Nach dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hat Russland in der Nacht nach ukrainischen Angaben erneut die Infrastruktur des Landes angegriffen.
Beim Telefonat hatten sich Trump und Putin darauf geeinigt, dass Russland 30 Tage keine gegnerischen Energieanlagen beschießt, wenn auch die Ukraine darauf verzichtet. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unterstützt die Ukraine die Idee, braucht aber noch mehr Informationen.
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NewsTranskript
00:00Silke Dietrich beobachtet für uns die Lage in Russland und in der Ukraine.
00:05Silke, wie groß ist Putins Interesse an einem Frieden,
00:08wenn er wenige Stunden nach Ende des Telefonats Drohnenangriffe auf die Ukraine startet?
00:14Ja, so wie es im Moment aussieht, ist das eben nicht der Frieden, den er haben will.
00:18Er sagt immer wieder und betont, dass er auf lange Sicht Frieden haben will,
00:22aber unter seinen Bedingungen und unter seinen Forderungen.
00:25Und die sind ja bisher noch nicht eingehalten worden.
00:28Er hat ja gestern wohl in dem Gespräch, so steht es zumindest auch in einem Statement vom Kreml,
00:33dann hat er sich zumindest darauf eingelassen, dass es jetzt eine 30-tägige Waffenruhe geben soll,
00:39aber ja eben nur, was die Energieanlagen angeht und nicht allgemein.
00:43Und er hat gesagt, er habe dann auch gleich den Befehl dazugegeben, dass das so ausgeführt werden soll.
00:48Ist auch ein bisschen Selbstschutz, weil auch für ihn das eigentlich eine gute Sache ist,
00:52wenn die Ukraine im Moment die Energieanlagen in Russland gerade nicht nochmal beschießen würde.
00:57Aber ja, die Aussage ist, langfristiger Frieden ja, aber nur so, wie wir das diktieren.
01:02Dann gehen wir nochmal auf ein paar Details von dem Telefonat ein.
01:06US-Präsident Trump hat das Gespräch mit Putin als großartig bezeichnet.
01:10Wie hat sich denn der Kreml-Chef oder der Kreml dazu geäußert?
01:13Putin selbst hat sich gerade noch nicht geäußert, aber der Kreml hat ja ein riesenlanges Statement gestern rausgegeben
01:19und fast dieses Gespräch, obwohl es soll es ja zweieinhalb Stunden gewesen sein,
01:23aber nochmal ziemlich lang protokolliert.
01:26Also der Kreml bedankt sich ganz ausführlich nochmal bei Präsident Trump für seine edlen und hehren Ziele,
01:32diesen Frieden jetzt herbeiführen zu wollen.
01:34Und was dem Kreml ganz wichtig ist, und da gab es auch viele Kommentare jetzt schon in den Medien,
01:39dass es eben ein Dialog gewesen sein soll.
01:41Also kein Monolog von beiden Seiten, sondern ein offener und ausführlicher Meinungsaustausch.
01:47So steht es in dem Statement.
01:49Worüber haben Putin und Trump im Detail gesprochen?
01:54Es ging tatsächlich nicht nur um die Ukraine.
01:57Das ist dem Kreml auch immer nochmal ganz wichtig.
01:59Die sagen auch ganz oft, es geht uns vor allen Dingen auch um bilaterale Beziehungen und die zu den USA erstmal zu verbessern.
02:06Der Kreml sieht sich als neue Weltmacht und es ist auch wichtig, dass man jetzt vor allen Dingen dann eben mit den USA verhandelt.
02:13Es ist auch wichtig, dass erstmal viele andere nicht mit dabei am Tisch sind.
02:17Es ging zum Beispiel auch um die globale Sicherheit.
02:21Es ging um das rote Meer, es ging um das schwarze Meer.
02:24Und ja, eigentlich schon verrückt, aber das schien dem Kreml auch nochmal wichtig zu sein,
02:28dass am Ende auch nochmal da stand, dass demnächst Eishockey-Spiele zwischen den USA und Russland ausgetragen werden sollen.
02:35Zwischendurch kam dann aber auch nochmal, dass es heute zum Beispiel zu einem Gefangenenaustausch kommen soll.
02:41Genau, bleiben wir nochmal bei der Ukraine.
02:43Unklar ist ja offenbar, ob Putin einen Hilfsstopp verlangt hat oder nicht.
02:47Da gibt es ja unterschiedliche Angaben, Silke.
