschuldigen Sie bitte, aber...
01:13:59wenn Sie uns ablehnen, bevor wir überhaupt anfangen,
01:14:02welchen Sinn hat dann Ihr Motto, alle Menschen sind Brüder?
01:14:05Es ist ein Ideal. Unser Ideal.
01:14:07Dafür kämpfen wir.
01:14:09Es ist unser neues Jerusalem.
01:14:11Gott, was machen wir hier?
01:14:13Der Bund braucht richtige Männer, keine Eierköpfe.
01:14:17Die sagen, was wir tun und denken sollen.
01:14:19Ja, aber Sie wollen Ihre Ideen verbreiten, oder?
01:14:22Prüfen Sie uns.
01:14:24Und lehnen Sie uns ab, wenn wir nicht von Nutzen sind.
01:14:27War hier gerade von Nutzen gesprochen?
01:14:29Ich weiß, dass auch Sie in Frankreich des Landes verwiesen wurden.
01:14:32Hier stehen Sie also.
01:14:34Ja, übergangsweise, in Brüssel.
01:14:36Dort bin ich diesen Herbst, aufgrund einiger Vorträge,
01:14:39eine Etappe auf dem langen Weg,
01:14:41der uns zu unserem einzigen Ziel führt.
01:14:43Die Abschaffung des Geldes.
01:14:45Aber lassen Sie sich ansehen.
01:14:47Sie sind mager geworden.
01:14:49Sie haben gelitten.
01:14:51Sie haben das Geld verdient.
01:14:53Sie haben das Geld verdient.
01:14:55Sie haben das Geld verdient.
01:14:57Sie haben gelitten.
01:14:59Ich auch.
01:15:00Getten musste ich erdulden.
01:15:02Schläge.
01:15:03Sehen Sie, was man mit mir gemacht hat.
01:15:09Aber meine Seele haben Sie nicht brechen können.
01:15:12Waidling, das ist keine Kundgebung, setz dich.
01:15:15Also, wie könnten Sie für uns von Nutzen sein?
01:15:20Waidling hat Anhänger in Frankreich und der Schweiz.
01:15:23Sie haben Verbände in Deutschland und England.
01:15:26Mit uns haben Sie einen Brückenkopf in Brüssel.
01:15:30Waidling geht dorthin, er hat es Ihnen gesagt.
01:15:32Ja, aber ich spreche von einer ständigen Verbindung.
01:15:34Einer dauerhaften Vernetzung, die bis nach Paris reichen wird.
01:15:37Sogar bis Lyon.
01:15:39Wieso Lyon?
01:15:40Nun, wegen Proudhon.
01:15:42Proudhon.
01:15:43Sie kennen Proudhon?
01:15:45Ja, ich kenne ihn persönlich.
01:15:47Wir stehen uns sehr nah.
01:15:49Wir haben uns regelmäßig getroffen,
01:15:51bis er abgeschoben wurde
01:15:53und wir respektieren uns gegenseitig zutiefst.
01:15:57Man könnte sogar sagen, wir sind ein Herz und eine Seele.
01:16:05Herz und Seele?
01:16:07Herz und Seele.
01:16:08Ja, Herz und Seele.
01:16:13Los, komm!
01:16:19Du mit Proudhon warst gewagt.
01:16:21Du machst deinen Bauern gleich zu Damen.
01:16:24James!
01:16:25Tut mir leid, Sir, aber die Dame ist nicht...
01:16:27Ich weiß, James, Frauen sind hier nicht gestattet.
01:16:29Aber bitte, sehen Sie sich meine Frau an.
01:16:31Wenn sie sich draußen erkältet...
01:16:32Sir!
01:16:33Ich werde ein solches Theater veranstalten,
01:16:36dass Sie nie wieder irgendwo Arbeit finden.
01:16:39Nicht, Friedrich.
01:16:41Ich gehöre nicht hierher.
01:16:42Ach, lass uns woanders hingehen.
01:16:44Wir können unsere Notizen auch in irgendeinem Pub vergleichen.
01:16:46Kommt, gehen wir.
01:16:52Da ist ja der junge Engels.
01:16:54Mr. Naylor, wie geht es Ihnen?
01:16:57Nun ja, wie oft habe ich meinen guten Freund Engels gefragt,
01:17:00was denn der junge Friedrich so macht.
01:17:02Wie geht es Ihrem Vater?
01:17:03So gut es ihm möglich ist.
01:17:05Bitte, darf ich vorstellen, meine Frau Mary.
01:17:08Nice, Sie kennenzulernen.
01:17:10Und mein guter Freund Marx.
01:17:12Sehr erfreut.
01:17:14Mr. Naylor besitzt Gießereien in Lietz.
