• vor 14 Stunden
Thumbnail: Moonmelo on Deviantart
www.deviantart.com/moonmelo
_________

0:00 Die Welt Vor 150 Millionen Jahren
1:43 Der Größte Fleischfresser Der Welt
3:56 Der Dominanteste Dinosaurier Aller Zeiten
6:23 Geheimnisvoller Dinosaurier
8:56 Die 4 Herrscher Des Oberjura
10:15 Goldenes Zeitalter Der Sauropoden
11:56 Das Längste Lebewesen, Dass Jemals Existiert Hat
13:07 So Unterscheiden Sich Die 2 Großen Sauropoden Gruppen
14:02 Ikonische Sauropoden Die Vor 150 Millionen Jahren Lebten
15:00 Der Grizzly Dinosaurier
18:01 Kämpfe und Kannibalismus Der Raubsaurier
19:38 Der Mächtigste Dinosaurier in China
21:06 Die Sauropoden Aus Asien
21:59 Riesenhafte Sauropoden In Afrika
23:31 Eine Neue Gruppe, Die Haifischzahn Dinosaurier
24:55 Bewaffnete Pflanzenfresser Erscheinen, Die Stegosaurier
26:48 Stegosaurier Existierten Überall
28:02 Die Am Besten Gepanzerten Dinosaurier, Ankylosaurier
29:28 Weglaufen Ist Auch Eine Strategie
30:34 Die Urzeit Vorfahren Der Krokodile
31:15 Krokodile Laufen An Land Doch Sie Sind Winzig
32:49 Die Plesiosaurier Dominieren Den Ozean
33:50 Die Stärksten Raubtiere Im Meer
35:27 Haie Sind Snacks Für Pliosaurier
36:12 Die Fisch Echsen Werden Immer Kleiner
37:39 Meereskrokodile Wurden 10 Meter Lang
39:30 Pterosaurier Dominieren Die Lüfte
41:02 Der Größte Flugsaurier Vor 150 Millionen Jahren
42:02 Dinosaurier Lernen Zu Fliegen, Deutschlands Bekanntester Dinosaurier
42:44 Der Größte Supervulkan Unseres Sonnensystems War Aktiv
43:56 Unsere Vorfahren Haben Alle Herausforderungen Überlebt


If I've used something on my video that you don't want me to use, PLEASE EMAIL ME first before flagging a video, I'm very reasonable and will take the video down to replace whatever image or video belongs to you.

E-Mail: info@justnize.de

Stock Footage Used:
iStock
AdobeStock
Storyblocks

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00Auch nur einen Fuß anlangzusetzen, wäre vor 150 Millionen Jahren eine ganz furchtbare Idee.
00:05Genauso wie einen Fuß ins Wasser zu setzen oder den Kopf in die Luft zu strecken.
00:09Denn damals lauerten die Gefahren wirklich überall.
00:12Nirgendwo wärst du sicher, denn in diesem Abschnitt des späten Jura war praktisch die ganze Welt eine Todesfalle.
00:17Das Land wurde von Dinosauriern beherrscht, die zu dieser Zeit nicht nur zahlreich waren,
00:21sondern auch in besonderem Maße furchteinflößend.
00:25Spitzenpredatoren wie Allosaurus und Ceratosaurus,
00:28die mit ihren scharfen Zähnen und kräftigen Körpern nahezu jede Beute bezwingen konnten, durchstreiften die Ebenen.
00:33Gleichzeitig herrschten massive, pflanzenfressende Dinosaurier,
00:36wie der ikonische Diplodocus oder der schwerbewaffnete Stegosaurus,
00:39die zwar natürlich keine Raubtiere waren, aber dennoch aufgrund ihrer schieren Größe und Verteidigungsmechanismen
00:45nicht minder beeindruckend und gefährlich wirkten.
00:48Doch die Gefahr beschränkte sich nicht nur auf das Land.
00:50Im Wasser lauerten Raubtiere wie Ichthyosaurier oder die gigantischen, furchteinflößenden Pliosaurier,
00:56die mühelos alles überwältigten, was sich in ihre Reichweite wagte.
00:59In der Luft wiederum patroullierten Flugsaurier wie Ramphorhynchus,
01:02die ihre Beute mit tödlicher Präzision aus der Luft erfassten.
01:05Kurz gesagt, egal wo man sich befand, zu Land, zu Wasser oder in der Luft,
01:10die Welt war vollgepackt mit Kreaturen, die einen sofort in eine Mahlzeit verwandeln konnten.
01:14Die Welt vor 150 Millionen Jahren war ein goldenes Zeitalter für Dinosaurier,
01:19doch zwischen all den monströsen Dinosauriern lauerten auch etliche andere Tiere, die für uns gefährlich wären.
01:25Selbst Tiere, die wir heute noch haben, wie Krokodile, waren zu dieser Zeit noch viel bedrohlicher.
01:30Zehn Meter lange Meereskrokodile wie Machimosaurus hätten jeden zerrissen,
01:34der versucht hätte, vor den unzähligen Gefahren an Land ins Wasser zu fliehen.
01:38Und trotzdem haben es unsere ganz, ganz frühen Vorfahren geschafft, zu dieser Zeit zu überleben.
01:44Das größte terrestrische Raubtier der Erde war damals kein anderer als der beeindruckende Saurophaganax,
01:50der König der Echsenfresser.
01:51Er lebte in Nordamerika und verdiente sich den Titel des ultimativen Spitzenpredators,
01:56eine Position, die er selbst vor anderen berühmten Fleischfressern behauptete, wie dem Allosaurus,
02:01der ein enger Verwandter war und vielleicht der gefährlichste und erfolgreichste Theropode aller Zeiten.
02:07Saurophaganax war ebenfalls ein Mitglied der Familie der Allosauride und ein richtiges Kraftpaket.
02:13Mit einem geschätzten Gewicht von bis zu viereinhalb Tonnen,
02:15was ungefähr der Masse einer afrikanischen Elefantendame entspricht,
02:18und einer Länge von etwa 10 bis 13 Metern überragte er so ziemlich alle seine Zeitgenossen.
02:23Obwohl Saurophaganax in vielerlei Hinsicht Gemeinsamkeiten mit seinem kleineren Cousin Allosaurus aufwies,
02:29gab es doch entscheidende Unterschiede.
02:31Beide Fleischfresser teilten robuste, muskulöse Arme, die mit scharfen, gebogenen Krallen ausgestattet waren,
02:36sowie gezahnte, rasiermesserscharfe Zähne, die ideal waren, um Fleischstücke aus Beutetieren zu reißen.
02:41Ihre markanten Knochenwülste oberhalb der Augen, die sogenannten Kämme,
02:44verliehen ihnen auch ein unverwechselbares Aussehen,
02:47das ihnen höchstwahrscheinlich während der Paarungszeit dazu diente, einen Partner anzulocken.
02:51Die Unterschiede zwischen den beiden Jägern offenbarten sich jedoch in den Details,
02:54und zwar in der genauen Form der einzelnen Wirbel.
02:57Und natürlich auch in der Größe.
02:58Im Großen und Ganzen waren diese Tiere sich aber sehr ähnlich.
03:01So ähnlich, dass viele den Saurophaganax sogar nur für eine besonders große Unterart des Allosaurus halten.
03:07So ähnlich war das auch bei Epantherias.
03:10Der wurde früher auch für eine eigene Art gehalten.
03:12Heute geht man aber davon aus, dass es nur ein außergewöhnlich großer Allosaurus Fragiles war,
03:16oder höchstens eine noch bisher unbekannte Unterart.
03:19Vielleicht ist der Saurophaganax durch das Kopf-an-Kopf-Wachstumsrennen entstanden,
03:23das vor 150 Millionen Jahren am Laufen war.
03:26Denn zu dieser Zeit sind Sauropoden immer größer geworden.
03:29Und Allosaurus, der Jagd auf Sauropoden machte,
03:31ist in den Hunderttausenden oder Millionen Jahren möglicherweise ebenfalls immer größer geworden.
03:36Bis diese gigantische Art sich irgendwann abgrenzte.
03:39Oder vielleicht aber auch nicht.
03:41Möglicherweise war ihr Verhältnis eher so wie das von gewissen Braunbären.
03:44Kodiakbären sind ja riesig, Grizzlies dagegen etwas kleiner.
03:47Sie gehören aber trotzdem zur gleichen Gattung und sogar zur gleichen Art
03:50und können sich auch untereinander fortpflanzen.
03:52Und das, obwohl Kodiakbären oftmals doppelt so schwer sind wie Grizzlies.
03:56Auf jeden Fall existierte der Allosaurus lang genug, dass beides möglich wäre.
