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14 Jahre lang unterdrückte Baschar al-Assad die Revolte in Syrien mit brutaler Gewalt. Doch dann dauerte es nur elf Tage, bis islamistische Rebellen den Machthaber stürzten. In der gesamten Region ordnen sich die Machtverhältnisse neu - mit offenem Ausgang.

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Transkript
00:00Das Ende von mehr als fünf Jahrzehnten unter Assad-Herrschaft bedeutet nicht nur ein Neuanfang für Syrien.
00:08In der gesamten Region ordnen sich die Machtverhältnisse neu, mit offenem Ausgang.
00:18Als Hauptunterstützer der Rebellen ist die Türkei Analysten zufolge der große regionale Gewinner.
00:24Erwartet wird, dass der Einfluss der Türkei in Damaskus zunehmen und den des Iran und Russlands ersetzen wird.
00:32Und drei Millionen Syrer sind vor dem Bürgerkrieg ins Nachbarland geflohen.
00:37Auch deshalb hat Ankara großes Interesse daran, dass sich die Lage in Syrien schnell stabilisiert.
00:42Assads Syrien war Teil der selbsternannten sogenannten Achse des Widerstands, die aus vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Gruppierungen besteht.
00:58Der Iran selbst, die palästinensische Hamas und die libanesische Hezbollah sind durch die Konflikte und Kriege mit Israel bereits stark geschwächt.
01:07Nun ist auch noch Syrien weggebrochen.
01:08Die Achse könnte ihre regionale strategische Tiefe verlieren.
01:18Assad wurde mit seinem erbarmungslosen Vorgehen gegen die Opposition und Aufständische international zum Paria.
01:25Mehr als ein Jahrzehnt war er in der Region weitgehend isoliert.
01:29Doch mit der Unterstützung von Teheran und Moskau hielt er sich weiter an der Macht.
01:34Mehrere Golfstaaten nahmen vor kurzem sogar ihre Beziehung zu Assad wieder auf.
01:40Jetzt sehen sich diese Staaten plötzlich mit ihnen feindselig gesinnten Muslimbrüdern auf Steroiden in Damaskus konfrontiert, wie es ein Analyst formuliert.
01:51Wie sich die Lage entwickeln wird, ist deshalb unvorhersehbar.
01:55Moskau unterstützte Assad bis zuletzt militärisch und gewährt ihm nun offenbar Asyl.
02:01Im syrischen Tartus befindet sich der größte russische Militärstützpunkt im Nahen Osten.
02:06Ob Moskau ihn weiter betreiben kann, ist noch unklar.
02:10Es ist fraglich, ob eine neue Regierung dies den Russen erlauben wird, nachdem diese alles getan haben, um Assad an der Macht zu halten.
02:25Auch die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus im Januar wird Einfluss auf die Neuordnung des Nahen Ostens nehmen.
02:33Von Rabat bis Riyadh, von Teheran bis Khartoum hoffen Machthaber und Oppositionelle auf die Gunst des designierten US-Präsidenten.
02:42Trump stellte indes bereits klar, das Chaos in Syrien sei nicht der Kampf Washingtons.

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