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Binnen weniger Tage haben Rebellen unter der Führung von Dschihadisten weite Gebiete im Norden und Westen Syriens erobert, darunter die Millionenstadt Aleppo. Die Gruppe Hajat Tahrir al-Scham war ursprünglich ein Ableger von Al-Kaida, hat sich aber inzwischen von der Terrororganisation losgesagt – wohl, um selbst weniger extremistisch zu wirken. Die Türkei unterstützt die Aufständischen offenbar.
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Transkript
00:00Rebellen posieren vor der Zitadelle in Aleppo im Norden Syriens. Sie rufen Al-Waqba, Gott
00:07ist groß, und recken Maschinengewehre in den Himmel. In wenigen Tagen haben sie große
00:13Gebiete im Norden und Westen Syriens unter ihre Kontrolle gebracht, darunter auch die
00:18Millionenstadt Aleppo.
00:19Die derzeitigen Verhältnisse haben ihnen in die Karten gespielt. Der Iran ist schwach,
00:26wie Hezbollah auch, und dann sind sie ja ohnehin in Syrien präsent.
00:30Die meisten Kämpfer gehören der dschihadistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham an, ursprünglich
00:38ein syrischer Ableger von Al-Qaida. 2016 sagten sich die Rebellen allerdings von dem Netzwerk
00:45los und legten darüber hinaus ihren alten Namen Al-Nusra-Front ab. Noch stufen die EU
00:51und die USA die Gruppe aber als Terrororganisation ein.
00:55Die Rebellen, die diese Offensive gestartet haben, sind eine Koalition aus verschiedenen
01:01bewaffneten Gruppen. Der Kern ist aber die Terrororganisation HTS. Die Dschihadisten
01:08kontrollieren seit 2019 weite Gebiete im Norden Syriens. Sie haben Behörden und Gerichte
01:14eingesetzt, beherrschen die Wirtschaft und das Bankwesen und organisieren die Verteilung
01:19von Hilfsgütern. Experten zufolge haben sich die Rebellen von Beginn an darauf eingerichtet,
01:24die Region auch wirklich zu regieren. Augenzeugen berichten davon, dass Frauen in den von den
01:29Dschihadisten kontrollierten Gebieten zur Schule gehen und Berufe ausüben können.
01:34Einige Minderheiten werden geduldet. Musik ist nicht verboten. Beobachter gehen davon
01:40aus, dass die Türkei in die Offensive der Rebellen eingeweiht war und diese unterstützt
01:45hat. Ankara hat demnach in den letzten Jahren darauf gedrungen, dass die Dschihadisten weniger
01:51extremistisch auftreten und zum Beispiel auf Attacken auf christliche Minderheiten
01:55verzichten. Das gilt allerdings nicht für die Kurden, die im Norden Syriens ebenfalls
02:01Gebiete kontrollieren. Sie flüchten nun zu Tausenden vor den dschihadistischen Rebellen.
02:06Der türkische Präsident Erdogan hat wohl gehofft, dass er durch Verhandlungen mit der
02:12syrischen Regierung ein Abkommen zur Rückkehr der syrischen Flüchtlinge schließen könnte.
02:17Aber die syrische Regierung hat ihm keine Zugeständnisse gemacht und alle enttäuscht,
02:21die an den Verhandlungen beteiligt waren. Es sieht so aus, als würde die Türkei jetzt
02:26die Rebellen unterstützen, um mehr Druck auf die Regierung in Damaskus ausüben zu können.

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