02:50Ja, so wie es jetzt in dem Statement von dem Kreml steht, steht eigentlich da, dass das die wichtigste Voraussetzung sei dafür,
02:58dass Frieden geschaffen wird oder es zu einer Waffenruhe kommt.
03:01Nämlich, dass es keine ausländische Militärhilfe mehr gibt und keine Unterstützung von den Geheimdienstdaten.
03:09Also das steht da ganz klar drin heute in dem Statement.
03:13Warum ist Putin offenbar etwas daran gelegen, du hast es ja auch schon angesprochen,
03:17dass Russland und die Ukraine jeweils keine gegnerischen Energieanlagen angreifen?
03:22Also erstmal war es natürlich ein Vorschlag von Trump und ich glaube, es war jetzt erstmal wichtig für Putin überhaupt einen Vorschlag auch anzunehmen.
03:29Weil im Moment, es gab ja gestern eben noch nicht das, was alle erwartet hatten, eine Waffenruhe, so wie es dann eigentlich Trump ja gerne möchte.
03:36Also zumindest, dass er einen Vorschlag schon mal aufgreift und das ist das, was ihn eigentlich jetzt am wenigsten kostet
03:41und für ihn tatsächlich auch ein Selbstschutz ist, weil die Ukraine macht ja auch das,
03:46die beschießt dann auch zum Beispiel Ölanlagen, Raffinerieanlagen und das ist für Putin eigentlich dann jetzt auch ein Selbstschutz,
03:54dass die dann auch nicht getroffen werden, wenn die Ukraine sich da auch mit drauf einlässt.
03:58Silke, wenn wir mal eine vorläufige Bilanz ziehen, was ist denn für Putin der größere Erfolg?
04:02Das, worüber gesprochen wurde oder dass der US-Präsident mit Putin telefoniert und ihm damit die Aufmerksamkeit der Weltbühne geschenkt hat?
04:11Also ich glaube, fast eher Letzteres. Also es war zwar jetzt schon das zweite Telefonat, aber das sind auch die Kommentare heute in den Telegram-Kanälen,
04:18in den russischen Medien. Nichts geht mehr ohne Russland. Wer eine globale Sicherheit haben will, der kommt nicht an Russland vorbei.
04:27Und ich glaube, genau das ist das Gefühl. Jetzt wird einfach wieder mit Russland diskutiert und nicht über Russland.
04:33Es werden nicht einfach nur Sanktionen erteilt, sondern er ist eigentlich dank Trump jetzt auf dieser Weltbühne
04:39und diktiert ja eigentlich auch. Also er stellt immer noch die Forderung. Es kam immer noch nicht zu der Waffenruhe jetzt.
04:44Also ich glaube, das ist ein ganz, ganz wichtiges Zeichen gerade für den Kreml.
04:49Soweit zum Telefonat zwischen Trump und Putin. Dann blicken wir noch einmal kurz an die Front.
04:53Wie läuft der Angriffskrieg gegen die Ukraine derzeit aus russischer Sicht?
04:58Also ganz häufig jetzt in den russischen Medien war in den letzten Tagen eigentlich Kurs zu sehen.
05:04Und da gab es immer wieder die Meldung, dass neue Gebiete erobert wurden, zurückerobert wurden.
05:10Und das ist ja auch Teil des Telefonats zum Beispiel gestern gewesen, dass Putin gesagt hat,
05:16dass er bereit wäre, die ukrainischen Soldaten menschlich zu behandeln, sobald sie sich aber nur ergeben würden.
05:25Und an der Front scheint es ganz gut zu laufen. Bei den anderen Frontabschnitten gibt es im Moment unterschiedliche Aussagen von Seiten der Ukraine und von Russland.
05:33Ganz kurzer Ausblick noch zum Schluss. Silke, wie soll es jetzt weitergehen?
05:38Also heute soll dieser Gefangenenaustausch stattfinden. 150 Soldaten, ukrainische gegen russische.
05:45Und am Sonntag soll es dann ein Treffen in Saudi-Arabien geben. Das sind aber dann eher wieder die Chefunterhändler, nicht Putin und Trump selbst.
05:53Wann dieses Treffen stattfinden wird, das stand ja auch immer mal im Raum. Das wurde gestern gar nicht besprochen.
05:58Silke Dietrich in Köln. Ganz herzlichen Dank für die Informationen und Hintergründe.
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