01:17:16Er beschäftigt viele Arbeiter, einschließlich Kinder.
01:17:18Hart, aber notwendig.
01:17:20Mein Freund Marx ist Journalist.
01:17:22Er recherchiert über ein Thema, das uns interessiert.
01:17:25Über Kinderarbeit in Fabriken.
01:17:27Wie viele arbeiten zurzeit bei Ihnen?
01:17:30In einer Fabrik circa 20 Kinder und 30 Männer.
01:17:34Tagesarbeit, Nachtarbeit?
01:17:36Beides.
01:17:37Ist das nicht etwas anstrengend?
01:17:39Tag oder Nacht, das wirkt sich nicht auf die Gesundheit aus.
01:17:41Ihre Gesundheit.
01:17:43Verzeihung.
01:17:45Meine Frau meint, es beeinträchtigt nicht Ihre Gesundheit.
01:17:49Aber die der Kinder schon.
01:17:51Wir haben keine Wahl.
01:17:53Sie wissen sehr wohl, dass wir ohne Kinderarbeit nicht konkurrenzfähig sind.
01:17:57Das heißt, Sie müssten Ihren Arbeitern einen fairen Lohn zahlen für die Arbeit.
01:18:00Richtig?
01:18:02Ich setze die Löhne nicht fest, junger Mann.
01:18:04Der Markt macht das.
01:18:06Natürlich.
01:18:07Ich kann nicht als einziger aufhören, Kinder einzustellen.
01:18:09Ich wäre schnell bankrott.
01:18:11So funktioniert die Gesellschaft.
01:18:13Nein, Sir, daran sind die existierenden Produktionsverhältnisse schuld.
01:18:16Nicht die Gesellschaft.
01:18:18Sie sind nicht die Gesellschaft.
01:18:23Ich weiß nicht, was Sie damit meinen mit Produktionsverhältnissen.
01:18:28Das klingt alles hebräisch für mich.
01:18:33Danke, James.
01:18:35Wenn Arbeit mehr kostet, gibt es keinen Profit mehr.
01:18:39Folglich auch keine Wirtschaft.
01:18:41Folglich keine Gesellschaft.
01:18:45Vielleicht ist es das, was Sie wollen.
01:18:48Sie haben ja so recht.
01:18:50Wir sprechen nicht dieselbe Sprache.
01:18:52Sie nennen es Profit und ich Ausbeutung.
01:18:59Mr. Engels, ich war sehr verständnisvoll als Zeichen meiner Freundschaft zu Ihrem Vater.
01:19:04Und wo blieben in einer Gesellschaft ohne Ausbeutung Leute wie Sie?
01:19:08Sie müssten dann auch arbeiten.
01:19:10Wäre das nicht grauenhaft?
01:19:16Meine Empfehlung an Ihren Vater.
01:19:27Diesmal wird mein alter Herr mich wohl umbringen.
01:19:31Wir freuen uns, bedeutende Vertreter der Arbeiterbewegung begrüßen zu dürfen.
01:19:36Sie, Pavel Annenkopf, willkommen.
01:19:40Sie, Hermann Kriege.
01:19:42Und last but not least, unseren Großen, verehrten Weikling.
01:19:48Schon gut.
01:19:50Das ist ja gut.
01:19:52Das ist ja gut.
01:19:54Das ist ja gut.
01:19:56Unseren Großen, verehrten Weikling.
01:19:59Schon gut, schon gut, schon gut.
01:20:05Sie kennen den Grund dieses Treffens.
01:20:07Wir wollen uns auf die Definition einer einfachen gemeinsamen Doktrin einigen.
01:20:11Im Interesse der Arbeiter, die keine Zeit zum Studieren haben.
01:20:14Das nicht so leicht zu schaffen sein wird.
01:20:17Es ist eine brüderliche Verpflichtung.
01:20:19Weil gerade Sie ja so brüderlich sind.
01:20:21Also grün seien wir konstruktiv.
01:20:23Dazu bin ich entschlossen.
01:20:24Sonst wäre ich nicht hier.
01:20:26Es sei denn, Sie sind wegen etwas anderem hier.
01:20:29Wie bitte?
01:20:30Tja, was weiß ich.
01:20:32Mir gefällt diese Idee der Einfachheit.
01:20:35Was uns vereint, meine lieben Kameraden, ist einfach.
01:20:41Es ist das Glück des Volkes.
01:20:43Das Glück des Volkes.
01:20:45Haben Sie nichts anderes vorzubringen, um Ihre Aktivitäten zu rechtfertigen?
01:20:48Ich bitte um Verzeihung.
01:20:50Verzeihung.
01:20:51Liebe, Glück.
01:20:53Herr Königreich Christi auf Erden.
