Das Motto ihrer Arbeit lautet Einzigartigkeit. Als Schulkind im Iran musste sie immer die gleiche Uniform tragen und konnte ihre Individualität nicht ausleben.
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NewsTranskript
00:00Asymmetrisch, casual-chic und tiefgründig, so kann man die Mode von Sepideh Ahadi beschreiben.
00:11Sepideh kommt aus dem Iran, hat dort ihr Modestudium begonnen und in Italien abgeschlossen. Seit 2018 lebt sie in Berlin.
00:20Der Kern meiner Arbeit dreht sich um Einzigartigkeit. Das habe ich sozusagen aus dem Iran mitgebracht.
00:31Wir waren dazu gezwungen, in der Schule die gleiche Uniform zu tragen. Und wenn mein Schultag vorbei war, wollte ich immer etwas tragen, das zeigt, wer ich wirklich bin.
00:43Sepideh will auch ihren Kundinnen die Möglichkeit geben, ihre Individualität mit Mode auszuleben. Deshalb können viele ihrer Kleidungsstücke auf verschiedene Arten getragen werden.
00:53Ich finde es wirklich wichtig, dass die Person dem jeweiligen Outfit eine persönliche Note verleiht. Und diese demokratische Art des Designs, das ist etwas, was mir sehr wichtig ist und worüber ich mir Gedanken mache.
01:12Sepideh wächst mit drei Schwestern, ihren Cousinen, Tanten und ihrer Großmutter in Ruan an der Küste im Nordiran auf.
01:18Diese weibliche Energie spielt bei der Gestaltung ihrer Mode eine wichtige Rolle und auch bei den Models, die sie für ihre Kampagnen und Shows auswählt.
01:28Es geht nicht nur darum, wie das Model aussieht, sondern auch darum, dass wir Unterschiede akzeptieren. Jedes Aussehen und jedes Alter hat seine eigene Schönheit. Und ich denke, das ist auch etwas, das in der Modeindustrie fehlt.
01:50In ihrer Kollektion Castle of Shirin verwendet Sepideh die Farbe Safrangelb, für sie die Farbe der Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und ihre Träume miteinander teilen. Ein mit Safran gewürzter Reis soll Wünsche wahr werden lassen.
02:04Wir rühren ihn gemeinsam um. Während wir ihn rühren, träumen wir von etwas und rühren in der Hoffnung, dass der Wunsch in Erfüllung geht.
02:14Für mich spielen diese Momente eine große Rolle in meinem Leben. Und als ich diese Kollektion entworfen habe, hat mir dieses Miteinander wirklich gefehlt.
02:23Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich etwas gegen dieses große Loch in meinem Herzen tun muss.
02:28In Italien lernt Sepideh, wie wichtig Nachhaltigkeit in der Modebranche ist. Ihre Kreationen werden daher so fair und ökologisch wie möglich hergestellt.
02:38Sie produziert ausschließlich in Europa und nutzt für ihre Entwürfe Reststoffe von anderen Designern.
02:45Ich nutze Reststoffe. Das ist der Teil meiner Arbeit, bei dem Nachhaltigkeit die Hauptrolle spielt. Und das Verwenden solcher Stoffe gibt mir die Freiheit, einzigartige Stücke zu kreieren.
02:59Berlin bietet ihr ein optimales Umfeld für ihre kreative Arbeit. Hier findet sie Inspiration auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden.
03:10Ich mag die Formen und auch die Farben. Manchmal erinnern sie mich an etwas. Für meine Gläsersammlung zum Beispiel ist das eine meiner Lieblingsfarben.
03:21Sie erinnert mich an einen ganz besonderen Stein und eine Farbe, die im Iran Firouze heißt. Ich habe eine ganze Sammlung von Gläsern in dieser Farbe.
03:31In der deutschen Hauptstadt findet sie immer wieder Dinge, die sie an ihre Heimat erinnern.
03:36Dieser permanente Wandel zwischen den Kulturen spiegelt sich auch in Sepidehs Arbeit wider.
03:41Ihre Entwürfe sind inspiriert von ihrem Leben in Deutschland.
03:44Diese Kollektion ist wirklich wichtig für mich. Der Name der Kollektion lautet »Mein Name ist Taj« und es geht um meine Großmutter, die an Alzheimer erkrankt war.
03:54Sie lebte im Grunde zwei verschiedene Leben zur gleichen Zeit. Und deshalb habe ich alles doppelt entworfen.
03:59Der doppelte Kragen, wie man sieht. Es gibt zwei Krägen und zwei Kragen.
04:03Neben der Mode ist Kochen Sepidehs zweite große Leidenschaft.
04:07Wenn sie traditionelle Gerichte zubereitet, fühlt sie sich mit ihrer Heimat verbunden.
04:12Trotzdem vermisst sie vieles und ganz vieles.
04:15Seine Großmutter hat in den 70er Jahren eine große Leidenschaft für die Küche.
04:21Neben der Mode ist Kochen Sepidehs zweite große Leidenschaft.
04:25Wenn sie traditionelle Gerichte zubereitet, fühlt sie sich mit ihrer Heimat verbunden.
04:30Trotzdem vermisst sie vieles und ganz besonders ihre Familie, die sie einmal im Jahr im Iran besucht.
04:38Ich habe sehr oft Heimweh. Ich vermisse meine Schwestern, meine Eltern, die Gerüche der Städte, die Geräusche, irgendwie alles.
04:51Alles aus meinem Land, dem Iran.
04:55Sepideh Ahadi hat ihre Wurzeln in ihrer neuen Heimat nicht verloren.
04:59Ihre Mode ist nicht nur ein Ausdruck von Kreativität, sondern auch ein Statement für Freiheit und Vielfalt.
05:06Untertitel der Amara.org-Community