04:00Kaum ein anderes Tier hat den Planeten so lange beherrscht wie der Allosaurus.
04:04Ihn den erfolgreichsten Dino aller Zeiten zu nennen, ist auf keinen Fall übertrieben.
04:09Denn der Allosaurus war 10 Millionen Jahre lang ein Spitzenpredator.
04:12Zum Vergleich, Wölfe existierten in ihrer heutigen Form gerade mal seit etwa 800.000 Jahren
04:17und große Raubkatzen wie Smilodon existierten für etwa 2,5 Millionen Jahre.
04:2110 Millionen Jahre an der Spitze ist für ein Raubtier eine wirklich lange Zeit.
04:26Die spätere Kreidezeit wurde von den Tyrannosauriern geprägt.
04:29Das Oberjura gehörte dagegen ganz klar den Allosauride.
04:32Diese Familie von Pteropodendinosauriern dominierte viele Teile der Welt,
04:36aber vor allem das Ökosystem Nordamerikas, was man sehr gut an der berühmten Morrison-Formation sehen kann.
04:42Eine Abfolge von Sedimentgesteinen, die für ihre Fülle an spektakulären Fossilien bekannt ist.
04:47Und von allen fleischfressenden Dinosauriern ist der Allosaurus der, der am häufigsten dort auftaucht.
04:52Denn seine Fossilien machen 75% der gesamten Fossilien aller in der Morrison-Formation entdeckten Fleischfresser aus.
04:58Das lässt einen erahnen, wie allgegenwärtig und erfolgreich diese Spezies vor 150 Millionen Jahren gewesen ist.
05:05Normalerweise würde man annehmen, dass eine räuberische Spezies, die so zahlreich war, relativ klein sein muss.
05:10Doch das Gegenteil war der Fall. Der Allosaurus war ein gigantischer Pteropode nach heutigen Maßstäben.
05:15Erwachsene Exemplare wogen durchschnittlich etwa 1,7 Tonnen, was in etwa dem Gewicht von vier Eisbären entspricht.
05:21Den größten terrestrischen Raubtieren, die heute noch leben.
05:24Mit einer Länge von 8,5 Metern war der Allosaurus zwar deutlich kleiner als der Saurophaganax,
05:29aber dennoch einer der größten Fleischfresser der damaligen Welt.
05:33Was ihn so unaufhaltsam machte, war aber nicht nur seine Größe, sondern auch seine beeindruckende Palette an tödlichen Waffen, mit denen er ausgestattet war.
05:40Seine Rasiermesserschaffenzähne, die entlang der Kanten gezackt waren, machten jede Beißattacke zu einem Albtraum.
05:46Der Aufbau seines Kiefers war darauf ausgelegt, Fleisch nicht nur zu reißen, sondern mit einem blutigen Schnitt zu durchtrennen.
05:52Eine Fähigkeit, die ihn zu einem äußerst effizienten Jäger machte.
05:55Dieser spezielle Bissangriff erlaubte es dem Allosaurus, eine breite Palette von Pflanzenfressern zu jagen, die in der späten Jura-Zeit zahlreich vorhanden waren.
06:02So ziemlich alle Pflanzenfresser wären potenzielle Beute, sogar Sauropoden.
06:07Und eine Eigenschaft, die ihm das ermöglichte, war die Jagd im Rudel.
06:10Die hätte seine Erfolgschancen beim Angriff auf besonders große und wehrhafte Beutetiere vervielfacht.
06:15Aber egal, ob in Gruppen oder als einzelgängerischer Jäger, der Allosaurus dominierte die Landschaft seines Ökosystems zweifellos.
06:23Doch trotzdem lebten im selben Gebiet sowohl fleischfressende Dinosaurier, die kleiner waren wie der Ceratosaurus,
06:29und welche, die sogar noch größer waren, wie der geheimnisvolle Admarka rex.
06:34Das war ein Megalosauride, der ebenfalls an der Spitze der Nahrungskette stand.
06:38Und mit zwölf Metern und viereinhalb Tonnen wäre Admarka rex in etwa genauso groß und massiv wie Saurophaganax.
06:44Dieses immense Gewicht und seine mutmaßlich beeindruckenden körperlichen Fähigkeiten lassen vermuten, dass auch der Admarka rex ein dominanter Jäger war,
06:52der in der Hierarchie der Raubsaurier weit oben stand, wenn diese Art denn wirklich existiert hat.
06:57Denn manche halten Admarka rex einfach nur für einen besonders großen Thorvosaurus.
07:01Das war der andere Megalosauride, der in Nordamerika sein Unwesen trieb.
07:05Genauso wie der Allosaurus war der Thorvosaurus auch in Europa unterwegs.
07:09Das war möglich, weil die Kontinente vor 150 Millionen Jahren noch so aussahen.
07:14Mit der riesigen Landmasse Laurasia im Norden, bestehend aus Nordamerika, Europa und Asien,
07:19und der Super-Landmasse Gondwana im Süden, bestehend aus Südamerika, Afrika, der Antarktis, Indien und Australien.
07:26Es wäre möglich, dass die Thorvosaurier in Nordamerika im Laufe der Zeit größer wurden als die in Europa.
07:31Und so irgendwann der Admarka rex entstand.
07:34Der Thorvosaurus selbst war natürlich ebenfalls ein furchterregender Jäger,
07:38ausgestattet mit relativ großen und kräftigen Vordergliedmaßen, an deren Ende sich drei nach hinten gebogene Krallen befanden.
07:44Mit durchschnittlich etwa 2 Tonnen Gewicht und 9 bis 10 Meter Länge war der Thorvosaurus für die Zeitperiode außerordentlich groß.
07:51Und das gilt auch für seine Zähne, die waren im Verhältnis zu den anderen Jägern aus der Morrison-Formation
07:56ebenfalls unverhältnismäßig lang und besonders schwertförmig.
07:59Sie konvergieren mit den Zähnen der späteren Carcharodontosauriden,
08:03und wie die verließ sich auch der Thorvosaurus auf die Schneideverletzungen, die sein Biss anrichtete, um große Beute zu töten.
08:09Aber auf eine andere Weise als der Allosaurus.
08:12Die spezialisierte Halsmuskulatur und die Schädel-Halsgelenke der Carnosaurier, zu denen auch der Allosaurus gehört,
08:17ermöglichte es, ihre geöffneten Kiefer schnell und präzise hin und her zu schwingen und so als schneidende Waffe einzusetzen.
08:24Doch diese exakten Eigenschaften fehlten dem Thorvosaurus.
08:27Dafür konnte sein Kiefer aber überraschend starken Belastungen zur Seite standhalten.
08:32Der Biss des Thorvosaurus war also besser dazu geeignet, große, zappelnde Beutetiere eine Zeit lang festzuhalten.
08:38Das passt auch gut zu seinen relativ starken Armen und seinem potenziellen Lebensraum.
08:42Wir können uns also ein Tier vorstellen, das große, pflanzenfressende Dinosaurier aus dem Hinterhalt überraschte,
08:47sie erst mit dem Kiefer festhielt und dann mit den Armen,
08:50während Bisse mit den klingenförmigen Zähnen wichtige Arterien zerschnitten, um das Opfer außer Gefecht zu setzen.
08:56Und potenzielle Beutetiere gab es viele.
08:59Das späte Jura war wirklich ein goldenes Zeitalter für Dinosaurier.
09:03Diese Epoche war geprägt von einer ökologischen Vielfalt, wie man sie bisher zuvor noch nicht beobachten konnte,
09:08und das, obwohl die klimatischen Bedingungen zu dieser Zeit ziemlich rau waren.
09:11Doch gerade in den unwirtlichsten Umgebungen war die Anzahl an Dinosauriern besonders groß.
09:16Von den zahlreichen Dinosauriergruppen, die die Erde durchstreiften, waren vier besonders erfolgreich und weit verbreitet.
09:22Zum einen die fleischfressenden Theropoden, zu denen die ganzen Dinosaurier gehören, wie wir uns bisher angesehen haben.
09:27Allein in der Morrison-Formation fand man mindestens zehn verschiedene Arten von Theropoden,
09:32von denen übrigens fast jeder einzelne groß genug war, um einen Menschen zu fressen.
09:36Dann gab es noch die gepanzerten Tyriophoren.
09:39Zu denen gehörten einige der stärksten Pflanzenfresser, die die Welt jemals gesehen hat,
09:43wie die Ankylosaurier oder die Stegosaurier.
09:46Und dann gab es noch die Schwestergruppe dieser Klade, und das waren die Neoornithischia,
09:50unter denen viele beeindruckende Pflanzenfresser waren,
09:53wie die Theropode, aus denen später dann in der Kreidezeit mächtige Tiere entstanden.