01:20:56Ich frage Sie, Weitling, Sie, der Sie überall so unglaublich viel Lärm gemacht haben mit Ihren Predigten.
01:21:01Auf welche reelle theoretische Grundlage stützen Sie Ihre Tätigkeit?
01:21:05Und auf welche stützen Sie sie in der Zukunft?
01:21:13Mein Ziel, meine Absicht, ist es nicht, neue Theorien zu schaffen.
01:21:19Wirtschaftliche oder andere.
01:21:21Gegen diesen Kult des Neuen um jeden Preis.
01:21:25Ich habe es gestern wieder gesagt.
01:21:27Und der ganze Saal hat getobt.
01:21:30Alle Macht den Arbeitern, um eine universelle Harmonie zu erreichen.
01:21:37Es genügen 100.000 bewaffnete Proletarier.
01:21:41Unter Beistand von 40.000 Kriminell, um die Tyrannei der Bourgeoisie zu beenden.
01:21:46Ich sage, die Arbeiter erheben zu wollen, ohne ihnen eine Doktrin anzubieten, die konstruktiv ist,
01:21:51ist ein unehrliches und anmaßendes Spiel mit einem inspirierten Propheten auf der einen Seite
01:21:56und sprachlosen Schwachsinnigen auf der anderen.
01:21:59Meine Zuhörer.
01:22:01Schwachsinnige.
01:22:03Unerhört.
01:22:04Empörend.
01:22:05Schaut mal.
01:22:06Ein Russe unter uns.
01:22:08Pardon.
01:22:10In seinem Land, Weitling, spielen Sie vielleicht eine Rolle.
01:22:14Nur dort wachsen solche seltsamen Verbindungen zwischen konfusen Propheten und konfusen Anhängern.
01:22:20Aber bei uns, in Deutschland, in Frankreich, in England, wird nichts ohne eine materialistische Theorie passieren.
01:22:27Gar nichts.
01:22:28Ein Mann, der hunderte unter dem Banner der Gerechtigkeit versammelt hat, der darf nicht so behandelt werden.
01:22:32Ein Mann des doppelten Spiels wie Sie sollte besser schweigen.
01:22:36Wie nennen Sie mich?
01:22:38Ich habe tausende von Briefen erhalten,
01:22:41die mir beweisen, dass meine bescheidene Arbeit ein größeres Gewicht für die Sache darstellen,
01:22:46als Salondoktrin, die vom leidenden Volk weit entfernt...
01:22:49Ignoranz hat noch nie jemanden genützt.
01:22:52Niemals.
01:22:53Karl, nimm das zurück. Was soll das denn?
01:22:54Ich fordere eine Entschuldigung.
01:22:55Friedrich, sag du doch was.
01:22:56Was soll das alles hier?
01:22:58Ich werde mir das nicht länger bieten lassen.
01:23:00Bitte, seien Sie vernünftig.
01:23:01Bitte.
01:23:09Ich werde das erste Opfer der Guillotine sein.
01:23:12Dann seid ihr an der Reihe.
01:23:14Dann deine Freunde.
01:23:17Und zum Schluss schneidest du dir selber den Hals ab.
01:23:20Die Kritik verschlingt alles, was existiert.
01:23:25Und wenn es dann nichts mehr gibt,
01:23:29verschlingt sie sich selbst.
01:23:33Die Kritik verschlingt alles, was existiert.
01:23:38Und wenn es dann nichts mehr gibt,
01:23:41verschlingt sie sich selbst.
01:23:44Und wenn es dann nichts mehr gibt, verschlingt sie sich selbst.
01:23:52Meine Herren, Ladies.
01:24:08Danke.
01:24:14Danke.
01:24:33Was ist passiert?
01:24:35Ja, was ist passiert?
01:24:37Ich habe gedacht, das Ziel war es, eine gemeinsame Doktrin zu finden.
01:24:40Mit solchen Trotteln. Danke.
01:24:42Karl, sieh mich mal an.
01:24:44War das eben Absicht, oder war es einfach eine schlechte Laune?
01:24:47Wie dem auch sei, wir sind erledigt. Kaputt.
01:24:51Grün wird Proudhon Bericht erstatten.
01:24:53Proudhon, Proudhon, können wir vielleicht einfach mal aufhören, vor Proudhon zu kuscheln?
01:24:58Grün hätte uns sowieso schlecht geredet, dafür war er ja da.
01:25:01Schön. Aber Proudhon war unser Joker.
01:25:04Die Königskarte in der Strategie.
01:25:06Seht ihr denn nicht, dass ich uns einen riesigen Schritt vorangebracht habe?
01:25:09Und wie, bitte?
01:25:11Klärt mich mal bitte jemand darüber auf, wieso das Trottel sind?
