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Georgien droht nach der Parlamentswahl eine Zerreißprobe: Die Moskau-freundliche Regierungspartei ist von der Wahlkommission zur Gewinnerin des Urnengangs vom Samstag erklärt worden, die pro-europäische Opposition erkennt das Ergebnis jedoch nicht an und spricht von Wahlbetrug.

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00:00Georgien droht nach der Parlamentswahl eine Zerreißprobe.
00:05Die moskaufreundliche Regierungspartei Georgischer Traum ist von der Wahlkommission zur Gewinnerin
00:11des Urnengangs vom Samstag erklärt worden.
00:15Die proeuropäische Opposition erkennt das Ergebnis jedoch nicht an und spricht von Wahlbetrug.
00:21Zwei glaubwürdige und international sehr erfahrene Umfrageinstitute haben unabhängig
00:32voneinander Prognosen veröffentlicht, die die Opposition mit 10 Prozentpunkten vorn
00:38sahen.
00:39Und die von der Wahlkommission veröffentlichten Ergebnisse zeigen genau das Gegenteil, mit
00:45einem undenkbaren Vorsprung für den Georgischen Traum.
00:49Wir glauben, wir sind davon überzeugt und wir sind sicher, dass dies auf Wahlbetrug
00:54beruht und meine Partei erkennt diese fälschten Wahlergebnisse nicht an.
01:05Laut Wahlkommission kommt die Regierungspartei Georgischer Traum nach Auszählung von 99
01:11Prozent aller Wahlkreise auf gut 54 Prozent der Stimmen.
01:16Das Oppositionsbündnis aus vier EU-freundlichen Parteien erlangt demnach knapp 38 Prozent.
01:24Der Georgische Traum des Milliardärs Beziner Ivanishvili strebt die absolute Mehrheit im
01:30Parlament an, um die provestliche Opposition per Verfassung verbieten zu können.
01:36Die seit 2012 regierende Partei verfolgte zunächst einen provestlichen Kurs, wandte
01:42sich in den vergangenen zwei Jahren jedoch verstärkt Moskau zu.
01:47Die provestliche Staatschefin Salome Surabishvili hatte kurz nach Schließung der Wahllokale
01:54einen Sieg der Opposition verkündet.
01:57Nach ihren Angaben gab es am Wahltag in mehreren Wahllokalen beunruhigende Vorfälle von Gewalt.
02:04Die Verabschiedung eines Gesetzes gegen die angebliche ausländische Einflussnahme hatte
02:10in diesem Jahr Massenproteste in dem Vier-Millionen-Einwohner-Land ausgelöst.
02:15Brüssel fror daraufhin den EU-Beitrittsprozess mit Georgien ein.

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