09:57Jede dieser Gruppen hatte mehrere Spezies, die oft gemeinsam in einem einzigen Ökosystem miteinander leben mussten.
10:04Dieses außergewöhnliche Maß an biologischer Komplexität war für das Mesozoikum trotz seiner langen Geschichte relativ selten.
10:10Aber es gab noch eine Gruppe, die vierte, und die erlebte vor 150 Millionen Jahren ihren Höhepunkt.
10:16Denn allen voran war das damals ein goldenes Zeitalter für Sauropoden.
10:20Sie waren so ziemlich die am weitesten verbreitete und zahlmäßig stärkste Gruppe dieser Epoche.
10:25Ganz besonders hervorheben muss man den Camarasaurus.
10:28Das war der Dinosaurier, den man in der ganzen westlichen Hemisphäre am häufigsten antreffen konnte.
10:33Insgesamt sind die Überreste von über 500 einzelnen Camarasaurus-Individuen bekannt.
10:38Skelette von mehreren Tieren wurden nah beieinander gefunden, was den Schluss zulässt,
10:42dass Camarasaurus in Herden oder zumindest Familienverbänden lebte.
10:46Insgesamt wurden diese Tiere rund 18 Meter lang und erreichten ein geschätztes Gewicht von bis zu 25 Tonnen.
10:52Wobei die einzelnen Unterarten auch nochmal deutlich größer oder kleiner sein konnten
10:56und dementsprechend natürlich auch noch etwas leichter oder schwerer waren.
10:59Markant waren bei allen Arten jedenfalls die großen Nasenöffnungen vor den Augen.
11:03Ein Anzeichen dafür, dass diese Dinosaurier einen besonders guten Geruchssinn gehabt haben könnte.
11:08Vielleicht hätte man zu Lebzeiten einen monströsen Riechkolben auf der Schnauze des Camarasaurus gesehen,
11:13so wie auf dieser Darstellung.
11:14Mit seinen riesigen, spatelförmigen Zähnen sieht dieser Dinosaurier für einen Pflanzenfresser aber trotzdem ziemlich furchterregend aus.
11:21Doch der Camarasaurus war keinesfalls der einzige Sauropode, der die Landschaften der späten Jura-Zeit beherrschte.
11:26Innerhalb dieser gigantischen Pflanzenfresser spielten zwei Familien eine besonders zentrale Rolle.
11:31Die Diplodocidae und die Macronaria, zu denen zum Beispiel auch der Camarasaurus gehört.
11:36Und auch noch einige der bekanntesten Dinosaurier überhaupt, wie der Brachiosaurus.
11:41Allein sein Hals war mit acht bis neun Metern so lang wie eineinhalb Giraffen von den Hufen bis zur Kopfspitze gemessen.
11:47Mit durchschnittlich 23 Metern Länge und 35 Tonnen Gewicht war der Brachiosaurus zwar auch für einen Sauropoden bereits recht stattlich,
11:54aber bei weitem nicht der größte.
11:56Ein Sauropode, der angeblich noch größer war, hatte eine sehr große Ähnlichkeit mit dem Brachiosaurus.
12:01Und das war der Ultrasaurus, der wie sich herausstellt aber gar nicht existiert hat.
12:06Denn was man für Ultrasaurus-Knochen hielt, waren in Wirklichkeit Knochen des Supersaurus,
12:11eingemischt zwischen den Knochen des Brachiosaurus.
12:13So unseriös der Name Supersaurus auch klingt, den gab es diesmal wirklich.
12:18Er gehörte aber zur Familie der Diplodocidae und war mit einer Körperlänge von 35 Metern eines der größten Tiere aller Zeiten.
12:25Selbst für einen Sauropoden ist das eine Ausnahmegröße.
12:28Allein die Rippen dieses Tieres waren über drei Meter lang und die Beine selbst für die Größe verhältnismäßig robust gebaut.
12:34Mit 40 Tonnen war er zwar nicht der schwerste Sauropode,
12:37aber es ist gut möglich, dass der Supersaurus der längste Dinosaurier aller Zeiten war.
12:42Denn laut der Schätzung eines britischen Paläontologen namens Michael Benton,
12:45könnte der Supersaurus sogar bis zu 50 Meter lang gewesen sein.
12:49Was ihn nicht nur zum längsten Dinosaurier macht,
12:51sondern sogar zum längsten Tier, das jemals auf der Erde existiert hat überhaupt.
12:56Meerestiere mit eingeschlossen.
12:58Mit dieser Länge würde der Supersaurus sogar Apolemia übertreffen,
13:02die bis zu 46 Meter lange Staatsqualle, die aktuell den Rekord hält.
13:07Die zwei dominanten Sauropodenfamilien Diplodocidae und Macronaria
13:11haben zwar beide einige der bekanntesten und imposantesten Dinosaurier hervorgebracht,
13:15sie unterscheiden sich aber in einer Sache, die auf den ersten Blick etwas unerwartet scheint.
13:20Denn obwohl die Diplodocidae generell länger sind, ernähren sie sich von niedrigerer Vegetation als die kürzer gebauten Macronaria.
13:27Letzterer hat nämlich im Verhältnis längere Vorderbeine und eine höher sitzende Schulter,
13:31was ihnen eine aufrechtere Haltung verlieh und damit wiederum die maximale Weidehöhe nochmal erhöhte.
13:37Beim Brachiosaurus waren die Vorderbeine sogar länger als die Hinterbeine.
13:41Bei den Diplodocidae war die Körperhaltung dagegen fast horizontal,
13:45wobei der lange Hals hinten auch von einem besonders langen peitschenartigen Schwanz ausgeglichen wurde.
13:50Da sie sich vermutlich nicht so gut aufrichten konnten, weideten sie überwiegend niedrig gewachsene Äste von Bäumen ab.
13:55Auf diese Weise hatten auch die verschiedenen Sauropoden wieder ihre eigenen Nischen
13:59und kamen sich bei der Suche nach Nahrung nicht immer in die Quere.
14:02Vor 150 Millionen Jahren lebten außerdem auch noch der Brontosaurus, der Apatosaurus und der Diplodocus,
14:08die allesamt ebenfalls besonders beeindruckende und bekannte Vertreter ihrer Familien waren.
14:13Aber selbst Sauropoden, die nicht zu den zwei dominantesten Familien zählen,
14:16nahmen im Oberjura immer noch kolossale Ausmaße an, wie zum Beispiel der Marapunisaurus.
14:22Schätzungen von diesem Dinosaurier liegen bei bis zu 40 Metern und 120 Tonnen Gewicht.
14:27Einer der kleinsten Sauropoden zu dieser Zeit war der Europasaurus.
14:30Mit gerade mal 8 Metern Länge und einem Gewicht von einer Tonne wäre dieser Dino selbst heute kein Gigant.
14:36Sein Kopf war sogar so klein, dass er richtig niedlich aussieht.
14:39Die allermeisten Sauropoden aus dem Oberjura waren aber wirklich riesig,
14:43vor allem in Nordamerika, aber auch an so ziemlich allen anderen Orten.
14:47Europa hatte mit dem Oceanotitan ebenfalls einen langhalsigen Giganten,
14:51der allein um sein Gewicht zu halten mehrere hundert Kilo Pflanzenmaterial verspeisen musste, und das jeden Tag.
14:57Und trotzdem konnten damals so viele verschiedene Arten existieren.
15:00Aber wie war das eigentlich bei den Fleischfressern? Wie haben die es geschafft zu koexistieren?
15:04Schließlich gab es neben den ganzen großen Theropoden auch noch eine ganze Menge kleinerer Raubsaurier,
15:10wie zum Beispiel den Ceratosaurus.
15:12Und klein war er natürlich nur im Vergleich zu den vorher genannten Fleischfressern,
15:15denn mit 5 bis 8 Metern Länge und 400 bis 670 Kilogramm Gewicht wäre der Ceratosaurus heute das größte Raubtier der Welt,
15:22sogar noch ein bisschen größer als ein gewöhnlicher Eisbär.
15:25Und auch wenn er neben Saurophaganax oder Allosaurus nicht besonders beeindruckend scheint,
15:29macht ihn das nichts zu einem schlechteren Jäger,
15:31denn er besaß einige herausragende Attribute, die aus ihm einen gefährlichen Killer machten.
15:36Der Ceratosaurus war äußerst wendig, ein Vorteil, der es ihm ermöglichte,
15:40schnelle oder unberechenbare Beutetiere zu überwältigen.
15:43Außerdem war sein langgezogener und schlankerer Körper deutlich besser auf das Leben am und im Wasser angepasst als der des Allosaurus.