01:25:15Ich weiß nicht, was mich davon abhält, Sie beide wie Wanzen zu zerquetschen.
01:25:42Sie haben einen der respektabelsten Männer unserer Bewegung beleidigt.
01:25:46Die eingebildeten Strolche.
01:25:48Weidling ist am Boden zerstört.
01:25:51Niemals habe ihn jemand so gedemütigt, nicht mal sein schlimmster Feind.
01:25:55Also er hat vielleicht doch ein wenig übertrieben.
01:25:58Er hat was? Würden Sie das wiederholen?
01:26:02Sie, der Sie einen Mann in den Schmutz gezogen haben.
01:26:05Einen Kämpfer, einen Anführer.
01:26:07Erlauben Sie...
01:26:08Er schickt sich auf seine Erfahrung und Reife.
01:26:10Beides Eigenschaften, die ihm völlig abgehen.
01:26:13Ihre Jugend entschuldigt nicht alles.
01:26:32Der Bund hat, was Sie betrifft, eine Entscheidung gefällt.
01:26:36Und ich bin hier, sie zu übermitteln.
01:26:39Es ist eine gemeinschaftlich getroffene Entscheidung, der Sie sich fügen werden.
01:26:48Nach reiflicher Überlegung...
01:26:53Ich wiederhole, nach reiflicher Überlegung bittet sie das Londoner Komitee,
01:26:57erstens, dem Bund der Gerechten beizutreten.
01:27:05Zweitens, zu helfen, ihn neu zu organisieren.
01:27:10Und drittens, dazu beizutragen, ein neues Programm zu entwickeln,
01:27:15das anschließend mit allen Mitgliedern diskutiert werden wird.
01:27:19Haben Sie das verstanden?
01:27:22Selbstverständlich werden Sie als neue Mitglieder zu unserem nächsten Kongress im Herbst eingeladen.
01:27:28Wir hoffen, Joseph Proudhon davon überzeugen zu können, daran teilzunehmen.
01:27:33Ihre Hilfe dabei wäre kostbar, da Sie ja mit ihm befreundet sind, nicht wahr?
01:27:37Haben Sie dazu was zu sagen?
01:27:40Nichts.
01:27:45Nichts.
01:27:52Meine Herren...
01:28:05Ich kann unmöglich ohne diesen Vertrag nach Port-au-Prince zurückfahren.
01:28:09Sicher, sicher, das verstehe ich.
01:28:11Und vor allem muss ich...
01:28:12Ich weiß, was ich machen muss, ich weiß es.
01:28:36Da ist er.
01:28:38Proudhon!
01:28:41Ah, verehrter Doktor.
01:28:44Sie erinnern sich an meinen Freund Engels?
01:28:46Natürlich. Tut mir leid, ich habe wenig Zeit, ich muss mich umziehen.
01:28:50Ich habe Ihren Brief nicht ganz verstanden. Worum handelt es sich?
01:28:54Ja, gleich, Grün, gleich.
01:28:57Ich hatte Ihnen vom Bund der Gerechten geschrieben.
01:28:59Wie Sie vielleicht wissen, ist es eine starke Bewegung mit Verzweigungen bis in die neue Welt.
01:29:03In zwei Worten. Worum bitten Sie mich?
01:29:05Sein Korrespondent zu sein, in Frankreich.
01:29:09Der Korrespondent des Bundes.
01:29:10Meister, man erwartet uns.
01:29:12Sie sollen mich nicht Meister nennen, gönnen Sie mir eine kleine Pause.
01:29:18Er ist ja ganz reizender bei mir, ständig auf den Fersen.
01:29:22Sie wissen, dass er überall herum erzählt, er hätte Sie die deutsche Philosophie gelehrt.
01:29:29Wissen Sie, er muss eine Frau und zwei Kinder ernähren,
01:29:32soll der arme Kerl sich ruhig ein bisschen hervortun.
01:29:36Worum haben Sie mich gebeten?
01:29:39Korrespondent des Bundes zu sein.
01:29:42Ich bin ganz offen zu Ihnen.
01:29:44Ich habe zu viel Arbeit, zu viel Trägheit in mir rum,
01:29:47um mir zusätzliche Verpflichtungen aufzubürden.
01:29:50Sie sind jünger, Marx.
01:29:52Sie müssen uns nicht sofort antworten.
01:29:54Wir können Ihnen Unterlagen zusenden, das wäre uns eine Ehre.
01:29:57Nein, ich habe es durchdacht.
01:29:58Allerdings würde ich gerne unsere Diskussion fortsetzen, per Brief oder anderweitig.
01:30:04Nur bitte, mein lieber Marx, bringen wir uns doch nicht gegenseitig um.
01:30:08Verdammen wir uns nicht den Grund und Boden.
