In #Riad beraten die #USA und #Russland über die #Ukraine. Derweil verteilt Trump Seitenhiebe an #Europa und #Selenskyj, der am Krieg Schuld tragen soll. ntv-Reporter Gordian Fritz spricht von einem Forderungskatalog, Rainer Munz stellt Putins Weltbild dar, in dem sich "die zwei Großen die Welt unter sich aufteilen".
Kanal-Abo: https://www.youtube.com/c/ntvNachrichten?sub_confirmation=1
#ntv #Nachrichten
https://ntv.de/impressum
Kanal-Abo: https://www.youtube.com/c/ntvNachrichten?sub_confirmation=1
#ntv #Nachrichten
https://ntv.de/impressum
Categoría
🗞
NoticiasTranscripción
00:00Wir schauen auf die neuesten Entwicklungen.
00:02Rainer Munze ist für uns in Moskau, Gordian Fritz in Washington.
00:06Wir blicken zunächst in die USA.
00:08Gordian, Trump will also noch ein Treffen mit Putin in diesem Monat.
00:11Ist das wirklich realistisch?
00:13Denn sein Außenminister hat dagegen von einem sehr langen Weg gesprochen.
00:21Ja, guten Morgen. Normalerweise wäre es das auch.
00:24Diese Arbeitsgruppen, die es auf beiden Seiten gibt,
00:27die würden sich jetzt mehrfach treffen, sie würden verhandeln.
00:29Sie würden im Fall irgendwann einen Entwurf ausarbeiten.
00:32Die Staatschef würde auf einem Gipfeltreffen
00:35die letzten Details machen und dann unterschreiben.
00:37Das würde länger dauern, v.a. weil man nicht vergessen darf,
00:41das ist keine Sache zwischen Russland und den USA.
00:43Die Ukraine muss ja mit an den Tisch geholt werden.
00:46Die müssen am Ende mit unterschreiben.
00:48Deswegen ist von einem langen Weg auszugehen.
00:50Aber wir wissen, Trump ist ungeduldig.
00:52Er hält sich für den besten Verhandler.
00:54Nicht auszuschließen, dass er vorprescht,
00:56dass er ein schnelles Treffen will,
00:58dass er nicht die besten Regeln, die Ukraine, zu Zugeständnissen zwingen.
01:02Das muss man für möglich halten bei Trump,
01:04dass er genauso vorgeht und nicht auf die lange Bank setzen will
01:07und es schnell hinter sich bringen will.
01:09Und Trump gibt Zelensky erneut eine Schuld, eine Mitschuld an,
01:13die ist im Krieg, dass er so lange dauert.
01:15Er hätte einen Deal machen können, sagt er Trump.
01:18Was bezweckt er damit?
01:24Es scheint so, dass Trump von Zelensky
01:26und dessen Sturheit und seine Forderungen schlichtweg genervt ist.
01:30Dass er ihn als Störenfried sieht auf dem Weg zu einem Deal.
01:33Deswegen hat er auch die politische Legitimität infrage gestellt,
01:37Neuwahlen ins Spiel gebracht.
01:38Das ist ja russische Propaganda.
01:40Das hat eigentlich nur zum Zweck, Zelensky innenpolitisch zu schwächen.
01:44Und mit dem Ziel, auch wenn Neuwahlen unter diesen Bedingungen
01:47ja völlig unrealistisch sind, aber das Ziel wäre dann vielleicht
01:51eine andere Regierung mit einem Präsidenten,
01:53der einfacher zu handeln ist.
01:55Denn auch das ist klar geworden,
01:57Trump geht es v.a. um Geschäfte in der Ukraine.
02:00Die USA haben der Ukraine offenbar einen Forderungskatalog überstellt
02:03mit bisher unglaublichen Forderungen.
02:05Da geht es nicht nur um Rohstoffe wie seltene Erde.
02:08Man will Öl haben, man will Gas haben.
02:10Man will die Kontrolle über Häfen haben, andere Infrastruktur.
02:13Man will sogar mitverdienen,
02:15wenn die Ukraine Rohstoffe an Drittländer verkauft.
02:18Es geht also eigentlich ums Geld.
02:19Der Frieden scheint in diesem Zusammenhang nur ein Mittel
02:23zum Zweck zu sein.
02:24Zelensky mit seinen Forderungen ganz offenbar.
02:26Genauso wie möglicherweise Europäer.
02:28Deswegen könnte es so sein, dass das der Hintergrund ist,
02:31weshalb Trump Zelensky jetzt auf einmal so angreift,
02:34so extrem angreift und ihn politisch schwächt.
02:37Ich habe noch mal kurz nachgefragt, Gordian.
02:39Werden die USA die Europäer weiter außen vor lassen können?
02:48Rubio, der Außenminister, hat ja klar gesagt,
02:50die Europäer müssen an den Tisch kommen.
02:52Als was? Als gleichwertige Handlungspartner?