15:50Er war ein besserer Schwimmer und hatte so auch bessere Chancen beim Erbeuten von aquatischen Lebewesen,
15:55laut einer Studie aus dem Jahr 2004 ist es sogar so, dass der Ceratosaurus auf Beute im Wasser spezialisiert war
16:01und sich hauptsächlich von Lungenfischen, Krokodilen und Schildkröten ernährte
16:05und ansonsten lediglich bei günstigen Gelegenheiten an Kadavern großer Dinosaurier fraß.
16:10So konnten die kleineren Ceratosaurier mit Allosauriern koexistieren, ohne sich gegenseitig die Nahrung zu stehlen,
16:16aber das sehen wir uns gleich noch ein bisschen genauer an.
16:18Man darf auch nicht vergessen, dass gigantische Raubtiere wie der Allosaurus oder Saurophaganax eher die Ausnahme als die Regel waren.
16:24Tatsächlich bestand der Großteil der Fleischfresser aus kleinen bis mittelgroßen Theropoden
16:29und das galt auch für das nordamerikanische Verbreitungsgebiet,
16:32denn dort tummelten sich auch noch diverse frühe Verwandte des T-Rex, die Thodontide, die zu diesem Zeitpunkt noch aussahen wie Thuthäne.
16:40Fleischfresser, die 2 bis 4 Meter lang waren und 20 bis 60 Kilogramm wogen, so wie der Coelurus und der etwas größere Stokesaurus.
16:48In dieser Größenklasse spielten viele Arten im Gebiet, vergleichbar mit Wölfen und ähnliche.
16:53Diese Dinosaurier reichen einem erwachsenen Menschen gerade mal bis zur Hüfte, wenn überhaupt.
16:57Trotz ihrer geringeren Größe spielten diese kleineren Jäger aber eine entscheidende Rolle im Ökosystem der späten Jura-Zeit.
17:03Ihre Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit machten sie ebenso wichtig wie die riesigen dominanten Theropoden
17:09und der Ceratosaurus stand genau an der Grenze zwischen diesen beiden Welten.
17:12Klein genug, um wendig und effizient zu sein und groß genug, um auch Beutetiere ins Visier zu nehmen, die für die Thuthan-Kollegen nicht mehr in Frage kommen.
17:20Und genau diese Nischenspezialisierung jedes Einzelnen hat dafür gesorgt, dass so eine große Artenvielfalt entstehen konnte.
17:26Statt sich in einem endlosen Konkurrenzkampf um Nahrung und Lebensraum zu stürzen, haben sie einfach unterschiedliche Nischen besetzt.
17:32Die ganz kleinen Dinos wie Coelurus machten am Waldboden Jagd auf unsere Vorfahren, die damals noch winzige Spitzmaus-ähnliche Säugetiere waren.
17:40Der Ceratosaurus hielt sich in der Nähe von Gewässern, Flussufern und Seen auf.
17:43Die boten ihm Zugang zu Beutetieren wie Fischen, Amphibien oder Krokodilen.
17:47Und währenddessen wanderte der Allosaurus vorwiegend in offenen, trockneren Landschaften.
17:52Diese weitläufigen Territorien boten ihm den idealen Raum, um große pflanzenfressende Dinosaurier wie die Jungtiere der gigantischen Sauropoden zu verfolgen.
18:01Zumindest so lange, bis die Trockenzeit kam.
18:03Und dann war's aus mit dem freundlichen Koexistieren.
18:06Während der Zeiten extremer Dürreperioden, die Nordamerika und weite Teile der Erde heimsuchten, war's aus mit dem Frieden.
18:12Diese klimatischen Herausforderungen verwandelten das Überleben in einen brutalen Kampf um begrenzte Ressourcen.
18:18Die Dürre machte die Nahrungsknappheit so gravierend, dass sogar die gefürchtetsten Räuber gezwungen waren, sich an ihren Artgenossen zu vergreifen.
18:25Verletzungen, die an den Knochen von Theropoden gefunden wurden, deuten auf gewaltsame Kämpfe untereinander hin.
18:30Wahrscheinlich um die letzten verbleibenden Beutetiere, Aas oder Territorien.
18:34Die starken Kiefer und scharfen Zähne, die einst dazu dienten, Beute zu jagen, wurden nun im Kampf gegeneinander eingesetzt.
18:40Kannibalismus war während der Dürreperioden eine traurige Realität.
18:43Und gerade in diesen harten Zeiten konnten kleinere Theropoden trotz ihrer geringeren physischen Stärke einen Überlebensvorteil haben.
18:50Ihr Vorteil lag dabei in einem scheinbar einfachen, aber entscheidenden Aspekt.
18:54Geringere Nahrungsanforderungen.
18:56Im Gegensatz zu den riesigen Fleischfressern, die täglich immense Mengen an Nahrung benötigen, nur um ihre Körpermasse aufrecht zu erhalten,
19:03konnten kleinere Raubtiere mit deutlich weniger Kalorien auskommen.
19:06In der harschen Realität der Dürreperioden war diese Eigenschaft oft der Schlüssel zum Überleben.
19:11Wissenschaftler, die die Fossilien aus dem Maigert-Moor-Steinbruch untersucht haben,
19:14fanden Bissspuren von Dinosauriern wie dem Ceratosaurus und dem Allosaurus
19:18nicht nur an Pflanzenfressern wie dem Apatosaurus und dem Mimora Pelter,
19:22sondern auch an den Knochen von Allosauriern.
19:25Und das sogar an Knochen, an denen noch nicht einmal viel Fleisch dran gewesen sein kann, wie den Zehen.
19:30Das deutet darauf hin, dass die Raubsaurier keinesfalls wählerisch waren, was ihre Nahrung anging
19:35und sie in der Not wirklich alles abgefieselt haben.
19:38Ebenfalls auf der nördlichen Landmasse Laurasia, aber etwas getrennt von Nordamerika und Europa,
19:43waren die Dinosaurier in Asien.
19:45Denn damals war der Meeresspiegel 150 Meter höher als heute,
19:49sodass man nicht einfach auf dem Landweg dort rüberlaufen konnte.
19:52Europa war eine Ansammlung von größeren Inseln.
19:55Deswegen gibt es in Asien zur selben Zeit etwas andere Dinosaurier.
19:58Und der größte fleischfressende Theropode darunter war der Yangchuanosaurus.
20:03Mit ihm hatte China seinen ganz eigenen Spitzenpredator.
20:06Er ähnelte in Gestalt und Größe seinen nordamerikanischen Zeitgenossen und Verwandten
20:10und gehörte zu den Allosauride, aber nicht zum engeren Kreis der Allosaurier, sondern den Sinnraptoride.
20:16Der Yangchuanosaurus hätte sich vor seinen Verwandten aus dem Westen nicht verstecken müssen,
20:21denn er reichte mit 10,8 Metern und 3,4 Tonnen so ziemlich die gleichen Maße wie ein Thorvosaurus
20:26und war dadurch der unangefochtene König der Nahrungskette in ganz Asien.
20:31Er lief auf einem muskulösen Bein, hatte kurze Arme, einen starken, kurzen Hals,
20:35einen großen Kopf mit kräftigen Kiefern und großen, gezackten Zähnen.
20:38Der lange, steife Schwanz machte rund die Hälfte der Gesamtlänge aus.
20:42Insgesamt sei er dem Allosaurus also recht ähnlich, besaß aber mehr Zähne in seinen mächtigen Kiefern.
20:47Es gab auch noch einen Theropoden in China, der größentechnisch näher am Ceratosaurus war,
20:52und das war der Lushanosaurus.
20:53Er gehörte ebenfalls zu den Sinnraptoride.
20:56Der Name dieses Dinosauriers bezieht sich auf die Stadt Lushan in der Nähe der Fundstätte.
21:00Wo man heute diesen gigantischen Buddha findet, der vor 1300 Jahren in den Fels gehauen wurde.
21:06Vor 150 Millionen Jahren hätte man dort aber etwas ganz anderes Gigantisches gefunden,
21:11und zwar den Mamenchisaurus, einen der größten Sauropoden in ganz Asien.
21:16Das gilt allerdings nur für die Unterart Mamenchisaurus gingianensis, die bis zu 26 Meter lang gewesen ist.
21:22Die Typusart Mamenchisaurus constructus war mit 13 Metern Gesamtlänge gerade mal halb so lang.
21:28Sehr markant ist der Schädel dieser Dinosaurier, denn der war im Verhältnis zum Körper wirklich extrem klein.
21:33Und das sogar für Sauropodenverhältnisse, was schon was heißen will.