01:30:12Machen Sie es nicht wie Luther, der, nachdem er das katholische Dogma zerstört hat,
01:30:16eine neue, genauso intolerante Religion gründete.
01:30:21Ist das Ihr letztes Wort?
01:30:24Sicher nicht, verehrter Marx, sicher nicht.
01:30:32Haben wir nicht die gesamte Geschichte vor uns?
01:30:39Ah, Moment.
01:30:49Das ist mein letztes Werk.
01:30:53Danke.
01:30:55Ich erwarte mit Geduld Ihren Kommentar.
01:31:00Grüßen Sie Ihre kleine Familie.
01:31:10Die Philosophie des Elends.
01:31:20Diesen Kongress, ja.
01:31:22Den müssen wir für uns entscheiden.
01:31:25Ja.
01:31:28Sicher.
01:31:33Hey, lass das mal meine Sorge sein.
01:31:41Und Proudhon?
01:31:47Proudhon wird meine Sorge sein.
01:32:18Proudhon wird meine Sorge sein.
01:32:44Das Elend der Philosophie, das Elend der Philosophie.
01:32:48Haben Sie Proudhons Philosophie des Elends gelesen?
01:32:52Nun hier ist die Antwort von Marx.
01:32:55Das Elend der Philosophie.
01:32:59Hier in London begrüßen wir auch unsere Brüder aus Leipzig und Berlin.
01:33:06Wir sind Abgesandte hier aus Uppsala und Stockholm.
01:33:09Sehr gut, bravo.
01:33:11Wir erwarten Neuigkeiten.
01:33:15Karl.
01:33:16Freuden, ja.
01:33:17Darf ich dir ein paar tolle Genossen vorsprechen?
01:33:19Willem, Hans und Walter.
01:33:21Arbeiter Hajo.
01:33:22Kommunist.
01:33:23Schön, ja.
01:33:24Hermann.
01:33:26Hörst du?
01:33:27Weitling, hörst du?
01:33:32Wie geht's dir?
01:33:33Du musst mit ihm sprechen.
01:33:36Ja.
01:33:40Wie ist es heute?
01:33:41Mr. Emmons?
01:33:42Wer ist Sie?
01:33:43Ja, der bin ich.
01:33:44Ach, ich bin Donald Murray.
01:33:46Ich freue mich, Sie kennenzulernen.
01:33:47Es tut mir leid, aber Sie können heute nicht das Wort ergreifen.
01:33:50Sie stehen nicht auf der Liste.
01:33:52Sie sind nicht offiziell delegiert.
01:33:53Was meinen Sie, offiziell, inoffiziell?
01:33:55Wir sind Mitglieder des Bundes.
01:33:57Wir sind de facto delegiert.
01:33:58Es kann nur einen Delegierten geben.
01:34:00Und der muss offiziell akkreditiert sein.
01:34:02Ich bin akkreditiert, aber ich bin akkreditiert.
01:34:05Sie sind eingeladen, nicht akkreditiert.
01:34:08Sie können zusehen, aber Sie können nicht...
01:34:10Nein, nein, nein, nein, nein.
01:34:11Wir sind nicht hierher gekommen, um zuzusehen.
01:34:14Ich verlange eine Abstimmung.
01:34:16Die verlieren Sie.
01:34:17Sie haben hier zu viele Gegner.
01:34:19Ich muss Delegierter sein.
01:34:20Schluss und aus.
01:34:29Von der Brüsseler Delegation wurde ich gebeten...
01:34:35Ich rufe zu einer Abstimmung auf.
01:34:37Warum?
01:34:39Wer ist gegen die Akkreditierung des Bürgers Friedrich Engels
01:34:43hier anwesend als einzigem Delegierten für die Region Brüssel?
01:34:47Wir sind dafür.
01:34:48Ja, ich bin dagegen.
01:34:52Wer stimmt mit Nein? Die Hände heben.
01:35:00Wer stimmt dafür?
01:35:05Mit einfacher Mehrheit wird Friedrich Engels
01:35:07als Delegierter aus Brüssel angenommen.
01:35:11Danke.
01:35:25Im Namen meiner Freunde in Frankreich,
01:35:30Deutschland, der Schweiz und Belgien
01:35:34bin ich hier, um die Grundsätze darzulegen,
01:35:38auf deren Fundament wir die künftigen Kämpfe planen.
01:35:42Denn machen wir uns nichts vor,
01:35:44diese Kämpfe, die werden extrem gewalttätig.
01:35:48Genug.
01:35:49Genug Gewalt.
01:35:51Was wir verlangen, was die Menschheit verlangt,
01:35:55ist Güte.
01:35:57Güte?
01:35:58Brüderlichkeit.