02:55Oder um eine Rolle zu füllen?
02:57Im Augenblick scheint es so,
02:59wenn man sich alle Aussagen der USA anschaut,
03:01dann sind die Europäer für eines da,
03:03nämlich um ihre eigene Verteidigung hochzusetzen,
03:05für Sicherheit in Europa zu sorgen und eine mögliche Friedenstruppe
03:09mit eigenen Soldaten in der Ukraine zu stellen,
03:11um, man muss es so sagen, die Geschäfte der USA abzusichern.
03:14Als Forderungssteller, als gleichwertiger Handlungspartner
03:18sind sie bisher zumindest in den Statements nicht vorgesehen.
03:22Das dürfte Trump auch so schmecken,
03:24weil dann wäre ja noch eine weitere Partei dabei,
03:26die er berücksichtigen müsste.
03:28Das wird ihm nicht gefallen.
03:29Deswegen liegt es an den Europäern am Ende,
03:31wie stark sie sind, wie einig sie sind
03:33und wie sehr sie dann im Prinzip auch wirklich Forderungen
03:36umsetzen können, durchsetzen können,
03:38zumindest mal als gleichwertige Partner am Tisch zu sitzen.
03:41Danke schön.
03:42Danke schön, Gordian Fritz, nach Washington.
03:44Gestern also das Treffen in Riyadh
03:46zwischen dem amerikanischen Außenminister
03:48und einer russischen Delegation, Rainer Munz, für uns in Moskau.
03:52Kann Russland mit diesem Treffen zufrieden sein?
03:57Ja, klar, absolut.
03:59Ist doch für den Kreml richtig gut gelaufen.
04:02Denn Trump hat in der vergangenen Nacht auch noch Selenski angegriffen,
04:07hat eben die Rechtmäßigkeit im Amt zu sein abgesprochen.
04:10Alles das, was wir aus Moskau schon lange gehört haben.
04:13Und in Riyadh, ja, da waren die Russen auf Augenhöhe mit den Amerikanern.
04:17Das, was Wladimir Putin von Anfang an wollte,
04:21lasse die Europäer weg, die Ukrainer weg.
04:23Die zwei Großen in der Welt, die werden besprechen, wie es dann weitergeht.
04:27Die teilen die Welt unter sich auf.
04:30Das ist das, wie Wladimir Putin auf die Welt schaut.
04:34Und deswegen war das ein großer Erfolg gestern,
04:37dass die Gespräche so begonnen haben.
04:39Richtig konkret rausgekommen ist da nichts,
04:41außer dass die diplomatischen Beziehungen ausgebaut werden.
04:44Das heißt, es sollen wieder so viele Diplomaten wie vor dem Krieg,
04:48vor den vielen Ausweisungen sein, hier von den Amerikanern in Moskau
04:52und von den Russen in Washington.
04:54Und dann ist eben noch vereinbart worden, dass die beiden,
04:58die Amerikaner und die Russen, weiter verhandeln darüber,
05:01wie es weitergeht in der Ukraine.
05:03Da gibt es zwei Verhandlungsteams und die werden darüber dann sprechen.
05:08Also für Russland absolut gut gelaufen.
05:12Ist Präsident Putin zu einem Frieden in der Ukraine bereit?
05:19Klar, aber zu seinen Bedingungen.
05:21Das haben wir in den vergangenen Tagen immer wieder gehört.
05:24Alle Maximalforderungen, all das, was wir seit Beginn des Krieges hören,
05:28wurde immer und immer wieder von ganz unterschiedlichen Personen wiederholt.
05:32Das heißt Entmilitarisierung der Ukraine, eine neue Regierung,
05:36will ja Trump jetzt auch, neuen Präsidenten.
05:39Russland hat ganz klar gemacht,
05:41keine Gebietsabtretung oder Zurückgabe an die Ukraine.
05:46Das soll alles so bleiben, wie es ist.
05:48Keine NATO-Mitgliedschaft.
05:50Okay, in der EU, da dürfen sie dann beitreten, die Ukraine,
05:55falls die EU das überhaupt noch will.
05:58Ganz klar, Russland will eine Ukraine, die absolut abhängig ist von Russland.
06:05Und das könnte wiederum aber dann doch schon mit den Plänen kollidieren,
06:09die Gordian gerade ausgeführt hat,
06:11dass die USA, dass Donald Trump maximalen Profit aus der Ukraine herausholen kann.
06:17Also ja, Frieden, aber nur zu Russlands Bedingungen.
06:22Ist das jetzt eine Verhandlungstaktik oder wirklich ernst gemeint?
06:26Ich würde sagen beides.
06:28Russland wird nehmen, so viel, wie es bekommen kann.
06:31Und jeder Tag Krieg führt dazu, dass Russland ein Stückchen mehr Ukraine erobert.
06:36Rainer Munz, Dankeschön nach Moskau.
06:41Untertitel von Stephanie Geiges