21:36Insgesamt waren die Sauropoden Chinas zu dieser Zeit kleiner als die in Nordamerika.
21:41Der Danosaurus war mit gerade mal 5 Metern Länge und einer Kopfhöhe von weniger als 3 Metern
21:46sogar deutlich kleiner als eine heutige Giraffe.
21:49Aber damit hatte er auch wieder seine eigene Nische.
21:52Während der Mamenchisaurus die Baumkronen plünderte,
21:55ernährte sich der Danosaurus von der Vegetation in mittleren Höhen.
21:59Selbst Dinosaurier, die auf dem anderen Großkontinent heimisch waren,
22:02folgten oft ähnlichen evolutionären und ökologischen Trends wie die Arten aus Laurasia.
22:07An diesen Parallelen kann man ganz gut sehen, wie Dinosaurier in unterschiedlichen Regionen der Welt
22:11vergleichbare Lebensräume besetzten und ähnliche Rollen innerhalb ihrer Ökosysteme spielten.
22:16Und das, obwohl sie durch geografische und klimatische Barrieren getrennt waren.
22:20Zum Beispiel findet man auch in Tansania gigantische Sauropoden wie den Giraffatitan,
22:24der eine ähnliche ökologische Rolle übernahm wie der Brachiosaurus in Nordamerika
22:28oder der Mamenchisaurus in Asien.
22:30Giraffatitan ist die Schwestergattung vom Brachiosaurus
22:33und hatte damit auch einige anatomische Gemeinsamkeiten,
22:36wie die hochliegenden Nasenöffnungen oder auch die langen Vorderbeine und die aufrechte Haltung,
22:41die auch dem Giraffatitan Zugang zu den höchsten Baumkronen ermöglichte,
22:45wo er Nahrung fand, die für andere Pflanzenfresser unerreichbar war.
22:49Entkommen konnte man den Dinosauriern vor 150 Millionen Jahren an keinem Ort.
22:53Wie man sieht beherbergte auch der Rest der Welt beeindruckende Dinosaurier und nicht nur Nordamerika,
22:58auch wenn dort vielleicht die bekanntesten Arten zu finden waren, vor allem in der Morrison-Formation.
23:03Auch wenn die spektakulären Fossilienfunde und die Fülle an ikonischen Dinosaurierarten
23:07die Morrison-Formation wie einen einzigartigen Schatz der Erdgeschichte erscheinen lassen,
23:11war sie doch nicht völlig einzigartig.
23:13Tatsächlich spiegelte sie überwiegend globale Trends wieder,
23:16da viele Regionen der Welt während der späten Jura-Zeit ähnliche Ökosysteme beherbergten,
23:20in denen die gleichen Dinosauriergruppen dominierten und manchmal sogar identische Arten.
23:25So war der Brachiosaurus auch in Gondwana zu finden,
23:28in den Regionen, die heute Südamerika und Afrika sind.
23:31Es gab in diesen Gebieten aber sogar eine Familie von Theropoden,
23:34die auf dem nordamerikanischen Kontinent nicht zu finden war,
23:37und das waren die Karcherodontosauride.
23:39Diese beeindruckenden Raubdinosaurier zeichneten sich durch eine Reihe einzigartiger Merkmale aus,
23:44darunter hochaufragende Dornfortsätze entlang ihrer Wirbelsäule,
23:47unverhältnismäßig lange Arme im Vergleich zu anderen großen Theropoden
23:51und schmale, langgezogene Schädel.
23:53Perfekt angepasste Werkzeuge für die präzise Jagd.
23:56Bis diese Dinosaurier ihren Höhepunkt erreichten,
23:58mit Titanen wie dem Giganotosaurus und dem Karcherodontosaurus,
24:02sollte es noch über 50 Millionen Jahre dauern.
24:05Insgesamt brachte diese Gruppe mindestens 5 Megatheropoden hervor.
24:09Das sind Fleischfresser mit einem Gewicht von über 6 Tonnen.
24:13Mehr als bei jeder anderen Gruppe.
24:15Aber auch wenn das alles erst Millionen Jahre später passieren sollte,
24:18gab es doch bereits einen alten, sehr frühen Vertreter dieser Familie,
24:21der sich schon vor 150 Millionen Jahren entwickelte.
24:24Und das war der Weteropristosaurus.
24:26Seine Überreste stammen aus Tansania.
24:28Mit einer Länge von etwa 8 Metern und einem Gewicht von 1,65 Tonnen
24:32war er noch weit von den Ausmaßen späterer Karcherodontosauride entfernt.
24:36Für seine Zeit war er aber bereits ziemlich groß, vergleichbar mit dem Allosaurus.
24:40Die Jagdstrategie des Weteropristosaurus war wahrscheinlich ebenso vielfältig wie seine Beuteauswahl.
24:46Fossile Funde und Analysen deuten darauf hin,
24:48dass er eine Mischung aus jungen Sauropoden ins Visier nahm.
24:51Zum Beispiel die Kinder von Giraffatitan.
24:53Aber eine andere Art Dino stand ebenfalls auf der Beuteliste
24:56und das waren die Stegosaurier.
24:58Denn die hatten mit dem Kentrosaurus auch einen Vertreter in Afrika.
25:02Und auch wenn große Pteropoden wie der Weteropristosaurus
25:05selbst ausgewachsene Kentrosaurier fressen konnten, war das keinesfalls einfach.
25:10Einige Herbivoren entwickelten sich nämlich zu regelrechten Überlebenskünstlern,
25:13die bereit waren, ihre Haut um jeden Preis zu verteidigen.
25:16Oftmals mit erstaunlicher Brutalität.
25:18Und das trifft auf die Familie der Stegosauride auf jeden Fall zu.
25:22Der größte Vertreter davon war der namensgebende Stegosaurus,
25:25der vor allem aus der Morrison-Formation in Nordamerika bekannt ist,
25:29aber auch in Europa anzutreffen war, was ein Fund aus Portugal belegt.
25:33Ausgewachsene Exemplare konnten bis zu 9 Meter lang werden,
25:36mit einem Gewicht von etwa 5,5 Tonnen.
25:38Das entspricht dem Gewicht eines modernen Elefanten.
25:40Diese schiere Masse allein stellte bereits eine ernsthafte Herausforderung für jedes Raubtier dar.
25:45Doch die Verteidigung des Stegosaurus beruhte nicht nur auf seiner Größe
25:48oder den drachenförmigen Platten auf seinem Rücken,
25:50sondern auch auf einer außergewöhnlichen Waffe, dem Fergemeiser.
25:54Der Begriff Fergemeiser wurde 1982 von Gary Larson in einem FarSight-Comic erfunden,
26:00ist aber jetzt der offizielle Name für die Stegosaurus-Schwanzwaffe.
26:05Es handelt sich dabei um eine Anordnung von vier langen, scharfen Knochenstacheln,
26:08die sich am Ende des Schwanzes des Stegosaurus befanden.
26:11Mit seiner kräftigen Schwanzmuskulatur war der Stegosaurus in der Lage,
26:14diese Stacheln mit erheblicher Wucht zu schwingen
26:16und verwandelte sich so in einen schwer bewaffneten Pflanzenfresser,
26:19der Raubtiere effektiv abwehren konnte.
26:22Laut Studien könnte der Fergemeiser mit bis zu 50 kmh geschwungen worden sein.
26:26Diese Geschwindigkeit zusammen mit dem mehrere Kilo schweren Gewicht des Schwanzendes
26:30und den spitzen Stacheln war eine tödliche Kombination.
26:33Fossilien liefern eindrucksvolle Beweise für die Effektivität dieser Verteidigungsstrategie.
26:38Ein gut erhaltenes Allosaurus-Skelett zeigt eindeutige Anzeichen,
26:41dass ein Fergemeiser sich durch einen seiner Knochen gebohrt hatte.
26:44Eine unglückliche Verletzung, die vermutlich das Ende dieses mächtigen Jägers bedeutete.
26:49Dass die gepanzerten Pteräophora weltweit verbreitet waren,
26:52sieht man gut daran, dass es fast überall Stegosaurier gab.
26:55Den Kentrosaurus in Afrika, Asien hatte mit dem Jynxanosaurus ebenfalls ein Stegosaurier
27:00und mit dem Dacenturus war das Taxon selbstverständlich auch in Europa vertreten.
27:04Allerdings waren die meisten Arten deutlich kleiner als der Stegosaurus.
27:08Der Kentrosaurus erreichte zum Beispiel nur 4,5 Meter Länge und ein Gewicht von maximal 1,5 Tonnen.
27:13Selbst mit einem Fergemeiser dürfte es nicht leicht gewesen sein,
27:16große Angreifer wie den Veteropristisaurus abzuwehren.