01:35:59Dinge, an denen es dieser Welt fehlt und was sie braucht,
01:36:02mehr als unsere Körper frisches Wasser, ist Freundlichkeit.
01:36:05Eine Art innige Brüderlichkeit.
01:36:10Brüderlichkeit.
01:36:13Es gibt wahrscheinlich einige Leute hier, die weinen,
01:36:17wenn sie die Worte hören, Güte, Freundlichkeit, Brüderlichkeit.
01:36:25Tränen bringen dich nicht an die Macht.
01:36:27Macht vergießt keine Tränen.
01:36:30Die Bourgeoisie zeigt euch keine Freundlichkeit
01:36:33und ihr werdet sie nicht mit Güte erobern.
01:36:36Bürger, Freunde, Kameraden, wieso sind wir hier?
01:36:43Weil wir kämpfen.
01:36:45Ja, natürlich.
01:36:46Ja.
01:36:47Und was ist das Ziel unseres Kampfes?
01:36:49Freiheit.
01:36:50Gleichheit.
01:36:51Alle Menschen sind Brüder.
01:36:53Gleichheit und Brüder.
01:36:54Alle Menschen sind Brüder.
01:36:55Nein.
01:36:56Nein.
01:36:57Alle Menschen sind Brüder.
01:36:58Ja.
01:37:01Seid ihr das?
01:37:02Ja.
01:37:03Und du?
01:37:04Ja, natürlich.
01:37:05Was ist mit dir, mir, diese dort alle heute?
01:37:07Nein.
01:37:09Die Bourgeoisie und die Arbeiter, sind sie Brüder?
01:37:11Nein.
01:37:13Das sind sie nicht.
01:37:14Nein, sind sie nicht.
01:37:18Sie sind Feinde.
01:37:21Wir müssen wissen, wieso wir uns hier versammelt haben.
01:37:25Ist es für eine abstrakte Idee?
01:37:27Einen sentimentalen Tagtraum?
01:37:29Was denkt ihr, wohin uns das bringen wird?
01:37:31Wir müssen wissen, was der Bund will.
01:37:33Wofür er kämpft.
01:37:34Für welche Gesellschaft.
01:37:35Und das müssen wir jetzt entscheiden.
01:37:37Wieso jetzt?
01:37:38Lasst ihn sprechen.
01:37:39Wir wissen, wen Sie vertreten.
01:37:41Marx ist hier.
01:37:42Er hat seine Pfeile abgeschossen und versteckt sich jetzt.
01:37:45Lang lebe Weitling.
01:37:46Lang lebe Proudhon.
01:37:47Proudhon.
01:37:49Nein, ich bin hier.
01:37:50Ich verstecke mich nicht.
01:37:51Ihr ruft, lang lebe Proudhon und lang lebe Weitling.
01:37:55Aber worum geht es?
01:37:56Er soll still sein.
01:37:57Wir haben sie bereits gehört.
01:37:58Proudhon verlässt Frankreich nicht.
01:38:00Er hat keine Stimme.
01:38:01Und Weitling hat aufgegeben.
01:38:02Also jubelt ihr Schattenzug.
01:38:04Ihr alle.
01:38:05Ihr alle.
01:38:12Ich habe hier das Buch, auf das sich Marx bezieht.
01:38:16Seine Antwort auf Proudhon.
01:38:18Er stellt darin die grundlegende Frage.
01:38:21Und er bringt mit seiner Antwort unser aller Kampf auf den Punkt.
01:38:24Karl.
01:38:25Mach weiter.
01:38:26Du hast das Wort.
01:38:31Der Gegensatz zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie
01:38:36kann nur zu einer totalen Revolution führen.
01:38:40Bringt ihn zum Schweigen.
01:38:42Und solange Klassen existieren,
01:38:45wird das letzte Wort der Sozialwissenschaft immer lauten,
01:38:48wie Georges Saint sagte.
01:38:51Der Kampf oder Tod.
01:38:54Der blutige Kampf.
01:38:57Oder das Nichts.
01:39:00Lang lebe Georges Saint.
01:39:02Lang lebe Marx.
01:39:06Sollen diejenigen, die sich weigern zu kämpfen, aufstehen und es sagen.
01:39:11Die industrielle Revolution unserer Zeit hat den modernen Sklaven geschaffen.
01:39:15Dieser Sklave ist das Proletariat.
01:39:18Wenn es sich befreit, befreit es damit die ganze Menschheit.
01:39:22Und diese Freiheit hat einen Namen.
01:39:28Kommunismus.
01:39:31Und deshalb schlage ich vor, dass wir dieses Motto abschaffen.
01:39:37Es ist irreführend und schwach.
01:39:40Das ist ein Putsch.
01:39:42Hier ist unser Motto.
01:39:45Arbeitgeber aller Länder, vereinigt euch.
01:39:48Ich beantrage, dass der Bund der Gerechten an den heutigen Tag umbenannt wird in
01:39:54Bund der Kommunisten.
01:39:56Hände hoch, die, die dafür sind.
01:39:58Und Hände hoch, die, die dagegen sind.
01:40:09Wir nennen uns ab heute offiziell Bund der Kommunisten.
01:40:18Bund der Kommunisten.
01:40:27Bund der Kommunisten.
01:40:48Bund der Kommunisten.
01:41:18Du hast zwei hübsche Kinder, Jenny.
01:41:38Wünschst du dir Kinder?
01:41:40Fred?
01:41:41Ein Vater?
01:41:43Nein, den kribbelt es zu sehr in den Beinen.
01:41:46Und Kinder zu haben, wenn man arm ist, das heißt zu viel Kummer.
01:41:50Aber Fred...
01:41:52Ich weiß.
01:41:53Er hat Geld.
01:41:55Schmutziges Geld.
01:41:57Nein.
01:41:59Ich will frei sein.
01:42:02Ich bin frei.
01:42:04Ich will kämpfen.
01:42:06Und um zu kämpfen, muss ich arm bleiben.
01:42:09Nun, so sehe ich das.
01:42:12Er versteht mich.
01:42:28Also wirst du niemals Kinder mit ihm haben?
01:42:35Vielleicht mit Lizzie irgendwann?
01:42:39Wer ist Lizzie?
01:42:41Meine Schwester. Sie ist 16. Sie könnte ihm welche schenken.
01:42:46Sie bettelt geradezu darum, ja?
01:42:56Habe ich was Falsches gesagt?
01:43:01Habe ich was Falsches gesagt?
01:43:16Keine Zeit?
01:43:18Du hättest das Programm schon vor einer Woche liefern sollen.
01:43:21Ich bin jetzt schon mit drei Artikeln für die New York Tribune im Verzug, Friedrich.
01:43:24Und ich brauche das Geld.
01:43:25Die Zeit ist reif. In Freiburg...
01:43:27Ein Problem, das du nicht hast.
01:43:34Du bist ungerecht.
01:43:37Entschuldige.
01:43:39Was ich sagen will ist, ich kann nicht mein ganzes Leben lang von anderen Menschen abhängig sein.
01:43:43Auch nicht von dir.
01:43:46Und bitte verzeih, ich kann auch mit deinen Notizen nichts anfangen.
01:43:49Ein Katechismus des Kommunismus. Was ist das?
01:43:51Darum haben sie uns eben gebeten.
01:43:53Aber warum? Das ist idiotisch.
01:43:54Damit der Arbeiter es sich besser merken kann.
01:43:57Ich weiß, das ist Mist und sehr ärgerlich.
01:43:59Das habe ich nicht gesagt.
01:44:01Doch.
01:44:03Lade es mir auf.
01:44:05Dann kannst du nicht beim Komitee rausreden. Sag einfach, es ist meine Schuld.
01:44:08Ist das meine Art?
01:44:10Das weiß ich nicht, ob das deine Art ist. Aber in London verlieren sie langsam Vertrauen.
01:44:15Wir haben einen letzten Abgabetermin.
01:44:191. Februar.
01:44:22Das ist in 5 Wochen.
01:44:25Und was passiert, wenn wir nichts haben?
01:44:28Dann musst du all die Dokumente, die sie dir geliehen haben, zurückgeben und es werden Maßnahmen gegen dich eingeleitet.
01:44:41Dann sollen sie sie einleiten.
01:44:45Ich bin müde.
01:44:47Müde?
01:44:49Du?
01:44:53Karl, die Völker sind in Aufruhr.
01:44:55Der Brotpreis steigt.
01:44:57Die Hungersnot in Irland hat mehr als eine halbe Million Menschen das Leben gekostet.
01:45:01Die Arbeitslosigkeit nimmt überall zu.
01:45:03Mettern nicht in Österreich. Wieso in Frankreich? Die hängen an einem seidenen Faden.
01:45:06Polen ist bereit.
01:45:08Wir sind dabei zu gewinnen, Herrgott.
01:45:10Steh du auch auf gütiger Himmel, wach auf.
01:45:13Ich habe nie aufgehört.
01:45:16Nie.
01:45:18Nicht eine Sekunde.
01:45:20Ich werde bald 30, Friedrich, und ich habe kein Geld mehr, und ich habe auch keine Energie mehr.
01:45:25Ich will Bücher schreiben.
01:45:29Und das braucht einfach einen langen Atem.
01:45:33Ich habe genug.
01:45:36Du weißt wie ich das.
01:45:38All die Arbeit, diese ungeheure Arbeit.