27:19Aber ein Fergemeiser ist immer noch besser als den kleinen Schnabel am Kopf als Waffe verwenden zu müssen.
27:24Der Jynxanosaurus war in etwa gleich groß.
27:27Markant waren bei ihm die 80 cm langen Spitzen auf seinen Schultern.
27:30Die waren damit sogar noch länger als die Stacheln an seinem Schwanzende.
27:33Sie ähneln auch den Dornen, die der Gigant-Spinosaurus trägt.
27:37Das war aber leider kein riesenhafter Spinosaurus, sondern ein Stegosaurier aus China.
27:42Der Kentrosaurus hatte ebenfalls solche Spitzen.
27:44Die meisten Stegosaurier besitzen welche.
27:46Nur der namensgebende Stegosaurus ist, weil er sie nicht hat, eher die Ausnahme.
27:50Ich finde die Stacheln verleihen ihm etwas Drachenhaftes.
27:53Die Funktion dürfte wahrscheinlich die Verteidigung sein.
27:55Nach hinten gebogen würden sie jedenfalls vor Angriffen von der Seite schützen,
27:58wo die Stegosaurier ja ansonsten nicht gepanzert sind.
28:02Im Gegensatz zur anderen großen Gruppe innerhalb der Tyriophora, den Ankylosauriern.
28:07Und die hatten mit dem Mymora Pelta bereits vor 150 Millionen Jahren ein bemerkenswertes Exemplar.
28:13Als einer der ersten Ankylosaurier, die auf der Bildfläche aufgetaucht sind,
28:16hatte Mymora Pelta schon ein paar, aber nicht alle Merkmale, die wir mit dieser Gruppe assoziieren.
28:21Er besaß nämlich noch keine Keule.
28:23Dafür aber immerhin schon mal ein schweres, schützendes Panzerkleid aus Osteodermen,
28:28das seinen gesamten oberen Körper bedeckte.
28:30Diese knöchernen Platten variieren in ihrer Größe und Form
28:33und waren besonders an verwundbaren Stellen, etwa entlang des Nackens und der Flanken,
28:37ganz besonders scharfkantig.
28:39Obwohl dieser Dinosaurier die ikonische Verteidigungslinie der Ankylosaurier repräsentierte,
28:43war er im Vergleich zu seinen späteren, massiveren Verwandten wirklich eher klein.
28:48Ausgewachsene Exemplare erreichten lediglich 3 Meter Länge
28:51und ein Gewicht von bis zu 500 Kilogramm in etwa so viel wie 6.500 Spitzmausbeutelratten.
28:57Und bei so einer geringen Größe reicht Panzerung allein leider nicht immer aus
29:01und deswegen erzählen fossile Überreste eine düstere Geschichte.
29:04Viele Mymora Pelta Skelette weisen Spuren von Raubtierangriffen auf,
29:08was darauf hindeutet, dass selbst diese gepanzerten Dinosaurier
29:11nicht immer gegen die mächtigen Jäger des Ökosystems ankommen konnten.
29:14Und das gleiche gilt auch für den nur minimal größeren Gargäulosaurus.
29:18Bis die Ankylosaurier ihre Keulen entwickelten, mussten erst noch 25 Millionen Jahre vergehen.
29:23Der erste Ankylosaurier mit einer Schwanzkeule war der Leoningosaurus aus China.
29:27Es gab aber auch noch Pflanzenfresser mit einer ganz anderen Strategie,
29:31die es irgendwie auch geschafft haben zu überleben.
29:33Sie waren weder groß noch gepanzert und auch nicht bewaffnet.
29:37Ihre Strategie war es wegzulaufen.
29:39Es handelte sich hierbei überwiegend um Neoornitischia.
29:42Einer der bekanntesten davon, der bereits vor 150 Millionen Jahren lebte, war der Dryosaurus.
29:47Wie groß er werden konnte, ist gar nicht so leicht zu sagen,
29:49denn von dieser Spezies fand man nur relativ junge Tiere.
29:52Überreste von erwachsenen Tieren wurden dagegen bislang noch nicht entdeckt.
29:56Die Jungen waren mit circa 3 Meter Länge und 77 bis 90 Kilogramm in etwa so groß wie ein Riesenkänguru.
30:02Der ebenfalls recht bekannte Camptosaurus war etwas mehr als doppelt so lang
30:06und locker zehnmal so schwer wie diese Jungtiere, aber trotzdem wahrscheinlich nicht besonders wehrhaft.
30:11Allerdings hatte er eine gute Methode, um zu überleben.
30:13Da der Camptosaurus kleine Hufe an den Fingern besaß,
30:16ist anzunehmen, dass er sich kurzzeitig auch vierbeinig fortbewegt hat.
30:19Die Oberschenkel des Dinosauriers waren leicht gebogen,
30:21was seine massigen Hinterbeine verstärkte
30:23und es ihm ermöglichte, bei Gefahren mit hoher Geschwindigkeit zu fliehen.
30:26Das Problem ist nur, dass Dinosaurier nicht die einzigen Gefahren sind,
30:30denn vor 150 Millionen Jahren gab es auch noch andere Echsen.
30:34Krokodilomorpha wie Amphicotylus.
30:36Das waren krokodilähnliche Tiere,
30:38in diesem Fall sogar etwas kleiner als ein Mississippi Alligator.
30:42Diese geschickten Jäger spezialisierten sich darauf,
30:44ihre Beute in den flachen Gewässern ihrer Umgebung zu überwältigen.
30:47Ihre Nahrung bestand in erster Linie aus Fischen, Amphibien und Schildkröten,
30:51die sich in denselben Sümpfen, Seen und Flüssen tummelten.
30:54Sie führten also einen semi-aquatischen Lebensstil
30:57und hatten eine Anpassung, die ihnen das ermöglichte.
31:00Sie konnten ihr Atmungssystem wie mit einem Ventil von ihrem Maul trennen.
31:04Dadurch konnten sie problemlos atmen, auch während ihr Maul unter Wasser offen stand,
31:08solange ihre Nasenlöcher nur über der Wasseroberfläche waren.
31:11Ein extrem wichtiger evolutionärer Schritt in der Entwicklung der Neosuchia.
31:15Es gab aber damals auch Krokodilomorpha, die nicht semi-aquatisch waren,
31:19sondern komplett auf das Leben an Land angepasst.
31:22Manche Arten bewegten sich wie heutige Säugetiere auf allen Vieren
31:25durch die dichte Vegetation und jagten kleine Tierchen.
31:28Diese Vielfalt innerhalb der Krokodiliformes zeigt,
31:31wie effektiv sich diese Reptilien an unterschiedliche Umweltbedingungen anpassen konnten
31:35und warum sie in fast allen Erdzeitaltern zu den dominanten Lebewesen gehörten.
31:39Wobei sie damals zugegebenermaßen noch im Schatten der Dinosaurier standen.
31:43Das ist auch der Grund, warum die Landkrokos zu dieser Zeit noch winzig waren
31:47und erst viel später die beeindruckenden terrestrischen Jäger auf den Plan traten,
31:51wie Boverisuchus oder die Sebekide.
31:53Eines der Landkrokodile, die bereits vor 150 Millionen Jahren existierten, war Halopus,
31:58der mit seinen schlanken, dünnen Gliedmaßen einen fast surrealen Eindruck machte.
32:02Trotz seines merkwürdigen Aussehens brauchte man sich vor dem Halopus jedoch nicht zu fürchten,
32:07denn er war gerade mal so groß wie eine Hauskatze.
32:09Eine grazile, schuppige Katze, die alles andere als flauschig ist und wirklich verstörend lange Beine hat.
32:15Manche Wissenschaftler vermuten, dass Halopus sich wie ein Hase bewegt hat,
32:19denn von allen Tieren sind Schneehasen die,
32:21die von den Proportionen der einzelnen Knochen die größte Ähnlichkeit aufweisen.
32:24Doch im Gegensatz zu Hasen fraß dieses Urzeitkroko Fleisch.
32:28Aber statt sich auf größere Beutetiere zu stürzen, lebte Halopus von einer bescheideneren Kost.
32:32Insekten, Kleinwirbeltieren und anderen winzigen Beutetieren,
32:36die es mit bemerkenswerter Schnelligkeit und Geschicklichkeit jagte.
32:39Seine langen Beine und sein leichtgewichtiger Körperbau machten ihn zu einem ausgezeichneten Läufer,
32:43der blitzschnell durch die Vegetation huschte, um Beute zu erlegen oder vor größeren Räubern zu fliehen.