01:45:41Die Bücher, Artikel, Vorträge, umsonst waren, wenn es uns nicht gelingt, ein einfaches Buch zu schreiben.
01:45:46Das alles zusammenfasst, das alle verstehen.
01:45:49Das Elend der Philosophie.
01:45:51Gut, aber wir brauchen ein wahres kommunistisches Stil.
01:45:54Wir brauchen ein kommunistisches Stil.
01:45:56Wir brauchen ein kommunistisches Stil.
01:45:58Wir brauchen ein kommunistisches Stil.
01:46:00Wir brauchen ein kommunistisches Stil.
01:46:02Gut, aber wir brauchen ein wahres kommunistisches Manifest.
01:46:06Schön, Proudhon, der wird sich davon nicht erholen.
01:46:10Weitlegen ist am Ende.
01:46:13Willst du jetzt damit aufhören?
01:46:16Wirklich?
01:46:21Du kannst dich danach ausruhen.
01:46:23Das werde ich auch tun. Wir werden uns ausruhen.
01:46:27Wir werden brave Bürger.
01:46:29Ich zusammen in Baben mit Muttern und du in Trier mit zehn Kindern.
01:46:34Gefällt dir das?
01:46:42Jetzt habe ich einen Augenblick geglaubt, du meinst es ernst.
01:46:55Karl, was bedeutet das?
01:46:58Schreckgestalt.
01:47:00Schreckgestalt.
01:47:02Nein, warte.
01:47:09Ein Gespenst geht um Europa.
01:47:19Ein Gespenst geht um Europa, das Gespenst des Kommunismus.
01:47:24Alle Mächte des, des alten Europas.
01:47:28Alle Mächte des alten Europas.
01:47:36Was ist das?
01:47:37Jenny, lies es ihm vor.
01:47:41Ein Gespenst geht um Europa, das Gespenst des Kommunismus.
01:47:47Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd
01:47:52gegen dies Gespenst verbündet.
01:47:54Der Papst und der Zar, Metternich und Guiseau,
01:47:57französische Radikale und deutsche Polizisten der Gesellschaft.
01:48:06Das macht so keinen Sinn.
01:48:08Das macht keinen Sinn.
01:48:13Du hast recht, da fehlt der zentrale Absatz, Friedrich.
01:48:15Was hast du mit dem zentralen Absatz gemacht?
01:48:17Wo ist der? Schnell.
01:48:22Hier.
01:48:25Es ist hohe Zeit, dass die Kommunisten ihre Anschauungsweise,
01:48:29ihre Zwecke, ihre Tendenzen darlegen
01:48:31und dem Märchen von der Schreckgestalt des Kommunismus
01:48:34oder dem Gespenst des Kommunismus
01:48:36ein Manifest der Partei selbst entgegenstellen.
01:48:38Zeig mal her.
01:48:46Also, ich würde schreiben,
01:48:50ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, ihre Tendenzen
01:48:54vor der ganzen Welt offen darlegen.
01:49:04Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft
01:49:07ist die Geschichte von Klassenkämpfen.
01:49:11Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr in zwei feindliche Lager.
01:49:16In zwei große, einander diametral entgegengesetzte Klassen.
01:49:21Die Bourgeoisie und das Proletariat.
01:49:28Die Bourgeoisie hat die persönliche Würde
01:49:31in einem einfachen Tauschwert aufgelöst.
01:49:34Und anstelle zahlloser, verbriefter und wohlerworbener Freiheiten
01:49:38hat sie die einzig und mitleidslose Freiheit
01:49:41des Handels und des Profits gesetzt.
01:49:44Sie hat dem Familienverhältnis
01:49:46seinen rührend-sentimentalen Schleier abgerissen
01:49:49und es auf ein reines Geldverhältnis zurückgeführt.
01:49:55Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei,
01:49:58der spießbürgerlichen Wehmut
01:50:00in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung erträgt.
01:50:09Die Handelskrisen stellen in ihrer periodischen Wiederkehr
01:50:13immer mehr die Existenz der ganzen bürgerlichen Gesellschaft infrage.
01:50:17Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz
01:50:20für ihre Produkte jagt sie über die Erdkugel.
01:50:25Es entwickelt sich eine Bourgeoisie des allgemeinen Handels
01:50:29und so eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander.
01:50:39Die moderne Bourgeoisie ähnelt einem Zauberer,
01:50:42der die teuflischen Kräfte, die er heraufbeschworen hat,
01:50:46nicht mehr unter Kontrolle bringt.
01:50:48Die Waffen, womit die Bourgeoisie den Feudalismus zu Boden geschlagen hat,
01:50:53richten sich jetzt gegen die Bourgeoisie selbst.
01:51:08Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
01:51:38Copyright WDR 2021
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