32:49Die Vielfalt des Lebens während der späten Jura-Zeit beschränkte sich aber keinesfalls auf die Landmassen.
32:54Auch die Ozeane und Meere waren überreich an faszinierenden und oft furchteinflößenden Kreaturen.
33:00Zu den bekanntesten Schrecken der Meere zählen die Plesiosaurier, eine Gruppe von marinen Reptilien.
33:05Ihre flachen Körper, kurzen Schwänze und vier kräftigen Flossen machten sie zu hervorragenden Schwimmern,
33:10die mühelos durch das Wasser glitten.
33:12Die riesige Artenvielfalt innerhalb der Plesiosaurier sorgte dafür,
33:16dass sie nahezu überall in den damaligen Ozeanen anzutreffen waren.
33:19Und auch was die Größe betrifft, zeigten die Plesiosaurier eine beeindruckende Bandbreite.
33:24Von kleineren Arten, die sich vermutlich von winzigen Fischen ernährten,
33:27bis hin zu gewaltigen Räubern, die als Spitzenpredatoren ganz oben auf der Nahrungspyramide standen.
33:33Ihr Jagdverhalten und ihre Beutewahl variierten je nach Art.
33:36Viele Plesiosaurier hatten lange Hälse, die es ihnen ermöglichten, blitzschnell zuzuschlagen
33:40und Fische oder Tintenfische zu erbeuten, ohne ihre gesamte Körpermasse zu bewegen.
33:44Diese Meeresreptilien lebten in einer Welt, die ebenso gefährlich war wie das Land,
33:48wenn nicht sogar noch unberechenbarer.
33:51Und die stärksten Kreaturen dieser Unterwasserwelt waren die Pliosaurier,
33:55die zweifellos den Titel der furchteinflößendsten Jäger ihrer Zeit verdienen.
33:59Auf gewisse Weise waren sie das Gegenteil der Plesiosaurier, so wie man sie sich vorstellt,
34:03obwohl sie ja eigentlich auch zu dieser Gruppe dazuzählen.
34:06Aber statt eines langen, dünnen Halses war der Hals eines Pliosauriers kurz und massiv.
34:11Sie waren insgesamt viel kräftiger gebaut.
34:13Ihre wahre Stärke lag jedoch in ihren gigantischen Schädeln,
34:16die proportional zu ihrem Körper unglaublich groß waren.
34:19Und in ihren Kiefern befanden sich dutzende konische Zähne,
34:22die perfekt darauf ausgelegt waren, Beute zu packen und festzuhalten
34:25und sie dann mit unbarmherziger Kraft zu durchdringen.
34:28Dadurch konnten sie auch viel massigere Beutetiere jagen.
34:31Es wird angenommen, dass sie selbst vor anderen Plesiosauriern nicht Halt machten,
34:34wenn sich die Gelegenheit bot.
34:36Man fand zum Beispiel den zerquetschten Schädel eines Elasmosaurus im Magen von einem Kronosaurus.
34:41Und es gibt auch noch mehr Beispuren gerade am langen Hals und dem kleinen Kopf
34:45von anderen Plesiosauriern, wie dem Aeromangasaurus.
34:48Das imposanteste Tier dieser Gruppe war der namensgebende Pliosaurus.
34:52Erwachsene Exemplare dieses furchteinflößenden Reptils erreichten gigantische Ausmaße,
34:56mit Längen von bis zu 10 Metern und einem Gewicht von etwa 5 Tonnen.
35:00Damit übertrifft er bereits sämtliche fleischfressende Landtiere, die zur selben Zeit lebten.
35:04Und gewisse Unterarten konnten sogar noch größer werden.
35:07Macromerus und Funkei waren mit bis zu 15 Metern Körperlänge die zwei größten bekannten Pliosaurier.
35:13Mit einem massiven Körper, kraftvollen Flossen und einem Schädel, der einer natürlichen Tötungsmaschine glich,
35:19war der Pliosaurus bestens ausgestattet, um nahezu alles zu überwältigen,
35:23das unglücklich genug war, seinen Weg zu kreuzen.
35:25Und das schließt auch andere Meeresräuber mit ein, wie die Haie.
35:29Die existierten ja bereits seit über 400 Millionen Jahren und seit 200 Millionen Jahren gibt es sie in der Form,
35:34wie man sie als moderne Haie bezeichnen könnte.
35:37Und im Oberjura waren sie bereits ziemlich weit entwickelt.
35:40Ein mittelgroßer Hai, der bereits damals existierte, war Protospinax.
35:44Mit 1,5 Metern war er aber kaum mehr als ein Häppchen für ein 5-Tonnen-Reptil wie den Pliosaurus.
35:49Haie waren damals zwar keineswegs unbedeutend,
35:52sie hatten sich ja immerhin bereits seit Millionen von Jahren bewährt und waren effektive Räuber,
35:56doch verglichen mit einem kolossalen Pliosaurus hatten sie einfach keine Chance.
36:00Kein Hai der späten Jura-Zeit erreichte die Größe oder Stärke, um mit einem Pliosaurus zu konkurrieren.
36:05Aber trotz ihrer geringeren Größe waren Haie immer noch ein Problem,
36:08insbesondere für kleinere Tiere wie Fische oder auch die Ichthyosaurier.
36:13Die werden umgangssprachlich auch als Fischsaurier bezeichnet.
36:16Ichthyosaurier waren eigentlich Reptilien, aber sahen ein bisschen so aus wie Fische oder Delfine.
36:22Und sie waren auch vollständig an das Leben im Meer angepasst.
36:24Sogar ihr Name bedeutet buchstäblich Fischechse.
36:27Innerhalb dieser Gruppe gab es auch eine gewaltige Vielfalt verschiedener Arten.
36:31Manche von ihnen waren klein genug, um als Haifota zu enden
36:34und andere gehörten zu den größten Lebewesen, die überhaupt jemals existiert haben, wie der Shonysaurus.
36:40Er war mit 21 Metern Länge und 80 Tonnen Gewicht in etwa so groß wie ein Pottwal.
36:45Allerdings starb er bereits vor über 200 Millionen Jahren aus.
36:49Und in den folgenden Jahren gab es einen deutlichen Rückgang bei der Größe dieser Tiere.
36:53Dieser Wandel wurde vor allem durch den aufkommenden Wettbewerb mit den Pläsosauriern verursacht,
36:57die damals noch eine neue Gruppe von Meeresreptilien waren,
37:00die zunehmend in dieselben ökologischen Nischen drängte.
37:03Trotz dieser Herausforderungen war der Konflikt zwischen Ichthyosauriern und Pläsosauriern
37:07keineswegs einseitig zugunsten der Pläsosaurier.
37:10Auch während der späten Jura-Zeit gab es immer noch eine vielfältige Palette von Ichthyosaurier-Arten,
37:15die unterschiedliche Lebensräume besetzten und spezielle Rollen im Ökosystem spielten.
37:19Sie bewohnten sowohl flache Küstengewässer als auch die offenen Ozeane
37:23und erreichten beeindruckende Größen von bis zu 7 Metern.
37:26Diese Länge mag zwar im Vergleich zu ihren riesigen Vorfahren klein erscheinen,
37:29doch sie waren immer noch formidable Räuber.
37:31Und gleichzeitig waren manche Pläsosaurier-Spezies natürlich auch viel, viel kleiner und schwächer
37:36als der 10 Meter lange Elasmosaurus.
37:39Es gab aber auch noch mehr Gefahren im Wasser, und zwar riesige Meereskrokodile.
37:43Genauer gesagt, die Talatosuchier.
37:45Das sind eigentlich nur primitive, entfernte Verwandte von echten Krokodilen,
37:49aber auf den ersten Blick könnten Talatosuchier tatsächlich leicht mit heutigen Krokodilen verwechselt werden.
37:54Sie hatten eine ähnliche, schlanke, langgestreckte Körperform, gepaart mit kräftigen Kiefern.
37:59Sie sahen aus wie eine Mischung aus Krokodilen und Pläsosauriern.
38:02Aber eine gewisse Familie innerhalb der Klade ging noch weiter.
38:06Die Metriorhynchide zeigten extreme Anpassungen an das Leben im offenen Ozean,
38:10darunter die Umwandlung von Gliedmaßen in Flossen,
38:13die Entwicklung einer Schwanzflosse und einer glatten, schuppenlosen Haut.
38:17Außerdem brachten sie wahrscheinlich ihre Kinder lebend zur Welt,
38:20was unter Archosauriern einzigartig zu sein scheint.
38:23Diese Anpassungen machten sie zu schnellen, agilen Jägern,
38:25die mühelos durch die Gewässer der späten Jura-Zeit gleiten konnten.
38:29Ihre Fossilien sind über viele Gebiete der Welt verteilt,
38:32von flachen Küstengewässern bis hin zur tieferen Meeresregion.
38:35Mit einer Länge von mehreren Metern und einem Lebensstil, der auf gnadenloses Jagen ausgerichtet war,
38:40waren diese Kreaturen unbestreitbar furchterregend.
38:43Einige Arten, wie der Metriorhynchus, hätten problemlos kleinere Ichthyosaurier
38:48oder andere Meeresreptilien angreifen können.
38:50Ihre seitlich zusammengedrückten und gezackten Zähne ermöglichten ihnen,
38:53mit einem einzigen Biss Fleischstücke aus ihrer Beute zu reißen.
38:57Eine Fähigkeit, die besonders bei der Jagd auf Fische,
38:59kleinere Plesosaurier und Schildkröten von Vorteil war.
39:02Die zwei größten bekannten Vertreter, Darkosaurus und Machimosaurus,
39:06haben wahrscheinlich auch vor größeren Tieren keinen Halt gemacht.
39:09Besonders Machimosaurus sticht als Koloss besonders unter den Thalattosuchiern heraus.
39:13Fossilien dieser Spezies legen nahe, dass ausgewachsene Exemplare eine Länge erreichen konnten,
39:17die sogar die größten bekannten Ichthyosaurier dieser Zeit übertrifft.
39:21Sie waren gigantische Kreaturen, die selbst über 10 Meter hinaus wachsen konnten.
39:25Damit war Machimosaurus das größte Meereskrokodil aller Zeiten.
39:30Trotz der Dominanz gigantischer Kreaturen an Land und im Wasser,
39:34gab es eine andere Gruppe, die besonders ins Auge fällt.
39:37Zwar nicht durch ihre Größe, sondern durch eine ganz besondere Fähigkeit.
39:40Und das waren die Pterosaurier, die Herrscher der Lüfte.
39:44Diese faszinierenden Reptilien hatten zu diesem Zeitpunkt bereits seit etwa 80 Millionen Jahren die Fähigkeit zu fliegen.
39:50Ohne Konkurrenz hatten sie die Lüfte für sich erobert und flogen seither weitgehend ungehindert durch den Himmel.
39:55Doch trotz ihrer beeindruckenden Flugkünste und langen Herrschaft,
39:59scheinen die Pterosaurier in dieser Epoche zumindest dem Anschein nach nicht besonders zahlreich gewesen zu sein,
40:04da nur wenige fossile Überreste aus dieser Zeit bekannt sind.
40:07Diese scheinbare Seltenheit täuscht jedoch.
40:09Denn ihre geologisch weit verbreiteten Fossilien deuten darauf hin,
40:12dass sie die Erde in einem bemerkenswerten Ausmaß besiedelt hatten.
40:15Nur waren die Knochen der Pterosaurier extrem fragil und damit besonders anfällig dafür,
40:20dass sie bereits vor der Versteinerung zerstört wurden.
40:22Ihre Spuren finden sich auf verschiedenen Kontinenten, was auf eine erfolgreiche globale Ausbreitung hinweist.
40:28Ihr bevorzugter Lebensraum scheint in erster Linie aber an Meeres- und Küstengebieten gelegen zu haben,
40:33wo sie die reichen Nahrungsquellen nutzten.
40:35Hier jagten sie Fische, Insekten und Schalentiere,
40:38während sie vermutlich auch Aas verraßen, das sie an den Stränden fanden.
40:42Interessanterweise gibt es Hinweise darauf, dass die größten Pterosaurier nicht nur auf marine Nahrung beschränkt waren.
40:47Es wird spekuliert, dass einige von ihnen sogar aktive Jäger an Land gewesen sein könnten,
40:52die kleinere terrestrische Tiere ins Visier nahmen.
40:54Aber im Oberjura waren das noch keine giraffengroßen Riesenmonster wie Quetzalcoatlus.
40:59Der lebte erst 80 Millionen Jahre später.
41:03Der beeindruckendste Flieger vor 150 Millionen Jahren war zweifellos der Lusognathus,
41:08das größte flugfähige Tier des späten Jura.
41:11Während die meisten seiner fliegenden Verwandten oft weniger als die Hälfte seiner Größe erreichten,
41:15war Lusognathus für seine Zeit ein wahrer Koloss mit einer geschätzten Flügelspannweite von 3,6 Meter.
41:21Damit besaß er die gleichen Maße wie das größte flugfähige Tier aus unserer heutigen Zeit, der Wanderalbatross.
41:27Besonders markant waren seine robusten geraden Zähne,
41:30die seitlich nach außen standen und vermutlich eine wichtige Rolle in seiner Ernährung spielten.
41:34Sie deuten darauf hin, dass Lusognathus nicht nur Fische oder andere marine Beutetiere jagte,
41:39wie viele seiner kleineren Verwandten, sondern möglicherweise auch andere Pterosaurier ins Visier nahm.
41:44Angesichts seiner überlegenen Größe und Stärke scheint es plausibel, dass er in der Lage war,
41:48kleinere fliegende Reptilien zu erlegen und sich als Spitzenjäger der Lüfte zu etablieren.
41:53Und in den folgenden Millionen Jahren wurden manche Pterosaurier-Spezies nur noch größer und größer,
41:58bis sie in der Oberkreide das Level von Hatzegopteryx erreichten.
42:02Neben den Pterosauriern gab es aber auch noch Dinosaurier, die fliegen konnten.
42:06Und zwar den bekanntesten Dinosaurier aus Deutschland, Archeopteryx, den Urvogel.
42:12Er war die Übergangsform von Pteropodendinosauriern hin zu Vögeln.
42:16Vor 150 Millionen Jahren war er ein sogenannter Aviale, eine richtige Weltneuheit.
42:21Im Vergleich zu den allgegenwärtigen Flugsauriern waren diese gefiederten Pioniere eine seltene und wenig verbreitete Ausnahme.
42:28Darum war Archeopteryx ein Wesen von enormer Bedeutung für die Paläontologie.
42:32Doch mit einer Größe von etwa 30 bis 50 Zentimetern und einem Gewicht von wenigen 100 Gramm,
42:37wäre dieses Tier immerhin endlich mal keine Gefahr für uns, wenn wir 150 Millionen Jahre in die Vergangenheit reisen würden.
42:44Das gleiche kann man über die Natur an sich aber nicht sagen.
42:47Denn damals war das aktiv, was man lange Zeit für den größten Vulkan hielt, den die Erde jemals gesehen hat.
42:53Das Thamu-Massiv.
42:54Wäre es ein einzelner Vulkan, würde es den größten Vulkan der Erde, Puharono, wie einen Zwerg wirken lassen.
43:00Flächenmäßig übertrifft das Thamu-Massiv sogar den größten Vulkan unseres Sonnensystems, und das ist Olympus Mons auf dem Mars.
43:07Denn es erstreckt sich über eine Fläche 30 Prozent größer als ganz Deutschland
43:12und hat vom Gipfel bis zum Grund eine Höhe von über 4000 Metern, allerdings komplett unter Wasser.
43:17In Wirklichkeit war es aber eine riesige Ansammlung von mehreren Vulkanen,
43:21die entstanden sind, weil Lava durch das Auseinanderdriften der tektonischen Platten hervortrat.
43:26Bei den Ausbrüchen stießen dort aber nicht nur riesige Mengen an Lava hervor,
43:30sondern auch Gase wie Kohlendioxid und Schwefeldioxid, die erhebliche Auswirkungen auf die Atmosphäre und die Ozeane hatten.
43:37Das war vielleicht auch einer der Gründe, warum die globale Temperatur damals viel höher war als heute.
43:41Und das hat dazu geführt, dass die Polarregionen im Oberjura keine Eiswüsten waren,
43:46sondern die wahrscheinlich gemäßigsten Zonen der ganzen Erde.
43:49Währenddessen waren große Teile im Norden und Süden der Erde zu Savannen und Wüsten geworden
43:53und der Äquator war voller tropischer Wälder.
43:56Klimabedingungen, Fressfeinde und so viele Herausforderungen, die es zu meistern galt.
44:01Für uns Menschen wäre das Überleben zu dieser Zeit echt nicht leicht gewesen, aber unsere Vorfahren haben es geschafft.
44:07Und das waren damals kleine Spitzmaus-artige Säugetiere wie Durstotherium.
44:11Ohne diese kleinen Racker wären wir heute nicht hier.
44:14So, ich hoffe, das Video hat euch gefallen und ihr habt mal wieder was gelernt.
44:18Macht's gut, Leute. Bis zum nächsten Mal. Ciao.

Empfohlen